Pressemappe der Porzellanwelten Leuchtenburg

Presseinformation, 20. März 2015
„Porzellanwelten Leuchtenburg“ sind komplett!
Neue Attraktionen auf der mittelalterlichen Burg zeigen, was Porzellan zu leisten
vermag
Höhepunkt: „Skywalk der Wünsche“ lässt Besucher über dem Thüringer Saaletal
schweben
Seitenroda/Jena. Heute, am internationalen Tag des Glücks, eröffnen mit „Prolog“ und
„Archiv der Wünsche“ die letzten zwei von insgesamt sieben Porzellanwelten auf der
mittelalterlichen Leuchtenburg bei Jena und mit ihnen gleich drei neue Besuchermagnete: die
größte Vase der Welt mit einer Höhe von acht Metern, das kleinste Porzellan der Welt im
Millimeterbereich und als besonderer Höhepunkt – der „Skywalk der Wünsche“.
„Wir präsentieren auf unserer Leuchtenburg in sieben Erlebnisräumen die Geschichte
des Porzellans auf innovative Weise. Zugleich zeigen wir mit unseren neuen
spektakulären Attraktionen, zu welchen Höhenflügen der Werkstoff Porzellan fähig ist
und wie modern, vielfältig und faszinierend das Material ist“, erläutert
Stiftungsvorstand und Ideengeber Sven-Erik Hitzer.
Eine bislang einmalige Verbindung von Kunst, Technik und Statik präsentiert die
Leuchtenburg mit der größten Vase der Welt, die nun im Neubau zu sehen ist. Die 8 Meter
hohe, säulenförmige Vase besteht aus 360 Waben, die in der nahegelegenen
Porzellanmanufaktur Reichenbach hergestellt wurden. Diese wurden vom mehrfach
preisgekrönten Künstler Alim Pasht-Han mit kobaltblauen Motiven bemalt und teilweise mit
Gold dekoriert. „Porzellan ist zart, zerbrechlich und irgendwie zickig“ so der Künstler. „Mich
hat es fasziniert, aus diesem besonderen Stoff etwas Großes und bislang Einmaliges zu
schaffen, das die Stärke dieses über Jahrtausende verwendeten Werkstoffs zum Ausdruck
bringt“
Technik und Porzellan verbinden sich auch beim kleinsten Porzellan der Welt. Die nur wenige
Millimeter große Maßanfertigung entstand in Kooperation mit dem Karlsruher Institut für
Technologie (KIT). „Hier gab es eine zweifache Herausforderung: Wo liegt im
Mikrobereich die Grenze für die Herstellung von Porzellan, und was ist mit moderner
Technik trotzdem möglich“, so Sven-Erik Hitzer.
Ein besonderer Höhepunkt ist der „Skywalk der Wünsche“. Der 20 Meter über die
mittelalterlichen Burgmauern hinausragende Steg aus Glas und Stahl ist nicht nur ein neuer
spektakulärer Aussichtspunkt in Thüringen, sondern zugleich ein Wahrzeichen des Glücks:
Über der Landschaft schwebend können Besucher ganz nach der Devise „Scherben bringen
Glück“ ein Stück Porzellan in die Tiefe werfen, auf das sie vorher ihre Wünsche geschrieben
haben. Die spektakuläre Installation ist Teil der neueröffneten Porzellanwelt „Archiv der
Wünsche“.
Mit der vollständigen Eröffnung der sieben „Porzellanwelten Leuchtenburg“ können Erlebnis-
Pressekontakt:
Ilka Kunze
Tel.: 036424/713324
kunze@leuchtenburg.de
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und Kulturbegeisterte aller Altersklassen sowie Familien und Kinder eine spannende Zeitreise
durch die faszinierende Welt des „weißen Goldes“ erleben. Die von renommierten
Ausstellungsgestaltern, darunter Libeskind-Schüler Michel J. Brown, erschaffenen
Erlebnisräume laden zum Staunen, Begreifen und Mitmachen ein – vom Herkunftsland des
Porzellans („Das Fremde“), über die Entdeckung seiner Rezeptur in Europa („Das Rätsel“),
dem weißen Gold als Status und Machtsymbol an den europäischen Höfen („Das Kostbare“)
bis hin zum Einzug des Porzellans in das Alltagsleben („Das Alltägliche“).
Den Schwerpunkt der Porzellanwelten bildet die über 250-jährige Geschichte des Thüringer
Porzellans: Was mit Georg Heinrich Macheleid, dem Gründer der Aeltesten Volkstedter
Porzellanmanufaktur begann, wandelte sich vom exklusiven Einzelstück zum bezahlbaren
Produkt für alle. Ende des 19. Jahrhunderts waren Thüringer Hersteller führend auf dem
Markt; ihre Produkte wie Tischporzellan, Spielwaren und Isolatoren wurden in alle
Welt geliefert. Bis 1902 entstanden über 300 Porzellanmanufakturen.
Für innovative und qualitätsvolle Porzellanherstellung in Thüringen stehen heute Namen wie
Weimar Porzellan, KAHLA Porzellan, die Porzellanmanufaktur Reichenbach, die Aelteste
Porzellanmanufaktur Volkstedt, die Neue Porzellanfabrik Triptis sowie Wagner + Apel
Lippelsdorf. Am 11. und 12. April feiert der Freistaat seine Porzellantradition mit dem
zweiten „Tag des Thüringer Porzellans“ (www.porzellantag.de)
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Porzellanwelten Leuchtenburg
Neue Attraktionen ab März 2015 auf der Leuchtenburg
Der Prolog
Was ist Porzellan? Und wo kommt es her?
Zu Beginn der Porzellanwelten tauchen die
Besucher im „Prolog“ in eine fantastische
Naturwelt ein und spüren dem Rätsel des
„weißen Goldes“ nach, das man lange in
Flora und Fauna suchte.
Das Archiv der Wünsche / Steg der Wünsche
Der Besucher betritt einen schwarzen Raum.
Porzellan scheint im Weltraum zu schweben
und zerspringt in unendlich viele Teile.
Worte formieren sich zu Wünschen und
zerstäuben in der Finsternis. Hier, im
„Archiv der Wünsche“, kann der
Besucher seinen persönlichen Wunsch auf
ein Stück Porzellan schreiben und dieses
am Ende des 20 Meter langen „Stegs der
Wünsche“, zerscherben lassen – getreu
dem Motto: „Scherben bringen Glück“.
Kleinstes Porzellangefäß der Welt
Die Kanne des Service Centuries von
KAHLA/Thüringen en Miniatur. Dieses
winzige Stück entstand in Zusammenarbeit
des Karlsruher Instituts für Technologie
(KIT) und des Fraunhofer Instituts für
Angewandte Optik und Feinmechanik in
Jena. Grundsätzlich ist das Verfahren dabei
dasselbe wie beim klassischen Porzellans auch hier wird die Masse in eine Form
gegossen und nach dem Antrocknen aus
dieser gelöst. Allerdings: alles unter einem Mikroskop.
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Größte Vase der Welt
Mit einer Höhe von acht
Metern ist sie die größte Vase
der Welt. Bislang scheiterten
alle Versuche, Porzellan in
dieser monumentalen
Größenordnung herzustellen.
Dank einer ausgeklügelten
Konstruktion gelang dem
Künstler Alim Pasht-Han
nun gemeinsam mit der
Porzellanmanufaktur
Reichenbach dieses
einzigartige Vorhaben.
Mittels 360 einzelner Waben
aus Porzellan, die
anschließend vom Künstler
handbemalt und mit Gold
dekoriert wurden.
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Porzellanwelten seit März 2014
Das Fremde
Ein Schattentheater führt die Besucher zu
Beginn in das ferne China – dem
Ursprungsland des „weißen Goldes“. Von
hier aus kam das Porzellan auf alten
Handelswegen zu Wasser und zu Land an die
europäischen Königshäuser und Fürstenhöfe
und als Rarität in deren Wunderkammern.
Die Herausforderungen und Schwierigkeiten
der Reisewege dokumentieren Karten mit
interaktiven Elementen und wertvolle frühe chinesische Porzellane, wie Stücke des auf seiner
Schiffsreise 1558 versunkenen und erhaltenen Ming-Porzellans. In der Installation einer
Wunderkammer kann der Besucher schließlich in die höfische Welt eintauchen und begegnet
neben Raritäten, Skurrilem und kleinen Wundern wichtigen Porzellansammlern der Zeit,
darunter auch Thüringer Fürsten.
Das Rätsel
Das „weiße Gold“ war in Europa sehr
begehrt. Daher versuchten Könige und
Fürsten fieberhaft, die Formel zur
Herstellung des Porzellans zu finden. In der
zweiten Welt erlebt der Besucher die
Versuche, Irrwege und Erfolge der Forscher
nach. Während es in einem nachgebauten
Alchemielabor um die aktive Auswahl und
Zusammenstellung der richtigen Materialien
geht, kann am Brennofen das technische
Geschick unter Beweis gestellt werden. Ein kleiner Fehler und die kostbare Vase zerspringt
und landet mit anderen misslungenen Stücken im „Raum des Scheiterns“. Hier werden
zahlreiche historische und moderne Stücke präsentiert, die kleine und große Makel aufweisen
und Einblicke in die Herausforderungen der Porzellanherstellung geben.
Im Zentrum dieses Bereichs stehen August der Starke, seine Leidenschaft für das begehrte
Material, die Entwicklung eines eigenen Porzellans und die erste Manufaktur in Meißen. Auch
die Väter des Porzellans in Thüringen, Georg Heinrich Macheleid und Johann Gotthelf
Greiner, frühe Fabriken sowie die Bedeutung der thüringischen Rezeptur, die der asiatischen
näher kam als die in Meißen entwickelte, werden anschaulich thematisiert.
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Das Kostbare
Wertvolle Porzellane der frühen
Thüringer Manufakturen schmücken die
Welt „Das Kostbare“. Eine barocke,
festlich gedeckte Tafel wird modern
interpretiert. Der Besucher wird Teil der
barocken Welt am Hofe, erhält Einblicke
in die Bedeutung von Porzellan als
Status- und Machtsymbol und wie es die
Essenskultur veränderte. Höhepunkt ist
eine moderne Interpretation eines
Porzellankabinetts, wie sie im 18.
Jahrhundert an den Höfen entstanden. Das mit 170 vergoldeten Tellern der Designerin Paola
Navone ausgekleidete Oval zeigt in einzelnen Vitrinen die Tafelaufsätze „Vier Elemente“.
Diese 1770/1775 in der Aeltesten Porzellanmanufaktur Volkstedt hergestellten Stücke zählen
zu den kostbarsten Exponaten der Porzellanwelten. Auch die zunehmende Bedeutung des
Porzellans im privaten Bereich durch Tabakdosen oder Nadeletuis sowie die Entwicklung
einer neuen Genusskultur etwa durch Teeservice wird anschaulich präsentiert. Dem gegenüber
steht die Tafel der normalen Bevölkerung mit Metallgeschirr und Keramikwaren.
Ein eigener Raum entführt in die Welt des Thüringer Waldes und geht – mit Blick aus dem
Fenster auf den Waldreichtum Thüringens – der Frage nach, warum sich gerade hier so ein
erfolgreicher Porzellanstandort etablieren konnte.
Das Alltägliche
Ein labyrinthartige, pinke Holzkonstruktion
bildet den Rahmen für die vierte Welt. Auf
den markanten Balken dokumentieren u. a.
Spritzdekor, Spitzenfiguren, Puppen und
Souvenirs, wie sich das Porzellan vom
exklusiven Einzelstück im 19. Jahrhundert
zu einem bezahlbaren Produkt für alle
Kreise der Bevölkerung wandelte. Darüber
hinaus zeigen etwa Bügeleisen und
Feuerzeug, wie das „weiße Gold“ seine
Anwendung in der Technologie fand. Auch hier steht die Rolle des Thüringer Porzellans
wieder im Zentrum. Die Thüringer Manufakturen führten zum Ende des Jahrhunderts den
Weltmarkt an und Thüringer Tischporzellan, Spielwaren oder Isolatoren reisten in die ganze
Welt.
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Thüringer Porzellan verspricht Genuss pur
„Tag des Thüringer Porzellans“ am 11. und 12. April 2015
Die Geschichte und Gegenwart des „weißen Goldes“ stehen am zweiten Tag des Thüringer
Porzellans im Fokus: Unter dem Motto „Zeitgefühl – zwischen damals und Dir“ wird am 11.
und 12. April 2015 die über 250jährige Handwerkstradition im Freistaat lebendig:
Manufakturen und Porzelliner geben spannende Einblicke in ihre Arbeit, auf Märkten werden
kunstvolle Porzellanobjekte angeboten, kreative Workshops laden zum Mitmachen ein und
Sterneköche und Sommeliers entführen die Besucher in die Welt der Genüsse.
Im Zentrum des diesjährigen Festtages steht die Porzellanmanufaktur Weimar: Hier findet
am 11. April um 10 Uhr die offizielle Eröffnung mit allen Porzellinern sowie deren
vielfältigsten Produkten auf einer „ZeitTafel“ statt. Anschließend kann man den
Porzellanmacherkünstlern des 21. Jahrhunderts in der Fabrikhalle bei ganztägigen Führungen
über die Schulter schauen. Mitmachaktionen im Café und Werksverkauf laden zum Verweilen
ein. Reisen wie in alten Zeiten kann man in der Kutsche zwischen der Manufaktur und dem
Frühlingsfest in Blankenhain. Auch die Aelteste Porzellanmanufaktur Volkstedt zeigt die
Herausforderungen und Schwierigkeiten der Herstellung des „weißen Goldes“ und bietet
Interessierten unter dem Motto „Kunst oder Kitsch“ an, ihr Porzellan von Experten des Kunstund Auktionshauses Wendl schätzen zu lassen (Sonntag, 14 – 16 Uhr).
Ihr Glück selbst in die Hand nehmen können die Teilnehmer beim Workshop „Glück
gestalten“ in der Neuen Porzellanfabrik Triptis GmbH. Aus diesem Anlass wird dort das
Schauatelier geöffnet, in dem Besucher mit fachlicher Unterstützung der Designerin Claudia
Bischoff ihre eigenen Schmuckstücke kreieren können. Die von KAHLA/Thüringen
Porzellan organisierte Lesung „ Zeit für mich! Die Kunst des guten Lebens entdecken.“ ist
ein Plädoyer für die Pause und animiert zur Achtsamkeit (Beginn 19 Uhr). Dazu lädt der
Werksverkauf beim Mitternachtsshopping zum Stöbern und Kaufen ohne Zeitdruck.
Genussvoll geht es in der Porzellanmanufaktur Reichenbach zu, wo Sternekoch Oliver
Rüder in einer Koch-Show in die Welt der Aromen einführt (12. April, 11/13/15 Uhr) - nach
einem Abverkauf der Designporzellane zu Kilopreisen am Vortag. Einblicke in die historische
Porzellanherstellung und die Welt des Porzellanmalens bietet die Porzellanmanufaktur
Wagner + Apel LIPPELSDORF gemeinsam mit Bettina Thieme und dem nahegelegenen
Milch-Ziegenhof an. Hier stehen auch Ziegenkäse-Verkostung und ein Streichelzoo auf dem
Programm. Kaffee- und Porzellanliebhaber kommen schließlich auf der Leuchtenburg voll
auf ihre Kosten: Gemeinsam mit KAHLA/Thüringen Porzellan laden hier Kaffeehersteller
und Barista zum Kaffeegenuss gestern und heute ein. Die Besucherinnen und Besucher
erwartet zudem in den „Porzellanwelten Leuchtenburg“ eine interaktive und spannende Reise
durch die Geschichte des Porzellans. Auf dem 20 Meter langen Skywalk der Wünsche bringen
Scherben Glück!
Das Porzellan-Handwerk hat in Thüringen eine über 250jährige Tradition: Vom Weimarer
Porzellan über die Aelteste Porzellanmanufaktur Volkstedt, die Porzellanmanufaktur
Reichenbach bis hin zu Kahla, der Neuen Porzellanfabrik Triptis GmbH und Wagner + Apel
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Lippelsdorf – sie und viele andere Firmen stehen für die Seele des Porzellans in Thüringen.
Was mit Macheleid begann, wandelte sich vom exklusiven Einzelstück zum bezahlbaren
Produkt für alle. Die Hersteller führten Ende des 19. Jahrhunderts den Markt an und Thüringer
Tischporzellan, Spielwaren oder Isolatoren reisten um die ganze Welt. Bis 1902 entstanden
über 300 Porzellanmanufakturen. Heute ist Thüringer Porzellan mehr als Teller und Tasse. Es
gibt 40 Porzelliner, die sich durch eine einzigartige Produktvielfalt auszeichnen: von der
Spitzenballerina bis zum modernen Service aus hauchdünnem Biskuitporzellan.
Die Erlebnisorte am Tag des Thüringer Porzellans in der Übersicht:
Weimar Porzellan, Könitz Porzellan, Aelteste Porzellanmanufaktur Volkstedt, Wagner + Apel
mit Porzellanmalerin Bettina Thieme, KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH, Rudolf Kämmer
GmbH, Christel Kämmer Porzellanmanufaktur, Porzellanmanufaktur Reichenbach, Neuen
Porzellanfabrik Triptis GmbH, Leuchtenburg Porzellanfabrik Hermsdorf, Kati Zorn,
Dornburger Schlösser, Heidecksburg Rudolstadt
www.porzellantag.de
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Hintergrund:
Portrait: Alim Pasht-Han
Der Künstler, der aus dem Kaukasus kam und das Porzellan bändigte
Die einzigartige Konstruktion hat er selbst ausgetüftelt, Wabe für Wabe in einem aufwändigen
Verfahren von Hand bemalt: Der 1972 im Nordkaukasus geborene Alim Pasht-Han hat mit
der größten Vase der Welt nicht nur ein handwerklich herausragendes Großprojekt realisiert,
sondern auch neue Maßstäbe gesetzt: Nie zuvor ist es gelungen, eine Vase in diesen
Dimensionen zu fertigen.
Obwohl der Künstler auch im Bereich der Malerei/Grafik und Lithografie zuhause ist, arbeitet
Pasht-Han seit vielen Jahren mit Porzellan. Zu dem filigranen Werkstoff, den er als „zart,
zerbrechlich und irgendwie zickig“ bezeichnet, hat er eine ganz besondere Beziehung
aufgebaut. So nimmt er die Auseinandersetzung mit dem Porzellan auf und die
Herausforderung an, herauszufinden, wie sich das Material in Be- und Verarbeitung verhält.
Fingerfertigkeit und Finesse im Umgang mit Porzellan stellte der Künstler bereits 2010 als
Teilnehmer am internationalen Porzellanworkshop „Kahla-kreativ“ in Kahla unter Beweis.
Spätestens seine gemeinsam mit der Porzellanmanufaktur Reichenbach entstandenen
Einzelkunstwerke sind dem Team der Leuchtenburg aufgefallen.
Die Verbindung zur Kunst liegt bei Alim Pasht-Han in der Familie: Sein Vater ist in Russland
als Kunstprofessor tätig. Von 1989 bis 1994 studierte Pasht-Han an der Staatlichen
Kunsthochschule Krasnojarsk in Sibirien Malerei/Grafik und war anschließend im
Künstleratelier der Akademie der Künste Russlands tätig. 1999 zog es ihn nach Deutschland,
wo er an der Hochschule für Kunst und Design in Halle/Burg Giebichenstein ein
Aufbaustudium der Bildhauerei (1999–2002) und Medienkunst (2004–2006) absolvierte. Seit
2007 lebt Pasht-Han als freischaffender Künstler in Halle/Saale.
Der vielseitige Künstler hat bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten: So wurde er für seine
Arbeit unter anderem vom DAAD und der Heinrich-Böll-Stiftung gefördert. Seine Werke
wurden auf zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen gezeigt und mehrfach
ausgezeichnet, u.a. mit dem silbernen Preis der World Ceramic Biennale in Korea (2011) oder
der Goldmedaille der Akademie für Künste Russlands (2014).
Die Leuchtenburg zählt nun gemeinsam mit der Staatsgalerie Stuttgart, dem Ostrobothian
Museum Finnland, der Akademie der Künste Russlands, dem Staatsmuseum Divnogorsk, dem
Landesmuseum Sachsen-Anhalt, der Porzellanmanufaktur Kahla und der World Ceramic
Foundation Icheon in Süd Korea zu der beeindruckende Liste von Institutionen, die Werke
von Alim Pasht-Han in ihrer Sammlung verzeichnen können.
www.pasht-han.com
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Die Leuchtenburg, eine Burg im Wandel der Zeit
Malerisch, 400 Meter über dem Tal gelegen und berühmt für den atemberaubenden
Panoramablick, liegt eine der schönsten Höhenburgen Deutschlands: die Leuchtenburg. Die
„Königin des Saaletals“ ist auch aus historischer Sicht ein „Höhepunkt“: Das über 800 Jahre
alte Burgensemble ist in seiner fast vollständig erhaltenen Ursprünglichkeit einzigartig.
Um 1200 von dem fränkischen Adelsgeschlecht der Herren von Auhausen errichtet, wurde die
Burg bereits in den frühen Jahren als Verwaltungssitz genutzt. Es folgte die Umnutzung als
„Zucht-, Armen- und Irrenhaus“, in dem in der Zeit von 1724 bis 1871 knapp 5.200 Menschen
inhaftiert waren. 1920 eröffnete hier die erste Jugendherberge Thüringens, die sich zu einem
wichtigen Zentrum der Jugend- und Wanderbewegung entwickelte.
1997 musste die Jugendherberge wegen maroder Zustände geschlossen werden. Große Teile
der Burganlage standen leer. 2007 sollte die gesamte Anlage, die seit der Wende im Besitz des
Freistaates Thüringen war, versteigert werden. Der engagierte und der Burg verbundene
Unternehmer und Tourismusexperte Sven-Erik Hitzer errichtete in Rekordzeit eine
gemeinnützige Stiftung, die die Burganlage erwerben konnte. Neue Nutzungs- und
Ausstellungskonzepte wurden von Hitzer und seinem Team erstellt, wobei im Vordergrund
stand, die Gäste mit einer unkonventionellen Mischung aus Mittelalter und Moderne zu
überraschen. Hitzer, der für seine wegweisenden Ideen und seine Gabe, Visionen lebendig
werden zu lassen, bekannt ist, realisiert neben der ehrenamtlichen Arbeit auf der Leuchtenburg
die Eventgastronomie auf der Festung Königstein, das Bio Resort in Schmilka oder den
„Advent auf dem Neumarkt“ vor der Dresdner Frauenkirche.
Auch architektonisch geht die Burganlage seit Hitzers Stiftungserrichtung neue Wege: Mit
dem Besucherzentrum auf dem Burgvorplatz ist ein erster Neubau seit 150 Jahren entstanden.
Wo einst das wehrhafte Zeughaus stand und anschließend ein herzoglicher Pavillon, wurde
nach dem Entwurf von BauConsult Hermsdorf und Silke Loose ein zackenförmiges und nach
Westen über die Burgmauer auskragendes Gebäude errichtet. Über 15 m² große
Panoramafenster geben den Blick auf die Landschaft und über das Saaletal frei.
Für die Porzellanwelten selbst entstand ein weiterer Neubau an der Nordseite der Burg. Dieser
versinnbildlicht die Verbindung von Altem und Neuem. Während des Ausstellungsrundgangs
flaniert der Besucher vom Jahr 1720, dem Baujahr des ehemaligen Arbeitshauses für die
Häftlinge, über stählerne Stege bis in das 21. Jahrhundert. Dazwischen ermöglicht ein
vollverglaster Aufzug den barrierefreien Zugang zu den beiden dreigeschossigen
Gebäudeteilen. „Uns war und ist es wichtig, die Burganlage in ihrer Einzigartigkeit zu
erhalten und gleichzeitig durch moderne Bauten zu ergänzen. Auf diese Weise möchten wir
die Leuchtenburg mit ihrer spannenden Geschichte in das 21. Jahrhundert überführen“,
erläutert Ideengeber Sven-Erik Hitzer. Dabei wurde auch stets auf die Aspekte
Energieeffizienz und Barrierefreiheit geachtet. Für dieses Engagement wurde die
Leuchtenburg u.a. mit dem Thüringer EnergieEffizienzpreis 2014 ausgezeichnet.
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Daten und Fakten
Porzellanwelten Leuchtenburg
Adresse
„Der Prolog“, „Das Fremde“, „Das Rätsel“, „Das
Kostbare“, „Das Alltägliche“, „Das Archiv der
Wünsche“ mit „Steg der Wünsche“
Stiftung Leuchtenburg, 07768 Seitenroda
Homepage
www.leuchtenburg.de
www.porzellanwelten-leuchtenburg.de
Stiftungsvorstand
Sven-Erik Hitzer
Direktorin
Dr. Ulrike Kaiser
Stiftungskuratorium
Prof. Dr. Bernhard Vogel, Ministerpräsident a.D.
Wolfgang Fiedler, Mitglied des Thüringer Landtags
Prof. Dr. Peter Michael Huber, Richter des
Bundesverfassungsgerichts
Frank Krätzschmar, Geschäftsführer LEG Thüringen
Kai Hankeln, Konzerngeschäftsführer Asklepios
Kliniken GmbH
Konzeption „Porzellanwelten“
Anne Meinzenbach, Sven-Erik Hitzer
Architektur
Ausstellungsarchitektur
Porzellanwelten
BauConsult Hermsdorf und Silke Loose
NAU Zürich Berlin: „Das Kostbare“
Kocmoc.net, Leipzig: „Der Prolog“, „Das Rätsel“,
„Das Fremde“, „Das Archiv der Wünsche“
Triad Berlin: „Das Fremde“, „Das Alltägliche“
Exponate
ca. 350
Ältestes Exponat
Ming Porzellan vom 1558 gesunkenen Handelsschiff
„Espardarte“
Jüngstes Exponat
Größte Vase der Welt
Gründung der Leuchtenburg
um 1200, Ersterwähnung in 1221
Errichtung der Stiftung
2007
Eintrittspreise
12 € Erwachsene, 11 € ermäßigt
7 € Kinder bis 18 Jahre
Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt
Öffnungszeiten
April bis Oktober 9 bis 19 Uhr
November bis März 10 bis 17 Uhr
MarketingAward des Sparkassen- und Giroverband
Hessen-Thüringen 2015
Thüringer EnergieEffizienzpreis 2014
Thüringer Tourismuspreis 2014
Ort im Land der Ideen 2012
Auszeichnungen