Evaluation und Weiterentwicklung des Verkehrsfolgekostenschätzers BMVI / Forschungsprogramm Stadtverkehr (FoPS) Ausgangssituation In Zeiten angespannter öffentlicher Haushalte wird es für Kommunen immer wichtiger, die Folgekosten von Siedlungsentwicklungsprojekten zu kennen. Um dies zu erleichtern, wurde vor zweieinhalb Jahren ein Werkzeug entwickelt, mit dem die Verkehrsfolgekosten einfach und frühzeitig ermittelt werden Auftraggeber: können: Der Verkehrsfolgekostenschätzer. Dieses Werkzeug wird nun evalu- Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) iert, aktualisiert und erweitert. Inhaltlich-fachliche Betreuung: In Regionen mit stagnierender oder abnehmender Bevölkerung reduzieren sich bei einer Ausweitung von Siedlungsflächen die Siedlungsdichten. Als Folge steigen die Kosten für Bau, Unterhalt und Betrieb der Verkehrsinfra- Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) Referat I 5 – Verkehr und Umwelt struktur. Bisher werden die Folgekosten des Verkehrs bei Standortanalysen Ansprechpartner: oft nicht betrachtet. Dabei belasten diese die kommunalen Haushalte langfris- Stephan Günthner Tel.: +49 228 99401-2235 tig und teilweise nicht unerheblich. Bearbeitungszeitraum: Der Verkehrsfolgekostenschätzer (VFKS) ermöglicht den Akteuren der Stadt- 11/2013 – in Bearbeitung und Verkehrsplanung eine frühzeitige Abschätzung von Verkehrsfolgekosten. Infoline: Ziele des Verkehrsfolgekostenschätzers heike.schaeuble@ptvgroup.com ÖV-Planung und Bewertung Hauptzielgruppe des VFKS sind kleine und mittlere Kommunen, die nicht über eigene umfangreiche Verkehrsmodelle verfügen. Die Nutzer sollen ohne besondere Softwarekenntnisse und ohne große Datenrecherche die Möglichkeit haben, auch unterschiedliche Nutzungsszenarien bewerten und vergleichen zu können. Hierbei wird im Sinne des Nutzers auf eine leichte Handhabbarkeit Wert gelegt. Inhaltlich soll der VFKS erweitert werden, um nun neben Wohn- und Mischgebieten künftig auch für Gewerbegebiete sowie für neue Infrastrukturprojekte (Einzelhandel, Gemeinbedarfseinrichtungen, Schulen etc.) anwendbar zu sein. Zusätzlich wird die bisherige Ausrichtung auf die Neubautätigkeit um Projekte der Innenentwicklung und um Stadtumbauprojekte ergänzt. Neben dem klassischen Bebauungsplan soll der VFKS damit © PTV Transport Consult GmbH consult.ptvgroup.com Evaluation und Weiterentwicklung des Verkehrsfolgekostenschätzers auch für Masterpläne einsetzbar sein, die zunehmend Steuerungsfunktionen bei der Innenentwicklung übernehmen. Vorgehensweise In einem ersten Schritt wird die bisherige Nutzung des Verkehrsfolgekostenschätzers ermittelt und bewertet. Für die vorhandenen Module des Verkehrsfolgekostenschätzers existieren bereits Kennwerte. Es wird geprüft, ob eine Aktualisierung der vorhandenen Kennwerte oder eine methodische Überarbeitung der vorhandenen Kennwerte erforderlich ist. Bei der Erweiterung des VFKS um neue, zusätzliche Module werden folgende Themenfelder berücksichtigt: Verfeinerung der Verkehrsverhaltens- und Verkehrsleistungsdaten Verbesserung der ÖPNV-Angebotsabbildung und ÖPNVKostenberechnung Erweiterung des Werkzeugs um "Nicht-Wohnnutzung" und "NichtNeubaugebiet" Aufnahme von verkehrsbedingten Umweltfolgen Der aktualisierte und erweiterte VFKS soll auf seine Praxisnähe überprüft werden. Hierzu sind Anwendungstests mit Fallbeispiel-Kommunen geplant. Die Bearbeitung erfolgt in Zusammenarbeit mit der PTV AG und Nils Krieger (Regierungsbaumeister SRL). Die Weiterentwicklung wird von einem externen Beirat begleitet. Dieser ist interdisziplinär besetzt und bindet Experten aus Wissenschaft und Praxis ein. Sie haben Ihre Schwerpunkte in verschiedenen Bereichen der Stadt- und Regionalplanung sowie der Verkehrsplanung. Weitere Informationen sind veröffentlicht auf http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/FP/FOPS/Projekte/projekte_node.html . © PTV Transport Consult GmbH consult.ptvgroup.com
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