JuniorAkademie Loccum 2015 16. bis 23. Oktober 2015 Evangelische Heimvolkshochschule Loccum Horizonte Grenzen erweitern – verschieben FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen Impressum Veranstalter: Evangelische Heimvolkshochschule Loccum Hormannshausen 6 - 8 31547 Rehburg-Loccum Tel.:05766/9609-0 Fax: 05766/9609-44 eMail:info@hvhs-loccum.de www.hvhs-loccum.de Kooperationspartner: Niedersächsisches Kultusministerium Schiffgraben 12 30159 Hannover Tel.: 0511/120-0 Fax:0511/120-7450 www.mk.niedersachsen.de Kloster Loccum Kloster 2 31547 Rehburg-Loccum Tel:05766/9602-0 Fax:05766/9602-11 eMail:Klosterbuero.Loccum@evlka.de www.kloster-loccum.de V.i.S.d.P.: Berbel Unruh, HVHS Loccum Fotos: Hans Buttermilch, Christian Burkert, Birte Hembus, Stephan Kaps, Beate Ney-Janßen, Wiebke Ostermeier Die Deutschen JuniorAkademien sind eine länderübergreifende Initiative zur Förderung von besonders leistungsfähigen und motivierten Jugendlichen der Sekundarstufe I, koordiniert von der Bildung und Begabung gGmbH. Die JuniorAkademie Loccum wird gefördert durch das Kultusministerium des Landes Niedersachsen, die VGH-Stiftung sowie die Klosterkammer Hannover. 2 Lernen ist Leben Inhaltsverzeichnis Grußwort der Niedersächsischen Kultusministerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Grußwort des Abtes des Klosters Loccum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Grußwort der Präsidentin der Kulturministerkonferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 „Horizonte erweitern – Grenzen verschieben“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Deutsche JuniorAkademien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 JuniorAkademie Loccum 2015 (Niedersachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Akademieleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Programm der JuniorAkademie Loccum 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Kurs 1: Ich darf das auch! Deine Rechte sind auch meine Rechte! . . . . . . . Kurs 2: (Über-) Lebensgrundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurs 3: Loccumer Inszenierungen – Theatergeschichten aus dem Kloster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurs 4: Regenerative Energie – Wind und Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurs 5: Der Soundtrack eines Klosters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 17 19 21 23 Impressionen der JuniorAkademie 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Ablauf der JuniorAkademie Loccum 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Bewerbung und Teilnahmevoraussetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Qualitätsmerkmale für JuniorAkademien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Der Club der Ehemaligen der Deutschen SchülerAkademien e.V. (CdE e.V.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Bildung und Begabung gGmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Anmeldeformular JuniorAkademie Loccum 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Überblick über die Deutschen JuniorAkademien 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 3 FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen Grußwort der Niedersächsischen Kultusministerin Z unehmend entsteht ein Bewusstsein dafür, dass besondere Begabungen ein Gewinn für die Gesellschaft sind. Auch außerhalb von Schule können sie erkannt und gefördert werden. Dabei geht es nicht allein um kognitive Herausforderungen, sondern auch um die Stärkung künstlerischer und sozialer Fähigkeiten, die den jungen Menschen in seiner Ganzheitlichkeit ausmachen. Akademien für Schülerinnen und Schüler leisten einen bedeutenden Beitrag dazu, Kinder und Jugendliche darin zu unterstützen, dass sie ihre Begabungen und Stärken erkennen und entfalten, ihnen Anreize zu bieten und sie daran wachsen zu lassen. Die Schülerinnen und Schüler, die sich in Niedersachsen den besonderen Herausforderungen der Akademieangebote stellen, lernen eigenständig zu handeln und Verantwortung zu übernehmen. Hier werden schulische Bildungsangebote ergänzt, Methoden wissenschaftlichen Arbeitens erprobt, die eigene Leistungsfähigkeit wird erkundet, Teamarbeit wird erfahren und Leistungsanforderung wird als Bereicherung erlebt. Die JuniorAkademie Loccum in der Evangelischen Heimvolkshochschule Loccum wird in diesem Jahr zum siebten Mal durchgeführt. Damit ist sie zu einem festen und regelmäßigen Bestandteil der außerschulischen Talent- und Begabungsförderung in Niedersachsen geworden. Das vielfältige Programm steht unter dem Motto „Grenzen verschieben – Horizonte erweitern“ und eröffnet technisch-naturwissenschaftliche und musikalisch-künstlerische Zugänge. Die Heimvolkshochschule Loccum bietet hierfür zudem eine sehr schöne und anregende Lernumgebung. Mein besonderer Dank gilt den Veranstaltern und Förderern dafür, dass sie sich so tatkräftig für die Begabungs- und Talentförderung in Niedersachsen einsetzen. Den Schülerinnen und Schülern wünsche ich eine spannende und erkenntnisreiche Woche. Ihre Frauke Heiligenstadt Niedersächsische Kultusministerin 4 Lernen ist Leben Grußwort des Abtes des Klosters Loccum P orta patet – cor magis. Das Tor steht offen, das Herz noch mehr. – Mit diesen Worten begrüßten die Mönche unseres Loccumer Klosters jahrhundertelang ihre Gäste. Mit diesen Worten grüße auch ich alle, die sich zur Deutschen Junior-Akademie 2015 in Loccum versammeln. Unser Kloster war schon immer ein Ort, an dem Men schen die Frage nach dem Sinn ihres einmaligen Lebens und die Frage nach ihren Aufgaben in dieser Welt zusammengebracht haben. Im Kloster hieß die Grundregel: ora et labora – bete und arbeite. Und zwar immer in dieser Reihenfolge. Beten hieß ganz praktisch, damit zu rechnen, dass Gott mich umgibt. Es bedeutete im Kloster, sich durch das Singen von Psalmen, im Hören auf Gottes Wort und im stillen Gebet in den göttlichen Grund des Wirklichen zu versenken. Dadurch hatten die Mönche eine erstaunliche innere Beheimatung in dieser Welt. Sie mussten keine Angst mehr um sich haben. Sie waren glückliche, gelassene Menschen. Dadurch hatten sie Zeit und Lust erstaunliche kulturelle Leistungen zu vollbringen. Wer das Kloster heute betritt, der ahnt etwas von der Qualität und der Kraft dieser Weltgestaltung. Wer solch ein wuchtiges, großartiges und sehr bewusst schlicht gestaltetes Gotteshaus vor 800 Jahren errichten konnte, der war durchdrungen vom Glauben an Jesus Christus, der dem Menschen eine tiefe Lebenszuversicht gibt. Wer über das große Kreuz über dem Chorraum nachsinnt, kann begreifen, dieser elend gekreuzigte Mensch Jesus ist unser Bruder, der uns zeigt, dass Gott auch dann bei uns ist, wenn es aussieht, als habe er uns verlassen. Um den leidenden Christus ist ein goldenes Band gemalt. Das bedeutet Gott hält uns immer in seiner Hand, mit unseren Erfolgen, Nöten und Niederlagen dürfen wir uns auf ihn verlassen. Den Erfolgreichen, aber auch den Geschundenen dieser Erde wird Mut gegeben. Die Zisterziensermönche, die einst das Kloster erbauten, haben in immer neuen Anläufen versucht, so zu leben, wie es nach ihrer Vorstellung dem Geist Jesu Christi, dem Geist der Liebe und Verantwortung füreinander entspricht. Hier gestaltete man eine verbesserte Welt auf äußerlich einfachem und gleichzeitig geistlich und ethisch hohem Niveau. Hier wurde Theologie betrieben und Ökonomie bedacht. Hier wurden Gärten, Fischteiche, Apfelgärten und Kirschplantagen angelegt. Sie schufen sich ein Umfeld, das ihnen half furchtlos in 5 FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen die Zukunft schauen zu können. Hier wusste man, dass Sinn ohne Verstand folgenlos bleibt, und dass Verstand ohne Sinn barbarisch wird. Seit über 300 Jahren bereiten sich im Kloster angehende evangelisch-lutherische Pastoren, heute auch Pastorinnen, auf ihren künftigen Dienst in den Gemeinden vor. Nach wie vor ist im Predigerseminar die Frage, ob unsere moderne Welt nicht viel zu selbstvergessen und Gottvergessen und besonders Christusvergessen lebt und damit weit hinter den Chancen des christlichen Glaubens zurückbleibt, bestimmend. Ich selbst bin überzeugt, wir brauchen heute viel mehr junge Menschen, die den Glauben, der uns Orientierung, inneren Halt und innere Freiheit gibt, begeisternd finden. Wir können heute technisch und wissenschaftlich und konstruktiv so viel wie die Menschheit noch nie in ihrer Geschichte gekonnt hat. Und wir sind gleichzeitig, wenn es um die innere Festigkeit und Orientierung, um die Frage, wozu ich eigentlich auf dieser Erde bin, und was ich mit meinem Leben anfangen will, ahnungslos wie gedankenlose Kinder. Das Geheimnis unseres Klosters ist, dass man sich durch diese alten durchbeteten Räume auf solche grundlegend wichtigen Gedanken bringen lassen und nach Antworten fahnden kann. Gott segne Sie alle, die im Oktober bei uns in Loccum sind, in der evangelischen Heimvolkshochschule und hier im Kloster. Mit herzlichen Grüßen Ihr Landesbischof i.R. D. Horst Hirschler Abt des Klosters Loccum 6 Lernen ist Leben Grußwort der Präsidentin der Kulturministerkonferenz D ie Deutschen JuniorAkademien zählen zu den erfolgreichsten Programmen der außerschulischen Begabungsförderung. Seit mehr als zehn Jahren stellen sich Jahr für Jahr neugierige und leis tungsbereite Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I der Herausforderung JuniorAkademie. Junge Menschen zu fördern, ihre Neugier zu wecken und ihre Fähigkeiten zu stärken, das sind die Ziele der Deutschen JuniorAkademien. Sie bieten den Jugendlichen Raum, sich gemeinsam mit Gleichaltrigen spannenden Fragen aus den verschiedensten Disziplinen zu stellen und wissenschaftliche Arbeits- und Denkweisen kennen zu lernen. JuniorAkademien fördern nicht nur das Interesse an der Wissenschaft, die Schülerinnen und Schüler entwickeln hier auch ihre Persönlichkeit weiter. Verantwortung zu übernehmen, Teamgeist zu entwickeln, Engagement zu zeigen sowie das eigene Selbstvertrauen zu stärken, all das erfahren und trainieren die Jugendlichen während der JuniorAkademien. Insgesamt eröffnen sich hier durch die intensive Zeit der Begegnung mit ähnlich Interessierten neue Chancen der Selbstentfaltung. Dank der Unterstützung durch Bildung & Begabung und Dank des persönlichen und finanziellen Engagements zahlreicher Ehrenamtlicher, Alumni und Förderer gelingt es, jedes Jahr vielfältige Programme für die Deutschen JuniorAkademien zusammenzustellen. Ich freue mich, dass besonders interessierten und motivierten Schülerinnen und Schülern mit dieser Initiative ein abwechslungsreiches und anregendes Lernangebot im außerschulischen Bereich bereit steht. Die Deutschen JuniorAkademien sind Orte, an denen Jugendliche intellektuell wie sozial gefordert und gefördert werden und an denen sie sich frei entfalten können. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Deutschen JuniorAkademien wünsche ich eine spannende Zeit voller interessanter Erfahrungen und Begegnungen. Brunhild Kurth Präsidentin der Kultusministerkonferenz 7 FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen „Horizonte erweitern – Grenzen verschieben“ D as ist das Leitthema der siebten JuniorAkademie Loccum, die in der Zeit vom 16. bis 23. Oktober 2015 stattfindet. In fünf thematisch unterschiedlichen Kursen bietet die JuniorAkademie Loccum 70 Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, an selbst gewählten Themen zu forschen und zu lernen. Dabei können sie ihre Wissens- und Erfahrungshorizonte erweitern sowie eigene kognitive Grenzen ausloten und überwinden. Zudem werden sie auch über den Tellerrand ihrer eigenen Tätigkeit hinweg blicken und die Gelegenheit erhalten, sich mit Teilnehmenden der anderen Kurse fachlich auszutauschen. Unter dem Leitthema „Horizonte erweitern – Grenzen verschieben“ begeben sich die Schülerinnen und Schüler auf eine spannende Reise zu neuen Lern- und Erfahrungswelten, die oft in Schule so nicht erlebbar sind. Die Themen der Kurse verbinden Fragestellungen verschiedener Wissenschaftsbereiche, sodass vernetzendes und kritisches Denken der Teilnehmenden gefordert wird: Welche Auswirkungen haben regenerative Energien auf unser Leben? Welche Rechte gelten wann und für wen? Soll man alles erforschen, was man erforschen kann? Unterstützt Theater die Persönlichkeitsbildung? Diese und andere Fragen können in- und außerhalb der Kurse diskutiert und Antworten darauf gefunden werden. Neben dem Lernen und Forschen steht auch die Erfahrung von Gemeinschaft im Vordergrund. Die Kinder und Jugendlichen erleben sich als Teil einer Forschungsexpedition, die nur gemeinsam gelingt. Gegenseitige Wertschätzung, Unterstützung und Kommunikation sind Voraussetzung für gemeinsamen (Lern-) Erfolg. Vielseitig interessierte, begabte und motivierte Schülerinnen und Schüler sind eingeladen, sich für die Teilnahme an der Forschungsexpedition JuniorAkademie Loccum 2015 zu bewerben. 8 Lernen ist Leben Deutsche JuniorAkademien D ie Deutschen JuniorAkademien sind ein außerschulisches Programm zur Förderung besonders leistungsfähiger, interessierter und motivierter Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I. Viele Schülerinnen und Schüler machen die Erfahrung, dass sie nur selten auf Gleichaltrige treffen, die ähnliche Interessen und Fähigkeiten haben. Anders als etwa für Leistungssportler oder für musikalische Talente gibt es für intellektuell besonders befähigte Jugendliche kaum Angebote außerhalb der Schule. Aber auch die Inhalte und die Gestaltung des Unterrichts in der Schule werden ihren Neigungen und Fähigkeiten oft nicht genügend gerecht. Seit 2003 gibt es mit den Deutschen JuniorAkademien Programme, die speziell für solche Schülerinnen und Schüler entwickelt wurden. Sie werden in der Regel für einzelne Bundesländer in den Sommer- oder Herbstferien angeboten und von regionalen Veranstaltern organisiert. Größe, Dauer oder Art der Durchführung sind bei den einzelnen Akademien unterschiedlich. Auch die Teilnahmevoraussetzungen, der Ablauf der Bewerbung, die Kosten etc. können variieren. Mit der Einbeziehung in den Kreis der Deutschen JuniorAkademien verpflichten sich die Akademien aber auf die Einhaltung bestimmter Qualitätsmerkmale (siehe S. 29), die einen hohen pädagogischen Standard sicherstellen sollen. Die Deutschen JuniorAkademien wollen den Schülerinnen und Schülern ganz neue Erfahrungen vermitteln und sie intellektuell und sozial herausfordern. Angeboten werden mehrere Kurse mit Themen aus der Mathematik, den Natur- und Sozialwissenschaften, in denen sie die grundlegenden Methoden des jeweiligen Faches lernen, aber auch zum interdisziplinären, d.h. Fächer übergreifenden Denken und Arbeiten angeregt werden. Neben dem Kursprogramm gibt es auch zahlreiche offene Angebote wie Musik, Sport, Exkursionen und vieles mehr. Die Schülerinnen und Schüler leben während der Akademien in einer Gemeinschaft von ähnlich interessierten und motivierten Jugendlichen. 9 FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen Hier können sie neue Denkansätze kennen lernen und über den Horizont der bisherigen Lebens- und Erfahrungswelt hinausblicken. Auch werden sie an die Grenzen der eigenen Leistungskraft herangeführt. Solche Akademien gelten international als die effektivste Maßnahme zur Förderung von leistungsfähigen und motivierten Schülerinnen und Schülern außerhalb der Schule. Die intensiven positiven Auswirkungen dieser Programme auf die Teilnehmenden sind vielfältig belegt: • Sie können ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten besser einschätzen, • sie verbessern ihre Arbeitshaltungen und Lerntechniken, • sie erleben sich als „normal“ im Kreise von ähnlich Befähigten und Motivierten, • es entstehen vielfach dauerhafte Freundschaften. Für die Teilnahme an einer JuniorAkademie müssen die Schülerinnen und Schüler besondere Leistungen im schulischen oder außerschulischen Bereich nachweisen. Als Belege gelten Empfehlungen von Schulen und Erfolge in intellektuell anspruchsvollen Wettbewerben. Koordiniert werden die Deutschen JuniorAkademien durch die Bildung & Begabung gemeinnützige GmbH in Bonn. Mit den bereits jetzt realisierten Aka demieprogrammen in zehn Bundesländern sollen möglichst viele weitere Bundesländer und Einrichtungen zur Gestaltung eigener Programme angeregt werden. Die Kultusministerkonferenz hat 2006 die Deutschen JuniorAkademien als Ausweitung der Begabtenförderung für die Mittelstufe begrüßt und die „Quali tätsmerkmale für JuniorAkademien“ zustimmend zur Kenntnis genommen. 10 Lernen ist Leben JuniorAkademie Loccum 2015 Niedersachsen Akademie: 16. bis 23. Oktober 2015 Evangelische Heimvolkshochschule Loccum Hormannshausen 6 - 8 31547 Rehburg-Loccum Tel.: 05766/9609-0 Fax: 05766/9609-44 info@hvhs-loccum.de www.hvhs-loccum.de Veranstalter: Evangelische Heimvolkshochschule Loccum und das Niedersächsische Kultusministerium 11 FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen Leben ist lernen. Lernen ist Leben. Die Evangelische Heimvolkshochschule Loccum Wir orientieren uns an Werten. Wir sind eine evangelische Einrichtung für öffentliche Erwachsenenbildung und fühlen uns der über sechzigjährigen Tradition unseres Hauses im Umgang mit unseren Mitarbeitenden, Gästen und Partnern verpflichtet. Unseren Bildungsauftrag erfüllen wir durch Orientierung an einem protestantischen Bildungsbegriff und den gesetzlichen Anforderungen. Wir übernehmen Verantwortung. In Trägerschaft eines gemeinnützigen Vereins wissen wir um unsere Verantwortung für unsere Heimat, unsere Kirche, unser Land und uns selbst. Wir arbeiten wirtschaftlich und sichern damit die Wahrnehmung unseres Bildungsauftrages. Wir lieben frische Luft. Als lernende Organisation stellen wir uns dem gesellschaftlichen Wandel und befähigen andere, strategisch und aktiv ihr Leben darin zu gestalten – mit Körper, Geist und Seele. Dabei wertschätzen wir den Mut zu Veränderung und Erneuerung. Wir schaffen Raum und Begegnung. Wir heißen Menschen willkommen und bieten ihnen den Raum, den sie brauchen. Wir decken ihnen den Tisch. In Begegnungen finden wir Fragen und Antworten, fördern diese und nutzen sie zur ständigen Verbesserung unserer Arbeit. Wir sind ganz weit draußen mittendrin. Wir arbeiten im Grünen im Herzen der Mittelweserregion – im ländlichen Raum für den ländlichen Raum. Wir genießen bewusst unsere besondere Lage und Nähe zur Natur. www.hvhs-loccum.de 12 Lernen ist Leben Akademieleitung Birte Hembus studierte zunächst Anglistik und Germanistik in Greifswald. Nach einem Jahr Auslandsaufenthalt in New York beendete sie ihr Lehramts studium in Hannover und unterrichtet seit 2004 am Johann-Beckmann-Gymnasium Hoya. Die Förderung begabter Schülerinnen und Schüler liegt ihr sehr am Herzen. Sie war lange Zeit Fachberaterin für Begabungsförderung bei der Landesschulbehörde Hannover und freut sich auf eine spannende Akademiewoche in Loccum. Berbel Unruh, Direktorin der Ev. Heimvolkshochschule Loccum, studierte Kulturpädagogik an der Universität Hildesheim und absolvierte nach den ersten Berufsjahren eine betriebswirtschaftliche Zusatzausbildung. Seit 2002 ist sie im Bereich der Erwachsenenbildung tätig und seit August 2008 bei der Evangelischen Heimvolkshochschule Loccum als Projektleiterin für den Bereich „Schule” engagiert. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern unmittelbar in der Nähe des Steinhuder Meeres. Programm der JuniorAkademie Loccum 2015 „Horizonte erweitern – Grenzen verschieben“ Kurs 1 Ich darf das auch! Deine Rechte sind auch meine Rechte! Kurs 2 (Über-) Lebensgrundlagen Kurs 3 Loccumer Inszenierungen – Theatergeschichten aus dem Kloster Kurs 4 Regenerative Energie – Wind und Wissen Kurs 5 Der Soundtrack eines Klosters Die Kurse werden ergänzt durch ein Angebot an kursübergreifenden Aktivitäten. Das musikalische Rahmenprogramm wird gestaltet von Michael Merkel, Stiftskantor am Kloster Loccum. Die Teilnehmenden sind eingeladen, auch eigene Angebote zur Freizeitgestaltung zu unterbreiten. 13 FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Ich darf das auch! Deine Rechte sind auch meine Rechte! Kurs 1 Niedersachsen Kurs 1:Ich darf das auch! Deine Rechte sind auch meine Rechte! Du willst alleine in den Urlaub reisen? Einen Vierzigtonner lenken? Auf deiner Kawasaki mit 250 Stundenkilometern über die Autobahn rasen? Im Vorstand einer DAX-Gesellschaft sitzen und wichtige Entscheidungen treffen? Es gibt unzählige unerfüllte oder unerfüllbare Wünsche, aber was steckt dahinter? Anscheinend ist – vor allem für junge Menschen – vieles verboten oder schlicht nicht möglich, obwohl doch immer von Freiheit die Rede ist. Wer gibt Erwachsenen eigentlich das Recht, über das Wohl und Wehe von Kindern und Jugendlichen in einer ach so demokratischen Welt entscheiden zu dürfen? Warum werden einfach starre Grenzen für die Beteiligung am öffentlichen Leben gesetzt? Kinder sollen in ihrer Familie ihre Persönlichkeit entfalten lernen und umgeben von Glück und Liebe aufwachsen (so fordert es die Präambel der Kinderrechtskonvention). Aber ist das nicht allzu idealisiert? Ist heute Familie noch immer dasselbe wie vor Jahrzehnten? Und wenn das universell gelten soll, was ist mit Kindern, die in Staaten aufwachsen, in denen Terror und Krieg auf der Tagesordnung stehen? Sind die Rechte und Chancen von Kindern und Jugendlichen nicht sehr ungleich verteilt, wenn viele von ihnen auch 14 Lernen ist Leben im reichen Deutschland in (relativer) Armut leben? Und weltweit soll gelten: Kindeswohl hat Vorrang, sagt die UNICEF. Nur ein frommer Wunsch oder ein einklagbares Recht? Möchtest du gern … deine Vorstellung, wie die Welt sein muss, damit du dich optimal in der Gesellschaft integriert fühlst, mit den Ideen anderer Teilnehmerinnen und Teilnehmern vergleichen? Wir wollen nicht zu sehr über das diskutieren, was die Gesellschaft zusammenhält. Wir wollen vielmehr deine Rechte in den Vordergrund stellen und thematisieren, was dich zufrieden und unzufrieden macht. Interessieren dich Fragen wie: Endet das Kindsein tatsächlich erst mit der Volljährigkeit? Oder ist das nicht viel früher? Oder doch viel später? Wann galt man früher als volljährig? Ist es zu glauben, dass die Mönche des Klosters Loccum, als sie von Volkenroda in diese unwirtliche Landschaft nahe der Weser kamen, gerade einmal zwischen zwölf und 15 Jahre alt waren? Diese Problemstellungen und andere Fragen wollen wir im Kurs diskutieren und uns den Antworten auf unterschiedliche Weise annähern. Voraussetzungen sind: Neugier auf die Meinungen anderer, Freude am Entwickeln von neuen, vielleicht auch „schrägen“ Gedanken, um über diese mit anderen zu diskutieren. Bereitschaft zum Entwickeln von gemeinsamen Modellen in Gruppen. Was dich erwartet: Gespräche und Diskussionen in Gruppen, Gedankenexperimente, kreatives Nachdenken, Diskussion mit einem Politiker oder anderen Funktionsträgern in diesem Bereich, filmisches Inszenieren der Ergebnisse und vieles mehr nach der Vorstellung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Beispiele, an denen du neue Erkenntnisse gewinnen wirst, richten sich vor allem auch nach Deinen Interessen und denen deiner Gruppe. Sie können aus dem regionalen Kontext (Rolle des Klosters), aus der Literatur oder aus aktuellen Entwicklungen stammen. 15 FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen Kursleitung: Arnd Hüneke (Jg. 1978) hat in Stuttgart und Hannover Technische Kybernetik und Rechtswissenschaften studiert. Von 2000 bis 2007 war er am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen und im Anschluss daran von 2007 bis 2011 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kriminalwissenschaftlichen Institut der Universität Hannover mit den Schwerpunkten im Bereich der Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, des Jugend- und des Computerstrafrechts tätig. 2012 wechselte er als Referent in das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Seit April 2013 leitet Arnd Hüneke die Stabsstelle Justiziariat im Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege. Er gibt universitäre Lehrveranstaltungen zum Verwaltungsrecht, Recht des Strafverfahrens und zur Kriminologie. Außerhalb des Alltags ist Arnd Hüneke begeisterter Volleyballspieler und Fan von Film, Theater und Musik. Für ihn gilt: „Use your head to save your feet.” Florian Schürmann ist 1978 in Melle geboren. Nach seinem Studium in Bielefeld, während dem er für die Bertelsmann- Stiftung arbeitete, war er in Prüm und in Detmold als Lehrer tätig. Von 2007 bis 2014 unterrichtete er am Johann- Beckmann- Gymnasium in Hoya die Fächer Deutsch und Politik. Dort war er unter anderem als Koordinator für die Oberstufe und die Organisation des Ganztagsangebots verantwortlich. Seit dem laufenden Schuljahr ist er als Oberstufenkoordinator am Gymnasium Melle tätig, eine Rückkehr in seine Heimatstadt. Sein Interesse gilt in der Freizeit dem Fußball, dem Bergwandern und dem Klettern in den bayrischen Alpen. Das Motto von Florian Schürmann lautet: „Die Zukunft gehört den Menschen, die an die Verwirklichung ihrer Träume glauben.“ Diese Juniorakademie ist seine siebte, die Vorfreude darauf ist groß. 16 Lernen ist Leben Möchtest du gern … herausfinden, woraus das Leben eigentlich aufgebaut ist? Möchtest du entdecken, was Tiere und Pflanzen alles mitbringen müssen, um miteinander leben zu können? Hast du Interesse auch an komplizierteren Kreisläufen und Vorgängen in der Natur? Was ist eigentlich ein Gen? Wo kommen meine eigenen Gene her? Und was nützt es mir, das zu wissen? Möchtest du entdecken, wie komplex biologische Zusammenhänge und deren Erforschung sind? Möchtest du die Welt vor deiner Haustür einmal mit ganz anderen Augen sehen? Kurs 2 Kurs 2: (Über-) Lebensgrundlagen Voraussetzungen sind: Interesse an naturwissenschaftlichem Arbeiten, Lust auf frische Luft und vor allem Neugier darauf, wie die Welt funktioniert. Besonderes theoretisches Vorwissen ist nicht notwendig. Was dich erwartet: Im Labor, in Diskussionsrunden, im Freiland aber auch mit Büchern werden wir uns einen Einblick in aktuelle und zeitlose Themen der Biologie verschaffen. Dabei wirst du lernen, wie man an wissenschaftliche Fragestellungen herangeht und auch, was die (Über-)Lebensgrundlagen 17 FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen biologische Forschung so anspruchsvoll macht. Wir wollen uns ein Bild davon machen, auf welchen Grundlagen das Leben funktioniert. Am Beispiel des besonderen Ökosystems vor Ort – dem Steinhuder Meer und seinen Moorlandschaften – wollen wir die theoretischen Überlegungen und auch die Verantwortung, die solches Wissen mit sich bringt, mit Leben füllen. Verschiedene Experimente dienen dabei zur Veranschaulichung, aber Vorsicht – nicht alles funktioniert so, wie der Forscher das gern hätte! Der Schwerpunkt soll auf den faszinierenden kleinen Dingen liegen, die in der Schule oft zu kurz kommen. Gerne könnt ihr natürlich eure eigenen Interessen einbringen und damit zur Gestaltung des Kurses beitragen. Kursleitung: Sonja Johannsmeier ist in Wunstorf in der Steinhuder Meer-Region aufgewachsen und studiert seit 2010 Biologie. Im Rahmen dieses Studiums leitete sie verschiedene Tutorien in Chemie und Mathematik. 2013 hat sie ihre Bachelorarbeit in der Mikrobiologie verfasst und anschließend ein biomedizinisch ausgerichtetes Masterstudium aufgenommen. Besondere Aspekte der Freilandbiologie lernte sie auf einer biologischen Station im ecuadorianischen Regenwald kennen. Im letzten Semester erhielt sie bei dem Medizintechnikunternehmen Medtronic Einblicke in die angewandte biomedizinische Forschung. Moritz Schmidt wuchs in Schwäbisch Hall auf und interessierte sich schon von klein auf für naturwissenschaftliche Phänomene, die er unter anderem mit Mikroskop und Chemiebaukasten untersuchte. Seit 2010 in Hannover lebend, studiert der Biologe nun im 4. Mastersemester „Animal Biology and Biomedical Sciences“ an der Tierärztlichen Hochschule Hannover. In seiner Freizeit spielt er in zwei Bands Schlagzeug. 18 Lernen ist Leben Möchtest du gern … in vergangene Zeiten und Welten eintauchen und dich einfühlen in Menschen, die lange vor dir gelebt haben? Möchtest du gemeinsam mit anderen aus dem gefundenen Material ein Theaterstück entwickeln, um es am Ende einer spannenden und aufregenden Woche einem Publikum zu zeigen? Möchtest du als Schauspielerin oder Schauspieler in andere Rollen schlüpfen? Kurs 3 Kurs 3:Loccumer Inszenierungen: Theatergeschichten aus dem Kloster Voraussetzungen sind … das Interesse und die Begeisterung für das Theater und seine besondere Art, Geschichten zu erzählen. Erwartetet wird von allen die Bereitschaft, sich auf die Spiel weisen und Arbeitsmethoden des Theaters einzulassen und sich aktiv an der theatralen Umsetzung der gefundenen und erfundenen Szenen zu beteiligen. Was dich erwartet: Theaterarbeit braucht ein Ziel, das es zu erreichen gilt: die Aufführung. Auf dem Weg dorthin sind viele unterschiedliche Erfahrungen persönlicher, sozialer, praktischer und künstlerischer Art zu machen. Loccumer Inszenierungen 19 FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen Die Geschichte des Klosters Loccum spiegelt sich in den überlieferten Klostergeschichten. Manche sind aufgeschrieben, andere liegen verborgen in den alten Gemäuern und stillen Winkeln des Klosters. Wir wollen uns vom Ort inspirieren lassen und seine Geschichten aufspüren. Das soll der Ausgangspunkt der Theaterarbeit sein. Da wir im Kloster selbst nicht spielen können, werden wir versuchen, die Atmosphäre des Klosters in den Theatersaal zu holen. Kursleitung: Inga Kolbeinsson, gebürtige Isländerin, absolvierte ihre Schauspielausbildung 1984 bis 1988 an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Es folgten Engagements an verschiedenen Stadt- und Privattheatern. Mit ihrer Familie lebt sie seit 1995 wieder in Hannover. Neben ihrer schauspielerischen Tätigkeit arbeitet sie auch als Schauspiel-Dozentin für verschiedene Institutionen. Hans Zimmer studierte Germanistik und Politik, war Lehrer für das Darstellende Spiel an der IGS Hannover-Mühlenberg und von 1987 bis 2011 Leiter des Theaterpädagogischen Zentrums Hannover. Hans Zimmer ist Theaterpädagoge und Regisseur im freien und im Amateurtheater. Daneben schreibt er Stücke für das Kinder- und Jugendtheater und für den Rundfunk. 20 Lernen ist Leben Mit Wissen Energie schaffen – immer größer und leistungsfähiger werden die Windenergieanlagen, die unsere Gesellschaft mit Energie versorgen. Die Idee dahinter ist nicht neu: Schon seit jeher wurde versucht, die Kraft des Windes zu nutzen – bei Mühlen, Brunnen oder auch zur Wasserhaltung. In Zukunft wird die Windenergie einen immer wichtigeren Anteil unserer Energieversorgung ausmachen, denn fossile Energieträger sind endlich und Wind ist grundsätzlich immer vorhanden. Von den Anlagen an Land verschiebt sich der Fokus hin zu Offshoreanlagen weit draußen im Meer und diese Entwicklung ist kaum zu stoppen. Voraussetzung sind: Ein räumliches Vorstellungsvermögen, logisches und analytisches Denken und eine große Portion Interesse an Windenergie bzw. am Durchleuchten wissenschaftlicher und/oder energiepolitischer Fragestellungen. 21 Regenerative Energie – Wind und Wissen Möchtest du wissen … wie Wind entsteht? Wie Wind genutzt wird? Wie der Strom aus der Windenergieanlage bis in die Steckdose gelangt? Wie eine Windenergieanlage überhaupt funktioniert und wie man sie konstruiert? Diesen und ähnlichen Fragen werden wir nachgehen und dabei die Geschichte der Windenergienutzung erforschen aber auch einen kritischen Blick auf die Frage nach der Verantwortung im Umgang mit regenerativen Energien stellen. Kurs 4 Kurs 4:Regenerative Energie – Wind und Wissen FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen Was dich erwartet: Die Kombination aus ingenieurtechnischen Fragestellungen vor dem Hintergrund ihrer politischen Relevanz mit einer Würze aus konstruktivem Denken, aktuellen Debatten und viel kreativer Energie erwartet dich im Kurs „regenerative Energie – Wind und Wissen“. Nach der Vermittlung der technischen Grundlagen aus dem Ingenieurbereich und der Physik werden wir uns der Frage widmen, was alles zu einer Windenergieanlage dazu gehört und wie sie konstruiert wird. Dabei nehmen wir uns die Zeit, dies in den Kontext der aktuellen Entwicklung in der Welt zu setzen. Der krönende Abschluss wird eine funktionierende Windenergieanlage sein, welche alle Phasen der Planung durchlaufen hat. Kursleitung: Dipl.-Ing. Andreas Möllers studierte Bauingenieurswesen an der Leibniz Universität Hannover. Während seines Studiums leitete er Tutorien für Studenten in den Fächern Baumechanik I bis III. Seit 2008 betreut er Kurse bei UniKIK zum Thema Bauingenieurwesen. Seit 2013 arbeitet er als Tragwerksplaner im Hochbau. Cand.-Ing. Stephan Braun studiert Bauingenieurwesen an der Leibniz Universität Hannover in der Vertiefungsrichtung konstruktiver Wasser bau. 2009 leitete er als Tutor eine Gruppe im Kurs Projekte des Bauingenieurwesens. 22 Lernen ist Leben Kirchen und Klöster spielen eine besondere Rolle in der Kulturgeschichte – insbesondere auch musikalisch. Das spirituelle Leben, die Architektur und das charakteristische Instrumentarium haben die Musik zu allen Zeiten beeinflusst und geprägt. Auch das Kloster Loccum hat mit seiner 800-jährigen Geschichte Anteil daran. Kurs 5 Kurs 5: Der Soundtrack eines Klosters Möchtest du gern … eine Reise durch die Musikgeschichte machen und die Vielfalt von Gregorianischen Gesängen bis hin zu Jazz und Pop erleben? Hast du Freude daran, dich musikalisch auszuprobieren und unterschiedliche Stilistiken kennen zu lernen? Möchtest du gemeinsam mit anderen Musikbegeisterten experimentieren und neue Kompositionen entwickeln? Hast du Lust, mit deinem Instrument Teil eines Projektensembles zu werden? Voraussetzungen sind … das Interesse an Musik verschiedener Jahrhunderte, fortgeschrittene Fertigkeiten auf einem Instrument oder im Gesang, gute Notenkenntnisse, Bereitschaft zum gemeinsamen musikalischen Experiment, Neugier auf unterschiedliche Formen von Musik. 23 Der Soundtrack eines Klosters Dich erwartet … ein vielfältiges Programm aus Hören, Spielen, Komponieren und Aufnehmen von Musik. Das Kloster Loccum dient dabei als Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit Musikformen der letzten 800 Jahre und damit einer reizvollen Vielfalt an Klängen und Stilistiken. Du erlebst Experten, die ihre Instrumente und die speziellen Spielweisen vorstellen und Einblicke in das Musizieren Alter Musik geben. Von den musikalischen Anfängen geht die Rei- FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen se weiter bis in die heutige Zeit mit ihren musikalischen Ausdrucksarten. Du darfst dich auf einen kreativen Prozess freuen, der diese musikalische Vielfalt aufgreift und vom gemeinsamen Musizieren klassischer Formen bis zur Entwicklung eigener Klanginstallationen reicht. Mitzubringen … das eigene Instrument, deine aktuelle Lieblingsauswahl an Noten, Notenpapier. Kursleitung: Ulf Pankoke, geb. 1969, studierte Schulmusik und Musikerziehung mit den Fächern Trompete und Gesang an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Derzeit absolviert er berufsbegleitend ein Masterstudium „Musikvermittlung und Musikmanagement“ an der Hochschule für Musik Detmold. Er ist Mitglied verschiedener Ensembles, u. a. im Bereich zeitgenössischer Musik und experimenteller Musiktheaterprojekte mit CD-Produktionen und Konzerttätigkeit im In- und Ausland. Von 2001 bis 2014 war er als Landesposaunenwart in der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers für den Bezirk Lüneburg tätig. 2004 gründete er in dieser Funktion das Blechbläserensemble LAPPLAND, das sich innovativen Konzertformaten und der Vermittlung von Kirchenmusik widmet. Gemeinsam mit Silke Lindenschmidt initiierte er VISION KIRCHENMUSIK – Modellprojekt für Musikvermittlung der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers, das er seit 2014 leitet. Ergänzend zu seiner Tätigkeit als Musiker und Musikpädagoge gilt sein Interesse dem Komponieren und Arrangieren für Chöre und Ensembles. 24 Lernen ist Leben Impressionen der JuniorAkademie 2014 Ich nehme aus Loccum mit … …, dass man immer Dinge hinterfragen kann! Außerdem habe ich auch trainiert, mich besser auszudrücken. … mit Leuten zusammenzuarbeiten und sich auf ein Ergebnis zu einigen, mit dem alle zufrieden sind. … dass Lernen auch anders geht. Und dass es so viele Gleichgesinnte gibt. … dass Lernen Spaß machen kann, wenn man ein Thema hat für das man sich interessiert. So viele Leute kennenzulernen, war echt ein WOW. … dass ein Arbeitstag sehr anstrengend sein kann, aber trotzdem spaßig. In so kurzen Tagen habe ich so viel erlebt, obwohl wir so wenig Zeit hatten. Schade, dass es nicht länger ging. Es war einfach toll, dabei sein zu dürfen. So viele Kinder, alle opfern ihre Ferien für’s „Lernen“. Das gibt es nicht oft. Durch das Theaterspielen hat sich im Laufe der Zeit mein Selbstvertrauen gestärkt. Wissen, Freundschaft, Spaß… Es war eines der besten Erlebnisse überhaupt. Ich hoffe, dass ich die Akademie mal wieder sehen kann. 25 FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen Ablauf der JuniorAkademie Loccum 2015 W er an der JuniorAkademie teilnimmt, muss sich darauf einstellen, acht Tage voll eingespannt zu sein. Grundlagen für einen erfolgreichen Verlauf der Akademie sind eine hohe Leistungsbereitschaft, die Lust, mit Gleichgesinnten selbstständig forschend tätig zu sein und neben einer hohen Motivation auch Ausdauer zu besitzen. Natürlich gibt es auch Raum für Entspannung und Erholung. Es wird ausreichend Zeit für Sport, Spiel, Musik und zum gegenseitigen Kennenlernen sein. Ein typischer Akademietag wird voraussichtlich folgendermaßen aussehen: 07.45 Uhr Frühstück 08.15 Uhr Plenum Teilnehmende und Kursleitende treffen sich zum gemeinsamen Tagesbeginn 09:00 Uhr Arbeit in den Kursen 13.00 Uhr Mittagspause 14:00 Uhr Arbeit in den Kursen 16:00 Uhr Kaffeepause 16:30 Uhr Arbeit in den Kursen 18.15 Uhr Abendessen 19.00 Uhr Kursübergreifende Angebote 20.30 Uhr Ende des Tagesprogramms 21.00 Uhr Teamsitzung der Kursleitungen und des Leitungsteams 22.00 Uhr Bettruhe Die Tagesstruktur kann bei Bedarf vom vorgesehen Zeitplan abweichen. Während des Akademiebesuchs werden die Teilnehmenden regelmäßig ihre Arbeitsergebnisse präsentieren und eine Dokumentation ihrer Aktivitäten erstellen. 26 Lernen ist Leben Bewerbung und Teilnahmevoraussetzung B ei den Deutschen JuniorAkademien handelt es sich um ein länderbezogenes, außerschulisches Programm zur Förderung besonders leistungsfähiger und motivierter Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I. Ziel der Deutschen JuniorAkademien ist es, Schülerinnen und Schülern eine intellektuelle und soziale Herausforderung zu bieten, sie in ihren besonderen Fähigkeiten zu fördern und sie unter Anleitung von qualifizierten Lehrk räften an anspruchsvollen Aufgaben arbeiten zu lassen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen andere Arbeitsweisen, Methoden und Denkansätze kennen, blicken über den Horizont ihrer bisherigen Lebensund Erfahrungswelt hinaus und werden auch an die Grenzen ihrer Leistungskraft herangeführt. Die Akademien ermöglichen außerdem die Begegnung und den Austausch mit Gleichaltrigen, die ebenso besondere Fähigkeiten und Interessen in unterschiedlichsten Bereichen besitzen. Teilnahmeberechtigung Teilnahmeberechtigt sind Schülerinnen und Schüler, die zum Zeitpunkt der Empfehlung die 6., 7. oder 8. Jahrgangsstufe einer zum Abitur führenden Schule in Niedersachsen im Einzugsbereich des ehemaligen Regie r ungsbezirks Hannover besuchen und die ihre besondere Leistungsf ähigkeit und Motivation bereits nachgewiesen haben. Als Nachweis werden u. a. eine Empfehlung durch die Schule oder die erfolgreiche Teilnahme an einschlägigen Wettbewerben anerkannt. Anmeldung und Bewerbung Bewerben können sich interessierte Schülerinnen und Schüler, indem sie sich • für einen Kurs ihres Interessengebietes entscheiden, • den Anmeldebogen ausfüllen, der sich am Ende des Heftes befindet • und auf etwa einer DIN-A-4-Seite ihre Bewerbung begründen. Die zur Anmeldung notwendige Empfehlung der Schule ist von den Schülerinnen und Schülern einzuholen und der Bewerbung beizufügen. Die Bewerberinnen und Bewerber erhalten eine Benachrichtigung über den Ausgang ihrer Bewerbung. 27 FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen Die Bewerbung muss bis spätestens 5. Juli 2015 (Datum des Poststempels) geschickt werden an die: Evangelische Heimvolkshochschule Loccum Deutsche JuniorAkademie Hormannshausen 6 - 8 31547 Rehburg-Loccum Der Anmeldebogen sowie das komplette Programm der JuniorAkademie Loccum können auch unter www.hvhs-loccum.de heruntergeladen werden. Vergabe der Plätze Auf der Grundlage aller Anmeldungen entscheiden Fachberaterinnen und Fach berater der Landesschulbehörde in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Kurs leitungen über die Vergabe der Plätze. Kriterien sind dabei zunächst die Erfüllung der Teilnahmevoraussetzungen und die Kurswünsche der Bewerber und Bewerberinnen. Darüber hinaus wird u. a. ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis in den Kursen und in der Akademie insgesamt angestrebt. Ist für einzelne Kurse die Zahl der Bewerbungen höher als die Zahl der zur Verfügung stehenden Plätze und lassen die erwähnten Auswahlprinzipien keine eindeutigen Entscheidungen zu, kann im Einzelfall auch das Los entscheiden. Ablehnungen Die Ablehnung einer Bewerbung beinhaltet keinerlei Aussage über die Qualifikation des oder der Jugendlichen. Ein Rechtsanspruch auf Teilnahme besteht nicht. 28 Lernen ist Leben Nachrückverfahren Sollte eine Bewerberin oder ein Bewerber nach Kurszuteilung von ihrem/seinem Platz wieder zurücktreten, wird ein Nachrückverfahren durchgeführt. Alle Schülerinnen und Schüler, die eine Absage erhalten haben, werden in das Nach rückverfahren einbezogen. Sie werden benachrichtigt, wenn in einem Kurs ihrer Wahl ein Platz frei geworden ist und sie aufgrund der o. g. Auswahlprinzipien zugeteilt werden können. Damit möglichst kein Platz in der Akademie unbesetzt bleibt, wird das Nach rückverfahren erst mit Beginn der Akademie abgeschlossen. Kosten / Eigenleistung Die Kosten für die Teilnahme werden zum großen Teil von den Förderern der JuniorAkademie getragen. Von den Teilnehmenden ist eine Eigenbeteiligung von mindestens 155,00 € zu leisten. Dieser Betrag deckt nicht die tatsächlichen Kosten der JuniorAkademie. Wir freuen uns daher über eine Erhöhung des Betrages um einen freiwilligen Eigenbeitrag. Es ergibt sich folgende Preisstaffelung: • 390,00 € der kostendeckende Betrag • 245,00 € der mittlere, subventionierte Preis • 155,00 € die reduzierte Eigenbeteiligung. Damit sind alle Kosten für Unterbringung, Vollverpflegung, Kursprogramm, Betreuung und die von den Veranstaltern geplanten kursübergreifenden Aktivitäten und Exkursionen abgedeckt. Die Kosten der Fahrt zwischen Wohnort und Akademie sind von den Teilnehmenden selbst zu tragen, ebenso wie Ausgaben für persönliche Arbeitsmaterialien, Telefon, Porto, Getränke etc. Ermäßigung / Erlass der Eigenleistung Die Eigenleistung kann ermäßigt oder auch ganz erlassen werden, wenn die Einkommensverhältnisse der Familie eine Eigenleistung nicht oder nicht in voller Höhe zulassen. Kein Schüler und keine Schülerin, der bzw. die für das Programm geeignet ist, sollte aus finanziellen Gründen auf eine Bewerbung verzichten. Ein entsprechender Antrag auf Ermäßigung bzw. Erlass der Eigenbeteiligung ist erst nach Erhalt der Teilnahmezusage zu stellen. Die Bewerberinnen und Bewerber gehen mit ihrem Teilnahmeantrag keinerlei Verpflichtung ein. 29 FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen Qualitätsmerkmale für JuniorAkademien in der Fassung vom 19. November 2013 1. Zielvorstellung Eine JuniorAkademie dient der Förderung besonders begabter, interessierter, neugieriger und leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler aus dem Altersbereich der Sekundarstufe I. Mit der Teilnahme an einer solchen Akademie sollen die Jugendlichen eine ganz heitliche Herausforderung erleben – und wachsen daran. Darum sollte gleichwertig auch die Möglichkeit zur intensiven Zeit der Begegnung, zum Zusammensein mit anderen, ähnlich interessierten Gleichaltrigen sowie zum Kennenlernen anderer, noch nicht erfahrener oder erlebter Chancen der Selbst entfaltung gegeben sein. Deswegen muss eine solche Akademie ein Angebot von Kursen/Werkstätten verschiedenen Inhalts bereitstellen, aber ebenso darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten, gemeinschaftlich zu lernen und Neues zu erleben. Dabei sollen die Jugendlichen in den Kursen an wissenschaftliche Arbeitsweisen herangeführt werden. 2a. Bildungspolitische Einbindung Eine JuniorAkademie bewegt sich mit ihrem speziellen Angebot der Förderung besonders Interessierter und Motivierter in einem Bereich, der in die Zuständigkeit der Bildungsministerien fällt, so dass eine solche Akademie ein Teil des Förderangebotes des Bildungsministeriums eines Landes sein sollte. Eine JuniorAkademie braucht daher zur öffentlichen Legitimation, zur institutionellen Bekanntheitssicher ung und ihrer Verbreitung an den Schulen die „Approbation“ und Unterstützung des jeweiligen Bildungsministeriums. Diese Unterstützung sollte über die Übernahme einer Schirmherrschaft hinausgehen. Denkbare – und praktikable – Formen sind: • Die JuniorAkademie wird vom Bildungsministerium selbst veranstaltet. • Die JuniorAkademie wird vom Träger im Auftrag des Bildungsministeriums veranstaltet. • Die JuniorAkademie wird vom Träger in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium veranstaltet. Dieses Angebot an Formen lässt offen, welche der spezifischen Ressourcen das Bildungsministerium einsetzt. 30 Lernen ist Leben 2b. Qualitätssicherung Die Anbindung an das jeweilige Bildungsministerium ermöglicht auch die durchaus erwünschte Notwendigkeit einer öffentlichen Kontrolle, die ihrerseits die Seriosität und die Übereinstimmung mit den verabredeten Zielen sichert. Ein Teil dieser Kontrolle ist sicherlich der Auftrag, die jeweilige JuniorAkademie in geeigneter Weise zu evaluieren und weiterzuentwickeln. Weitere denkbare und praktikable Formen der Qualitätssicherung sind: • Der gegenseitige Austausch zwischen den Veranstaltern der JuniorAkademien. • Der gegenseitige Besuch der Veranstalter der JuniorAkademien. • Die Bereitschaft zur Evaluation und Weiterentwicklung. • Die regelmäßige Teilnahme am jährlichen Auswertungsgespräch. • Bei einer dauerhaften Nichteinhaltung der Qualitätsmerkmale wird der Verbleib im Dachverband Deutsche JuniorAkademien überprüft. 3. Die JuniorAkademie 3.1 Kursangebot/Werkstattangebot Die Akademie soll in ihrem Kursangebot breit gefächert sein und Kurse zu Themen aus den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften, Technik, Sprachen, Geisteswissenschaften, sowie aus dem musisch-künstlerischen Bereich u.a. anbieten. Gerade die Zusammenführung von verschiedenen „Disziplinen“ ist ein unabdingbares Strukturmerkmal einer solchen Akademie. Für die Durchführung einer Akademie ist eine Mindestanzahl von drei Kursen nicht zu unterschreiten. Die Gesamtzahl aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Akademie sollte 100 nicht überschreiten. 3.2 Kursinhalte Die Kurse sollen sich mit intellektuell anspruchsvollen Themen beschäftigen, die nicht das Ziel haben, schulische Inhalte vorwegzunehmen. Die Methodik der Kurse sollte Theorie und Praxis altersgerecht verbinden. Das Anspruchsniveau nach Breite, Tiefe und Intensität geht dabei deutlich über das jeweilige Niveau des schulischen Unterrichts hinaus. Feedback und Selbstreflexion sind Bestandteil der jeweiligen Kursarbeit. Für die Vermittlung der Kursinhalte hat sich insbesondere die Projektform bewährt. 31 FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen 3.3 Kursmethodik Die Kurse sollen es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglichen, sich in ein für sie herausforderndes und neues Gebiet einzuarbeiten und sich in ihm zurechtzufinden. Eine der Zielgruppe angepasste Vermittlung der Inhalte ist deshalb Voraussetzung. Zu einem erfolgreichen Kurs gehört in hohem Maße die Anleitung zu selbst gesteuertem und selbst organisiertem Lernen – auch in Form der Arbeit in (Klein-) Gruppen. Zu einem Kurs gehört die Einübung von Präsentation in ihren verschiedenen Formen. Dieser soll für jede(n) einzelne(n) Teilnehmer(in) auch in wechselseitiger Vorstellung der Kursarbeit (Rotation oder Präsentation) stattfinden. 3.4 Auswahl der Kursleiterinnen und Kursleiter Die Akademie wird im Wesentlichen durch die Kursleiterinnen und Kursleiter – möglichst mindestens zwei pro Kurs – realisiert. Sie müssen deswegen für ihren jeweiligen Kurs ein klares und stimmiges Konzept aufbauen und bei der Verwirklichung flexibel auf die sich ständig ändernden Situationen reagieren können. Sie müssen auch über ihren Kurs hinaus bereit sein, die Idee des gemeinsamen Lebens und Erlebens zu tragen und vorzuleben. Sie haben die Aufsichtspflicht für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dazu sind Erfahrungen im Umgang mit Begabten hilfreich; die Identifikation mit dem Format der Deutschen JuniorAkademien ist allerdings unverzichtbar. 3.5 Kursübergreifende Angebote Die Akademie soll für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein breites zusätzliches Angebot insbesondere sportlicher, musikalischer und musisch-kreativer Art bereithalten. Soweit möglich und sinnvoll, sollten auch diese Aktivitäten zielorientiert sein und z.B. auf Aufführungen, Darbietungen oder Ausstellungen hinauslaufen. Neben den vorwiegend erlebnisorientierten Aktivitäten (z.B. Sport) sollten auch solche Angebote erfolgen, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern anspruchsvolle und neue Erfahrungen vermitteln (z.B. wissenschaftliche Vorträge, Arbeiten an Wettbewerbsaufgaben). Die kursübergreifenden Angebote sind wesentlicher Bestandteil jeder Akademie. 3.6 Das Team Die Akademie soll von zwei nicht in den Kursen Beschäftigten geleitet werden. Besondere Bereiche der kursübergreifenden Angebote können und sollten nach Möglichkeit ebenfalls durch eine separate Leitungsperson – eine Musikerin/ einen Musiker, eine Künstlerin/einen Künstler, eine für den Sport verantwortliche Person – verantwortet werden. Für die Gruppe der Leitenden ist ein vorbereitendes Treffen unverzichtbar. 32 Lernen ist Leben 3.7 Akademieort Die Akademie soll an einem Ort stattfinden, der es erlaubt, alle Aktivitäten der Akademie – Kurse und Kursübergreifendes, Musik und Sport, Arbeiten, Zusammensein, Essen, Schlafen – auf einem Gelände zu veranstalten. 4. Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer 4.1 Die Schulen sind die primären Ansprechpartnerinnen für Vorschläge geeigneter Schülerinnen und Schüler. Ebenso sollten die erwiesenermaßen Leistungsfähigen aus Wettbewerben angesprochen werden. Auch Eigenbewerbungen werden zugelassen. Hier ist dann das eigene Bemühen um eine entsprechende Referenz zu fordern. 4.2 Da die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Wesentlichen von Schulen vorgeschlagen werden, müssen die Schulen über das Anspruchsprofil der Zielgruppe sowie über das Konzept und die Inhalte der Akademien informiert sein. Anschreiben und »Katalog« müssen also Inhalte und Anspruch deutlich und transparent ausweisen. 4.3 Die Auswahl selbst kann letztlich nur auf der Grundlage erfolgen, dass eine Anmeldung, verbunden mit einer Empfehlung der Schule, einer qualifizierten außerschulischen Referenz oder einer erfolgreichen Wettbewerbsteilnahme als hinreichendes Indiz für Interesse und Eignung zu gelten hat. 4.4 Die Auswahl bzw. die dafür angelegten Kriterien sollten hinreichend transparent gemacht werden. 5. Kosten für Teilnehmende Die Akademie kann und soll für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht kostenlos sein, sie muss aber prinzipiell allen der genannten Zielgruppe offen stehen. Für hinreichende Fördermöglichkeiten im Fall finanzieller Bedürftigkeit ist daher zu sorgen. Bonn-Bad Godesberg, 4. Dezember 2013/br,dp 33 FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen Club der Ehemaligen der Deutschen SchülerAkademien e.V. (CdE e.V.) A uch in diesem Jahr habt ihr als Teilnehmende einer Deutschen Junior Akademie Gelegenheit, eine Akademie mitzuerleben und mitzugestalten. Ihr werdet dabei Projekte bearbeiten, interessante Menschen kennen lernen und euch über die Kursarbeit hinaus gemeinsam Theater, Sport, Chor, Orchester und vielen anderen kursübergreifenden Aktivitäten widmen. Dieser inhaltliche und persönliche Austausch muss nicht auf die Zeit der Akademie beschränkt bleiben. Um euch die Möglichkeit zu geben, auch über das Erlebte hinaus in regen Kontakt mit interessierten Schülerinnen, Schülern, Studierenden und Berufstätigen aus ganz Deutschland und vielen anderen Ländern zu treten, wurde der Club der Ehemaligen der Deutschen SchülerAkademien (CdE e. V.) ins Leben gerufen. Der Verein ist ein lebendiges Forum für Aktivitäten, Diskussionen und Bekanntschaften – in Deutschland und der Welt! Wir bieten unseren Mitgliedern vielfältige Möglichkeiten, eigene Ideen einzubringen und zusammen mit anderen jungen Menschen umzusetzen. Zentrales Element des CdE sind Akademien, auf denen ihr euch wie auf einer JuniorAkademie fühlen könnt. Es gibt eine Vielzahl interessanter Kurse, die von anderen Ehemaligen angeboten werden, Raum für inhaltlichen Austausch, kursübergreifende Aktivitäten und viel Zeit für persönliche Kontakte. So veranstalten wir jedes Jahr eine PfingstAkademie und eine SommerAkademie im Feriendorf Eisenberg nahe Bad Hersfeld (Hes34 Lernen ist Leben sen), eine Multinationale Akademie, die meist in einem osteuropäischen Land stattfindet sowie über Neujahr eine WinterAkademie im Schloss Windischleuba nahe Altenburg (Thüringen). Reichliche Gelegenheiten also, die Akademie-Atmosphäre wieder aufleben zu lassen! Nächste Gelegenheit zur Teilnahme an einer CdE-Akademie wäre für euch die diesjährige WinterAkademie, die vom 27.12.2015 bis 06.01.2016 in Windisch leuba stattfindet. Wenn ihr nur an einer Hälfte der Akademie teilnehmen möchtet, könnt ihr auch am 01.01.2016 an- oder abreisen. Zudem treffen wir uns im CdElokal in zahlreichen Städten regelmäßig zu unterschiedlichsten Aktivitäten in der Nähe unseres Wohnorts. Gerade für Studienanfänger sind diese Lokalgruppen interessant: So könnt ihr leicht Kontakte am neuen Hochschulort knüpfen! Unter der Adresse www.cde-ev.de bieten wir umfangreiches Internet-Angebot – unter anderem mit aktuellen Informationen zum CdE und unseren Veranstaltungen sowie verschiedenen Mailinglisten, über die ihr mit anderen Vereinsmitgliedern in Kontakt treten könnt um beispielsweise gemeinsame Aktivitäten zu planen oder Tipps für Studium und Beruf zu erhalten. Auf Wunsch könnt ihr nach eurer JuniorAkademie kostenlos für ein halbes Jahr Mitglied im CdE werden. Anschließend beträgt der Mitgliedsbeitrag 2,50 Euro je Halbjahr. Die Akademie ist der Anfang, im CdE geht es weiter! Ansprechpartner im CdE: Allgemeine Fragen zum CdE? Fragen zur Mitgliedschaft? Fragen zu den Lokalgruppen? finfo@cde-ev.de fverwaltung@cde-ev.de fcdelokal@cde-ev.de 35 FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen Bildung und Begabung gGmbH B ildung & Begabung, das Zentrum für Begabungsförderung, bündelt mit seinen Akademien und Wettbewerben ein vielfältiges Förderangebot für junge Talente, bietet umfassende Informationsangebote und gibt Impulse für die Begabungsförderung in Bund und Ländern. Mit seinen Projekten erreicht Bildung & Begabung jedes Jahr eine Viertelmillion talentierte und motivierte junge Menschen. Die Schülerinnen und Schüler profitieren über die Förderprojekte hinaus: Kontakte und Freundschaften überdauern jedes Wettbewerbsfinale und jede SchülerAkademie. Die besten und engagiertesten Teilnehmer werden weiter gefördert und können sich auf attraktive Preise freuen. Dazu gehören Stipendien, Sprachreisen oder Praktika. Bildung & Begabung will dauerhaft Neugier fördern – und Freude am Forschen, Diskutieren und Denken. Bildung & Begabung wurde 1985 auf Initiative des Stifterverbandes für die Deut sche Wissenschaft gegründet, der Gemeinschaftsaktion der Wirtschaft zur Förderung von Wissenschaft und Bildung in Deutschland. Privat und Staat arbeiten bei Bildung & Begabung Hand in Hand: Hauptförderer ist heute neben dem Stifterverband und der Kultusministerkonferenz der Länder vor allem das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Kontakt und Geschäftsführung Kontakt: Bildung & Begabung gemeinnützige GmbH Kortrijker Straße 1 53177 Bonn Tel: 0228/95915-0 Fax: 0228/95915-19 info@bildung-und-begabung.de www.bildung-und-begabung.de Geschäftsführung: PD Dr. Elke Völmicke Heinz Rüdiger Grunewald 36 Lernen ist Leben Hiermit bewerbe ich mich um die Teilnahme an der JuniorAkademie in den Herbstferien vom 16. bis 23. Oktober 2015 in der HVHS Loccum. Bitte hier ausschneiden und senden an die Ev. HVHS Loccum, Hormannshausen 6-8, 31547 Rehburg-Loccum Angaben zur Person (bitte in Druckbuchstaben): Name, Vorname Geburtsdatum Anschrift Telefon (des/der Erziehungsberechtigten) E-Mail Geschlecht: [ ] w [ ] m Ich besuche derzeit die Klassenstufe: [ ]6 [ ]7 [ ]8 Name der Schule Anschrift der Schule TelefonE-Mail Ich möchte an folgendem Kurs der JuniorAkademie 2015 teilnehmen: [ ] Kurs 1 [ ] Kurs 2 [ ] Kurs 3 [ ] Kurs 4 [ ] Kurs 5 Ich darf das auch! Deine Rechte sind auch meine Rechte! (Über-) Lebensgrundlagen Loccumer Inszenierungen – Theatergeschichten aus dem Kloster Regenerative Energie – Wind und Wissen Der Soundtrack eines Klosters Mein Bewerbungsschreiben mit persönlicher Begründung (ca. eine Seite DINA-4) füge ich dieser Anmeldung bei. Ort, Datum Unterschrift Schüler/in 37 FÖRDERUNG Leben ist Lernen BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen Einverständniserklärung einer/eines Erziehungsberechtigten Hiermit erkläre ich mich damit einverstanden, dass meine Tochter / mein Sohn an der Akademie teilnimmt. Er / sie darf sich zu festgelegten Zeiten auf dem Gelände der Ev. Heimvolkshochschule frei aufhalten. Ort, Datum Unterschrift Erziehungsberechtigte/r Empfehlung einer Fachlehrkraft Ich empfehle* die Teilnahme des Schülers / der Schülerin (Name, Vorname) an dem von ihr/ihm umseitig ausgewählten Kurs der JuniorAkademie. Die Begründung meiner Empfehlung füge ich auf einem gesonderten Blatt bei. Ort, Datum Unterschrift Lehrkraft * Bei der Empfehlung soll berücksichtigt werden, dass Schulnoten nicht immer die Leistungsfähigkeit eines Schülers/einer Schülerin abbilden. Anmeldeformular auch unter www.hvhs-loccum.de 38 30.7. - 15.8.2015 26.7. - 9.8.2015 19. - 31.7.2015 13. - 22.8.2015 12 - 24.7. 2015 JuniorAkademie Meisenheim (Rheinland-Pfalz) Saarländische JuniorAkademie (Saarland) JuniorAkademie St. Peter-Ording (Schleswig Holstein und Hamburg) JuniorAkademie Bad Segeberg (Schleswig Holstein und Hamburg) JuniorAkademie Zella-Mehlis (Thüringen) 21. - 30.7.2015 JuniorAkademien NRW, Standort Jülich (Nordrhein-Westfalen) 20. - 29.7.2015 16. - 23.10.2015 NORDMETALL JuniorAkademie Papenburg (Niedersachsen) JuniorAkademie NRW, Standort Ostbevern (Nordrhein-Westfalen) 22. - 30.8.2015 JuniorAkademie Goslar (Niedersachsen) 22. - 31.7.2015 17. - 25.7.2015 JuniorAkademie „Humboldt auf Scharfenberg“ (Berlin) JuniorAkademie NRW, Standort Königs winter (Nordrhein-Westfalen) 5. - 14.8.2015 28.8. - 10.9.2015 Termin JuniorAkademie Bayern JuniorAkademie Adelsheim (Baden-Württemberg) Akademie (Bundesland) 39 bildungscamp@aol.com | www.bildungscamp.de thon@dghk-sh.info | www.dghk-sh.info thon@dghk-sh.info | www.dghk-sh.info info@iq-xxl.de | www.iq-xxl.de ja-meisenheim@deutsche-juniorakademien.de www.deutsche-juniorakademien.de/rp juniorakademie.nrw@gmx.de www.juniorakademie.nrw.de juniorakademie.nrw@gmx.de www.juniorakademie.nrw.de juniorakademie.nrw@gmx.de www.juniorakademie.nrw.de Thomas.suedbeck@hoeb.de www.hoeb.de eifling@bildungshaus-zeppelin.de www.bildungshaus-zeppelin.de buero@humboldt-auf-scharfenberg.de www.humboldt-auf-scharfenberg.de georg.wilke@scienceacademy.de www.scienceacademy.de Kontakt / Infos Lernen ist Leben Überblick über die Deutschen JuniorAkademien 2015 JuniorAkademie Loccum In Kooperation mit: Gefördert von: FÖRDERUNG BESONDERER BEGABUNGEN Niedersachsen Koordination der Deutschen JuniorAkademien Bildung & Begabung gemeinnützige GmbH Kortrijker Straße 1 53177 Bonn Tel: 0228 95915-0 Fax: 0228 95915-19 info@bildung-und-begabung.de www.bildung-und-begabung.de
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