Südsudan Kinder des Friedens Bild: LWB/C. Kästner Bildung für Flüchtlingskinder Sudan Flüchtlingskinder im Südsudan Eine neue Schulklasse pro Tag AjuonkThok Flucht und Vertreibung. Allein seit Dezember 2013 sind 1,5 Millionen Menschen geflohen. Gewaltige Zahlen, die sich in der internationalen Berichterstattung kaum niederschlagen. Bild: LWB Südsudan Wie viele aus der Region floh Majir mit seinen Brüdern über die Grenze in den Südsudan. Ihre Flucht endete im Flüchtlingslager Ajuong Thok: „Wir haben 17 Tage gebraucht. Manchmal mussten wir uns tagelang verstecken. Wir wurden [von Militärflugzeugen] beschossen und sind durch viele Dörfer gekommen, die bombardiert wurden. Es war die schwerste Zeit meines Lebens“, berichtet er. Majir verfolgt den Unterricht. Die Bänke sind dicht gedrängt. 50 Kinder kommen täglich im Flüchtlingslager Ajuonk Thok an. Der Lutherische Weltbund sorgt dafür, dass sie ihre Schulausbildung nachholen können. Den 30. Dezember wird der 17-jährige Walid Awad Majir nie vergessen. An diesem Tag wurde sein Dorf von Militärflugzeugen bombardiert. Seine Mutter, sein Vater und seine Schwester wurden dabei getötet. Majir und seine zwei Brüder kamen nur mit dem Leben davon, weil sie nicht zu Hause waren. Majirs Dorf lag im Sudan, im Bundesstaat Süd-Kurdufan. Bombenangriffe sind hier tägliche Realität. Unweit liegt die umstrittene Grenze zwischen dem muslimischen Sudan und dem christlich geprägten Südsudan. Die Kämpfe führen zu Süd-Kurdufan ist traditionell ein vernachlässigter Bundesstaat im Sudan. Zu viele Menschen fühlen sich dem Südsudan zugehörig. Und durch die Kämpfe kam das öffentliche Leben oft zu einem kompletten Stopp. Manche Kinder haben mehrere Monate oder gar Jahre keine Schule mehr besucht. Viele dieser Kinder sind inzwischen im Lager Ajuonk Thok untergekommen: Mehr als die Hälfte der 21.000 Bewohner ist minderjährig. Das stellt den Lutherischen Weltbund, der in dem Lager für die Schulbildung zuständig ist, vor besondere Herausforderungen. Viele ältere Jugendliche müssen den Stoff der ersten Klassen nachholen. „Das heißt, dass wir viele 17-Jährige haben, die mit Siebenjährigen zusammen unterrichtet werden“, erläutert Anek Cavine vom LWB. Deswegen hat der Lutherische Weltbund ein beschleunigtes Lernprogramm für ältere Schüler entwickelt, die Stoff nachholen müssen. Auch Majir nimmt daran teil. Die meisten der Schüler absolvieren zwei Klassenstufen in einem Jahr, damit sie wieder zu ihrer Altersstufe aufschließen können. „Ich bin in Ajuong Thok sehr glücklich“, erklärt Majir. Der Erfolg des Lernprogramms ist täglich sichtbar. „Die bemerkenswerteste Erfahrung in meiner Arbeit mit diesen Südsudan Jugendlichen ist ihre Bereitschaft, zur Schule zu gehen und zu lernen“, erzählt Cavine. „Es waren auch schon minderjährige Mütter dabei, die zuvor keine Chance auf einen Schulbesuch gehabt hätten“, berichtet sie. Das Schulprogramm des Lutherischen Weltbundes steht unter dem Titel „Kinder des Friedens“ und wird von der EU aus dem Preisgeld des Friedensnobelpreises finanziert. Über 3 500 Jugendliche lernen bereits in Schulen und Lernprogrammen des LWB in Ajuonk Thok. Und täglich kommen rund 100 neue Flüchtlinge ins Lager – das entspricht einer neuen Klasse mit 50 Schülern pro Tag. Der LWB wird daher 2015 sein Programm ausbauen. Helfen Sie mit! Bildung schenken! 10 € 70 € sichert Schulmaterial für einen Schüler kostet eine neue Schulbank mit Tisch Jetzt spenden: DE21 5206 0410 0000 4195 40 www.dnk-lwb.de/spenden Kinder des Friedens Über 21 000 Menschen leben in Ajuonk Thok. Die Hälfte davon sind Minderjährige. Aus dem Friedensnobelpreis unterstützt die EU das LWB Projekt mit dem Titel „Kinder des Friedens“. Psychologische Hilfe und Friedenserziehung ergänzen das Schulangebot des LWB. Manche Schulen bestehen nur aus einem Zelt und Baumstämmen als Schulbänke. Der Lutherische Weltbund (LWB) ist die weltweite Kirchengemeinschaft von 144 Kirchen mit über 72 Millionen Mitgliedern. Aus 79 Ländern stehen lutherische Kirchen über den LWB in Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft. In 19 Ländern weltweit leistet der LWB Entwicklungs- und humanitäre Hilfe mit einem besonderen Schwerpunkt auf Flüchtlinge. Elf deutsche Kirchen sind Mitglied im LWB: Bayern, Braunschweig, Hannover, Mitteldeutschland, Norddeutschland, Oldenburg, Sachsen, Schaumburg-Lippe, Württemberg, die Ev.Luth. Kirche in Baden und die Lutherische Klasse der Lippischen Landeskirche. Sie bilden das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB). Spendenkonto des DNK/LWB IBAN: DE21 5206 0410 0000 4195 40 BIC: GENO DE F1 EK1 Stichwort: SP15 Südsudan Der LWB ist Mitglied der www.dnk-lwb.de/spenden Bild: LWB/C. Kästner Impressum Deutsches Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) Herrenhäuser Straße 12 30419 Hannover Tel. 0511/2796-437 Fax 0511/2796-182 E-Mail: kontakt@dnk-lwb.de www.dnk-lwb.de Redaktion: Florian Hübner Layout: Noémia Hopfenbach Stand: März 2015
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