INSEL-RUNDBRIEF No.11 April 2015 Liebe Freunde des wilhelmsburgprojektes, die Feier der Auferstehung unseres Herrn liegt hinter uns, da wird es höchste Zeit, dass wir einen aktuellen Bericht über die bewegten vergangenen Monate erstatten. Am 11. Januar haben wir den offiziellen Gründungsgottesdienst unserer Gemeinde gefeiert - wir sind jetzt demnächst also offizielle „Gründungsgemeinde im Bund FeG“ - und zugleich unsere ersten Bereichsleiter eingesetzt. Somit verteilt sich die Leitungsverantwortung auf mehrere Schultern, was sich sehr positiv auswirkt. Nach diesem besonderen Gottesdienst stand bald schon die nächste Veränderung an, wir haben mal wieder den Ort gewechselt. Seit Februar feiern wir unsere Gottesdienste in der wunderschönen, lichtdurchfluteten Aula der Gewerbeschule 18, mitten in Wilhelmsburg. Mit einem Team von fünf Leuten hatten wir die Ehre, an der zweiten europäischen Interkulturellen Gemeindegründungskonferenz in Frankfurt teilzunehmen. Wir können nicht in Worte fassen, wie ermutigt wir durch diese drei besonderen Tage wurden. Wir kehrten erfrischt und mit einer erneuerten Vision für das wilhelmsburgprojekt zurück. Es hat uns sehr bewegt, als wir in Gesprächen und Vorträgen erkennen durften, wie viel der Herr bereits an uns und durch uns in Wilhelmsburg getan hat. Das ICP (International Church Planting) ist ein wachsende Netzwerk, bestehend aus Gemeindegründern aus ganz Europa, die die gleiche Vision und den Auftrag haben, Kirchen in multikulturellen Gebieten zu gründen. Da dieses Konzept noch nicht so weit verbreitet ist in Europa, war es wunderbar von erfolgreichen Gründungen zu hören, aber auch Leuten zu begegnen, die in der selben Phase wie wir sind. Besonders begeistert es uns, wenn wir wiederum andere ermutigen und fördern können, die gerade eine Neugründung starten. Wir kamen mit einem viel besseren Verständnis darüber zurück, wie wir unseren Auftrag an unserer Nachbarschaft leben können. Dazu bekamen wir viele neue Ideen für unsere Gottesdienste und Angebote unter der Woche. Vor allem aber wurde uns der unschätzbare Wert des Gebets neu bewusst. Schon komisch, dass wir immer wieder an die grundlegenden Dinge erinnert werden müssen. Uns ist wieder neu bewusst geworden, dass wir uns ganz auf die Versprechen und die Vision, die Gott uns geschenkt hat, verlassen dürfen, er baut seine Gemeinde. Unsere vornehmste Aufgabe ist es, den Herrn zu bitten, dass „er Arbeiter in seine Ernte sendet.“ Menschen, die unsere Vision teilen und Erfahrungen für die besonderen Herausforderungen unserer Insel mitbringen. Bittet ihr mit uns?! Schon heute sehen wir Antworten auf unsere Gebete! Lasst mich nur einige Beispiele nennen: Vor wenigen Wochen ist eine junge Frau auf die Insel gezogen, weil sie mit uns gemeinsam in einer multikulturellen Nachbarschaft arbeiten will. Sie hat zuvor für ein Jahr in Palästina gearbeitet. Dann schickte Gott uns kurz vor Ostern ein junges Paar, das noch vor zwei Monaten als Missionare in Afghanistan gedient hat. Sie mussten das Land aus Sicherheitsgründen verlassen, und Gott hat beschlossen, sie nach Wilhelmsburg zu senden, um hier mit Flüchtlingen zu arbeiten! Wir freuen uns, sie bei uns zu haben und versuchen, viel von ihnen zu lernen. Wir sind auch in Kontakt mit einem christlichen Flüchtling aus Syrien, der in einem Flüchtlingslager in unmittelbarer Nähe unseres Gottesdienstraumes lebt. Einige aus unserem Team verbringen Zeit mit ihm und helfen ihm bei Behördengängen und der Beantragung seiner Aufenthaltsgenehmigung. Und vor wenigen Tagen hat ein junger Mann seine Wohnung - direkt die erste, die er besichtigt hat! - in Wilhelmsburg bezogen, mit dem ich vor über drei Jahren über meine Vision für diese Insel sprach. Nachdem er eine internationale Bibelschule besucht hat, macht er nun ganze Sache und dient Gott mit seinem Leben auf der Insel. Wir sind immer wieder überwältigt, mit welchem perfekten Timing Gott arbeitet, unser Job ist es, ihm zu vertrauen! Im Februar habe ich mit meiner Assistentin Arielle eine Reise in ihre Heimat, die USA unternommen. Ziel waren neue und alte Unterstützergemeinden in drei Bundesstaaten und die Teilnahme an einer Missionskonferenz unserer Partnergemeinde in Charlotte, North Carolina. Für einige Tage waren wir bei Arielles Eltern in Richmond untergebracht und es war eine Freude für mich, dort auch die Eltern von Brandon kennen zu lernen. In der Passionszeit haben wir uns als Gemeinde sehr bewusst mit dem Leiden Christi auseinandergesetzt. Gemeinsam mit unseren beiden Nachbargemeinden, den Jesusfriends (Landeskirchliche Gemeinschaft) und der Reiherstieg-Gemeinde (Lutherisch) haben wir an drei Freitagen Passionsandachten gestaltet. Am Palmsonntag haben wir dann einen gemeinsamen Gottesdienst in der größten Wilhelmsburger Kirche, der Emmauskirche, gefeiert. Wir haben für den „Kirchenkaffee“ gesorgt, unsere Musiker haben das gemeinsame Singen begleitet und ich durfte die Predigt halten. Es war ein sehr gelungener Gottesdienst, der Appetit auf mehr macht. Am Gründonnerstag hatten wir in unserer bilingualen Sofagruppe (deutsch/englisch) eine sehr persönliche Abendmahlsfeier mit viel Gebet und Bibeltextlesungen. Es war ein schöner und emotionaler Abend für alle Teilnehmer. Karfreitag haben wir in „unserer“ Kapelle (dort fanden vorher unsere Gottesdienste statt) eine andächtige Zeit der Stille zur Sterbestunde Jesu angeboten. Zwischen den vorgetragenen Texten aus der Passionsgeschichte spielte ein Trio wunderbare Musikstücke auf Cello, Violine, Gitarre und vier weiteren Instrumenten. Für viele Gäste war das wirklich ein emotionaler Höhepunkt der Passionszeit. Umso fröhlicher feierten wir am Ostersonntag die Auferstehung unseres Herrn! Alle brachten etwas mit, sodass wir uns alle um eine große, reich gedeckte Frühstückstafel versammeln konnten. Wir aßen, sangen, beteten gemeinsam und hörten die großartige Nachricht, dass Jesus auferstanden ist.Und die versammelte Gemeinde antwortete lautstark im Chor: Er ist wahrhaftig auferstanden! Auch unsere neue Freunde aus Afghanistan und Syrien waren da, um mit uns zu feiern. Das war eine wunderbare Zeit für uns als wachsende Gemeinde-Familie. Jetzt steht unsere erste Gemeindefreizeit vor der Tür! Wir werden mit 40 Teilnehmern nach Salem am Schalsee fahren. Das wird ganz sicher eine tolle, gemeinschaftsfördernde Aktion. Unsere Gemeinde wächst, das sehen wir auch an einigen Babybäuchen. So erwarten in den kommenden Wochen vier Frauen unserer Gemeinde ein Baby! Auch Arielle und Brandon freuen sich auf ihren ersten Sohn. Das wird doch einige Veränderungen mit sich bringen. Elisabeth und ich sind nach wie vor als Großeltern eingespannt, unser Eliah wird in wenigen Tagen schon Zwei! Was war sonst noch los? - Mit unseren Sofagruppen starten wir im Mai das „8-Wochen-Experiment“ - Im März haben wir wieder bei „Hamburg räumt auf“ mitgemacht - Sieben sportliche Leute haben sich beim 35. Insellauf beteiligt und Spenden für ihre Gemeinde erlaufen - Ich war mit über 30 FeG-Pastorenkollegen für einige Tage in Thüringen „auf Luthers Spuren“ unterwegs - Mitarbeit beim sehr inspirierenden „Christlichen Führungskräftekongress“ in Hamburg - Heute Nacht ging endlich unsere erste eigene homepage an den Start: www.wilhelmsburgprojekt.de Bald feiern wir das Pfingstfest. Im Vertrauen auf die Kraft des Heiligen Geistes wollen wir es weiterhin wagen, auf dieser wunderschönen Insel eine Gemeinde zur Ehre Gottes und zum Wohle der Menschen zu bauen. Danke für eure großartige Unterstützung! Euer Siegmar mit Elisabeth und dem gesamten Team PS: Selbstverständlich bekommt ihr weiterhin regelmäßige Informationen über unsere Entwicklung und das Projekt, es sei denn, ihr wünscht das nicht mehr. Dann schickt mir bitte eine kurze Nachricht.
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