„Kinder und Jugendliche sind nicht nur Adressaten und Adressatin

Tuniberg Spots
Kinder- und Jugendarbeit Tuniberg e. V. – Schlaglichter
201 4/ 15
„Kinder und Jugendliche sind nicht nur Adressaten und Adressatinnen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, sondern sie gestalten
und bestimmen die Inhalte und Methoden entscheidend mit – sie
partizipieren. Im Gegensatz z.B. zur Schule kann die Offene Kinderund Jugendarbeit viele Möglichkeiten anbieten, in denen sich Kinder
und Jugendliche als aktive Gestalter/innen der angebotenen Räume
und darüber hinaus einbringen können.“
(aus: Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Baden-Württemberg e.V. „Meine 2. Heimat das Juze“ Offene Kinderund Jugendarbeit - Grundsätze und Leistungen“ Stuttgart 2012
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Tuniberg-Spots
Von der Idee zum Highlight
5 Jahre Kinder-Kunst-Tag am Tuniberg
staltet … was das Zeug hält. Über 50
Kinder kamen zum ersten Kinderkunsttag, was uns veranlasste, für die Zukunft
mehr Personal einzuplanen.
E
nde 2009 kam bei der Mitarbeitendenbesprechung die Idee auf, im
Rahmen der Tunibergaktionstage ein
künstlerisches Angebot auszuprobieren.
Als Rahmen wurde ein ganzer Tag für
Schulkinder aus den vier Freiburger Tunibergstadtteilen geplant, bei dem mehrere unterschiedliche künstlerische Angebote stattfinden sollten, von denen
sich die Kinder für den Vor- und Nachmittag jeweils eines aussuchen konnten.
Am 26. Juni 2010
standen
dann
mehrere Kolleginnen und Kollegen
mit ihren vorbereiteten Angeboten
am und im Kinder& Jugendhaus Opfingen bereit, ohne
zu wissen, wie viele
Kinder denn nun tatsächlich kommen
würden, da es bis dato keinerlei Erfahrungen gab. Und wir wurden geradezu
überrannt! Es wurde gemalt, gesägt,
Ytong bearbeitet, gefeilt, geschliffen, ge-
In den darauffolgenden Jahren fand
der Kinderkunsttag reihum wechselnd in
den Tunibergortschaften statt, 2011 in
Waltershofen, 2012 in Munzingen, 2013
in Tiengen und 2014 wieder in Opfingen. Regelmäßig nehmen zwischen 60
und 75 Kinder an dem Angebot teil, für
das wir mit bis zu 14 Mitarbeitenden vor
Ort sind. Außer den Kreativangeboten
ist hier auch für ein Mittagessen zu sorgen und ein „Pausenprogramm“ zu
stemmen für die Kinder, die mit dem einen Angebot fertig sind und mit dem
zweiten noch nicht beginnen können.
Ohne die Unterstützung
von Jugendgruppenleiter­
Innen
wäre
das gar nicht
zu stemmen.
Außerdem
hatten
wir
auch
schon
Unterstützung
durch die mobile Schmiede des Abenteuerspielplatzes (inklusive Schmied) sowie Drechselbänke vom Spielmobil.
Im Jahr 2015 wird der Kinderkunsttag
am 20. Juni wieder im und am Kinderund Jugendtreff Waltershofen stattfin-
den. Wieder werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlichste
schöpferische Angebote für die Kinder
machen, damit diese in einer immer
mehr auf Wissen ausgelegten Bildungslandschaft
weiterhin
Mö g l i c h keiten haben, eigene
kreative
Entfaltungsmöglichkeiten kennenzulernen und auszuprobieren.
Norbert Höldin
Kinder- und Jugendhaus Opfingen
Tuniberg-Spots Seite 3 | 2014/15
Programmplanung
Auf der Suche nach dem abwechslungsreichen Kreativangebot
W
ie bereits mehrfach berichtet, legen wir in allen Einrichtungen
des Vereins Kinder- und Jugendarbeit
Tuniberg e.V. sehr viel Wert auf ein vielseitiges Kreativangebot.
Besonders in den jeweiligen Kindertreffs
werden unterschiedlichste Fertigkeiten geübt, Fein- und Grobmotorik
verbessert,
Erfahrungen mit vielerlei Geräten und Werkzeugen gesammelt, sich
mit allen möglichen
Themen auf unterschiedliche Art auseinandergesetzt und
so das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gestärkt.
Am Beispiel des Kindertreffs im Kinder- & Jugendhaus Opfingen soll die Planung und Themenfindung einmal exemplarisch dargestellt werden.
An zwei Terminen pro Jahr setzen sich
die Mitarbeitenden zu einer Planungssit-
Kinder- und Jugendhaus Opfingen
Am Sportplatz 12, 79112 Freiburg, Tel.:
07664 500833, E-Mail: info@kjho.de
Pädagogische MitarbeiterInnen:
Norbert Höldin (Einrichtungsleiter)
Inna Walker, Christine Fischer,
Helga Konietzko, Anna Syring
Ausführliche Informationen
Im Internet unter www.kjho.de
zung zusammen. Im Vorfeld gibt es meist
schon Überlegungen für Themen, die im
nächsten Halbjahr angegangen werden
sollen. Immer zwischen den Ferien geht
es in Opfingen um ein Thema,
das mit unterschiedlichen Methoden erarbeitet, erlebt und gestalterisch erfahren werden soll.
So ging es beispielsweise schon
um Brücken, Metall, Hochhäuser, Weltraum, Naturkunst,
Weihnachtsdeko, Naturfarben,
Musikinstrumente, Astrid Lindgren, Vögel, Flugzeuge, und,
und, und.
In der Planungssitzung sind
nun einige Aspekte in die Planung einzubeziehen:
•Welche Themen könnten den Kindern
Spaß machen und sie interessieren?
•Welche Techniken fallen unseren Besucherinnen und Besuchern schwer
(Beobachtungen der Kinder bei zurückliegenden Angeboten) und sollten daher gezielt gefördert werden?
•Durch welche Methoden können wir
möglichst sowohl Mädchen
als auch Jungen ansprechen?
•Welche (neuen) Techniken
haben wir Mitarbeitenden im
Laufe des Jahres in Fachbüchern entdeckt, auf Floh- und
Künstlermärkten oder in Museen gesehen und möchten
diese gerne mit den Kindern
ausprobieren?
•Welche technischen, personellen und räumlichen Möglichkeiten bestehen?
•Welche Materialien und Werkzeuge
werden gebraucht und können diese
ggf. ausgeliehen oder aus unserem
Budget gekauft werden?
•Auf eine ausgewogene Arbeitszeitge-
staltung ist zu achten, so sind vorbereitungsintensive und mit wenig Aufwand vorzubereitende Aktivitäten so
zu kombinieren, dass die Kolleginnen
und Kollegen mit ihrem Zeitbudget
klar kommen.
Nun werden zu den einzelnen Themen
die Aktivitäten geplant. Es wird darauf
geachtet, dass zu dem Thema beispielsweise gemalt wird ( Wasserfarbe oder
mit Acrylfarbe auf Leinwand oder mit
Handfarben oder mit Windowcolours,
…), mit Papier und Schere gearbeitet
werden kann, Werkstattangebot(e) mit
unterschiedlichen
Holzbearbeitungstechniken gemacht werden, zum Thema
gebacken oder gekocht wird, im Internet
recherchiert werden kann, von eigenen
Erfahrungen (der Kinder) berichtet
wird, getöpfert, gedruckt, geklebt, gefaltet, u. v. m.
Regelmäßig werden hier Ideen und
Anleitungen aus diversen Bastelbüchern
oder Zeitschriften aufgegriffen.
Nach zwei bis drei Stunden intensiven
Planens steht das (Kreativ-)programm
für das nächste halbe Jahr – und die Kolleginnen und Kollegen sind gespannt darauf, wie die Aktivitäten bei den Kindern
ankommen.
Norbert Höldin
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Tuniberg-Spots
Trimm Dich fit – die Street-WorkoutAnlage in Tiengen
T
urnvater Jahn (1778-1852) hätte seine Freude daran, sähe er, wie von
Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen heute seine Grundidee des Turnens
umgesetzt wird. Da hängen die Nutzer
der Sreet-Workout-Anlage an Barren,
Reck und Klettergerüst und vollführen
mit viel Kraftaufwand und Fantasie
Kunststücke an den Geräten.
Die Idee der Street-Workout-Anlagen
kommt aus den USA. Jugendliche, denen
die finanzielle Möglichkeit fehlte Fitnessstudios zu besuchen, entdeckten in ihrem Umfeld zahlreiche „Turngeräte“:
Parkbänke, Pfosten von Verkehrsschildern, Brücken- und sonstige Geländer –
der Fantasie war freien Lauf gelassen.
Das ganze an der frischen Luft zum Null-
tarif. Es wurden Sportgeräte für Erwachsene entwickelt und in öffentlichen Parks
aufgestellt – Street-Workout-Parks waren geboren.
Die Idee fand bei sportbegeisterten Jugendlichen und Erwachsenen großen
Anklang und breitete sich aus.
Schließlich schwappte die Idee der
Street-Workout-Anlagen nach Europa
und kam im Juni 2013 in Tiengen an.
Man wolle eine Street-Workout-Anlage,
war der Ruf der Jugend. Zur Unterstreichung ihrer Forderung wurden innerhalb einer Woche vierzig Unterschriften
von Jugendlichen gesammelt, die sowohl
dem damaligen Ortschaftsrat wie auch
dem Gartenbauamt übergeben wurden.
Keiner wusste Bescheid, was sich die
Jugend unter einer Street-Workout-Anlage vorstellte und wie sie zu nutzen sei.
Der Arbeitskreis und einzelne Ortschaftsräte begannen sich kundig zu machen und im Dezember 2013 stellte der
Ortschaftsrat die restlichen Verfügungsmittel zum Bau einer Street-WorkoutAnlage zur Verfügung. Zu klären galt es,
wo eine solche Anlage – für jedermann/frau zugänglich – installiert werden
könnte. Auch dazu hatte
die Jugend einen Vorschlag:
zwischen Westseite der Jugendhütte und den Flaschencontainern.
Nun galt es einen Hersteller zu finden, der Barren, Reckstangen und Klettergerüst für Erwachsene in
dem zur Verfügung stehenden finanziellen Rahmen
anbot. Eine ungarische Firma, die zahlreiche Anlagen
(TÜV zertifiziert) sowohl
in USA wie auch Osteuropa
installiert hatte, lieferte am
17.07.14 die Street-Workout-Anlage in Tiengen an. Zwischengelagert im Dreschschopf konnte am 1. August der Aufbau beginnen und war am 8.
August fertiggestellt.
Eine kleine inoffizielle Einweihung
fand am 18.08.14 statt. Die Initiatoren
der Street-Workout-Anlage Cornelius
Bähr und Eddy Graf hatten interessierte
Jugendliche zu einem Schauturnen eingeladen. Dazu angereist kam aus Offenburg Dennis Ratano, der den ersten Verein für die Sportart Street-Workout in
Deutschland gegründet hat. Er zeigte
den anwesenden Jugendlichen Übungen
an Barren, Reckstangen und Kletterge-
rüst und gab Tipps für verschiedene
Trainingsprogramme.
Einen Querschnitt ihres Könnens zeigten drei Jugendliche bei der Verabschiedung von Ortsvorsteherin Frau Ruthild
Surber am 25. September auf der
Bühne des Tuniberg-Hauses Tiengen.
Zu fetziger Musik, einer Metallstange, die auf den
Schultern von zwei
Akteuren
ruhte,
zeigte, im Wechsel
mit den Anderen,
der Dritte Figuren
an der Metallstange, die zwischen
Kraftsport
und
Kunstturnen angesiedelt waren. Die Aufführung fand großen Beifall.
Die finanzielle Investition des Ortschaftsrates, des Vereins Kinder-und Jugendarbeit Tuniberg, die eingebrachten
Sponsorengelder durch die Teilnahme
von neun Jugendlichen am 24-Stundenlauf in Freiburg, für die Street-WorkoutAnlage hat sich gelohnt. Das zeigt die
rege Nutzung von sportlich Interessierten jeden Alters, Geschlechts, sozialer
Herkunft und Bildung. Sie verbindet der
Spaß, sich an frischer Luft sportlich zu
betätigen.
Christa Bähr
Tuniberg-Spots D
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Kunstprojekt in den Osterferien
ie ursprüngliche Idee war, mit Kindern eine künstlerische Gestaltung
für die Außenfassade am Tuniberghaus
zu kreieren. Der Eingang zum Jugendraum Tiengen ist sehr nüchtern und lässt
nicht vermuten, dass sich dahinter ein
Ort für Kinder befindet.
Mit diesem Projekt wollten wir unseren BesucherInnen die Gelegenheit geben, angeleitet von einem „echten“
Künstler, eine spezielle künstlerische
Technik kennenzulernen und zusammen mit vielen anderen Kindern ein
Gemeinschafts-Kunstwerk zu erschaffen.
Die Finanzierung des Projektes „Acryl
auf Alu“ hatten wir durch einen Antrag
beim 24-h-Lauf für Kinderrechte 2013
gesichert. Wir wurden mit 950,--€ bezuschusst.
Unseren Vorschlag zur Veränderung
der Außenfassade lehnte die Ortsverwal-
tung leider ab. So entschieden wir uns,
ein Kunstwerk für unseren Jugendraum
zu gestalten.
2 Tage lang arbeiteten 13 Kinder konzentriert und ausdauernd an dem 2 x
2.50 m großen Werk. Bei dieser Arbeit
hatte jedes Kind auf der gesamten Fläche
der Aluplatte ein Abteil für sich, das es
nach seinen eigenen Vorstellungen bildlich und farblich ausfüllen und bearbeiten durfte. Begeistert von der Wirkung
der angewandten Technik, konnte sich
jeder noch eine „kleines Kunstwerk“ für
zu Hause anfertigen. Dabei wird auf eine
Aluminiumplatte die Acrylfarbe mit einer Walze aufgetragen. Aus alten Zeitungen werden Motive, die Interesse erregen, herausgerissen und auf die nasse
Farbe gewalzt. Wir arbeiteten auch mit
Portraitfotos der Kinder. Auf die Bilder
wird mehrfach geschichtet, in unter-
schiedlichen Farbtönen, Acrylfarbe gewalzt. Nach dem Trocknen wird mit Metallwolle oder anderen scharfkantigen
Gegenständen vorsichtig Farbe abgetragen. Wie von Zauberhand kommen versteckte Farben und Motive zum Vorschein. Durch unterschiedliche Bewegungen mit den Werkzeugen entstehen
Muster und je dicker der Farbauftrag,
desto mehr kommen auch reliefartige
Formen zum Vorschein. Wenn allerdings zu grob gekratzt wird, können die
Bilder auch beschädigt werden.
Auf unterschiedlichen Ebenen konnten die Kinder von diesem Projekt profitieren:
•Durch professionelle Anleitung konnten sie eine sehr wirkungsvolle Methode der Kunst kennenlernen und sich
in ihrer Anwendung erproben. Sie
lernten z. B. viel über Farben, Farbmischungen, Umgang mit Werkzeugen,
Einsatz von Stilmitteln.
•Das gemeinschaftliche Arbeiten an einem Objekt für unseren Raum ließ
eine Atmosphäre von Zugehörigkeit
und Wichtigkeit jedes Einzelnen entstehen.
•Bei der Gestaltung des eigenen Feldes,
dem Einsatz der Farben und Bilder
war der eigenen Fantasie, Intuition
und Kreativität keine Grenze gesetzt.
Durch das Eintauchen in die schöpferische Arbeit findet eine innere Auseinandersetzung statt: das Erschaffene
wird betrachtet und es wird solange
verändert, bis inneres und äußeres
Bild zusammenpassen. Fantasie-, Kreativität, visuelle Wahrnehmung, Vorstellungs- und Gestaltungsvermögen
und das Denken werden angeregt.
•Das fertige Kunstwerk an der Wand
lädt immer wieder zur Betrachtung
ein: die Kinder zeigen voller Stolz was
sie gestaltet haben, zeigen es ihren Eltern und Freunden und erklären auch
wie es entstanden ist. Das fördert das
Selbstwertgefühl und die Sicherheit
selbst etwas bewirken zu können.
Auch die Wahrnehmung, Einfluss auf
das Aussehen „ihres Raumes“ nehmen
zu können, verstärkt das vertrauensvolle Miteinander im Kindertreff.
Alles in allem ein tolles und erfolgreiches Projekt, wie man anhand der Bilderkollage leicht nachvollziehen kann.
Helga Konietzko
Kinder- und Teenietreff Tiengen
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Kinder- und Jugendtreff Waltershofen
Breikeweg 3
79112 Freiburg
Tel.: 07665 8757
E-Mail: info@kjtw.de
Tuniberg-Spots
Regelmäßige Angebote:
Ausführliche Informationen
Kindertreff, dienstags und donnerstags
jeweils von 15 bis 17.30 Uhr;
„Treff 5-7“ (5. - 7. Klasse), montags und
freitags, jeweils 17 bis 19 Uhr (‚5-7‘)
Teenietreff, dienstags, 18 bis 21 Uhr
Im Internet unter www.kjtw.de
Pädagogische MitarbeiterInnen:
Barbara Fiedler, Christine Fischer,
Johannes Fiedler (Einrichtungsleiter)
Tagesaktuelle Informationen unter
Facebook:www.kjtw.de/fb
Google+:www.kjtw.de/+
Twitter:www.kjtw.de/twitter
Tuniberg-Spots Seite 7 | 2014/15
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Tuniberg-Spots
Die sechste Klasse ist
„Gewaltig“ unterwegs
Gewaltprävention in der Schulsozialarbeit
D
ie Schülerinnen und Schüler der
sechsten Klasse der Tunibergschule
besuchen gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin und der Schulsozialarbeiterin
das Projekt „Gewaltig“ im katholischen
Jugendbüro in Freiburg.
Die Schulsozialarbeit an der Tunibergschule richtet ihren Blick unter anderem
auf die Prävention von Gewalt an der
Schule. Wir sind bestrebt, die Schüler
und Schülerinnen darin zu unterstützen,
Konflikte und Auseinandersetzungen
konstruktiv auszutragen. Um den Jugendlichen die vielen Handlungsspielräume aufzuzeigen, engagieren wir uns
dafür, dass derartige Inhalte ihren Platz
im Regelunterricht finden.
Ein Beispiel für eine solche Aktion ist
der Besuch des Gewaltig-Projekts des
Katholischen Jugendbüros in Freiburg.
Daniela Fischer-Eichinger steht hinter
dem Projekt. Sie hat gemeinsam mit einigen Kolleginnen und Kollegen ein abwechslungsreiches und lehrreiches Programm zusammengestellt, das den
jungen Menschen, die zu ihr kommen,
eine andere Perspektive auf das Thema
„Gewalt“ eröffnet. Der Alltag der Schülerinnen und Schüler steht dabei im Mittelpunkt.
Frau Fischer-Eichinger und ihr Team
geben entscheidende Impulse zur Bewertung von Situationen hinsichtlich ih-
res Gewaltpotenzials. Die Jugendlichen
sollen lernen, dass Gewalt nicht nur körperlich sein kann, sondern dass auch Beleidigungen – ob virtuell oder im „echten
Leben“- in diese Kategorie zählen.
Die sechste Klasse der Tunibergschule
profitierte von diesem Programm. Die
Jugendlichen sind in einem sensiblen Alter. Hier die richtigen Impulse zu setzen,
ist enorm wichtig für ihre Entwicklung.
Schulsozialarbeit an der Tunibergschule Opfingen
Am Sportplatz 10
79112 Freiburg, Tel.: 07664 4025966
E-Mail:
Schulsozialarbeit-Tunibergschule@gmx.de
Pädagogische MitarbeiterInnen:
Inna Walker, Sebastian Krämer
Ausführliche Informationen
Im Internet unter
www.tunibergschule.de/
schulsozialarbeit.html
Das Gewaltig-Projekt war ein Schritt in
diese Richtung. Das Thema wurde nach
dem Besuch im katholischen Jugendbüro zu einem Dauerthema in der Klasse.
Jeden Dienstagnachmittag vertiefen die
Schülerinnen und Schüler unter der Anleitung von Inna Walker (Schulsozialarbeiterin) ihr Wissen, stärken den Zusammenhalt in der Klasse und lernen
Neues zu sozialer Interaktion.
Das Gewaltigprojekt und die vertiefenden Einheiten im Unterricht sind darüber hinaus ein Beispiel für die gelingende Kooperation zwischen den
Lehrkräften und der Schulsozialarbeiter­
Innen. Die Klassenlehrerin der sechsten
Klasse Anne Weh steht hinter dem Projekt und verknüpft die Inhalte mit bereits
vorangegangenen Einheiten bezüglich
sozialer Interaktion. Die
Schüler und Schülerinnen freuen sich über die
Abwechslung zum regulären Unterricht und
engagieren sich in den
Übungen. Einige stechen mit sehr gut ausgeprägten sozialen Fähigkeiten heraus und
bieten gute Orientierung für andere.
Die Synergieeffekte
sind vor allem im Unterricht und in den Pausen spürbar. Externe
Kooperationspartner wie das katholische
Jugendbüro in Freiburg sind hilfreiche
Anlaufstellen, um eine nachhaltig positive Entwicklung der Schülerinnen und
Schüler zu fördern.
Inna Walker
IMPRESSUM
Herausgeber:
Kinder- & Jugendarbeit Tuniberg e.V.
Am Sportplatz 12, 79112 Freiburg
Tel.: 07664/500833
Mail: info@kjat.de
Internet: www.kjat.de
V. i. S. d. P. und Redaktion:
Johannes Fiedler, Geschäftsführer
AutorInnen:
Helga Konietzko, Christine Fischer,
Inna Walker, Christa Bähr, Barbara
Fiedler, Sebastian Krämer, Norbert
Höldin, Johannes Fiedler
Auflage: 250 Exemplare
Erscheinungsdatum:
26. März 2015
Tuniberg-Spots Seite 9 | 2014/15
Mobbing in der Schule und der
‚no blame approach‘-Ansatz
Ä
rgern, Schlagen und Beschimpfungen gehören zum Schulalltag. Eine
verschärfte Form ist das sogenannte
Mobbing. Laut Dan Olweus bedeutet
Mobbing, dass „ein oder mehrere Individuen, wiederholte Male und über einen
längeren Zeitraum negativen Handlungen von einem oder mehreren Individuen ausgesetzt sind“1.
Es handelt sich um negative Handlungen, wenn ein Individuum einem anderen Schaden beziehungsweise Unannehmlichkeiten zufügt oder zuzufügen
versucht. Solche Handlungen können
• verbal (drohen, verspotten, beschimpfen, …),
• physisch (schlagen, schubsen, treten,
kneifen, festhalten, …) oder
• non-verbal (Grimassen schneiden,
böse Gesten, Rücken zuwenden, …)
vonstatten gehen.
Die Problematik des Opfers besteht
sehr häufig darin, dass es, um dem Mobbing zu entgehen, die Schule verlässt
bzw. wechselt. Faktisch wird damit das
Opfer negativ sanktioniert, während der
Mobber indirekt belohnt wird.
Eine Lösung: No Blame Approach
Der No Blame Approach (Ansatz ohne
Schuldzuweisung) bietet einen Ausweg
aus der Sackgasse des Leidens des Opfers. Das spezielle Merkmal des Ansatzes
ist die Unterstützungsgruppe, bestehend
aus Tätern, Mitläufern und Schülern, die
bisher nichts mit den Mobbing-Handlungen zu tun hatten, aber eine konstruk­
tive Rolle bei der Lösung der problematischen Situation spielen können2.
Der No Blame Approach ist eine lösungsorientierte Vorgehensweise. In allen Schritten der Durchführung richtet
sich der Blick darauf, konkrete Ideen zu
entwickeln, die eine bessere Situation für
den von Mobbing betroffenen Schüler
herbeiführen. Fokussiert wird ausschließlich auf Lösungen, die dazu beitragen, das Mobbing zu stoppen.
Die sieben Schritte des No Blame Approach3
1.Gespräch mit dem Mobbing Opfer
2.Treffen mit der Unterstützungsgruppe
organisieren
3.Problem erklären
4.Keine Schuldzuweisung
5.Gruppe nach ihren Ideen fragen
6.Verantwortung der Gruppe übergeben
7.Nachgespräche einzeln mit allen Beteiligten
Durch die Einbeziehung der am Mobbing beteiligten Schülerinnen und Schüler in einen Gruppenprozess, der sie konsequent in die Verantwortung für die
Behebung des Problems einbezieht, ist
dieser Ansatz so erfolgreich. Sie werden
als „Helferexperten“ angesprochen und
so aktiv in den Lösungsprozess eingebunden. Seit 2014 wird diese Anti Mobbing Methode auch in der Tunibergschule erfolgreich angewendet.
Sebastian Krämer
Wikipedia, 24.02.2015
Cris Szaday, 2001, http://www.no-blame-approach.de/media/downloads/cris_Szaday_Artikel_NBA.pdf
3
Seminarmaterial zum No Blame Approach, Heike
Blum / Detlef Beck www.no-blame-approach.de
1
2
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Tuniberg-Spots
Zu Gast bei Familie Siebenschläfer
Für einige war der Hüttenaufenthalt die einzige Abwechslung in den Ferien
I
n den vergangenen Sommerferien hatten wir etwas ganz Besonderes vor.
Der Plan auf eine Freizeit zu gehen, ist in
jedem Jahr Thema. Oft scheitert es daran, dass sich zu wenig Jugendliche an-
können wir günstig ein Auto mieten
mussten geklärt werden. Zudem musste
das Team ein interessantes Programm
aufstellen.
Da sich die Jugendlichen der Treffs untereinander nicht kannten, startete die
Freizeit mit einer Runde Kennenlernspiele. So konnten schnell Hemmungen
abgebaut werden. Schon beim Einräumen der Zimmer gab es eigenständige
Zusammenkünfte der Gruppen.
Bestimmt wurde die Freizeit durch
ihre tolle Atmosphäre. Die Jugendlichen
waren sehr offen und schnell gab es gemeinsame Themen. Wahrscheinlich hat-
melden. Im letzten Sommer ist es durch
die Kooperation mit dem Haus 197 aus
Littenweiler gelungen, ein kleines Haus
im Landkreis Emmendingen zu mieten.
Unsere Zielgruppe waren Jungs und
Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren,
beider Einrichtungen.
Die Planung für diese Freizeit erforderte
eine gute Koordination und Vorbereitung. Fragen wie - wer kauft die Lebensmittel ein, wer organisiert die Hütte, wo
te die gemütliche Hütte mit der nahe gelegenen
Grillstelle
sicher
dazu
beigetragen. In der Küche der Hütte gab
es außerdem für alle eine überraschende
Besonderheit. Ein Siebenschläfer ist seit
Jahren als Untermieter in dem Haus. Das
war zunächst ein großer Schreck, wir gewöhnten uns jedoch schnell an ihn.
Für die geplanten Aktionen wie großes
Kino über Beamer im Haus, Schwimmbad und Beachvolleyball, erntete das Planungsteam großen Zuspruch. Nur die
Geocaching Aktion kam nicht so gut an.
Kinder- und Jugendtreff Munzingen
St. Erentrudis-Str. 21 (Schlossbuckhalle)
79112 Freiburg, Tel.: 07664 4054950
E-Mail-Anschrift:
j-club-munzingen@gmx.de
Pädagogische MitarbeiterInnen:
Sebastian Krämer (Einrichtungsleiter)
Joelle Angeletta, Marie Götz
Ausführliche Informationen
Über die Einrichtung gibt es im Internet unter www.kjtm.de/
Es wurde daraus letztendlich eine kleine
Wanderung bei strahlendem Sonnenschein.
Da die gemietete Hütte eine Selbstversorger Hütte ist, mussten die Teilnehmer
und das Team sich um die Essensvorbereitungen kümmern. Die Gruppe aus
dem Haus 197 war für die Vorbereitung
des Frühstücks zuständig und die Gruppe aus Munzingen für das Abendessen.
Erstaunlicherweise gab es keine großen
Diskussionen. Unsere Teilnehmer waren
immer motiviert und hungrig.
Selbst die große Putz- und AufräumAktion am Ende der Freizeit war ohne
große Diskussionen schnell erledigt. Die
Hütte konnte mittags ohne Beanstandung, aufgeräumt und sauber übergeben
werden.
Für die meisten Teilnehmer war die
Freizeit die einzige Abwechslung während der gesamten Sommerferien. Das
Team hat von allen ein sehr gutes Feedback bekommen. Wir hoffen, dass in diesem Jahr wieder eine Freizeit zustande
kommt.
Sebastian Krämer
Kinder- und Jugendtreff Munzingen
Tuniberg-Spots Seite 11 | 2014/15
Die Nacht der Teenies
D
ie letzte Teenietreff-Übernachtung
ist schon eine Weile her gewesen.
Deshalb war es umso schöner, dass sich
die aktuelle Teenie-Besetzung so sehr auf
diesen Termin gefreut hat. Beim letzten
Zusammentreffen vor der Übernachtung
haben die Jungs und Mädchen angefangen zu planen. „Wir wollen einen spannenden Film schauen, Döner essen und
eine Fackel-Wanderung machen“, formulierten sie ihre Wünsche. Da die
Wünsche alle realisierbar waren, gab es
keinen Grund diese abzulehnen. Also
haben wir alles Nötige besorgt und eingekauft. Den Döner haben wir natürlich
selber zubereitet. Mit frischem Döner-
brot und gekaufter Originalsoße. Super!
Danach kam uns die geplante Fackelwanderung gerade recht. Mit gefüllten
Bäuchen machten wir uns auf den Weg.
Am Bolzplatz angekommen, dort war es
schon sehr dunkel, zündeten wir unsere
Fackeln an. Auf einmal waren wir ein
heller Fleck an diesem Ort. Die Gruppe
wurde leiser und bedachter, da das Feuer
der Fackeln unseren Teenies gehörigen
Respekt abverlangte. Im Licht der Fackeln starteten wir unsere Wanderung.
Wichtig war uns dabei der Sicherheitsabstand zu den Vorgängern und unsere
Augen mussten sich erst einmal an das
Licht und die Finsternis um uns herum
gewöhnen. Unser Ziel war die St. Erentrudiskapelle. Vorher musste allerdings
der steile Wanderweg, am Sportplatz
vorbei, bezwungen werden. Dort angekommen hatten wir einen fantastischen
Ausblick auf den darunter liegenden
Golfplatz und die angrenzenden
Dörfer. In der Nacht wird die Kapelle durch Strahler angeleuchtet,
so dass man sie sogar von der Autobahn sehen kann. Die Teenies
hatte zum Glück auch im Nebel
keine Angst. Auf dem Rückweg
erzählten sich die Jungs noch
„überlieferte“ Gruselgeschichten
aus Munzingen. Jedoch waren
wir so schnell im Neubaugebiet angekommen, das auch hier die Angst keine
Chance hatte, sich auszubreiten. Die Fackeln waren mittlerweile erloschen und
so freuten wir uns auf das Licht der Straßenlaternen.
arbeit der Tunibergschule, dem
Jugendhaus
in
Opfingen und im
ge haben das Ende des Films vor lauter
Erschöpfung nicht mehr miterlebt. Andere hingegen fanden die auftretende
Ruhe im Treff sehr komisch und konnten
partout nicht einschlafen. Entsprechend
lange haben wir am Morgen geschlafen.
Dann hieß es aufstehen, Brötchen aufbacken, frühstücken und den Treff aufräumen. Leider war die Teenietreff-Übernachtung dann zu Ende.
Dass diese Aktion für die Teenies etwas ganz Besonderes war, bekommen
wir seitdem fast jeden Teenietreff zu hören. Unsere Teenies wünschen sich sehr,
dass noch einmal eine Übernachtung bei
uns im Treff stattfindet. Das Datum steht
zwar noch nicht fest, aber diesen Wunsch
können wir ihnen nicht abschlagen.
Sebastian Krämer
bekommen. Ein hoch dotierter Pizzagutschein! Dieser
wurde natürlich gleich nach
dem Turnier eingelöst.
News-Ticker Kinder- und
Jugendtreff Munzingen
Die zwei „Neuen“
Seit 2014 sind Joelle Angeletta und
Marie Götz als pädagogische Zweitkraft
in den Angeboten des Kinder- und Jugendtreff Munzingen tätig. Joelle Angeletta ist gelernte Erzieherin und betreut
wöchentlich den Teenietreff mit.
Marie
studiert
zur Zeit Soziale Arbeit an der KH in
Freiburg und hatte
ihr Praxissemester
in der Schulsozial-
Aber nicht nur darauf. Der warme Jugendtreff kam uns wie gelegen. Dort
wollten wir den Abend gemütlich ausklingen lassen. Mit Chips und Flips gab
es dann eine Spätvorstellung des Films
„Drachenzähmen leicht gemacht“. Eini-
Neu im WWW
Wir haben eine neue Webadresse. Sie finden uns jetzt
unter www.kjtm.de.
Kinder- und Jugendtreff Waltershofen
absolviert. Sie hat somit schon in fast
allen Einrichtungen des KJATs Einblicke bekommen. Jetzt werden der Kindertreff und der Jugendclub von ihr
mit betreut.
Erfolgreiche Mädchen
Das Mädchenteam hat beim three-4five Turnier einen bemerkenswerten 2.
Platz errungen. Außerdem haben sie
noch den Fairnesspreis des Turniers
Seite 12 | 2014/15
Tuniberg-Spots
Kinder-Kunst-Werk
Betrachtung zum Thema Kunst mit Kindern
E
inmal jährlich findet, als gemeinschaftliche Aktion aller Kinder- und
Jugendeinrichtungen am Tuniberg, ein
Kinderkunsttag statt. Das hat bereits eine
sechsjährige Tradition. Auch gibt es in
den Kindertreffs viele Angebote, die unter das Stichwort „Kunst“ fallen. Was
sich hinter dem Begriff „Kunst“ verbirgt
und warum ich es für wichtig halte, Kindern unterschiedlichste Möglichkeiten
zu bieten, sich künstlerisch auszudrücken, dazu im Folgenden ein paar Gedanken.
„Mit allen Erfahrungen, die Kinder
machen und woraus sich ihr Erleben gestaltet, wollen sich Kinder ausdrücken,
sei es in Worten, Bewegungen oder in
Bildern.“ „Was zunächst wie Klekse oder
Kritzeleien aussieht, bekommt Bedeutung durch das Wissen um das Erlebnis.“
(Mößner, Rettkowski-Felten, van Dieken
“Werkstattbuch Farben“). Das Darstellen
von Erlebnissen trägt dazu bei, die Welt
zu begreifen und Bedeutungen zu erkennen. Im gestalterischen Tun lernen Kinder ihre eigenen Ideen zu erkennen und
umzusetzen. Beim Ausprobieren sind
Kreativität und Ideenreichtum gefragt,
das Denken wird angeregt, Vorstellungsund Gestaltungsvermögen werden aktiviert, wie auch räumliches Denken.
Der Begriff Kunst bezeichnet laut Wi-
Kinder- und Jugendtreff Tiengen
Im Maierbrühl 2 (Tuniberghaus)
79112 Freiburg, Tel.: 07664 1098
E-Mail: tiengen@kjat.de
Pädagogische MitarbeiterInnen:
Helga Konietzko (Einrichtungsleiterin)
Roland Brüggemann
Ausführliche Informationen
Im Internet unter www.kjat.de/tiengen
kipedia jede Tätigkeit, die auf Wissen,
Übung‚ Wahrnehmung und Intuition
gegründet ist. Kunst ist ein menschliches
Kulturprodukt, das Ergebnis „Kunstwerk“ steht am Ende eines kreativen Prozesses, den der „Künstler“ durchläuft.
Wenn wir in unserem pädagogischen
Bereich von Kunst sprechen, beziehen
wir uns in der Regel auf die „bildende
Kunst“. Zur bildenden Kunst zählen unter anderem die Malerei, Zeichnung,
Grafik, Bildhauerei. Diese Bereiche der
Kunst lassen sich sinnvoll in unseren
Kontext einbauen. Kunst und Kreativität
hängen untrennbar zusammen. Kreativität definiert Rudolf Seitz als die `Fähigkeit des Menschen, neue Denkprozesse
hervorzubringen`.
Wenn man davon ausgeht, dass alle
Kinder ein hohes Maß an Kreativität in
sich tragen, ist es sinnvoll einen Rahmen
zu schaffen, in dem sie sich selber ausprobieren und mit unterschiedlichsten
Materialien experimentieren können. In
der gestalterischen Tätigkeit findet eine
fantasievolle Auseinandersetzung mit
Menschen und Gegenständen statt, es
entstehen Kunstwerke.
Das selber Erbauen, Erschaffen oder
Kreieren, wie das selber Anpacken, stärkt
das Selbstwertgefühl der Kinder. Durch
den schöpferischen Prozess lernen sie
mitzugestalten und mitzumachen. Sie
spüren, dass sie nicht wirkungslos sind,
sondern etwas tun können, etwas bewegen können.
Kreativität trägt wesentlich zu einer
gesunden Entwicklung der Kinder bei.
Spielerisch lernen sie, mit Werkstoffen
und Werkzeugen umzugehen.
Helga Konietzko
Kinder- und Teenietreff Tiengen
Tuniberg-Spots Seite 13 | 2014/15
„… Kinder haben ein Recht auf Spiel,
auf Ruhe und Freizeit, …..“
Was ein Bolzplatztor mit der UN-Kinderrechtskonvention zu tun hat
Wünsche können wahr werden, wenn
•Wünsche geäußert werden
•Ideen entwickelt werden
•Mithilfe angeboten wird
•Groß und Klein zusammenhelfen - Jeder wie er kann
Und deshalb steht seit Ende Juli 2014 im
Durchführung des Kindersachenmarktes, ein Zuschuss vom Kinder- und Ju-
Giesental in Waltershofen ein stabiles
Bolzplatztor auf der Wiese neben dem
Spielplatz. Tatkräftige Unterstützung
durch die Eltern und Kinder, durch die
Gemeindearbeiter und ehemalige Jugendtreffbesucher beim Transportieren,
Graben und Betonieren und fachkundige handwerkliche Hilfe durch
den ortsansässigen Bauunternehmer
ermöglichte dies recht schnell.
Und die Finanzierung?
Auch da halfen Viele zusammen:
Kinder und Eltern und Freunde liefen im Seepark fleißig beim 24-Stunden-Lauf, Eltern halfen bei der
gendtreff Waltershofen und so kamen
die ca. € 2000.- schnell zusammen.
Und warum beteiligen sich die SozialpädagogInnen aus dem Kinder- und Jugendtreff für so ein Projekt im Gemein-
wesen? Gehört das denn in deren
Aufgabenbereich?
Ja! „…Recht auf Ruhe und Freizeit, auf
Spiel und altersgemäße Erholung…“ wie
auch z.B. „Recht auf Leben, Recht auf
Bildung, Schutz vor sexuellem Missbrauch, Schutz vor
Gewaltanwendung“so
steht es in der UNKinderrechtskonvention, die 1989 von fast
allen Ländern der
Erde – außer Somalia,
Südsudan und USA –
verabschiedet wurde.
Und da auch wir beobachten, dass Kinder immer mehr unter Leistungsdruck
sogar schon im Grundschulalter stehen,
manchmal „zu viel Bildung“ bekommen,
kaum mehr
selbstbestimmt ihre
Freizeit gestalten können,
sehen wir es
auch als unsere Aufgabe an,
das Recht auf
Spiel, auf Freizeit, auf Spaß
miteinander,
das den Kindern zusteht, ein Stück weit
umzusetzen.
Was fehlt?
Das 2. Tor!
Aber auch das
wird kommen:
der
Ortschaftsrat Waltershofen hat
schon Verfügungsmittel
bereitgestellt
und
Kinder
und Eltern werden noch kreative Ideen
entwickeln, Geld zu erwirtschaften.
Barbara Fiedler
Kinder- und Jugendtreff Waltershofen
Seite 14 | 2014/15
Tuniberg-Spots
Tuniberg-Spots Seite 15 | 2014/15
Mädchenaktionstag in Freiburg
S
eit Jahrzehnten wird in einem der
Freiburger Kinder- und Jugendzentren ein Mädchenaktionstag veranstaltet,
zuletzt in zweijährigem Abstand.
Organisiert wird er vom Arbeitskreis
Mädchen der Freiburger Kinder- und Jugendbegegnungsstätten. Dem Arbeitskreis angeschlossen sind weitere mädchenspezifische Einrichtungen und
Beratungsstellen in Freiburg.
Letztes Jahr nun fand der Mädchentag
im „Glashaus“ im Rieselfeld statt, die
gastgebende
Einrichtung war der Kinderund Jugendtreff des Vereins „Kiosk“ und hieß
Mädchen aus ganz Freiburg willkommen.
Es ist nicht einfach,
Mädchen vom Tuniberg
zu einem Besuch zu motivieren, aber der Standort im Rieselfeld war
bekannt, da traut man
sich eher, und so machte
sich denn eine kleine
Gruppe auf den Weg,
der der Mädchentag
dann auch sehr gefallen
hat.
Beim Mädchentag finden verschiedene Workshops, aber auch offene
Angebote statt, so dass
sich die Mädchen nach
der offiziellen Begrüßung im großen Saal
gleich zu ihren gewünschten Workshops
begeben.
Dieses Mal wurde nun
auch noch die neue
Mädchenhomepage
„mädchenxtra“ auf freiburgxtra.de eingeweiht.
Dort gibt es eine stadtweite Übersicht aller
Angebote für Mädchen.
Heiß begehrt sind am
Mädchenaktionstag
Streetdance-Workshops,
aber auch Angebote im
kreativen Bereich, z. B.
Holzschilder mit dem
Brennpeter
gestalten,
Loom-Bänder knüpfen,
Ytong-Steine bearbeiten,
Filzen, Fingernägel-Sty-
ling, und vieles mehr.
Es gab schon Schnupper-Boxkurse,
Yoga und Selbstverteidigung, Bandprojekte, Artistik und Kistenklettern. Ein
Renner ist immer das „Fotostudio“ mit
vorherigem Schminken und Verkleiden.
Die Mädchen genießen es, einen Tag
lang nur unter Mädchen zu sein. Manche
finden es einfach lustiger und intimer,
man wird nicht von Jungen genervt und
traut sich mehr zu, wenn man sich nicht
von Jungen beobachtet fühlt.
Das ist auch der Grund, warum wir es
nach wie vor wichtig finden, Freiräume
ohne Jungen für Mädchen anzubieten.
Sei es in festen Mädchengruppen, offenen Mädchentreffs oder eben einmal in
großem Rahmen bei einem stadtweiten
Mädchenaktionstag. Die Mädchenarbeit
soll die Mädchen bei der Entwicklung
ihrer Selbständigkeit und ihres Selbstbewusstseins unterstützen und stärken.
Christine Fischer
Seite 16 | 2014/15
Tuniberg-Spots
„Der Verein“ – Kinder- und Jugendarbeit
Tuniberg e.V. stellt sich vor
D
er Verein Kinder- und Jugendarbeit
Tuniberg e.V. (kurz „der Verein“)
gründete sich 1998 mit der Absicht, die
damals unter städtischer Trägerschaft
bestehenden Einrichtungen und Angebote Offener Kinder- und Jugendarbeit
(kurz „OKJA“) in den Freiburger Tunibergstadtteilen zu übernehmen und weiterzuentwickeln.
•Christa Knirsch – gewählt (Tiengen)
•Gudrun Kreft – Stadt Freiburg
•Ingeborg Merkle – Fördergemeinschaft Opfingen
•Heike Nowak – gewählt (Opfingen), 1.
Vorsitzende
•Klaus Riemann – Förderverein Munzingen
•Judith Schmalz – Ortschaftsrat Opfin-
Ein wesentliches Ziel war dabei. eine
vom damaligen Sozial- und Jugendamt
der Stadt getragene Arbeit in die Hände
von Bürgern und gesellschaftlichen In­
stitutionen vor Ort zu legen. Bürgerschaftliches Engagement sowie gesellschaftliche
und
politische
Mitverantwortung für die „eigenen“ Kinder- und Jugendlichen und die OKJA
sollten so geweckt und gestärkt werden.
Dieses Ziel wurde im hohen Maße –
dank eines engagierten ehrenamtlichen
Vorstandes erreicht, die OKJA am Tuniberg erlebte einen deutlichen, innovativen Aufschwung.
Derzeit setzt sich der
Vorstand aus folgenden
Personen und Institutionen zusammen:
•Silvia Aberle – Kath.
Seelsorgeeinheit Tuniberg
•Franziska Allgeier –
Tunibergschule
•Christa Bähr – 2. Vorsitzende
•Constantin
Gottschalk – Ortschaftsrat
Tiengen
•Felicitas Heitzler – gewählt (Waltershofen)
gen
•Wolfgang Schmid – Ortschaftsrat
Munzingen
•Gundi Stifel – gewählt (Munzingen)
•Ruthild Surber – Ev. Pfarrgemeinde
Tuniberg
•Dorothea von der Ruhr – Ortschaftsrat Waltershofen
•Johannes Fiedler – Geschäftsführer,
nicht stimmberechtigt
Der Vorstand – nach der Mitgliederversammlung die zweithöchste Instanz
des Vereins – fällt auf der Grundlage der
Berichte der Fachkräfte aus den einzel-
nen Einrichtungen und Arbeitsbereichen – strategische Entscheidungen. Die
Außenvertretung und Vorgänge des
„Alltagsgeschäfts“ regelt ein dreiköpfiger
geschäftsführender Vorstand. Finanziert
wird die Arbeit des Vereins wesentlich
durch Zuschüsse der Stadt Freiburg, daneben werden Eigenmittel erwirtschaftet
oder Projekte durch den Landesjugendplan oder Stiftungen gefördert.
2012 übernahm der Verein auch die
Trägerschaft der neu eingerichteten
Schulsozialarbeit an der Tunibergschule
Opfingen. Durch die gemeinsame Nutzung räumlicher, sachlicher und personeller Ressourcen sind so Synergieeffekte
in beiden verwandten Arbeitsfeldern
möglich.
Wie wohl in fast allen Vereinen sind es
auch bei uns wesentlich die handelnden
Personen und Institutionen, die das
Wagnis der „Privatisierung“ von 1999 zu
einem erfolgreichen „Bürgerprojekt“ zugunsten junger Menschen am Tuniberg
haben werden lassen. Das Zusammenwirken von ehrenamtlichen Vorständen,
Stadt, Ortschaften, Schule, Fördervereinen sowie Kirchengemeinden einerseits
und hauptamtlichen Fachkräften und
engagierten Helfern andererseits ermöglicht dieses – zwischen den vier Tunibergstadtteilen ziemlich einmalige – Kooperationsprojekt.
Dennoch bleiben es wesentlich unsere
Besucherinnen und Besucher, die das
Gesicht und die Inhalte der Angebote
und Einrichtungen bestimmen. OKJA
hat schließlich keinen „Lehrplan“, es sind
die Bedürfnisse und Interessen der Beteiligten, die die
OKJA durch deren
Arbeitsprinzipien Offenheit,
Freiwilligkeit,
Partizipation,
Lebenswelt- und Sozialraumorientierung
sowie Geschlechtergerechtigkeit
als
spannendes und sich
ständig wandelndes
Aktionsfeld prägen.
Johannes Fiedler