Appenzellerland NACHGEFRAGT Die Autofahrer gewöhnen sich daran Die Kreuzweg-Kreuzung in Herisau wird saniert. Von der Industriestrasse herkommend, ist das Linksabbiegen nach Gossau nicht mehr möglich. Wie in der gestrigen Ausgabe beschrieben, wenden die Verkehrsteilnehmer verschiedene Strategien an, um den gewohnten Weg nach Gossau trotzdem nehmen zu können. Marcel Wehrlin, Mediensprecher der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden, schildert die Situation aus Sicht der Polizei. Unsere Zeitung hat festgestellt, dass trotz Verbot einige Autofahrer noch immer links nach Gossau abbiegen. Dafür müssen sie eine durchgezogene Sicherheitslinie überfahren. Welche Strafe steht auf diesen Verstoss? Dafür erhält der Verkehrsteilnehmer eine Busse wegen Missachtung der Signalisation und je nach entstandener Gefährdung erfolgt gegebenenfalls eine Anzeige. Bild: apz Marcel Wehrlin Mediensprecher der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden Hat die Polizei Reaktionen zur Situation am Kreuzweg erhalten? Bisher sind bei uns keine Meldungen eingegangen. Deshalb betrachten wir die Situation auch nicht als Problem. Wir verstehen, dass die vorübergehende Verkehrsführung für einige Autofahrer ungewohnt ist und sie sich deshalb zuerst neu orientieren müssen. Wir gehen aber davon aus, dass sie sich daran gewöhnen werden, die Umleitung via Dorf nach Gossau zu nehmen. Wird die Polizei Kontrollen durchführen? Die Kreuzung und mögliche Ausweichrouten werden innerhalb der regulären Patrouillentätigkeit kontrolliert und beobachtet. (ruf ) Dank Sturzhelm nur leicht verletzt APPENZELL. Am Dienstag kurz nach 16 Uhr fuhr eine 16jährige Rollerfahrerin von Appenzell in Richtung Haslen. Kurz vor der Verzweigung in Unterschlatt überholte sie ein landwirtschaftliches Gefährt, um dann links in Richtung Lank abzubiegen. Hinter ihr überholte gemäss Polizeiangaben ein 58jähriger Autolenker das Gefährt ebenfalls. Er bemerkte zu spät, dass die Rollerlenkerin ihr Tempo vor dem Linksabbiegen verlangsamte und fuhr von hinten in den Roller. Die junge Frau stürzte und zog sich dank des korrekt getragenen Sturzhelmes nur leichte Verletzungen zu. (kpai) www.appenzellerzeitung.ch Donnerstag, 23. April 2015 Regionalteil für Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden 33 «Forster» plant 28-Mio.-Neubau Die Molkerei Forster AG plant im Hölzli in Herisau einen Neubau. Damit würde das Unternehmen in neue Dimensionen vorstossen. Noch vermisst Verwaltungsratspräsident Markus Forster aber die Unterstützung durch die Behörden. PATRIK KOBLER HERISAU. «Viele haben immer noch das Gefühl, dass wir in der Windegg bloss ein kleines Lädeli betreiben», sagte Verwaltungsratspräsident Markus Forster am Dienstagabend an der 18. Generalversammlung der Molkerei Forster AG. Dabei erzielte das Unternehmen im letzten Jahr erstmals über 10 Millionen Franken Umsatz; den weitaus grössten Teil davon ausserhalb des Kantons. Im neuen Geschäftsjahr möchte man weiter zulegen. Forster: «Wir geben Gas.» Man wird neue Produkte auf den Markt bringen und die Zusammenarbeit mit Lidl ausbauen. Ab Mitte Mai ist die Molke nicht mehr nur in der Deutsch-, sondern auch in der Westschweiz erhältlich. Zurzeit beschäftigt das Unternehmen 23 Mitarbeitende und arbeitet mit 45 Milchlieferanten zusammen. Aktienkapital erhöhen Nun steht die Molkerei Forster vor einem wichtigen Schritt. Im Hölzli will sie für 28 Millionen Franken einen neuen Produktionsbetrieb bauen. Am heutigen Standort in der Unteren Fabrik ist das Unternehmen noch bis 2021 eingemietet. «Dann müssen wir ausziehen.» Im Gebiet sei eine Wohn- und Gewerbezone geplant. Überdies sind die Kapazitäten heute nahezu ausgeschöpft. Die Produktionsfläche würde sich von heute 300 auf Mit dem Neubau wollen wir die Zukunft des Betriebs sichern. Markus Forster VR-Präsident 8000 Quadratmeter vergrössern. Einzelne Aktionäre äusserten an der Versammlung leise Bedenken am Vorhaben. Bevor man ein solches Projekt realisiere, solle die Liquiditätssituation verbessert werden, meinte ein Votant. Daran arbeite man laufend, sag- Bild: pk Markus und Heidi Forster wollen den Familienbetrieb mit einem Neubau im Hölzli langfristig für ihre Kinder Sabine und Ruedi sichern. te Markus Forster und machte gleichzeitig deutlich, dass nun eine Art «Neat-Entscheid» nötig sei. Denn es handle sich um ein Generationenprojekt. «Wir müssen jetzt ein Bauwerk für die nächsten 40 bis 50 Jahre errichten und die Zukunft des Betriebs sichern. Wenn wir das nicht machen, sind wir ein Auslaufmodell», sagte Markus Forster, der mit seiner Familie die Aktienmehrheit am Unternehmen hält. Damit das Projekt finanziell gestemmt werden kann, ist eine Aktienkapitalerhöhung von 0,7 auf 1,7 Millionen Franken vorgesehen. Wegzug kein Thema Markus Forster schwebt zudem eine CO2-freie Produktion vor. Deshalb wurde er beim Kan- ton wegen einer Holzschnitzelanlage vorstellig. Auf eine Antwort warte er aber auch nach Monaten noch, sagte er an der Wir lancieren Kundenaktionen und erneuern die Homepage. Sabine Bloch Marketing Generalversammlung. Er vermisst generell die Unterstützung durch die Behörden. Ausserhalb des Kantons treffe er offene Türen an, nur im eigenen harze es. Ein Wegzug der Firma kommt für ihn aber nicht in Frage. Deshalb sieht er sich herausgefordert, die die Wahrnehmung der Firma im Kanton zu verbessern. So lanciert man nun einen Malwettbewerb, eine Stempelkarte für Kunden sowie weitere Aktionen. Auch die Homepage soll erneuert werden. Was Forster freut. Demnächst erscheint ein Buch über die wichtigsten Appenzeller Unternehmen. Zu diesen gehört auch die Molkerei Forster AG. Abschreibungen getätigt Obwohl sich das Unternehmen in einem schwierigen Marktumfeld bewegt, konnte Treuhänder Victor Graf am Dienstagabend ein gutes Ergebnis präsentieren. Trotz Abschreibungen von gut 200 000 Franken resultierte ein Unternehmensgewinn nach Steuern von 26 000 Franken. Verwaltungsrat Markus Forster bleibt Präsident Der Verwaltungsrat wurde in unveränderter Besetzung für ein weiteres Jahr wiedergewählt. Die vier Mitglieder sind: Markus Forster (Präsident), Heidi Forster, Ruedi Forster und Sabine Bloch. Im Hinblick auf das anstehende Bauprojekt wurde an der Versammlung angeregt, den Verwaltungsrat mit weiteren Leuten zu ergänzen. Markus Forster zeigte sich offen, sofern sich ein Kandidat mit dem geforderten Netzwerk zur Verfügung stelle. (pk) Viele personelle Aufstockungen Sowohl im Flüchtlings- und Asylbereich wie auch im Ressort Soziales muss der Gemeinderat Herisau die Stellenetats erhöhen. Neuer Abteilungsleiter Soziales ist Rouven Michel, bisheriger Stellvertreter. HERISAU. Der Herisauer Gemein- derat hat aufgrund der weitersteigenden Zahl der Flüchtlinge und Asylbewerber verschiedene Stellenetats erhöht. So betrug die Zahl der Dossiers im Bereich Flüchtlinge Ende 2013 noch 74, Ende 2014 waren es schon mehr als doppelt so viele, und inzwischen sind es sogar knapp 200. Die Beratungsstelle für Flüchtlinge, getragen durch alle Ausserrhoder Gemeinden, wird deshalb erneut aufgestockt, um 90 auf 520 Stellenprozente. Ähnliches gilt für die Asylbetreuung, wo sich die Zahl der Dossiers nahezu verdoppelt hat. Hier wird der Stellenetat um 40 auf 160 Prozente erhöht. Schliesslich muss auch der Integrations- bereich, in dem vor allem die Deutschkurse angesiedelt sind, um 80 auf total 130 Stellenprozente ausgebaut werden. Zudem werden aufgrund der Prognosen bisher befristete Stellen in feste Anstellungen umgewandelt. Gemeinde erhält mehr Geld Wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht, erhält die Gemeinde vom Kanton für ihre Leistungen in diesen Bereichen eine Integrationspauschale von derzeit 805 000 Franken pro Jahr. Ursprünglich waren für letztes Jahr 285 000 Franken zugesprochen, aufgrund der drastisch ansteigenden Anerkennungsziffer musste diese Summe aber fast verdreifacht werden. Die Regionale Berufsbeistandschaft muss personell erneut aufgestockt werden. Wie die Analyse einer externen Beratungsfirma ergeben hat, die gleichzeitig die Organisationsstruktur des Ressorts Soziales durchleuchtete, besteht eine massive Unterdeckung in diesem Bereich. Diese Analyse deckt sich gemäss der Medienmitteilung mit der tatsächlichen Erfahrung: Seit der Einführung der Regionalen Berufsbeistandschaft 2013 gibt es personelle Engpässe. Der Gemeinderat hat deshalb aufgrund der Fallzahlen und der schweizerischen Vergleichswerte eine Erhöhung des Stellenetats um 270 auf 1040 Prozent genehmigt. Da Herisau die Berufsbeistandschaft für alle Hinterländer Gemeinden führt, fallen circa zwei Drittel der Mehrkosten in Herisau an. Neuer Abteilungsleiter Ferner hat der Gemeinderat Rouven Michel als neuen Abteilungsleiter Soziales ernannt. Der Nachfolger von Andreas Alther leitete bislang den Bereich Sozialhilfe und war stellvertretender Abteilungsleiter. Aufgrund der externen Analyse wurde auch die Organisation der Abteilung Soziales leicht geändert. Vom aufgelösten Bereich Dienste wird die Alimentenhilfe neu dem Bereich Sozialhilfe und die Sozialberatung neu dem Bereich Jugendsekretariat zugeteilt. (gk) Heute im «applaus» Für die Appenzellerin Erika Manser-Koster ist es eine Ehre, die Tracht tragen zu dürfen. Auf der Grenzwanderung der Kulturbühne Gais waren Eisenbahn und Oldtimer mit dabei. Die Jugendmusik Rehetobel übte eine Woche intensiv für das Kantonale Musikfest. (ale)
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