Newsletter der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) Hessen Nr. 2/2015 20. April 2015 Inhalt 1. WELCHEN JOURNALISMUS BRAUCHT SÜDHESSEN? - PODIUMSDISKUSSION ZUM VERKAUF DER ECHOZEITUNGEN ........................................................................................................................................................ 1 2. "FRANKENBERGER ZEITUNG" SOLL GESCHLOSSEN WERDEN - 40 ARBEITSPLÄTZE BETROFFEN................... 2 3. "HANAUER ANZEIGER" ÜBERNIMMT "MAINTAL TAGESANZEIGER" ............................................................. 3 4. LANDTAG ORGANISIERT ANHÖRUNG ZUR LAGE DER HESSISCHEN ZEITUNGEN........................................... 3 5. DJU IN VER.DI KRITISIERT OSTERMARSCH-AUFRUF ...................................................................................... 3 6. FUSS FASSEN TOUR 2015 IN FRANKFURT ...................................................................................................... 4 7. PROJEKT "RADIO-STARTER" DES EVANGELISCHEN MEDIENHAUS FRANKFURT GEHT IN DIE NÄCHSTE RUNDE ............................................................................................................................................................... 4 8. HESSISCHER SCHÜLERZEITUNGSWETTBEWERB 2015 ................................................................................... 5 9. ÜBERREGIONALE VERANSTALTUNGEN: ........................................................................................................ 5 IMPRESSUM ....................................................................................................................................................... 6 1. WELCHEN JOURNALISMUS BRAUCHT SÜDHESSEN? PODIUMSDISKUSSION ZUM VERKAUF DER ECHO-ZEITUNGEN Welche Konsequenzen hat der Verkauf des ECHO an die Verlagsgruppe Rhein Main? Sind Auswirkungen auf die Meinungsvielfalt und Debattenkultur in Südhessen zu befürchten? Diese und weitere Fragen sollen auf der Podiumsdiskussion am Dienstag, 28. April, in Darmstadt erörtert werden. Die Podiumsteilnehmer sind: Jochen Partsch, Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt, Matthias Wilkes, Landrat des Kreises Bergstraße, Rüdiger Fritsch, Präsident des SV Darmstadt 98, Kerstin Schulz, Vorsitzende des Architektursommers Rhein-Main und Jonas Zipf, Schauspieldirektor des Staatstheaters Darmstadt. Das Gespräch wird Paul-Hermann Gruner, Autor und ECHO-Redakteur, leiten. Veranstalter: Deutsche Journalisten-Union (dju) in ver.di, Ortsverband Südhessen, Deutscher Journalisten-Verband, Ortsverband Darmstadt, und Presseclub Darmstadt; Wann: 28. April 2015, ab 19.30 Uhr; Wo: Kunsthalle Darmstadt, Steubenplatz 1 Weitere Infos: http://medien-kunst-industrie-hessen.verdi.de/branchen-undbetriebe/medien/++co++e04c0f54-ddd3-11e4-8069-52540059119e 1 Newsletter der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) Hessen Nr. 2/2015 20. April 2015 2. "FRANKENBERGER ZEITUNG" SOLL GESCHLOSSEN WERDEN - 40 ARBEITSPLÄTZE BETROFFEN Die fortschreitende Pressekonzentration in Hessen führt voraussichtlich zur Schließung einer weiteren Tageszeitung. Heute wurde bekannt, dass die "Frankenberger Zeitung" aus dem Bing-Verlag (Korbach) wohl zum 30. September geschlossen werden soll. Von den rund 80 Beschäftigten des Verlags, der auch die "Waldeckische Landeszeitung" herausgibt, könnten 40 ihren Arbeitsplatz durch Kündigung verlieren. Betroffen von den Plänen sind Verlagsangestellte und Redakteurinnen und Redakteure. Die "Frankenberger Zeitung" hat eine Auflage von 5.300 Exemplaren. Erst im Januar hatte die Verlagsgruppe Madsack (Hannover) den Bing-Verlag an die zur Ippen-Gruppe gehörende MBG (Medien Beteiligungsgesellschaft) in Bad Hersfeld verkauft. Bereits wenige Wochen später wurde Ende März die ebenfalls zur Ippen-Gruppe gerechnete "Waldeckische Allgemeine", eine Ausgabe der in Kassel erscheinenden "Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen" (HNA), eingestellt. Dabei gingen 20 Arbeitsplätze verloren. Monopolist in Nordhessen war die Ippen-Gruppe bereits seit Januar durch die Übernahme der Madsack-Zeitungen in der Region Waldeck-Frankenberg. "Offenbar sieht man bei Ippen aber jetzt auch keine Notwendigkeit mehr, wenigstens ein Minimum an Zeitungsvielfalt zu erhalten. Von den bisher jeweils zwei miteinander im Wettbewerb stehenden Zeitungen wird die jeweils kleinere einfach vom Markt genommen", kritisiert Manfred Moos vom Fachbereich Medien der ver.di Hessen. "Einmal mehr werden Arbeitsplätze und publizistische Vielfalt den Renditeerwartungen der Ippen-Gruppe untergeordnet." Die HNA gehört dem Verleger Dirk Ippen, bei der MBG in Bad Hersfeld führt Daniel Schöningh die Geschäfte, ein Neffe von Dirk Ippen, zudem ist die HNA direkt an der MBG beteiligt. Die MBG gibt unter anderem die "Hersfelder Zeitung" und die "WerraRundschau" heraus. Beide erhalten ihren überregionalen Teil von der HNA. Auch die Waldeckische Landeszeitung soll wohl künftig keinen eigenen Mantelteil mehr produzieren, sondern den überregionalen Teil ebenfalls von der HNA beziehen. Die Vorgänge in Nordhessen machen nach Auffassung von ver.di deutlich, dass die gestern vom Hauptausschuss des Hessischen Landtags beschlossene Anhörung "Zur Lage der Printmedien in Hessen" überfällig ist. In weiten Teilen Hessens sieht ver.di die Pressevielfalt bereits als verloren an. Nordhessen wird von der Ippen-Gruppe dominiert, in Süd- und Mittelhessen ist die Verlagsgruppe der Mainzer Allgemeinen nach der angekündigten Übernahme des "Darmstädter Echo" weiter auf dem Vormarsch. In der 2 Newsletter der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) Hessen Nr. 2/2015 20. April 2015 engeren Rhein-Main-Region dominiert die FAZ-/Societäts-Gruppe den Markt der AboZeitungen. 3. "HANAUER ANZEIGER" ÜBERNIMMT "MAINTAL TAGESANZEIGER" (bdzv/FvJ) Der Verlag Hanauer Anzeiger GmbH & Co KG hat die Rechte für die Herausgabe der Zeitungen "Maintal Tagesanzeiger", "Der Bergen-Enkheimer" und "Fechenheimer Anzeiger" mitsamt dem vorhandenen Abonnentenstamm erworben. Von den insgesamt zwölf Beschäftigten sind nur fünf vom Hanauer Anzeiger übernommen worden, den anderen wurde gekündigt. Richard Brandl, Mitbegründer und Geschäftsführer des «Maintal Tagesanzeiger», war nach 36 Jahren zum Jahresende 2014 in den Ruhestand gegangen. Alleiniger Geschäftsführer war dann ab dem 1. Januar 2015 Thomas Bauer, Verleger des Hanauer Anzeigers, der nun auch die Anteile des Maintal Tagesanzeigers offenbar komplett übernommen hat. 4. LANDTAG ORGANISIERT ANHÖRUNG ZUR LAGE DER HESSISCHEN ZEITUNGEN Mit einer Anhörung von Experten will der Hessische Landtag am 10. Juni die Probleme auf dem Zeitungsmarkt des Landes beleuchten. Darauf einigten sich alle Fraktionen im Hauptausschuss des Landtags. CDU und SPD verwiesen auf die Entwicklung in Südhessen mit dem Verkauf des «Darmstädter Echo» an die Verlagsgruppe Rhein Main, zu der auch die Allgemeine Zeitung (Mainz), Wiesbadener Tagblatt und Wiesbadener Kurier gehören. Die SPD hat ein Stiftungsmodell vorgeschlagen, um digitale Publikationsstrukturen für lokale und regionale journalistische Angebote zu entwickeln. An eine öffentlich-rechtliche Zeitung sei jedoch nicht gedacht, betonte der SPD-Abgeordnete Michael Siebel. 5. DJU IN VER.DI KRITISIERT OSTERMARSCH-AUFRUF Auf klare Ablehnung ist eine Medienschelte im Ostermarsch-Aufruf gestoßen, der auf der Seite von ver.di in Frankfurt vor Ostern veröffentlicht wurde. Er ist inzwischen nicht mehr zugänglich. Darin hieß es zu Forderungen der Ostermarschbewegung: "Wir wissen, dass 3 Newsletter der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) Hessen Nr. 2/2015 20. April 2015 diese Forderungen von der Mehrheit unserer Bevölkerung unterstützt, aber von den Massenmedien zumeist aufgrund einseitiger und propagandistischer Darstellungen nicht aufgegriffen werden." Gegen diese Medienschelte hat sich die Sprecherin des ver.di Landesbezirks Hessen, Ute Fritzel, nach Angaben der Frankfurter Rundschau distanziert. Auch die hessische dju und dju-Bundesgeschäftsführerin Cornelia Haß wenden sich klar gegen eine solche undifferenzierte Medienschelte. Zwar gibt es immer wieder Anlass zur Kritik an einzelnen Medienberichten, aber eine gelenkte Presse (von wem auch immer) zu unterstellen, ist boshaft und entbehrt jeder Grundlage. Übrigens hat sich auch Willi van Ooyen, Mitorganisator des Ostermarschs, auf Distanz zu einer solch pauschalen Medienschelte begeben. 6. FUSS FASSEN TOUR 2015 IN FRANKFURT Welche Voraussetzungen müssen junge Erwachsene mitbringen, um in das Berufsfeld Journalismus unterzukommen? Zum dritten Mal organisieren die dju Hessen und die Jugendpresse Hessen am 12. Juni die Info-Veranstaltung über Einstiegswege in den Journalismus. Zielgruppe sind Schüler/innen und Studierende. Als Referenten sind diesmal die Chefredakteure der Frankfurter Rundschau, Bascha Mika und Arnd Festerling, eingeladen. Sie zeigen die Erwartungen von Chefredakteuren an den Berufsnachwuchs auf, aber auch die Perspektiven, die junge Menschen im Journalismus haben. Im Anschluss berichtet die freie Journalistin Düzen Tekkal u. a. über ihre Arbeit als Investigativjournalistin im Team Wallraff und wie ihr der Einstieg gelungen ist. Wann: 14. Juni, 14 bis 18 Uhr. Wo: DGB-Jugendclub, Wilhelm-Leuschner-Straße 69-77, 60329 Frankfurt. Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist zur besseren Planung erwünscht bei: barbara.berz@verdi.de 7. PROJEKT "RADIO-STARTER" DES EVANGELISCHEN MEDIENHAUS FRANKFURT GEHT IN DIE NÄCHSTE RUNDE Jedes Jahr bietet das Projekt "radio-starter", jungen Leuten neben Schule und Uni, die Chance in Medienberufen Fuß zu fassen. Die einjährige Ausbildung ist modular aufgebaut und vermittelt den Absolventen einen intensiven Einblick in die deutsche Medienlandschaft. Neben Workshopeinheiten gibt es die Chance, in einer renommierten Redaktion ein Praktikum zu machen und nebenbei Kontakte zu knüpfen. Dazu gibt es eine Medienexkursion nach Berlin und ein Treffen mit der Schirmherrin Gundula Gause (ZDF- 4 Newsletter der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) Hessen Nr. 2/2015 20. April 2015 Moderatorin heute journal) beim ZDF in Mainz. Die dju Hessen fördert das diesjährige Projekt finanziell. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf TV- und Onlinejournalismus. Bewerben können sich alle Schüler und Studenten im Alter von 16 bis 24 Jahren. Der Bewerbungsschluss ist am 31. Mai 2015. Die nach einem Auswahlverfahren ausgewählten Bewerber bezahlen für das Ausbildungsjahr einen Teilnahmebeitrag von 450 Euro. Infos und Anmeldung: http://radiostarter.de 8. HESSISCHER SCHÜLERZEITUNGSWETTBEWERB 2015 Es ist wieder so weit! Der Einsendezeitraum für den Hessischen Schülerzeitungswettbewerb der Jugendpresse Hessen ist am 30. März gestartet. Teilnehmen können Schülerzeitungsredaktionen aus Grund-, Real-, Haupt-, Förder- und Berufsschulen sowie Gymnasien. Um teilzunehmen, müssen Schulen bis zum 27. Juli sieben Exemplare ihrer besten Schülerzeitung aus dem Schuljahr 2014/2015 einsenden und bekommen die Chance auf den Titel "Beste Schülerzeitung Hessen". Die Gewinner qualifizieren sich automatisch für den Bundeswettbewerb. Der Hessische Schülerzeitungswettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Hessischen Kultusministers, Prof. Dr. Alexander Lorz. Die feierliche Preisverleihung findet immer im Oktober auf der Frankfurter Buchmesse statt. In diesem Jahr gibt es eine Neuerung: Einzelartikel müssen nun zu den Themen "Europa und ich", "Soziale Schule" oder "Kulturkritik" eingereicht werden. In diesem Jahr kann die Jugendpresse Hessen durch die Unterstützung der dju Hessen zum ersten Mal einen Förderpreis vergeben. Weitere Tipps und Infos rund um die Einsendung unter: http://www.jugendpresse-hessen.de/projekte/schuelerzeitungswettbewerb/ 9. ÜBERREGIONALE VERANSTALTUNGEN: 27.04.2015,19 - 21Uhr: Schick oder Schock? - Wie salonfähig ist der Nationalismus in Deutschland? Und wie gehen Medienschaffende damit um? Im Teil 1 der Veranstaltungsreihe geht es um das Thema "In der Heimat ausgegrenzt: Muslime in Deutschland". Die Gemeinschaftsveranstaltung vom ver.di-Bezirk Ruhr und der Universität Duisburg-Essen findet im Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung statt, Altendorfer Str. 3, 45127 Essen. 5 Newsletter der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) Hessen Nr. 2/2015 20. April 2015 Link: http://dju.verdi.de/service/veranstaltungen/++co++a3dafa06-dea7-11e4-9f81525400438ccf 29.04.2015, 17:00 Uhr: Beratungsabend zur KSK - Was leistet die Künstlersozialkasse? Gewerkschaftshaus, Endenicher Straße 127, 53115 Bonn. Link: http://dju.verdi.de/service/veranstaltungen/++co++f0303e88-df89-11e4-b19b525400438ccf 5.-13.05.2015: Recherchereise unmittelbare Beobachtung Palästina: Professioneller Journalismus braucht Link: http://dju.verdi.de/service/veranstaltungen/++co++1eca100e-baa3-11e4-8a5852540059119e 29.05.2015: Entfremdete Medien? - Die Rolle von Glaubwürdigkeit und Vertrauen im Journalismus - Medienpolitische Tagung, ver.di-Institut für Bildung, Medien und Kunst, Teutoburger-Wald-Str. 105, 32791 Lage-Hörste Link: http://dju.verdi.de/service/veranstaltungen/++co++d5369d66-ce27-11e4-9fe6525400a933ef IMPRESSUM Der dju-Newsletter wird in unregelmäßigen Abständen vom Landesvorstand der hessischen dju in ver.di herausgegeben. Aus ökonomischen Gründen verzichten wir auf gleichzeitige weibliche wie männliche Personenbezeichnungen. Stattdessen verwenden wir diese abwechselnd. 6 Newsletter der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) Hessen Nr. 2/2015 20. April 2015 Namentlich oder mit Kürzel gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des dju-Landesvorstandes wieder. Wir übernehmen keine Verantwortung für die Inhalte von Seiten im Internet, die über einen von uns veröffentlichten Link erreicht werden. Verantwortlich: Manfred Moos, Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Landesbezirk Hessen, Wilhelm-Leuschner-Straße 69-77, 60329 Frankfurt am Main, Telefon 069/2569-1525, Fax -1599 Mail: dju.hessen@verdi.de 7
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