Die Evolutionsuhr der Unternehmensentwicklung In diesem Überblick stellen wir die evolutionären Stadien von Team- und Unternehmenskulturen vor, die mit Hilfe der Evolutionsuhr der Unternehmensentwicklung verdeutlicht werden. Diese Information ist für jeden wichtig, der Veränderungen in Teams vorantreiben möchte. Ohne diese Information ist die Gefahr groß, die natürlichen Schwellen und Entwicklungsschritte, die sich bei jeder Art von Veränderung zeigen, nicht zu erkennen bzw. falsch zu interpretieren. Mit dieser Information besteht die Möglichkeit, jeden Veränderungsprozess optimal voranzutreiben. Er hat sich in der Arbeit mit vielen Führungsteams als eine kraftvolle Change Leadership Struktur erwiesen, die erklärt, wie und warum Führungsstil, Teamkultur und das Rollensystem sich unter Belastung ändern, so dass höhere Leistungsebenen möglich und nachhaltig werden. Um festzustellen, in welchem Stadium der Entwicklung sich ein Führungsteam befindet, führt man eine Unternehmensanalyse durch, die diese Frage beantwortet und gleichzeitig die Engpässe deutlich macht, die gelöst werden müssen, um den schnellstmöglichen Weg zur nächsthöheren Leistungsebene zu erreichen. Copyright © 2014, Growth River. Alle Rechte vorbehalten. Seite 2 von 16 Die evolutionären Stadien von Team- und Unternehmenskultur Die Evolutionsuhr der Unternehmensentwicklung im Bild nebenan zeigt die vier Stadien von Unternehmensund Teamkultur. In jedem Stadium ändern sich Führungsstil, Hierarchie und das Rollensystem. Weil in höheren evolutionären Stadien das Leistungspotenzial ansteigt, besteht das Ziel darin, den schnellsten Weg für ein Unternehmensteam zum Stadium IV zu finden. Wenn Führungskraft und Führungsteam das derzeitige Stadium einer Organisation kennen, können sie gemeinsam wichtige Entscheidungen treffen, um zum nächsten Stadium zu gelangen. Die Meilensteine oder Zeiten auf dieser Uhr können benutzt werden, um ungefähr zu erkennen, wo das Team und das Unternehmen auf dieser Uhr stehen. Dabei helfen diese Hauptfragen: 1. Was ist das evolutionäre Stadium meines Teams und meines Unternehmens (wie spät ist es auf der Uhr zwischen 0:00 Uhr und 12:00 Uhr)? 2. Welches Hauptproblem muss das Team und das Unternehmen lösen, um ein höheres nachhaltiges Leistungsniveau und eine höhere Ebene von Skalierbarkeit zu erreichen? 3. Was bedeutet das? Auf jedes Team treffen zu jeder Zeit einige Attribute aus allen vier Stadien zu. Versuchen Sie zu erkennen, wo der momentane Schwerpunkt liegt. Fortschritt erzeugt neue Probleme Teamkulturen entwickeln sich durch vier Stadien (0:00 Uhr – 12:00 Uhr) auf der Evolutionsuhr der Unternehmen. Dabei zeigen sich vorhersehbare Probleme oder Engpässe, die dann im darauf folgenden Stadium gelöst werden. Zum Beispiel: Das Fehlen von gemeinsamen Fokus und Verantwortlichkeit in einem Verbund von Individualisten im Stadium I wird durch direktive Führung im Stadium II gelöst. Das Fehlen von Bandbreite bei Führungskräften im Stadium II wird durch ein ineinandergreifendes System von Rollen und Strategien in Stadium III gelöst. Konflikte zwischen Rollen und Strategien im Stadium III werden durch ein sich selbst entwickelndes Team im Stadium IV gelöst. Copyright © 2014, Growth River. Alle Rechte vorbehalten. Seite 3 von 16 Höhere Stadien können bedrohlich wirken Wenn sich Teams und Unternehmen durch diese vier Stadien (0:00 Uhr – 12:00 Uhr) auf der Evolutionsuhr der Unternehmen entwickeln, können Führungsstil und Teamkultur von hören Stadien bedrohlich auf niedrigere Stadien wirken. Wenn zum Beispiel die TOP Führungskräfte als Verbund von Individualisten erfolgreich waren, kann es sein, dass sie den Bedarf einer direktiven Führung ablehnen. Wenn direktive Führungskräfte sich gerne im Zentrum von Aufmerksamkeit und Kontrolle sehen, erkennen sie wahrscheinlich nicht den Bedarf für ein ineinandergreifendes System von Rollen und Strategien. Zurückfallen ist bei „Mergern“ normal Ein Team kann eine hohe Leistungsebene erreichen und dann auf eine niedrigere Ebene zurückfallen, wenn neue Führungskräfte ins Team kommen, wenn Schlüsselpersonen die Firma verlassen oder wenn sich die Marktverhältnisse so verändern, dass sich die Kultur radikal in horizontale Richtung verändern muss, um das Überleben zu sichern. Zum Beispiel setzte der Aufsichtsrat einer Firma, die vor kurzem übernommen wurde, einen neuen CFO ein, der direkt an den Aufsichtsrat berichtete. Mit dieser Maßnahme nahm man dem CEO die Macht, sein Team für die gemeinsame Kultur verantwortlich zu halten. Die Einstellung des neuen Aufsichtsrates und CFO war horizontal auf sofortigen finanziellen Erfolg gerichtet. Als Ergebnis verschob sich die Kultur der Organisationen vom Vertikalen ins Horizontale. Die Organisation fiel vom Stadium IV in das Stadium II zurück. Innovation verlangsamte sich. Individuelle „Powerplayer“ reagierten und versuchten, für sich selbst direkt mit dem CFO bessere Deals auszuhandeln und dabei den CEO zu umgehen. Teammitglieder fingen an, in Silos zu arbeiten. Mitarbeiter in Schlüsselpositionen verließen die Firma. Der Aufsichtsrat machte den CEO für die negative Leistungsspirale verantwortlich. Die Kultur brach zusammen. Merger und Übernahmen zwischen Organisationen unterschiedlicher evolutionärer Stadien führen oft zu Schwierigkeiten. Während dazu verschiedene Faktoren beitragen, ist die Tatsache, dass etwa 50% 80 % aller Übernahmen scheitern, zu einem großen Teil darauf zurückzuführen, dass Führungskräfte selten in der Lage sind, Kulturen aus verschiedenen evolutionären Stadien zusammenzubringen. Copyright © 2014, Growth River. Alle Rechte vorbehalten. Seite 4 von 16 Stadium I: Verbund von Individualisten 0:00 Uhr – 3:00 Uhr Im Stadium I besteht ein Team aus einem losen Verbund von Individualisten. Die nebenstehende Grafik zeigt eine Führungskraft in der Mitte, umgeben von unabhängigen „Stakeholdern“. Zu den Hauptmeilensteinen gehören: 0:00 Uhr Stakeholder schließen sich zusammen und machen mit, meist um individuellen Bedarf und Wünsche zu befriedigen. Sie sind eher eine Arbeitsgruppe als ein Team. 1:00 Uhr Die Stakeholder teilen sich gemeinsame Ressourcen (Anwälte teilen sich zum Beispiel ein Büro). 2:00 Uhr Für die Gruppe wird deutlich, dass eine einzelne Führungskraft notwendig ist, um Rollen zu definieren, Konflikte zu lösen und die Menschen verantwortlich zu halten. Es wird deutlich, dass die Gruppe ohne eine solche direktive Führung nicht erfolgreich sein wird. Die typischen Eigenschaften eines Unternehmensteams in Stadium I sind: I. Wirkungsvolles Denken und Handeln Führungskräfte, die verkaufen können und kritische technische Fähigkeiten haben oder Hauptressourcen und Beziehungen kontrollieren, neigen dazu, den größten Einfluss zu haben. Sie erhalten meist die höchste Bezahlung und werden zu „PowerPlayern“. Die Hauptfrage, die die PowerPlayer stellen, lautet: „Und was habe ich davon?". Die anderen fragen sich, was sie tun müssen, um die PowerPlayer zufrieden zu halten. Wunschdenken - Denken abgekoppelt von der Realität - wird toleriert, wenn es den Powerplayern passt. Für diesen Verbund von Individualisten ist es in Ordnung, mehr den persönlichen Zielen und dem Komfort verpflichtet zu sein als der Teamleistung. II. Komplettes Rollensystem In Wahrheit hat der Teamleiter nicht wirklich die letztendliche Entscheidungshoheit darüber, wer welche Rolle spielt. Tatsächlich muss sich der Teamleiter darum bemühen, die PowerPlayer zufrieden und engagiert zu halten. Die PowerPlayer sind in der Lage, ihre Rollen entsprechend ihrer Fähigkeiten, Wünsche und Bedürfnisse zu definieren. Die anderen können das nicht tun. III. Ausgerichtete Strategien Die PowerPlayer sind sich darin einig, zu „Machen“ und zu „Entscheiden“. PowerPlayer halten es nicht für notwendig, klare und durchdachte Strategien zu propagieren. IV. Messbarer Wettbewerbsvorteil Kennzahlen und Arbeitsabläufe entstehen, wie es gerade kommt. Copyright © 2014, Growth River. Alle Rechte vorbehalten. Seite 5 von 16 Fortschritt und blinder Fleck Fortschritt in diesem Stadium I besteht darin, alle PowerPlayer zufrieden zu halten. Das Problem und der Hauptengpass liegen im Fehlen einer effektiven Hierarchie. Die wesentlichen Stakeholder sind meist mehr dem persönlichen Komfort und eigenen Interessen verpflichtet als der Teamleistung. Ihr Denken und Handeln erfolgt meist horizontal, um Risiko zu kontrollieren. Der blinde Fleck, der in diesem Stadium I gelöst werden muss, besteht darin, dass die wesentlichen Stakeholder nicht bereit sind, eine effektive Hierarchie zu schaffen und sich dieser unterzuordnen. Sie sind unwillig, für Gruppenleistung Verantwortung zu übernehmen. Beispiel: Vier Partner starten ein Unternehmen und zahlen jeweils ein Viertel des Startkapitals ein. Zwei der Partner, die den Großteil der neuen Geschäfte einbringen, wollen ihren Anteil investieren, um das Geschäft wachsen zu lassen. Ihre Absicht wird jedoch von den beiden anderen blockiert, die mehr daran interessiert sind, ihren Lebensstil auszubauen als daran, das Geschäft wachsen zu lassen. Dieser Konflikt wird nicht eher gelöst, bis einer der Wachstumspartner einen der Lebensstilpartner ausbezahlt und so eine effektive Hierarchie schafft. Erst nachdem eine effektive Hierarchie etabliert ist, fängt das Unternehmen an zu wachsen. Die „Flachlandhölle“ Ein Team trifft sich. Die Besprechung läuft gut. Die Energie ist positiv, jeder nimmt teil, einige sehr gute Ideen werden erläutert, und es werden sogar schwierige Themen diskutiert. Nach dem Meeting jedoch passiert nichts Wesentliches. Im Gegenteil sogar: es fängt an, problematisch zu werden, die schwierigen Themen noch einmal anzusprechen, weil sie bereits diskutiert wurden. Willkommen in der „Flachlandhölle“. Die „„Flachlandhölle“ ist ein Symptom einer flachen Hierarchie, in der keiner die Autorität besitzt, sicherzustellen, dass die schwierigen Themen wirklich gelöst werden. Die Entscheidung eines Teams, sich vom Stadium I zum Stadium II zu bewegen, wird oft durch die Erfahrung in der „Flachlandhölle“ bestimmt. Copyright © 2014, Growth River. Alle Rechte vorbehalten. Seite 6 von 16 Stadium II: Direktive Führung 3:00 Uhr – 6:00 Uhr Im Stadium II wird ein Team und ein Unternehmen von einer direktiven Führungskraft geleitet. Die nebenstehende Grafik zeigt die Führungskraft in der Mitte, umgeben von abhängigen Stakeholdern mit verbindenden Linien, die die Autorität der Führungskraft zum Ausdruck bringen. Hauptmeilensteine sind: 3:00 Uhr Eine einzige direktive Führungskraft wird anerkannt. Diese direktive Führungskraft sieht sich verantwortlich für die gesamte Unternehmensleistung. Alle wesentlichen Entscheidungen werden von der direktiven Führungskraft mitgetragen. Das Tagesgeschäft läuft nicht ohne sie. 4:00 Uhr Die TOP Führungskraft delegiert Funktionen und Verantwortlichkeiten (zum Beispiel Vertrieb, Finanzen oder Personalfragen) an die Managementebene. 5:00 Uhr Das Unternehmen wächst und wird für eine einzelne Führungskraft zu komplex, um es direkt zu managen. Funktionsleiter arbeiten häufig in Silos, ohne in gegenseitiger Abhängigkeit zu stehen. Was einst ein eigener Geschäftsbereich war, hat sich zu mehreren unterschiedlichen Geschäftsbereichen entwickelt. Für die TOP Führungskraft wird deutlich, dass es für skalierbares Wachstum erforderlich wird, zu delegieren. Die typischen Eigenschaften eines Stadium II Teams beinhalten: I. Wirkungsvolles Denken und Handeln Die Kultur ist ein Spiegel von Denken und Handeln der TOP Führungskraft. Die Führungskräfte bemühen sich, den Chef zufrieden zu halten. Die Hauptfrage, die Sie sich stellen, ist: „Was möchte der Chef?“. Wunschdenken wird toleriert, wenn es der Chef toleriert. Individuen, die hervorragende Ergebnisse bringen, dabei aber einen negativen Einfluss auf die Teamkultur haben („Toxic Rock Stars“), werden toleriert, wenn der Boss sie braucht. II. Komplettes Rollensystem Die direktive Führungskraft hat die letztendliche Entscheidungshoheit darüber, wer welche Rolle im Team spielt. Individuelle Führungskräfte sind nur dann in der Lage, ihre Rollen aufgrund ihrer Fähigkeiten, ihres Bedarfs und Ihrer Wünsche zu definieren, wenn das vom Chef akzeptiert wird. III. Ausgerichtete Strategien Abhängig vom Stil der TOP Führungskraft ist der Entscheidungsstil entweder autokratisch oder konsultativ. Die TOP Führungskraft mag sich dazu entschließen und auch anderen erlauben, keine klaren und durchdachten Strategien zu propagieren. IV. Messbarer Wettbewerbsvorteil Die Effektivität von Arbeitsabläufen wird durch das technische Know-how der TOP Führungskraft begrenzt. Copyright © 2014, Growth River. Alle Rechte vorbehalten. Seite 7 von 16 Fortschritt und blinder Fleck Fortschritt in diesem Stadium heißt, die Vision der TOP Führungskraft zu erreichen. Der Hauptengpass und das Krankheitsbild liegen in der begrenzten Bandbreite der TOP Führungskraft und dem Fehlen von Skalierbarkeit, die sich aus Rollen ergeben, die in gegenseitiger Abhängigkeit arbeiten. Der blinde Fleck, der in diesem Stadium gelöst werden muss, besteht darin, dass die TOP Führungskraft unfähig oder unwillig ist, zu delegieren und mit anderen zusammenzuarbeiten. Manchmal sind Teammitglieder in der Tat nicht in der Lage, andere zu führen. Oft fehlt jedoch nicht viel, Führungsqualität zu entwickeln. Mit der Unwilligkeit der TOP Führungskraft, zu vertrauen, wird eine solche Situation jedoch schnell zu einer „sich selbst erfüllenden Prophezeiung“. Beispiel: Ein Geschäftsführer wurde zum Unternehmensleiter befördert. Er verstand jedoch nicht, dass er sich in seinem neuen Job auf die Unternehmensstrategie konzentrieren musste und nicht mehr auf die Geschäftsstrategie. Dementsprechend fing er an, die Geschäftsleiter zu „micro-managen“. Dadurch verwirrte er sie und machte sie von ihm abhängig. Dieser blinde Fleck wurde erst gelöst, nachdem das Team der Führungskraft im Rahmen eines formellen 360° Feedback Prozesses entsprechende Rückmeldung geben konnte. Copyright © 2014, Growth River. Alle Rechte vorbehalten. Seite 8 von 16 Stadium III: Ineinandergreifende Strategien 6:00 Uhr – 9:00 Uhr Im Stadium III sind alle Schlüsselpositionen im Rollensystem eines Unternehmens besetzt. Das nebenstehende Diagramm zeigt die Linien der Abhängigkeiten zwischen den Rollen. In diesem Stadium sind unabhängig voneinander agierende „Silos“ immer noch möglich. Manche Führungskräfte in diesem Stadium haben noch nicht gelernt, wie man in gegenseitiger Abhängigkeit voneinander arbeitet. Meilensteine können folgender Art sein: 6:00 Uhr Getrennte Geschäftsbereiche sind segmentiert und einem Geschäftsbereichsleiter zugewiesen. Die TOP-Führungskraft handelt nun mehr als ein Unternehmensleiter, der die verschiedenen Portfolios von Geschäftsbereichen und Funktionen leitet, und als Architekt eines kompletten Rollensystems. 7:00 Uhr Budgets gibt es für jeden Geschäftsbereich und jede Funktion. Führungskräfte werden an ihren Budgets gemessen. Jeder Geschäftsbereichsleiter hat seine eigene G&V Rechnung. 8:00 Uhr Die TOP-Führungskraft beginnt mehr Zeit damit zu verbringen, Persönlichkeiten und Politik zu managen. Es wird deutlich, dass Ausrichtung zwischen Rollen notwendig ist. Unternehmenskultur wird als eine Schlüsselbedingung erkannt, die einen Wettbewerbsvorteil schaffen kann. Die typischen Eigenschaften eines Teams und eines Unternehmens im Stadium sind: I. Wirkungsvolles Denken und Handeln Von Teammitgliedern einer Führungsmannschaft wird erwartet, dass sie aus der Sicht ihrer Rolle direktiv sind, selbst wenn dies zu Spannungen mit der TOP-Führungskraft führt. Die Teammitglieder haben sich verpflichtet, ihre Rolle gut zu spielen. Die Hauptfrage, die sie sich stellen, ist: Was ist meine Rolle, wofür bin ich in meiner Rolle verantwortlich? Wunschdenken und horizontales Denken wird von den Teammitgliedern toleriert, solange dies keinen negativen Einfluss auf die Mitarbeiter hat. Mitglieder beurteilen Teamerfolg durch die Kennzahlen, die sich auf ihre Rolle beziehen. Daher gibt es eine gewisse Toleranz für „Toxic Rockstars“. II. Komplettes Rollensystem Die TOP-Führungskraft entscheidet darüber, wer im Team welche Rolle übernimmt. Jedes Hauptthema hat einen klaren Eigentümer, der die Befugnis zum Handeln hat. Allen sind alle Rollen klar. III. Ausgerichtete Strategien Alle Führungskräfte propagieren Strategien, um aus der Sicht ihrer Rolle zu gewinnen, so dass eine Budgetierung von unten nach oben möglich wird. Konflikte entstehen unweigerlich an Schlüsselstellen zwischen Geschäftsbereichen und Funktionen. Diese Konflikte werden möglicherweise unterdrückt. Teammitglieder suchen möglicherweise nicht danach, Strategien auszurichten, sondern geben sich mit Kompromissen zufrieden, um Konflikt zu begrenzen. Copyright © 2014, Growth River. Alle Rechte vorbehalten. Seite 9 von 16 IV. Messbarer Wettbewerbsvorteil Die Effektivität von Arbeitsabläufen wird von Führungskräften begrenzt, die Konflikte nicht vollständig lösen. Fortschritt und blinder Fleck Fortschritt in diesem Stadium besteht darin, dass die richtigen Führungskräfte ihre Rollen mit Bestimmtheit übernehmen. Die Probleme und der Hauptengpass in diesem Stadium sind ungelöste Konflikte und das Fehlen von Ausrichtung zwischen Rollen und Strategien. Der blinde Fleck, der die Lösung des Hauptengpass verhindert, kann von Teammitgliedern bestimmt sein, die entweder nicht in der Lage oder unwillig sind, ausgerichtete Strategien zu propagieren. Beispiel: Die Mitglieder eines Führungsteams haben eine Menge Erfahrung darin, Budgets zusammenzustellen. Aber sie haben wenig Erfahrung darin, Strategien zu propagieren und auszurichten. Die Teammitglieder werden nervös und haben Angst, sich zu blamieren. Dieser blinde Fleck wird nicht gelöst, bis die TOP-Führungskraft einen formalen, andauernden strategischen Ausrichtungsprozess eingerichtet hat. Das Entstehen eines kompletten Rollensystems Um 6:00 Uhr, zwischen den Stadien II und III, gibt es einen wesentlichen Meilenstein bzw. einen Punkt der Veränderung. An dieser Stelle fängt ein komplettes Rollensystem an, sich zu formen. Die wesentlichen Eigenschaften eines kompletten Rollensystems sind: Geschäftsbereiche sind entsprechend wichtiger Unterschiede in Entwicklung, Verkauf oder Lieferung von Produkten und Dienstleistungen segmentiert. Jeder Bereich hat einen Eigentümer, der mit Bestimmtheit Strategien propagiert. Führungskräfte arbeiten in gegenseitiger Abhängigkeit in Teams. Es ist eine Hierarchie etabliert, die „zieht“; das heißt, dass Führungskräfte, die in der Hierarchie höher stehen, eher vertikal denken und handeln. Für alle Hauptentscheidungen gibt es effektive Mechanismen mit entsprechender Entscheidungshoheit, die unvermeidbare Konflikte lösen. Führungskräfte können verschiedene Rollen gleichzeitig übernehmen, aber keine Führungskraft übernimmt miteinander in Konflikt stehende Rollen. Kreative Spannung und Konflikte zwischen Rollen und Strategien sind beabsichtigt, um Innovationen in Schlüsselbereichen voranzutreiben. Protokolle und Vereinbarungen werden zwischen den Rollen verhandelt, um größere Konflikte zu vermeiden. Alle Führungskräfte halten sich an diese Protokolle. Rollensystem und Strategien für das Unternehmen Die Auflistung zeigt ein System von ineinandergreifenden Rollen und Strategien in einem Unternehmen. Verschiedene Rollen sind verantwortlich dafür, verschiedene Kontexte und Schlüsselbedingungen zu optimieren. Dementsprechend sind unterschiedliche Rollen für unterschiedliche Arten von Strategien verantwortlich. In dieser Auflistung sind die Mitglieder des Aufsichtsrates und der Unternehmensleiter vertikal ausgerichtet, strategische Möglichkeiten zu schaffen und die richtigen Dinge zu tun. Geschäftsbereichsleiter sind horizontal ausgerichtet, um das Risiko zu kontrollieren und die Dinge richtig zu tun. Copyright © 2014, Growth River. Alle Rechte vorbehalten. Seite 10 von 16 Ein typisches System von Rollen und Strategien in einem Unternehmen ↑ Vertikal: Möglichkeiten schaffen Aufsichtsrat verantwortlich für o Strategien zur Unternehmenssteuerung (z.B. Investitionen anziehen) Unternehmensleiter verantwortlich für o Strategie für die Unternehmenskultur (z.B. Vision, Mission, Werte und Entlohnung) o Unternehmensstrategie (z.B. Umfang von Geschäftsbereichen, Funktionen und Fähigkeiten) o Komplettes Rollensystem Geschäftsbereichsleiter verantwortlich für o Go-to-Market Strategie (z.B. Fähigkeiten im Entwickeln, Verkaufen und Liefern zu integrieren und zu managen) Funktionsleiter verantwortlich für das Entwickeln der Strategie der Fähigkeiten eines Unternehmens (z.B. In welchen Fähigkeiten will man Marktführer sein, in welchen will man dem Markt entsprechen und welche Fähigkeiten will man auslagern?) o Entwickeln o Verkaufen o Liefern o Support → Horizontal: Risiko kontrollieren Zugang zur nächsten Ebene verweigert Wenn Unternehmen wachsen, wird ein schmerzhaftes Syndrom deutlich. Hier ist das Muster: Ein Unternehmer gründet ein Geschäft im Bereich seiner persönlichen Leidenschaft und Talente. Das Geschäft wächst und wird ein erfolgreiches Unternehmen im Stadium II mit direktiver Führung. Täglich komplexer werdende Aufgaben im Tagesgeschäft werden dem Unternehmer zur Last, und er stellt einen erfahrenen COO ein, um das Tagesgeschäft zu managen. Jetzt wird das Unternehmen zu einem Unternehmen im frühen Stadium III: Rollen und Strategien in gegenseitiger Abhängigkeit. Der Unternehmer versucht nun, sich wieder um die Dinge zu kümmern, die ihn erfolgreich gemacht haben. In der Zwischenzeit arbeitet der COO daran, das Unternehmen professioneller und skalierbar zu machen. In dem Bemühen, Rollen zu klären entsteht unvermeidbar Konflikt, wie er etwa um 8:00 Uhr auf der Evolution dargestellt ist. Es gibt zwei Entscheidungen, die ein CEO nicht abgeben kann, um CEO zu bleiben: 1. Wer welche Rolle im Rollensystem übernimmt und 2. Welche Teamkultur bzw. welche Art des Denkens und Handelns im Unternehmen gelehrt und weitervermittelt werden (bestraft bzw. belohnt werden). Der Unternehmer hat versucht, sich selbst aus dem Tagesgeschäft herauszuziehen, aber dem COO nicht die letztendliche Entscheidungsbefugnis gegeben, wer welche Rolle spielt und was die Kultur sein soll. Eine Teamkultur, in der Gleichgestellte ermuntert werden, diese Art von Konflikten direkt zu lösen, ist noch nicht entwickelt worden. Copyright © 2014, Growth River. Alle Rechte vorbehalten. Seite 11 von 16 Wenn in einer solchen Situation Konflikte auftauchen, hat der COO nicht die Autorität und das Team nicht die Fähigkeit, diese zu lösen. Daher wird der Unternehmer wieder hineingezogen, um als direktive Führungskraft zu agieren. Wenn dies passiert, fallen das Team und das Unternehmen zurück in ein Stadium II. Diese Art von Zurückfallen passierte einem Unternehmer in einer HightechFertigung dreimal. In weniger als fünf Jahren hat er drei COOs „verbrannt“. Der Weg aus diesem Dilemma ist das, was im Stadium III um 9:00 Uhr passiert, wenn die TOP Führungskraft persönliche Verantwortung dafür übernimmt, Teamkultur als Priorität anzusehen. Copyright © 2014, Growth River. Alle Rechte vorbehalten. Seite 12 von 16 Stadium IV: Sich selbst entwickelnde Teams – 9:00 - 12:00 Uhr I. Wirkungsvolles Denken und Handeln Im Stadium IV arbeiten die Mitglieder in gegenseitiger Abhängigkeit und richten sich innerhalb eines Rollensystems aus. Die nebenstehende Grafik zeigt die Linien der Autorität zwischen den Rollen und den einschließenden Kreis, der ein hohes Stadium von Ausrichtung ausdrückt. Hauptmeilensteine beinhalten: 9:00 Uhr Die TOP Führungskraft akzeptiert die profunden persönlichen Implikationen, Unternehmenskultur mit höchster Priorität zu behandeln und anzuerkennen. Sie erkennt, dass ihre individuelle Art und Weise des Denkens und Handelns die Quelle der Unternehmenskultur ist. Die TOP Führungskraft beginnt, Macht und Einfluss in ihrem Führungskreis dazu zu benutzen, ein Denken und Handeln zu unterstützen, das Teams erlaubt, in gegenseitiger Abhängigkeit zu arbeiten. 9:30 Uhr Hochleistungsverhalten wird definiert, gemessen, gelehrt und verstärkt. 10:00 Uhr Das Team trifft sich regelmäßig, um strategische Themen jenseits des Tagesgeschäftes zu besprechen. Konflikte werden angesprochen und praktische Lösungen gemeinsam entwickelt. Es wird immer leichter, Strategien auszurichten. Alle Führungskräfte lernen, klare und einladende Anfragen zu machen und sich gegenseitig verantwortlich zu halten. 11:00 Uhr Gleichgestellte Führungskräfte sind für die gegenseitige Entwicklung verantwortlich und Feedback unter gleichgestellten ist zur Norm geworden. Kreative Spannung und gesunder Konflikt werden als Quelle von Innovation wahrgenommen, nicht als etwas, das es zu vermeiden gilt. 12:00 Uhr Das Schaffen von Kontext wird von allen Führungskräften praktiziert. Geschäftswachstum und organisatorische Evolution geschehen mit der Geschwindigkeit, mit der Hauptpässe identifiziert und gelöst werden können. Zu den typischen Charaktereigenschaften eines Teams und Unternehmens im Stadium IV gehören: Von Teammitgliedern der Führungsmannschaft wird erwartet, dass sie aus Sicht ihrer Rolle direktiv sind. Die Teammitglieder haben sich verpflichtet, vertikales Denken und Handeln zu entwickeln. Sie können durchdacht die Frage beantworten: Haben wir die Bedingungen geschaffen, die Erfolg unvermeidbar machen? Es wird erwartet, dass Teammitglieder lernen, vertikal zu denken, so dass nur eine geringe Toleranz für “Toxic Rockstars“ vorhanden ist. Unrealistisches Wunschdenken wird nicht toleriert. Teammitglieder machen die notwendigen Hausaufgaben, um spezifische einladende Anfragen stellen zu können. Erfolg wird anhand der Daten gemessen, die sich aus den „Schlüsselbedingungen für Erfolg“ ergeben. Copyright © 2014, Growth River. Alle Rechte vorbehalten. Seite 13 von 16 II. Komplettes Rollensystem Eine einzelne direktive Führungskraft kann festlegen, wer welche Rolle im Team übernimmt. Jedes Hauptanliegen hat einen klaren Eigentümer mit der Autorität zu handeln. Alle Rollen sind allen Spielern klar. Führungskräfte, die in der Hierarchie höher sind, denken eher vertikal. Keinem einzelnen „Stakeholder“ wird es gestattet, seine horizontalen Interessen über die vertikalen Interessen des Teams zu stellen. III. Ausgerichtete Strategien Teammitglieder propagieren Strategien, um aus der Sicht ihrer Perspektive zu gewinnen, so dass eine Budgetierung von unten nach oben möglich wird. Teammitglieder arbeiten in gegenseitiger Abhängigkeit, um die Schlüsselbedingungen für Erfolg zu schaffen. Wenn an Schlüsselstellen gegenseitiger Abhängigkeit zwischen Geschäftsbereichen und Funktionen unvermeidbar Konflikt entsteht, nutzen Teammitglieder diese gesunde Spannung als Quelle von Innovation. Formale Entscheidungsfindung, Konfliktlösung und Gesprächsprotokolle werden verhandelt. Teammitglieder arbeiten zusammen, um blinde Flecken zu identifizieren und zu lösen, und zwar auf allen Ebenen (auf individueller Ebene, Gruppenebene und externer Ebene). Sie sind am gegenseitigen Wohlergehen interessiert, versorgen einander mit Feedback und halten sich gegenseitig dafür verantwortlich, sich selbst zu entwickeln und vertikale Interessen des Teams über horizontale Eigeninteressen zu stellen. IV. Messbarer Wettbewerbsvorteil Ein Team und ein Geschäftsbereich wachsen mit der Geschwindigkeit, mit der neue Führungskräfte und Ressourcen angezogen und entwickelt bzw. aktiviert werden können. Fortschritt und blinder Fleck Fortschritt hängt in diesem Stadium von der Entwicklung der Führungs- und Teamfähigkeiten ab. Obwohl es immer Probleme gibt, mit denen sich ein Team beschäftigen muss, ist es in diesem Stadium immer in der Lage, sich mit ihnen effektiv im Sinne einer Lösung auseinanderzusetzen. Der blinde Fleck, der in diesem Stadium gelöst werden muss, ist vom Erfolg eingeschläfert zu werden. Führungskräfte sind immer angehalten, individuelle Entwicklung und die Entwicklung des Teams über persönlichen Komfort und persönliche Sicherheit zu stellen. Copyright © 2014, Growth River. Alle Rechte vorbehalten. Seite 14 von 16 In höheren Stadien sind Teams weiter entwickelt und Beziehungen stärker voneinander abhängig In dem Maße, wie sich Unternehmen durch die Stadien der Evolutionsuhr entwickeln, entwickeln sich auch die Beziehungen zwischen den Rollen. Sie werden zunehmend stärker voneinander abhängig. Voneinander abhängige Beziehungen haben mehr vertikales Potenzial, um Führungskompetenz, Innovationskraft und Flexibilität in Arbeitsabläufen zu entwickeln: 0:00 Uhr – 4:00 Uhr 4:00 Uhr – 9:00 Uhr 9:00 Uhr – 12:00 Uhr Teammitglieder werden nicht angehalten, in gegenseitiger Abhängigkeit zu arbeiten. Der Teamleiter muss die Teammitglieder überzeugen, zum Erfolg des Teams beizutragen. Blinde Flecken und Kollusion werden als „normal“ akzeptiert. Teammitglieder werden vom Teamleiter dazu angehalten, miteinander zu arbeiten, um Erfolg zu haben. Der Teamleiter hält das Team dafür verantwortlich, die Dinge richtig zu tun. Gleichgestellte Mitarbeiter halten sich aber nicht gegenseitig verantwortlich. Individuen, die Ergebnisse liefern, aber einen negativen Einfluss auf andere haben, werden teilweise toleriert. Blinde Flecken und Kollusion sind akzeptiert, solange sie das Ergebnis nicht beeinflussen. Teammitglieder werden vom Teamleiter inspiriert, für den gemeinsamen Erfolg in gegenseitiger Abhängigkeit zu arbeiten. Sie richten sich am Erfolg des Teams aus und stellen persönliche Ziele, Komfort und Sicherheit hinten an. Gleichgestellte Mitarbeiter halten sich gegenseitig verantwortlich. Das Team hält den Teamleiter dafür verantwortlich, die richtigen Dinge zu tun. Wirkungsvolles Denken und Handeln werden vermittelt und verstärkt. Individuen, die Ergebnisse liefern, aber einen negativen Einfluss auf andere haben, werden nicht mehr toleriert. Blinde Flecken und Kollusion werden erkannt und beseitigt. In höheren Stadien wird das Messen und Entwickeln von Teamkultur zum Erfolgsfaktor Ein sich selbst entwickelndes Team erfordert eine Kultur, in der alle Führungskräfte bereit sind, die vier Faktoren zu praktizieren, die wirkungsvolles Denken und Handeln ausmachen: Bestimmtheit, Aufmerksamkeit, Authentizität und Verantwortung. Ohne diese vier Faktoren ist es nicht möglich, in gegenseitiger Abhängigkeit zusammenzuarbeiten. In einem kompletten Rollensystem wird an der Führungsspitze neben Führungsqualitäten eine ausgeprägte strategische Kompetenz gebraucht, wie das folgende Diagramm zeigt. Oberste Führungsebene T F S T = Technische Kompetenz Mittelmanagement Führungskräfte T F T S F Copyright © 2014, Growth River. Alle Rechte vorbehalten. F = Führungskompetenz S S = Strategische Kompetenz Seite 15 von 16 Referenzen – Was unsere Kunden sagen: Christine Machacek, Inhaberin SÄBU Holzbau GmbH „Die Arbeit mit Growth River macht Unternehmensentwicklung durch Unterstützung und Fokussierung auf das Wesentliche möglich. Bei uns ergaben sich daraus wichtige Veränderungen im Rollenverständnis und Rollenverhalten.” Michael Gossmann, Geschäftsführer AWA Ahrenshoop “Der strukturierte und integrale Ansatz von Growth River hat mich auf das Unternehmen aufmerksam gemacht und die hohe Professionalität und Erfahrung der Berater haben mich überzeugt. Ich fand dort eine Authentizität, die schonungslose Klarheit mit tiefer Empathie verbindet.” Eckard Böhlke, Geschäftsführer E.B. Eckard Böhlke GmbH “Durch die Zusammenarbeit mit Growth River hat sich unser Bewusstsein für die verschiedenen zentralen Rollen und Perspektiven innerhalb der Firma verschärft. Als Ergebnis hat sich die Zusammenarbeit im Team verbessert und intensiviert.” Friedrich Nagel, Werksleiter SÄBU Holzbau GmbH „Growth River hat uns geholfen, einen objektiveren Blick auf unser Unternehmen zu bekommen. Das Bewusstsein und die Sichtweise der Teammitglieder haben sich positiv verändert. Sie übernehmen jetzt mehr Verantwortung und sind selbständiger.” Wenn Sie an einer Unternehmensanalyse interessiert sind, besuchen Sie uns auf http://growthriver.de/service/serviceangebote/ schreiben Sie eine Email an: info@growthriver.de oder sprechen Sie uns dirket an: Sylvia Smetana: +49-(0) 1575-7060716 oder +43 (0) 699 1834 3005 Steffen Karneth: +49 (0) 151 6131 0768 Eberhard Schmidt: +49 (0) 177 892 7918 Copyright © 2014, Growth River. Alle Rechte vorbehalten. Seite 16 von 16
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