Historischer Hintergrund In den ersten Apriltagen des Jahres 1945, die Allierten standen bei Gotha…Brücken wurden gesprengt…durchzogen mehrere Deportationszüge aus dem Konzentrationslager Buchenwald einschließlich seiner 88 Außenlager Thüringen. Während dieser Todesmärsche kamen in Thüringen etwa 1000 Menschen ums Leben. Nach der geschichtlichen Aufarbeitung der „Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora“ konnten 150 Gemeinden ermittelt werden, in denen diese Menschen ermordet wurden oder an Erschöpfung starben. Es gelang nur bei ca. zehn Prozent der zu Tode gekommenen eine namentliche Zuordnung. Aus heutiger Sicht bleibt es offen, warum die Opfer der Todesmärsche weiterhin als unbekannte Tote, in der DDR als antifaschistische Widerstandskämpfer aus Frankreich, Belgien, Polen, Italien… oder Helden der Sowjetarmee bezeichnet wurden. Heute erinnern Gedenksteine, Mahnmale, „Ehrenhaine“ daran. Diese Erinnerung kann anschaulicher werden, wenn erzählt wird, was geschah. Heute, 70 Jahre danach leben noch Zeitzeugen. freier Blick auf unsere deutsche Vergangenheit formuliert werden. Wer waren diese Opfer? Den Saale-Orla-Kreis durchzogen drei Todesmärsche: die Route Buchenwald-Flossenbürg-Bayern (Saalburg…) und die Route Sonneberg-Tschechien (Oberböhmsdorf?-Langenbuch?-Mühltroff?...) jeweils als Fußmarsch, die Route Laura-Wurzbach-Dachau vom Außenlager „Laura“ bei Schmiedebach/Lehesten über Röttersdorf und Oßla bis Wurzbach zu Fuß und von dort mit der Bahn über Lobenstein – Harra – Blankenstein – das Höllental nach Dachau-Allach. Auf den Straßen durch den Saale-Orla-Kreis sind mindestens 270 Todesopfer, davon auf der Route Buchenwald-Flossenbürg-Bayern mindestens 250 Tote nachgewiesen. Vieles kann erst jetzt mit dem zeitlichen Abstand betrachtet und aufgearbeitet werden. Nach Kriegsende gab es verschiedenste Initiativen auch in unseren Kreisen im Umgang mit diesem schrecklichen Erbe. Nach der Wiedervereinigung konnte auch offiziell ein von der SED-Ideologie Katrin Greiser schreibt in ihrer Dissertation „Die Todesmärsche von Buchenwald“ (erschienen 2008, ISBN: 978-8353-0353-9, S. 502): „Der erste Transport verließ das Lager in zwei Gruppen mit 1500 bzw. 1604 Gefangenen am 7. April gegen sieben Uhr. Die Betroffenen waren überwiegend jüdische Gefangene aus dem „Kleinen Lager“… war der einzige zu Fuß erfolgende Transport aus Buchenwald…“. Als ein Abschnitt der Route Buchenwald-Flossenbürg-Bayern führte dieser Todesmarsch aus Richtung Jena kommend durch Pößneck, von dort eine Gruppe Richtung Ziegenrück unter anderem über Ebersdorf, Lobenstein nach Harra und Blankenstein bzw. die zweite Gruppe über Oppurg, Knau, Crispendorf, Möschlitz, Saalburg, Künsdorf nach Sparnberg, dort durch die Saale und weiter nach Berg/Oberfranken. Saalburg und Harra 2015 Vergangenheit bewältigen – Zukunft gestalten 70 Jahre Frieden, Freiheit, Aufbau, Wohlstand 25 Jahre deutsche Wiedervereinigung 70 Jahre Todesmärsche Der Holocaust vor unserer Haustür in unserem lieblichen Oberland? Veranstalter Ein Initiativkreis von Christen aus der Region vogtlandgebet@gmx.net Kontaktadressen: Dipl.-Med. Erika Beilschmidt, Rödersdorf 17, 07907 Göschitz, Tel.:036648/22235, e-Mail: beilschmidt@gmx.net Thomas u. Susanna Fischer, Kulm 25, 07929 Saalburg-Ebersdorf, Tel.: 036647/22325 Olivia Körner –Töpfer, Ebersdorf, Tel.: 036651/30408, Wolfgang Ritter, Möschlitz-Schleiz, Tel.: 03663/400250 Ursula Scheibe, Bahnhofstr. 1, 07366 Harra, Tel.: 036642/22583 Alexandra Stephan, Bad Lobenstein, Tel.036651/2160 Träger: JesusPeople Hof e. V. Bismarckstr. 45, 95028 Hof, Tel.: 09281/839700, 1. Vorsitzender H. Lang, Am Heim 3, 08261 Schöneck, Tel.: 037464/33347, Fax.037464/33349 Saalburg, 12. April 2015 Harra, 18. April 2015 Was ist der Marsch des Lebens? Der Marsch des Lebens in Saalburg Der Marsch des Lebens in Harra Der Marsch des Lebens entstand im Jahr 2007. Seitdem wurde er zu einer Bewegung, an der zehntausende Menschen in über 100 Städten und 14 Ländern beteiligt waren. In den Jahren 2013-2015, also 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, finden in über 100 deutschen Städten Märsche des Lebens statt. www.marschdeslebens.org Sonntag, 12. April 2015 Samstag, 18. April 2015 Der Marsch des Lebens beginnt als Sternmarsch jeweils mit einer Auftaktveranstaltung in Möschlitz, Ebersdorf und Künsdorf und endet in Saalburg/Ehrenhain Gedenkmarsch Als Christen dieser Region wollen wir an die Todesmärsche aus dem KZ Buchenwald auf unseren Straßen vor 70 Jahren und der Opfer, eben auch der jüdischen Häftlinge, gedenken. Wir wollen erinnern, dass der Holocaust niemals in Vergessenheit gerät und uns zu Israel bekennen sowie ein Zeichen gegen den immer wieder aufkommenden Antisemitismus in unserem Land setzen. Herzliche Einladung allen, die dies unterstützen. „Die Initiative ‚Marsch des Lebens‘ ist wertvoll und wichtig. Aus einer bescheidenen Gebetsaktion ist längst eine internationale Bewegung geworden, die Zeitzeugen und Nachgeborene einschließt.“ Bildquelle: Deutscher Bundestag/Melde Prof. Dr. Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages 11.30 Uhr An der Gedenkstätte „Am Dornweg“ der Gemeinde Möschlitz an der Straße von Möschlitz nach Gräfenwarth Parkplätze an der Straße) auf dem Oberland-Rad-Weg (7,5 km) nach Saalburg 12.30 Uhr Ebersdorf – Am Bürgerhaus (Parkplätze in der Ortslage) über den alten Weg nach Zoppoten durch Pöritzsch (6,5 km) nach Saalburg 12.30 Uhr Künsdorf – Ortsausgang am Sägewerk Stöckl: Richtung Saalburg an der Talsperre entlang nach Saalburg (6km) 15.00 Uhr Abschlußveranstaltung am „Ehrenhain“ in Saalburg Ziel für alle Märsche (an der Straße Richtung Ortsausgang nach Wernsdorf – Märchenwald) Anschließend besteht die Möglichkeit zu einem Imbiss. 12.45 Uhr Auftaktveranstaltung Treffpunkt am Lemnitzhammer Berg (Richtung 07366 Harra von Bad Lobenstein kommend oder von Blankenstein kommend Richtung 07356 Bad Lobenstein) Parkplätze vorhanden (Zugverbindung ab Bad Lobenstein 11.59 Uhr – Ankunft Harra Nord 12.06 Uhr oder Blankenstein Saale 11.40 Uhr – Ankunft Harra Nord 11.47 Uhr – Bedarfshaltestelle) 13.15 Uhr Gedenkmarsch Lemnitzhammer Berg Friedhof Harra (Ankunft ca. 14.45 Uhr ) Gedenken der 7 Todesopfer auf diesem Weg * – ev.-luth. Kirche Harra (Ankunft ca. 15.30 Uhr ) Kaffee und Kuchen (Gesamtstrecke ca.2,8 km ) * als Zeichen der Ehrung kann jeder eine selbstmitgebrachte, weiße Rose am Gedenkstein niederlegen Gedenkveranstaltung 16.00 Uhr in der Ev.-Luth. Kirche Harra Schlossberg 1 Ende ca. 17.30 Uhr (Zugverbindung von Harra – Harra Nord – Bad Lobenstein, Abfahrt: 17.45 Uhr oder Blankenstein Abfahrt 18.09 Uhr, Bahnhof Harra, Fußweg 2 min von der Kirche ) Parkplätze in Harra am Schulmeister, auf dem Dorfplatz und an der Kirche vorhanden.
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