Neue FERI Untersuchung zu Top

PRESSEMITTEILUNG
Neue Untersuchung zu Top-15 Bürostandorten
2,2 Millionen mehr Bürobeschäftigte seit 2008

„Finanzbranche“ auf Schrumpfkurs und „Immobilienwirtschaft“ mit wenig
Beschäftigungsaufbau

„Information und Kommunikation (ITK)“ sowie „Unternehmensnahe
Dienstleistungen“ wachsen stark

Hohe Beschäftigungsdynamik in München, Berlin und Hamburg
Bad Homburg, 08. Juni 2015 – In den deutschen Top-15 Bürostädten ist die Zahl
der Bürobeschäftigten seit 2008 deutlich angestiegen. Insgesamt beträgt der
Zuwachs dort rund 2,2 Millionen Bürobeschäftigte. Dies sind 13,5 Prozent mehr als
im Sommer 2008. Allerdings unterscheiden sich die einzelnen büromarktrelevanten
Branchen deutlich in der Dynamik. Unternehmensdienstleister und die Branche
„Information und Kommunikation (ITK)“ sind die bedeutendsten Wachstumstreiber.
Sie wuchsen um 30,9 Prozent beziehungsweise 18,3 Prozent. Schwach entwickelte
sich dagegen die Finanzbranche. Insgesamt schrumpfte diese Branche an den
wichtigsten 15 Standorten um -0,4 Prozent. Das sind die zentralen Ergebnisse einer
neuen Untersuchung der FERI EuroRating Services AG.
Bürobeschäftigte in München legen um fast ein Viertel zu
Die Dynamik des Beschäftigungsaufbaus in den Top-15 Städten unterscheidet sich
sehr deutlich. Mit Abstand am dynamischsten entwickelte sich München mit einem
Zuwachs von fast einem Viertel mehr Bürobeschäftigten. Unter den Metropolen
folgen mit deutlichem Abstand Berlin (+15,3 Prozent) und Hamburg (+14,4 Prozent).
Die Gesamtzahl der Bürobeschäftigten liegt in München bei etwas mehr als 307.000.
München kommt damit auf Rang zwei hinter Berlin mit mehr als 366.000
Bürobeschäftigten. Frankfurt liegt mit 214.000 Bürobeschäftigten auf Rang 4 hinter
Hamburg (265.000).
1
Berlin mit höchstem Zuwachs in ITK-Branche
Insbesondere
München
verzeichnete
ein
starkes
Wachstum
der
Branche
„Unternehmensdienstleistungen“. Dieser Bereich wuchs um 49,1 Prozent. Auch die
ITK-Branche legte in München um 29,5 Prozent zu. Berlin verzeichnete absolut
gesehen den höchsten Zuwachs in der ITK-Branche in Deutschland. Diese Branche
macht in beiden Städten sowie in Hamburg – wenngleich auf niedrigerem Niveau etwa ein Fünftel der Bürobeschäftigten aus.
Schwache Finanzbranche bremst Frankfurt aus
Auch
Frankfurt
profitiert
vom
Beschäftigungsaufbau
bei
Bürobeschäftigten.
Insgesamt legte die Mainmetropole jedoch nur um 9,6 Prozent zu. „Frankfurt ist vor
allem von der schlechten Entwicklung der Finanzbranche betroffen“, erklärt Binsfeld.
So wuchs die Beschäftigtenzahl in der Mainstadt in der Finanzbranche nur um 1,6
Prozent und auch „Unternehmensnahe Dienstleistungen“ entwickelten sich mit
einem Zuwachs von 11,1 Prozent im Vergleich zu München nur sehr schwach. Diese
Branche ist in München bald doppelt so groß wie in Frankfurt.
Immobilienwirtschaft mit wenig Beschäftigungsaufbau
Trotz des Booms in der Immobilienwirtschaft konnte diese Branche vergleichsweise
wenig Zuwachs bei Bürobeschäftigten verzeichnen. Insgesamt sind an den Top-15
Standorten rund 96.000 Bürobeschäftigte in diesem Segment tätig – ein Plus von nur
0,3
Prozent.
In
Hamburg
bildet
die
Gruppe
der
im
Grundstücks-
und
Wohnungswesen Beschäftigten mit 33,6 Prozent die am stärksten wachsende
Gruppe von Bürobeschäftigten.
Berlin profitiert darüber hinaus von der hohen Anzahl an Beschäftigten in der
„Öffentlichen Verwaltung“. Hier sind 83.000 Menschen tätig. Es handelt sich um die
größte Gruppe der Bürobeschäftigten in der Bundeshauptstadt. Trotz des Umzugs
der Bundesregierung nach Berlin ist diese Branche auch in der ehemaligen
Bundeshauptstadt Bonn mit etwa 18.700 Beschäftigten nach wie vor stark vertreten.
Dies ist etwa ein Viertel aller Bürobeschäftigten in Bonn. Dieser Bereich legte sogar
noch um 6,2 Prozent seit 2008 zu.
2
Künftig kein Boom bei Büromieten
„Der Beschäftigungszuwachs in den Bürometropolen hat sich jedoch nicht
entsprechend in der Entwicklung der Büromieten niedergeschlagen. Die Büromieten
haben sich in den vergangenen Jahren eher stabil entwickelt“, erklärt Binsfeld. „Auch
in den kommenden ein bis zwei Jahren rechnen wir lediglich mit einem Anziehen der
Büromieten leicht oberhalb der Inflation“, so Binsfeld. „Der hohe strukturelle
Leerstand, der seit der New-Economy-Krise besteht, baut sich seit 2010 etwas
dynamischer ab. Somit dürfte sich der Druck auf die Mieten erhöhen. Mit einem
Boom der Mieten ist jedoch nicht zu rechnen. Zudem dürfte sich
die
Mietpreisentwicklung je nach Standort sehr deutlich unterscheiden. So wird Frankfurt
auch künftig von der eher negativen Entwicklung in der Finanzbranche betroffen
sein“, sagt Binsfeld.
Zunahme an Teilzeitarbeit hemmt Büroflächenwachstum
„Ein Anstieg der Bürobeschäftigten übersetzt sich allerdings auch bei weiterem
Leerstandsabbau nicht mehr wie vielleicht in den 90er Jahren fast ‚eins zu eins‘ in
einen Anstieg der Flächennachfrage und der Mietpreise“, so Binsfeld. Haupteffekt ist
der steigende Trend zur Teilzeitarbeit in den wichtigsten Branchen. „Dieser Trend
verringert tendenziell den Büroflächenbedarf. Die Teilzeitquote steigt in Deutschland
immer noch dynamisch an“, sagt Binsfeld. Im Bereich Unternehmensdienstleister
stieg sie seit 2010 z.B. von 15 auf 22 Prozent. Andere Trends wie das „Home Office“
oder der Zwang zu höherer Flächeneffizienz lassen sich zwar nicht so einfach
quantifizieren, wirken aber in dieselbe Richtung.
Anmerkung: Die untenstehende Tabelle enthält nur Branchen mit mehr als 50 Prozent Bürobeschäftigten.
3
Die Top-15 Bürostandorte sortiert nach Dynamik des Beschäftigungsaufbaus aller Bürobeschäftigten seit 2008
Stadt
München
Gesamtzahl
der Bürobeschäftigten
Information und
%
Kommuni2008 kation
%
2008
Finanzund Vers.dienstleister
%
2008
Grundstücks- und
Wohnungswesen
%
2008
Unternehmens
dienstleis%
ter
2008
Öffentliche
Verwaltung
Interes%
senvertr
%
2008 etungen 2008
307,335
22,6
62,339
29,5
59,044
2,7
9,330
-0,1
113,656
49,1
37,011
2,8
25,955
10,9
Bremen
55,626
22,0
8,316
5,4
7,395
-5,1
3,397
49,5
20,882
55,4
9,423
9,6
6,213
10,8
Berlin
Hamburg
Düsseldorf
366,742
15,3
70,532
25,9
33,599
0,3
26,704
3,4
114,610
28,2
83,127
3,2
38,170
16,2
265,682
14,4
54,674
11,8
48,214
-0,8
12,988
33,6
98,439
31,6
39,516
1,4
11,851
4,7
151,782
12,9
23,890
16,2
32,291
0,8
4,701
-15,5
55,289
31,4
26,438
3,4
9,173
6,6
Köln
173,482
12,8
42,183
24,5
39,442
-3,3
5,292
10,5
55,006
30,6
22,487
-1,6
9,072
-2,4
Bonn
71,825
11,0
14,550
0,5
6,818
3,1
1,327
-31,4
20,120
60,7
18,769
6,2
Dresden
Hannover
Frankfurt/Ma
in
68,066
10,7
10,580
28,6
5,890
1,8
3,239
6,2
22,153
20,2
21,556
0,5
4,648
2,4
121,574
9,9
20,813
9,5
24,734
11,6
3,589
-10,5
32,294
15,1
31,093
7,4
9,051
7,1
214,075
9,6
33,290
20,4
74,335
1,6
10,955
2,1
64,973
11,1
17,031
-3,2
13,491
18,9
60,150
9,1
13,954
8,1
7,636
-8,6
4,115
14,6
19,737
35,5
11,827
6,1
152,560
8,5
24,335
9,0
26,811
-13,3
3,108
-11,2
61,678
24,7
24,310
6,7
12,318
5,6
81,392
7,4
21,754
33,2
15,939
-6,9
3,020
60,3
19,104
7,6
15,941
-4,8
5,634
-4,9
62,916
6,4
10,721
1,9
7,282
5,1
2,629
-23,9
28,816
44,4
8,509 -34,1
4,959
-7,3
52,215
5,6
8,819
-8,2
10,890
-4,2
1,613
-27,2
14,931
34,3
3,859
7,6
Leipzig
Stuttgart
Nürnberg
Essen
Dortmund
12,103
4,6
10,241 -10,8
2,881 -37,0
4
Top-15,
insgesamt
Anteil in
%
2205,422
13,5
420,750
19,1
18,3
400,320
18,2
-0,4
96,007
4,4
0,3
741,688
30,9 379,141
1,4 167,516
6,4
33,6
17,2
7,6
Quelle: FERI / Bundesagentur für Arbeit
Stand: 30.6.2014
5
Über die FERI EuroRating Services AG
Die FERI EuroRating Services AG ist eines der führenden europäischen Häuser für
Investmentresearch und Rating. Zu den Kerndienstleistungen zählen Research in den
Bereichen Economics, Capital Markets, Industries und Real Estate sowie Credit Rating und
Investment Rating. Schwerpunkte liegen in der Managerauswahl und Produktselektion für
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Banken, Versicherungen, Asset Manager, Industrieunternehmen sowie öffentlich-rechtliche
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Holger Friedrichs
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