Laienbericht - Wälder, Wiesen, wundervoll – der Steigerwaldrand

Wälder.Wiesen.Wundervoll
Iphofens Kulturerbe Mittelwald
LIFE09NAT/DE/000005
LIFE09 NAT/D/00000
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Inhaltsverzeichnis
1 2 3 4 5 6 7 Der Steigerwaldrand bei Iphofen ........................................................................................ 2 Mittelwälder im Stadtwald von Iphofen ............................................................................. 4 Naturwaldreservat am Wolfsee ......................................................................................... 6 Weinberge bei Iphofen ....................................................................................................... 8 Waldwiesental mit Rehberggraben .................................................................................. 10 Alte Hutung bei Hellmitzheim .......................................................................................... 12 Kalktuffbach bei Markt Einersheim .................................................................................. 14 1 Der Steigerwaldrand bei Iphofen
Weit über 1000 Tier- und Pflanzenarten leben am Steigerwaldrand. Darunter sind auch einige, die europaweit sehr selten sind
und besonderen Schutz genießen. Sie werden auf den nächsten Seiten vorgestellt. Manche sind hier so häufig, dass man sie
mit etwas Glück bei einer Wanderung sehen kann – wie die
„Spanische Flagge“, die unten am Seitenrand abgebildet ist.
Das Symbol
steht im folgenden Text bei den Arten,
die unter europäischem Schutz stehen.
Die Kulturlandschaft um Iphofen wird von einer Bewirtschaftung geprägt, die sich teilweise seit Jahrhunderten
nicht verändert hat. Dies hat zu einem einmaligen Bestand an Tier- und Pflanzenarten geführt. Ein herausragendes Beispiel der Kulturlandschaft am Steigerwaldrand sind die nach über 250 Jahre alten Regeln im Mittelwaldbetrieb geführten Eichen-Hainbuchenwälder der Stadt Iphofen. Aber auch Veränderungen in jüngster Zeit haben
Chancen für die Natur geschaffen, so beförderten Bodeneingriffe beim Ausbau der Bahnstrecke die Entwicklung
der Tuffquellen von Markt Einersheim. Tuffbäche sind ein europaweit besonders bedeutsamer Lebensraumtyp.
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LIFE - Maßnahmen für die Natur
Mit „LIFE+ Natur“ fördert die Europäische Union gezielt die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen und Maßnahmen zu Erhalt und Entwicklung der Biologischen Vielfalt im Schutzgebietsnetz NATURA 2000.
Ziel des LIFE-Projekts „Wälder und Waldwiesentäler am Steigerwaldrand bei Iphofen“ war die Sicherung des
Projektgebiets (ca. 3.000 Hektar) als wichtigen Baustein im europäischen Schutzgebietssystem NATURA 2000
und Zentrum der Mittelwaldbewirtschaftung. Die wichtigsten Maßnahmen werden auf den nächsten Seiten vorgestellt.
Als Projektpartner haben sich zusammengeschlossen: Die Stadt Iphofen, der Markt Markt Einersheim, die Bayerischen Staatsforsten AöR und das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.
Mitfinanzierung durch den Bayerischen Naturschutzfonds.
Projektlaufzeit: 1.10.2010 bis 31.12.2014
Projektbudget: 1,6 Millionen Euro
Erlebnistipps
Die
vielfältige
Landschaft
am
Steigerwaldrand ist um einige Attraktionen
reicher geworden:
Durch das LIFE-Projekt konnten drei
Naturerlebniswege verwirklicht werden.
Für Besucher zugänglich ist auch der
LIFE-Weinberg am Schwanberg.
Weitere Informationen:
Tourist-Info Iphofen
Kirchplatz 7, D - 97346 Iphofen
Telefon: +49 (0)93 23 - 870306
Fax: +49 (0)93 23 - 870308
E-Mail: tourist@iphofen.de
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Mittelwälder im Stadtwald von Iphofen
Die Mittelwälder im Stadtwald von Iphofen sind aufgrund einer jahrhundertelangen
Nutzungstradition entstanden. Noch heute bewirtschaften die Stadt Iphofen und die
„Rechtler“ (Stadtbewohner mit Holznutzungsrechten) mehrere hundert Hektar Wald
nach den historischen Vorgaben. Bei den Wäldern handelt es sich großflächig um
Eichen-Hainbuchen-Wälder, die als Lebensraumtyp nach der FFH (Fauna-FloraHabitat) Richtlinie unter europäischem Schutz stehen.
Wertvolle Biotopbausteine in diesen Beständen sind:
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Kleinräumig wechselnde Artzusammensetzung in der Kraut- und
Strauchschicht in Abhängigkeit der standörtlichen Gegebenheiten z. B.
in Bezug auf die Bodenfeuchte.
Unterschiedliche Lichtverhältnisse in enger räumliche Abfolge, die
aufgrund der parzellenweisen Bewirtschaftung entstehen.
Mehrschichtiger Aufbau mit Kraut-/Strauch- und Baumschicht(en), die
sich im Laufe der Bestandsentwicklung verändern. Kurz nach der Bewirtschaftung fällt aufgrund der starken Auflichtung viel Licht auf den
Boden, so dass sich eine großflächige Krautschicht entwickeln kann.
Arten, z.B. Frühjahrsblüher wie Märzenbecher und Lerchensporn
kommen dann zur Blüte. Mit zunehmendem Wachstum in der Strauchund Baumschicht, gehen die lichtliebenden Arten der Krautschicht in
ihrem Bestand zurück, bzw. weichen auf den helleren Waldrand aus.
An der groben Borke alter Eichen sucht der Mittelspecht seine Nahrung.
Seinen großen Verwandten, den Buntspecht, sieht man häufig. Der Mittelspecht dagegen ist weit seltener – nicht aber in den Wäldern um Iphofen.
In stillen Waldteichen lebt der Kammmolch (hier ein Jungtier). Unter den
heimischen Molchen ähnelt seine Lebensweise am meisten der der Fische, da er ganzjährig im Wasser bleiben kann.
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LIFE - Maßnahmen für die Natur
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Die Mittelwaldnutzung wurde auf 10 ha Waldfläche wieder aufgenommen, bei denen die historische
Bewirtschaftungsweise vor wenigen Jahrzehnten aufgegeben wurde. Diese Flächen können entlang des Mittelwaldweges besichtigt werden.
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Der Waldrand wurde auf ca. 4 km Länge abschnittsweise aufgelichtet, um eine Verzahnung zwischen den angrenzenden Wiesen und den Waldflächen herzustellen. Auf einer Fläche von 8 Hektar wurde Wald aufgelichtet bzw. wird licht gehalten, um lichtbedürftigen Arten Platz zu geben.
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Acht alte Teiche wurden als Amphibiengewässer saniert und neue angelegt.
Erlebnistipp
Bei der Bildeiche, an der Straße Iphofen-Birklingen, beginnt der
„Mittelwaldweg“. Auf ca. 3 km Wegstrecke sehen Sie die typischen
Waldbilder der Region und ihre charakteristischen Wiesentäler.
Die 8 Stationen vermitteln nicht nur Wissenswertes, sondern laden auch ein, selbst mit anzupacken,
die Natur zu beobachten und kniffligen Fragen auf den Grund zu gehen. Zielpunkt des „Mittelwaldweges“
ist der Informationspavillon mit Fotowand, Modell des Projektgebietes und historischen Gerätschaften
aus der Forstwirtschaft (geöffnet an Wochenenden in der Wandersaison oder nach Vereinbarung).
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Naturwaldreservat am Wolfsee
Das Waldgebiet um die Wolfseen im Limpurger Forst südlich von Dornheim gehört
den Bayerischen Staatsforsten und steht als Naturwaldreservat unter Schutz. Seit
1978 fand auf der ca. 76 ha großen Waldfläche keine forstwirtschaftliche Nutzung
mehr statt. Somit kann sich hier innerhalb mehrerer Jahrhunderte der Bestand weitestgehend ohne menschlichen Einfluss entwickeln. Es entsteht für die nachfolgenden Generationen ein „fränkischer Urwald“: Die Bäume erreichen ihr natürliches Alter, sterben ab, brechen zusammen und mit ihrer Zersetzung schließt sich der natürliche Kreislauf. Für das Ökosystem werden die Bäume in der Endphase ihres Lebens und als Totholz – stehend und liegend – immer wertvoller. Sie sind ein wesentliches Qualitätsmerkmal des Naturwaldes.
Der Hirschkäfer nutzt während seines mehrjährigen Lebenszyklus verschiedene Strukturen des Waldes, z. B. verletzte Baumstämme mit
Saftaustritt zur Nahrungsaufnahme, vermodernde Baumstubben zur
unterirdischen Eiablage, auf liegendem Totholz tragen die Männchen ihre Kämpfe
aus.
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LIFE - Maßnahmen für die Natur
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Da ein Mangel an natürlichen Brutlebensräumen (modernde, dicke Eichen) für den Hirschkäfer
herrscht, wurden als Artenhilfsmaßnahme 20 „Hirschkäferbruthaufen“ angelegt. Die Gruben wurden mit modernden Eichenstubben ausgelegt und mit Eichenhäcksel überschüttet. Hier können die
Weibchen ihre Eier ablegen und die Larven ihren mehrjährigen, unterirdischen Entwicklungszyklus
durchlaufen, bis sie als fertige Käfer an die Oberfläche krabbeln.
Von den naturschutzfachlich wertvollen Altbäumen wurden im Limpurger Forst und im Stadtwald
von Iphofen insgesamt 200 Bäume markiert, die nun als Biotopbäume dauerhaft unter Schutz stehen. Sie dienen z.B. verschiedenen Vogel- und Fledermausarten als Lebensraum.
Erlebnistipp: NatURwaldweg
Der „NatURwaldweg“ führt zum „Methusalem“, der Geschichten aus dem alten Wald erzählt, und weiter zum Großen
Wolfsee, dem Sie auf einer Schwimmplattform ganz nahe kommen können. Wer etwas Zeit und Ruhe mitbringt,
kann dann das Leben auf dem See beobachten und den Stimmen des Waldes lauschen.
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Weinberge bei Iphofen
Extensiv bewirtschaftete Weinberge mit Trockenmauern sind ein wertvoller Lebensraum.
In sonnigen Weinbergen lebt die Schlingnatter. Diese ungiftige Schlange
versteckt sich in Trockenmauern und Steinhaufen.
Der triviale deutsche Namen des Ortolan verrät einiges über seinen Lebensraum:
Die „Gartenammer“ braucht kleine Strukturen mit offenem Boden (wie im Gemüsegarten) und einzelnen Bäumen. Beides findet sie am oberen Rand der Weinbergslagen.
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LIFE - Maßnahmen für die Natur
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Im Rahmen des Projektes wurde ein Steillagenweinberg mit Trockenmauern errichtet. Er wird von
einem Zusammenschluss von Iphöfer Winzern, den „Bergwinzern“ bewirtschaftet.
Erlebnistipp
Am Schwanberg oberhalb von Iphofen
wurde ein Geschichtsweinberg angelegt.
Wenn man von dort zum „Terroir F“-Punkt
am Schwanberg wandert, bietet sich
eine wunderschöne Aussicht
über das weite Maintal.
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Waldwiesental mit Rehberggraben
Der Rehberggraben entwässert ein Waldwiesental südlich von Dornheim.
Diese Wiesen wurden traditionell als Heuwiesen genutzt. Aufgrund der extensiven
Nutzung entstand hier ein europäisch bedeutsamer Lebensraumtyp, die sogenannten „Mageren Flachlandmähwiesen“. Ein großer Artenreichtum an Blütenpflanzen
und Insektenarten sind Qualitätsmerkmale solcher Wiesen. Durch häufigen Schnitt
und starke Düngung sind viele der charakteristischen Arten in ihrem Bestand gefährdet, einige kommen auch schon nicht mehr vor.
In enger Verzahnung mit Hochstaudenfluren an Waldrändern und Fließgewässern sind die Wiesen wichtiger Lebensraum z. B. für den Dunklen
Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Er ist in seiner Entwicklung - wie der
Name schon sagt - u. a. auf den Großen Wiesenknopf angewiesen, auf dem er in
nebenstehender Abbildung auch dargestellt ist.
Über die Bibart haben Wirtsfische Muschellarven, sog. Glochidien, in
den Rehberggraben gebracht, in dem die Verhältnisse für die Entwicklung einer Bachmuschelpopulation geeignet waren. Doch verschiedene
Faktoren gefährden diesen Bestand, so z. B. der Eintrag von Feinsedimenten und
Pestiziden aus angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen oder Wanderhindernisse im Gewässer, die die Ausbreitung von Wirtsfischen und Muscheln deutlich
einschränken.
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Auch der Biber gestaltet die Landschaft am Rehberggraben. Seine
Bautätigkeit nutzt anderen Tieren, die vom Wasser abhängen.
Gelbbauchunken und Teichrallen haben die Biberbiotope bereits
entdeckt.
LIFE - Maßnahmen für die Natur
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Am Rehberggraben konnte ein Rohrdurchlass, der aufgrund seiner Baufälligkeit und des dahinter
liegenden Absturzes bei Mittel- und Niedrigwasserverhältnissen ein Ausbreitungshindernis für die
Bachmuschel und ihre Wirtsfische war, durch einen durchwanderbaren Kastendurchlass ersetzt
werden.
Entlang des Rehberggrabens wurden Flächen angekauft, die zur Flachlandmähwiese entwickelt
werden. Hierzu wurden z.B. kleine Bereiche auf bestehenden Wiesen ausgefräst und Heu von bereits artenreichen Wiesen aufgebracht. Dies hat aus naturschutzfachlicher Sicht mehrere positive
Effekte: zum einen wird der Flächenanteil dieses unter europäischem Schutz stehenden Wiesentyps vergrößert – mit allen Vorteilen für die Tierarten, die hier Lebensraum finden. Zum anderen
wird durch die extensive Bewirtschaftung dieser Wiesen ohne Gülleausbringung ein wirkungsvoller
Pufferstreifen entlang des Gewässers geschaffen, der wiederum die Habitatbedingungen der
Bachmuschel im Rehberggraben verbessert. Die künftige Pflege der Pufferstreifen soll die Entwicklung der Zielarten, z. B. des Großen Wiesenknopfs als eine der wesentlichen Entwicklungsgrundlagen des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings fördern. Der Große Wiesenknopf konnte sich auf
den mit Heu beimpften Flächen bereits etablieren.
Durch Ankauf einer vom Biber gefluteten Wiese konnte der Konflikt Mensch-Biber entschärft werden.
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Alte Hutung bei Hellmitzheim
Die Hutungsfläche wurde östlich von Hellmitzheim in dem Bereich angelegt, für den
bereits in historischen Karten diese alte Nutzungsform belegt ist. Schon im Mittelalter
wurden Nutztiere in den Wald getrieben, um Gräser und Kräuter auf dem Waldboden, Laub, Rinden und Baumfrüchte zu fressen. Das Waldbild sah daher in einem
sog. „Hutewald“ ganz anders aus als wir es von den heutigen forstwirtschaftlich genutzten Wäldern kennen: Ein Hutewald wurde geprägt durch große Altbäume, deren
Früchte als Viehfutter genutzt wurden. Der Unterwuchs wurde stark von den Weidetieren geprägt: Schafe, Ziegen und Rinder weideten regelmäßig die Strauch- und
Krautschicht ab, wodurch der Wald insgesamt stark aufgelichtet war. Das Sonnenlicht gelangte bis auf den Boden und die Krautschicht konnte sich grünlandartig entwickeln. Zusätzlich entstanden durch die Trittspuren der Weidetiere offene Bodenstellen und Kleingewässer, die einen Lebensraum beispielsweise für Insekten und
Amphibien bildeten. Die Hutewälder wurden entweder gezielt für diesen Zweck angelegt oder haben sich durch Verbiss aus forstwirtschaftlich genutzten Wäldern so
entwickelt. Bei Hellmitzheim sind auf zwei kleinen Flächen die Alteichen eines ehemaligen Hutewaldes noch vorhanden.
Bild Mitte:
Der Halsbandschnäpper lebt in lichten, alten Baumbeständen. Er brütet
in Baumhöhlen. Sein Futter schnappt er in der Luft oder sucht es auf
dem Boden.
Bild unten:
Gefährliches Umfeld: Gelbbauchunken sind auf neu entstandene,
schnell austrocknende Gewässer spezialisiert. Der Vorteil: Feinde haben
sie dort wenige. Die Nachteile: Ihre Kaulquappen können mitsamt den Pfützen eintrocknen, in denen sie heranwachsen. Aber auch daran hat sich die Pionierart Gelbbauchunke angepasst: Sie kann ein zweites Mal ablaichen.
In der Hutung leben Gelbbauchunken in den Tümpeln und Trittspuren.
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LIFE - Maßnahmen für die Natur
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Die bestehenden Restflächen mit Alteichen wurden als Grundlage für die Anlage einer Hutung
nach historischem Vorbild genommen. Auf einer Fläche von rund 15 Hektar wurden 300 Bäume
neu gepflanzt (Eichen und Obstbäume). Auch eine Waldfläche wurde als Bestandteil der Hutung
mit eingezäunt. Das fränkische Gelbvieh, eine alte, regionale Rinderrasse und Rotwild gestalten
gemeinsam ihren neuen Lebensraum.
Auf der Hutungsfläche wurde eine bestehende Geländemulde zur natürlichen Viehtränke „ausgebaut“. Im Waldrandbereich wurden ebenfalls durch kleine Eingriffe zeitweise wasserführende Tümpel angelegt. Neben den Weidetieren nutzen auch Amphibien diese „Himmelsweiher“ und legen
dort ihren Laich ab, z. B. die Gelbbauchunke. Im Projektgebiet wurden weitere 20 Tümpel für die
Gelbbauchunke und den Kammmolch angelegt.
Erlebnistipp
Der Hutewaldweg erzählt die Geschichte der Hutung als historische landwirtschaftliche Nutzungsform und
als naturschutzfachliche Besonderheit. Dabei wird besonders auf die kleinen Wanderer eingegangen, die entlang des
Weges viele Möglichkeiten zum Spielen und Rätseln finden.
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Kalktuffbach bei Markt Einersheim
Die Kalktuffbäche bei Markt Einersheim stehen aufgrund ihrer Seltenheit und Empfindlichkeit gegenüber menschlichen Eingriffen als prioritärer Lebensraumtyp unter
besonderem europäischen Schutz innerhalb des NATURA 2000-Regimes.
Kalktuffquellen können nur dort entstehen, wo kalkreiches Grundwasser an die
Oberfläche steigt. Durch die damit verbundene Druckentlastung, Erwärmung und die
Photosynthese spezieller Algen und Moose wird dem Wasser Kohlendioxid entzogen. Die Folge: Kalk fällt aus. Die vom Kalk eingeschlossenen Pflanzenteile sterben
ab und bilden den Kalktuff. Dieser wird von einer neuen Moosschicht überwachsen
und der Prozess beginnt aufs Neue. Dadurch wächst auch die Tuffablagerung in die
Höhe.
LIFE - Maßnahmen für die Natur
Im Rahmen des LIFE+ - Naturprojektes wurde der Kalktuffbach von Gehölzen freigestellt. Somit erhalten die
Moospolster mehr Sonnenlicht, die Entwicklung des Tuffbachs wird gefördert.
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Bildnachweise:
www.fotonatur.de, Paulik, Schmitt, Huss, Lang, www.franken-weinland.de