16. bis 29 März 2015 HEIDELBERG In Kooperation mit Karlstorbahnhof und Dokumentations- und Kulturzentrum dt. Sinti und Roma GRUSSWORT Die Internationalen Wochen gegen Rassismus setzen bundesweit ein Zeichen: Für mehr Menschlichkeit und gegen Rassismus. grenzung. Heidelberg sagt „Nein!“ zu Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung, Intoleranz und Gewalt. Es sagt „Ja!“ zur Aufnahme von Flüchtlingen und zum Dialog zwischen den Kulturen und Religionen. Heidelberg ist eine internationale, weltoffene und tolerante Stadt. In ihr ist Platz sowohl für Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft, die hier nicht ihre Gegensätze betonen, sondern bemüht sind, gemeinsam Zeichen zu setzen für Vielfalt und Toleranz. „Semper apertus – immer offen“ ist das Motto der Universität Heidelberg. Dieser Grundsatz prägt seit Jahrhunderten unsere Stadt. Hier leben und arbeiten Menschen aus mehr als 160 Nationen zusammen. Hier wird die europäische Idee Wirklichkeit. Viele Heidelbergerinnen und Heidelberger haben bei den Nogida-Demonstrationen in den zurückliegenden Wochen deutlich gemacht, dass Rechtsextremismus und Fremdenhass bei der überwältigenden Mehrheit unserer Bürgerinnen und Bürger keinerlei Zustimmung finden. Gelegenheit, erneut demonstrativ gegen Fremdenfeindlichkeit einzutreten, geben die Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 16. bis 29. März 2015. In Heidelberg werden deren Aktivitäten vom Interkulturellen Zentrum koordiniert. Dem Zentrum danke ich dafür herzlich, genauso wie dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma und dem Kulturhaus Karlstorbahnhof, die das Interkulturelle Zentrum dabei unterstützen. In Heidelberg leben Menschen aus aller Welt friedlich zusammen. Das ist großartiger kultureller Schatz, den wir uns bewahren sollten. Deshalb wünsche ich den Internationalen Wochen gegen Rassismus viel Erfolg und zahlreiche engagierte Unterstützerinnen und Unterstützer – sowohl in Heidelberg als auch an allen anderen Orten. Für Solidarität statt Aus- Im letzten Jahr sind im öffentlichen Diskurs Stimmen aufgetaucht, die viele längst überwunden glaubten: Breit organisierte „Montagsspaziergänge“ gegen die vermeintliche Islamisierung des Abendlandes. Pegida und ihre Ableger hielten Deutschland und die Welt in Atem. Zahlreiche Städte hielten konsequent dagegen, spazierten ihrerseits mit Plakaten, auf denen Sätze zu lesen waren wie: „Egal wie Volk ihr seid - wir sind Völker!“ Auch Heidelberg stand und steht zu seiner Internationalität und Weltoffenheit. Über 3 000 Menschen demonstrierten bei der Heidelberger NOGIDA für ein Miteinander ohne Hass. Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus setzen erneut über 30 Heidelberger Vereine und Institutionen ein klares Signal. Im Dezember riefen wir dazu auf, sich an den von den Vereinten Nationen ins Leben gerufenen Wochen gegen Rassismus zu beteiligen. Von so viel Rückhalt haben wir nicht zu träumen gewagt. Dieses Programmheft zeigt klar: Heidelberg hält zusammen, ist neugierig, verschanzt sich nicht hinter Klischees und vermeintlichen Ängsten. Ich danke allen, im Besonderen natürlich den ehrenamtlich Engagierten, für ihren Beitrag zu den Heidelberger Wochen gegen Rassismus. Als eine von wenigen bundesdeutschen Städten ist es uns gelungen, die Aktionswochen gemeinsam durchzuführen und somit als Stadt zusammenzustehen. Ich wünsche Ihnen anregende Abende und viele neue Begegnungen bei den Veranstaltungen, Jagoda Marinić Leiterin Interkulturelles Zentrum Dr. Eckart Würzner Oberbürgermeister 2 3 ÜBERBLICK S6 S7 S9 S8 S11 S12 S12 S10 S13 S16 S15 S17 S19 S21 S18 S20 S14 S21 S23 S22 S24 S25 S26 S28 S27 S29 S30 4 HEIDELBERG – EINE STADT FÜR ALLE | Mal-Aktion für Kinder FR 13.03. | ab 16:30 Interkulturelles Zentrum ASYL IST MENSCHENRECHT | Posterausstellung MO 16.03. | 18:00 VHS Heidelberg WEIL WIR KEIN DEUTSCH KONNTEN | TheaterDI 17.03. | 10:00 Zwinger³ SIND WIR UNS DENN SO FREMD ? | Fachvortrag DI 17.03. | 18:30 – 20:00 Interkulturelles Zentrum ASYLKOMPROMISS 2.0 | Lesung mit Diskussion MI 18.03. | 17:00 – 19:00 Juristisches Seminar Heidelberg VORHANG AUF FÜR KINDERRECHTE | Szenisches Spiel DO 19.03. | 16:00 Aula der Geschwister-Scholl-Schule KATZELMACHER | TheaterDO 19.03. | 20:00 Zwinger1 INTERNATIONALE JAMSESSION | Konzert DO 19.03. | 21:00 Cafe LEITSTELLE MUSLIME LADEN EIN: OB BESUCHT FREITAGSGEBET | Freitagsgebet FR. 20.03. | 13:00 Moschee in Rohrbach DIE UNGEHALTENEN | LesungFR 20.03. | 19:00 Interkulturelles Zentrum LASS UNS GEMEINSAM MIT ZEICHEN SPRECHEN | Workshop SA 21.03. | 15:00 – 17:00 Interkulturelles Zentrum MAI KHALED – ÄGYPTEN | LesungSA 21.03. | 19:00 DAI – Deutsch-Amerikanisches Institut SANIBONANI | Konzert SA 21.03. | 19:30 Interkulturelles Zentrum WELCOME TO HEIDELBERG. BRUNCH | Brunch SO 22.03. | ab 12:00 Cafe LEITSTELLE DER RASSISMUS HAT VIELE GESICHTER | Flashmob FR 22.03. | 16:00 Bismarckplatz Heidelberg DEUTSCH-RUMÄNISCHE INTERFERENZEN | BenefizkonzertSO 22.03. | 19:00 Interkulturelles Zentrum DIALOG DER KULTUREN | Ausstellung MO 23.03. | 11:00 – 14:00 Friedrich-Ebert-Platz Heidelberg WAS IST DARAN NICHT ZU VERSTEHEN…? | Interkulturelles Training DI 24.03. | 17:00 – 20:00 Interkulturelles Zentrum NEUER RECHTER KULTURKAMPF UND RASSISMUS IN DER MITTE | Vortrag DI 24.03. | 19:30 Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma VERMITTELBAR: „ALLE ANDERS – ALLE GLEICH“ | Veranstaltung MI 25.03. | 19:00 Forum am Park SÜDINISCHER „KERALA“ KOCHKURS | KochkursDO 26.03. | 17:00 – 20:00 Seniorenzentrum Altstadt ROTFRONT | KonzertDO 26.03. | 21:00 Karlstor Bahnhof REFUGEE STONES | TheaterworkshopFR 27.03. | 16:00 – 19:00 Institut für Bildungswissenschaft RODA GEGEN RASSIMUS | Kampfkunst-Training FR 27.03. | 18:30 Capoeira-Akademie Heidelberg EIN LEBEN FÜR DIE MIGRATION | Lesung FR 27.03. | 19:00 Viktor-Hugo-Bibliothek STADTFEIER | Veranstaltung FR 13.03. | 16:30 SPORT FÜR VIELFALT | Kick-off Veranstaltung SO 26.04. Spiegelsaal, Prinz Carl Verwaltungsgebäude | 16:30 auf dem Gelände der SG Kirchheim und in der Halle des Sportkreises 5 KINDER MACHEN SICH BEREIT FÜR DIE INTERNATIONALE WOCHEN GEGEN RASSISMUS Asyl ist Menschenrecht Informationsausstellung zum Thema Flucht, Flüchtlinge und Asyl Warum fliehen Menschen? Welchen Gefahren sind sie ausgesetzt? Welche Wege müssen sie beschreiten, welche Hindernisse überwinden? Wo und unter welchen Umständen finden sie Schutz? Bild: © Radu Sigheti / Reuters © FOTO: Ch. Buck Mit Unterstüzung von: Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus MAL-AKTION FÜR KINDER HEIDELBERG – EINE STADT FÜR ALLE FR 13.03.2015 | ab 16:30 Interkulturelles Zentrum (4. Stock) | Kirche | Landfriedkomplex, Bergheimer Str. 147, 69115 Heidelberg Die Mal-Aktion „Heidelberg – eine Stadt für alle“ wendet sich an Kinder und Jugendliche. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: Es kann gemalt, gezeichnet, kollagiert oder fotografiert werden – alle Stile und Techniken sind erlaubt. Wichtig ist nur, dass das Bild die Größe DIN A3 hat und auf der Rückseite mit Namen, Alter und Kindergarten/Schule versehen ist. Das Kunstwerk kann zuhause erstellt und im Interkulturellen Zentrum am 13. März 2015 eingereicht werden. Oder du kommst am 13. März 2015 um 16:30 Uhr gleich zu der großen, geselligen Mal-Aktion ins Interkulturelle Zentrum Heidelberg und arbeitet hier an deinem Werk. Wir freuen uns auf dich und dein tolles Bild! Alle Bilder werden ab dem 16. März bis zum 10. April 2015 im Foyer des Rathauses am Markplatz 10 ausgestellt. 6 POSTERAUSSTELLUNG ASYL IST MENSCHENRECHT Vernissage MO 16.03.2015 | 18:00 VHS Heidelberg | Bergheimer Str. 76, 69115 Heidelberg Warum fliehen Menschen? Welchen Gefahren sind sie ausgesetzt? Welche Wege müssen sie beschreiten, welche Hindernisse überwinden? Wo und unter welchen Umständen finden sie Schutz? Die von PRO ASYL herausgegebene Informationsausstellung mit dem Titel „Asyl ist Menschenrecht“ versucht, auf diese und andere Fragen Antwort zu geben. Sie schildert die Lage in Kriegs- und Krisengebieten sowie in den Nachbarregionen. Sie informiert über Fluchtursachen und Fluchtwege. Sie berichtet über die Situation an den EU-Außengrenzen sowie im Inneren Europas und Deutschlands. Die Ausstellung soll zur Diskussion anregen und eine Basis für fundierte Argumente liefern. Ausstellungsdauer: 16. März – 29. März 2015 7 THEATER »WEIL WIR KEIN DEUTSCH KONNTEN« DI 17.03.2015 | 10:00 Zwinger³ | Zwingerstr. 3-5, 69117 Heidelberg Nach einem Buch von Mehrnousch Zaeri-Esfahani mit Illustrationen von Mehrdad Zaeri Für die Bühne bearbeitet von Karoline Felsmann Regie und Bühne Franziska-Theresa Schütz | Bilder Mehrdad Zaeri | Kostüme Maren Steinebel | Dramaturgie Karoline Felsmann | Theaterpädagogik Nelly Sautter Mit Massoud Baygan, Felicity Grist, Peter Lindhorst, Martin Schnippa, Anouk Wagener © FOTO: Annemone Taake FACHVORTRAG Iran, siebziger Jahre. Die kleine Mehrnousch hat eine privilegierte Kindheit: Der Vater ist angesehener Chirurg, und zusammen mit der Mutter, den beiden älteren Brüdern und der kleinen Schwester lebt Mehrnousch in der schönen iranischen Stadt Isfahan. Als der Krieg ausbricht, beschließt die Familie, das Land zu verlassen. 1985 flüchten sie nach Istanbul. Weiter geht es Weihnachten 1985 über das damalige Ostberlin nach Westberlin. Eine Odyssee durch zahlreiche Flüchtlingsheime beginnt. Bis sie von Karlsruhe aus im Frühjahr 1986 eine Wohnung in Heidelberg erhalten und sich endlich ein neues Zuhause schaffen können. „SIND WIR UNS DENN SO FREMD?“ Rassistische Ausgrenzungen im deutschen Feminismus DI 17.03.2015 | 18:30 – 20:00 Interkulturelles Zentrum (4. Stock) | Kirche | Landfriedkomplex, Bergheimer Str. 147, 69115 Heidelberg Nachgespräch mit den Schauspielern im Anschluss © privat Eintritt: 14€ | 7€ ermäßigt Erfolgreiche Frauenbewegungen sind vor allem eins: weiß. Sowohl ihre Akteurinnen als auch ihre zentralen Forderungen entstammen nicht selten einer weißen Mittelund Oberschicht, die sich mit den Problemen und Errungenschaften von Migrantinnen, afro-deutschen oder jüdischen Frauen kaum auseinandersetzt. Doch es ist nicht nur die Unsichtbarkeit von ethnischen, kulturellen und religiösen Minderheiten, die dem deutschen Feminismus zu schaffen macht. In vielerlei Hinsicht befördert er sogar selbst rassistische Diskurse und Praktiken. „–ismen“ können dazu führen, dass Menschen herabgewürdigt werden. Es ist wichtig, dass wir über den eigenen Tellerrand schauen, um respektvoll miteinander umzugehen und dem Ziel „frei leben – ohne jegliche Gewalt“ einen Schritt näher zu kommen. Jana Groth hat Politikwissenschaft, Philosophie sowie Friedens- und Konfliktforschung in Leipzig und Marburg studiert. Zurzeit promoviert sie im Fach Soziologie zum Thema Intersektionalität. 9 LESUNG MIT DISKUSSIONSRUNDE ASYLKOMPROMISS 2.0 – SICHERE HERKUNFTSSTAATEN – KEIN GRUNDRECHT TROTZ RECHTSGRUND? MI 18.03.2015 | 17:00 – 19:00 Juristisches Seminar Heidelberg | Friedrich-Ebert-Anlage 6–10, 69117 Heidelberg (Lautenschlägerhörsaal) Anlässlich der Erklärung von Serbien, Bosnien-Herzegowina und Mazedonien zu „sicheren Herkunftstaaten“ laden wir Sie herzlich ein, im Rahmen einer Diskussionsrunde die Facetten und Auswirkungen des neuen „Asylkompromisses“ zu beleuchten. SZENISCHES SPIEL VORHANG AUF FÜR KINDERRECHTE Darüber hinaus wird es auch eine Lesung zum Thema geben. RA Schmidt-Rohr wird als Referent bei der Diskussion unterstützen. Pro Bono Heidelberg ist ein von Jurastudenten gegründeter, gemeinnütziger Verein. Wir beraten Menschen unentgeltlich und in Übereinstimmung mit dem Rechtsdienstleistungsgesetz im Zivil- und Migrationsrecht. Unsere offene Sprechstunde für Flüchtlinge und Asylbewerber findet jeden Mittwoch von 18 – 21 Uhr in der Plöck 101 Heidelberg statt. Mehr Infos unter: www.probono-heidelberg.de Kontakt: asylrecht@probono-heidelberg.de 10 DO 19.03.2015 | 16:00 Aula der Geschwister-Scholl-Schule Königsberger Straße 2, 69124 Heidelberg-Kirchheim „Alle Kinder haben gleiche Rechte. Kein Kind darf benachteiligt werden.“ Die UN-Kinderrechtskonvention, in der diese Grundsätze in vielen Einzelparagraphen ausformuliert werden, feierte im vergangenen Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. An diese weltweit geltende Konvention erinnerte die Bürgerstiftung Heidelberg im Herbst 2014 mit einer Veranstaltung in der Geschwister-Scholl-Schule. In diesem Frühjahr wird die Bürgerstiftung am gleichen Ort im Rahmen der Anti-Rassismus-Wochen für die Kinderrechte werben. Kinder der Grundschule, eine mitreißende multikulturelle Truppe, zeigen im szenischen Spiel, wo sie der Schuh drückt und wie sie das unter Berufung auf ihre Rechte ändern wollen. Spielemacher sind Dietrich Harth und Susanne Dierkes. 11 KONZERT FREITAGSGEBET INTERNATIONALE JAMSESSION MUSLIME LADEN EIN OB BESUCHT FREITAGSGEBET 4 Stunden genreübergreifende Live-Musik für einen guten Zweck © kulturtandem DO 19.03.2015 | 21:00 FR 20.03.2015 | 13:00 Café LEITSTELLE im Dezernat 16 | Emil-Maier-Str. 16, 69115 Heidelberg Moschee in Rohrbach | Hatschkestr. 20, 69124 Heidelberg „51 Prozent der Deutschen sehen im Islam eine Bedrohung – das hat der Bertelsmann-Religionsmonitor ergeben. Dies gilt insbesondere für Regionen, in denen es keine persönlichen Kontakte gibt. Solche Vorurteile erschweren das gute Miteinander und verstärken Diskriminierung. Daher gilt es, ablehnende Einstellungen durch vermehrte persönliche Begegnungen abzubauen.” (aus dem Begleitheft „Muslime laden ein” des Interkulturellen Rats Deutschland) Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner besucht am 20. März 2015 um 13 Uhr das Freitagsgebet in Heidelberger Moschee des türkisch islamischen Kulturvereins. Alle sind herzlich eingeladen. Grenzen und Gattung sprengende Jamsession, Performance, Improvisation (Hip Hop, Beatbox, Funk, Jazz). Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der LEITSTELLE statt. © FOTO: Annemone Taake THEATER KATZELMACHER Von Rainer Werner Fassbinder DO 19.03.2015 | 20:00 Zwinger1 | Zwingerstr. 3-5, 69117 Heidelberg Ein Vorort, eine Dorfkneipe, neun Menschen, die sich seit dem Sandkasten kennen: Alles geht seinen tristen Gang, bis plötzlich Jorgos mitten in die Dorfclique platzt, der Gastarbeiter, der die Welt der Einheimischen auf den Kopf stellt. Der Fremde spaltet die Gruppe – und wird zur Projektionsfläche, an der sich Zukunftsangst, Fremdenfeindlichkeit und Abgrenzung entladen. 24-jährig schrieb Fassbinder einen kraftvollen und hochaktuellen Text, der heute zu seinen weltweit meistgespielten Theaterstücken gehört. Nach der Vorstellung am 19. März findet im Rahmen der Internationalen Woche gegen Rassismus ein Publikumsgespräch statt. Dramaturgin Lene Grösch, Dramaturgieassistentin Stephanie Michels sowie Schauspieler des Abends laden in das Foyer des Zwingers ein. Regie Isabel Osthues | Bühne und Kostüme Mascha Schubert Mit Lisa Förster, Bertram Maxim Gärtner, Josepha Grünberg, Jan Krauter, Dominik Lindhorst, Florian Mania, Elena Nyffeler, Fabian Oehl, Viola Pobitschka, Nanette Waidmann Theaterkasse: Theaterstraße 10, 69117 Heidelberg, Tel. 06221 5820000 (Mo-Sa 11 bis 18 Uhr) Eintritt: 19€ | 50% ermäßigt 13 Was trägt uns in einer Gesellschaft? Was bietet uns neben privaten familiären Bindungen Halt? Elyas, die Hauptfigur in Deniz Utlus fulminanten Romandebüt, ist ungehalten. Im doppelten Sinne: Unsicher über seinen Platz in der Gesellschaft, schwirrt er haltlos durch das Berliner Nachtleben, anstatt sich seinem Jurastudium zu widmen; und er ist wütend über eine Gesellschaft, die ihn, den Berliner, immer noch als „türkischstämmigen“ oder „Kind eines Gastarbeiters“ definiert. Auf einer Feier zum 50. Jahrestag des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens, wagt er die Lobeshymnen auf die große „Bereicherung“ der deutschen Gesellschaft durch die Migranten in Frage zu stel- len: Warum muss ein Migrant zwingend eine Bereicherung sein? Hat er, ohne dass er etwas „Bereicherndes“ mitbringt, keine Daseinsberechtigung? Aber Elyas lernt auf dieser Feier auch, dass er mit seiner Wut nicht allein ist. Er lernt eine junge Ärztin kennen, die der Spagat zwischen dem Hier und Dort ebenso prägt wie ihn. Gemeinsam brechen sie zu einer Reise in das Heimatland ihrer Eltern auf, die Türkei. Florian Mania ist seit 2011 fest am Theater Heidelberg engagiert und aktuell u.a. in der Titelrolle in „Tschick“ zu sehen. LESUNG MAI KHALED – ÄGYPTEN Arabische Autorinnen öffnen ein Fenster SA 21.03.2015 | 19:00 DAI – Deutsch-Amerikanisches Institut Heidelberg Bibliothek | Sofienstr. 12, 69115 Heidelberg © Graf Verlag in den Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin LESUNG DIE UNGEHALTENEN Von Deniz Utlu Gelesen von Florian Mania FR 20.03.2015 | 19:00 Interkulturelles Zentrum | Kirche | Alte Eppelheimer Str. 50 / Bergheimer Str.147, 69115 Heidelberg Zum zweiten Mal laden die Freunde Arabischer Kunst und Kultur e.V. zusammen mit dem Kölner Alawi Verlag eine arabische Autorin nach Heidelberg ein, die uns „Einblicke in ihre Gedankenwelt und in ihre Rolle in der arabischen Gesellschaft“, so Mai Khaled, gibt. Die ägyptische Autorin und Literaturübersetzerin Mai Khaled scheut das öffentliche Wort nicht. Auch in ihrer Rolle als Radio- und Fernsehjournalistin weist sie auf Aspekte in den Gesellschaften hin, die einengen und ausschließen. In ihrem kürzlich veröffentlichten Roman „Gymnasium“ (Januar 2015) thematisiert Mai Khaled die Auswirkungen der Umbrüche in der arabischen Welt und insbesondere die Veränderung in der ägyptischen Gesellschaft. Gefühle zwischen Mut, Hoffnung, und Enttäuschung und neuer Hoffnung… Vorherrschend ist jedoch ein neues Phänomen, das die Menschen seit Ausbruch der Revolution erfasst hat: die Angst. Persönlich spürte sie „die Angst“ zum ersten Mal nachts auf dem Weg von der Arbeit nach © Alawi Verlag Hause, just in dem Moment, in dem das Volk das Mubarak-Regime stürzte. Nach vier Jahren Arabischer Frühling meint Mai Khaled, dass „der Geist der Angst den Alltag der Menschen gänzlich beherrscht und jegliches Vertrauen in die Autoritäten des Landes verloren geht.“ Von Mai Khaled in arabischer Sprache erschienen: „Eine letzte Mauer” (2001), „Ein letzter Stuhl in Evert Hall” (2005), „Zauber des Türkis” (2006, erschien 2011 in deutscher Sprache im Alawi Verlag), „Sharkkeyyat“ (2007), „Tango wa Mawal“ (2011), „Gymnasium“ (2015). Eintritt: 9€ | 7€ ermäßigt Nur Abendkasse – Anmeldung und weitere Informationen direkt unter info@arabischekultur.de 15 KONZERT SANIBONANI (Herzlich willkommen) SA 21.03.2015 | 19:30 Interkulturelles Zentrum (4. Stock) | Kirche | Landfriedkomplex, Bergheimer Str. 147, 69115 Heidelberg © FOTO: Flickr Paul Roncone „Hands spell love“ WORKSHOP © Moko e.V. LASS UNS GEMEINSAM MIT ZEICHEN SPRECHEN SA 21.03.2015 | 15:00 – 17:00 Interkulturelles Zentrum (4. Stock) | Kirche | Landfriedkomplex, Bergheimer Str. 147, 69115 Heidelberg 16 Möchtest Du in einer Sprache kommunizieren, die Hände, Mimik und Körperhaltung benutzt? Diese schöne Sprache wird von Gehörlosen und gehörgeschädigten Menschen zur Verständigung genutzt. Unter dem Motto „Ich möchte dich kennenlernen und mit dir gemeinsam mit Zeichen sprechen“ haben Kinder, Jugendliche und Erwachsene in diesem Workshop die Möglichkeit, die wichtigsten Sätze in der Gebärdensprache zu lernen und sofort für ihre Kommunikation einzusetzen. Sanibonani – herzlich willkommen – zu einem Konzert voller afrikanischer Lebensfreude mit Mokoyaala, einem der „Moko“-Chöre der charismatischen Heidelberger Chorleiterin Eva Buckman, unter Mitwirkung von Thabang Mokoena aus Heidelberg in Südafrika. Die Mokoyaalas setzen das Lebensgefühl Afrikas singend und tanzend mit lebendigen Rhythmen in Spirituals und Traditionals um. Sie nehmen ihr Publikum auf eine beschwingte musikalische Reise in das südliche Afrika und nach Ghana mit. Visuell wird das Konzert nicht nur durch die farbenfrohen Stoffe der Mokos umrahmt, sondern besonders auch durch die Ausstellung der Bilder von David Chinyama aus Simbabwe. In der Pause gibt es bei einem Glas Sekt Samosas – köstliches Fingerfood aus Mosambik. Der musikalisch-literarische Abend mit Ioana Meier-Ostafi und Wilfred Gerber ist eine Performance, in der sich drei Künste begegnen: Musik, Literatur und Malerei. Diese Medien gehen ineinander über, bilden Kontraste und wirken gleichzeitig. Spannung wird erzeugt in der Gegenüberstellung von Statik und Mobilität. Bild, Klang und Text entfalten sich wie von selbst, jedoch jedes Mal anders. Ioana Meier-Ostafi, Jahrgang 1956, kam im Alter von sechs Jahren nach Bukarest, wo sie schon früh musikalisch gefördert wurde. 1979 beendete sie erfolgreich das traditionsreiche Bukarester Konservatorium. Im Laufe der Jahre gewann sie beachtliche Preise an nationalen und internationalen Wettbewerben. Ab 1980 jedoch wurde ihr jeglicher Kontakt zur „freien Welt“ untersagt, so dass sie keine Auslandsreisen mehr unternehmen durfte. Einer der Gründe für sie, Rumänien im Alter von 50 Jahren Rumänien für immer zu verlassen. Heute lebt sie in Frankfurt am Main. Neben ihrer musikalischen Tätigkeit malt sie auch. Wilfred Gerber, Jahrgang 1950, ist in Salzwedel, ehemalige DDR, geboren. 1969 machte er das Abitur in Berlin und 1972 wurde er von der HU-Universität verwiesen. Er kam wegen staatsfeindlicher Gedichte und Erzählungen ins Gefängnis. Zehn Jahre vor dem Mauerfall verließ er das Land und lebt heute in Frankfurt am Main. Wenn er nicht schreibt, malt er. „In Theater! Ende! Vorhang!“ wird Willen Granna durch eine unbekannte Kraft auf die Bühne des Marionettentheaters gezogen, findet sich in den Gedanken des alten Soldaten Josef wieder und muss im „Glasbergstück“ seine Rolle spielen. Das erste Spiel stürzt ihn ins Elend, doch als das zweite beginnt, verbündet sich Granna mit den Gedanken der Puppe Josef und verspricht ihr, dafür zu sorgen, dass sich die Verhältnisse bald ändern werden ... © FOTO: Flickr Jonathan Reyes „Sunday Brunch“ © A.l. Cuza Gesellschaft BRUNCH KONZERT DEUTSCH-RUMÄNISCHE INTERFERENZEN Benefizkonzert zugunsten der Romakinder in Buduhala, Rumänien SO 22.03.2015 | 19:00 Interkulturelles Zentrum (4. Stock) | Kirche | Landfriedkomplex, Bergheimer Str. 147, 69115 Heidelberg 18 WELCOME TO HEIDELBERG. BRUNCH SO 22.03.2015 | ab 12:00 Café LEITSTELLE im Dezernat 16 | Emil-Maier-Str. 16, 69115 Heidelberg Wir schmecken zusammen … Gemeinsam entspannt in den Sonntag starten und dabei die heißesten News aus der Welt erfahren und neue Geschmäcke entdecken – das verspricht das erste WELCOME TO HEIDELBERG.Brunch der „Allianz der Vielfalt“ des Interkulturellen Zentrums. Wir möchten jetzt gemeinsam alt Bekanntes und Neues für Gaumen und Seele ausprobieren und alle Heidelbergerinnen und Heidelberger, Alt und Jung, mit oder ohne Behinderung, zum gemeinsamen Brunchen einladen. Nutzen Sie die Möglichkeiten Neues zu schmecken, neue Menschen kennenzulernen und aufzunehmen. Neben dem Frühstück in gemütlicher Atmosphäre erwartet Sie Livemusik und Angebote für Kreativworkshops wie z.B. Kalligrafie. Um eine Voranmeldung bis zum 16.03.2015 unter izig@heidelberg.de wird gebeten. Unkostenbeitrag: 5€ oder eine Essenspende 19 FLASHMOB AUSSTELLUNG DIALOG DER KULTUREN MO 23.03.2015 11:00 – 14:00 Friedrich-Ebert-Platz, 69115 Heidelberg Über die Farb- und Formensprache seiner Arbeiten demonstriert der Streetart-Künstler Nicola Pragera bundesweit in Städten und Gemeinden gegen Fremdenfeidlichkeit. Mit dem Werk „Dialog der Kulturen“ möchte der Künstler ein buntes und bleibendes Zeichen in der Öffentlichkeit setzten, für mehr Toleranz und Offenheit gegenüber Flüchtlingen und anderen Kulturen. DER RASSISMUS HAT VIELE GESICHTER FR 22.03.2015 | 16:00 Bismarckplatz Heidelberg Die Ausstellungsreise durch Deutschland startet mit der Präsentation seines Werkes auf dem Friedrich-Ebert-Platz in Heidelberg. Die Ausstellung ist zugleich der Auftakt zu einem bundesweiten Wettbewerb für Schulklassen, bei dem die Schüler dann die völkerverbindende Idee des Werks in viele weitere Städte und Gemeinden Deutschlands tragen. © SYNThesis Die Theatergruppe SYNThesis lädt kulturell aktive internationale Heidelberger Vereine sowie interessierte Heidelbergerinnen und Heidelberger ein, ein Gedicht gegen Rassismus mehrsprachig gemeinsam im Rahmen eines Flashmobs vorzuführen. Dieser anonyme Text, der spontan bei einer Demonstration in Athen entstanden ist, wurde bereits im Theaterstück der Theatergruppe SYNThesis „Dafür oder Dagegen“ im November 2014 aufgeführt. INTERKULTURELLES TRAINING WAS IST DARAN NICHT ZU VERSTEHEN…? Ein Beipackzettel zu Nebenwirkungen und Risiken interkultureller Kommunikation DI 24.03.2015 17:00 – 20:00 Interkulturelles Zentrum (4. Stock) | Landfriedkomplex, Bergheimer Str. 147, 69115 Heidelberg Was ist Kultur? Wie beeinflusst sie unsere Kommunikation und unsere Sicht der Welt und welche Rolle spielen Vorurteile und Stereotypen in der interkulturellen Kommunikation? Der Workshop bietet die Möglichkeit, die eigene Sicht auf die Welt sowie die eigene „kulturelle Brille“ zu hinterfragen und in Rollenspielen/Simulationen typische Situationen im interkulturellen Kontext zu üben. Eine Veranstaltung des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche in Heidelberg in Kooperation mit dem Asylarbeitskreis Heidelberg. 21 VERANSTALTUNG VERMITTELBAR: „ALLE ANDERS – ALLE GLEICH“ Engagement gegen Rassismus und für Toleranz MI 25.03.2015 | 19:00 Forum am Park | Poststr. 11, 69115 Heidelberg VORTRAG NEUER RECHTER KULTURKAMPF UND RASSISMUS IN DER MITTE DI 24.03.2015 | 19:30 Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma | Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg 22 Die FreiwilligenAgentur Heidelberg (bisher FreiwilligenBörse) beteiligt sich an den Internationalen Wochen gegen Rassismus mit der besonderen „vermittelBar“. In seinem Vortrag wird sich Alexander Häusler der aktuellen Entwicklung des Rassismus in der Mitte der Gesellschaft widmen. Diese ist nicht als singulär und zufällig zu sehen, sondern als Folge einer Reaktivierung latenter rassistischer Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft durch aktuellen Ereignisse und politische Entscheidungen. Um die Strukturen, welche immer wieder zu einem Erstarken des Rassismus führen, aufzuzeigen, wird er die Entwicklungen um die „Pegida“ und Co. in einen historischen und politischen Kontext stellen. Die „vermittelBar“ ist eine Veranstaltungsreihe, bei der die FreiwilligenAgentur gemäß ihres Mottos „engagieren leicht gemacht“, Menschen eine Möglichkeit bietet, ein für sich passendes freiwilliges, ehrenamtliches Engagement zu finden. Es werden sich nacheinander verschiedene Organisationen, Initiativen und Projekte präsentieren, die sich für das gelebte Miteinander von Kulturen einsetzen und dafür weitere Menschen als Freiwillige gewinnen wollen. Durch die Begegnung im Engagement Toleranz zu schaffen, Vorurteile abzubauen und voneinander zu lernen ist dabei unsere Idee. Wie das in der Praxis aussehen kann, stellen wir bei der „vermittelBar“ vor. Nach den Präsentationen ist genug Zeit für individuelle Gespräche mit den Vertretern und Vertreterinnen der Organisationen und mit dem Team der FreiwilligenAgentur. Wie immer lädt das nette Ambiente der „vermittelBar“ mit Begrüßungscocktail und Knabbereien auch einfach zum Verweilen und zum gegenseitigen Kennenlernen ein. 23 KOCHKURS SÜDINDISCHER „KERALA“ KOCHKURS DO 26.03.2015 | 17:00 – 20:00 Seniorenzentrum Altstadt | Marstallstraße 13, 69117 Heidelberg Gebühr: 6,00 € pro Teilnehmer Für diesen Kochkurs sind keine Vorkenntnisse notwendig. Interessierten aller Altersklassen sind herzlich eingeladen teilzunehmen! Da die Plätze begrenzt sind, wird um eine frühzeitige Anmeldung unter izig@heidelberg.de gebeten. © Interkulturelles Zentrum Südindisches Flair in Heidelberg erleben – mit einem Kochkurs, den der Kairali Verein e.V. in Kooperation mit dem Interkulturellen Zentrum und dem Seniorenzentrum Altstadt anbietet. In einer dreistündigen Einführung können die Teilnehmenden die Grundlagen des indischen Kochens nicht nur kennenlernen, sondern ihre Kochkünste gleich unter Beweis stellen. Eine erfahrene Kochleiterin steht ihnen für alle Fragen zur Seite. Im Anschluss verköstigen sie die Kreationen beim gemeinsamen Abendessen. Wir kochen gemeinsam mit Senioren des Seniorenzentrums Altstadt. In Kooperation mit dem Kairali Verein e.V. KONZERT ROTFRONT DO 26.03.2015 | 21:00 Karlstorbahnhof | Am Karlstor 1, 69117 Heidelberg Grenzen zu durchbrechen ist die eigentliche Mission von Rotfront – so gesehen sind sie eine politische Band. Über Politik wird zwar nie gesungen, jedoch wird am eigenen Beispiel bewiesen, wie natürlich und harmonisch der Austausch zwischen verschiedenen Nationalitäten, Musikrichtungen und Kulturen funktionieren kann: Ein Ukrainer, zwei Ungarn, ein Amerikaner, ein Aus- tralier und fünf Deutsche mischen in ihren Songs Ska, Reggae, Dancehall- und Cumbia-Sounds mit Klezmer, frechem Hiphop mit Berliner Schnauze, osteuropäischer Turbopolka, mediterranen Melodien und Rockriffs. Die Texte auf Russisch, Ungarisch, Deutsch und Englisch erzählen über den Berliner Alltag, über die Abenteuer von Immigraten in einer großen Stadt. 25 LESUNG EIN LEBEN FÜR DIE MIGRATION Aus dem Buch „Antonio. Vom Eselspfad ins Wirtschaftswunder“ FR 27.03.2015 | 19:00 Viktor-Hugo-Bibliothek | Seminarstr. 3, 69117 Heidelberg THEATERWORKSHOP (AUF ENGLISCH) REFUGEE STONES FR 27.03.2015 | 16:00 – 19:00 Institut für Bildungswissenschaft | Akademiestraße 3, 69117 Heidelberg Amet Henneman, Gründerin und Leiterin des „Teatre Di Nascosto Hidden Theater“ wird zunächst von ihren Theaterreportagen berichten und Flüchtlingsgeschichten mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern physisch, mental und emotional erleben. Bitte bequeme Kleidung mitbringen! Eine Anmeldung über Asylarbeitskreis Heidelberg e.V. ist erwünscht: asylarbeitskreis.heidelberg©t-online.de 26 Delio Miorandi, langjähriger Sozialarbeiter für Italiener und sein Koautor Claus Langkammer lesen aus dem Buch „Antonio. Vom Eselspfad ins Wirtschaftswunder“ und diskutieren. Moderation: Alessandro Bellardita, Rechtsanwalt und Journalist Delio Miorandi will mit seinem Roman über Einwanderer die Jugend erreichen. Er erzählt von der Macht des Kapitals, von der Sehnsucht der Menschen nach dem Zueinanderfinden und von der Bereicherung des Lebens, das aus diesem Gefühl wachsen kann. Miorandi, Jahrgang 1938, studierte Soziologie und ließ sich in Frankfurt zum Diplom-Sozialarbeiter ausbilden. Es war die Zeit, in der die ersten Gastarbeiter aus Italien nach Deutschland kamen. Miorandi sah erschüttert, unter welchen Bedingungen viele von ihnen leben und arbeiten mussten, und als es darum ging, ein Netzwerk zur Hilfe zu knüpfen, war er zur Stelle. Für den Caritasverband betreute er erst Italiener, später auch Migranten aus anderen Ländern. Vor allem Jugendlichen galt seine Zuwendung, er suchte soziale Brennpunkte auf, wusste, in welchen Abteilungen bei Opel die Stimmung ungut hochkochte, besuchte junge Strafgefangene im Eberstädter FritzBauer-Haus. Aus seinen Erfahrungen hat er das Buch geschrieben. Das Buch: Delio Miorandi (mit Claus Langkammer): „Antonio. Vom Eselspfad ins Wirtschaftswunder“. Verlag im Bücherhaus Jansen, Ginsheim-Gustavsburg 27 BONUSSEITE VERANSTALTUNG FEIERLICHE VERANSTALTUNG ANLÄSSLICH DES BEITRITTS ZUR EUROPÄISCHEN STÄDTEKOALITION GEGEN RASSISMUS FR 13.03.2015 | 16:30 © Capoeira Rhein-Neckar e.V. Spiegelsaal, Prinz Carl Verwaltungsgebäude | Kornmarkt 1, 69117 Heidelberg KAMPFKUNSTS-TRAINING RODA GEGEN RASSIMUS FR 27.03.2015 | 18:30 Capoeira-Akademie Heidelberg | Redtenbacher Str. 6, 69126 Heidelberg (Rohrbach-Süd) 28 Der Capoeira Rhein-Neckar e.V. lädt ein zur großen „Roda gegen Rassismus“ in die Capoeira-Akademie Heidelberg. Unter dem Motto „Diga não ao racismo – Sag NEIN zu Rassismus!“ setzen sie ein sportliches Zeichen gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit, für eine Kultur der Offenheit, Menschlichkeit und Toleranz. Alle sind herzlich willkommen! Capoeira ist eine Kampfkunst, die um 1700 von afrikanischen Sklaven in Brasilien entwickelt wurde. Sie vereint offensive und defensive Bewegungen mit tänzerischen Elementen, Akrobatik und Musik. Die Roda ist der gesellschaftliche Rahmen, in dem ein Capoeira-Spiel stattfindet: ein Kreis singender, klatschender und musizierender Capoeiristas. Seit 2014 ist die Roda immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe. Am 9. Oktober 2014 hat der Gemeinderat den Beitritt der Stadt Heidelberg zur Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus beschlossen. Am 17. Oktober 2014 wurde die Stadt als Mitglied im Verein ECCAR (European Coalition of Cities against Racism) aufgenommen und am 13. März 2015 soll die feierliche Übergabe der Beitrittsurkunde stattfinden als Auftakt für die Internationalen Wochen gegen Rassismus. Die Städtekoalition gegen Rassismus ist eine Initiative der UNESCO, die 2004 ins Leben gerufen wurde. Das Ziel ist, ein internationales Netzwerk von Städten einzurichten, die sich gemeinsam für eine wirkungsvolle Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung einsetzen. Heidelberg bekennt sich schon seit Jahren dazu, niemanden auf Grund bestimmter Gruppenmerkmale zu benachtteiligen, und tritt ein für eine Kultur gegenseitiger Wertschätzung und Verantwortung füreinander 29 Impressum BONUSSEITE KICK-OFF VERANSTALTUNG SPORT FÜR VIELFALT SO 26.04.2015 | 16:30 Gelände der SG Kirchheim im Sportzentrum Süd oder in der angrenzenden Halle des Sportkreises (witterungsabhängig) Sportkreis Heidelberg Wir laden die Bewohner aller Gemeinschaftsunterkünfte (Hardtstraße, Henkel-Theroson-Straße und Patton-Barracks) zur großen Veranstaltung mit Vereinen aus den unterschiedlichen Sportbereichen ein. Angeboten werden zum Beispiel Rugby, Fußball und viele andere Sportarten. An diesem Tag bieten die verschiedenen Vereine Sportaktivitäten für alle Altersgruppen „zum Kennenlernen“ an. Wer Lust auf eine aktive Mitgliedschaft in den Vereinen hat, kann sich darüber genauso informieren wie diejenigen, die eher nebenher etwas Sport machen wollen und dafür Angebote von Seiten der Vereine suchen (Kindersport, freie Fußball-, Handball-, Basketballtreffs außerhalb der fixen Vereinsstruktur). Bundesweite Konzeption: Interkultureller Rat Koordination und Umsetzung in Heidelberg: Geschäftsstelle Interkulturelles Zentrum mit der Unterstützung vom Karlstorbahnhof und Dokumentations- und Kulturzentrum Deutsche Sinti und Roma Anschrift: Geschäftsstelle Interkulturelles Zentrum, Stadt Heidelberg Landfriedkomplex | Alte Eppelheimerstr.50 / Bergheimer Str.147, 69115 Heidelberg Layout: Lys – www.tranglys.com Vertrieb: PubliCom – Ambient Media Druck: Sonnenschein Druck Birkenau Mit freundlicher Unterstützung von Am Ende des Tages findet ein gemeinsames Abschiedsgrillen statt. Sportkreis Heidelberg 30 31
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