Deutsch - NEIN zur Bundeserbschaftssteuer

Unternehmer wehren sich gegen die Erbschaftsteuerinitiative: Veröffentlichung der Studie der Universität St. Gallen: «Implikationen der Bundeserbschaftssteuerinitiative auf die Familienunternehmen und die Schweizerische Volkswirtschaft»
25. März 2015, 10.30 ‐ 11.30 Uhr im Hotel Bellevue Palace, Kochergasse 5, 3000 Bern
Agenda
1. Daniel Käslin: Begrüssung
2. Prof. Dr. Franz Jaeger: Präsentation der Forschungsergebnisse der Studie der Universität St. Gallen
3. Daniel Käslin: Eine steuerrechtliche Beurteilung der Initiative aus kantonaler Sicht
4. Dieter Weber: Eine steuerrechtliche Beurteilung der Initiative aus Unternehmersicht
5. Dr. Hans‐Jörg Bertschi: Die Initiative aus Sicht des Unternehmers
6. Ihre Fragen
1. Begrüssung Die Familienunternehmen wehren sich
– Die Familienunternehmen sind direkt betroffen und wehren sich gegen die schädliche Initiative  «Verein zum Erhalt der Schweizer KMU»
 «Unternehmergruppe Nein zur Bundeserbschaftssteuer»

Viel Verwirrung über die Auswirkungen
 Eine empirische Bewertung der Bundeserbschaftssteuer ist notwendig
Die Initianten verwirren mit Behauptungen zur Nicht‐Betroffenheit. Dieser Verwirrungstaktik wollen wir mit dieser Studie entgegentreten. 3
1. Begrüssung
Ihre Referenten
Prof. Dr. Franz Jaeger
Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen
Verfasser der Studie
Daniel Käslin
Präsident des Vereins zum Erhalt der Schweizer KMU
Partner, Rechtsanwalt, Pilatushof AG, Luzern
Ehem. Vorsteher der Kantonalen Steuerverwaltung Nidwalden
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1. Begrüssung
Ihre Referenten
Dieter Weber
Mitglied des Vorstands der Unternehmergruppe
Partner, Rechtsanwalt, Tax Partner AG, Zürich
Dr. Hans‐Jörg Bertschi Mitglied des Co‐Präsidiums der Unternehmergruppe
CEO und Präsident des VR, Bertschi AG, Dürrenäsch AG
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Agenda
1. Daniel Käslin: Begrüssung
2. Prof. Dr. Franz Jaeger: Präsentation der Forschungsergebnisse der Studie der Universität St. Gallen
3. Daniel Käslin: Eine steuerrechtliche Beurteilung der Initiative aus kantonaler Sicht
4. Dieter Weber: Eine steuerrechtliche Beurteilung der Initiative aus Unternehmersicht
5. Dr. Hans‐Jörg Bertschi: Die Initiative aus Sicht des Unternehmers
6. Ihre Fragen
Implikationen der Bundeserbschaftssteuerinitiative für
Familienunternehmen und die Schweizerische
Volkswirtschaft
Prof. em. Dr. oec. Franz Jaeger
Schätzmethoden der Verkehrswerte
1. Praktiker-Methode (P-Methode)
– Untergrenzen
2. Market-Multiples-Methode (MM-Methode)
– Obergrenzen
– Ca. 50% höhere Werte
3. Belastungsvarianten (BVA)
– BVA1: 2 Mio. CHF/20% (Grundszenario)
– BVA2: 8 Mio. CHF/5% (plausible Erleichterung)
Szenarien
Verkehrswertmessung P-Methode
MM-Methode
Szenario 1
BVA1/BVA2

BVA1/BVA2
Am stärksten betroffen durch die Bundeserbschaftssteuer (BES)
 Gross- und Mittelunternehmen
 Industrie und Handel
 Grund: hohe durchschnittliche Verkehrswerte (VW)

Unterschätzung der Verkehrswerte aufgrund Vernachlässigung
 der «übrigen Vermögen»
 der Mehrfachbeteiligungen
Implikationen für die Unternehmensbilanz
Aktiva
Passiva
Anlagevermögen ↓
Eigenkapital ↓
Umlaufvermögen ↓
Fremdkapital ↑
 Auf MM-Methode basierte Zahlen sind gegen 100% höher
Steuerlast in Prozent der flüssigen Mittel
Branche/Grösse
BVA1
BVA2
Industrie
95%
46%
Dienstleistung
12%
6%
Handel
59%
29%
Gewerbe
164%
88%
1-9 MA
17%
0%
10-49 MA
60%
27%
50-249 MA
17%
7%
KMU
20%
8%
>250 MA
76%
37%
Steuerlast in Prozent des Anlagevermögens
Branche/Grösse
BVA1
BVA2
Industrie
38%
19%
Dienstleistung
15%
7%
Handel
27%
13%
Gewerbe
22%
15%
1-9 MA
4%
0%
10-49 MA
98%
71%
50-249 MA
19%
8%
KMU
23%
12%
>250 MA
29%
14%
Steuerlast in Prozent des Eigenkapitals
Branche/Grösse
BVA1
BVA2
Industrie
29%
14%
Dienstleistung
16%
7%
Handel
20%
9%
Gewerbe
19%
10%
1-9 MA
9%
0%
10-49 MA
30%
15%
50-249 MA
21%
9%
KMU
22%
11%
>250 MA
22%
11%
Steuerlast pro Jahr gemäss Szenario 1
Branche/Grösse
P-Methode
MM-Methode
1-9 MA
680 Mio. CHF
1.2 Mia. CHF
10-49 MA
1.8 Mia. CHF
2.2 Mia. CHF
50-249 MA
760 Mio. CHF
1.9 Mia. CHF
KMU
3.2 Mia. CHF
5.3 Mia. CHF
>250 MA
1.7 Mia. CHF
2.6 Mia. CHF
Total
5 Mia. CHF
8 Mia. CHF
Jährliche Arbeitsplatzverluste Szenario 1
Branche/Grösse
P-Methode
MM-Methode
Industrie
2600
2800
Dienstleistung
6000
7000
Handel
2500
2600
Gewerbe
2000
2000
1-9 MA
500
600
10-49 MA
1800
2200
50-249 MA
2800
3200
KMU
5000
6000
>250 MA
6300
6000
Total
11’200
12’100
Negative Makroimplikationen für die Wirtschaft
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Direktinduzierte Arbeitsplatzverluste 11000 bis 12000
Ineffiziente Nachfolgeregelungen
Verlust von Anlage- und Produktionspotenzial
Substanzverluste führen zu Innovations-, Investitions- und
Lohndruck sowie Arbeitsplatzverluste
Eigenkapitalerosion verteuert Schuldenbedienung
Verlust von Standort- und Wettbewerbsvorteilen
Wachstumseinbussen von 0.12% pro Jahr durch Erhöhung der
Steuerquote
Finanzierung der AHV-Renten durch eine Dekapitalisierung und
Deindustrialisierung der Wirtschaft wird zum Schwanzbeisser
Standortökonomischer Kontext
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Planungs- und Handlungsunsicherheit
Steuerdruck aus dem Ausland
Masseneinwanderungsinitiative
Regulierungsflut
Schiefe Bundesfinanzlage
Frankenschock
Freihandelsblockierung
Agenda
1. Daniel Käslin: Begrüssung
2. Prof. Dr. Franz Jaeger: Präsentation der Forschungsergebnisse der Studie der Universität St. Gallen
3. Daniel Käslin: Eine steuerrechtliche Beurteilung der Initiative aus kantonaler Sicht
4. Dieter Weber: Eine steuerrechtliche Beurteilung der Initiative aus Unternehmersicht
5. Dr. Hans‐Jörg Bertschi: Die Initiative aus Sicht des Unternehmers
6. Ihre Fragen
3. Eine steuerrechtliche Beurteilung aus kantonaler Sicht:
Schwerwiegender Eingriff in den Steuerbereich der Kantone
– Die von der Initiative geforderte Kompetenzverlagerung von den Kantonen zum Bund würde die föderalistischen Zuständigkeiten im Steuerbereich massgeblich verändern.
– Die Initiative stellt einen schwerwiegenden Eingriff in die Steuerhoheit und das Steuersubstrat der Kantone dar. – Vor allem mit Blick auf die leichteren Nachfolgeregelungen wurde in den meisten Kantonen die Erbschaftssteuer für direkte Nachkommen abgeschafft.
Die Initiative beschneidet die Steuerhoheit der Kantone, untergräbt damit den Föderalismus und stellt demokratische Entscheide auf kantonaler Ebene in Frage.
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3. Eine steuerrechtliche Beurteilung aus kantonaler Sicht:
Vorteile des Föderalismus gehen verloren
– Die kantonale Steuerautonomie bringt Eigenverantwortung, Bürgernähe und eine insgesamt tiefe Steuerbelastung – Es ist unklar, wie die nationalen Erbschaftssteuereinnahmen später auf die Kantone
verteilt werden. Ein Verteilungskampf ist wahrscheinlich.
– Die Initiative widerspricht den hohen Pflichtteilen und gesetzlichen Erbansprüchen der Nachkommen im schweizerischen Erbrecht. – Der Staat wird faktisch zum Miterben.
Durch die Verlagerung der Steuerhoheit gehen Vorteile des Föderalismus verloren und ein Kampf zwischen den Kantonen ist vorprogrammiert.
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Agenda
1. Daniel Käslin: Begrüssung
2. Prof. Dr. Franz Jaeger: Präsentation der Forschungsergebnisse der Studie der Universität St. Gallen
3. Daniel Käslin: Eine steuerrechtliche Beurteilung der Initiative aus kantonaler Sicht
4. Dieter Weber: Eine steuerrechtliche Beurteilung der Initiative aus Unternehmersicht
5. Dr. Hans‐Jörg Bertschi: Die Initiative aus Sicht des Unternehmers
6. Ihre Fragen
4. Eine steuerrechtliche Beurteilung aus Unternehmersicht:
Versprochene Erleichterungen sind eine Mogelpackung
– Die Initianten versprechen Erleichterungen für KMU und Familienbetriebe. Wie hoch diese ausfallen würden ist jedoch unklar und müsste vom Parlament in endlosen Debatten festgelegt werden. – Die Erleichterungen würden nur unter der Bedingung gelten, dass Erben das Unternehmen während mindestens zehn Jahren weiterführen. – NUR: Eine Frist von zehn Jahren ist in der dynamischen Wirtschaftswelt von heute masslos übertrieben. Was geschieht, wenn die Erben nach neun Jahren gezwungen sind die Unternehmung zu verkaufen?
Die versprochenen Erleichterungen für KMU und Familienunternehmen sind eine Mogelpackung und verursachen Rechtsunsicherheit und Verunsicherung. 23
4. Eine steuerrechtliche Beurteilung aus Unternehmersicht:
Unklare Erleichterungen führen zu Unsicherheit
– Die Tochter erbt das Unternehmen und der Schwiegersohn führt es weiter. Was passiert? Ermässigung oder Besteuerung des Verkehrswertes mit 20% ?
– Ein Erbe ist gezwungen, sein Unternehmen nach neun Jahren zu verkaufen. Es ist die volle Erbschaftssteuer von 20% auf dem Verkehrswert zu bezahlen !
– Wie hoch sind die besonderen Ermässigungen, die für die Besteuerung von weitergeführten Betrieben in Frage kommen?
– Was bedeutet «von den Erben weitergeführte Unternehmen »? Geschäftsführer, Verwaltungsratspräsident, Verwaltungsrat, Inhaber? Müssen alle Erben das Unternehmen weiterführen ? Genügt die Aktienmehrheit oder braucht es 100% ?
Die Initiative lässt wichtige Fragen ungeklärt, die vom Parlament beantwortet werden müssten. Es ist derzeit völlig offen, wie die Initiative dereinst umgesetzt werden wird. 24
4. Eine steuerrechtliche Beurteilung aus Unternehmersicht:
Lock‐in‐Effekt führt zu suboptimalen Entscheidungen
– Um die Erbschaftssteuer zu vermeiden, werden Unternehmen von Erben weitergeführt, obwohl fähigere Nachfolger vorhanden sind.
– Eine suboptimale Führungs‐ und Besitzerstruktur sind die Folge.
– Dieser Lock‐in‐Effekt führt zu grossen Produktivitäts‐ und Wachstumseinbussen.
Erleichterungen, die an die Weiterführung des Unternehmens durch die Erben gebunden sind, führen zu suboptimalen Entscheiden und gefährden das Unternehmen.
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4. Eine steuerrechtliche Beurteilung aus Unternehmersicht:
Vermögen bereits jetzt stark besteuert
– Die Schweiz besteuert Vermögen bereits heute relativ stark. Die Folge: Mit der neuen Erbschaftssteuer würde jeder verdiente Franken nach den Einkommens‐ und Vermögenssteuern noch ein drittes Mal besteuert. 26
Agenda
1. Daniel Käslin: Begrüssung
2. Prof. Dr. Franz Jaeger: Präsentation der Forschungsergebnisse der Studie der Universität St. Gallen
3. Daniel Käslin: Eine steuerrechtliche Beurteilung der Initiative aus kantonaler Sicht
4. Dieter Weber: Eine steuerrechtliche Beurteilung der Initiative aus Unternehmersicht
5. Dr. Hans‐Jörg Bertschi: Die Initiative aus Sicht des Unternehmers
6. Ihre Fragen
5. Aus Sicht des Unternehmers:
Die Familienunternehmen wehren sich
– Die KMU‘s und Familienunternehmen und Ihre Mitarbeitenden sind die Leidtragenden dieser Initiative.
– Die Unternehmergruppe setzt sich für die Ablehnung der Initiative für die Einführung einer Bundeserbschaftssteuer bei Volk und Ständen ein.
– Die Unternehmergruppe hat knapp 300 Mitglieder aus allen Landesteilen und Sprachregionen der Schweiz.
Unternehmer engagieren sich für Ihre Firmen und Mitarbeitenden gegen diese Initiative.
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5. Aus Sicht des Unternehmers:
KMU gefährden = Schweizer Wirtschaft gefährden
– 99.8 % aller Schweizer Betriebe sind KMU
– KMU beschäftigen 70% aller Arbeitnehmer.
– KMU sind das Rückgrat der schweizerischen Wirtschaft heute und in Zukunft. – KMU sind weniger konjunkturanfällig als grosse Konzerne und haben deshalb stabilisierenden Einfluss auf den Arbeitsmarkt.
Wer KMU und Familienunternehmen gefährdet, setzt das Erfolgsmodell Schweiz aufs Spiel!
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5. Aus Sicht des Unternehmers:
Nachfolgeregelungen werdem massiv erschwert
– Die meisten Familien haben ihr gesamtes Vermögen in ihr Unternehmen investiert. – Freie Mittel für die Bezahlung der Erbschaftssteuer auf dem Verkehrswert fehlen
– Investitionen in die Zukunft müssten gestoppt werden, um die Erbschaftssteuer an den Staat abliefern zu können. – Nachfolger müssen sich höher verschulden, Eigenkapital in der Firma abbauen und drastische Sparmassnahmen – inklusive Stellenabbau – treffen. Tausende KMU’s und 12‘000 Arbeitsplätze pro Jahr stehen auf dem Spiel.
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5. Aus Sicht des Unternehmers:
Vor allem Familienunternehmen und KMU betroffen
– 25’000 KMU sind jährlich mit Nachfolge konfrontiert: – Bei 40 % der Unternehmen erfolgt die Übergabe familienintern.
– Bei Unternehmensnachfolgen sind drei von vier KMU von Erbschaftssteuerreform betroffen: Gefährdet sind kapitalintensive Firmen mit viel betrieblicher Substanz. – KMU ab 8 Mitarbeitern sind bereits von der Erbschaftssteuer betroffen
– KMU‐Besitzer können Geschäft nicht an Nachkommen weitergeben, da sie zu wenig liquide Mittel haben, um die anfallenden hohen Steuern zu zahlen.
Anders als die Initianten behaupten, sind auch kleine Betriebe von der Erbschaftssteuer betroffen.
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5. Aus Sicht des Unternehmers:
Unternehmen bereits unter Druck
– Der Wirtschaftsstandort Schweiz ist bereits durch den teuren Franken und die hohe Kosten massiv unter Druck.
– Die Erbschaftssteuer kreiert im schwierigen Umfeld verheerende Unsicherheiten.
– 205’000 Arbeitsplätze bei Schweizer Familienunternehmen sind von der Initiative direkt betroffen.
– Die Initiative vernichtet direkt bis zu 12‘000 Arbeitsplätze pro Jahr.
Im aktuellen Umfeld vernichtet die Erbschaftssteuer‐Initiative sehr viele Arbeitsplätze und KMUs.
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1. Daniel Käslin: Begrüssung
2. Prof. Dr. Franz Jaeger: Präsentation der Forschungsergebnisse der Studie der Universität St. Gallen
3. Daniel Käslin: Eine steuerrechtliche Beurteilung der Initiative aus kantonaler Sicht
4. Dieter Weber: Eine steuerrechtliche Beurteilung der Initiative aus Unternehmersicht
5. Dr. Hans‐Jörg Bertschi: Die Initiative aus Sicht des Unternehmers
6. Ihre Fragen
6. Ihre Fragen
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Kontakt
Prof. Dr. Franz Jaeger
Universität St. Gallen
Holzstrasse 15
9010 St. Gallen
Telefon +41 (0)71 224 75 14
Fax +41 (0)71 224 7510
Mail franz.jaeger@unisg.ch
Website http://www.unisg.ch/
«Verein für den Erhalt der Schweizer KMU» c/o Pilatushof AG Hirschmattstr. 15 Postfach 3650 6003 Luzern Fax 041 22 66 109 Website: www.verein‐kmu‐schweiz.ch
«Unternehmergruppe NEIN zur Bundeserbschaftssteuer» Postfach 65 8024 Zürich Telefon +41 44 266 67 81 Fax +41 44 266 67 00
Mail info@nein‐zur‐bundeserbschaftssteuer.ch
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Website: www.nein‐zur‐bundeserbschaftssteuer.ch