- m:con Magazin Weitblick

magazin
Ausgabe 1/15
WEITBLICK
Neue Diagnostik und Therapien
Die Medizintechnologie und
ihre Zukunft ab Seite 6
Ein Arzt für alle Fälle
Joe Bausch über Herzensangelegenheiten
ab Seite 12
Aus Transparenz wird Vertrauen
Die neuen Richtlinien des PharmaKodex ab Seite 20
presents
Vorwort
Der Rosenball
Prof. Otmar Wiestler
Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums
Das Tanzfestival der Superlative
20. Juni 2015, Rosengarten Mannheim
www.m-motion-mannheim.de
Tickethotline: 0621 / 4106-412
Vom Fiebermessen zur
personalisierten Medizin
Liebe Leserinnen und Leser,
zu allen Zeiten haben Ärzte versucht, ihre Entscheidung über die bestmögliche Therapie auf die individuelle
Konstitution ihres Patienten zu gründen, auf sein Alter, seine Lebensumstände und auf besondere Merkmale
seiner Körperfunktionen. Letztere wurden in jeder Epoche mit den Mitteln der Zeit untersucht: Bereits antike
Kulturen kannten die Harnschau, spätestens seit Hippokrates wurde der Puls gefühlt und die Körpertemperatur
geprüft. Auf der Basis dieser Befunde empfahl der Medicus die passende Therapie. Einen flatternden Puls oder
eine erhöhte Körpertemperatur würden wir heute als „Biomarker“ bezeichnen, die uns die krankhafte Änderung
einer Körperfunktion anzeigen.
Nachdem sich Ärzte zunächst auf ihre Sinnesorgane für die Diagnosen verlassen haben, kamen mit der Zeit
präzisere Messverfahren dazu: Anfang des 17. Jahrhunderts entwickelte ein italienischer Arzt das erste Fieberthermometer. Das 1896 erfundene Blutdruckmessgerät mit der aufblasbaren Armmanschette verdankt seine Existenz
dem Gummi-Fahrradschlauch, den sich wenige Jahre zuvor übrigens ein gewisser Herr Dunlop hatte patentieren
lassen – schon damals war die technische Innovation eine treibende Kraft der ärztlichen Kunst. Der Fortschritt
endete nicht mit dem Fieberthermometer. Technische und wissenschaftliche Verbesserungen brachten immer
leistungsfähigere Analysemethoden hervor. Heute stehen uns Geräte zur Verfügung, die das gesamte Erbgut eines
Menschen innerhalb nur eines Tages untersuchen. In Kombination mit einer Hochleistungs-Datenverarbeitung
können wir aus diesen gigantischen Datensätzen wichtige Informationen über die Erkrankung und deren Ursache
herauslesen und diese für zielgerichtete Therapien nutzen.
Personalisierte Medizin, wie wir sie heute verstehen, bedeutet auch, die molekulargenetischen Besonderheiten eines
Patienten zu erfassen – als einen innovativen Biomarker, der oftmals den entscheidenden Hinweis auf eine wirksame
Behandlung gibt. Die Krebsmedizin ist ein Vorreiter, was dieses Konzept anbelangt. Spezifische Erbgutveränderungen
im Tumorgewebe, die sich bei zwei Menschen mit scheinbar derselben Krebsart voneinander unterscheiden, geben
Hinweise darauf, welcher Wirkstoff das Wachstum der bösartigen Zellen stoppen kann und welcher nicht. Die
Behandlung vieler anderer Erkrankungen profitiert ebenfalls von diesen Zusatzinformationen aus dem Erbgut.
präsentiert von
In diesem Heft möchten wir Sie mit den Grundlagen und den Perspektiven der personalisierten Medizin bzw. Krebsmedizin vertraut machen.
Ihr Otmar Wiestler
3
Effektive
Prävention,
Diagnostik und
neue Therapien
Medizintechnologie ist ein Zukunftsthema, nicht
nur wegen des demographischen Wandels. Der Spagat
zwischen steigendem Bedarf und gesundheitsökonomischen Gegebenheiten ist eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahre. Die aktuelle Ausgabe
unseres Kundenmagazins „Weitblick“ beschäftigt
sich mit Aspekten dieses Teilgebiets. Wir wollen
gemeinsam mit interessanten Gesprächspartnern
einen Ausblick wagen und Ihnen dieses Thema
näher bringen. Viel Spaß beim Lesen und
Entdecken.
Inhalt
Vorwort
Die Zukunfts-Technologie
Ein Arzt für alle Fälle
Kranke Zahlen!
Aus Transparenz wird Vertrauen
News und Events
In der Garderobe mit … FAUN
Hier zwitschert das Team / Impressum
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6
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20
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Marion Treu, Unternehmenskommunikation
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5
Die ZukunftsTechnologie
Werden wir in einigen Jahren von Robotern operiert? Tragen wir zukünftig implantierte Chips, die
bei einer Erkrankung Alarm schlagen? Die Medizintechnologie entwickelt sich rasant in Richtung
Zukunft. Die Frage ist, ob und wie wir als Menschen
folgen können – und wer die Kosten trägt.
6
7
Blinde, die sehen,
Taube,
die hören,
Gelähmte, die ihre
Gliedmaßen wieder
bewegen können:
Was verwegen erscheint, könnte mit Hilfe der Medizintechnik Wirklichkeit werden. Nicht erst in ferner Zukunft, bereits heute ist beispielsweise die Bewegung
eines Roboterarms allein durch den gedanklichen
Impuls gelähmter Probanden, in deren Gehirn ein
Chip implantiert wurde, möglich. Die Zukunftsvision:
Das Gehirn direkt mit den gelähmten Gliedmaßen zu
verbinden, ganz ohne mechanische Ausführungshilfe.
Ein kurzer Rückblick zeigt, wie weit wir mit der Medizintechnologie bereits gekommen sind. Man stelle sich
kurz eine Blinddarm-OP Beginn bis Mitte des 20. Jh.
vor, mit einer einfachen Tropfmaske für die Narkose
und rustikalem OP-Besteck. Die Überwachung während der OP erfolgte hauptsächlich durch Pulstasten.
Großer Blutverlust konnte sich sehr schnell zum Problem entwickeln, denn die Blutspende, wie wir sie
heute kennen, gibt es erst seit etwa 1940. Führt man
sich dieses Bild vor Augen, am besten die scheußlichen Nebenwirkungen der damaligen Narkose gleich
mit, wird deutlich: 2015 leben wir längst im Versorgungsparadies.
Die Entwicklung immer neuer und die Verfeinerung
bestehender Technologien nahm nicht zuletzt durch
den Zweiten Weltkrieg Fahrt auf und fand ihren Höhepunkt vor etwa zehn Jahren: „50 Prozent der damals
eingesetzten Produkte waren nicht älter als zwei Jahre“,
weiß Dr. Bourdon, erfahrener Medizintechnik-Professional und heute Manager des Mannheimer Clusters
für Medizintechnologie. „Im weltweiten Innovationswettbewerb, allen voran die USA und Deutschland,
vollzogen sich beeindruckende Qualitätssprünge.
Beinahe revolutionär und ein Segen, beispielsweise
in Form bildgestützter minimalinvasiver Therapien!“
8
Besser, schneller, mehr: Wie teuer?
In diesem Tempo weiter wie gewohnt? Die Tendenz
zeigt deutlich, dass es in allen Industrienationen nicht
mehr nur um technische, sondern auch um gesundheitsökonomische Innovationen geht: „Heute interessiert man sich zunehmend dafür, welchen messbaren Nutzenzuwachs eine Neuerung im Vergleich
zum bereits etablierten Therapiestand bringt“, so
Dr. Bourdon, „und auch, was sie im Vergleich dazu
kostet!“ Die Antwort darauf ist methodisch und auch
ethisch außerordentlich komplex, allein schon bei
der Frage, wie der Nutzen einer Therapie konkret
gemessen werden soll – z. B. in Form von Laborwerten, symptomfreien Tagen, gewonnenen Lebensjahren, subjektiv empfundener Lebensqualität oder
gar in gewonnenen Erwerbsjahren?
In diesem Spannungsfeld entsteht auch die personalisierte Medizintechnik. Ihr Ziel ist es, Therapien nach
dem Gießkannenprinzip durch individuelle Lösungen
zu ersetzen. Die Personalisierung geht in der Zukunft
so weit, dass Behandlungsmethoden inklusive der
eingesetzten Medikamente und Technologien auf den
einzelnen Patienten und seinen Krankheitsverlauf
maßgeschneidert werden können. „Eine exzellente
Diagnostik wird hier vorausgesetzt, um eine deutlich
wirksamere Therapie auch entsprechend darauf abzustimmen“, so Dr. Bourdon. Das klingt schon mal
deutlich nach einem Fortschritt, den man als Patient
gern mitmacht.
Gesund mit Bits & Bytes
Was unseren Alltag revolutioniert hat, zeigt sich auch
in der Medizintechnologie: Digitalisierung und Computer verändern das Gesundheitssystem. Bereits getestet
werden bestimmte Aspekte der Telemedizin, die Präventionen, Diagnosetechniken und Patienteninformationen präzisiert, individualisiert und beschleunigt:
Die individuellen Daten eines Patienten, an zentraler
Stelle gesammelt, stehen allen vor- und nachgelagerten
Akteuren sofort und zusammenhängend zur Verfügung,
vom einweisenden Hausarzt bis zu Ärzten und Physiotherapeuten in der Reha-Klinik.
Auch integrieren medizintechnische Systeme immer
mehr Informations- und Kommunikationstechniken,
z. B. in der Computertomografie. Und: Technische
Komponenten und Systeme werden kleiner, leichter,
mobiler, es gibt tragbare Sensorsystemen und Ultraschallgeräten für schnellere und flexiblere Diagnosen.
Öko hilft, Kosten zu senken
Zukünftig gibt es Medizintechnologie auch in BioQualität: Als Ersatz für fehlende Knochen werden
bislang Metallimplantate verwendet. Ein neues Kunststoffmaterial hingegen wird von Bakterien produziert,
direkt in passgenauer Form für den Patienten. Durch
das natürliche Material sinkt das Risiko der Abstoßung
und Unverträglichkeit deutlich, die Verwachsung mit
körpereigenem Gewebe geht wesentlich schneller.
Ein Fortschritt für den Patienten – und höchstwahrscheinlich auch noch kostengünstiger.
Nicht weiter entfernt als eine Tasse Kaffee
Die Frage, was überhaupt sinnvoll und nützlich bei
der Entwicklung neuer Produkte ist, beantworten
vorrangig Ärzte, die in der Praxis alle Eigenschaften
von Produkten bewerten können, positiv wie negativ.
Und darüber hinaus Impulse geben, was verbessert
werden könnte und was fehlt. „Der klinische Erfolg
von Medizintechnik entsteht in der Hand des Arztes.
Und wenn die Produktentwicklung auch noch genau
eine heiße Tasse Kaffee vom ärztlichen Anwender
entfernt stattfindet, ist damit schon fast ein optimales Ökosystem für Innovation und Transfer erreicht“,
erläutert Dr. Bourdon. Heißt: Wenn sich alle Beteiligten
idealerweise in räumlicher Nähe befinden, sich in
der Kantine über den Weg laufen können und viele
kleine Schritte einer Produktentwicklung umgehend
besprochen werden können. Wie es in Mannheim bereits jetzt durch das Cluster Medizintechnologie mit
seinem Gründungs- und Kompetenzzentrum Medizintechnologie auf dem Campus der Universitätsmedizin
der Fall ist: „Die räumliche Nähe schafft eine besondere
Dynamik in einem Produktentwicklungsprozess, der
auf Austausch baut“, so Dr. Bourdon. „Gleichzeitig kann
sich gegenseitiges Vertrauen aufbauen. Auch Medizintechnologie ist ein People-Business.“ Idealerweise
findet Echtzeit-Validierung jeder Produktentwicklungsstufe in der Klinik statt, am Ort der medizinischen
Regel- und Maximalversorgung. Wird beispielsweise
ein portables Ultraschallgerät entwickelt, verläuft der
permanente Praxistest im Klinikalltag – also genau
dort, wo sich das Produkt später bewähren muss.
Als eines der Zentren der Medizintechnologie in Deutschland und Europa hat Mannheim dieses Cluster entwickelt, das beste Bedingungen für alle Beteiligte schafft:
Unternehmen, Kliniken, Forschungseinrichtungen und
Existenzgründer. „Wer im Wettbewerb um innovative
Ideen, zukunftsfähige Produkte und nicht zuletzt auch
innovative Köpfe bestehen will, muss kooperieren“,
erklärt Dr. Bourdon. „Durch die zunehmende Nachfrage
nach Neuprodukten, die ein besseres Kosten-Nutzenverhältnis aufweisen, die Personalisierung der Medizin
und einige andere erkennbare Trends, müssen einzelne
Unternehmen heute effizienter forschen und entwickeln
und auch größere Abschnitte des Behandlungspfades
einer Erkrankung abdecken als früher. Unsere durch
KMU (kleine und mittelständische Unternehmen)
gekennzeichnete Branche muss sich also Partner
suchen in Technologie, Vermarktung und Versorgung.
Um diese sichtbar zu machen und zu moderieren, ist
das Cluster da.“
Wir wissen also, welche Faktoren die Medizintechnologie der Zukunft mitbestimmen und dass in gesundheitswirtschaftlicher Hinsicht bereits einige Weichen
gestellt sind, entlang den Möglichkeiten einer immer
älter und damit statistisch kränker werdenden Gesellschaft. Patienten, Ärzte und Angehörige finden sich
wohl dann in dieser hochtechnisierten Welt zurecht,
wenn sie sie als Chance verstehen. Es bleibt womöglich künftig mehr Zeit, herauszufinden, was Menschen
neben der Medizin sonst noch zum Gesundwerden
und -bleiben brauchen.
9
Dr. Elmar Bourdon
Nach wirtschafts- und gesundheitswissenschaftlichem
Studium umfasste Dr. Elmar Bourdons MedizintechnikLaufbahn mehr als 14 Jahre in technischem Produktmanagement, Marketing und Vertrieb internationaler
Unternehmen. Im Mittelpunkt standen der Aufbau von
Organisationen, die Steuerung von Umsatz und Gewinn
sowie die Markteinführung neuer Produkte in Deutschland und Europa. Seit 2011 leitet Dr. Elmar Bourdon
das Cluster Medizintechnologie Mannheim. Die Stadt
Mannheim hat in ihrer wirtschaftspolitischen Strategie
einen Schwerpunkt auf den Bereich Medizintechnologie
gelegt.
Video
Eröffnung CUBEX41
Medizintechnologie am Standort Mannheim
Die Stadt Mannheim hat in ihrer wirtschaftspolitischen Strategie einen Schwerpunkt
auf den Bereich Medizintechnologie gelegt. In den letzten drei Jahren wurden
bereits wichtige Bausteine erfolgreich umgesetzt, beispielsweise entsprechende
Clusterstrukturen aufgebaut, Förderprogramme entwickelt und Veranstaltungsformate wie der „Medtechdialog“ ins Leben gerufen. Mit der Eröffnung des Gründungsund Kompetenzzentrum Medizintechnologie CUBEX41 im März 2015 führt sie diese
Strategie mit einem wichtigen Infrastrukturprojekt fort.
Im Herbst 2014 hat die Stadt ein rund 10.000 Quadratmeter großes Grundstück in
direkter Nachbarschaft zum Universitätsklinikum erworben. Es bildet ein Teilstück
für die dort geplante Entwicklung eines Medizintechnologie-Campus (Mannheim
Medical Technology Campus – MMT-Campus), mit einem Business Development
Center Medizintechnologie als dessen Herzstück. Der MMT-Campus bietet Platz für
die Ansiedlung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus dem Bereich
Medizintechnologie. Nach Schätzungen werden auf dem Campus rund 450 Arbeitsplätze entstehen, davon bis zu 220 im BDC-Medizintechnologie. Durch die konzentrierte räumliche Anordnung eröffnen sich einzigartige Chancen zur effizienten
Verzahnung von Forschung, Klinik und Medizintechnologie-Unternehmen.
10
Forschungscampus M2OLIE
Im Herbst 2012 gewann das besonders anspruchsvolle Projekt
„Mannheim Molecular Intervention Environment (M2OLIE)“ den
Wettbewerb „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft
für Innovationen“, ausgeschrieben vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung. Durch eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Heidelberg und Mannheim,
der Hochschule Mannheim, der Klinikum Mannheim GmbH und
marktführenden Unternehmen wie Siemens AG Healthcare, Carl
Zeiss Meditec AG und KUKA Laboratories AG soll im Mannheimer
Universitätsklinikum eine medizinische Interventionsumgebung
für die Weiterentwicklung von minimal-invasiven Krebstherapien
entwickelt werden. Ziel des Projektes ist eine neue Diagnose
und Therapie von Krebspatienten mit Metastasen, auf Zellbzw. Molekularebene. Dauerte es bislang Wochen oder sogar
Monate, um alle relevanten Informationen zur Verfügung
zu haben und einen Therapieplan zu entwickeln, sollen
zukünftig idealerwiese an einem Tag alle Schritte gegangen
werden. Die Akteure des Clusters Medizintechnologie finden
sich ganz pragmatisch im Umkreis von einer Autostunde rund
um den Wasserturm. Diese Anforderung erleichtert die Suche
nach Partnern in Technologie, Vermarktung und Versorgung und
umspannt damit etwa die geografischen Eckpunkte Kaiserslautern,
Bad Homburg, Karlsruhe und Heidelberg.
Offizielle Website
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Ein Arzt für alle Fälle
Als fester Bestandteil des Kölner Tatort Teams ist
Joe Bausch Sonntagabends regelmäßig als Gerichtsmediziner Dr. Joseph Roth im Fernsehen zu sehen.
Auch nach Drehschluss zieht er den Kittel nicht
aus. Seit über 25 Jahren arbeitet er als Gefängnisarzt in Werl, einer der größten deutschen Justizvollzugsanstalten. Mit der m:con verbindet Joe
Bausch ein ganz besonderes Projekt. Gemeinsam
mit seinen Kollegen vom Kölner Tatort, Klaus J.
Behrendt und Dietmar Bär, ist er von Anfang an
Schirmherr des traditionellen m:con Benefiz-Golfturniers zu Gunsten der Kinderkrebsforschung am
Uniklinikum Mannheim.
Die „Weitblick-Redaktion“ sprach mit ihm
über zwei Berufe, zwei Arbeitswelten und
ein Herzensprojekt.
12
Sie sind Schauspieler und Arzt. Wie können Sie in
beiden Berufen, die Sie ausüben, von dem jeweils
anderen profitieren?
Ganz einfach, wenn man einen Menschen spielen will,
muss man sich für Menschen interessieren. Man muss
wissen, wie sie leiden, wie es ist, wenn sie Schmerzen
haben. Deshalb beschäftigt man sich als Schauspieler
mit diesen Gefühlswelten von Menschen und als Arzt
kann man umgekehrt nur gut sein, wenn man Einfühlungsvermögen mitbringt. Der diagnostische Blick ist
ein medizinisch geschulter, der des Schauspielers
achtet auf Gestik und Mimik. Wenn man beide Berufe
ernst nimmt, ist man nah bei den Menschen.
Warum haben Sie sich entschieden, den Arztberuf
in einem Gefängnis auszuüben?
Angefangen habe ich eigentlich mit dem Plan zwei
Jahre meine chirurgische Weiterbildung zu machen
und anschließend in die Urologie zu wechseln. Der
Chefarzt der Chirurgie mochte mich nach einem Vorstellungsgespräch nicht, da er dachte, dass ich aufgrund meiner Optik eine zu große Nähe zum Klientel
hätte. Ich hatte aber bereits alle anderen Jobangebote abgelehnt. Daraufhin habe ich eigentlich als
Übergangslösung den Job als Gefängnisarzt in Werl
begonnen. Nach einem Jahr bin ich in die Weiterbildung gegangen und habe beschlossen Allgemeinmediziner zu werden. 1993 wurde ich verbeamtet
und habe mich entschieden im Gefängnis zu bleiben.
Es herrschte eine Art Aufbruchsstimmung, das hat mir
gefallen. Es ging darum die medizinische Versorgung
im Gefängnis weiterzuentwickeln. Die Entscheidung
habe ich nie bereut, lediglich die Verbeamtung hätte
ich mir sparen können.
Welche Krankheit kommt im Gefängnis am
häufigsten vor?
Wir müssen uns oftmals um drogeninduzierte Erkrankungen kümmern. Hepatitis C, HIV-Infektionen oder
offene Beine sind da als Beispiele zu nennen. Häufig
kommen auch Hauterkrankungen vor. Man sagt ja,
dass die Haut ein Spiegel der Seele ist. Im Gefängnis
kann man tatsächlich bestätigen, dass das zutrifft.
>
13
>
Werden Sie am Tatort-Set manchmal nach Gesundheitstipps von den Kollegen gefragt?
Es wissen in der gesamten TV-Szene praktisch alle,
dass ich Arzt bin und es kommt regelmäßig vor, dass
ich um Rat gefragt werde. Meist einfache Dinge wie
‚meinst Du ich sollte das mal anschauen lassen‘ oder
‚soll ich diesen Spezialisten konsultieren?‘. Besonders
Autoren, die gerade an Drehbüchern sitzen, die im
Knast spielen oder die medizinischen Input brauchen,
rufen mich regelmäßig an. Sie möchten die Handlung
eben von Beginn an so realistisch wie möglich anlegen.
Bringen Sie Erfahrungen, die Sie als Arzt sammeln,
in die Tatort-Drehbücher ein?
Ich gestalte meine Tatort-Rolle aktiv mit. Der Regisseur
schickt mir vorab das Buch und ich darf Texte nach
Wunsch ändern. Es ist zwar fiktional, aber das was ich
sage, sollte einigermaßen der Realität entsprechen
und authentisch sein. Die Kollegen fragen schon wenn
ich ans Set komme ‚Und Joe, wieviel hast Du wieder
geändert?‘. Die Sache mit dem Todeszeitpunkt ist
übrigens fast immer ein bisschen geschummelt in den
TV-Krimis, das kann man meist nicht so genau sagen.
Inwiefern leisten Sie für Ihre Patienten auch
psychologische Unterstützung?
Im Knast kannst Du nicht Arzt sein, wenn Du Dir nicht
auch psychologische und psychiatrische Erfahrung
aneignest. Das ist im Prinzip die Hälfte der Arbeit.
Man macht Weiterbildungen auf diesem Gebiet und
lernt auch im Tagesbetrieb immer dazu. Mir hat das
immer Freude gemacht und ich habe im Laufe der
Jahre tatsächlich viele Erfahrungen gesammelt. Mich
interessiert der Mensch über die Grenzen der Medizin
hinaus. Ich spreche auch mit den Gefangenen über
ihre Tat. Mord, Totschlag, Geißelnahmen, Vergewaltigung sind die großen Themen der griechischen
Tragödie oder von Shakespeare und das lässt sich
unglaublich übertragen. Das ist ein Fokus den ich
mir in der Arbeit nicht nehmen lasse. Das kommt
hoffentlich auch den Patienten zu Gute.
>
Was sagen Ihre Patienten zu Ihrer Rolle im Tatort?
Meine Patienten kennen meine schauspielerische
Tätigkeit von Beginn an. Die mögen zwar meine Rolle
als Dr. Roth im Tatort, noch lieber ist ihnen allerdings,
wenn ich einen Verbrecher spiele. In einer neuen Folge
des ZDF-Krimi ‚Heldt‘ darf ich mal wieder einen Killer
spielen, das hat mir sehr viel Freude gemacht. Ich
nehme für jede Rolle Urlaub oder baue Überstunden
ab, nur so lassen sich die beiden Tätigkeiten miteinander verbinden.
14
Buchtipp
Gab es in den 28 Jahren, in denen Sie als Gefängnisarzt tätig sind, schon gefährliche Situationen, die
Ihnen Angst machten?
Es gibt Situationen, da wird es laut und heftig und
man steht sich Auge in Auge gegenüber. Aber das
gehört dazu. Wer in diesem Beruf allerdings Angst
hat, der ist hier falsch. Das gilt aber für jeden:
wer in seinem Beruf Angst hat, sollte schnellst möglich
den Job wechseln. Das sollte keiner ertragen müssen.
1992 war eine Geiselnahme im Gefängnis in Werl, die
hat mich damals natürlich nachdenklich gemacht.
Ich habe mich ein Jahr später trotzdem fürs Bleiben
und für die Verbeamtung entschieden.
Film über
Joe Bausch
Joe Bausch – Knast
2012, 288 Seiten,
Verlag: Ullstein HC,
ISBN-10: 3550080042, ISBN-13: 9783550080043
15
>
Wie gelingt es Ihnen bei all den grausamen Taten
und Geschichten eine professionelle Distanz zu
wahren?
Es ist eine professionelle Übung eine Distanz aufzubauen. Als Mediziner hast Du es immer mit Tod und
Sterben zu tun. Du musst dir als Arzt eine Technik
aneignen, dass man das Erlebte auch wieder loswird.
Mir hilft es immens mich aus der Perspektive des
Arztes zu befreien und die des interessierten Schauspielers einzunehmen. Wenn ein Maler eine Alltagssituation erlebt und sie in ein abstraktes Gemälde
überträgt – so könnte man das beschreiben. Das
ist meine ganz eigene Schutzmaßnahme.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus?
Habe ich ganz selten (lacht). Der Tag beginnt zwischen halb acht und viertel nach acht. Ich habe drei
Mal die Woche Sprechstunde. Für diese melden sich
die Gefangenen an, die Notfälle haben Vorrang und
werden sofort drangenommen. Ich behandle dann
bis zum frühen Nachmittag Patienten. Danach ist
die übliche Dokumentation der jeweiligen Fälle
angesagt. Die Apothekenbestellungen werden
kontrolliert, Einzelgespräche finden noch statt. Ich
muss Stellungnahmen für Gerichte oder die Anstaltsleitung diktieren. Es gibt immer ausreichend Arbeit.
Anmeldung zum
Golfturnier im Juli
Warum ist das Engagement für die Neuroblastomforschung ein echtes
Herzensprojekt?
Ich engagiere mich, weil mein Freund Klaus J. Behrendt mich auf dieses Projekt
aufmerksam gemacht hat. Dann habe ich mich intensiv damit beschäftigt, und
festgestellt, dass dieses Krankheitsbild von der Medizin und der Pharmawirtschaft
nicht so unterstützt wird, wie man sich das wünschen würde. Es handelt sich eben
um eine sehr seltene Tumorform und da habe ich begriffen, dass es der besonderen
Unterstützung bedarf. Prof. Schroten am Uniklinikum Mannheim ist einfach auf
Spenden angewiesen, um in der Forschung voran zu kommen.
Und wenn ich erstmal von etwas überzeugt bin, dann bin ich kaum zu stoppen.
Joe Bausch mit seinen Tatort-Kollegen bei der Siegerehrung des m:con Charity-Golfturniers
16
17
Kranke Zahlen
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In Brandenburg und Sachsen-Anhalt
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Die Deutschen sind im Schnitt
12,5 Tage krank und
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wie die Briten.
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Die überarbeiteten Richtlinien sind
dabei nicht nur für die Arzneimittelindustrie eine Herausforderung. Auch
Kongressagenturen müssen immer auf
dem neuesten Stand bleiben, um ihre
Kunden professionell beraten zu können, denn die Dokumentationspflicht
umfasst ein breites Spektrum. Mediziner erhalten zum einen Gelder für
Studien, deren Ergebnisse sie mit den
Pharmaunternehmen teilen, werden
für Vorträge vergütet oder bekommen
ihre Gebühren bei Fachveranstaltungen
erstattet. Zum anderen sponsert die
Arzneimittelindustrie aber auch Fortbildungen und Kongresse. „Eine Folge
der neuen Richtlinien könnte in diesem
Bereich auf jeden Fall eine Erhöhung
der Teilnehmergebühren sein“, weiß
Bastian Fiedler, Prokurist der m:con.
Aus Transparenz
wird Vertrauen
Die neuen Richtlinien des Pharma-Kodex sind seit Beginn des Jahres in
Kraft. Durch sie soll mehr Transparenz in der Kooperation von Industrie
und Gesundheitswesen geschaffen werden.
Kooperationen zwischen Pharmaindustrie und dem
Gesundheitswesen stehen unter kritischer Beobachtung. Die gesellschaftlichen Erwartungen an die
Transparenz des Systems nehmen immer weiter zu.
Mit den neuen europäischen Transparenz-Richtlinien
greift der Verein Freiwillige Selbstkontrolle für die
Arzneimittelindustrie (FSA) diese Entwicklung auf und
möchte sämtliche Verbindungen zwischen Gesundheitseinrichtungen, Ärzten sowie Pharmaindustrie
dokumentieren und offen legen. Dadurch soll bei
den Patienten und weiteren Stakeholdern nicht nur
das Vertrauen sondern auch das Verständnis für die
Notwendigkeit des stetigen Austauschs von pharmazeutischen Unternehmen mit den Akteuren des Gesundheitswesens gestärkt werden. Der Kodex wurde
im November 2013 verabschiedet, im Mai 2014 erfolgte die kartellrechtliche Genehmigung. Damit blieb
den Unternehmen ein Jahr Zeit, um die technischen
Voraussetzungen für ein Dokumentationssystem zu
gewährleisten. Seit Beginn des Jahres 2015 sind nun
alle verpflichtet, die entsprechenden Kooperationen
lückenlos zu dokumentieren. Die erste Veröffentlichung wird es im Jahr 2016 geben.
Wann und wo werden die
Informationen veröffentlicht?
Erstmals 2016 erfolgt die Veröffentlichung der mittelbaren und unmittelbaren vermögenswerten Zuwendungen
von FSA-Mitgliedsunternehmen an
Angehörige der Fachkreise bezogen
auf das Jahr 2015.
Die Offenlegungen werden voraussichtlich auf den Webseiten der Mitgliedsunternehmen zur Verfügung gestellt.
„Wir beschäftigen uns schon sehr
lange und sehr intensiv mit diesem
Themenkomplex und holen uns auch
regelmäßig fachkundigen Rat von
hochkarätigen externen Spezialisten
wie beispielsweise Dr. Holger Diener,
dem FSA-Geschäftsführer. Im Rahmen
unserer Internationalen Event- und
Congress-Akademie teilen wir dieses
Wissen dann auch mit Kunden,
Kollegen und anderen Interessenten.“,
so Bastian Fiedler zum Umgang der
m:con – mannheim:congress GmbH mit
diesem sensiblen Thema.
„Die Dokumentations- und Offenlegungspflicht besteht auch für Tagungsund Teilnahmegebühren, Reise- und
Übernachtungskosten, Beratungs- und
Dienstleistungshonorare sowie Sponsoringverträge mit Organisationen im
Rahmen von Fachveranstaltungen.“,
berichtet Patrick Elling, Leiter Sales &
Services bei der m:con. Neben der FSA
hat auch der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) erweiterte Richtlinien definiert. Patrick Elling: „Wir sind
hier im ständigen Dialog mit der Pharmaindustrie, um gemeinsam Lösungen
für kodexkonforme neue Finanzierungsmodelle zu suchen.“
Die Industrie darf zwar weiterhin zu
externen Fortbildungsveranstaltungen
einladen. Ohne schriftliche Genehmigung des Vorgesetzten ist eine Teilnahme allerdings nicht möglich. Auch im
Bereich der Geschenke wurde im Juni
2014 ein klarer Schnitt gemacht. Seit
dem 30.06.2014 gehört „die Abgabe von
geringwertigen Werbemitteln an Angehörige der Fachkreise der Vergangenheit an“, teilt der FSA mit. Dies betrifft
selbst Kleinigkeiten wie Kugelschreiber
oder Notizblöcke. Weiterhin besteht die
Reglementierung, dass sich sowohl der
Veranstaltungsort als auch die Reiseund Übernachtungskosten in einem
angemessenen Rahmen bewegen müssen. Auch Tagungshotels reagieren auf
diesen Trend und bieten mittlerweile
Pharma-Kodex konforme Zimmer an.
Quelle: www.fsa-pharma.de
20
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Zulässig
Erlaubt ist weiterhin die Abgabe nachstehender
„wissenschaftlicher Informationen“:
produkt- oder indikationsspezifisches
Informationsmaterial
wissenschaftliche (Aufklärungs-) Broschüren,
Behandlungsschemata, Sonderdrucke, Produktmonographien, Schulungsunterlagen
medizinische Gebrauchs- und Demonstrationsgegenstände (etwa zur Schulung der Applikation
von Arzneimitteln)
Unzulässig
Verboten sind ab dem 1. Juli 2014 folgende
Zuwendungen:
Werbeartikel (wie etwa Kugelschreiber, Schreibblöcke o. ä.) unabhängig vom konkreten Wert
allgemeiner Praxisbedarf wie Kanülenabwurfboxen, Pflaster, Alkoholtupfer, Spritzen, Injektionsnadeln, Filternadeln, Lanzetten, Desinfektionsmittel etc.
Quelle: www.fsa-pharma.de
Fachbücher, medizinische Zeitschriften oder
Zeitschriftenabonnements
Grundlage für die Publikation der verschiedenen Zuschüsse ist dabei stets der jeweilige Kodex des Landes,
in dem der Mediziner seinen Sitz angemeldet hat.
Denn hier werden die Vergütungen unter Beachtung
der vor Ort geltenden Gesetze und Regelungen des
Kodex offen gelegt. Damit gewährleistet der FSA, dass
die Zuwendungen an einen Arzt oder eine Organisation
europaweit problemlos nachzuverfolgen sind.
Verstößt ein Unternehmen gegen die Regelungen
des Kodex, kann die Schiedsstelle des FSA Geldstrafen bis zu 400.000 Euro zu Gunsten gemeinnütziger
Einrichtungen verhängen und den Verstoß namentlich im Internet nennen.
M
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Verabschiedung des EFPIA Transparency Code
24.06.2013
Verabschiedung des FSA-Transparenzkodex
27.11.2013
Inkrafttreten des Kodex
01.01.2014
Implementierung interner Systeme in Unternehmen
2014
Interne Dokumentation der Zuwendungen
ab 2015
Erste Veröffentlichung
ab 2016
Video FSA
Transparenzkodex
„Mit dem Transparenzkodex ist der FSA klar auf Kurs
zu mehr Transparenz und damit einem besseren
Verständnis der notwendigen Zusammenarbeit
zwischen Unternehmen und den Kooperationspartnern im Gesundheitswesen“, so FSA-Vorstandsvorsitzender Kurt J. Arnold.
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Mediathek m:con
Blickpunkt
In der neuen Sendereihe des Rhein-Neckar Fernsehens, „BLICKPUNKT Rosengarten“, erhalten die
Fernsehzuschauer die Möglichkeit, einen ganz
besonderen Blick hinter die Kulissen des Mannheimer Traditionshauses zu werfen. Einschalten,
heißt es ab jetzt jeden letzten Dienstag im Monat
um 18 Uhr. Dabei werden verschiedene Veranstaltungen sowohl aus dem Kultur- als auch aus dem
Kongressbereich begleitet.
Das Thema in der ersten Folge am 27.01.2015 war
passend zum Start ins neue Jahr der Neujahrsempfang vom 06.01.2015. Projektleiter Joachim Grafen
von der m:con und Rainer Gluth, Verantwortlicher
seitens der Stadt Mannheim, gaben Einblick in die
Abläufe des großen Bürgerempfangs der Quadratestadt. Auch Bilder, die den Besuchern des Rosengartens sonst verwehrt bleiben, gibt es bei „BLICKPUNKT Rosengarten“ ab sofort regelmäßig zu sehen:
Was passiert im Foyer während des Aufbaus einer
großen Messe? Wie sieht es eigentlich in der Regie
des Mozartsaals aus und was verbirgt sich in den
Lagern und Kellerräumen des Rosengartens? Im
Februar wurden im Technik-Spezial der Sendereihe
nicht nur die technischen Höchstleistungen, die
hinter Großveranstaltungen stecken, näher erläutert.
Die Zuschauer lernten auch die Mitarbeiter des
Teams kennen. So gab Raphael Grädler, jüngster
Technischer Leiter eines Deutschen Veranstaltungshauses, Einblick in seinen Arbeitsalltag. Am 24.02.2015
war die Ausgabe im RNF und danach natürlich weiterhin in der m:con Mediathek zu sehen. Der März stand
im Zeichen der Kongressorganisation. Am Beispiel
des Schmerzkongresses, der seit 2009 von der m:con
betreut wird, sahen die Zuschauer, wie das m:con
Team außerhalb des heimischen Congress Centers
agiert.
News & Events
News & Events
m:con on air
Medizinische Großkongresse
im Rosengarten
1 Monat, 2 Großkongresse, 16.500 Teilnehmende. Der April 2015 steht im
Rosengarten im Zeichen der Mediziner. Den Auftakt macht die 81. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) vom 08. – 11. April.
Der internationale Kongress mit Fachbesuchern aus über 30 Ländern hat
bereits Tradition in der Quadratestadt. In diesem Jahr tagen die Kardiologen
zu dem Thema Herzinsuffizienz. Das Tagungsprogramm enthält 57 Postersitzungen und 79 Abstract-Vortragssitzungen, in denen Originalbeiträge aus
der klinischen Forschung und Grundlagenforschung präsentiert werden.
Vom 18. – 21. April begrüßt das m:con
Team einen langjährigen Kunden zum
ersten Mal im heimischen Rosengarten.
Die Deutsche Gesellschaft für Innere
Medizin (DGIM) feiert mit ihrem 121.
Kongress Premiere in Mannheim und
widmet sich mit dem Kongress-Thema
„Molekulare Prinzipien der Inneren Medizin: Aufbruch in eine neue Ära“ einem
Gebiet mit erheblichem Zukunftspotential. Die Jahrestagung ist deutschlandweit die wichtigste wissenschaftliche
Fortbildungsveranstaltung in der Inneren
Medizin. Über 8.000 Internisten nutzen
diese vier Tage zur ganzheitlichen Fortbildung.
Auch in den folgenden Sendungen werden weitere
Mitarbeiter des Rosengartens vorgestellt. Das
m:con-Team nimmt die Zuschauer mit hinter die
Kulissen und präsentiert seinen abwechslungsreichen Arbeitsalltag.
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News & Events
m:con für die BASF
und Jugend forscht
Forschen. Fördern. Feiern. In diesem Jahr feiern die BASF SE ihr 150. Firmenjubiläum und Jugend forscht die
50. Wettbewerbsrunde. Bereits seit 1965 – der Geburtsstunde von Jugend forscht – ist die BASF Partner bei
der Förderung der Nachwuchsforscher. Dies soll gemeinsam mit Bundespräsident Joachim Gauck, zahlreichen hochrangigen Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft sowie natürlich den Teilnehmern
des Bundeswettbewerbs, der vom 26. bis 30. Mai 2015 in Ludwigshafen und der Metropolregion stattfindet,
gefeiert werden.
Als Agentur hat sich die BASF SE nach einem national
ausgeschriebenen Pitch die m:con – mannheim:congress GmbH ins Boot geholt. Gemeinsam arbeiten die
Teams an außergewöhnlichen Konzepten, um beiden
Jubiläen gleichermaßen gerecht zu werden. „Das
Doppeljubiläum macht das Projekt doppelt reizvoll.“,
so Dr. Susanne Glück-Walther, Projektleiterin seitens
der BASF. Auch Christina Guth und Joachim Grafen,
die für die m:con die Projektleitung des Forscher-Festes
übernommen haben, sind begeistert von den Möglichkeiten, die sich hier bieten: „Wir freuen uns sehr, dass
wir mit der Ausrichtung des Bundeswettbewerbs die
erfolgreiche und kreative Zusammenarbeit der m:con
mit der BASF intensivieren können“ Im Januar hat die
m:con übrigens einen weiteren von der BASF SE ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen – die Konzeption
und Umsetzung einer großen Veranstaltung des BASF
Kompetenzzentrums Engineering & Maintenance in
Ludwigshafen.
50. Bundeswettbewerb
Jugend forscht
bei BASF in Ludwigshafen
Offizielle Website
26. bis 30. Mai 2015
Forschen, Fördern, Feiern – 50 Jahre Jugend forscht & 150 Jahre BASF
G E F Ö R D E RT V O M
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UNTERSTÜTZT VON
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In der Garderobe mit ...
Katja Moslehner.
FAUN ist seit über zehn Jahren ein wichtiger
Bestandteil der internationalen Mittelalterszene und hat mit ihrer Musik ein eigenes Tor
zu den Gefühls- und Gedankenwelten jener
Zeit geöffnet. Die sechs Künstler Oliver s. Tyr,
Fiona Rüggeberg, Niel Mitra, Stephan Groth,
Rüdiger Maul und Katja Moslehner besetzen
in der Mittelalterszene mit ihrem Pagan Folk
ein eigenes musikalisches Feld. Die Band
kombiniert romantische und mythische
mittelalterliche Musikzitate mit musikalischen Einflüssen der Gegenwart zu modernem deutschsprachigem Mittelalter-Folk.
Quelle: www.universal-music.de
Faun bei ihrem gefeierten Auftritt im Mannheimer Rosengarten
Mehr über Faun erfahren Sie unter:
www.faun-music.com
Das Mittelalter als große Inspiration
In der Rubrik „in der Garderobe mit …“ spricht diesmal Katja Moslehner von FAUN
Was ist das Schöne am Leben auf Tour?
Katja Moslehner: Es hat etwas von einer Zirkusfamilie,
mit der Band und dem kompletten Team in einem
Bus von Stadt zu Stadt zu ziehen. Wir lernen viel von
Deutschland kennen, die verschiedenen Mentalitäten und Traditionen. Dabei haben wir viele lustige
Geschichten erlebt.
Woher kommt Ihre Faszination für Mystik und
Mittelalter?
Katja Moslehner: Die Faszination für das Mittelalter
begann bei mir schon recht früh, da in meiner Heimatstadt die Architektur zum Teil mittelalterlich ist. Dazu
kamen die Geschichten und Mythen, in denen noch
vorchristlichen Geschichten eingewoben sind, in denen
die Natur beseelt dargestellt wird, die mich auch heute
noch faszinieren. Ich persönlich finde die Musik von
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Hildegard v. Bingen und generell die Gregorianik wunderschön. Im Mittelalter finden sich so viele unterschiedliche Musiktraditionen vom franz. Troubadour
bis zur sephardischen Musik – eine große Inspiration.
Was zeichnet für Sie das perfekte Publikum aus?
Katja Moslehner: Schwierige Frage. Perfekt finde ich
ja oft nicht so spannend. Für mich ist es wie ein Dialog
und am schönsten ist es wenn wir uns alle fallen lassen
können.
Für welchen Künstler setzen Sie sich selbst ins
Publikum?
Katja Moslehner: Gerade habe ich eine Karte für
2Cellos gekauft. Generell bin ich offen und setzte
mich gerne für passionierte Künstler ins Publikum.
Wie halten Sie sich fit?
Katja Moslehner: Viele Bewegung, frisches Obst und
viel Schlaf.
Nutzen Sie auch Naturheilkunde?
Katja Moslehner: Ja auf jeden Fall! Ich habe auch den
Heilpraktiker in Kräuterheilkunde, da sind alle bestens
ausgerüstet.
Ernähren Sie sich gesund oder gehts nach einem
Konzert auch schon mal zu einer Fastfood Kette?
Katja Moslehner: Ich ernähre mich während der Tour
gesund, da man geistig und körperlich fit bleiben muss,
um den Stress zu bewältigen.
Was verbinden Sie persönlich mit Mannheim?
Katja Moslehner: Ich komme ja aus Berlin, aber habe
gute Freunde aus der Gegend. Hier gibt es viele offene
Menschen, man kann gut weggehen und der Pfälzer
Wald ist wunderschön.
Mannheim ist Musik- und Kreativstadt. Wie bewerten Sie als Musiker Einrichtungen wie zum Beispiel
die Popakademie Baden-Württemberg?
Katja Moslehner: Ich mag generell Orte, an denen
Menschen zusammenkommen, sich kreativ weiterbilden und austauschen.
Das Interview führte Sarah Gröhbühl
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Herausgeber
m:con – mannheim:congress GmbH
Rosengartenplatz 2
68161 Mannheim
Tel. +49 (0) 621 4106-0
Fax. +49 (0) 621 4106-80121
info@mcon-mannheim.de
www.mcon-mannheim.de
www.mcon-weitblick.de
Redaktion
m:con – mannheim:congress GmbH
Renate Seitz
Marion Treu
Sarah Gröhbühl
Twitter-Interview mit Andrea Matheus,
Rasse
trifft
Klasse ...
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Leitung Event Services bei m:con
@mconMannheim
Wie sind Sie in die Kongress- und Eventbranche
gekommen?
Nach mehreren Stationen, letztlich durch ein Praxissemester bei m:con im Rahmen meines BWL-Studiums,
Fachrichtung Touristik / Verkehrswesen.
@mconMannheim
Was zeichnet Ihren Job aus?
Gestaltung
Donner & Doria Agenturgruppe
Donner & Doria Werbeagentur GmbH
Hafenstraße 86
68159 Mannheim
Deutschland
Tel. +49 (0) 621 309 788-00
Fax. +49 (0) 309 788-20
Fotos
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ARD/WDR Tatort | Boris Korpak |
Ben van Skyhawk | CUBEX41 |
Universal Music
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bevor sie weg sind.
Kontakt zu Menschen in verschiedenen Bereichen, Hineindenken in neue Prozesse und Abläufe, Struktur und Organisation.
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Vor welche Herausforderungen stellt ein medizinischer
Großkongress Ihre Abteilung?
Ablaufprozesse sollten auch abteilungsübergreifend perfekt
abgestimmt sein, wir müssen unter Zeitdruck lösungsorientiert arbeiten.
@mconMannheim
Was war ihr schönstes Erlebnis auf einem Kongress?
Druck
abcdruck GmbH
Verantwortlich
Johann W. Wagner (m:con)
Ausgabe 01 | 2015
Printed in Germany.
Alle Rechte vorbehalten.
Es ist immer wieder schön, wenn ein Kongress erfolgreich
abgeschlossen wird, der Kunde zufrieden ist und dieses
auch an das Team weitergibt.
@mconMannheim
Wie erholen Sie sich nach einem langen Tag?
Ich treffe Freunde, mache Sport, einen Spaziergang; grundsätzlich achte ich auf eine ausgewogene Balance zwischen
Berufs- und Privatleben.
DER 100. PREIS DER NATIONEN
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MANNHEIM
DAS EREIGNIS FÜR ALLE REITSPORT-
@mconMannheim
Das A und O für eine reibungslose Teilnehmerregistrierung
sind…
Eine vorausschauende Planung und flexibel zu reagieren. Die
Anmeldung muss effizient ablaufen und das Einlasshandling
durchdacht sein.
hier gehts zum
Digitalen Weitblick
UND SPORTBEGEISTERTEN.
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Wie halten Sie sich während der stressigen Kongresszeit fit?
Gesunde Ernährung und Sport, ausreichende Ruhephasen –
das wäre theoretisch wohl gut ;-)
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ritsma.de
Impressum
Weitblick
Das m:con Magazin für
die Veranstaltungsbranche
Hier zwitschert
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16. bis 19. Juli 2015
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