Übungsblatt 3

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LATEX-Ubungsblatt
zur Vorlesung
Einfu¨hrung in das Rechnergestu¨tzte Arbeiten“
”
A. Poenicke
20.05.2015
Zusammenfassung
¨
Ziel dieser Ubung
ist es, die zentralen Text- und Formelelemente von LATEX zu erlernen und
auszuprobieren sowie die wichtigsten Erweiterungen (packages), die in wissenschaftlichen Texten
h¨
aufig gebraucht werden, kennen zu lernen.
Auf der Webseite zur Vorlesung (http://comp.physik.kit.edu/Lehre/ERA/05_Latex/) finden Sie
Links zu hilfreicher Software und einigen Einf¨
uhrungen.
1
Eine neue LATEX Datei anlegen
Erzeugen Sie mit einem Texteditor Ihrer Wahl eine neue Textdatei mit Namen ERA-Blatt02.tex mit
dem folgenden Inhalt:
\documentclass[a4paper,10pt]{article}
\usepackage[ngerman]{babel}
\title{}
\author{}
\begin{document}
\maketitle
\end{document}
Sowohl bei Texmaker als auch bei Kile k¨onnen Sie mit Wizard“ → Quick Start“ schon ein Grund”
”
ger¨
ust des Dokuments erzeugen. Es ist sinnvoll, weitere Packete direkt unter dem \documentclass{}
Kommando einzubinden. Mit \usepackage[ngerman]{babel} z.B. werden im fertigen Dokument von
LATEX deutsche Bezeichnungen wie Zusammenfassung“, Kapitel“, Abschnitt“, etc. anstatt der vor”
”
”
¨ O,
¨ U
¨ sowie ß
eingestellten englischen Begriffe benutzt. Außerdem k¨onnen damit die Umlaute ¨a, ¨o, u
¨, A,
mit der Notation "a anstatt \"a eingeben. Damit auch Kile diese Eingabe zul¨asst, deaktivieren Sie die
automatische Quotesvervollst¨
andigung unter Settings“ → Configure Kile...“ → (linke Seite) LaTeX“
”
”
”
→ General“ → Box deaktivieren unter Double Quotes“.
”
”
Tragen Sie nun Titel und Author (Ihren Namen) ein. Speichern Sie die Datei. Auf der Konsole k¨onnen
Sie nun mit der Befehlsfolge
latex ERA-Blatt02.tex
dvips ERA-Blatt02.dvi
gv ERA-Blatt02.ps
eine Postscript-Datei oder mit
pdflatex ERA-Blatt02.tex
okular ERA-Blatt02.pdf
ein pdf-Dokument erzeugen und betrachten. Unter Kile und texmaker gibt es f¨
ur diese Befehle entspre¨
chende Buttons. Die Uberschrift
des Abschnitts erzeugen Sie mit dem Kommando \section{}.
1
2
Umgebungen
Es gibt verschiedene Umgebungen um Dinge aufzuz¨ahlen, bei allen werden die Punkte mit \item eingeleitet.
• Die itemize-Umgebung
1. die enumerate-Umgebung,
(a) mit einem Unterpunkt
description die Beschreibungs-Umgebung,
Setzen Sie diese Aufz¨
ahlung mit den verschiedenen Umgebungen. Sie k¨onnen die Umgebungen auch
schachteln (also Unterpunkte erzeugen).
3
Tabellen
Generieren Sie mit tabular die folgende Tabelle innerhalb einer table-Umgebung. LATEX-Befehle k¨onnen
Sie setzen, indem Sie sie in \verb!. . . ! einschliessen oder $\backslash$ benutzen um das \ zu erzeugen.
Tabelle 1: Standardgliederungsbefehl in LATEX.
Ebene Befehl
Ebene
Befehl
\chapter
0
\section
1
2
\subsubsection
3
\subsection
\paragraph
4
\subparagraph
5
¨
Geben Sie der Tabelle eine Uberschrift
sowie eine Marke um sp¨ater eine Referenz auf die Tabelle zu
geben.
4
Formeln
Erzeugen Sie die folgenden Formeln zusammen mit dem folgenden Absatz:
f˜(k) =
+∞
Z
dx f (x)eikx ,
1
f (x) =
2π
−∞
+∞
Z
dk f˜(k)e−ikx ,
−∞
wobei eikx = cos(kx) + i sin(kx).
√
Beachten Sie die Schreibweise von dx und der imagin¨aren Einheit i = + −1 (Kommando \mathrm{}),
zus¨
atzliche Abst¨
ande k¨
onnen Sie u. a. mit \, und \quad erzeugen, g¨angige Funktionsnamen bekommen
mit Sie mit Kommandos wie \cos.
Setzen Sie die folgenden Matrizen und Vektoren mit einer array-Umgebung, wobei Sie \left und
\right nutzen k¨
onnen, damit die Gr¨
osse der Klammern automatisch angepasst wird. Schreiben Sie nun
die selbe Gleichung mit der pmatrix-Umgebung des amsmath-Pakets (das auch das Kommando \text{}
definiert). Die mathematische Umgebung f¨
ur beide Zeilen sollte hierbei \begin{align} sein:
a c∗
3
marray = 1 2 ·
·
,
(1)
c b
4
a c∗
3
mpmatrix = 1 2 ·
·
.
(2)
c b
4
Bedenken Sie, dass Sie Formeln u
¨ber mehrere Zeilen eingeben k¨onnen. Geben Sie nun zwischen den
Formelzeilen eine Leerzeile ein und ko mpilieren Sie das Dokument. Welche Fehlermeldung gibt LATEX
aus?
2
5
Bilder einfu
¨ gen
F¨
ugen Sie \usepackage{graphicx} in den Kopf des Dokuments ein. Nun k¨onnen Sie EPS-Dateien, wie sie
bei der Datenvisualisierung erstellt werden, mit \includegraphics[width=0.4\linewidth]{W001.eps}
einbinden. Als Vorgriff kann ein Bild von der Homepage zur LATEX-Vorlesung heruntergeladen werden.
Bei a
onnen Sie beim Einbinden von EPS-Dateien allerdings nicht direkt
¨lteren LATEX-Distributionen k¨
pdflatex benutzen, sondern m¨
ussen latex und danach dvipdf f¨
ur die Erzeugung von PDF Dokumenten
aufrufen.
F¨
ugen Sie die Datei W001.eps in einer figure-Umgebung ein, benutzen Sie den \caption Befehl f¨
ur
die Bildunterschrift. Innerhalb der figure-Umgebung sind Formatierungsbefehle, wie z.B. \centering,
erlaubt.
"W001.dat" matrix
1.2
1
1
0.8
0.5
0.6
0.4
0
0.2
0
-0.5
-0.2
-1
50
45
40
35
30
25
0
20
5
10
15
15
20
25
10
30
5
Abbildung 1: Beispiele f¨
ur eingebundene EPS-Dateien, die mit Gnuplot erzeugt wurden.
6
Referenzen, Fußnoten, Hyperlinks
Mit dem Befehl \label{MARKE} k¨
onnen Sie Marken in ihrem Dokument setzen, z. B. in Formeln, Abschnitten, Kapiteln, figure- und table-Umgebungen. Mit \ref{MARKE} rufen Sie den Wert dieser Marke
ab, also die Gleichungsnummer, die Nummer der Abbildung oder auch mit \pageref{MARKE} die Seite,
auf der die Marke gesetzt wurde. Dabei empfiehlt sich (ist aber nicht vorgeschrieben) eine Syntax wie
fig:W001, eq:scheinkraft und sec:umgebungen f¨
ur die Marken.
Setzen Sie entsprechend Referenzen, z.B: In Abschnitt 3 haben wir mit Tabelle 1 Tabellensatz kennengelernt, mit der Gl. (1) auf Seite 2 den Nutzen von Makros gesehen. Das Bild 1 demonstrierten das
Einbinden von Bildern1 . Auch Fußnoten wie Fußnote 1 kann man Referenzieren.
Kompilieren Sie einmal und schauen Sie sich das Dokument an. Kompilieren Sie jetzt noch einmal.
Was hat sich ge¨
andert?
Das Package hyperref macht automatisch Hyperlinks aus solchen Referenzen und l¨aßt Sie ferner
Links im WWW mit dem Befehl \url{} einbinden.
7
Dokumentklassen und Inhaltsverzeichnisse
Ersetzen Sie die Dokumentklasse article nacheinander durch book und report und schauen Sie sich
die resultierenden Dokumente an.
F¨
ugen Sie mit dem Befehl \tableofcontents ein Inhaltsverzeichnis ein.(Sie m¨
ussen wieder zweimal
kompilieren, um das Ergebnis zu sehen). Auf die gleiche Weise k¨onnen Sie eine Liste der Bilder oder
Tabellen einf¨
ugen (\listoffigures, \listoftables)
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Literaturangaben
Verweisen Sie in Ihrem Text auf die zwei Standardb¨
ucher zu LATEX. Z. B. Kopka[1] und Mittelbach[2, 3].
(*) Lagern Sie die Bibliographie in eine getrennte Bibtex-Datei aus und experimentieren Sie mit verschiedenen Option en f¨
ur \bibliographystyle{}.
1 Fußnoten
am Satzende sollten hinter den Punkt gestellt werden.
3
Literatur
[1] Helmut Kopka,“LATEX”, 3. u
¨berarb. A., Nachdr. 2005, Pearson Studium (2005).
[2] Frank Mittelbach and Michel Goossens, “The LATEX Companion”, 2nd ed., Addison-Wesley, (2004).
[3] Frank Mittelbach und Michel Goossen, “Der LaTeX-Begleiter”, Pearson Studium; Auflage: 2., aktualisierte Auflage (2010)
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