NR. 16/2015, 24. APRIL 2015 DEUTSCHE AUSGABE Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904 ARGENTINIEN BOCA GEGEN RIVER GLEICH DREIMAL SWANSEA CITY DIE ERFOLGSSTORY AUS WALES KANADA 2015 SCHWEIZER TRAINERIN MIT AMBITIONEN WM-Treffer für zwei Nationalteams Prosinecki und die Neunziger W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L 6 Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com Der grosse Blonde Er war der strahlende Stern am jugoslawischen Fussballhimmel: Robert Prosinecki. Mit seiner Übersicht spielte er immer wieder die entscheidenden Pässe. Als einziger Spieler traf er an einer WM-Endrunde für zwei verschiedene Nationalmannschaften. Im Interview mit Massimo Franchi spricht er über unvergessene Siege und bittere Niederlagen. 18 “Ich kann Ängste abbauen” Mit dem Schweizer Frauen-Nationalteam will die Deutsche Trainerin Martina Voss-Tecklenburg für Furore sorgen und der Mannschaft ihre Winnermentalität einverleiben. 24 A lles anders in Swansea Nebst dem Besuch von Schlössern, Stränden und Pubs kann man in Wales auch zum Fussball gehen. Ins Liberty Stadium zum Beispiel. Swansea City überzeugt seit 2011 in der Premier League. 29 S epp Blatter Der FIFA-Präsident thematisiert in seiner wöchentlichen Kolumne die über 60-jährige Geschichte der Asiatischen Fussball-Konföderation: “Die AFC steht auch für die Bedeutung des Fussballs als Lebensschule.” Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com 16 Prosinecki und die Neunziger Unser Titelbild zeigt den Mittelfeldspieler Robert Prosinecki im Jahr 1991. Die Aufnahme entstand kurz vor seinem Wechsel von Roter Stern Belgrad zu Real Madrid. Argentinien Gleich drei Superclásicos stehen innerhalb von elf Tagen an. (Im Bild: Fernando Gago von Boca Juniors) The-FIFA-Weekly-App The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf dem Tablet verfügbar. http://www.fifa.com/mobile 2 T H E F I FA W E E K LY Frauen-Weltmeisterschaft 6. Juni – 5. Juli 2015, Kanada Getty Images (3), imago imago D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L Europa 54 Mitglieder www.uefa.com Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com 37 Murun Altankhuyag Der mongolische Stürmer hat mit Hilfe von YouTube-Clips einen Vertrag im Ausland unterschrieben. 30 WM-Vorbereitung Die Schiedsrichterinnen der Frauen-WM zu Gast in Zürich. (Im Bild: Bibiana Steinhaus) 17 Frankreich PSG’s gesperrter Star Zlatan Ibrahimovic steht vor der Rückkehr ins Team. Blue Stars / FIFA Youth Cup U20-Weltmeisterschaft Beach-Soccer-Weltmeisterschaft U17-Weltmeisterschaft 13. + 14. Mai 2015, Zürich, Schweiz 30. Mai – 20. Juni 2015, Neuseeland 9. – 19. Juli 2015, Portugal 17. Oktober – 8. November 2015, Chile T H E F I FA W E E K LY 3 FIFA PARTNER UNCOVERED Glanzmomente E s gibt diese Tore, die einem lange in Erinnerung bleiben. Das geht nicht nur dem Zuschauer so, sondern natürlich auch dem Spieler, der getroffen hat. Und manchmal auch seinem Gegenspieler. Würde man Arthur Numan fragen, würde er das wohl bestätigen. Denn im Spiel um Platz 3 der WM 1998 in Frankreich war er vermutlich der festen Überzeugung, sehr gut auf seinen kroatischen Gegenspieler aufzupassen. Doch der Niederländer hatte die Rechnung ohne Robert Prosinecki gemacht. Der “grosse Blonde” nahm im Strafraum den Ball an, drehte sich um die eigene Achse, machte zwei Schritte und traf mit rechts – unhaltbar für Edwin van der Sar – zum 1:0. Ein Traumtor. Das ist nur einer der Glanzmomente in der internationalen Karriere Prosineckis. Der heute 46-Jährige, der soweit einzige Spieler, der an einer WM-Endrunde für zwei Nationalteams (Jugoslawien, Kroatien) traf, spricht im Interview mit unserem Mitarbeiter Massimo Franchi über seine glänzende Karriere in den Neunzigern und über das Nationalteam Aserbaidschans, dessen Coach er ist. Å Mario Wagner / 2Agenten Sarah Steiner T H E F I FA W E E K LY 5 Junger Mann mit klarem Blick Robert Prosinecki im Freizeitoutfit des jugoslawischen Fussballverbands 1990. 6 T H E F I FA W E E K LY imago ROBERT PROSINECKI ROBERT PROSINECKI WELTENBÜRGER Robert Prosinecki traf bei WM-Endrunden als soweit einziger Spieler für unterschiedliche Nationalteams – 1990 für Jugoslawien und 1998 für Kroatien. Massimo Franchi sprach mit dem ehemaligen Real-Madrid- und Barça-Profi, der heute das Nationalteam von Aserbaidschan trainiert. Herr Prosinecki, Sie halten einen kuriosen Rekord: Sie sind der einzige Spieler in der Geschichte der WM, dem es gelungen ist, bei zwei Endrunden für unterschiedliche Mannschaften ein Tor zu erzielen – zunächst für Jugoslawien, später für Kroatien. Robert Prosinecki: Ich habe an drei Weltmeisterschaften teil genommen. 1990 in Italien mit Jugoslawien unter dem bosnischen Trainer Ivica Osim, 1998 in Frankreich mit Kroatien unter Ciro Blazevic und schliesslich 2002 in Korea / Japan, ebenfalls mit der kroatischen Nationalmannschaft, die damals von Mirko Jozic betreut wurde. Im jugoslawischen Trikot habe ich gegen die Vereinigten Arabischen Emirate getroffen, während ich für Kroati en gegen Jamaika und die Niederlande erfolgreich war. Das waren alles wichtige und unvergessliche Erlebnisse – sowohl für meine Spieler- und Trainerkarriere als auch für mich. Wenn Sie auch noch für Deutschland gespielt hätten, wäre Ihr Rekord wohl unschlagbar. Ja, ich wurde in Villingen-Schwenningen in Baden-Württem berg geboren, meine Eltern arbeiteten in der Hotelbranche. Für Deutschland zu spielen wäre allerdings nicht möglich gewesen, denn man kann den Verband nicht mehr wechseln, wenn man einmal in einem b estimmten A-Team gespielt hat. Ich konnte nur T H E F I FA W E E K LY 7 ROBERT PROSINECKI Volle Konzentration Prosinecki in den Farben Jugoslawiens 1990. 8 T H E F I FA W E E K LY WM in Italien 1990 Prosinecki für Jugoslawien im Zweikampf mit Diego Armando Maradona. imago (3) WM in Frankreich 1998 Prosinecki spielt für Kroatien. ROBERT PROSINECKI Erstmals Nationalcoach Seit Dezember 2014 trainiert Prosinecki die Auswahl Aserbaidschans. deshalb wählen, weil Jugoslawien nicht mehr existierte und in die Einzelstaaten Serbien, Kroatien, Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien und zuletzt Montenegro und Kosovo zerfallen ist. Resul Rehimov / AFP / Anadolu Agency Zuvor, genauer gesagt 1987, wurden Sie im Alter von 18 Jahren in Chile U20-Weltmeister und zum besten Spieler des Turniers gewählt. Das war ein unbeschreibliches Gefühl. Wir hatten eine sehr starke Mannschaft, ein multikulturelles Jugoslawien, wobei den Kroaten unter Trainer Jozic eine dominierende Rolle zukam. In diesem Team spielten unter anderem Suker, Boban, Stimac, Jarni, Mijatovic, Brnovic, Lekovic und Petric. Ich erinnere mich noch an meinenFreistoss, der uns im Viertelfinale gegen Brasilien den Sieg bescherte. Es war nur noch eine Minute zu spielen und alles deutete bereits auf eine Verlängerung hin. Der Jubel kannte keine Grenzen. Dann haben wir das Finale gegen die Bundesrepublik Deutschland nach Elfmeterschiessen gewonnen. Ich war leider nicht dabei, da ich aufgrund einer Gelben Karte gesperrt war, die ich im Halbfinale gegen die DDR bekommen hatte. Doch meine Mitspieler behielten im Elfmeterschiessen die Nerven. Kommen wir wieder auf Ihre WM-Teilnahmen zurück. Was sind Ihre Erinnerungen an 1990? In Italien haben wir uns erneut als Fussballmacht präsentiert. Man denke nur an all die grossartigen Spieler wie Savicevic, Susic, Vujovic, Hadzibegic, Katanec, Spasic, Vulic oder Brnovic. Im Kader standen ausserdem Pancev, Suker und der junge Boksic. Leider haben wir die Elfmeter-Lotterie damals verloren. Im Viertelfinale bekamen wir es mit dem amtierenden Weltmeister Argentinien und Maradona zu tun, der gemeinsam mit Michel Platini das Idol meiner Jugend war. Wir konnten gegen den späteren Finalisten auf Augenhöhe mithalten – obwohl wir bereits nach einer knappen halben Stunde durch den Platzverweis von Refik Sabanadzovic nur noch zu zehnt waren. Er war erst wenige Minuten zuvor wegen eines Foulspiels am damaligen Ausnahmespieler der SSC Neapel, Maradona, verwarnt worden. Nach der Verlängerung waren noch immer keine Tore gefallen. Dann folgte das Elfmeterschiessen. Ich verwandelte meinen Strafstoss, doch leider reichte es nicht für uns. Wir können uns jedoch damit trösten, gegen eine sehr starke argentinische Mannschaft ausgeschieden zu sein. Acht Jahre später, bei der Endrunde in Frankreich, hätten Sie mit Kroatien beinahe den Titel errungen. Ja, das war ein trauriger Moment, der schlimmste in meiner Karriere. Im Halbfinale trafen wir im Stade de France auf Gastgeber Frankreich. Nachdem ich in den drei Gruppenspielen in der Startformation gestanden hatte, sass ich im Achtel- ebenso wie im Viertelfinale nur auf der Bank. Nach 45 Minuten stand es noch immer 0:0. Dann brachte uns Suker unmittelbar nach dem Seitenwechsel in Führung, doch direkt im Gegenzug traf Thuram zum Ausgleich. Mitte der zweiten Halbzeit machte der französische Abwehrspieler seinen Doppelpack perfekt. Wir konnten leider nicht mehr zurückschlagen. Am Ende mussten wir uns mit dem 3. Platz begnügen, nachdem wir im kleinen Finale die Niederlande geschlagen hatten. Bei unserer Ankunft in Zagreb empfingen uns die Fans T H E F I FA W E E K LY 9 ROBERT PROSINECKI “Veliki zhuti” – der grosse Blonde S eine blonde Mähne leuchtete zwischen dem Ende der 1980er-Jahre und dem Beginn des neuen Jahrtausends auf den Fussballplätzen wie Sonnenschein – ein goldener Schimmer. Es war ein Genuss, den 1969 geborenen kroatischen Star Robert Prosinecki spielen zu sehen. Er zählt zu den talentiertesten Spielern, die der Balkan je hervorgebracht hat. Er war in der Lage, Zaubertore zu schiessen und die Gegner mit seinen unnachahmlich flinken und geschmeidigen Dribblings schwindelig zu spielen. Der Spielmacher mit der Nummer 7 glänzte vor allem durch seine grossartige Technik, seine Eleganz, seine Laufbereitschaft und seine Ballführung. 1987 gewann er mit Jugoslawien im Alter von 18 Jahren die U20-Weltmeisterschaft in Chile. Der Durchmarsch im Stadion von Santiago hätte nicht beeindruckender sein können: sechs Siege in sechs Spielen. Nach dem 4:2-Auftaktsieg gegen die Gastgeber folgten Erfolge gegen Australien (4:0), Togo (4:1), Brasilien (2:1), die DDR (2:1) und im Finale der Triumph im Elfmeterschiessen gegen Deutschland. So wie Diego Armando Maradona (1979 in Japan) wurde auch er einstimmig zum besten Spieler des Turniers gewählt und mit dem Goldenen Ball ausgezeichnet. Dieses Privileg sollte in Zukunft auch anderen Champions zuteil werden, etwa den Argentiniern Lionel Messi (Niederlande 2005) und Sergio Agüero (Kanada 2007) sowie dem Franzosen Paul Pogba (Türkei 2013). Mit Belgrad auf dem Thron Europas In Kroatien wird er “Zhuti” (der Blonde) genannt, aber auch “Veliki zhuti” (der grosse Blonde). Es war der damalige Sportdirektor und spätere Präsident Dragan Dzajic, früher selbst Starspieler von Roter Stern Belgrad, der ihn zum Traditionsklub aus der serbischen Hauptstadt holte. Trainer war d amals Velibor Vasovic, der ehemalige Kapitän von Ajax Amsterdam. Bei Dinamo Zagreb war “Robi” von Coach “Ciro” Blazevic aussortiert worden. Nachdem er bei der WM 1990 in Italien mit der jugoslawischen Nationalmannschaft für Furore gesorgt hatte, führte er Roter Stern Belgrad 1991 zum Gewinn des Europapokals der Landesmeister. Im Halbfinale setzten sich die Belgrader gegen den FC Bayern München durch (2:1 in München, 1:1 in Belgrad), ehe sie im Endspiel in Bari Olympique Marseille nach Elfmeterschiessen bezwangen und damit während der gesamten Europapokalsaison ungeschlagen blieben. Geförder t von Johan Cruy ff Dann folgte der Wechsel zu Real Madrid, wo Prosinecki in drei Jahren Höhen, aufgrund zahlreicher Verletzungen jedoch auch Tiefen erlebte. Seine Kritiker bescheinigten ihm “Muskeln aus Kristall”. Doch wenn er zu 100 Prozent fit war, mussten allenfalls die Gegner leiden. Er spielte so stark, dass sogar der E rzrivale aus Barcelona Interesse an seinen Diensten zeigte. Sein Förderer war Johan Cruyff. Nach seiner Rückkehr zu Croatia Zagreb (dem ehemaligen Dinamo) spielte Prosinecki auch in Belgien (Standard Lüttich), England (FC Portsmouth) und Slowenien (Olimpija Ljubljana), ehe er seine Trainerkarriere als A ssistent von Slaven Bilic in der kroatischen Nationalmannschaft begann. In Folge wurde er zum Cheftrainer von Roter Stern bestellt, übernahm später das Ruder beim türkischen Klubs Kayserispor. Im Dezember des Jahres 2014 löste er Berti Vogts ab und fungiert nun als Nationaltrainer von Aserbaidschan. MF Name Robert Prosinecki Geburtsdatum, Geburtsort 12. Januar 1969, Schwenningen, Deutschland Position Mittelfeldspieler Stationen als Spieler (Auswahl) 1987–1991 Roter Stern Belgrad 1991–1994 Real Madrid 1994–1995 Real Oviedo 1995–1996 Barcelona 1997–2000 Croatia Zagreb 2002–2003 NK Olimpija Ljubljana 2003–2004 NK Zagreb Grösste Erfolge Junioren-Weltmeister 1987 (Jugoslawien) Europapokalsieger der Landesmeister 1991 (Roter Stern Belgrad) Spanischer Pokalsieger 1993 (Real Madrid) Spanischer Superpokal-Sieger 1996 (FC Barcelona) WM-Dritter 1998 (Kroatien) Auf zum Titel! Prosinecki im Dress von Roter Stern Belgrad im Europapokal-Finale 1991 gegen Olympique de Marseille (5:3 n.P.). 10 T H E F I FA W E E K LY 2006–2010 Kroatien (Co-Trainer) 2010–2012 Roter Stern Belgrad 2012–2013 Kayserispor seit 2014 Aserbaidschan Internationale Einsätze 1989–1991 Jugoslawien, 15 Spiele (5 Tore) 1994–2002 Kroatien, 49 Spiele (10 Tore) Presse Sports / freshfocus Stationen als Coach ROBERT PROSINECKI Königlich Für Real Madrid spielte Prosinecki zwischen 1991 und 1994. wie Helden. Eine kleine Nation mit etwas mehr als vier Millionen Einwohnern war in den Olymp des Weltfussballs aufgestiegen. Lilian Thuram, der damals bei Parma spielte, hat euch fast im Alleingang aus dem Turnier geschossen. imago, Dukas / action press Eine Sache beschäftigt mich noch heute: Wie viele Tore hatte er vor diesem Spiel für die Nationalmannschaft erzielt? Kein einziges! Wie viele Tore hat er nach diesem Spiel für die Nationalmannschaft erzielt? Kein einziges! Aber an diesem Abend ist Thuram regelrecht explodiert und hat gleich zwei Treffer markiert, die obendrein entscheidend waren. Seine einzigen beiden Tore in 142 Spielen für die Bleus ... Auch solche Kuriositäten gehören zum Fussball. Das Unmögliche wird möglich und schliesslich Realität. Einerseits gibt es schöne, wunderbare Momente, andererseits aber auch bittere Pillen, die nur schwer zu schlucken sind. Das Wichtigste ist, nach einem Tiefpunkt wieder aufzustehen. Das ist das Gesetz des Sports. In diesem legendären Halbfinale in Saint-Denis wechselte Sie Nationaltrainer Miroslav Blazevic erst eine Minute vor dem Schlusspfiff für Mario Stanic ein. War das nicht eine Demütigung? Schliesslich war ausgerechnet er es, der angekündigt hatte, seine Trainerlizenz zu essen, falls aus Ihnen jemals ein Profifussballer werden würde, als Sie noch ein vielversprechendes Talent im Nachwuchs von Dinamo Zagreb waren. Als er das zum Besten gab, entsprach dies seiner Meinung. Diese Äusserung hat mich ungeheuer motiviert und angespornt, Einsatz beim Real-Rivalen Prosinecki war auch für den FC Barcelona aktiv (1995/1996). Das Wichtigste ist, nach einem Tiefpunkt wieder aufzustehen. mich als Spieler weiterzuentwickeln. Seither lief meine Karriere wie am Schnürchen. Er zählt heute zu meinen Freunden und Kollegen. Was war der schönste Moment in Ihrer Profikarriere? Zweifelsohne der Gewinn der Champions League, die damals noch Europapokal der Landesmeister hiess. 1991 gewannen wir den Titel mit Crvena Zvezda (FK Roter Stern Belgrad, Red.). Das war der letzte grosse Titel für das ehemalige Jugoslawien. D amals konnten wir im Endspiel in Bari Olympique Marseille bezwingen. Wieder fiel die Entscheidung nach 120 torlosen Minuten im Elfmeterschiessen. Wir hatten eine grossartige Mannschaft, die vom serbischen Trainer Ljubomir “Ljupko” Petrovic betreut wurde. Mit mir spielten der Montenegriner Savicevic, die Serben Mihajlovic und Jugovic, der Rumäne Belodedici, die Mazedonier Pancev und Najdoski sowie der Bosnier Sabanadzovic. Piksi Stojkovic war hingegen nicht mehr dabei – er hatte uns im Sommer zuvor ausgerechnet in Richtung Marseille verlassen. Der Trainer der Franzosen, der Belgier Goethals, wechselte ihn erst in der zweiten Halbzeit der Verlängerung T H E F I FA W E E K LY 11 Auf Europas Thron Roter-Stern-Idol Prosinecki stemmt den Europapokal der Landesmeister 1991. 12 T H E F I FA W E E K LY imago ROBERT PROSINECKI ROBERT PROSINECKI ein. Wir haben alle fünf Elfmeter verwandelt, ich den ersten, und am Ende konnten wir diese Trophäe bejubeln – die erste und einzige in der Geschichte des ehemaligen Jugoslawien. dische Trainer, die wiederum dazu beitragen, das Niveau der Spieler zu heben, und zwar beginnend beim Nachwuchs. Wie lebt es sich in Baku? Was bedeutete dieser Triumph für Sie? Er hat die Karriere und das Leben von uns Spielern von Grund auf verändert. Wenige Wochen nach diesem Spiel holten mich Präsident Ramón Mendoza und der serbische Trainer Radomir Antic zu Real Madrid, während Sabanadzovic nach Griechenland wechselte und Torhüter Stojanovic nach Belgien ging. Im darauffolgenden Jahr wechselten Savicevic, Mihajlovic, Jugovic und Pancev nach Italien, Belodedici, Najdoski und Stosic nach Spanien. Auch Trainer Petrovic wurde unmittelbar nach dem Gewinn der Königsklasse von Espanyol Barcelona verpflichtet. Hier lebt es sich sehr gut. Baku hat über zwei Millionen Einwohner und ist eine Stadt wie jede andere europäische Hauptstadt. Hier gibt es alles: angefangen mit dem Meer, dem Kaspischen Meer, bis hin zur Gebirgskette im Nordwesten, dem Kaukasus. Es handelt sich um eine pulsierende, dynamische und zukunftsorientierte Metropole, in der jeden Tag neue Infrastrukturen und Gebäude errichtet werden. Vor allem das “Feuerland” ist sehr beeindruckend. Dieses hat seinen Namen von den zahlreichen Stellen, an denen Erdgas aus der Erde austritt und für ein beeindruckendes Flammenspiel sorgt. Diese Orte sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus? Man muss den Kindern beibringen, welchen Wert Bildung, Respekt und Anstand haben. Sie zählten zu den grossen Spielern des Balkans. Manche kroatische Experten meinen, dass Sie ohne Zigaretten und Whisky zu den besten Spielern der Welt gezählt hätten oder sogar der Beste hätten sein können. Ich glaube nicht, dass das stimmt. Wie schwierig war es für Sie, im Dezember 2010 als Trainer von Roter Stern nach Belgrad zurückzukehren, nachdem Sie sich dazu entschieden hatten, für die kroatische Nationalmannschaft zu spielen? Nicht sehr schwierig, denn ich habe dem Klub als Spieler sehr viel gegeben. Ich kann aber auch verstehen, dass die Sache anders gelaufen wäre, wenn dies zehn Jahre früher passiert wäre. Wie lautet Ihre Strategie im Kampf gegen den in den Stadien grassierenden Rassismus? Man muss von Grund auf beginnen, also bereits in den Schulen – sowohl in den staatlichen als auch in den Fussballakademien. Man muss den Kindern beibringen, welchen Wert Bildung, Respekt und Anstand haben. Im vergangenen Monat haben Sie Ihr Debüt als Trainer von Aserbaidschan gegeben. Sie haben Berti Vogts in dieser Funktion abgelöst und gleich in Ihrem ersten Spiel in der Qualifikationsgruppe H drei Punkte gegen Malta gewonnen. Warum haben Sie sich entschieden, eine Mannschaft zu betreuen, die in der FIFA- Weltrangliste den 115. Platz belegt? Das Projekt, das mir Generalsekretär Elkhan Mammadov vorgelegt hat, hat mir seit unserem ersten Treffen in Paris sehr gut gefallen. Das ist eine neue Herausforderung für mich. Es ist ein langfristiges Projekt, das ich mit Leidenschaft und eisernem Willen angehe, denn dort gibt es viel Verbesserungsbedarf. Mein vorrangiges Ziel besteht darin, zur Weiterentwicklung des aserbaidschanischen Fussballs beizutragen. Die Qualifikation für eine WM- oder EM-Endrunde zu schaffen, ist natürlich alles andere als einfach. Wir brauchen Zeit, doch wir arbeiten daran. Es sind sowohl Spieler als auch Ressourcen vorhanden, denn Aserbaidschan ist auf dem Weg nach oben. Es gibt eine grossartige Infrastruktur und auslän- Ich stehe früh am Morgen auf, um meine 11- bzw. 15-jährigen Töchter Roberta und Leonarda in die internationale Schule zu bringen. Dann gehe ich in mein Büro beim Verband, wo ich bis zum Abend arbeite. Danach fahre ich nach Hause, wo meine Frau Vlatka bereits auf mich wartet. Neben dem Fussball, meiner grossen Leidenschaft, habe ich nur ein Hobby: meine Familie. Träumen Sie davon, eines Tages einen Spitzenklub wie Real Madrid oder den FC Barcelona zu trainieren, wo Sie schon als Spieler für Furore sorgen konnten? Im Augenblick denke ich nur an meine unmittelbare Zukunft in Aserbaidschan. Ich habe soeben erst ein dreijähriges Projekt begonnen und beschäftige mich ausschliesslich mit dem aserbaidschanischen Fussball. Würden Sie sich als Trainer eher mit Mourinho oder mit Guardiola vergleichen? Diese beiden Trainer zählen zu den besten der Welt. Man denke nur an die Titel, die sie mit ihren Klubs bereits geholt haben. Ich stehe erst am Anfang, weshalb ein Vergleich unangebracht wäre. Beide sind grossartige Trainer – ich wüsste nicht, für wen ich mich entscheiden sollte. Was die Philosophie, die Spielweise und die langfristige Arbeit betrifft, habe ich jedoch mehr mit Guardiola gemein. Å Mit Robert Prosinecki sprach Massimo Franchi Die FIFA in A s er b aids chan D i e A s s o z i a t i o n d e r Fu s s b all - F ö d e r a t i o n e n A s e r b ai d s c h an s A F FA w ur d e 1992 g e gr ün d e t un d i s t s e i t 1994 F IFA - Mi t gli e d . D a s F IFA - Rank in g b il d e t d a s s c hn e ll e A u f un d A b d e r N a t i o n alm ann s c h a f t in d e n v e r g an g e n e n z e hn J ahr e n ab: 125. Ran g 20 0 8, 94. Ran g 2013, 135. Ran g 2014 b e i Üb e r n ahm e d e s n e u e n C o a c h s Ro b e r t P r o s in e c k i, ak t u e ll 115. Ran g . In d e n v e r g an g e n e n z e hn J ahr e n inv e s t i e r t e di e F IFA in s g e s am t f a s t v i e r Milli o n e n US - D o ll ar in d e n B au e in e s K un s t r a s e n - Fu s s b allp l a t z e s un d e in e s H aup t s i t z e s in d e r H aup t s t a d t B aku (20 05) s ow i e in di e Ve r b e s s e r un g d e s Ju g e n d f u s s b all s im g an z e n L an d (2015). T H E F I FA W E E K LY 13 Jeder Traum braucht einen Kick-off. Beflügeln Sie ihre Leidenschaft. Nutzen Sie jetzt Ihre Visa Card, um Tickets für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ zu kaufen! BLICK IN DIE LIGEN I N Polen: Ekstraklasa Sesselr üc ken i n Polen Sarah Steiner ist Redakteurin bei The FIFA Weekly. Es ist Saisonendspurt in der polnischen Ekstraklasa. Denn nur die ersten acht Teams qualifizieren sich für die Meister schaftsrunde und spielen um den Titel. Während Meister Legia Warschau zwei Runden vor Schluss mit vier Punkten Vorsprung auf Lech Posen kaum noch von der Tabellenspitze zu verdrängen sein wird, sieht die Sache im Mittelfeld ganz anders aus. Zwischen Rang 7 und Rang 10 trennen die Teams gerade mal drei Punkte – der Kampf um die Finalrundenplätze ist in vollem Gang. Jakub Piasecki / Cyfrasport Dass es um alles oder nichts geht, hat auch Robert Podolinski, Coach von KS Cracovia, am eigenen Leib erfahren müssen. Nach der Niederlage (0:1) gegen Pogon Stettin steht endgültig fest, dass seine Mannschaft in der Abstiegsrunde um den Ligaerhalt kämpfen S I wird. Dies jedoch nicht unter seiner Leitung. Er musste seinen Posten räumen. Die Trainerstühle wackeln gewaltig in der Ekstraklasa. Neben Robert Podolinksi muss ten in den letzten Wochen gleich drei weitere Coaches ebenfalls ihre Entlassungsschreiben entgegennehmen. Ángel Pérez García bei Piast Gliwice, Franciszek Smuda bei Wisla Krakau und Jan Kocian bei Pogon Stettin. Der Kampf um die Finalrundenplätze ist in v ollem Gang. In der Hafenstadt an der Oder ist seit der Entlassung von Kocian der Erfolg und somit auch die Hoffnung zurückgekehrt. Seit zwei D E Runden leitet Czeslaw Michniewicz das Geschehen. Nur gerade zwei Tage nach seiner Unterschrift gewann er gleich sein erstes Spiel gegen Jagiellonia Bialystok mit 2:0. Doch der polnische Mourinho, wie sie ihn hier nennen, relativierte den Erfolg: “Ich bin erst gerade angekommen, viel konnte ich ja noch nicht verändern. Ich habe den Jungs einfach gesagt, sie sollen Fussball spielen. Und sie sind raus aufs Spielfeld und haben gekämpft.” Auch sein zweites Spiel entschied Michniewicz für sich. Es war der erste Auswärtssieg der Mannschaft seit dem 19. September 2014. Die Bewährungsprobe folgt aber in den letzten zwei Runden. Denn sein Team steht auf Rang 8, eben diesem Platz, der gerade noch zur Teilnahme an der Meisterschafts runde berechtigt. Unter dem Strich ist Lechia Gdansk platziert – mit genauso vielen Punk ten, aber einem etwas schlechteren Tor verhältnis. In der zweitletzten Runde geht es gegen Gornik Zabrze (Rang 6, 40 Punkte) und zum Schluss wartet kein geringerer als Ligakrösus Legia Warschau. Michiniewicz weiss: “Unsere Situation ist sowohl gut als auch schlecht. Gut, weil wir momentan unter den ersten acht sind, schlecht, weil noch immer ein langer Weg vor uns liegt.” Å Der “polnische Mourinho” Czeslaw Michniewicz brachte Pogon Stettin zurück auf die Siegerstrasse. T H E F I FA W E E K LY 15 Argentinien: Primera División Wä h rend el f Tagen Au sna h mez u sta nd Sven Goldmann ist Fussball experte beim “Tagesspiegel” in Berlin. Ja, es gab da noch Pflichtauf gaben zu absolvieren. Vor geplänkel im Grossraum Buenos Aires, im Estadio Néstor Díaz Pérez, wo der Club Atlético Lanús zu Hause ist und am zehnten Spieltag der Primera División die Mannschaft von Boca Juniors vorstellig wurde. Boca gewann nach einem schnellen Rückstand noch 3:1 durch Tore von Federico Carrizo, Cristian Pavón und Nicolás Lodeiro. Die beiden grössten und einander in liebe voller Feindschaft verbundenen Klubs des Landes dominieren die Liga in diesem Jahr, wie sie den argentinischen Fussball in der Historie betrachtet schon immer dominiert haben. Nach zuletzt eher schwächeren Jahren schreiten sie in dieser Saison Seite an Seite voran. Zehn Spieltage sind absolviert, Boca und River sind immer noch ungeschlagen und stehen gemeinsam mit 24 Punkten ganz oben – getrennt nur durch die Tordifferenz, die Boca mit zwei Toren vorne sieht. Am elften Spieltag, am 3. Mai, bittet Boca mal wieder in der Bombonera, dem stimmungsge waltigsten aller stimmungsgewaltigen Stadien Südamerikas, zum Superclásico. Rodolfo Arruabarrena Seit August 2014 Trainer von Boca Juniors. Es ist der erste von drei innerhalb von elf Tagen. Boca und River kämpfen nicht nur in der Primera División um die Vorherrschaft, sondern in ganz Südamerika. Also treffen beide auch im Achtelfinale der Copa Libertadores aufeinander – zunächst am 7. Mai im Monumental, dann am 14. Mai in der Bombonera. Das bedeutet: elf Tage Ausnahmezustand im argentinischen Fussball – und nicht nur dort. Boca gegen River, das ist laut der englischen Zeitung “Observer” das erlebnisreichste Sportereignis der Welt (wobei das Erlebnis nicht immer friedlicher Natur ist). Boca ist die Arruabarrena hat das Duell gegen River Plate mit einer Kampfansage eröffnet. 16 T H E F I FA W E E K LY einzige Mannschaft, die seit der Professiona lisierung des argentinischen Fussballs im Jahr 1931 immer erstklassig war. 30-mal waren die Blau-Gelben Meister, der letzte Titel liegt allerdings schon vier Jahre zurück. River bringt es auf 35 Meisterschaften und triumphierte zuletzt 2014 unter Trainer Marcelo Gallardo. Sein Kollege Rodolfo Arruabarrena hat das Duell schon mal eröffnet, mit einer kein bisschen verhüllten Kampfansage an River. Es ging dabei um die Spieltermine in der Copa Libertadores, sie waren zuerst auf den 6. und 13. Mai festgelegt worden. Als Arruabarrena kurz nach dem Sieg bei Lanús von der Ver schiebung der Spiele um einen Tag nach hinten unterrichtet wurde, angeblich nach Intervention des Fernsehens, bekam er einen kleinen Wutanfall. “Das ist nicht sauber”, polterte Arruabarrena und witterte eine Verschwörung von River. “Boca wird am 6. und 13. Mai spielen, wie es verabredet war!” Und: “Wenn Boca nicht dafür kämpft, werde ich kämpfen.” Das kann ja heiter werden in den elf tollen Tagen von Buenos Aires. Å pixathlon Ein paar Kilometer weiter nördlich im Stadt teil Belgrano der argentinischen Hauptstadt, im Estadio Monumental, empfing Bocas Erzrivale River Plate die Konkurrenz von Banfield und siegte durch zwei Tore von Fernando Cavenaghi und je eins von Sebas tián Driussi und Ramiro Funes Mori 4:1. Ein letztes Warmlaufen, bevor es ernst wird zwischen Boca und River. Und in den kom menden Wochen wird es ernst, aber wie! Frankreich: Ligue 1 Wen n der Gla mou r ei ne Pau se mac ht Roland Zorn ist Fussballexperte und lebt in Frankfurt am Main. Wer es sich leisten kann, Zlatan Ibrahimovic zu verpflichten, weiss, dass dieser schwedische Exzentriker die Hauptrolle auf mehr als einer Bühne beansprucht. Grosses Fussballtheater bietet dieser Stürmer mit dem ganz besonderen Kick immer wieder und grosses Sprechtheater noch dazu, da Ibrahimovic mit seinem losen Mundwerk vor nichts und niemandem haltmacht. Dabei vergreift sich der Tausendsassa des französischen Meisters Paris Saint-Germain in seiner lebenslangen Angriffslust auch schon mal im Ton – und dafür muss er derzeit eine um ein Spiel reduzierte Sperre von drei Begegnungen in der Ligue 1 verbüssen, nachdem er Mitte März nach der 2:3-Niederlage des Hauptstadtklubs in Bordeaux nicht nur den Schiedsrichter beschimpft, sondern auch La Grande Nation als “Scheissland” beleidigt hatte. Das sagt man nicht ungestraft in dem stolzen Land, in dem Ibrahimovic ein Spitzengehalt bezieht. Andererseits wiesen dessen Vertei diger aber nicht grundlos darauf hin, dass dieser, vom Fernsehvertragspartner der Ligue 1, “Canal plus”, gezeigte vulkanische Moment aus dem Kabinengang stammt. Dort geniessen die Profis normalerweise das Privileg der privaten Zone. “Canal plus” aber bewertete das öffentliche Interesse an Ibrah imovics Frankreich-Attacke höher – und der Eklat war da. PSG boykottiert seitdem den Sender und beruft sich darauf, dass hier Bilder gezeigt worden sind, die laut den vertraglichen Vereinbarungen mit dem Sender nichts in der Öffentlichkeit zu suchen gehabt hätten. Ibrahimovic hämte über das Strafmass, sprach von einer “Farce und Schande für den Fussball” und bedauerte nur, “dass man mich nicht für den Rest der Saison gesperrt hat, dann könnte ich schon meinen Urlaub antreten.” Dass sich wenig später auch der Stürmer zu dieser Causa äusserte, der Ibra in der Torschützenliste vom Thron des LigaSchützenkönigs verdrängt hat, verschärft noch das Titelduell zwischen Olympique Lyon und Paris Saint-Germain. Alexandre Lacazette, in dieser Spielzeit schon 25-mal für OL erfolgreich, stellte beim Blick auf den Konkurrenten (17 Tore) kühl fest: “Man weiss doch, dass die Kameras auf einen gerichtet sind und es geht auch darum, auf das Bild zu achten, das wir Spieler jenseits des Platzes abgeben.” Lacazette hat das Rhone-Derby gegen die AS St. Etienne am 19. April nicht zu weiteren Treffern nutzen können. Beim 2:2 gegen den Rivalen aus der sechzig Kilometer entfernten Industriestadt verschenkte der momentane Tabellenführer zwei wertvolle Punkte. Die punktgleichen Pariser gewannen tags zuvor auch ohne ihren sanktionierten Superstar 3:1 in Nizza und könnten mit einem Sieg im Nachholspiel gegen den FC Metz am 28. April an die Spitze zurückkehren. imago Danach kommt endlich der Grossmeister zurück – ob geläutert, weiss niemand. Am 2. Mai in Nantes, vier Spieltage vor dem Ultimo, ist der Schwede wieder dabei. Tout Paris wird glücklich sein, wenn Ibrahimovic sein Comeback gibt – mit viel Glamour, Glanz und Gloria. PSG kann 2015 mit Ibrahimovic erstmals das Triple aus Meisterschaft, Pokalwettbewerb und dem schon eroberten Liga pokal gewinnen. Bei dieser Aussicht wird Frankreich von Trophäe zu Trophäe schöner – auch für seinen schwedischen Chefkritiker. Å Sieg ohne Ibrahimovic Kapitän David Luiz und seine PSG-Teamkollegen gewinnen auswärts gegen OGC Nice 3:1. T H E F I FA W E E K LY 17 DAS INTERVIEW “Ich kann Ängste abbauen” Die Deutsche Martina Voss-Tecklenburg hat ihre Winnermentalität auf das Schweizer Frauen-Nationalteam übertragen. Damit könnte die Nation bei ihrer ersten Teilnahme an einer WM-Endrunde für Furore sorgen. Martina Voss-Tecklenburg, was können Sie Ihren Spielerinnen von Ihren Erfahrungen an wichtigen Turnieren weitergeben? Martina Voss-Tecklenburg: Ich kann Ängste abbauen, die wegen des grossen Medieninteresses, der Liveübertragung im TV und des zahlreichen Publikums im Stadion aufkommen können. Viele meiner Spielerinnen kennen diese Situation noch nicht. Es darf nicht sein, dass sie an der WM nervös auf dem Feld stehen und ihre Leis tung nicht abrufen. Wenn ich als Spielerin zu viel wollte, war ich schlecht. Anderseits hatte ich stets eine ausgeprägte Winner mentalität, kitzelte den letzten Tick aus mir heraus. Diese Erfahrung kann ich vermitteln. Wir haben zudem eine Sport psychologin engagiert, die mit den Spielerin nen ihr Rollenverständnis vertieft und das Selbstbewusstsein gestärkt hat. Welches sind die wichtigsten Gründe für die Fortschritte des Teams mit der erstmaligen WM-Qualifikation? Die Mentalität hat sich verbessert. Als ich anfing, dachten sie vor allem defensiv. Nun sind wir offensiv stärker geworden, haben in der WM-Qualifikation in 10 Spielen 53 Tore erzielt. Das Selbstvertrauen ist gewachsen. Wir haben die Trainingsinten sität deutlich erhöht. Ich verlange sechs bis sieben Einheiten pro Woche für jede Spiele rin. Einige sind aus dem Nationalteam zurückgetreten, weil sie das nicht mit Beruf oder Studium vereinbaren konnten. Die anderen haben gemerkt, dass sie trotz mehr Training in den Spielen gute Leistungen abliefern können. Dass über die Hälfte Ihres Teams in starken ausländischen Ligen wie Deutschland und Schweden unter Vertrag steht, ist bestimmt ebenfalls ein wichtiger Faktor. Ja, diese Spielerinnen weisen eine über durchschnittliche Fitness und ein hervor 18 T H E F I FA W E E K LY ragendes Spielverständnis auf, weil sie jede Woche auf Topniveau gefordert werden. Auch die Zweikampfhärte und das Positions spiel entwickeln sich dort schneller. Worauf richten Sie Ihr Augenmerk in der Vorbereitung? Wir trainieren einige Alternativen zum 4-4-2-System, das wir beherrschen. Das Spiel in die Tiefe, den Zug aufs Tor, den letzten Pass und die Präzision in allen Situationen müssen wir noch verbessern. Ich möchte keine Querpässe in Zone 1 und 2 sehen, ebenso wenig einen Spielaufbau über das Zentrum, wenn sich dort viele Spielerinnen aufhalten. Teams herangekommen. An einem sehr guten Tag können wir sie wohl bezwingen. In der Vorbereitung haben wir gegen die USA 0:3 und gegen Brasilien 1:4 verloren, aber auch gegen Schweden 3:1 gewonnen. Welche Ziele haben Sie mit dem Team über die WM hinaus? Wir wollen uns regelmässig für grosse Turniere qualifizieren und uns in den Top 10 Europas und Top 20 der Welt etablieren. Å Mit Martina Voss-Tecklenburg sprach Peter Eggenberger Welches sind Ihre Schlüsselspielerinnen? Natürlich sind Ramona Bachmann, Lara Dickenmann und Ana Maria Crnogorcevic, die die Hälfte aller Tore in der Qualifikation geschossen haben, sehr wichtig für uns. Wenn eine ausfällt, ist das nicht zu kompen sieren. Im Gegensatz zu Deutschland oder den USA haben wir nicht diese Dichte und Breite im Kader. Aber für mich ist auch die Spielerin, die in der 89. Minute den Ball von der Torlinie grätscht, eine Schlüsselspielerin. Wie schätzen Sie Ihre Gruppengegner ein? Der Titelhalter Japan ist technisch und taktisch herausragend. Der Kunstrasen, auf dem die WM stattfindet, wird Japan ent gegenkommen. Ecuador hat ein junges Team, das wir besiegen sollten. Kamerun kann sehr unangenehm spielen, hat Stärken im Zweikampf und bei der Physis. Das wird wohl das entscheidende Spiel für die Achtel finalqualifikation, die unser Minimalziel ist. Name Martina Voss-Tecklenburg Geburtsdatum, Geburtsort 22. Dezember 1967, Duisburg, Deutschland Position als Spielerin Mittelfeld, Sturm Stationen als Spielerin 1982–1989 KBC Duisburg 1989–1994 TSV Siegen 1994–2003 FCR Duisburg Stationen als Trainerin 2008–2011 FCR Duisburg 2011–2012 FF USV Jena Seit 2012 Nationalteam Schweiz Nationalteam Deutschland Welches sind Ihre Favoriten für den WM-Titel? 125 Spiele, 27 Tore USA, Deutschland, Frankreich, Japan, Schweden, Norwegen, Brasilien und Gast geber Kanada. Wir sind näher an diese Deutsche Meisterschaft 1985, 1990, 1991, 1992, 1994, 2000 Deutscher Pokal 1983, 1989, 1993, 1998 Europameisterschaft 1989 Grösste Erfolge T H E F I FA W E E K LY 19 Christian Grund / 13 Photo 20 T H E F I FA W E E K LY First Love Ort: Pacasse, Mosambik Datum: 25. April 2009 U hrzeit: 15.55 Uhr Fotog ra f in: Jessica Hil ltout T H E F I FA W E E K LY 21 sharecocacola.com #shareacocacola Coca-Cola and the contour bottle are registered trademarks of the Coca-Cola Company. Share a with FREE KICK SPOTLIGHT ON ALLGEMEINE INFORMATIONEN Land: Ecuador FIFA-Kürzel: ECU Kontinent: Südamerika Hauptstadt: Quito Die Zeichen Alan Schweingruber Mario Wagner / 2Agenten E s gibt Bücher, deren Inhalt vergisst man nicht so schnell wieder. Vor allem dann, wenn der Autor mit dem unterhaltsamen Plot eine Botschaft fürs Leben transportiert. Der Brasilianer Paulo Coelho ist ein Meister der Lebensbotschaften. Seine Bücher verkaufen sich auch deshalb millionenfach. Wer Coelho liest, stolpert früher oder später über den Alchimisten. So heisst sein sechstes Werk aus dem Jahr 1988. In dieser Geschichte lernt der Protagonist, ein junger Mann auf Reisen, sich von den Zeichen des Lebens führen zu lassen. Sie weisen ihm den Weg zu seiner grossen Liebe. Es fällt einem im Alltag einfacher, einen missgünstigen Umstand zu akzeptieren, wenn man weiss, dass er im Guten geschieht. Man stösst sich den Kopf blutig und lernt im Wartezimmer des Arztes einen netten Menschen kennen. Man ärgert sich über das kaputte Auto und macht gleichentags in der U-Bahn eine aufregende Bekanntschaft. Die grosse Liebe zu finden, kann manchmal einfach sein. Hart gesottene Fussballfans finden die Liebe und die Lebensbotschaften oft im Stadion – oder zu Hause: Es lief dieses seltsame Champions-League-Viertelfinale in Porto, als der einsame Süddeutsche neulich vor dem Fernseher einschlief. Der Kommentator hatte sich lange mit weichen Fakten warm geredet (“der Rasen hier ist gut gewässert”). Bayern München geriet in Rückstand und der Mann am TV wähnte sich, sagte er, im falschen Film. Grosses Kino gab es derweil in der Küche. Die vor dem Spiel aufgesetzte Suppe des Fans schmorte schwarz im Topf. Dichter Rauch verteilte sich unbemerkt in der ganzen Wohnung, dann im Haus. Bayern gelang der Anschlusstreffer, und nun fing auch noch die hochschwangere Frau im ersten Stock an zu stöhnen. Das Telefon klingelte, ein Baby schrie. Wenig später fuhr ein Wagen mit Blaulicht vor und Bayern verlor 1:3. Das ist das Ende der Geschichte, das Ende des Albtraums unseres Bayern-Fans. Wenn Sie nun verwirrt sind und wissen möchten, was für ein Fahrzeug vorgefahren ist, ein Krankenwagen oder ein Polizeiauto, dann machen Sie es wie Paulo Coelho: Schliessen Sie die Augen, und drehen Sie die Geschichte einfach eine Runde weiter. Es klingelte an der Wohnungstür, und der einsame Bayern-Fan wankte schlaftrunken durch den dichten Rauch in Richtung Eingang. Als er die Tür öffnete, erstrahlte sein Gesicht. Es war die Liebe seines Lebens. Eine nette, schöne Feuerwehrfrau. Å GEOGR APHISCHE INFORMATIONEN Landesfläche: 283 561 km² Höchster Punkt: Chimborazo, 6267 m ü. M. Nachbarmeere und -ozeane: Pazifischer Ozean FUSSBALL MÄNNER FIFA-Ranking: 34. Rang Weltmeisterschaften: 3 Teilnahmen 2002, 2006, 2014 Bestes Ergebnis: Achtelfinale 2006 FUSSBALL FR AUEN FIFA-Ranking: 48. Rang Weltmeisterschaften: Bisher keine Teilnahmen LET Z TE RESULTATE Männer: Argentinien - Ecuador 2:1 31. März 2015 Frauen: Kolumbien - Ecuador 2:1 15. April 2015 FIFA-INVES TITIONEN Seit 2000: Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion USD 5 545 008 T H E F I FA W E E K LY 23 SWANSE A CIT Y Wetterfest Das Liberty Stadium in Swansea: der Ort, an dem es am meisten regnet in Grossbritannien. Als sich Swansea City vor vier Jahren zur Premier League gesellte, schien der schnelle Wiederabstieg programmiert. Alle Prognosen waren falsch. Heute wird der walisische Klub in England respektiert, schreibt Alan Schweingruber. 24 T H E F I FA W E E K LY W imago Alles anders in Swansea ettertechnisch ist Wales wirklich nicht zu beneiden. Es regnet sehr oft in dem kleinen Land mit seinen drei Millionen Einwohnern. Waliser Spitzenreiter ist die Stadt Swansea mit nur 160 trockenen Tagen im Jahr. Kein anderer Ort in Grossbritannien ist “regensicherer” als Swansea. Auch am 3. Mai 2003 goss es in Wales’ zweitgrösster Stadt wie aus Kübeln. Es war ein düsterer Samstag. Die Wolken hingen tief, und eigentlich hatte niemand einen Anlass dazu, dem Tag irgendetwas Besonderes abzugewinnen. Warum also sollte der örtliche Fussballklub, Swansea City, ausgerechnet bei dieser Weltuntergangsstimmung ein starkes Spiel machen und den Abstieg in die Amateurliga verhindern? Es kam anders. Hull City ging in dieser aufwühlenden Partie vor 9585 Zuschauern zwar 2:1 in Führung. Doch Swansea City schaffte dank einem Elfmeter und einem Hattrick von James Thomas die Wende zum 4:2. Ausgerechnet Thomas, der nach einem missglückten England-Abenteuer (Blackburn, SWANSE A CIT Y wurde. Zwischenzeitlich war die britische Presse sogar sehr angetan vom gepflegten Spielstil Swanseas. Im Moment liegt das Team von Garry Monk im Mittelfeld der Tabelle auf dem soliden Platz 8. Der grösste Triumph der Vereinsgeschichte liegt zwei Jahre zurück: Im Februar 2013 gewann Swansea City mit dem League Cup seine erste Trophäe in England. West Bromwich, Blackpool, Sheffield United, Bristol Rovers) enttäuscht in seine Heimat zurückkehrte, rettete Swansea vor dem Abstieg in die 5. Liga des englischen Fussballs. Viele glauben, es gäbe den Klub heute gar nicht mehr, wenn das Spiel gegen Hull City anders ausgegangen wäre oder wenn Thomas, der heute als Krankenwagen-Fahrer arbeitet, sein Glück weiter in England versucht hätte. Kurz vor dem Kollaps Die Erfolgsgeschichte des Vereins ist speziell und kam letztes Jahr in die Kinos. “Jack to a King” heisst der Film, der mit dem Finalspiel des League Cups gegen Bradford (5:0) beginnt und auch damit endet. Zwischendurch fokussiert die eineinhalbstündige Dokumentation die schweren Zeiten vor dem Erfolg. Im Jahr 2001 stand der Verein wegen der hohen Schulden vor dem Kollaps und wechselte für ein Pfund den Besitzer. Der neue starke Mann, Tony Petty, leitete drastische Massnahmen ein, um schnell Kosten einsparen zu können. Petty entliess an einem Tag sieben Spieler und provozierte auf eine relativ sichere Art einen Streit mit den eigenen Fans. Als sich schliesslich die halbe Anhängerschaft gegen den Geschäftsmann auflehnte, gab Petty auf und verkaufte den Klub in einer Nacht-und-Nebel-Aktion wieder. Für 20 000 Pfund. Heute wird der Verein von einer Gruppe lokaler Geschäftsleute geführt und gehört zu 20 Prozent den Fans. Name aus der Wikinger-Zeit Eigentlich hat “Swan-sea” nichts mit Schwänen oder Meeren zu tun. Die Stadt erhielt den Namen von den Wikingern, die auf ihren Raubzügen an der walisischen Küste Halt machten und den Ort “Sweinns ey” nannten, also “Svens Eiland”. Aber das ist eine halbe Ewigkeit her. Und irgendwann, als schon lange keine Wikinger mehr zu Besuch kamen, gründete man in Südwales den Fussballklub Swansea Town – und setzte den Schwan gleich mit ins Vereinswappen. Heute weiss auch England, wer gemeint ist, wenn man von den “Schwänen” spricht. S wansea City spielt seit 2011 zum zweiten Mal in der obersten englischen Spielklasse. Und das tut die Mannschaft sehr gut. Viele der Grossen aus der Premier League – Liverpool, Chelsea oder Arsenal etwa – mussten gegen die Waliser schon Niederlagen hinnehmen. Man respektiert den kleinen Verein, der anfangs vielerorts belächelt Als sich die halbe Anhängerschaft g egen Petty auflehnte, gab der G eschäftsmann auf und verkaufte den KIub wieder. Swansea City F.C, YJB Films Auflehnung Der neue Mann Tony Petty hatte bei den Fans einen schweren Stand (r.). Zum Verkauf 2001 stand der Klub wegen hoher Schulden vor dem Aus. Man schaltete ein Inserat in der Zeitung (l.). T H E F I FA W E E K LY 25 SWANSE A CIT Y Hattrick James Thomas rettete Swansea City 2003 vor dem Abstieg in die Amateurliga (l.). Wembley 2013 gewannen die Waliser den League Cup. Die hundertprozentige Identifikation mit Swansea City ist eine Voraussetzung, wenn man es ernst meint. Für Halbherzigkeiten ist kein Platz. 26 T H E F I FA W E E K LY “Jack to a King” lebt von den Emotionen der Fans und ist in erster Linie auch für diese gemacht. Als neutraler Zuschauer fällt einem die Intensität auf, mit welcher sich die Menschen für den Klub einsetzen. Die hundertprozentige Identifikation mit Swansea City ist eine Voraussetzung, wenn man es ernst meint. Für Halbherzigkeiten ist kein Platz – und für pragmatische Geschäftsideen von Aussenstehenden schon gar nicht. In Zeiten, in denen in Europa viele Vereine von Oligarchen und Scheichs finanziert oder aufgekauft werden, demonstriert Swansea City, wie Erfolg auch anders funktionieren kann. Swansea ist wieder beliebt Swansea City liegt mit einem Zuschauerdurchschnitt von 350 000 pro Jahr auf den hinteren Rängen der Premier League. Zum Vergleich: Manchester Uniteds Heimspiele besuchen pro Saison 1,2 Millionen Fans. Aber es passt zu den bescheidenen Walisern, dass sie vor zehn Jahren den Verhältnissen entsprechend ein schmuckes, kleines Stadion mit 20 000 Plätzen bauten. Der Fussballverein teilt sich das Liberty sogar mit einer Rugby-Mannschaft. Alles ist ganz familiär. Erst seit Kurzem überlegt man sich einen Ausbau der Arena. Swansea City hat sich, so scheint es, in der Premier League etabliert und wertet die kleine Stadt in ganz Grossbritannien auf. Die Universität ist voll, die Anfragen für Studienplätze haben sich in den letzten Jahren verdoppelt. In Swansea hat auch eine schon fast gescheiterte Laufbahn einen Aufschwung erlebt. Der deutsche Torhüter Gerhard Tremmel, ein Bundesliga-Keeper, wechselte zum richtigen Zeitpunkt nach Südwales, um seinen Premier-League-Traum zu verwirklichen. Kurios an der Sache war, wie der Transfer 2011 zustande kam: Auf eigene Initiative reiste Tremmel, damals bei Red Bull Salzburg unter Vertrag, ins Trainingslager von Swansea City, das sich in Österreich aufhielt. Er sprach mit dem Torwarttrainer und absolvierte ein Probetraining. Als der walisische Verein Interesse zeigte, wickelte Tremmel den T ransfer gleich selbst ab. Getty Images (2), imago Gerhard Tremmel Der Deutsche fädelte seinen Transfer zu Swansea City selbst ein (r.). SWANSE A CIT Y Der Deutsche konnte sich zwar nur zwischenzeitlich als Nummer 1 positionieren, spielte aber beim grossen Cup-Triumph im Wembley. “In der Bundesliga wäre ich schon lange weg vom Fenster”, sagte T remmel dem deutschen Magazin “Der Spiegel” einmal. “Die deutschen Klubs wollen nur junge Spieler und das Kollektiv steht über allem. Jeder wird in ein Schema gepresst. Im englischen Fussball setzen die Klubs lieber auf die individuellen Fähigkeiten der Spieler. Ich habe die nötige Erfahrung, um ein Spiel zu gestalten. Das zählt hier etwas.” Einen Besuch ist das Land trotzdem wert, weil die Geschichte und die Natur viel bieten. Wales beheimatet 641 Burgen und Schlösser und ist das einzige Land der Welt, wo man der gesamten Küste entlang wandern kann. Da sind auch tolle Strände zum Ausruhen dabei. Oder alte, urige Pubs, in die man sich setzen kann, wenn es wieder mal so richtig losregnet. Å Nationalsport Rugby Was in Wales auch zählt, ist der harte Rugbysport. Das Land gehört zu Europas führenden Rugby-Nationen und bildet einen Gegenentwurf zum populären, aber fast inexistenten Fussballbetrieb. Es gibt zwar seit 1992 eine League of Wales, doch die besten Mannschaften – Swansea City, Cardiff City und FC Wrexham – spielen alle in den englischen Ligen. Sogar die Amateurvereine AFC Newport County und Colwyn Bay FC reisen für ihre Meisterschaftspartien lieber nach England und nehmen dafür in Kauf, nicht am walisischen Pokal teilnehmen zu dürfen. In der obersten walisischen Fussballliga beteiligen sich zwölf Mannschaften. Im Durchschnitt kommen aber nur 300 Zuschauer ins Stadion. Tabelle England Premier League 2014 / 2015 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. Team Chelsea Arsenal Manchester United Manchester City Liverpool Tottenham Hotspur Southampton Swansea City Stoke City West Ham United Crystal Palace Everton West Bromwich Albion Newcastle United Aston Villa Sunderland Hull City Leicester City Queens Park Rangers Burnley Sp 32 32 33 33 32 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 32 32 32 33 33 S 23 20 19 19 17 17 17 13 13 11 11 10 9 9 8 5 6 7 7 5 U 7 6 8 7 6 6 5 8 7 10 9 11 9 8 8 14 10 7 5 11 N 2 6 6 7 9 10 11 12 13 12 13 12 15 16 17 13 16 18 21 17 P 76 66 65 64 57 57 56 47 46 43 42 41 36 35 32 29 28 28 26 26 20. April 2015 – insgesamt 33 Spieltage Champions League Champions-League-Qualifikation Europa League Europa League über Pokal Abstiegsplatz Getty Images Oh, Vinnie! Das Rugby-Land Wales bringt auch immer wieder gute Fussballer hervor. Man denkt an Ian Rush, Liverpools Star der 1980er-Jahre, an Ryan Giggs, der 24 Jahre für Manchester United stürmte – und natürlich an Gareth Bale. Er wechselte für fast 100 Millionen Euro von Tottenham zu Real Madrid. Irgendwann preschte noch ein gewisser Vinnie Jones dazwischen, der zwar nicht so toll Fussball spielen konnte wie die anderen, sich aber trotzdem einen Namen machte: Jones, ein Mittelfeldspieler, stieg ohne Rücksicht auf Verluste in die Zweikämpfe. Einmal holte er sich drei Sekunden nach Anpfiff eine Gelbe Karte. Das schaffte in England noch keiner. “Ein Spiel ist entschieden, wenn es gelingt, den stärksten Mann der gegnerischen Mannschaft zu brechen”, sagte er nach dem gewonnen Pokalfinale 1988 mit dem FC Wimbledon. Jones hatte Steve McMahon, Liverpools wichtigsten Mann, früh umgetreten. Herzmassage-Video Was der Waliser schon während seiner aktiven Laufbahn richtig gut konnte – das wussten damals nur die wenigsten –, war schauspielern. Regisseur Guy Ritchie engagierte Jones am Ende dessen Fussballerkarriere für den Film “Lock, Stock & Two Smoking Barrels” (1998) und später für “Snatch” (2000), welcher Jones gleich diverse Auszeichnungen einbrachte, vor allem in der Kategorie Best Newcomer. Bei aller Härte, die Vinnie Jones auch in den Filmen zur Schau stellt, hat seine Art immer etwas Ironisches an sich. In einem kurzen Lernvideo der “British Heart Association” (2011) führt er beispielsweise vor, wie man am effizientesten eine Herzmassage durchführt. Seine schlagwütig scheinenden Begleiter tanzen dabei im Hintergrund zu einem Song der Bee Gees. 2013 gab Jones bekannt, dass er an Hautkrebs leidet. “Fussballer tragen nie Sonnenschutz auf. Das ist falsch.” sca T H E F I FA W E E K LY 27 Den Fussball überall und für alle entwickeln Mitreissende Turniere organisieren Der Gesellschaft und der Umwelt Sorge tragen Für das Spiel. Für die Welt. Die FIFA will den Fussball zum Wohl aller entwickeln. Unsere Mission lautet: Das Spiel entwickeln Oberstes Ziel der FIFA ist, den Fussball für ihre 209 Mitgliedsverbände zu entwickeln. Dank den Einnahmen aus der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ können wir täglich USD 550 000 in die weltweite Fussballförderung investieren. Die Welt berühren Die FIFA will die Menschen weltweit mit ihren internationalen Fussballturnieren und -veranstaltungen bewegen, zusammenführen und begeistern. FIFA.com Eine bessere Zukunft gestalten Der Fussball ist viel mehr als ein Spiel. Mit seiner weltweiten Ausstrahlung und Reichweite besitzt er eine einzigartige Kraft, die sorgsam einzusetzen ist. Die FIFA fühlt sich der Gesellschaft weit über den Fussball hinaus verpflichtet. K A N A DA 2015 PRESIDENTIAL NOTE Bisher grösste TV-Produktion im Frauenfussball Asien in der Offensive M FIFA TV Berichterstattung auf Weltklasseniveau. Fifa.com E s sind nur noch 43 Tage bis zum Anpfiff der Frauen-WM Kanada 2015. Die FIFA nutzt diesen Meilenstein, um die Planungen für die umfangreichste und fortschrittlichste TV-Berichterstattung bekanntzugeben, die es je bei einem Frauenfussballturnier gab. Die Produktion der FIFA umfasst eine Bildregie der Spitzenklasse, mit bis zu 22 hochmodernen Kameras und Bildmaterial in ultrahoher Auflösung. Einige der besten europäischen Fussball-Bildregisseure stehen bei allen Spielen an vorderster Front der Produktionsteams und garantieren während des gesamten Turniers eine Bericht erstattung voller Dramatik und Emotionen vom Geschehen auf den Spielfeldern. Wie es bei den Top-Wettbewerben der FIFA üblich ist, wird das von FIFA TV produzierte Bildmaterial auf der ganzen Welt übertragen. Die Standard-Ausstattung bei den Spielen besteht aus 20 Kameras und garantiert den Fans ein visuelles Erlebnis auf dem gleichen Niveau wie bei der Berichterstattung aus den europäischen Top- Ligen. Beim Eröffnungsspiel, den Halbfinalpartien und dem Finale werden sogar 22 Kameras eingesetzt. Die FIFA und der japanische Broadcaster NHK arbeiten zudem bei der Produktion von zehn Spielen in Ultra-HD-Auflösung zusammen, darunter auch beim Finale am 5. Juli. Um die steigende Nachfrage nach Berichterstattung auf Multimedia-Plattformen zu befriedigen, wird ein eigenständiges Produktionsteam spezielle Inhalte für Mobiltelefone, Tablet-Computer und Laptops erstellen. Niclas Ericson, der Direktor von FIFA TV, sagte: “Die FIFA erwartet für Kanada 2015 ein weltweites TV-Publikum von mehreren Hundert Millionen Fans. Wir werden dafür sorgen, dass Broadcaster und Fans bei dem Turnier ein optimales TV-Erlebnis geniessen können. Es ist die bislang umfangreichste TV-Produktion, die es je bei einem Frauenfussballturnier gegeben hat. Dies unterstreicht das Engagement der FIFA, den Frauenfussball zu entwickeln und zu fördern, und es spiegelt die Dynamik und das weltweite Interesse am Frauenfussball wider.” Å tfw it dem Kongress der Asiatischen Fussball-Konföderation (AFC) steht kommende Woche ein weiterer sportpolitischer Höhepunkt in unserer Agenda. Dass dieser Anlass in Bahrain stattfindet, freut mich persönlich ausserordentlich. Denn der Präsident der AFC, der Bahrainer Salman bin Ibrahim Al-Chalifa, ist nicht nur ein hervorragender Gastgeber, sondern auch eine wichtige Integra tionsfigur auf diesem kulturell so vielschichtigen Kontinent. Im vergangenen Jahr feierte die AFC ihr 60-jähriges Bestehen. Mit Stolz durfte (und darf) sie auf eine grosse Geschichte zurück blicken. An der Gründung 1954 in Manila waren unter dem Vorsitz von Präsident Man-Kam Loh (Hongkong) zwölf Verbände beteiligt. Schon zwei Jahre später fand in Hongkong die erste Asienmeisterschaft statt. Heute zählt die asiatische Konföderation 46 Mitglieder und ist in der Weiterentwicklung unseres Sports von zentraler Bedeutung. Denn das Gebiet, auf dem zwei Drittel der Menschheit leben, hat allein aufgrund seines immensen Talentreservoirs eine erhöhte Beachtung verdient. Wozu der asiatische Fussball fähig ist, beweisen auch die Frauen- Teams. Die Japanerinnen gewannen 2011 den WM-Titel und 2012 in London Olympia-Silber sowie 2014 die WM der U17-Juniorinnen. China profilierte sich schon zweimal als Veranstalter der Frauen- Endrunde und holte 1996 Olympia-Silber. Die Nordkoreanerinnen siegten 2006 auf U20-Stufe und zwei Jahre später auch bei den U17-Juniorinnen, die Südkoreanerinnen 2010 an der U17-WM. Last, but not least triumphierten die chinesischen Mädchen (U15) 2014 an den Olympischen Jugendspielen. Und auch bei den Junioren setzten die Asiaten schon ein goldenes Zeichen – mit dem Sieg Saudi Arabiens 1989 auf U16-Stufe. So steht die AFC nicht zuletzt für die Bedeutung des Fussballs als Lebensschule und integrative Kraft in der sozialen Gleichstellung. Dass im kommenden Jahr in Jordanien die U17-WM der Frauen stattfindet, räumt alle Missverständnisse und Vorurteile aus dem Weg. 2002 setzten Japan und Südkorea mit der Organisation der WM-Endrunde einen neuen Massstab. Vor allem die südkoreanische Mannschaft verzauberte damals mit der Halbfinal-Qualifikation die ganze Fussball-Welt. Auch an der WM 2014 in Brasilien trugen die Auswahlen aus Südkorea, Japan, Australien und Iran einiges zum attraktiven Turnierverlauf und der grossen Leistungsdichte bei. Und ich bin überzeugt: Das war erst der Anfang. Ihr Sepp Blatter T H E F I FA W E E K LY 29 C O U N T D OW N K A N A DA 2015: N O C H 4 3 TAG E Jetzt gilt es ernst Die Schiedsrichterinnen treten in Zürich zum Fitnesstest an. 30 T H E F I FA W E E K LY Sophie Stieger / 13 Photo (3) “Jede will das WM-Finale pfeifen” Sechs Wochen vor dem WM-Start in Kanada trafen sich die nominierten Schiedsrichterinnen in Zürich zur FIFA-Seminarwoche. Mit viel harter Arbeit und grosser Leidenschaft haben es die 73 Frauen hierhin geschafft. NOCH 43 TAGE E s ist 8 Uhr morgens im Zürcher Letzigrund- Stadion. Die Sonne scheint, doch es ist noch empfindlich kalt – Frühling in der Schweiz. Nach und nach treffen sie ein, die 22 Schiedsrichterinnen, sieben Schiedsrichterinnen zur Unterstützung und 44 Assistentinnen, die die FIFA für die Weltmeisterschaft 2015 nominiert hat. Fitnesstest steht heute auf dem Programm. “Ja! Ja! Ja! Zieh! Du schaffst das”, hallt es über den Rasen. Das Gemeinschaftsgefühl ist gross, jede feuert jede an. “Wir sind wie eine grosse Familie”, sagt Bibiana Steinhaus. Sie pfiff 2011 das WM-Finale in Deutschland und gehört auch an diesem Turnier wieder zu den Auserwählten. Frauen aus 49 Ländern Von den Cook-Inseln, aus DVR Korea, aus Äthiopien und Frankreich sind sie vom 18.–24. April in Zürich zusammengekommen, um sich in einem Seminar optimal auf die WM vorzubereiten. Die Physis wird getestet und gestärkt, neue Techniken eingeübt, Regeln besprochen. Die Vorfreude auf Kanada ist überall spürbar. Auch, oder vielleicht vor allem, bei den Offiziellen aus dem Gastgeberland. Schiedsrichterin C arol Anne Chenard sagt: “Es ist eine Ehre, eine WM pfeifen zu dürfen. Wenn sie dann auch noch in deinem Land stattfindet, macht es sie umso spezieller.” Zusammen mit ihrem Team gen iesst sie die Zeit in Zürich. Auch wenn es heisst, die Familie für eine Woche zu verlassen. Die zweite selektionierte Schiedsrichterin aus Kanada, Michelle Pye, hat drei kleine Kinder zu Hause. “Die Zeitverschiebung macht es nicht gerade einfach. Zwischen 16 und 17 Uhr könnte ich mit ihnen telefonieren, doch dann steht hier immer etwas auf dem Programm. Ich stelle also meinen Wecker, um sie morgens um 2 Uhr sehen zu können.” “Ich bin so stolz, hier zu sein” Inzwischen ist es Mittag. Die Schiedsrichterinnen sind nach erfolgreich absolvierten Fitnesstests im Hotel zum Mittagessen zusammengekommen. Es wird viel gelacht, man gratuliert sich. “Ich bin so unglaublich stolz, hier zu sein”, erzählt Thérèse Raïssa Neguel Damgoua. Die 34-Jährige stammt aus Kamerun und hat sich für die WM ein ambitioniertes Ziel gesteckt: Sie will das Finale pfeifen. “Das will aber jede”, sagt sie. Wie sie ihr Ziel erreichen will? “Mit Vernunft, Intelligenz, Wille und dem Glauben an sich selber”, erzählt die Schiedsrichterin. Dasselbe Ziel hat auch die Deutsche Bibiana Steinhaus. “Letzte WM kam das so völlig unverhofft. Jeder dachte ja, dass die deutschen Frauen den Final erreichen würden. Und dann hätte ich ja sowieso nicht pfeifen dürfen”, lacht sie. Doch es kam anders: Die Deutschen schieden im Viertelfinale gegen Japan (0:1 n. V.) aus, Steinhaus wurde für ihre guten Leistungen mit der Leitung des Endspiels belohnt. ist ein Teil unserer Vorbereitung. Und ich bin überzeugt, dass die Torlinientechnologie während der WM in Kanada eine grosse Hilfe für die Offiziellen sein wird.” Die WM steht also vor der Tür. Nur noch sechs Wochen bis zum Eröffnungsspiel am 6. Juni im Commonwealth Stadium in Edmonton. Wer dieses pfeifen wird, steht noch nicht fest. Die Schiedsrichterinnen werden zehn Tage vor Anpfiff ein weiteres Seminar in Vancouver besuchen, bei dem dann definitiv entschieden wird, welche Schiedsrichterinnen zum Einsatz gelangen, und welche zur Unterstützung bereitstehen werden. Wille und Leidenschaft Die Woche in Zürich hat gezeigt: Bereit, das wird im Juni jede Einzelne sein. “Es ist an der Zeit, dass wir allen beweisen, was wir können”, sagt etwa Thérèse Raïssa Neguel Damgoua. Ihre Kollegin aus Kanada fügt an: “Umso besser der Fussball ist, desto besser die Schiedsrichter. Wir wachsen gemeinsam. Und jetzt ist es an der Zeit zu zeigen, wie hart wir gearbeitet haben.” Und auch ihr Chef, Massimo Busacca, ist überaus zufrieden mit der gezeigten Leistung: “Ich bin sehr glücklich mit der geleisteten Arbeit. Die Schiedsrichterinnen haben eine Menge Willen und Leidenschaft gezeigt. Sie wollen uns zeigen, dass sie es verdient haben, für die WM ausgewählt worden zu sein.” Å Sarah Steiner Torlinientechnologie im Praxistest Am Nachmittag dann finden sich alle auf den Fussballplätzen im Home of FIFA ein. Die nächste Trainingseinheit steht auf dem Programm: Goal Line Technology practical session. Denn auch an der Frauen-WM wird, genau wie bei den Männern letztes Jahr, die Torlinientechnologie (GLT) zum Einsatz kommen. Massimo Busacca, Leiter der F IFA-Schiedsrichterabteilung bilanziert nach einer Stunde: “Dieser erste Kontakt mit GLT war wichtig für die Schiedsrichterinnen. Es T H E F I FA W E E K LY 31 ZEITSPIEGEL T H E N London, England 1922 Getty Images Froschhüpfende Queens Park Rangers. 32 T H E F I FA W E E K LY ZEITSPIEGEL N O W Miami Gardens, Florida 2011 Marc Serota / Getty Images Ein hüpfender Frosch beim Länderspiel USA - Honduras. T H E F I FA W E E K LY 33 THE ART OF FOOTBALL Stammplatz Ronald Düker Z I TAT E DER WOC HE “Der braucht nur den Ball zu stoppen. Wenn das jetzt ein Isländer wäre, oder wenn er vom Nordpol käme, dann würde ich sagen, gut, der hat seine Skistiefel noch an. Aber so: fürchterlich.” Franz Beckenbauer über Dantes Patzer vor Ricardo Quaresmas zweitem Tor für den FC Porto “Ich war nach dem Spiel in meinem Büro, als Liam Gallagher von Oasis hereinkam. Er ist ein grosser City-Fan, und er gab mir einen dicken Kuss auf den Mund – ich hatte gar keine Zeit zu reagieren!” M ärchen können sehr unwahrscheinlich, sehr traurig und manchmal auch tröstlich sein. Zumindest unwahrscheinlich und traurig war auch die Geschichte des österreichisch-ungarischen Schriftstellers Ödön von Horvath, allerdings nicht im Märchen, sondern in der Wirklichkeit. Im Pariser Exil, in das sich Horvath vor den Nationalsozialisten geflüchtet hatte, wurde er im Jahr 1938 von einem h erabfallenden Ast erschlagen, nachdem der Baum, unter dem er sich zufälligerweise gerade aufhielt, von einem Blitz getroffen worden war. Der Baum stand nicht im Wald, sondern vor einem Theater mitten auf den Champs-Élysées. Das hätte sich der Schriftsteller, der vor allem aufgrund seiner Theaterstücke berühmt ist, so dramatisch und absurd kaum selbst ausdenken können. Und wer weiss? Ob der Schriftsteller wohl danach in den Himmel gekommen ist? Kaum sieben Jahre alt ist der kleine Junge in der von Horvath geschriebenen “Legende vom Fussballplatz”. Und so jung er noch ist, muss dieser Junge auch schon sterben. Ein schlimmer Husten rafft ihn dahin, und weil ihn das Fieber bereits im Griff hat, sieht er die besorgten Eltern wie durch einen Schleier an seinem Bett sitzen. Gegen M itternacht aber klopft es an das Fenster. Und um diese Uhrzeit klopfen nur noch Engel an. Der Engel, der unserem kleinem Helden erscheint, hat einen blauen und einen gel- ben Flügel. Es sind die Farben des Fussballvereins, den der kleine Junge seit jeher vergöttert. Aber damit nicht genug: Die “schmalen Füsse” des Engels “staken in purpurnen Fussballschuhen, an silberner Sternenschnur hing um seinen Schwanenhals eine goldene Schiedsrichterpfeife und in den durchsichtigen Händen wiegte sich ein mattweisser Fussball.” Den köpft der Engel kerzengerade in die Höhe, bis er weit hinter der Milchstrasse verschwindet. Das aber muss den Jungen nicht bekümmern. Schon hat ihn der Engel an der Hand genommen, um mit ihm zusammen ebenfalls ins Himmelreich des Fussballs zu entschweben. Und irgendwo auf einer Wolke ist dann auch das Spielfeld, und der Junge sitzt auf dem besten Platz. “Unermessliche Seligkeit”, so heisst es im Märchen, erfüllte da “des armen kleinen Buben Herz. Das Spiel hatte begonnen um nimmermehr beendet zu werden und die Zweiundzwanzig spielten wie er noch nie spielen sah. Manchmal kam es zwar vor, dass der eine oder andere dem Balle einfach nachflog (es waren ja auch lauter Engel), doch da pfiff der Schiedsrichter (ein Erzengel) sogleich ab: wegen unfairer Kampfesweise.” Auf einem irdischen Fussballplatz ist dieser Junge seitdem zwar nicht mehr gesehen worden. Das schönste Ballspiel der Welt aber, das findet zum Glück aller Sterblichen auch weiterhin auf der Erde statt. Å Trainer Roberto Mancini über eine Episode nach Manchester Citys Gewinn des Premier-League-Titels 2012 “Sie können von Inzaghi nicht erwarten, dass er aus Steckrüben einen erlesenen Wein macht.” Giovanni Trapattoni über den Trainer der AC Milan und dessen Spieler “Es war ein langweiliges Spiel? Wenn Sie sich amüsieren wollen, sollten Sie in den Zirkus gehen. Mich interessiert nur das Erreichen des Halbfinales.” Massimiliano Allegri zum 1:0-Sieg von Juventus Turin gegen AS Monaco “Der beste Spieler der Welt ist Javier Pastore. Er hat etwas ganz Besonderes an sich, womit er immer für Überraschungen sorgt. Keine besonderen Tore, nein, aber fantastische Pässe. Er ist der kreativste Spieler der Welt. Ich mag solche Spieler.” Éric Cantona T H E F I FA W E E K LY 35 TURNING POINT “Youtube war hilfreich für meine Karriere” Murun Altankhuyag ist der erste Spieler aus der Mongolei, der einen Profivertrag im Ausland unterschrieben hat. Dies war nur dank der sozialen Medien möglich. Mendbayar I ch bin sehr stolz, dass es mir gelungen ist, der erste Profi-Auslandslegionär in der Geschichte der Mongolei zu werden. Den bisherigen Höhepunkt meiner Karriere erlebte ich im März, als ich einen Einjahresvertrag beim serbischen Klub Macva Sabac unterschrieb, der in der zweithöchsten Liga des Landes antritt. Macva Sabac hat mich ohne ein einziges Probetraining verpflichtet. Ich traf mich einen Tag vor Vertragsabschluss mit dem Vereinspräsidenten Ivica Kralj, der übrigens bei der WM 1998 in Frankreich als Torwart für Jugoslawien spielte. Er wollte mich verpflichten, da er von Dragan Anicic, dem Trainer von BSK Borca, nur Gutes über mich gehört hatte. Dort hatte ich in den Wochen zuvor ein Probetraining absolviert. Mein japanischer Agent hatte Kontakt zu mehreren Teams in Serbien und Kroatien hergestellt, indem er Youtube-Clips von mir an einen Agenten in Serbien schickte. Ohne meinen japanischen Agenten hätte ich wohl niemals Profi werden können. Er stellte 2012 den Kontakt zu mir her – über Facebook. Zuvor hatte er mich in der Mongolei bei einem Spiel der Nationalmannschaft beobachtet. Damals studierte ich an einem College in Missouri Sportmanagement und spielte dort auch Fussball. Abgesehen von einem Nigerianer bin ich der einzige Ausländer im Team von Macva. Wahrscheinlich wissen einige meiner Teamkameraden nicht einmal, wo die Mongolei liegt. Mich in Serbien einzuleben, fiel mir viel leichter als in Thailand, wo ich 2013 meinen ersten Vertrag bei einem Profiteam, nämlich beim FC Krabi, unterschrieb. Auch hier stand mein Agent im Hintergrund. Das Essen und das Wetter in Serbien sind ähnlich wie in der Mongolei. In Thailand hingegen serviert man oft scharf gewürzte Meeresfrüchte, die Mongolen nicht essen. Ausserdem war es mir dort zu heiss. Am Anfang war ich oft dehydriert und bekam häufig Krämpfe. Direkt nach der Vertragsunterzeichnung bei Macva flog ich zum Qualifikationsspiel für die WM 2018 in Russland gegen Osttimor zurück nach Asien. Leider haben wir in der Addition mit 1:5 verloren. Wegen meines neuen Vertrages hatten meine Teamkameraden, der Nationaltrainer und auch die Fans eigentlich wahre Wunder von mir erwartet; mindestens drei Tore. Diesen hohen Erwartungen konnte ich nicht gerecht werden. Osttimor hatte mehrere Spieler mit brasilianischen Wurzeln aufgeboten und war zu stark. Die Leute in der Mongolei interessieren sich kaum für die nationale Liga, aber die Nationalmannschaft unterstützten sie leidenschaftlich. Das modernisierte Stadion in Ulan-Bator war gegen Osttimor ausverkauft. Mein Ziel ist ein Vertrag in einer der europäischen Spitzenligen. Hoffentlich helfen mir meine Balltechnik und meine Schnelligkeit auf dem Weg dorthin. Ich weiss, dass ich mein taktisches Verhalten auf dem Feld und mein Spielverständnis noch verbessern muss, um mein Ziel zu erreichen. Å Aufgezeichnet von Peter Eggenberger Name Murun Altankhuyag Geburtsdatum, Geburtsort 21. September 1989, Ulan-Bator Position Stürmer Stationen 2013–2014 FC Krabi (Thailand) 2014 Satun United (Thailand) 2015 Macva Sabac (Serbien) Nationalmannschaft der Mongolei 12 Länderspiele (2 Tore) Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben. T H E F I FA W E E K LY 37 W E LT R A N G L I S T E D E R M Ä N N E R Deutschland (unverändert) Schweiz (9., + 3 Ränge), Spanien (10., + 1 Rang) Frankreich (11., – 3 Ränge), Italien (13., – 3 Ränge) 135 Britische Jungferninseln, Dominica (je 3 Spiele) Wales (+ 153 Punkte) Bhutan (+ 46 Ränge) Israel (– 231 Punkte) Neukaledonien (– 23 Ränge) Spitzenreiter Aufsteiger in die Top 10 Absteiger aus den Top 10 Spiele insgesamt Teams mit den meisten Spielen Grösster Aufsteiger nach Punkten Grösster Aufsteiger nach Rängen Grösster Verlierer nach Punkten Grösster Verlierer nach Rängen Rang Team +/- Punkte Rang Team +/- Punkte Rang Team Letzte Aktualisierung: 9. April 2015 +/- Punkte Rang Team +/- Punkte 1 Deutschland 0 1687 55 Gabun -1 583 109 Kuba 1 298 163 Bhutan 46 128 2 Argentinien 0 1490 56 Mali -5 578 110 Sudan 0 288 164 Malaysia -11 123 3 Belgien 1 1457 57 Albanien 4 575 111 Libyen 120 4 Kolumbien -1 1412 57 Republik Korea -1 575 111 St. Kitts und Nevis 5 Brasilien 1 1354 59 Sambia 1 556 113 Namibia 6 Niederlande -1 1301 60 Südafrika 7 Portugal 0 1221 61 Äquatorial-Guinea 8 Uruguay 1 1176 9 Schweiz -5 553 114 Kanada -11 549 115 Aserbaidschan 62 Republik Irland 4 546 3 1135 63 Australien 2 10 Spanien 1 1132 64 Peru 11 Frankreich -3 1127 65 Trinidad und Tobago 12 Rumänien 2 1086 66 Burkina Faso 13 Italien -3 1085 67 Bulgarien 14 England 3 1030 15 Costa Rica 16 Chile 17 Kroatien 1 281 165 Grenada -7 10 281 166 Puerto Rico -6 119 0 279 167 Hongkong -10 116 2 277 167 Bangladesch -5 116 24 264 169 Suriname -8 115 116 St. Vincent und die Grenadinen 3 262 170 Jemen 5 111 531 117 Kenia 1 258 171 Montserrat 1 107 -5 526 118 Dominikanische Republik -11 257 172 Pakistan -2 106 -2 519 119 Niger -5 252 173 Amerikanische Jungferninseln 24 104 2 517 120 Mauretanien -5 246 174 Neukaledonien -23 101 4 505 121 Moldawien 1 245 175 Guam -8 97 68 Vereinigte Arabische Emirate 1 501 122 Lesotho -2 242 175 Swasiland -12 97 -2 1014 69 Venezuela 3 495 123 Burundi 3 237 177 Dominica 4 96 -1 991 70 Norwegen 0 491 123 Simbabwe 1 237 178 Laos -8 88 2 977 70 Montenegro -3 491 125 Vietnam 5 229 179 Kambodscha 2 86 18 Mexiko 3 937 72 Uganda 2 485 126 Syrien 26 225 179 Chinese Taipei 9 86 19 Tschechische Republik -3 923 73 Usbekistan -1 476 127 Kuwait -2 224 181 Nepal -1 71 20 Slowakei 2 920 74 Ruanda -10 474 128 Liechtenstein -5 219 181 Mauritius 9 71 21 Algerien -3 917 75 Jamaika 1 466 129 Bermuda 40 217 183 Brunei Darussalam 15 69 22 Wales 15 916 76 Honduras 5 451 130 Barbados 1 215 184 Turks- und Caicos-Inseln -8 66 23 Elfenbeinküste -3 907 77 Armenien 2 449 131 Guinea-Bissau 3 212 184 Macau 3 66 24 Griechenland 3 900 78 Finnland 0 446 131 Liberia -14 212 186 Tahiti -22 65 25 Österreich -2 891 79 Haiti -2 442 133 Kasachstan 5 210 186 Komoren -9 65 26 Ghana -2 833 80 Togo -5 435 134 Aruba -6 204 186 Sri Lanka -12 65 27 USA 5 815 81 Paraguay -1 418 135 Afghanistan 2 203 189 Seychellen -11 60 28 Dänemark 0 808 82 VR China 29 Schottland 10 796 83 Belarus 30 Tunesien -5 793 84 El Salvador 31 Bosnien und Herzegowina -1 783 85 Lettland 1 408 136 St. Lucia -4 202 190 São Tomé und Príncipe -11 58 15 397 137 Luxemburg -1 200 191 Cayman-Inseln 14 48 5 388 138 Georgien -12 197 192 Salomon-Inseln -8 46 10 387 139 Philippinen -11 193 193 Südsudan -5 43 32 Russland 1 781 86 Mosambik 0 385 140 Palästina 0 192 194 San Marino -13 40 33 Ukraine -2 772 86 Irak 11 385 141 Malediven -8 191 195 Vanuatu -4 34 34 Ecuador -5 759 88 Sierra Leone -1 382 142 Thailand 0 183 196 Fidschi -4 30 35 Polen -1 753 89 Angola -5 381 143 Tadschikistan -2 175 196 Samoa -4 30 36 Senegal 0 752 90 Guatemala -8 372 144 Zentralafrikanische Republik -1 163 198 Bahamas -4 26 37 Kap Verde 1 737 91 Marokko -2 371 144 Libanon 2 163 198 Britische Jungferninseln 3 26 38 Island -3 728 92 Bolivien 0 360 144 Neuseeland -10 163 200 Mongolei -5 19 39 Schweden 6 704 93 Estland -6 358 147 Indien 26 161 201 Tonga -5 17 40 Iran 2 689 94 Benin -2 357 148 Curaçao 11 159 202 Papua-Neuguinea -3 13 41 Guinea 3 678 95 Saudiarabien 4 349 149 Malta -4 158 203 Amerikanisch-Samoa -3 12 42 Nordirland 1 672 96 Zypern -11 342 150 Madagaskar -3 156 204 Andorra -3 8 43 Ungarn 3 665 97 Oman -1 341 151 Tschad -3 155 204 Eritrea -3 8 44 Serbien -4 664 97 Malawi -6 341 152 Osttimor 33 151 206 Somalia -2 6 45 Nigeria -4 652 99 Katar 10 337 153 Kirgisistan -3 146 207 Dschibuti -1 4 -20 649 100 Litauen -6 333 154 Nicaragua 31 142 207 Cook-Inseln -1 4 47 Slowenien 1 648 101 Äthiopien 1 321 155 Guyana 11 139 209 Anguilla -1 2 48 Kamerun 1 627 102 Färöer 3 318 156 Gambia 12 138 46 Israel 49 Kongo 3 624 103 Jordanien -2 316 157 DVR Korea -8 137 50 Japan 3 614 104 Botsuana 2 314 158 Myanmar -5 133 51 Ägypten 7 612 105 EJR Mazedonien 3 312 159 Turkmenistan -15 131 52 Türkei 4 603 106 Antigua und Barbuda -4 311 159 Indonesien -3 131 53 Panama 8 587 107 Tansania -7 302 159 Belize 5 131 54 DR Kongo -7 584 108 Bahrain -4 299 162 Singapur -9 130 38 T H E F I FA W E E K LY http://de.fifa.com/worldranking/index.html PUZZLE Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA) Präsident Joseph S. Blatter 1 9 3 Generalsekretär Jérôme Valcke 1 9 Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Walter De Gregorio 7 4 4 2 2 6 1 9 5 3 4 4 2 8 1 7 3 MIT TEL 3 Ständige Mitarbeitende Ronald Düker, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Andreas Jaros, Jordi Punti, Thomas Renggli, David Winner, Roland Zorn Mitarbeit an dieser Ausgabe Peter Eggenberger, Massimo Franchi Redaktionsassistenz Alissa Rosskopf, Honey Thaljieh 6 3 9 2 4 6 8 4 6 1 6 2 7 2 4 3 5 7 2 Produktion Hans-Peter Frei 4 5 9 6 1 3 9 8 4 7 8 Projektmanagement Bernd Fisa, Christian Schaub 3 4 8 7 9 7 1 2 SCHWER 5 Kontakt feedback-theweekly@fifa.org Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA. 2 2 Korrektorat Nena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt. Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen. In der Schweiz hergestellt und gedruckt. 7 9 1 Bildredaktion Peggy Knotz, Andreas Wilhelm (Stv.) Internet www.fifa.com/theweekly 7 1 Art Direction Catharina Clajus Druck Zofinger Tagblatt AG 6 9 Redaktion Alan Schweingruber (Stv. Chefred.), Sarah Steiner Übersetzung www.sportstranslations.com 2 8 Chefredakteur Perikles Monioudis Layout Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Susanne Egli 8 LEICHT 3 9 3 6 9 5 2 8 3 1 2 6 8 6 7 5 1 9 7 3 8 1 T H E F I FA W E E K LY Puzzles courtesy: opensky.ca/sudoku Herausgeberin FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Telefon +41-(0)43-222 7777, Fax +41-(0)43-222 7878 Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht. 39 AUSWERTUNG DER LET Z TEN UMFR AGE UMFR AGE DER WOCHE Welches dieser gesetzten Teams hat die schwierigste Gruppe in der asiatischen WM-Qualifikation 2018 erwischt? Wer ist Ihr Favorit auf den Titelgewinn in der UEFA-Europa-League 2014/15? 20+18+1610875 7% 20% 10% Quelle: Fifa.com 16% 16% Stimmen Sie ab unter: FIFA.com/newscentre 18% ≠ Usbekistan ≠ Vereinigte Arabische Emirate ≠ Australien ≠ Japan ≠ Iran ≠ Irak ≠ VR China ≠ Republik Korea Z AHLEN DER WOCHE 42 800 Spielen hat Zdenek Zeman mittlerweile in Italien als Trainer auf der Bank beigewohnt. Kürzlich erreichte er diese Jubiläumsmarke. Gleichzeitig ging allerdings sein kurzes Gastspiel bei Cagliari zu Ende. Der in der Tschechoslowakei geborene Trainer trat nach der 0:3-Heimniederlage seines Teams gegen die SSC Neapel zurück. griechische Meistertitel, davon allein 17 in den letzten 19 Spielzeiten – diese Zahlen sorgen bei den Olympiakos-Fans derzeit für zufriedene Gesichter. Der Klub aus Piräus hat den Titel nun sicher und baute damit seinen Vorsprung auf den Erzrivalen und 20-maligen Meister Panathinaikos Athen weiter aus. 400 Tore für Barcelona hat Lionel Messi mittlerweile erzielt. Neulich wurde der argentinische Superstar, der in 46 Spielen in dieser Saison ebenso viele Treffer erzielte und zudem 24 Vorlagen gab, zum erst siebten Spieler, der 400 Treffer für einen europäischen Klub anhäufte. Getty Images (3), AFP 8% 5%
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