Researchausblick 2015 Seite 1 Researchausblick 2015 Geldschwemme & Aktienboom – Quo vadis Europa? Stuttgart, 13. Mai 2015 Falko Block (Dipl. Volkswirt, CIIA, CEFA, ISSP) Privatkundenresearch und Derivatestrategie Stellvertr. Abteilungsdirektor, DZ BANK Research und Volkswirtschaft Researchausblick 2015 Seite 2 Niedrige Inflation drängt EZB zum Handeln Fallende Energiepreise dämpften spürbar 5 4 Inflation EWU 3 2 1 EZBInflationsziel 0 Fallende Energiepreise -1 2000 2002 Quelle: Bloomberg, DZ BANK 2004 2006 2008 2010 2012 2014 Researchausblick 2015 Seite 3 EZB: Auf zum „letzten Gefecht“ 60 Mrd. EUR QE-Programm pro Monat 10.500 3.500 in Mrd. EUR 10.000 3.000 +1.140 Mrd. EUR 9.500 2.500 9.000 8.500 8.000 7.500 7.000 2006 Quelle: Bloomberg 2.000 Monatlicher Ankauf von 50 Mrd. Staatsanleihen 10 Mrd. Pfandbriefe 1.500 Geldmenge M3 (linke Skala) 12,5 Mrd. für Deutschland Bilanzsumme EZB (rechte Skala) 2008 2010 2012 2014 1.000 Researchausblick 2015 Seite 4 1.140.000.000.000 Wie viel ist das eigentlich? Mit 1,14 Bio. EUR in 50 EUR-Scheinen könnte man… ~80 x den Äquator umrunden 1 Umrundung = 40.000 km Alle Autobahnen Deutschlands, der Schweiz und Österreichs pflastern Quelle: DZ BANK Researchausblick 2015 Seite 5 Die Folgen der EZB-Politik Keine Verzinsung für sichere Anlagen mehr 6 Renditen ausgewählter Staatsanleihen Laufzeit 10 Jahre 5 Deutschland Frankreich Italien 4 Spanien 3 2 1 Prognose Bund 10 Jahre +3M.: 0,05 Reduzierung +6M.: -0,10 Anleihekäufe ab +12M.: 0,25 2. Halbjahr 0 Jan.2013 Jul.2013 Quelle: Bloomberg, DZ BANK Jan.2014 Jul.2014 Jan.2015 Researchausblick 2015 Seite 6 Niedrige Zinsen gut für Staatshaushalte Anreize zur Konsolidierung schwinden jedoch Öffentliche Verschuldung in Prozent des BIP 300 2008 2014p Maastricht-Kriterium 60% 111 110 107 176 170 160 39 43 72 127 125 124 109 98 101 102 96 98 101 102 35 54 53 53 65 75 72 70 68 88 89 89 52 73 70 95 95 94 100 106 105 105 150 2010-2014 41 Mrd. EUR Zinsersparnis 134 132 133 192 200 50 2016p 246 251 254 250 2015p 0 EWU USA UK China Japan Quellen: EU-Kommission, IWF, DZ BANK DE FR IT ES PT GR IE Researchausblick 2015 Seite 7 Deutlich negative Realzinsen absehbar Inflation dürfte deutlich vor den Zinsen anziehen Prognose Brent 12/2015: 73 USD 12/2016: 80 USD Zinsen und Inflationsrate seit 2006 6 3.M-Euribor 5 Inflationsprognose 10Y Bund 4 Inflation Deutschland 2014: 2015: 2016: 3 Deutschland 0,8% 0,4% 1,6% 2 Negative Realverzinsung ~ 1,0% 1 0 -1 2006 2008 2010 Quellen: Bloomberg, DZ BANK 2012 2014 2016 EWU 0,4% 0,1% 1,1% Researchausblick 2015 Seite 8 Und der deutsche Kleinsparer? EZB-Programm hat Umverteilungswirkung Zinseinbußen vs. Zinsersparnis privater Haushalte 2010-2014 0 -10 -20 Anteil von Aktien am Gesamtvermögen privater Haushalte (in %) 30 in Mrd. Euro 27,4 25 Summe 2010 bis 2014 Zinseinbußen: 190 Mrd. EUR Zinsersparnis: 78 Mrd. EUR ~ 100 Mrd. „Verlust“ -40 Zinseinbußen Geldvermögen 10 -50 Zinsersparnis Kredite 5 -60 0 Quelle: DZ BANK 12 13 20,5 20 15 11 23,3 21,5 21,6 -30 10 24,0 14 9,8 9,5 8,9 Researchausblick 2015 Seite 9 Euro leidet massiv unter EZB-Politik Kein direktes Ziel aber willkommener „Nebeneffekt“ 1,7 USD je EUR EUR-USD: + 6 Monate 1,00 + 12 Monate 0,97 1,6 1,5 1,4 1,3 1,2 1,1 1 0,9 Prognose 10y +3M.: +6M.: +12M.: 0,8 2006 2007 2008 Quelle: Bloomberg, DZ BANK USA 2,00 2,25 2,50 2009 Zinsanhebung 4Q 2015 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Researchausblick 2015 Seite 10 Deutscher Außenhandel Schwacher Euro fördert den Export EWU 37% Osteuropa 14% UK 7% Schweiz 5% USA 8% Sonstige 23% Quelle: Stat. Bundesamt, Eurostat, eigene Berechnung China 6% Abwertung des EUR ggü. den Handelspartnern Researchausblick 2015 Seite 11 Konjunkturausblick Europa Schwacher Euro und Ölpreis sorgen für Wachstum Wirtschaftswachstum in % (gegenüber dem Vorjahr) 6 5 Prognose Deutschland 2014: 1,6% 2015: 2,0% 2016: 1,6% 4 3 2 EWU 0,9% 1,6% 1,6% 1 0 -1 IRL DE BE AT FR EWU 2014 Quelle: DZ BANK ES 2015p NL 2016p PT FI IT GR Researchausblick 2015 Seite 12 Griechenland Im Süden nichts neues Griechenlands kurzfristige Zahlungsverpflichtungen Status quo: 1,5 Mrd. im Juni fällig 6 Steuereinnahmen sinken drastisch 5 Kommende Tranchen nur mit EWU 4 Hilfsgeldern oder durch Verzicht auf Renten und Beamtengehälter möglich 30. Juni Ende des akt. Hilfsprogramms Banken halten sich nur mit ELAKrediten (~80 Mrd. EUR) über Wasser Keine klare Mehrheit für Grexit Deutschland mit 50 Mrd. EUR beteiligt Viele kleine Schritte zu erwarten Quelle: DZ BANK 3 2 1 0 April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Researchausblick 2015 Seite 13 Europas Börsen – ambitioniert bewertet Fundamental zu teuer aber EZB-Liquidität treibt die Preise 13.000 11.000 9.000 Kurs / Gewinnverhältnis DAX DAX 200 Tage Linie 7.000 5.000 16 14 12 10 8 6 3.000 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Kurs / Gewinnverhältnis EuroStoxx 50 Was spricht für Aktien: Konjunktur in Europa profitiert von Euround Ölpreisschwäche Konsum belebt sich EZB sorgt für viel Liquidität Wenig Anlagealternativen Quelle: Bloomberg, DZ BANK 16 14 12 10 8 6 Researchausblick 2015 Seite 14 Wechseln in den „Income“-Modus Regelmäßige Dividendenerträge sind die neuen „Anleihen“ Dividendenrendite p.a. 9,0% 8,0% DAX 7,0% Euro Stoxx 50 6,0% 5,0% ~ 3,4 4,0% 3,0% 2,0% Dividende in Mrd. EUR (DAX) ~ 2,5% 35 1,0% 30 0,0% 25 20 15 10 5 0 Quelle: Bloomberg 30 Mrd. EUR Researchausblick 2015 Seite 15 Europas Börsen – ambitioniert bewertet Fundamental zu teuer aber EZB-Liquidität treibt die Preise 13.000 11.000 9.000 Kurs / Gewinnverhältnis DAX DAX 200 Tage Linie 7.000 5.000 16 14 12 10 8 6 3.000 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Was spricht gegen Aktien: Hohe Bewertung Zinswende in den USA Wachstumsaussichten in China Geopolitische Krisen (IS, Ukraine) Eurokrise (Griechenland, Italien, Frankreich) Quelle: Bloomberg, DZ BANK Kurs / Gewinnverhältnis EuroStoxx 50 16 14 12 10 8 6 Researchausblick 2015 Seite 16 Liquidität treibt weiter die Kurse Fundamental überbewertet, hohe Schwankungen erwartet 6000 12000 EURO STOXX 50 DAX 5000 10000 4000 Prognose DAX EuroStoxx 50 8000 12/2015: 12.500 4.000 3000 6000 2000 4000 1000 2010 2000 2011 Quelle: Bloomberg, DZ BANK 2012 2013 2014 2015 2016 Researchausblick 2015 Seite 17 Einschätzungen für 2015 Ausblick des DZ BANK Research EZB hat Anleihen-Kaufprogramm gestartet Renditeniveau in der EWU deutlich gefallen Umverteilungsprogramm zulasten der Gläubiger Euro auf dem Weg zur Parität, FED dürfte Leitzinsen anheben EWU-Wettbewerbsfähigkeit wird begünstigt Konjunkturbelebung erwartet, Inflation zieht wieder an Negative Realzinsen zu erwarten Verminderung des EZB-Programms ab 2 HJ. wahrscheinlich Aktienmärkte: Bewertungen sehr ambitioniert EZB-Liquidität treibt aber weiter die Preise Dividenden sind die „neuen Zinsen“ Zertifikate für Seitwärtsrendite nutzen (Aktienanleihen, Bonuszertifikate) Sparpläne (Fonds, Aktien) – Cost Average-Effekt nutzen Mehr „Risiko“ für auskömmliche Rendite notwendig Researchausblick 2015 Seite 18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Haben Sie Fragen? Researchausblick 2015 Seite 19 www.bielmeiersblog.dzbank.de Researchausblick 2015 Seite 20 Pflichtangaben gemäß § 34b WpHG und Interessenkonflikte finden Sie unter www.research.dzbank.de Researchausblick 2015 Seite 21 Impressum und Disclaimer Impressum Herausgeber: DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Platz der Republik, 60265 Frankfurt am Main Vorstand: Wolfgang Kirsch (Vorsitzender), Lars Hille, Wolfgang Köhler, Dr. Cornelius Riese, Thomas Ullrich, Frank Westhoff, Stefan Zeidler Verantwortlich: Stefan Bielmeier, Leiter Research und Volkswirtschaft Verantwortlich: Dr. Hans Jäckel, Leiter Privatkunden und Unternehmen, Tel.: 069 7447 2280, E-Mail: hans.jaeckel@dzbank.de © DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main 2015 Nachdruck und Vervielfältigung nur mit Genehmigung der DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main Disclaimer Dieses Dokument ist durch die DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank ("DZ BANK") erstellt und zur Verteilung in der Bundesrepublik Deutschland bestimmt. Dieses Dokument richtet sich nicht an Personen mit Wohn- und/oder Gesellschaftssitz und/oder Niederlassungen im Ausland, vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Großbritannien oder Japan. Diese Broschüre darf im Ausland nur in Einklang mit den dort geltenden Rechtsvorschriften verteilt werden, und Personen, die in den Besitz dieser Informationen und Materialien gelangen, haben sich über die dort geltenden Rechtsvorschriften zu informieren und diese zu befolgen. Dieses Dokument stellt kein öffentliches Angebot von Erwerb von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Dieses Dokument stellt eine unabhängige Bewertung der entsprechenden Emittentin bzw. Wertpapiere durch die DZ BANK dar. Alle hierin enthaltenen Bewertungen, Stellungnahmen oder Erklärungen sind diejenigen des Verfassers des Dokuments und stimmen nicht notwendigerweise mit denen der Emittentin oder dritter Parteien überein. Die DZ BANK hat die Informationen, auf die sich das Dokument stützt, aus zuverlässig erachteten Quellen übernommen, ohne jedoch alle diese Informationen selbst zu verifizieren. Dementsprechend gibt die DZ BANK keine Gewährleistungen oder Zusicherungen hinsichtlich der Vollständigkeit oder Richtigkeit der hierin enthaltenen Informationen oder Meinungen ab. Die DZ BANK übernimmt keine Haftung für Verluste, die durch die Verteilung und/oder Verwendung dieses Dokuments verursacht und/oder mit der Verteilung/Verwendung dieses Dokuments im Zusammenhang stehen. Eine Investitionsentscheidung bezüglich irgendwelcher Wertpapiere oder sonstiger Finanzinstrumente sollte auf der Grundlage eines Beratungsgespräches sowie Prospekts oder Informationsmemorandums erfolgen und auf keinen Fall auf der Grundlage dieses Dokuments. Unsere Empfehlungen können je nach den speziellen Anlagezielen, dem Anlagehorizont oder der individuellen Vermögenslage für einzelne Anleger nicht oder nur bedingt geeignet sein. Da Trading-Empfehlungen stark auf kurzfristigen technischen Aspekten basieren, können sie auch im Widerspruch zu anderen Aussagen mit Empfehlungscharakter der DZ BANK stehen. Die Empfehlungen und Meinungen entsprechen dem Stand zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments. Sie können aufgrund künftiger Entwicklungen überholt sein, ohne dass das Dokument geändert wurde. Researchausblick 2015 Seite 22 Anhänge Researchausblick 2015 Seite 23 Im Fokus – Energiepreise Ölpreis dürfte bald wieder anziehen Preisrückgang wirkt wie Steuererleichterung > Konsum + Investitionen steigen 140 Neubohrungen rückläufig > Fördermenge fällt 130 BRENT Reduzierung der Fördermenge bei OPEC-Sitzung im Juni wahrscheinlich 120 110 100 90 80 70 Prognose Brent 12/2015: 73 USD 12/2016: 80 USD 60 50 40 2010 2011 Quelle: Bloomberg, DZ BANK 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Researchausblick 2015 Seite 24 Die EZB flutet den Geldmarkt Was will sie damit erreichen? Wirtschaft belebt sich Inflation steigt Nachfrage nach Gütern zieht an Geldmenge steigt Zinsniveau sinkt Ankauf von (Staats-) Anleihen Kreditkosten sinken Realwirtschaft steigert Investitionen Quelle: DZ BANK
© Copyright 2024