Die „Vier Zimmer der Veränderung“ Eine Methode und ein

Kontakt: barbara.hinding@medma.uni-heidelberg.de
Die „Vier Zimmer der Veränderung“
Eine Methode und ein Analyseinstrument für den Umgang mit
Emotionen im Innovations- und Veränderungsprozess
Barbara Hinding, Maren Albrecht, Ynaiê Bhering Soares Anja Höcke, Michael Kastner
Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg
Die Methode
Die „Vier Zimmer der Veränderung“ gehen auf Hansueli Eugster zurück und stellen im „Change Management“ eine Methode dar, anhand deren verdeutlicht
wird, wie Menschen mit Veränderungen umgehen. In der Metapher eines Raumes werden vier verschiedene Zimmer vorgestellt, die jeweils eine Phase im
Veränderungsprozess symbolisieren. Im Rahmen des InnoGESO-Workshops „Organisationsinterne Kommunikation in Veränderungsprozessen“ wurde auf
diese Methode zurückgegriffen, um Führungskräfte und Personalverantwortliche in der Pflege und Sozialen Arbeit für die unterschiedlichen Phasen und
Emotionen von Mitarbeiter(innen) zu sensibilisieren, die während eines Innovations- und Veränderungsprozess auftreten können.
Haben Sie Lust bekommen auch die „Vier Zimmer der Veränderung“ zu betreten? Dann lassen Sie die einzelnen Bilder auf sich wirken und lesen Sie sich
die Beschreibung der Bilder von Abbildung 1 bis Abbildung 4 durch!
Das Zimmer der Zufriedenheit (Abbildung 1):
Die Phase vor der Veränderung
„In diesem Zimmer fühlen sich die Mitarbeiter(innen) wohl und
geborgen. Sie haben einen umfassenden Überblick über ihre
Aufgaben. Sie haben alles unter Kontrolle und arbeiten routiniert. Wir
genießen diesen Zustand und wollen in diesem Zimmer bleiben.“
Das Zimmer der Erneuerung (Abbildung 4):
„Der Tiefpunkt ist überwunden und wir setzen das Neue in die
Tat um! Noch verhalten wir uns zögerlich, doch wir merken,
dass wir schnell kleine Erfolge erzielen. Langsam haben wir
aber das Gefühl, dass wir wieder die Kontrolle zurückerlangen.“
Das Zimmer der Verleugnung (Abbildung 2):
Das Zimmer der Verwirrung (Abbildung 3):
„Eine Veränderung wurde eingeführt. Wir fühlen uns unwohl. Noch
gestehen wir uns die Veränderung nicht ein und halten an alten
Arbeitsweisen fest, die wir für die bessere Alternative zur
Veränderung betrachten. Wir fühlen uns verunsichert, ärgerlich und
zeigen Widerstand.“
„Wir wissen nicht mehr, wie wir die alte Ordnung aufrecht
erhalten sollen. Alter Verhaltens- und Arbeitsweisen erscheinen
uns fehlerhaft. Es herrscht Chaos. Wir haben die Kontrolle
verloren und sind wütend. Am Tiefpunkt angelangt, sehen wir
ein, dass wir etwas Neues ausprobieren sollten.“
Was können Sie von dieser Methode lernen?
Die „Vier Zimmer der Veränderung“ stellen einen prototypischen Verlauf dessen dar, wie Mitarbeiter(innen) Veränderungen wahrnehmen. Wie Sie sehen,
sind negative Emotionen im Veränderungsprozess ganz normal. Nutzen Sie die Methode als Analyse-Instrument im Veränderungsprozess. Mit der
Metapher können Ihnen Ihre Mitarbeiter(innen) aufzeigen, in welcher Phase des Veränderungsprozess sie sich gerade befinden. Sie werden merken, dass
sich Ihre Mitarbeiter(innen) zum gleichen Zeitpunkt in ganz unterschiedlichen Phasen befinden können. Nutzen Sie dieses Instrument herauszufinden,
welche Schritte ergriffen werden müssen, um wieder im Zimmer der Zufriedenheit anzugelangen.
Projektpartner: