PAUL STRAND 03. JUNI BIS 23. AUGUST 2015 Die FUNDACIÓN MAPFRE freut sich, Sie zu der Pressekonferenz aus Anlass der PaulStrand-Ausstellung einladen zu dürfen. Die Pressekonferenz findet am 01. Juni 2015 um 12.30 Uhr im Ausstellungssaal Bárbara de Braganza (Calle Bárbara de Braganza 13) statt. An der Pressekonferenz nehmen Pablo Jiménez Burillo, Leiter des Kulturbereichs der FUNDACIÓN MAPFRE, und Peter Barberie teil, Kurator dieser Ausstellung und Fotografie-Kurator des Philadelphia Museum of Art. ERÖFFNUNG 02. Juni 2015 PRESSEKONFERENZ 01. Juni 2015 um 12.30 Uhr im Ausstellungssaal Bárbara de Braganza ZEITRAUM 03. Juni bis 23. August AUSSTELLUNGSORT Ausstellungssaal Bárbara de Braganza Calle Bárbara de Braganza 13, Madrid, 28004 KURATOR WEBSITE Peter Barberie, Fotografie-Kurator des Philadelphia Museum of Art. http://exposiciones.fundacionmapfre.org/exposiciones/es/paulstrand/ Facebook Twitter Instagram www.facebook.com/fundacionmapfrecultura https://twitter.com/mapfreFcultura www.instagram.com/mapfrefcultura Die internationale Planung dieser Ausstellung wurde durch das Philadelphia Museum of Art in Zusammenarbeit mit der FUNDACIÓN MAPFRE durchgeführt und durch die Terra Foundation for American Art ermöglicht. Für weitere Informationen stehen Ihnen Alejandra Fernández und Nuria del Olmo von der stellvertretenden Generaldirektion für Kommunikation von MAPFRE zur Verfügung. Tel.: 915818464 / 690049112 alejandra@fundacionmapfre.org; ndelolm@fundacionmapfre.org Vom 03. Juni bis zum 23. August präsentiert die FUNDACIÓN MAPFRE in ihrem Ausstellungssaal Bárbara de Braganza die große Retrospektive des US-Amerikaners Paul Strand (New York, 1890 – Orgeval, Frankreich, 1976). Es handelt sich um ein ganz besonderes Ereignis, da die Stiftung im Jahr 2011 insgesamt über hundert Fotografien dieses Künstlers erworben hat und somit die europäische Institution mit den meisten Werken dieses Künstlers in ihrer Sammlung ist. Diese Ausstellung ermöglicht es uns, unser Engagement für die künstlerische Fotografie im Allgemeinen und für das Werk von Strand im Besonderen zu betonen. Die Ausstellung Paul Strand befasst sich mit der außerordentlichen Entwicklung im Werk dieses Fotografen im Verlauf von 60 Jahren (1910–1960): von seinen ersten Bemühungen, die Fotografie als wichtige und selbständige künstlerische Ausdrucksform zu etablieren, und seiner Hingabe an das Kino als mächtigem und einflussreichem Instrument für ein breites Publikum bis hin zu seinen meisterhaften und detaillierten Porträts von Personen und Orten, die in Bildbänden abgedruckt wurden. Der Werdegang Paul Strands umfasste einen Zeitraum mit revolutionären Veränderungen, sowohl im künstlerischen Bereich als auch ganz allgemein. Paul Strand fühlte sich immer der Gesellschaft verpflichtet und war davon überzeugt, dass der Akt der Darstellung menschlicher Konflikte im wirtschaftlichen und politischen Bereich Teil seiner Verpflichtung als Künstler sei. Strand wurde in New York City geboren und begann sein Studium zusammen mit dem sozialdokumentarischen Fotografen Lewis Hine an der Ethical Culture School in New York. Dort studierte er von 1907 bis 1909. Im Anschluss begann eine enge Freundschaft mit Alfred Stieglitz. Strand gelang es, diese beiden mächtigen Einflüsse zu verbinden, und er erkundete die Möglichkeiten der Fotografie grundlegender als jeder andere Künstler vor 1920. In den Zwanzigerjahren versuchte er, mit der Kamera die menschliche Sichtweise zu übertreffen, indem er intime und detaillierte Porträts anfertigte und Nuancen mechanischer und natürlicher Formen fotografisch einfing. Darüber hinaus schuf er während seiner vielen Reisen in den Südwesten der USA, nach Kanada und Mexiko Porträts, Landschaften und architektonische Studien. Diese Bilderreihen und sein dokumentarisches Werk als Cineast während der 1930erJahre ließen ihn weitere, auf einzelne Gesellschaften hin ausgerichtete Projekte entwickeln, Studien über Völker anhand der Menschen und kulturellen Elemente, die diese bestimmen und deren Geschichte bilden. So arbeitete er während seiner ganzen anschließenden Laufbahn an Projekten dieser Art in Neuengland, Frankreich, Italien, auf den Hebriden, in Ägypten, Marokko, Rumänien, Ghana und an anderen Schauplätzen. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden in zahlreichen hochgelobten Büchern festgehalten. In ihrer Gesamtheit stellen diese letzten Bilderreihen eines der großen fotografischen Manifeste im Bereich moderner Erfahrungen dar. Ausgestellt werden über 200 Fotografien aus wichtigen internationalen Sammlungen. Besonders hervorzuheben ist dabei die Sammlung des Philadelphia Museum of Art, die zu einer der vollständigsten Sammlungen der Werke Strands zählt. Darüber hinaus werden in der Ausstellung Werke der Sammlungen der FUNDACIÓN MAPFRE gezeigt, die zum ersten Mal der spanischen Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Rundgang durch die Ausstellung 1. Vom Pictorialismus zur Moderne Die Ausstellung beginnt mit Werken der Dekade ab 1910. Anhand dieser Werke ist erkennbar, wie schnell Strand den damals überwiegenden Stil des Pictorialismus beherrschte. Darüber hinaus werden seine innovativen Fotografien der Jahre 1915–1917 gezeigt, in denen er neue städtische Landschaftsthemen in New York sowie innovative ästhetische Ideen erkundete, die in Richtung Abstraktion führten. Diese Neuorientierung in Strands fotografischem Werk zeigt sein wachsendes Interesse an der zeitgenössischen Malerei – besonders am Kubismus und am Werk der durch Alfred Stieglitz angeführten US-amerikanischen Künstler – und an der Entdeckung der Fotografie als dem einzigen Medium, mit dem der Moderne Ausdruck verliehen werden kann. Die Werke Strands aus dieser Zeit umfassen naive und überwältigende Porträts mit Menschen im Vordergrund, die er auf der Straße beobachtete – bei den ersten Bildern dieser Art – sowie andere Bilder, die seine Faszination für den Lebensrhythmus und die Veränderung der Verhältnisse in der großen modernen Stadt widerspiegelten. Blind Woman, New York [Mujer ciega, Nueva York], 1916 (negativo), década de 1940 (copia) Copia a la gelatina de plata Colecciones FUNDACIÓN MAPFRE, FM000886 © Aperture Foundation Inc., Paul Strand Archive 2. Vom Kreis um Stieglitz zum Gesellschaftsporträt Während der 20er-Jahre – einer Zeit, die oft als die „Ära der Maschinen” bezeichnet wird – war Strand gebannt von den Möglichkeiten der Fotografie, faszinierende mechanische Details festzuhalten; gleichzeitig begannen sich seine Ideen zum Wesen von Porträts beträchtlich zu erweitern. Diese neuen und unterschiedlichen Interessen schlagen sich nieder in der sinnlichen Schönheit der Porträts seiner Frau und in den kühnen und tiefgreifenden Studien zur neuen Technik der Filmkamera. Er führte auch extensive Studien an einer Fotoreihe aus, die Orten außerhalb von New York gewidmet war; einer dieser Orte war Maine, und die scheinbar alltäglichen Themen – wie ein Ast, ein Felsen oder die einfache Vegetation – erscheinen auf bemerkenswerte Weise neu. Rebecca, New York [Rebecca, Nueva York], 1922 Copia al paladio Philadelphia Museum of Art, Filadelfia. The Paul Strand Collection, adquirida con fondos aportados por el Sr. y la Sra. Robert A. Hauslohner (mediante intercambio), 1985-113-6 © Aperture Foundation Inc., Paul Strand Archive Während der folgenden Jahrzehnte reiste Strand viel und versuchte weiterhin, die Rolle der Fotografie zu erweitern. Dabei konzentrierte er sein Interesse auf die Möglichkeit, mit der Kamera den Lauf der Zeit darzustellen und die besonderen Qualitäten eines Ortes anhand seiner Gebäude einzufangen. Dieser Abschnitt umfasst die Zeit von 1932 bis 1934, in der er in Mexiko lebte. Hier zeigt sich auch, dass Strand immer auf ein zentrales Thema zurückkommt – Porträts unbekannter Personen. Viele der Werke zeigen, ob sie nun Einzelpersonen, Menschengruppen oder sogar religiöse Ikonen darstellen, in ihren außergewöhnlichen Kompositionen eine tiefgreifende Empathie. Dies ist auch in einer Bilderreihe aus demselben Jahrzehnt erkennbar, die der kanadischen Gaspésie-Halbinsel gewidmet ist. Diese Zeit im Ausland beeinflusste ihn sehr und verstärkte sein Engagement für die politische Linke. Neben Fotografien werden in diesem Bereich auch die wichtigsten Filme Strands gezeigt: Manhatta (1921), der erste von ihm gedrehte Film und eine wichtige Zusammenarbeit mit dem Maler und Fotografen Charles Sheeler. Dieser kurze „szenische Dokumentarfilm“ wird als der erste avantgardistische nordamerikanische Film betrachtet. Porträtiert wird die mitreißende Energie New Yorks. Das menschliche Drama auf der Straße wird neben Perspektiven gestellt, die von hohen Gebäuden aus aufgenommen wurden und die aus der Vogelperspektive abstrakt werden; es werden auch Szenen der Fähre und des Hafens gezeigt, alles begleitet von der Poesie Walt Whitmans. Church, Ranchos de Taos, New Mexico [Iglesia, Ranchos de Taos, Nuevo México], 1930 Copia al platino Philadelphia Museum of Art, Filadelfia. The Paul Strand Collection, adquirida con el Fondo Annenberg para Grandes Adquisiciones , 2013-76-109 © Aperture Foundation Inc., Paul Strand Archive 3. Ähnlichkeiten von Geschichte und Moderne Im Jahrzehnt ab 1940 werden Bücher zu der von Strand bevorzugten Darstellungsform seiner Werke, da sie die Ausdrucksfähigkeit der Fotografie mit den Erzählmöglichkeiten des Kinos verbindet. In dieser Ausstellung werden drei besonders erwähnenswerte Projekte von Strand gezeigt: Neuengland (1950), Luzzara (1953) und Ghana (1963); anhand dieser Werke kann man seine Herangehensweise an diese Kulturen besser verstehen. Selbstverständlich werden auch Fotografien aus Frankreich (1952), Ägypten (1959), Rumänien (1960) und Marokko (1962) gezeigt. In seinen Fotografien aus Neuengland greift Strand auf die Kulturgeschichte zurück, um eine Idee der Vergangenheit und der Gegenwart zu vermitteln und einen nicht nachlassenden Kampf für die Demokratie und die Freiheit heraufzubeschwören. Dieses Buch, das seine politischen Einsichten widerspiegelt, wurde in dem Jahr veröffentlicht, in dem Strand aufgrund der stärker werdenden antikommunistischen Einstellung in den USA nach Frankreich zog. Strand beschrieb die Region als „ein Schlachtfeld, auf dem sich Intoleranz und Toleranz hinsichtlich religiöser Minderheiten, Hexenprozessen, Abschaffung der Sklaverei ... gegenüber stehen. Diese Auffassung von Neuengland war es, die mich dazu brachte zu versuchen, Bilder der Natur und der Architektur und Gesichter von Menschen zu finden, die Teil dieser langen Tradition oder mit diesem Gefühl verbunden sind“. Ähnliche Interessen finden wir in dem Projekt, das er in Frankreich durchführte und 1952 in La France de profil [Frankreich im Profil] veröffentlichte. In Luzzara (Italien) richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Alltag in einem Dorf im Norden, das sich vom Elend des Krieges und des Faschismus erholte. Diese Reihe konzentriert sich auf Bilder der Einwohner des Ortes und befriedigt sein altes Streben nach der Schaffung eines wichtigen Kunstwerkes, das sich um eine einzige Gesellschaft dreht. Die Fotografien erschienen in dem Buch Un Paese: Portrait of an Italian Village [Ein Dorf: Porträt eines italienischen Dorfes] (1955), mit Texten von Cesare Zavatini. 1963 reiste Strand auf Einladung von Kwame Nkrumah, dem ersten Präsidenten nach dem Ende der britischen Herrschaft, nach Ghana. Strand war fasziniert von der beginnenden Demokratie in dem Land und begeistert von der Möglichkeit, einen Ort zu fotografieren, der mit wichtigen großer Geschwindigkeit politischen Modernisierung erfuhr. Wandel Er einen und eine würdigte die Anstrengungen einer gerade unabhängig gewordenen entwerfen, Nation, die sich eine Zukunft zusammen zu mit traditionellen Aspekten der eigenen Kultur entfaltete. Bei diesem Projekt spielte das Porträt eine wichtige Rolle. Erst 1976 erfolgte die Veröffentlichung von Ghana: An African The Family, Luzzara (The Lusettis) [La familia, Luzzara (los Lusetti)], 1953 (negativo), mediados-finales de la década de 1960 (copia) Copia a la gelatina de plata Philadelphia Museum of Art, Filadelfia. The Paul Strand Collection, adquirida con fondos aportados por Lois G. Brodsky y Julian A. Brodsky, 2014-8-39 © Aperture Foundation Inc., Paul Strand Archive Portrait [Ghana: Ein afrikanisches Porträt]. In den letzten Jahren konzentrierte sich Strand immer mehr auf sein Haus in Orgeval in den Außenbezirken von Paris und richtete seine Aufmerksamkeit häufig auf die unzähligen Entdeckungen, die er in seinem eigenen Garten machte. Manchmal spiegeln diese sein früheres Werk wider. Anna Attinga Frafra, Accra, Ghana [Anna Attinga Frafra, Acra, Ghana], 1964 Copia a la gelatina de plata Colecciones FUNDACIÓN MAPFRE, FM000976 © Aperture Foundation Inc., Paul Strand Archive KATALOG Zum Zweck der Ausstellung hat die FUNDACIÓN MAPFRE einen Katalog herausgegeben, in dem unter dem Titel Paul Strand die diversen Aspekte des Werkes dieses Fotografen von Peter Barberie, dem Kurator der Ausstellung und einem anerkannten Experten zu diesem Thema, vertieft werden. Dieser Katalog ist ein Referenzwerk für spätere Nachforschungen über den Fotografen. KOSTENLOSE GEFÜHRTE BESICHTIGUNGEN Dienstags um 11.00, 12.00, 13.00 und 17.00, 18.00 und 19.00 Uhr* *Die Reihenfolge wird nach dem Erscheinen im Saal festgelegt (höchstens 14 Personen pro geführter Besichtigung + Führer). AUDIOFÜHRER VERFÜGBAR Audioführer (Spanisch) App verfügbar
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