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Fisimatent’n
* ist ein umgangssprachlicher Ausdruck mit der Bedeutung Unsinn, Faxen oder Flausen, im weitesten Sinne alle
Handlungen, die Umstände oder Probleme verursachen.
Eine beliebte Volksetymologie leitet den Ausdruck aus dem Französischen ab: Während der Besetzung des Rheinlandes in
Folge der Französischen Revolution sollen deutsche Mädchen von französischen Soldaten in ihre Zelte eingeladen worden
seien: „Visitez ma tente!“ (Besuchen Sie mein Zelt!). Da die Eltern um den Ruf (und die Unschuld) ihrer Töchter fürchteten,
warnten sie sie:
„Mach nur keine Fisimatenten!“
Schönes Wohnen im Herzen der Stadt! Beworben werden die neuen Immobilienprojekte mit großen Werbebannern,
die den Bauzaun schmücken, manchmal die ganze Baustelle vor neugierigen Blicken abschirmen oder hoch am Gerüst
der ganzen Stadt das neue Gebäude vorstellen. Zu sehen sind auf diesen Bildern in ganz Deutschland gerasterte
Fassaden. Davor glückliche Ehepaare mit ihren spielenden Kindern. Die Mieten scheinen für sie kein Thema zu sein.
Während das Klientel im Porsche vorfährt, und die Gerüsthülle fällt, landen die bedruckten PVC - Planen (B1) in dem
nächsten Schuttcontainer.
Wir geben diesen Planen eine weitere, eine bessere Funktion. In Dreiecke zerschnitten, neu zusammengenäht
und teilweise auf Konstruktionshölzern befestigt entsteht im Herzen Münchens ein Wohnkristall. Von außen
zusammengesetzt aus den Bildern von monotonen Fassaden, erhebt sich dieser Kristall bis auf eine Höhe von 4,60
Metern.
Im Inneren entsteht durch eine zweite Hülle ein weißer Raum mit locker hängenden Rückseiten der Plakate.
Zwischen den beiden Schichten befindet sich die Konstruktion des Gebildes. Das äußere Pflaster zieht sich in das
Gebäude hinein und mündet in einem zentralen Ort von einer Größe von 1,20 mal 1,20 Metern. Um ihn sind drei
Betten auf Podesten angeordnet mit jeweils einer dreieckigen Staufläche. Mit weißglänzenden Gardinen werden
nachts die einzelnen Betten der neu zusammengefunden WG oder auch einer Familie zu privaten Himmelbetten.
Eingewickelt in der Blümchendecke lässt sich von dem letzten Opernbesuch träumen. Die gerasterten Fassaden mit
den kastenförmigen Räumen dahinter bleiben draußen.
Wir brauchen als Werkzeuge:
Industrienähmaschine, Schere und Cutter
UmU
Wir von Kollektiv UmU (inspiriert von Rihanna) sind durch ein Hotelzimmer aus vergessenen Regenschirmen von
dem letzten ShabbyShabby Wettbewerb entstanden. Um einen festen Kern kreisen noch weitere Personen, die immer
mal wieder dazustoßen.
Wir sind:
Sophie Schulten (RWTH Aachen):
Näht die schönsten Kuscheltiere und will auch mal auf einer Industrienähmaschine nähen.
Heinrich Altenmüller (RWTH Aachen):
Wird im September keine Wohnung mehr haben und reserviert hiermit schon ein Bett im besten ShabbyShabby
Apartment bis es dann nach Georgien geht.
Gini Ganserich (TU München):
Kennt Münchens Wohnungen und kann Jeden überzeugen. Selbst Immobilenmanager, geschweige denn die
Bauarbeiter.
Mathias Komesker (TU Wien):
Baut mit seinen Freunden Gulli und Arian Hochbetten für ganz Wien mit seinem Festoolakkuschrauber.
Jan Grüneberg (Berlin):
J-Dog. Baut inzwischen Paradiese für glückliche Pandabären. Aber auch gerne Zelte für glücklichere Menschen.
Anthea Dirks (Billerbeck):
Bullerbü würde auch passen. Ist vom Land alles gewohnt und weiß, wie man Draußenschlafen perfektioniert.