Rundbrief 1/2015

Rundbrief
Entwicklungspolitisches
Landesnetzwerk
Rheinland-Pfalz
Landespolitik . . . . . . . . . . . . . . 2
Entwicklungspolitik auf der Landes-Agenda
Entwicklungspolitische Leitlinien RLP
Engagement der Kommunen in RLP
Globales Lernen . . . . . . . . . . . 3-4
Fachkonferenz Globales Lernen
Bildung für Nachhaltige Entwicklung
Globales Lernen digital mit Handy Crash
Quinoa – eine runde Sache?
Auftakt zum Millenniumcup 2015
Öko-soziale Beschaffung . . . . . . 5
SchülerInnen zu Besuch bei Landrat Diel
Schulung: Öko-sozialer Beschaffung
1/2015
ELAN-Mitglieder und Aktionen . . 6
Globaler Aktionstag gegen TTIP in Mainz
Neue ELAN-Mitglieder
Fonds „VonFürTrier“
WeltBürgerFrühstück Trier
Fünf Jahre „Kids of Maseno“
Fairer Handel . . . . . . . . . . . . . . 7
„Faire Welten und mehr“ Sonderschau bei
der Rheinland-Pfalz Ausstellung
Weltladentag 2015: Rechte für Menschen –
Regeln für Unternehmen
Kurz notiert . . . . . . . . . . . . . . . 8
Parlamentarischer Abend: Europäisches Jahr
der Entwicklung 2015 – Herausforderungen für die
rheinland-pfälzische Politik
von Barbara Mittler
Unsere Welt, unsere Würde, unsere Zukunft
ist das Motto des von der EU erklärten Europäischen Jahres der Entwicklung 2015.
Ziel der Initiative ist es, angesichts weltweiter Abhängigkeiten das Bewusstsein für gemeinsame Verantwortung zu stärken.
Das Jahr der Entwicklung stand im Mittelpunkt eines Parlamentarischen Abends im
meinsam mit den Abgeordneten wurde diskutiert, wie ein gutes Leben für alle Menschen
in Industrie- und Entwicklungsländern und
insbesondere für nachfolgende Generationen
gewährleistet werden kann.
Das Europäische Jahr der Entwicklung ist
zudem das Jahr, indem die Post 2015-Agenda für nachhaltige Entwicklung der Verein-
Gäste und Gastgeber (Von rechts nach links): Dr. Florian Pfeil, Jutta Blatzheim-Rögler, MdL, Dieter
Klöckner, MdL, Ralf Seekatz, MdL, Barbara Mittler. (Fotos: Carlo Müllo im Auftrag der Engagement
Global gGmbH)
Mainzer Landtag am 4. Februar 2015, zu dem
ELAN gemeinsam mit der Engagement Global
gGmbh einlud. Experten und Expertinnen der
Entwicklungspolitik beleuchteten, wie Europa, Deutschland und Rheinland-Pfalz den
Anforderungen an eine nachhaltige globale Entwicklung gerecht werden können. Ge-
ten Nationen im September verabschiedet
werden soll.
Einen wesentlichen Bestandteil dieser sollen universelle Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) bilden. Um global
umzusteuern setzt die Staatengemeinschaft
nun nicht mehr nur auf internationale son-
dern auch auf regionale Zielvorhaben, die
die einzelnen Länder der Weltgemeinschaft
umsetzen sollen.
Zentrale Fragen an diesem Abend waren: Wie
groß ist die Bereitschaft von Politik und Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen? Welche Verpflichtungen ergeben sich daraus für
Rheinland-Pfalz und was kann das Land leisten?
Landtagspräsident Joachim Mertes
begrüßt die Gäste.
Für Referent Dr. Florian Pfeil muss nachhaltige Entwicklung konsequent auf die Agenda
des Landes gesetzt und in die Öffentlichkeit
gebracht werden: „Dies ist eine durchaus gemeinsame Verantwortung von Landtag, Landesregierung und rheinland-pfälzischer Zivilgesellschaft“, so der Geschäftsführer des
Weiterbildungszentrums Ingelheim.
•
2
ELAN-Rundbrief
1/2015
Landespolitik
Landesregierung setzt Entwicklungspolitik auf die Agenda
Von Barbara Mittler und Katja Voss
Das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk
Rheinland-Pfalz war am 28. April 2015 beim
Ausschuss Europafragen und Eine Welt des
Landtages anlässlich des Europäischen Jahres
für Entwicklung 2015 geladen.
Der Anhörung voraus gingen ein gemeinsamer
Antrag der Fraktionen SPD und Bündnis 90/
Die Grünen sowie ein Antrag der CDU an den
rheinland-pfälzischen Landtag am 28.01.2015.
Beide Anträge heben die Notwendigkeit hervor, die entwicklungspolitische Arbeit der Zivilgesellschaft zu unterstützen. Im Antrag der
Fraktion SPD und Bündnis 90/Die Grünen wird
der Landtag zudem aufgefordert, eine Regelung
für das öffentliche Beschaffungswesen zu prüfen, die die Einhaltung sämtlicher ILO-Kernarbeitsnormen verbindlich enthält.
Geschäftsführerin Barbara Mittler von ELAN
nannte die rechtliche und praktische Umsetzung der öko-sozialen Beschaffung einen wichtigen rheinland-pfälzischen Beitrag für nachhaltiges Handeln in der Welt. Auch sprach sie
sich für eine gesetzlich verpflichtende Regelung aus, um Grabsteine aus Kinderarbeit und
menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen aus
kommunalen Friedhöfen zu verbannen.
Auch Oberbürgermeister a.D. der Stadt Trier,
Klaus Jensen, forderte die gesetzlich verpflichtende Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen.
Bremen hat bereits seit einigen Jahren eine gesetzliche Grundlage geschaffen. „Das Erfolgsrezept ist die Kombination aus gesetzlichen Regelungen und der Sensibilisierung, Betreuung
und Beratung in der Praxis“, verriet Dr. Kirsten
Wiese, Referentin für überregionale Finanzangelegenheiten bei der Senatorin für Finanzen in
Bremen. Das Rezept für ein Umdenken kannte
Axel Haas, Bürgermeister von Kirchheimbolanden: „Menschen müssen vor Ort bei konkreten
Projekten mitgenommen werden.“
Die vielen zivilgesellschaftlichen Akteure im
Land gewinnen vor Ort in Kommunen und Gemeinden BürgerInnen für entwicklungspolitisches Engagement. Sie haben eine Vielzahl
an Bildungsformaten entwickelt, die Zusammenhänge zwischen dem eigenen Alltag und
globalen Fragen herstellen. „Bürger müssen
über die Ursachen von Flucht und Asyl informiert werden, um zu verstehen, warum fremde Menschen plötzlich Tür an Tür in der Gemeinde leben.“, davon ist Mittler überzeugt.
So könne Konflikten vorgebeugt und ein Beitrag zum friedvollen Zusammenleben geleistet
werden. Daher solle das Land die Bildungsarbeit der Akteure stärken.
Mit dem Promotorenprogramm könnten beispielsweise Themen wie Migration und Entwicklung,
Partnerschaften, internationale Kooperationen
oder Rohstoffpolitik und ihre weltweiten Zusammenhänge aufgegriffen, in der Fläche verankert und zum Handeln angeregt werden. Daher sollte das von Bund und Land gemeinsam
finanzierte und von ELAN getragene Bildungsprogramm ausgeweitet werden.
Die Anträge der Fraktionen werden nun in den
entsprechenden Gremien geprüft. Ein Ergebnis
wird im Juni erwartet. Im Europäischen Jahr
der Entwicklung 2015 muss auch die rheinland-pfälzische Landespolitik- und Regierung
Verantwortung übernehmen.
•
Entwicklungspolitische Leitlinien des Landes Rheinland-Pfalz
von Barbara Mittler
Im September werden die Vereinten Nationen neue Ziele für nachhaltige Entwicklung
beschließen, die in Nord und Süd umgesetzt
werden sollen.
Daher werden die bestehenden entwicklungspolitischen Leitlinien des Landes RheinlandPfalz in einem Konsultationsprozess gemeinsam
mit engagierten Akteuren im Land überarbeitet. Das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk ELAN begleitet den Prozess.
Die neuen Leitlinien sollen den politischen Rah-
men für die Entwicklungspolitik der Landesregierung festlegen. Die Ergebnisse des Post 2015
Prozesses sollen berücksichtigt und das Leitbild
einer global nachhaltigen Entwicklung einbezogen werden. Zudem sollen konkrete Handlungsvorschläge enthalten sein und Transparenz für das entwicklungspolitische Handeln
der Landesregierung bewirkt werden.
Die Landesregierung setzt auf Dialog. Zur Auftaktveranstaltung am 27. Februar wurden Akteure aus Nichtregierungsorganisationen und
Kirchen, der Wirtschaft, und des Staates eingeladen. Die sechs sich gegründeten Arbeitsgrup-
pen erstellten anhand von Leitfragen Textbausteine zu den Themen: Bildung und Globales
Lernen, Nachhaltiges Wirtschaften, Umweltund Klimaschutz, Frieden und Menschenrechte, Migration und Entwicklung sowie Zusammenarbeit in internationalen Partnerschaften.
Das mit dem Prozess vom Parlament beauftragte
Innenministerium führt nun die Textbausteine
zusammen und spiegelt sie in die Arbeitsgruppen zurück. Wir dürfen also gespannt sein! Die
Leitlinien sollen Ende dieses Jahres verabschiedet und präsentiert werden.
•
Nachgefragt: Entwicklungspolitisches Engagement der Kommunen in RLP
Von Katja Voss
Die Engagement Global gGmbH und das Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur Rheinland-Pfalz gaben eine Studie zum
entwicklungspolitischen Engagement rheinland-pfälzischer Kommunen in Auftrag.
Ziel der Studie war es, einen Überblick der Akteure sowie der Themen und Handlungsfelder
der kommunalen Eine Welt-Arbeit in Rheinland-Pfalz zu bekommen sowie Erkenntnisse
über den zukünftigen Unterstützungs- und
Vernetzungsbedarf der Städte und Gemeinden
zu erhalten. Laut der Studie sehen viele Kommunen die enge Verzahnung zwischen Kommunen und der Zivilgesellschaft als Schlüs-
sel für die erfolgreiche entwicklungspolitische
Arbeit. Entwicklungspolitisches kommunales
Engagement funktioniert vor allem dort, wo
BürgerInnen mit eingebunden sind und BürgermeisterInnen als BotschafterInnen gewonnen werden. Vor allem MigrantInnen sind eine
wichtige Zielgruppe für die kommunale Entwicklungspolitik.
Die Initiative Fair Trade Town ermöglicht unterschiedlichen lokalen AkteurInnen zusammenzufinden und für Eine-Welt-Themen vor Ort zu
sensibilisieren und aktiv zu werden. Daher sollte
unter rheinland-pfälzischen Kommunen verstärkt für die Fair Trade Town Bewegung geworben
und zur Teilnahme aufgefordert werden. Kommunen wollen die öko-soziale Beschaffung vor
Ort verankern. Sie benötigen zur Umsetzung individuelle rechtliche und praxisnahe Beratungs-,
Qualifizierungs- und Fortbildungsmaßnamen.
In der Studie wurde der Wunsch geäußert, einen landesweiten Runden Tisch zur öko-sozialen Beschaffung zu initiieren und Einkaufsgemeinschaften zu bilden.
Abschließend wird empfohlen, eine zentrale
Anlaufstelle für kommunales Engagement in
der Entwicklungspolitik zu schaffen. Sie soll
die Kommunen in Rheinland-Pfalz mit Informationen versorgen, sie beraten und in ihrem
Engagement unterstützen.
www.einewelt.rlp.de/aktuelles/details/
archive/2015/april/Artikel/eine-welt-politikder-kommunen/
•
Globales Lernen
ELAN-Rundbrief
1/2015
Fachkonferenz Globales Lernen „Unsere Verschwendungswut – Von Europa könnte die ganze Welt leben“
Von Svenja Enke, ELAN e.V.
50 Aktive im Globalen Lernen, darunter
viele LehrerInnen und SchülerInnen, nahmen am 31. Januar 2015 an der Fachkonferenz Globales Lernen im Weiterbildungszentrum Ingelheim teil.
Auf der Veranstaltung stand vor dem Hintergrund des Europäischen Jahres der Entwicklung
2015 das Thema Verschwendung im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Unsere Welt, unsere Würde, unsere Zukunft“ soll laut der EU
in diesem Jahr intensiv und öffentlich über
die europäische Entwicklungszusammenarbeit nachgedacht werden.
Daher beschäftigten sich die Teilnehmenden
in Vorträgen und Workshops mit den weltweiten Auswirkungen der europäischen Verschwendungswut sowie mit den vielfältigen
Handlungsoptionen, um das Leben nachhaltiger zu gestalten. Denn die globalen Krisen
und Risiken bestehen auch in dem von der UN
deklarierten Jahr 2015 fort, in dem die Mil-
Svenja Enke
Ich bin die neue Fachpromotorin für Globales Lernen im Schulbereich als Nachfolgerin
von Andrea Rühmann.
Ich freue mich, dass
sich im Rahmen dieser Stelle, die Schwerpunkte meiner beiden
Studiengänge vereinen lassen: Ich habe neben den Fächern Englisch und Französisch
für das Lehramt an Gymnasien auch ein Ethnologiestudium mit dem Schwerpunkt Afrikastudien absolviert. In den vergangen Jahren konnte ich bereits Unterrichtserfahrung
an verschiedenen Schulformen sammeln und
seit 2012 war ich für ELAN als Multiplikatorin in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit tätig. Ich bin sehr glücklich darüber,
als Fachpromotorin für Globales Lernen im
Schulbereich, den Eine-Welt-Gedanken bei
LehrerInnen und SchülerInnen in Rheinland-Pfalz aktiv zu stärken.
ELAN-Promotorin Svenja Enke:
bildung@elan-rlp.de
•
Während der Talkrunde
zu den Folgen der Wegwerfgesellschaft veranschaulichte Heinrich
Jung, Fa. Blitzblume
Ingelheim, anhand verschiedener Haushaltsgeräte das Phänomen der
„geplanten Obsoleszenz“
(Foto: Svenja Enke)
lenniumentwicklungsziele enden: Noch immer
sucht die Weltgemeinschaft nach Lösungen
für Klimawandel, Energie- und Ressourcenknappheit, Armut, weltweite Ernährungskrisen und globale Sicherheitsprobleme. In diesem Sinne konzentrierten sich die Workshops
und Vorträge der Fachkonferenz nicht allein
auf die Verschwendung von Lebensmitteln.
Auch die Unmengen an Elektroschrott, sowie
die Verschwendung von Ressourcen oder Textilien wurden kritisch hinterfragt.
Weitere Informationen sowie die Vorträge der
ReferentInnen: www.elan-rlp.de
•
Bildung für Nachhaltige
Entwicklung in RLP –
Konsultationsprozess zur
Fortführung
Von Ann-Marie Schlutz
2014 endete die UN-Dekade für Bildung für
nachhaltige Entwicklung (BNE). Nun soll BNE
aber im Rahmen des neuen Weltaktionsprogramms (WAP) in den einzelnen Ländern
weiterentwickelt und fortgeführt werden.
Dazu hat die Landesregierung Rheinland-Pfalz
Ende 2014 gemeinsam mit der Arbeitsstelle für
Natur und Umwelt (ANU) einen landesweiten
Konsultationsprozess in Rheinland-Pfalz gestartet. Zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen des Landes und Akteure der BNE
arbeiten seit Oktober 2014 daran, ein Eckpunktepapier zu verfassen, das die weitere
strukturelle Verankerung des Bildungskonzeptes in RLP zum Ziel hat. Als Fachpromotorin für Umwelt und Entwicklung, beteiligt
sich auch Ann-Marie Schlutz für ELAN daran,
BNE im Land zu stärken.
Die notwendige Anerkennung der Bildungsarbeit, die an außerschulischen Lernorten oft
durch ehrenamtliche Kräfte geleistet wird, soll
mit Hilfe dieses Eckpunktepapiers stärker ins
Bewusstsein gerufen werden und strukturell
gefördert werden. Teil des Papieres werden umfangreiche Empfehlungen an die Landesregierung und Akteure der BNE sein, um das Konzept
stärker und breiter im Land zu verankern.
•
Globales Lernen digital mit
Handy Crash
Das Browser-Spiel Handy Crash greift die
Handy- und Spielebegeisterung junger Menschen auf und thematisiert darüber globale
Gerechtigkeit. Das kostenfreie Handy Crash
zeigt, was Handys mit globalen politischen
und ökonomischen Zusammenhängen zu tun
haben und welche gravierenden Probleme
mit dem Arbeits- und Umweltschutz es bei
Rohstoffabbau, Produktion und Entsorgung
gibt. Das kurzweilig Spiel thematisiert, was
gegen die Probleme weltweit getan wird und
getan werden kann. Die begleitende OnlinePlattform unterstützt den Einsatz des Spiels
im Globalen Lernen.
www.handycrash.org
www.handycrash.org/lernen
•
Auch ELAN bietet für den Einsatz in Schulen
und Jugendgruppen ein Handy-Bildungsprogramm an:
Infos: Simone Steffen, mobil@elean-rlp.de
3
4
ELAN-Rundbrief
1/2015
Globales Lernen
Quinoa – eine runde Sache?
Ausstellung als Bildungsangebot
Von Ann-Marie Schlutz
Am Donnerstag, 26.2.2015, wurde die Ausstellung „Quinoa – eine runde Sache?“ in
Speyer von der Fachpromotorin für Umwelt
und Entwicklung, Ann-Marie Schlutz, gemeinsam mit dem Weltladen und der Fairtrade Town Speyer eröffnet.
Rund 50 Besucher, darunter VertreterInnen
von Weltläden aus ganz Rheinland-Pfalz, der
BUND Speyer, Bürgermeister Eger und weitere VertreterInnen der Stadt Speyer, Michael Staaden vom Ministerium für Umwelt,
Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten, zeigten reges Interesse an der interaktiven Ausstellung.
Ann-Marie Schlutz führte zunächst mit einem
kurzen Vortrag in die Thematik rund um Quinoa ein und machte darin auf die globalen
Zusammenhänge zwischen der Nahrungsmittelproduktion, Umweltfolgen und eigenem
Konsumverhalten aufmerksam. Anschließend
konnten die Gäste, angeleitet von MitarbeiterInnen des Weltladens Speyer, die aus sechs
Themen bestehende Ausstellung genauer betrachten. Dabei erfuhren sie, welche zusätzlichen Gestaltungsmöglichkeiten für Bildungsveranstaltungen möglich sind.
Die Ausstellung zeigt auf, welche Auswirkungen der Anbau und die weltweite Nach-
Neu bei ELAN mobil:
Simone Steffen
Seit Mai bin ich für
die Koordination von ELAN mobil zuständig. Seit 2007 war
ich neben meiner
Promotion in Biologie in der Bildungsund Öffentlichkeitsarbeit der Grünen Schule
im Botanischen Garten der Universität Mainz
tätig. In Führungen und Projekten habe ich
neben botanischen Themen auch Bildungskonzepte und Methoden einer Bildung für
Nachhaltige Entwicklung und des Globalen
Lernens angewandt. Besonders wichtig war
es mir, Kindern und Jugendlichen globale
Zusammenhänge im Bereich der Umwelt bewusst zu machen. Nun freue ich mich auf
neue Aufgaben im ELAN-Team!
•
Promotorin Ann-Marie Schlutz (Mitte) bei der Eröffnung der Quinoa-Ausstellung in Speyer
(Foto: Philipp Freundörfer)
frage nach Quinoa auf die ProduzentInnen
und die Umwelt haben. Sie besteht aus sechs
Roll Ups und einer Begleitbroschüre. Einzelne Roll Ups enthalten zudem QR-Codes mit
Links zu Videos und Rezepten.
•
Informationen: www.weltladen-speyer.de
Ausleihe und Kontakt:
Ann-Marie Schlutz, Fachpromotorin für
Umwelt und Entwicklung in RLP,
umwelt@elan-rlp.de, Tel.: 06232/605 259 8
Die Promotorin steht als Referentin
zur Verfügung.
Auftakt zum Millenniumcup 2015
Von Andreas Kreiner-Wolf
Am 18. März begrüßte Andreas Kreiner-Wolf
von ELAN die Lehrkräfte der teilnehmenden
Grundschulen zur Auftaktveranstaltung des
diesjährigen Millenniumcups des rheinlandpfälzischen Innenministeriums.
Auf dem Gelände der Schloss-Ardeck-Grundschule in Gau-Algesheim findet am 20. Juni,
die Veranstaltung statt. Die LehrerInnen erhielten Informationen zum Turnierablauf, zu
den Entwicklungszielen der Vereinen Nationen
und zu den vielfältigen Möglichkeiten, die
einzelnen Ziele im Unterricht umzusetzen.
Von April bis Juni arbeiten unterschiedliche
Schulen und Klassen im Unterricht mit einem
von ELAN erstellten Bildungsbaustein. Zudem haben alle Klassen die Möglichkeit, sich
Menschen aus dem globalen Süden einzuladen. Diese Patinnen und Paten haben sich
bereit erklärt, den Kindern aus dem Alltag
ihrer Herkunftsländer zu berichten.
•
Einige Lehrerinnen
und Lehrer der
teilnehmenden
Schulklassen nach
der Auftaktveranstaltung in der SchlossArdeck-Grundschule
in Gau-Algesheim
(Foto: Bianca Janz)
Öko-soziale Beschaffung
ELAN-Rundbrief
1/2015
SchülerInnen zu Besuch bei Landrat Diel in Bad Kreuznach
von Katja Voss
„Gerne wollen wir noch einen Schritt weiter gehen“, teilte Landrat Diel den SchülerInnen des Gymnasiums an der Stadtmauer
während eines Gespräches am 05.02.2015 in
der Kreisverwaltung Bad Kreuznach mit.
Sein Landkreis berücksichtigt bereits Umweltstandards bei der Beschaffung.
Jetzt zeigte der Landrat Bereitschaft zu einer
Pilotausschreibung für die öko-soziale Dienstkleidung der Hausmeister im Landkreis. Er war
dem Wunsch der SchülerInnen gefolgt, sich
über die Beschaffungspraxis des Landkreises
Bad Kreuznach auszutauschen. Begleitet wurden die SchülerInnen von der Schulleiterin,
Frau Dr. Schwarz, den beiden BildungsreferentInnen des Weltladens Bad Kreuznach,
Karsten Levsen und Gertrude Weisgerber, und
Katja Voss vom ELAN.
Im Vorfeld des Gespräches hatten sich SchülerInnen der 10. Klasse in einer dreimonatigen
Unterrichtsreihe zu „Globalisierung und ihre
sozialen Folgen“ intensiv mit den Herstellungsund Handelsbedingungen einzelner Produkte,
wie Kaffee, Blumen, Textilien und Natursteine
beschäftigt. Begleitet wurden sie vom Weltladen-Team. Die SchülerInnen stellten das eigene Konsumverhalten kritisch auf den Prüfstand und wollten mehr über den Warenkorb
eines Landkreises erfahren. In dem Gespräch
SchülerInnen des Gymnasiums An der Stadtmauer werben für die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards in der Beschaffung. Foto: Harald Skär
mit Landrat Diel wollten sie dafür werben,
dass beim Einkauf von Produkten durch den
Landkreis keine ausbeuterische Kinderarbeit
unterstützt wird – vielmehr sollten bei allen
Beschaffungen Sozial- und Umweltstandards
berücksichtigt werden.
Im Gespräch beantwortete Landrat Diel die
vielen Fragen der SchülerInnen zur Beschaffungspraxis des Landkreises anhand zahlreicher Praxisbeispiele. Die Verwaltung verwende zum Großteil Recyclingpapier, bestücke
die Präsentkörbe mit regionalen, biologischen
und fairen Köstlichkeiten und auch beim Bau
der bekannten Lafer-Mensa seien hohe ökolo-
gische Standards eingehalten worden.
Trotz vieler Bemühungen räumte Landrat Diel
ein, dass der Landkreis bisher nur vereinzelt
Umwelt- und Sozialstandards berücksichtigt
und aktuell noch keine rechtskräftigen Beschlüsse zur öko-sozialen Beschaffung gefasst
wurden. Um den Mitgliedern des Landkreises
das Anliegen der SchülerInnen vorzutragen,
lud er sie zu einer der folgenden Sitzungen
ein. Diese nahmen diese Einladung gerne entgegen und freuen sich auf ein weiteres Gespräch mit lokalen PolitikerInnnen. ELAN begleitet den Prozess und berät die SchülerInnen
bei Ihrem Vorhaben.
Schulung: Bereiche öko-sozialer Beschaffung
in kommunalen Verwaltungen
Synopse zum Stand der Tarif­
treue- und Vergabegesetze in den
Bundesländern erschienen
penheim, zu der ELAN einlud. Bürgermeister
Penzer und Büroleiter Dilg ermöglichten den
Teilnehmenden einen Einblick in die kommunalen Verwaltungsstrukturen in RheinlandPfalz sowie die Zuständigkeiten der Verbandsgemeinde Rhein-Selz. Die Referenten wiesen
auf komplexe Entscheidungs- und Umsetzungsstrukturen einzelner Beschaffungsprozesse auf
kommunaler Ebene hin. Sie plädierten für einen Dialog zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft. Dieser sei nötig, um
zukünftig Sozial- und Umweltstandards in
der Beschaffungspraxis zu berücksichtigen.
Die aktuelle Synopse bietet einen Überblick des derzeitigen
Standes der Vergabegesetze in den einzelnen Bundesländern und zeigt die
größten Defizite in
der Umsetzung einer
sozial gerechten Beschaffung auf. Sie wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Einen Welt Landesnetzwerke
(agl) und der Christlichen Initiative Romero
(CIR) herausgegeben.
Viele Bundesländer sehen die Einhaltung der
ILO-Kernarbeitsnormen bei der öffentlichen
Beschaffung gesetzlich verbindlich vor. Im
Gegensatz dazu hat Rheinland-Pfalz weiterhin keine gesetzlichen Regelungen geschaffen, um die verpflichtende Einhaltung
der ILO-Normen bei der Beschaffung zu gewährleisten.
Die Synopse ist herunterzuladen unter
www.elan-rlp.de/materialien.149.0.html
Landkreise und Kommunen beschaffen für
die eigene Verwaltung, Abwasserzweckverbände, Schulen und KITAs zahlreiche Produkte, darunter Büromaterialien, IT-Geräte,
Textilien und Spielgeräte.
Doch welche Verwaltungseinheiten sind zuständig für KITAs oder weiterführende Schulen und wer beschafft Dienstkleidung für das
Ordnungsamt? In welchen Bereichen können
Sozial- und Umweltstandards bei der Beschaffung von Kommunen umgesetzt werden?
Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt der Schulung am 6. 5.2015 in Op-
Oberbürgermeister
Penzer und Büroleiter Dilg gaben
Einblick in kommunale Verwaltungsstrukturen. (Foto:
Dr. Henny Rose, VG
Rhein-Selz)
•
•
•
5
6
ELAN-Rundbrief
1/2015
ELAN-Mitglieder und Aktionen
Globaler Aktionstag gegen TTIP auch in Mainz
von Ann-Marie Schlutz
Im Rahmen des globalen TTIP-Tages am
Samstag, 18. 4.2015, beteiligte sich ELAN e.V.
als Mitglied des Rheinland-Pfälzischen Bündnisses gegen TTIP an dem Aktionsprogramm
vor dem Staatstheater in Mainz.
Bei strahlendem Sonnenschein gab es Aktionen, Interviews und Statements der beteilig­
ten Organisationen und Diskussionsrunden
mit Vertretern der Fraktionen des Mainzer
Stadtrates. Organisiert wurde die Veranstaltung unter anderem vom BUND RheinlandPfalz und Attac Mainz. Vor ca. 350 Zuhörern
informierte das Rheinland-Pfälzische Netzwerk gegen TTIP über die Gefahren der Transatlantischen Handelsabkommen TTIP, TISA
und CETA. Mit einem Statement machte Eine
WeltBürgerFrühstück Trier
Welt-Promotorin für Umwelt und Entwicklung
in Rheinland-Pfalz, Ann-Marie Schlutz, auf
die Auswirkungen der geplanten Freihandelsabkommen für Länder des globalen Südens/
Entwicklungsländer aufmerksam.
Mit der Beteiligung am rheinland-pfälzischen
Bündnis gegen TTIP wollen wir als Entwicklungspolitisches Landesnetzwerk weiter über
die negativen Auswirkungen der Freihandelsabkommen wie TTIP und CETA aufklären und
mehr Unterstützung für die europäische Bürgerinitiative gewinnen. ELAN engagiert sich
als Netzwerkmitglied dafür, TTIP und ähnliche Abkommen zu stoppen, da negative
Auswirkungen auf die Entwicklungen der
Länder des globalen Südens sowie eine weitere Schwächung ihrer Position im Welthandel zu erwarten sind.
•
Weltladen Wallertheim
Unser Weltladen in Wallertheim unter dem Dach
der Ev. Kirchengemeinde besteht nun schon
seit über 30 Jahren. Wir sind ein kleines, aber
tolles Team, das den Laden in den letzten Jahren mit Freude und Innovation nach vorne gebracht hat. Das Besondere an unserem Laden:
Weil es in unserem Dorf keine Laufkundschaft
gibt, gehen wir zu den Leuten z.B. auf Märkte,
in Büchereien, auf Gemeindefeste. Wir sind also
der Berg, der zum Propheten kommt. Auch mit
unserer Bildungsarbeit sind wir unterwegs in
Schulen, Gruppen und Gemeinden. Für dieses
Jahr haben wir uns einiges vorgenommen. Ein
Hoffest am Pfingstsonntag, Ladenrenovierung,
Homepage einrichten und noch einiges andere. Dazu gehört auch, dass wir uns ELAN angeschlossen haben, um mit vielen anderen an
einem Strang zu ziehen.
Da sich unser Team vergrößert hat, blicken
wir hoffnungsvoll in die Zukunft.
•
Fonds „VonFürTrier“
Förderung von Nachhaltigkeitsprojekten
Als Beitrag zur Fairtrade-Stadt Trier ist der
Trierer Projektefonds „VonFürTrier“ in Kooperation von Lokale Agenda 21 Trier e.V.,
Weltladen Trier und der regionalen Rösterei
Mondo del Caffè entstanden.
Durch den Verkauf von Fairtrade-Produkten
fließen Gelder in den Fonds, der einmal
jährlich zur Förderung und Unterstützung
regio­naler Nachhaltigkeitsprojekte ausgeschüttet wird.
Der Trierer Stadtkaffee ist das erste „VonFürTrier“Produkt. Er wird in Kolumbien auf drei kleinen Haciendas fair und ökologisch produziert. Weil der Kaffee kein Fairtrade-Label
hat, wurden die Anbaubedingungen extern
kontrolliert und ein Prüfbericht veröffentlicht, um Transparenz zu gewährleisten. Regelmäßige Kontrollen sind Bestandteil der
Kooperationsvereinbarung der drei Partner.
Seit April 2014 fließen mit jedem verkauften Kilo Stadtkaffee 50 Cent in den Projekte-
Ziel ist es, bei einem öffentlichen Frühstück mit regionalen und fairen Produkten
die BürgerInnen auf den Geschmack des
Fairen Handelns zu bringen. Außerdem
bringen die ca. 40 entwicklungspolitisch
engagierten Gruppen in einem abwechslungsreichen Bühnen- und Kulturprogramm zum Ausdruck, dass Engagement
zum Fairen Handel und der Einen Welt
unverzichtbar ist.
Fünf Jahre „Kids of Maseno“
Neue ELAN-Mitglieder
Neue Mitglieder bei ELAN wurden bis Mai
2015 die Vereine: Casa del Sol e.V., Forum
Soziales Deutschland-Kongo (FSD) e.V., beide
werden sich im nächsten Rundbrief vorstellen, und der Weltladen Wallertheim.
Herzlich willkommen im Netzwerk!
Das WeltBürgerFrühstück 2015 mit dem
Thema „Schluss mit schmutzig! Für Klimagerechtigkeit weltweit“ findet am
13. Juni 2015 von 11 bis 16 Uhr auf
dem Kornmarkt in Trier statt. Veranstalter sind die Lokale Agenda 21 Trier e.V.
und das Netzwerk Weltkirche des Dekanats Trier.
fonds „VonFürTrier“. Weitere 50 Cent pro Kilo
werden den kolumbianischen Produzenten
für soziale Zwecke zur Verfügung gestellt.
Die Trierer KonsumentInnen haben also die
Möglichkeit, mit dem Kauf des Stadtkaffees
Nachhaltigkeit mitzugestalten. Die ProduzentInnen in Kolumbien bekommen eine zusätzliche Förderung und arbeiten zu fairen
Preisen und Arbeitsbedingungen. Durch den
Fonds wird außerdem auch die Nachhaltigkeit regional, vor Ort in Trier, gefördert. Dafür stehen dieses Jahr mindestens 600 Euro
zur Verfügung. Die Projektanträge können
bei der Lokalen Agenda 21 Trier e.V. gestellt werden.
Eine dreiköpfige Jury entscheidet über die
Vergabe der Gelder. Die Bekanntgabe der Förderungen wird auf dem Trierer Weltbürgerfrühstück, am 13. Juni 2015, erfolgen.
http://vonfuertrier.de/ und info@la21-trier.de
•
Im Mai 2015 feiert „Kids of Maseno – Förderverein Kenia e.V.“ sein fünfjähriges Bestehen. Wir unterstützen gehörlose und
taubblinde Kindern in Kenia und insbesondere Maseno, einer Stadt im Westen des Landes, bei der schulischen Ausbildung.
In enger Zusammenarbeit mit lokalen Gruppen
und Vereinen vor Ort begleiten und fördern
wir auch andere Programme wie Workshops
für Eltern, Bildungsarbeit über Gehörlosigkeit
und den Bau eines neuen Kinderzentrums.
Mit der Unterstützung unserer Paten finanzieren wir momentan die schulische Ausbildung von 17 Kindern. Eines dieser Kinder
war Victor Otieno, der nun seine Schreiner­
ausbildung abgeschlossen hat. Ein großer Erfolg für ihn, der uns motiviert und bestärkt.
Auch der Bau des Kinderzentrums geht voran. Das erste von drei Gebäuden steht und
die ersten zehn Kinder sind mit drei Betreuern eingezogen. Mittlerweile hat auch der
Unterricht vor Ort begonnen und die Kinder fühlen sich in ihrem neuen Zuhause
sehr wohl. 2015 soll der Bau weitergehen
und auch das Grundstück verschönert werden, beispielsweise durch einen Spielplatz.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen
Unterstützern, insbesondere unseren Pat­
Innen bedanken.
www.kidsofmaseno.de
Das erste Gebäude des neuen Kinderzentrums /
© Kids of Maseno e.V.
Fairer Handel
„Faire Welten und mehr“ Sonderschau bei
der Rheinland-Pfalz Ausstellung
Von Nina Labode, Fairhandelsberaterin
AusstellerInnen aus den Bereichen Fairer
Handel und Nachhaltigkeit präsentierten
sich vom 20.-22. März 2015 bei der Sonderschau „Faire Welten und mehr“ im Rahmen
der Rheinland-Pfalz Ausstellung in Mainz.
„Faire Welten“ fand bereits zum zweiten Mal
mit dem Ziel statt, das Publikum an die Themen Fairer Handel und nachhaltiger Konsum
heranzuführen. Eröffnet wurde die Schau vom
Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling, Dr.
Rolf Meier aus dem Innenministerium und Wirtschaftsministerin Eveline Lemke.
Letztere lud dazu ein, ausgediente Handys im
Rahmen einer Sammelaktion dem Recycling
zuzuführen. Die Alt-Handys konnten am gemeinsamen Stand der Weltläden und ELAN abgegeben werden. Durch Recycling
können Rohstoffe wiederverwertet
werden, die sonst importiert werden müssten. Oftmals kommen sie
aus Ländern, die durch die Gewinne
aus dem Rohstoffexport Kriege finanzieren.
Zum „Global Checker“ wurden BesucherInnen durch ELAN ausgezeichnet,
die ihre entwicklungspolitischen Kenntnisse
testeten und erweiterten. Besonderer Höhepunkt des Aktionsprogramms war der Sänger
und Musiker Michel Sanya Mutambala, der mit
seinem Auftritt die ZuhörerInnen begeisterte.
Die Weltläden Andernach, Koblenz, Bad Ems
und Mainz präsentierten eine attraktive Auswahl fair gehandelter Produkte. Eine große
Anzahl an Stadtschokoladen konnten in einer
virtuellen Tour entdeckt werden. Im Schokoladenquiz konnten sich die BesucherInnen über
den Anbau von Kakao und die Arbeitsbedingungen von KakaobäuerInnen informieren.
ELAN organisierte den Messebereich gemeinsam mit dem Innen- und Wirtschaftsministerium, Engagement Global, Weltladen Unterwegs
Mainz, Reflecta e.V. sowie dem Gemeindedienst
für Mission und Ökumene.
•
Sabine Schmitz und Doris Jonas von
FairRegio Andernach (Foto: Nina
Labode)
Die Kampagne zum Weltladentag am 9. Mai
2015 „Mensch.Macht.Handel.Fair.“ vom
Weltladen-Dachverband und dem Forum
Fairer Handel ist gestartet.
Viele Alltagsprodukte legen komplexe Wege
zurück bevor sie in unseren Einkaufskörben
landen. Entlang dieser Lieferketten finden oft
Menschenrechtsverletzungen statt, an denen
weltweit agierende Unternehmen direkt und
indirekt beteiligt sind. Sollen Unternehmen
jedoch für Menschenrechtsverletzungen oder
Umweltschäden zur Rechenschaft gezogen werden, gibt es für Betroffene kaum eine Handhabe. Eine verbindliche menschenrechtliche Sorgfaltspflicht für deutsche Unternehmen fehlt.
Die Bundesregierung wird im Rahmen der Kampagne mit einer Unterschriftenaktion aufgefordert gesetzliche Regelungen für Unternehmen einzuführen, um Mensch und Umwelt zu
schützen. Die Forderungen knüpfen an die 2011
verabschiedeten UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte an. Diese sehen
1/2015
7
ELAN gratuliert
Zum 25-jährigen Jubiläum des Weltladen
Katzenelnbogen, des Weltladen Lahnstein
und des Weltladen Neustadt gratuliert ELAN
den Engagierten sehr herzlich. Die Weltläden
Grünstadt, Eisenberg und Rodalben feiern
in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Wir
wünschen Ihnen ein schönes Fest und weiterhin viele Jahre des motivierten Engagements im Fairen Handel.
•
Eine herzliche Gratulation auch an Oikocredit, den Pionier der nachhaltigen Geldanlage,
für 40 Jahre entwicklungspolitisches Engagement. Oikocredit vergibt Kredite an Mikrofinanzinstitutionen, Genossenschaften etc. in
Entwicklungsländern. Diese Partner schaffen Arbeitsplätze, fördern Entwicklung und
eröffnen Menschen Chancen auf wirtschaftliche Eigenständigkeit.
Info: Ulrike Chini, westdeutsch@oikocredit.de
•
Faire Biketour
Am 20. Mai startete Frank Hermann die siebenwöchige „Faire Biketour 2015“ durch den
Südwesten Deutschlands, Saarland, Luxemburg, Schweiz und Österreich. In rund 45 Orten hält er Vorträge zu den Themen Fairer
Handel, Fair Reisen und Faire Mode. Mit den
Vorträgen soll ein Bewusstsein für eine nachhaltige Lebensweise und einen fairen Umgang miteinander angestoßen werden. Im
Juni liegen auch rheinland-pfälzische Orte
auf der Reiseroute. Interessierte können den
Radfahrer für eine Veranstaltung buchen.
http://faireinkaufenaberwie.blogspot.de/p/
faire-biketour-2015.html
•
Weltladentag 2015: Rechte für Menschen –
Regeln für Unternehmen
Von Nina Labode
ELAN-Rundbrief
den Schutz der Menschenrechte seitens des
Staates, die Achtung der Menschrechte durch
Unternehmen sowie die Unterstützung für Betroffene durch Rechtsmittel und Beschwerdemechanismen vor.
Derzeit findet ein Dialogprozess, zur Verankerung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und
Menschenrechte, unter Federführung des Auswärtigen Amts und dem Menschrechtsbeauftragten der Bundesregierung, in einem nationalen Aktionsplan statt. Am Dialogprozess
sind VertreterInnen aus Politik, Unternehmen,
Gewerkschaften, Zivilgesellschaft, Verbänden
und Wissenschaft beteiligt.
Aktive aus Weltläden und Fair-Handels-Gruppen bereiten sich inhaltlich auf das Thema vor.
Sie erarbeiten öffentlichkeitswirksame Aktionsformen, um die Forderungen am Weltladentag
auf öffentlichen Plätzen zu präsentieren. Vorbereitungsseminare werden in verschiedenen
Bundesländern von Fair-Handels-BeraterInnen
durchgeführt.
Unterstützung und Info:
www.forum-fairer-handel.de/petition
•
Faire Stadtschokoladen
Der Weltladen Koblenz hat zu den „Fairen
Welten“ in Mainz eine Dokumentation der
fairen Stadtschokoladen aus Rheinland-Pfalz
erstellt. Zusammen mit den von den Weltläden zur Verfügung gestellten Original-Schokoladen wurde sie auf der Messe präsentiert.
Die Gäste konnten die Schokoladen kosten
und erwerben. Die Dokumentation steht auszugsweise auf der Laden-Website.
www.weltladen-koblenz.de/produkte.htm
•
Hauptstadt des Fairen Handels
2015 gesucht!
Noch bis zum 13. Juli 2015 können sich
deutsche Städte und Gemeinden für den Titel „Hauptstadt des Fairen Handels 2015“ bewerben. Gesucht werden innovative lokale
Aktivitäten die den Fairen Handel unterstützen, z.B. die Einführung einer fairen Stadtschokolade. Bewerbungen nimmt die Servicestelle der Kommunen in der Einen Welt
(SKEW) entgegen. Schirmherr ist der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller.
www.service-eine-welt.de
•
8
ELAN-Rundbrief
1/2015
1/2015
Kurz notiert
Erweiterte Fördermöglichkeit im
Rahmen des FEB
Das BMZ sieht für die Förderung von Projekten der entwicklungspolitischen Bildung
in diesem Jahr zusätzliche Mittel vor. Bis
zum 31.05. können Anträge für das Förderprogramm Entwicklungspolitische Bildung
(FEB) gestellt werden. Die Anträge können
für Projekte gestellt werden, die frühestens
im August 2015 starten Eine Bewilligung der
Anträge ist für September 2015 geplant. Die
bisherige Antragsfrist zum 31.10. bleibt bestehen und sichert damit allen, die bislang
ihre Antragseinreichung zu diesem Termin
vorbereiten, die Möglichkeit einer Förderung. http://feb.engagement-global.de/antragstellung.html.
Das Bündnis für Textilien
Das BMZ hat im Oktober 2014 das Bündnis
für nachhaltige Textilien angeregt. Das Ziel:
Verbesserungen der sozialen und ökologischen
Standards in der Textil- und Bekleidungsindustrie zu erreichen. Das CorA-Netzwerk für
Unternehmensverantwortung und die Kampagne für saubere Kleidung (CCC) kommentieren das Vorhaben. Stärken und Schwächen
des Bündnisses werden deutlich gemacht.
Deutlich wird: die freiwillige Einhaltung von
Menschenrechten stößt an Grenzen. Gesetzliche Regelungen sind erforderlich.
Stellungnahme des CorA-Netzwerks und der
CCC: www.cora-netz.de/cora/wp-content/
uploads/2015/02/Textilb%C3%BCndnis_
Stellungnahme-CorA-CCC_2015-02.pdf
Entwicklungsminister Gerd Müller zu den
Qualitätskriterien in der Textilproduktion:
www.dandc.eu/de/article/gerd-muellerbundesminister-fuer-wirtschaftliche-zusammenarbeit-und-entwicklung-fordert
Kommunaler Service
Der vom BMZ geschaffene Kompass Nachhaltigkeit ist um einen kommunalen Service,
den Kommunalen Kompass, ergänzt worden.
Dieser orientiert sich am Bedarf kommunaler
BeschafferInnen und stellt bundeslandspezifische Informationen und Praxisbeispiele
bereit. Er bietet eine produktspezifische
Übersicht mit Praxisbeispielen und eine
Auflistung, welche Unternehmen welche
Produkte zu bestimmten Nachhaltigkeitsstandards anbieten können. Daneben sollen Informationen und Ausschreibungsbeispiele für den individuellen, nachhaltigen
Beschaffungsprozess bereitgestellt werden.
www.oeffentlichebeschaffung.kompass-nachhaltigkeit.de/kommunaler-kompass/
Kurz notiert
xxxxxxxx
ELAN: Außerordentliche
Mitgliederversammlung
Broschüre: Sozial- und Umweltstandards in der internationalen
Lieferkette
Eine außerordentliche Mitgliederversammlung findet statt am 7.7.2015
von 19.00 bis 21.00 Uhr im Erbacher
Hof Mainz statt.
Die Geschäftsstelle und der Vorstand berichten über das Promotorenprogramm
und möchten mit den Mitgliedern die
künftige Abwicklung desselben abstimmen. Den Mitgliedern geht eine gesonderte Einladung noch zu.
Der Termin der eigentlichen Mitgliederversammlung/Jahrestagung am 11./12.
Dezember 2015 bleibt bestehen.
Infos: Geschäftsstelle ELAN
Das Eine Welt Netzwerk Bayern e.V. u.a. haben eine neue Publikation zur besseren Berücksichtigung von Sozial- und Umweltstandards bei Unternehmen vorgelegt. Der
Schwerpunkt liegt auf der Verantwortung in
der internationalen Lieferkette.
136 Seiten, Kosten: 5.- Euro plus Versand
(gegen Rechnung), Bestellungen an
info@eineweltnetzwerkbayern.de
Neues Portal der Bundesregierung zu Umwelt- und Sozialsiegel
Das Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung will für
mehr Durchblick im Siegel-Dschungel sorgen.
Dafür wurde kürzlich eine neue Internetseite
freigeschaltet, auf dem Umwelt- und Sozialsiegel für Textilien und Bekleidung aufgelistet und bewertet werden. Damit Konsumentinnen und Konsumenten die Informationen
auch beim Einkauf im Laden zur Hand haben, können sie als App auf das Smartphone
geladen werden. Die neue Internetseite ist
Teil des Portals siegelklarheit.de, auf dem
künftig nicht nur Siegel für Textilien, sondern auch andere Produkte bewertet werden.
www.textilklarheit.de
Broschüre
„Quo Vadis, Beschaffung?
Die Christliche Initiative Romero e.V. (CIR)
hat ihre Broschüre „Quo Vadis, Beschaffung?
– Eine Bestandsaufnahme der sozial verantwortlichen öffentlichen Beschaffung: Reformen, Spielräume, Vorreiter“ neu überarbeitet und herausgegeben.
Unter anderem wird in der Publikation die
neue EU-Vergaberichtlinie im Hinblick auf
soziale Kriterien analysiert. Außerdem enthält die Neuauflage konkrete Hinweise zur
Formulierung von Ausschreibungen, Beispiele
von Vorreiter-Kommunen sowie ein Plädoyer
zur Beibehaltung des
vergabespezifischen
Mindestlohns.
Die Broschüre zum Herunterladen:
www.ci-romero.de/fileadmin/download/quo-vadis-2015-x10-web.pdf
Broschüre: Wirkt so oder so
Der Berliner Entwicklungspolitische Ratschlag
und die Stiftung Nord-Süd-Brücken haben
unter dem Titel „Wirkt so oder so“ die zweite
Handreichung zur wirkungsorientierten Antragstellung in der entwicklungspolitischen
Inlandsarbeit herausgegeben. Darin werden
die Schritte der Antragstellung entwicklungspolitischer Inlandsprojekte detailliert dargestellt – von der Beschreibung des Problems,
der Zielgruppen, der Wirkungen und deren
Messung durch Indikatoren bis hin zu den
Maßnahmen und Aktivitäten und der Erstellung eines Kosten- und
Finanzierungsplans. Die
Handreichung kann
für zehn Euro zuzüglich Versandkosten bestellt werden.
www.ber-ev.de/bestellungen/wirkt-so-oder-so
Herausgeber: Berliner Entwicklungspolitischer
Ratschlag (BER) und Stiftung Nord-Süd-Brücken, 76 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen
Versammlung Ökumenisches Netz
11.7.2015, 10.30-16 h in Polch
Zur Kritik der Politischen Ökologie im Kapitalismus. Netzversammlung mit Prof. Dr.
Markus Wissen (Hochschule für Wirtschaft
und Recht, Berlin).
Mitfahrgelegenheiten vom Hauptbahnhof
Koblenz werden ermöglicht.
Ort: Polch, Ev. Gemeindezentrum, Uhlandstr. 9
info@oekumenisches-netz.de, 0261/29681691
IMPRESSUM
Herausgeber: Entwicklungspolitisches
Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz ELAN e.V.
Frauenlobstr. 15–19, 55118 Mainz
Telefon (0 61 31)972 08 -67 Fax - 69
info@elan-rlp.de, www.elan-rlp.de
Redaktion: Barbara Mittler
Layout: studiofuergestaltung.net
Druck: printpool, Taunusstein
Auflage: 1500, Mai 2015
Gefördert von der Landesregierung
Rheinland-Pfalz und den Kirchen im Land