597576 STADT UND REGION Montag, 27. April 2015 13 Heute in der LZ Landkreis (I) Seite 14 Landkreis (II) Seite 15 Ergolding Seite 17 Stadt Landshut Seite 26 Schlimmer Unfall mit Pferdetransporter bei Kumhausen Tolles Programm beim Tanzfest der Schulen in Ergoldsbach Viele hundert Besucher nutzten verkaufsoffenen Sonntag 200000 in Feierlaune: Eine „Traum-Dult“ ging zu Ende Fernsehprogramm Seite 52 Kalenderblatt Gekocht wird im Gymnasium Seligenthal heute nur noch im (höchst beliebten) Wahlfach. Aufgrund des Hauswirtschaftsunterrichts, 2004 als Pflichtfach gestrichen, wurde der Abschluss am Sozialwissenschaftlichen Gymnasium zunächst als „Knödel-Abitur“ verunglimpft. (Foto: Schulstiftung Seligenthal) „Ein hochaktueller Zweig – bis heute“ Seite 18 50 Jahre Sozialwissenschaftliches Gymnasium – Bayernweiter Festakt in Seligenthal Ihre Ansprechpartner in der Redaktion Landkreis Landshut Mail: landkreis@landshuter-zeitung.de Fax: 0871-850-2819 Michael Faaß 0871-850-2812 Christina Sarcher 0871-850-2813 Erich Vohburger 0871-850-2811 Stadt Landshut Mail: stadtred@landshuter-zeitung.de Fax: 0871-850-2819 Yvonne Schmid 0871-850-2815 Sigrid Zeindl 0871-850-2816 Führung durch die Koenig-Ausstellung Mit der Dauerausstellung „Fritz Koenig. Aufstellung“ im Skulpturenmuseum im Hofberg wird eine Werksauswahl des Bildhauers Fritz Koenig in den unterirdischen Museumsräumen präsentiert. Die nächste Führung durch die Ausstellung findet am Sonntag, 3. Mai, ab 11.00 Uhr statt. Das Skulpturenmuseum gibt dabei einen umfassenden Einblick in die wesentlichen Motive im Werk Fritz Koenigs. So beschäftigt die menschliche Existenz von der Geburt bis zum Tod und über diesen hinaus den Bildhauer über seine gesamte Schaffenszeit hinweg. Café Africa mit Lichtbildervortrag Der Verein Voice of Africa Landshut (Vala) lädt am Samstag, 2. Mai, um 19.00 Uhr zum Café Africa ins Café International ein. Dieses Mal gibt es ein besonderes Schmankerl: Mitglieder des Vereins Voice of Africa werden ihr Heimatland Togo vorstellen. Sie bieten bei einem Lichtbildervortrag die Möglichkeit, mehr über Togo zu erfahren und nicht nur über Touristisches zu reden, heißt es in der Ankündigung. Letztes Jahr war der stellvertretende Botschafter Togos, Monsieur Kangi Galley Logose-Teko, beim Afrikafest als Schirmherr anwesend und hat durch seinen Eintrag in das Goldene Buch der Stadt eine Verbindung zu Landshut hergestellt. Togo ist laut Mitteilung ein sehr schönes, vielschichtiges Land – die Hauptstadt ist laut und lebendig, das Hinterland mit seinen dörflichen Strukturen höchst interessant – die Märkte sind bunt und die Menschen sehr gastfreundlich. Weitere Informationen gibt es im Haus international unter der Telefonnummer 31947480. Am 18. September wird am Gymnasium Seligenthal das 50-jährige Jubiläum der Sozialwissenschaftlichen Gymnasien in einem gemeinsamen Festakt gefeiert. Schirmherr und Festredner der Veranstaltung ist Ministerpräsident Horst Seehofer. In Bayern führen derzeit mehr als 50 Gymnasien diesen Zweig, in Seligenthal besteht er bereits seit seiner Gründung im Jahr 1965. Ausgangspunkt des sozialwissenschaftlichen Zweigs war es, so Ursula Weger, Schulleiterin des Gymnasiums Seligenthal, einen Übertritt ans Gymnasium generell attraktiver zu machen, da der humanistische wie der naturwissenschaftliche Zweig sowohl bei den Mädchen, als auch bei deren Eltern wenig Anklang fand. Außerdem war man auf der Suche nach neuen Ressourcen für Lehr- und Sozialberufe, die durch den Rückgang von Ordensleuten immer mehr von NichtKlösterlichen übbernommen werden mussten. Nachdem viele Mädchen überdies das Gymnasium nach der zehnten Klasse verließen, wurden am Kultusministerium Konzep- te entwickelt, die im Herbst 1965 schließlich in die Einführung des sozialwissenschaftlichen Zweigs an 26 bayerischen Gymnasien mündeten. Damals schon mit zwei Jahrgängen dabei: Das Gymnasium Seligenthal, das den Zweig bis heute als einziges Gymnasium zwischen München und Straubing führt. „Es war damals ein hochaktueller Zweig und ist es bis heute“, sagt Ursula Weger. Das Schulprofil (einsetzend mit der neunten Klasse) sah bei der Sprachenfolge Englisch/Latein oder Englisch/Französisch eine Stärkung musisch-künstlerischer Fächer auch eine Stärkung von Biologie und Chemie vor – als Grundlage besonders „weiblicher“ Themen wie Gesundheitslehre, Säuglingspflege und Nahrungsmittellehre. Statt einer dritten Fremdsprache wurde Sozialkunde Kernfach. Das Abiturthema 1968: „Die Rolle der Massenmedien im Prozess der politischen Willensbildung der Bundesrepublik“. Trotz der anspruchsvollen Ausrichtung hatte der sozialwissenschaftliche Zweig vor allem bei El- tern zunächst ein Imageproblem: Da nämlich auch Hauswirtschaftsunterricht auf dem Stundenplan stand, war zunächst vom „Knödelabitur“ die Rede. Schnell genoss der Zweig in Seligenthal (wo es noch einen musischen und einen neusprachlichen Zweig gibt) jedoch regen Zuspruch: Bis heute besuchen bis zu zwei Drittel eines Jahrgangs das Sozialwissenschaftliche Gymnasium. Seit der Einführung des G8 im Jahr 2004 wird Sozialkunde in den achten bis zehnten Klassen als Kernfach in 15 Wochenstunden gelehrt (statt einer Wochenstunde in den anderen Zweigen). Außerdem ist ein Abitur in Sozialkunde möglich und nicht, wie in den anderen Zweigen, nur in Kombination mit Geschichte. Außerdem konzentriert man sich zunehmend auf Team- und Projektarbeit in der sozialpraktischen Grundbildung. Es gibt Exkursionen zum Erleben „sozialer Realität“ , Planspiele und Diskussionen mit Mandatsträgern. Insgesamt habe der Zweig, so Weger, verstärkt eine interdisziplinäre Ausrichtung erfahren, bei der immer mehr auch Themenfelder wie Ökologie, Inklusion und Migration behandelt werden. Die Abiturthemen 2014: „Bevölkerungsdynamik in Deutschland und Europa“, „Partizipation in politischen Systemen“ „Soziale Ungleichheit in globaler und nationaler Perspektive“. Für Ursula Weger, die seit zwei Jahren auch Sprecherin des Arbeitskreises der Sozialwissenschaftlichen Gymnasien ist, hat der Zweig seit 2004 nochmals eine Qualitätssteigerung erfahren, die sich auch bei der Entwicklung ihrer Schüler bemerkbar mache: „Die Jugendlichen sind ohne Zweifel bewusster geworden. Das sieht man nicht zuletzt an der Politischen Litfaßsäule bei uns im Schulhaus, wo die Jugendlichen auf Themen hinweisen, die sie bewegen. Dabei geht es auch um bewusste Ernährung.“ Apropos: Seit 2004 hat sich auch die Sache mit dem „Knödelabitur“ endgültig erledigt – der Hauswirtschaftsunterricht ist nämlich weggefallen. Wobei Kochen in Seligenthal mittlerweile sowohl bei Mädchen wie bei Buben ein höchst beliebtes Wahlfach ist. -ku- Für ein gesundes Leben im Alter S „Modellprojekt Generation 55plus“ organisierte Treffen der Seniorenbeauftragten eit drei Jahren werden vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kurse organisiert, die insbesondere die „Generation 55plus“ ansprechen sollen. Ernährung und Bewegung stehen hierbei im Mittelpunkt der Kursangebote. Aber auch der Erfahrungsaustausch zwischen den Seniorenbeauftragten und Mitgliedern der Seniorenbeiräte ist den beiden Projektmanagerinnen am Fachzentrum für Ernährung und Gemeinschaftsverpflegung, Sabine Schichler und Gudrun Schraml, wichtig. Deshalb organisierten sie ein Treffen, für Seniorenbeiräte aus dem ganzen Landkreis und der Stadt Landshut. Eingeladen waren außerdem alle Bürgermeister der Gemeinden, von denen sich auch einige Zeit nahmen und gekommen waren, sowie Landrat Peter Dreier. „Landshut ist eine Zuzugsregion“, stellte dieser gleich zu Beginn fest, „und der Altersbereich über 65 wird bis 2040 auf mehr als 60 Prozent steigen“. Man müsse sich bereits heute auf diese Entwicklung vorbereiten. Senioren, die aus dem Berufsleben ausschieden, seien oftmals in ehrenamtlichen Tätigkeiten höchst engagiert. Er dankte den vie- Alltagsbewegung mit Landrat Peter Dreier, Ergoldings Bürgermeister Andreas Strauß und der Fachzentrumsleiterin Dorothée Trauzettel (von rechts) (Foto: sg) len anwesenden Seniorenbeauftragten, die diese Arbeit voran trieben. Dreier zeigte sich bestens informiert, was das Modellprojekt 55plus“ betraf: „Ich bin froh um dieses Projekt und erhoffe mir Impulse, dass es weiter entwickelt wird“. Helmut Hess von der Stadt Landshut bescheinigte dem Landkreis und der Stadt eine gute Zu- sammenarbeit. Er verwies auf die hohe Kaufkraft der älteren Bürger und ebenfalls auf deren enormes ehrenamtliches Engagement. Sabine Schichler stellte das „Modellprojekt Generation 55plus“ im Anschluss detailliert vor. In Landshut seien Kurse, die praktisches Wissen vermittelten, besonders gerne gebucht. Im Herbst werden die Ergebnisse aus den drei Modellstandorten Landshut, Augsburg und Ebersberg geprüft und ein Kursangebot daraus entwickelt, das dann in ganz Bayern angeboten werden soll. Um den Nachmittag aufzulockern, hatten die beiden Organisatorinnen Klaus Schichler, Übungsleiter für Kraft und Fitness, eingeladen, der beim Modellprojekt die Bewegungskurse durchführt. Mit launigen Übungen animierte er die Teilnehmer zu Bewegungen, die aus dem Alltag übernommen sind und als Übungen dort bestens integriert werden können. So war man wieder aufnahmebereit für den Vortrag von Antonius Guhm, „Für Bewegung ist man nie zu alt“. Er stellte Geräte für den Außenbereich vor, die als Trainingsgeräte dienen, dabei Spaß machen und auch als sozialer Treffpunkt genutzt werden können. Anschließend probierten die Besucher bei den verschiedenen Referentinnen Kräuteraufstriche auf selbst gebackenem Brot oder gesunde „Kraftpackerl“. Darüber hinaus nutzten sie die Zeit, um mit den Kollegen aus den anderen Gemeinden ins Gespräch zu kommen und Erfahrungen auszutauschen. -sg-
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