14 Qualitätsprinzipien für den Wertstrom Wertstrom Q-Basics Version 1.2 Wir wollen, dass unsere Kunden zufrieden sind! Wertstrom Q-Basics Prinzip 1 Kundenbeanstandungen sind im Werk kommuniziert und an der betroffenen Station visualisiert; sie werden schnell und systematisch mit Problemlösungstechniken abgearbeitet. IPN-Werke werden zeitnah informiert. Wertstrom Q-Basics Prinzip 1 Ein Stoppschild-Prozess mit allen Elementen des 8D ist auf dem Shopfloor visualisiert. Ein Standardreviewprozess mit Einbindung der Fertigungsleitung und des Qualitätsmanagements findet statt. Über die Beendigung des Stoppschild-Prozesses wird – nach Bewertung des Wirksamkeitsnachweises der Maßnahmen – durch die Fertigungsleitung entschieden. Es ist sicherzustellen, dass Kundenbeanstandungen in alle IPN-Wertströme zeitnah kommuniziert sind. Systemaudit - Mapping zu ISO/TS 16949:2009 (ISO9001:2008) 8.5.2 Prozessaudit - Mapping zu VDA 6.3 (2010) 6.2.1, 6.3.1, 6.5.3, 7.4 Wertstrom Q-Basics Prinzip 2 Bei Qualitätsabweichungen oder Überschreitung von Eingriffsgrenzen im Wertstrom (Source, Make, Deliver) muss der Mitarbeiter den Prozess stoppen und eskalieren. Wertstrom Q-Basics Prinzip 2 Es existiert ein System (z.B. Reißleine), das dem Bediener erlaubt, den Prozess beim Beobachten von Abweichungen eigenverantwortlich zu stoppen und dies dem nächsten Vorgesetzten unverzüglich zu melden. Abweichungen können Überschreitungen von Eingriffsgrenzen sein, aber auch durch subjektive Beobachtungen (z.B. Schrauber läuft nicht rund, Material wurde in falsche Rutsche gefüllt, Mitarbeiter arbeitet nicht nach Standard) festgestellt werden. Es muss ein definierter Prozess existieren, der den Wiederanlauf nach einem Stopp des Systems regelt. Der Prozess muss von der Werkstattführungskraft wieder freigegeben werden. Systemaudit - Mapping zu ISO/TS 16949:2009 (ISO9001:2008) 8.3 Prozessaudit - Mapping zu VDA 6.3 (2010) 6.3.1, 6.2.2 Wertstrom Q-Basics Prinzip 3 Sicherheits-, Gesundheits-, Fertigungs- und Prüfanweisungen werden befolgt. 5S-Standards sind installiert und werden eingehalten. Wertstrom Q-Basics Prinzip 3 An jeder Station sind die Fertigungs- und Prüfanweisungen klar ersichtlich. Eine durchgängige Symbolik ist vorhanden, die rechte/linke Handbewegung geht aus der Anweisung hervor. Die Fehlermodi aus der FMEA und besondere Merkmale aus dem Produktionslenkungsplan sind berücksichtigt. Aussagefähige Fotos unterstützen den Prozess. Es existiert ein Regelkreis, der Produktionslenkungsplan, FMEA und Anweisungen konsistent hält. Sicherheits- und Gesundheitsunterweisungen werden nach Plan ausgeführt; die Teilnahme ist Pflicht und wird dokumentiert. Alle Abweichungen sind mit der 8D-Systematik zu bearbeiten. Systemaudit - Mapping zu ISO/TS 16949:2009 (ISO9001:2008) Für HSE und 5S: 6.4, 6.4.1, 6.4.2 Für Fertigungs- & Prüfanweisungen: 7.5.1, 7.5.1.2 Prozessaudit - Mapping zu VDA 6.3 (2010) 6.4.3, 7.4 Wertstrom Q-Basics Prinzip 4 Die Sollwerte/Toleranzen für alle vorgegebenen Prozessparameter werden eingehalten. Wertstrom Q-Basics Prinzip 4 Alle Prozessparameter, welche die Produktqualität beeinflussen, sind klar definiert und werden systematisch auf Basis des Produktionslenkungsplans geprüft; alle erforderlichen Prüfmerkmale sind nach Vorgabe umgesetzt. Die Überprüfung, ob Sollwerte/Toleranzen für vorgegebene Parameter eingehalten werden, erfolgt über Prozessbestätigungen. Abweichungen werden systematisch erfasst und beseitigt. Systemaudit - Mapping zu ISO/TS 16949:2009 (ISO9001:2008) 7.5.1, 7.5.1.1, 7.5.1.3, 8.1, 8.2.4 Prozessaudit - Mapping zu VDA 6.3 (2010) 6.2.2 Wertstrom Q-Basics Prinzip 5 Prüfmittel sind definiert, Überwachungsintervalle werden eingehalten. Wertstrom Q-Basics Prinzip 5 In den Produktionslenkungsplänen sind Art und Einsatz der Prüfmittel für alle Prozesse definiert. Alle Prüfmittel sind kalibriert und werden nur mit gültigem Prüfaufkleber eingesetzt. Systemaudit - Mapping zu ISO/TS 16949:2009 (ISO9001:2008) 7.6, 7.5.1.1 Prozessaudit - Mapping zu VDA 6.3 (2010) 6.4.2 Wertstrom Q-Basics Prinzip 6 Das „Check the Checker“-Prinzip wird angewendet, und die Eignung des „Checkers“ ist nachgewiesen. Wertstrom Q-Basics Prinzip 6 Die Eignung von Prozessen, welche die Vermeidung oder Entdeckung von Fehlern zum Ziel haben (z.B. kameraüberwachte Prozesse, sensorbasierte Messungen, Prüfprozesse), muss nach einem definierten Standard überprüft werden. Mögliche Fehler – wie Laden falscher Kamera-Software, Fehlfunktion bzw. Fehlausrichtung von Sensoren, Laden eines falschen Prüfprogramms – müssen durch die Überprüfung verhindert werden. Diese Prüfprozesse müssen ebenso wie Wartungs- und Rüstprozesse mit angemessenen Methoden (z.B. FMEA) bewertet sein. Grundsätzlich ist die Vermeidung von Fehlern der Entdeckung immer vorzuziehen (z.B. Poka Yoke). Systemaudit - Mapping zu ISO/TS 16949:2009 (ISO9001:2008) 8.2.3.1, 8.5.3, 7.6.1 Prozessaudit - Mapping zu VDA 6.3 (2010) 6.4.2, 4.7, 6.3.2 Wertstrom Q-Basics Prinzip 7 Ein Wartungsstandard ist für jede Station installiert und wird eingehalten. Wertstrom Q-Basics Prinzip 7 Das 4-Säulen-TPM-Modell, insbesondere die autonome und präventive Wartung, ist für jede Station installiert. Dies beinhaltet ebenfalls die Rollen und Verantwortlichkeiten in der Fertigung und in den unterstützenden Bereichen. Systematische Beschädigungen und Verschmutzungen von Maschinen und Einrichtungselementen müssen konsequent analysiert, verstanden und abgestellt werden. Systemaudit - Mapping zu ISO/TS 16949:2009 (ISO9001:2008) 7.5.1.4 Prozessaudit - Mapping zu VDA 6.3 (2010) 6.4.1 Wertstrom Q-Basics Prinzip 8 Standzeiten sind für alle Werkzeuge festgelegt; der aktuelle Stand muss erkennbar sein. Bei Ausbau muss eine Q-Bewertung erfolgen. Wertstrom Q-Basics Prinzip 8 Die aktuellen Standzeiten aller Werkzeuge sind erfasst. Es besteht ein Warnsystem, das notwendige(n)/geplante(n) Werkzeugwartung/-ersatz rechtzeitig anzeigt. Jedes Werkzeug muss bei Ausbau auf Beschädigung/ Verschleißzustand geprüft werden; bei Abweichung sind Maßnahmen zur Absicherung der Produktqualität einzuleiten. Der Wiederanlauf ist klar geregelt (s. Prinzip 9), der Standard wird regelmäßig überprüft. Systemaudit - Mapping zu ISO/TS 16949:2009 (ISO9001:2008) 7.5.1.5 Prozessaudit - Mapping zu VDA 6.3 (2010) 6.4.1 Wertstrom Q-Basics Prinzip 9 Der Wiederanlauf nach Unterbrechungen ist für alle Maschinen und Einrichtungen klar geregelt. Wertstrom Q-Basics Prinzip 9 Jede Unterbrechung (Rüsten, Pausen, Schichtwechsel, Wartung, Stromausfall, Umbau) des kontinuierlichen Fertigungsflusses stellt ein potenzielles Qualitätsrisiko dar. Stillstandszeiten können Prozessparameter beeinflussen, Arbeitsreihenfolgen könnten verändert werden, die Konsistenz von Material und Hilfsstoffen kann sich ändern. Daher ist ein definierter Standard für den Wiederanlauf notwendig. Der Standard muss den Umgang mit den im Prozess befindlichen Produkten nach der Unterbrechung beschreiben. Alle Einrichtungen sind hinsichtlich Qualitätsrisiken im Zusammenhang mit Unterbrechungen nach definiertem Standard geprüft (z.B. Schweißprozess stoppt ungeplant, Spritzgussprozess steht, Produkt bleibt zu lange in Wärmebehandlung, Silikonraupe zu lange an der Luft). Der Standard beinhaltet ebenso die Analyse von kritischen Wechselteilen (z.B. Bohrer, Schweißelektroden). Nach größeren Unterbrechungen (z.B. Stationsumbau) ist der Prozess neu freizugeben und ein Prozessaudit durchzuführen. Systemaudit - Mapping zu ISO/TS 16949:2009 (ISO9001:2008) 7.5.2, 7.5.1.3 Prozessaudit - Mapping zu VDA 6.3 (2010) 6.2.2 Wertstrom Q-Basics Prinzip 10 Produkte und Behälter sind gemäß Standard gekennzeichnet. Wertstrom Q-Basics Prinzip 10 Folgende Kriterien müssen immer erfüllt sein: - Keine Ausschussprodukte in grüner Box - Keine guten Produkte in roter Box - Ausschussprodukte in roter Box - Durchgängiges Beschriftungskonzept im Werk: weiße Karte und roter diagonaler Strich bedeutet: Ware ist gesperrt; grüne Karte bedeutet: Ware nach Zusatzprüfung zurück in Fertigungsfluss und in Ordnung; gelbe Karte bedeutet: Ware zur Nacharbeit; rote Karte bedeutet: Ware ist Ausschuss; weiße Karte bedeutet: Ware in Ordnung. - Gefüllte Kisten müssen immer beschriftet sein. - Produkte sind gemäß Vorschrift gegen Umwelteinflüsse (z.B. Verschmutzung) geschützt. - In der Fertigungslinie müssen rote Kisten gegen Zugriff gesichert sein (entweder durch Verschließen oder über entsprechende Positionierung innerhalb der Station; Hinweis: Transport der roten Kisten von Maschine zu Analyseplatz unverschlossen möglich); Lagerung am Analyseplatz bzw. in Sammelausschussbehältern nur in verschlossenen Kisten. - Schlechtteilebehälter müssen nach Standard entleert und die Teile analysiert werden. Systemaudit - Mapping zu ISO/TS 16949:2009 (ISO9001:2008) 7.5.3 Prozessaudit - Mapping zu VDA 6.3 (2010) 6.1.4, 6.2.5 Wertstrom Q-Basics Prinzip 11 Die Handhabung von Ausschuss- und Nacharbeitsprodukten ist klar geregelt. Wertstrom Q-Basics Prinzip 11 Nacharbeit ist grundsätzlich zu vermeiden und nur gestattet, wenn eine entsprechende Verfahrensanweisung vorliegt. Dabei ist besonders zu beachten, dass eine FMEA und ein Produktionslenkungsplan für den Rückbau und die Wiedereinschleusung existieren, die Nacharbeit zeitlich befristet ist und auf einer Serieneinrichtung stattfindet. Wenn der Nacharbeitsprozess dauerhaft erforderlich ist, ist dieser in einen Standardprozess zu überführen; Genehmigung durch GB/QM. Ausschuss muss gemäß Standard entsorgt werden, unbefugte Weiternutzung dieser Produkte muss verhindert werden (z.B. durch Zerstörung). Systemaudit - Mapping zu ISO/TS 16949:2009 (ISO9001:2008) 8.3 Prozessaudit - Mapping zu VDA 6.3 (2010) 6.2.1, 6.2.5 Wertstrom Q-Basics Prinzip 12 Produkte, die auf den Boden oder in die Maschine gefallen sind oder nicht zugeordnet werden können, müssen verschrottet werden. Wertstrom Q-Basics Prinzip 12 Jeder einzelne Mitarbeiter muss diesen Standard einhalten, unabhängig von organisatorischer Zuordnung bzw. Hierarchieebene. Die Werkstattführungskraft ist zu informieren. Die Produkte müssen entsprechend Prozessvorschrift verschrottet werden. Systemaudit - Mapping zu ISO/TS 16949:2009 (ISO9001:2008) 8.3.1 Prozessaudit - Mapping zu VDA 6.3 (2010) 6.2.1, 6.2.5 Wertstrom Q-Basics Prinzip 13 Nur das richtige Produkt darf zur Entnahme und zur Montage zur Verfügung stehen. Wertstrom Q-Basics Prinzip 13 Zum Zeitpunkt der Montage darf nur das richtige Produkt für den Mitarbeiter verfügbar sein. Alle anderen an der Montagestation gelagerten Varianten müssen für den Mitarbeiter unzugänglich sein. Ebenso muss für die gesamte Logistikkette sichergestellt sein, dass nur das richtige Produkt entnommen bzw. zur Verfügung gestellt wird. Systemaudit - Mapping zu ISO/TS 16949:2009 (ISO9001:2008) 7.5.3 Prozessaudit - Mapping zu VDA 6.3 (2010) 6.2.1, 6.2.5 Wertstrom Q-Basics Prinzip 14 Der Umgang mit Restmengen ist eindeutig geregelt. Wertstrom Q-Basics Prinzip 14 Restmengen müssen eindeutig gekennzeichnet und sicher verwahrt werden (Restmengenkarte; Restmengenregal). „First In, First Out“ muss eingehalten werden. Da die Produkte noch nicht endverpackt sind, ist besonderes Augenmerk auf Ordnung und Sauberkeit zu legen. Maximale Lagerzeiten sind nicht zu überschreiten. Bei der Umsetzung von Änderungsscheinen müssen Restmengen berücksichtigt werden. Systemaudit - Mapping zu ISO/TS 16949:2009 (ISO9001:2008) 7.5.5.1 Prozessaudit - Mapping zu VDA 6.3 (2010) 6.1.2 Wertstrom Q-Basics 14 Qualitätsprinzipien für den Wertstrom Wertstrom Q-Basics Verantwortlich für den Inhalt: C/QM
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