ZEITUNG FÜR MITTE · ÖSTLICHE VORSTADT · HASTEDT MONTAG, 26. SEPTEMBER 2011 | NR. 225 | M I T T E Bremer Polizei und der Holocaust Zum entspannten Durchatmen in die Kunsthalle NACHRICHTEN IN KÜRZE HAUS DER WISSENSCHAFT Karl Schneider stellt sein Buch vor Vortrag über Religionsfreiheit Altstadt (xkn). Um Bremer Polizeibataillone und den Holocaust geht es am Dienstag, 27. September, ab 19 Uhr, bei der einer Buch-Premiere in der Zentralbibliothek, Am Wall 201. Der ehemalige Bremer Polizist Karl Schneider stellt sein mehr als 800 Seiten starkes Werk „Auswärts eingesetzt“ vor, das kürzlich im Klartext-Verlag erschienen ist. Die Veranstaltung findet anlässlich des 70. Jahrestags des Massakers von Babi-Jar statt, an dem auch das Bremer Polizeibataillon 303 beteiligt war. Karl Schneider erforscht seit Jahren die Geschichte der Bremer Polizei. Schneider, im aktiven Dienst zuletzt stellvertretender Leiter der Landespolizeischule, ist dabei den Spuren der nach 1939 in Bremen aufgestellten Polizeibataillone 105 und 303 nachgegangen, die „auswärts eingesetzt“ waren. Die Studie behandelt erstmals deren Rolle als Helfershelfer beim Holocaust. Akribisch wird aufgezeigt, wie sich in Bremen rekrutierte Polizisten im Zweiten Weltkrieg in der Ukraine an Massenmorden beteiligten, in der Sowjetunion Kämpfe gegen Partisanen führten und in den besetzten Niederlanden an der Verfolgung und Deportation der niederländischen Juden teilnahmen. Auch die Überführung der Landespolizei in die Wehrmacht 1935, das Mitwirken Bremer Polizeikräfte beim Einsatz in Österreich und in den Sudetengebieten 1938 sowie in Norwegen werden thematisiert. Die Untersuchung umfasst den Zeitraum von 1918/19 bis über das Ende des Zweiten Weltkrieges hinaus. Sie lässt erkennen, wie sich „Himmlers grüne Helfer“ problemlos wieder in den Polizeidienst der Nachkriegszeit integrieren konnten. Der Eintritt ist frei. Altstadt (xkn). Der Philosoph Joachim Kahl spricht am Dienstag, 27. September, ab 19.30 Uhr im Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5, über Religionsfreiheit. „Grenzen der Toleranz – Laizistische Orientierung im Kampf der Ideen, Kulturen, Religionen“ lautet das Thema seines Vortrags. Veranstalter ist der Humanistische Verband Bremen. Der Eintritt frei. ANZEIGE Immer sonntags geöffnet. Liste unserer Bäckereien unter starkebaecker.de AQUAFIT In den Ferien zum Seepferdchen Kunstwerke, die man begehen, benutzen und verändern darf, sind so selten nicht mehr, jedoch immer wieder eine Entdeckung wert. Mitte (ela). Nach und nach füllt sich die erweiterte Kunsthalle wieder mit Leben und Werken. Den Anfang machen unter anderem Arbeiten der Schweizer Multimedia- künstlerin Pipilotti Rist. Nach dem „Lungenflügel“ hat Kuratorin Katja Riemer inzwischen auch eine „Raumkapsel“ in Empfang nehmen können. Die praktische Kiste, FOTO: SCHEITZ die fortan durch die Räume ziehen wird, ist einmal mehr Ausdruck der fantastischen Vorstellungswelt der Pipilotti Rist – wie Seite 5 auch ihr Film „Pepperminta“. Aufregung um Neubau in Peterswerder Nachbarschaft fürchtet um die Wohnqualität ihres Viertels / Baubehörde kann keine rechtlichen Bedenken sehen VON S OLVEIG RIXMANN Peterswerder ·Altstadt. Anwohner der Straße Auf dem Peterswerder sind aufgebracht. Ein Neubau erhitzt ihre Gemüter. Sie empfinden den im Werden begriffenen „Klotz als architektonischen Schandfleck, der nicht ins Viertel mit seinen liebevoll gepflegten Bremer Häusern passt“. 75 Anwohner beteiligen sich bisher an einer Protestaktion. Damit erwirkte die Initiative einen Termin beim Amtsleiter der Baubehörde, Reinhard Viering, bei dem auch Vertreter des Ortsamtes anwesend waren. „Ich kam aus dem Urlaub, nach vier Wochen, und sah ein Gebäude das vorher nicht da war“, erzählt Ingelore Ebberfeld. „Wo ich vorher Himmel und eine alte Villa gesehen habe, ist jetzt ein Bauklotz“, sagt die Kulturwissenschaftlerin. Die alte Villa, die vorher dort stand, wurde teilweise abgerissen. Jetzt entstehen zwei Neubauten mit vier Vollgeschossen plus Dachgeschoss. 18 Wohneinheiten werden dort geschaffen. Ingelore Ebberfeld sprach mit ihren Nachbarn und organisierte die „Initiative zur Erhaltung des Bremer Stadtbildes“. Auch Uwe Colberg wohnt in der Nachbarschaft und stört sich an dem Neubau, der seinem Garten das Licht nimmt. „Das war die einzige Möglichkeit, Sonne rein zu bekommen“, sagt der Bauingenieur. Als einziges Mitglied der Initiative sind Uwe Wendt die Baupläne vorher vorgelegt worden, denn ihm gehört das angrenzende Grund- stück. Damals stimmte er dem Neubau zu, mittlerweile prozessiert er dagegen.Für das Gebiet ist kein Bebauungsplan vorhanden. In diesem Fall sieht das Gesetz vor, dass sich etwaige Neubauten ihrer Umgebung anpassen. Genauer definiert ist dies aber nicht. Im vorliegenden Fall sei der Bau im Vergleich zu anderen Gebäuden im Stadtteil viel zu hoch, unterstellt die Anwohnerinitiative, und würde sich eben nicht ins Stadtbild einfügen. Auch sei zu befürchten, dass die Zufahrt für die Feuerwehr nicht mehr gesichert sei und weitere Parkprobleme entstehen könnten. Zudem glauben sie, dass der Neubau mindestens 60 Zentimeter höher wird, als die Baugenehmigung vorsieht – mutmaßlich, um dem zukünftigen Penthousebesitzer einen Gefallen zu tun. In einer Presseerklärung äußert die Initiative den Verdacht, „dass Werder-Präsident Klaus-Dieter Fischer in das Dachgeschoss einziehen will und von einer Dachterrasse in erlaubter Höhe keinen repräsentativen Blick auf die Weser hätte. „Bei Baugenehmigungen geht es um die Rechtslage“, sagt Reinhard Viering, Amtsleiter der Baubehörde. Die Baubehörde habe sich vor der Genehmigung des Baues nicht nur die Straße Auf dem Peterswerder, die sehr heterogen ist, sondern auch die weitere Umgebung angeschaut. „Die Umgebung ist ja in Wahrheit geprägt durch Wohngebäude, die zwei oder dreigeschossig sind“, sagte Reinhard Viering. Nach Prüfung durch die Behörde, einschließlich Ortstermin, passt der Bau in die Umgebung. Dabei seien allein die äußeren Maße entscheidend. Wie Pleus von Essen, Uwe Wendt, Ingelore Ebberfeld und Uwe Colberg haben mit ihren Bedenken gegen einen Neubau auf dem Peterswerder einen Ortstermin bei der Baubehörde bewirkt – und dort erfahren, dass baurechtlich keine Einwände bestehen. FOTO: GERBRACHT viele Stockwerke oder Wohneinheiten ein Gebäude aufweist, ist nicht von Bedeutung, und auch mögliche Parkplatzprobleme fließen nicht in derartige Entscheidungen ein. Die Verdichtung innerstädtischer Bebauung sei in Bremen stadtplanerisch sogar erwünscht: Die Entwicklung von zentralen Gebieten wie der Überseestadt sei ausgedehnterer Bebauung am Stadtrand vorzuziehen. Dies geschieht nun auch im Stadtteil Peterswerder. „Und immer, wenn man eine Innenentwicklung macht, löst das in der Nachbarschaft Unruhe aus“, sagt Robert Bücking, Leiter des Ortsamts Mitte/ Östliche Vorstadt. Keine leichtfertige Entscheidung Doch der Beirat habe die Anfrage geprüft. Es würde grundsätzlich nichts leichtfertig entschieden, sagte Robert Bücking. Der jetzt bewilligte Bau sei sogar weitaus kleiner, als die Planungsfirma ihn ursprünglich vorsah, eben um sich in das Bild des Stadtteils Peterswerder einzupassen. „Da gibt es gar keine Hinweise darauf, dass das zu groß geworden sein sollte“, sagt Robert Bücking zu Vermutungen der Initiative, das Haus sei höher, als es die Baugenehmigung vorsehe. Das Ortsamt nimmt diesen Streitfall zum Anlass, das Thema innerstädtische Verdichtung in absehbarer Zeit in einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung ausführlicher zu erläutern. Hulsberg (hoe). Im Aquafit, dem Kursbad im Klinikum Mitte, St.-Jürgen-Straße 1, werden in den Herbstferien, vom 17. bis 28. Oktober, Seepferdchen-Intensivschwimmkurse mit je sechs Unterrichtseinheiten angeboten: immer dienstags, mittwochs und donnerstags von 11 bis 11.50 Uhr und von 11.50 bis 12.40 Uhr sowie dienstags, mittwochs und freitags von 14.30 bis 15.20 Uhr und von 15.20 bis 16.10 Uhr. Die Kosten für einen Intensivkurs betragen 102 Euro. Freie Plätze gibt es außerdem noch im Baby- und Kleinkindschwimmen. Die genauen Termine hierzu erhalten Sie montags und donnerstags von 15.30 bis 19.30 Uhr und dienstags und freitags von 9 bis 13 Uhr unter der Telefonnummer 4 97 54 38. STANDORTGEMEINSCHAFT STEPHANI „Stephani im Wandel“ Altstadt (xja). Mit Ausstellungen, Gesprächen, Lesungen, Führungen und Vorträgen lädt die Standortgemeinschaft Stephani einen ganzen Monat lang bei „Stephani im Wandel“ zu Aktivitäten im Stephani-Viertel ein. Das Programm beginnt mit einem „Tag des Kaffees“ in der Kaffeerösterei Münchhausen am Freitag, 30. September. Von 14 bis 17 Uhr werden Kurzführungen durch das Haus angeboten. Ab 14 Uhr kann halbstündlich vom Hauptbahnhof aus mit der historischen Straßenbahn angereist werden. Als Fahrkarte dient dabei eine Tüte Münchhausen-Kaffee – einerlei, ob voll oder leer. Das komplette Programm ist im Internet auf der Seite www.stephani-bremen.de zu finden. KATHOLISCHES BILDUNGSWERK Gesprächskreis für Trauernde Altstadt (xkn). Die katholische Kirche bietet einen neuen Gesprächskreis für Trauernde an. Geplant sind zehn bis zwölf Abendtreffen. Psychologin Anna Treder und Pastoralreferent Bernhard Tenberge laden Interessierte für Donnerstag, 29. September, 18.30 Uhr, zu einem Informationsabend im Bildungswerk, Balgebrückstraße 22. Infos und Anmeldungen bei Bernhard Tenberge unter Telefon 9 58 23 03 oder per Mail: tenberge@raphael-bremen.de. ANZEIGE Sichern Sie sich nur montags ab einem Einkaufswert von 44 Euro* unseren 4,- Gutschein Diese Angebote erhalten Sie jeden Montag: Lesmona Brunnen o. Stiller Quell 12 x 0,7/0,75Ltr. Kiste + 3,30 Pfand 1 Liter = 0,12/0,13 Frische Forelle Oldenburger Kochschinken 1 kg mild u. saftig 100 g Hackfleisch Brote gemischt aus bestem Rind- u. Schweinefleisch, 1 kg versch. 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