Tirol Mittwoch, 3. Juni 2015 • wiRtSchAFtSBLAtt.At Ö ST ER RE I CHS ZE I T U N G F Ü R WIRTSC H AF T UN D FINANZ E N - REGIONALAUSGABE ◆ Fenster Freisinger hat eine neue Fertigungsstraße gebaut 12 ◆ Tagungen Die Branche investiert – in neue Seminarräume, aber auch Gemüsegärten 20 ◆ Bildung Im Herbst starten neue internationale Master-Studien 26 Oss „Gehen nicht woanders hin, um ein paar Cent zu sparen“ Interview. Martin Darbo, Vorstandschef der Adolf Darbo AG, hält dem Standort tirol die treue. Eine Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer stehe nicht zur Debatte: „Da würde nicht die gleiche Qualität herauskommen.“ 6-8 trotz „Zettelwirtschaft“ funktioniere die Zusammenarbeit mit Behörden, Arbeitsmarkt und Politik gut. ANZEIGE Swarco wächst rasant mit Großaufträgen. Die rumänische Großstadt temesvar wird künftig mit neuen Verkehrsleitsystemen des wattener unternehmens Swarco überwacht. Solche Aufträge bringen wachstum: Der umsatz 11 stieg im Vorjahr von 450 auf 509 Millionen €. Retouren an PF 100, 1350 Wien - GZ 13Z039580W - P.b.b. Redaktion: 1030 Wien, Hainburger Straße 33, Tel: 01 60117-0 2| wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Thema GEFAHRENSTOFFE EU-Richtlinie als Wachstumsbremse für Betriebe In Tirol ist das Siedlungsgebiet knapp. Das führt zu Konflikten, wie die Kontroverse um die Seveso-III-Gefahrenstoffe-Richtlinie zeigte. Und die Diskussionen sind noch nicht ausgestanden. VON mIChaeL RIeDLeR I m Jahr 1976 schreckte ein fürchterlicher chemie-unfall die Bevölkerung rund um die Gemeinde Seveso, 20 Kilometer nördlich von Mailand. Über einem dicht besiedelten Gebiet wurde Dioxin freigesetzt. Die umweltkatastrophe veranlasste die Eu zu Seveso-Richtlinien. Die jüngste („Seveso iii“) hat auch auf tirol Auswirkungen: So wurde das Karbid-werk der Donau chemie in Landeck plötzlich zum „Seveso-Betrieb“. Denn Seveso-iii stuft jetzt auch jene festen Stoffe als gefährlich ein, die in Verbindung mit wasser Gas entwickeln. Das trifft auch auf das Karbid der Donau chemie zu. Die Eu-Richtlinie gab den EuLändern bis 31. Mai 2015 Zeit, ihre Vorgaben in nationale Gesetze umzusetzen. Das Land tirol tat dies mit dem Seveso-iii-Anpassungsgesetz vom november 2014. Verkehrswert in Gefahr und das sorgte sofort für wirbel. hauptgrund: Der Landtag dehnte die wirkung der Richtlinie auch auf die tiroler Bauordnung aus. Das bedeutete jetzt plötzlich: Betriebe und wohnungen, die im Gefahrenbereich eines SevesoBetriebes liegen, werden künftig gleich behandelt wie solche, die durch Lawinen, hochwasser, wildbäche, Steinschlag, Erdrutsch etc. gefährdet sind. Das heißt: Der Zu-, um- und neubau von Gebäuden wird erschwert und nur dann erlaubt, wenn gewährleistet ist, dass die Folgen schwerer chemieunfälle dadurch Das Land hat seine Hausaufgaben gemacht. JOHANNES TRATTER LANDESRAT nicht ausgeweitet werden. Der Verkehrswert der Grundstücke und häuser sinkt – für die tiroler ein Anschlag auf die von ihnen erarbeiteten immobilienwerte und für Betriebe im Einzugsbereich der elf tiroler Seveso-unternehmen eine potenzielle wachtsumsbremse. Dabei waren die Experten des Landes lange Jahre der Meinung, die Bauordnung sei von den Seveso-Richtlinien nicht betroffen. „wir haben uns das sogar verfassungsrechtlich prüfen lassen“, sagt Daniel Schleich, beim Land für die Koordination der Sevesoiii-umsetzung zuständig. Aber dann erklärte ein urteil des Europäischen Gerichtshofs aus dem Jahr 2012 ganz klar: Die Bauordnungen müssen geändert werden. „wenn wir das nicht getan hätten, hätten wir einen Rüffel aus Brüssel bekommen“, sagt Schleich. Die Folge: verunsicherte Bürger und unternehmer wie Bäckereichef christian Ruetz in Kematen, der Einspruch gegen die Ausbaumaßnahmen beim benachbarten Seveso-Betrieb tunap einlegte, um nicht künftige Ausbaumöglichkeiten für seinen Backbetrieb zu verlieren. Das Kosmetikunternehmen tunap will die Betriebs- aktivitäten erweitern, braucht unter anderem mehr Palettenstellplätze für Spraydosen. Das gibt Seveso-Probleme. Das unternehmen ist freilich bereit, viel Geld zu investieren, um die Gefahrenlage in den Griff zu bekommen: Der Gaslagertank wird unter die Erde verlegt, dazu kommen weitere Maßnahmen. Freiwillige Leistungen Seveso-Probleme gibt es auch noch an anderen Standorten in tirol, wie die Landtagsliste Fritz der Bevölkerung in 20.000 informationsbroschüren bekanntgab: etwa in Kirchbichl bei Primagas oder in Volders bei der Firma Propangas. Dabei müssten diese unternehmen gesetzlich nichts in weitere Sicherheitsmaßnahmen wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Thema |3 Riedler, Land Tirol Die Tunap Cosmetics will ihre Produktionsanlagen erneuern, hängt aber in Seveso-Verfahren fest. ZAHL 200 Menschen n Als 1976 in der Nähe der Ge- meinde Seveso Dioxin austrat, erkrankten 200 Menschen an schwerer Chlorakne. Die EU beschloss daraufhin mehrere Seveso-Richtlinien, die letzte („Seveso III“) im Jahr 2012. Sie schreibt Betrieben und Gesetzgebern vor, alles zu tun, um Unfälle mit gefährlichen Betriebsstoffen zu begrenzen. Seveso-III erhöht die Infopflichten gegenüber der Öffentlichkeit, verschärft Inspektionen und verpflichtet Betriebe zur Einführung eines Sicherheitsmanagementsystems. investieren. Einzig die Donau chemie in Landeck (wurde neuer Seveso-Betrieb) und die tunap in Kematen (sie erweitert) hatten gesetzlichen handlungsbedarf. Alle anderen Betriebe, die jetzt in mehr Sicherheit investieren, müssten das gesetzlich nicht tun. Schleich: „Das sind alles freiwillige Leistungen der unternehmen, damit die Anrainer nicht geschädigt sind und der Betrieb einen gedeihlichen weiterbestand haben kann. Die stecken da sehr viel Geld hinein.“ Erfreulich sei auch, dass etwa die Donau chemie so rasch gehandelt habe. Dort wurde die Gefährdungszone fast komplett auf das Betriebsareal beschränkt. Markus Sint vom Bürgerforum tirol-Liste Fritz bleibt skeptisch. „Das alles geht nur mit Baumaßnahmen, und dafür braucht es Bewilligungsverfahren, das dauert“, sagt er. „Der Bürgermeister ist in der Klemme: wenn jetzt ein Anrainer kommt und sein haus aufstocken will, kann ihm der Bürgermeister noch nicht sagen, ob das geht oder nicht“, sagt Sint. ÖVP und Grüne hätten mit ihrem Landesgesetz beschlossen, „dass in einem Seveso-Gefährdungsbereich nicht die Betriebe, von denen die Gefahr ausgeht, sondern die Anwohner, die dort leben, für Sicherheitsmaßnahmen zahlen müssen“, kritisiert RA Andreas Brugger von der Liste Fritz. und betroffen davon seien eben nicht nur Landeck und Kematen: Das Gesetz sagt relativ streng, dass die Folgen eines unfalls im Gefährdungsgebiet nicht erhöht werden dürfen. Das bedeutet auch, dass die Zahl der Personen in der Gefährdungszone nicht steigen darf. Babyverbot? „Das ist natürlich so nicht umsetzbar“, weiß auch Landesjurist Schleich: „Da müsste ja jeder Anrainer warten, bis jemand stirbt, bevor er ein Kind in die welt setzen kann. Daher wird das Gesetz so ausgelegt, dass es eine toleranz von zehn Prozent erlaubt.“ Sint sieht das problematisch: „Die zehn Prozent toleranz stehen nirgendwo im Gesetz, die kann der Bürger am Salzamt einklagen.“ Schleich hält die toleranzauslegung dagegen für ab- 4| wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Thema Liste Fritz, Gemeinde Kematen, Tunap Cosmetics „Wir halten es für sinnvoll, zu überprüfen, ob schon bestehende Betriebe aus dem Wohngebiet abgesiedelt werden können.“ „Das wird eine spannende Sache, denn das hätte ja auch Auswirkungen auf alle elf Seveso-Standorte in Tirol.“ „Eigentlich müssten wir jetzt schon bauen, um unseren Zeitplan für das vierte Quartal einzuhalten.“ ANDREAS BRUGGER RUDOLF HÄUSLER FRANK HUMMEL RECHTSANWALT, LISTE FRITZ BÜRGERMEISTER IN KEMATEN GESCHÄFTSFÜHRER TUNAP COSMETICS ! gesichert: „Das ist auch vom Verwaltungsgerichtshof so judiziert. wir wollen ja nur verhindern, dass Leute zu den Betrieben heransiedeln.“ Brugger will aber dafür kämpfen, dass „der jeweilige gefährliche Betrieb und nicht der betroffene Anwohner alle Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit von Personen, die innerhalb eines Gefährdungsbereichs wohnen oder arbeiten, zahlen muss. wir halten es außerdem für sinnvoll, zu überprüfen, ob schon bestehende Betriebe aus dem wohngebiet abgesiedelt werden können. Ein Gaslager muss beispielsweise nicht im wohngebiet liegen.“ Für weitere Diskussionen ist jedenfalls gesorgt. Schon klagt ein Anrainer in Zirl einen immobilienmakler, weil ihm beim wohnungskauf im Jahr 2010 nicht gesagt wurde, dass er neben einem Seveso-Betrieb siedelt. iV-Geschäftsführer Josef Lettenbichler hofft, dass die ganze Diskussion zumindest nicht in den nächstjährigen Gemeinderatswahlkampf gezogen wird. Das hätte möglicherweise böse Folgen für die Arbeitsplätze. Bund ist säumig hätte das Land tirol viel Verunsicherung vermeiden können, indem es sein Seveso-Anpassungsgesetz etwas früher verabschiedet hätte? Jurist Schleich will das so nicht stehen lassen. Auch der zuständige Landesrat Johannes tratter sagt: „Das Land hat seine hausaufgaben im Baurecht und Katastrophenschutz gemacht.“ Schleich: Das Land habe wesentlich rascher gehandelt als der Bund, der auch manche SevesoVorsorgen im Gewerberecht und im Straßenverkehrsrecht treffen hätte müssen. Schleich: „Da wird es dann wohl einen Rüffel aus Brüssel geben.“ Den autor des artikels erreichen Sie unter michael.riedler@wirtschaftsblatt.at VP Tirol Test. Wie ein Bürgermeister zu Technik-Selbsthilfe greift Rudolf häusler, Bürgermeister der Gemeinde Kematen, in der sich die tunap cosmetics mit Seveso-Vorschriften konfrontiert sieht, ist im Beruf Verfahrenstechniker. und er hat es sich zum Ziel gesetzt, die SevesoPraxis des Landes tirol zu ändern. tunap cosmetics will seine Produktion erneuern und erweitern. Sechs Millionen € investiert die tochter der deutschen tunap-Gruppe in dieses Vorhaben. Die Amtssachverständigen des Landes stellten nun einen Gefährdungsbereich von 340 Metern rund ums werk fest, der nach millionenschweren sicherheitstechnischen umbauten auf 138 Meter Sicherheitsradius schrumpfen würde. tunap ist dazu bereit, doch 16 betroffene Anrainer wären dabei immer noch in der Gefährdungszone. Modellversuch Die Donau Chemie investiert in Landeck in Seveso-Sicherheit. häusler ortet hier ein aus technischer Sicht in diesem Ausmaß gar nicht notwendiges überschießendes Sicherheitsbedenken der Landes-Sachverständigen. Er will seine berufliche Kompetenz nun nützen, um zu zeigen: Der Gefährdungsbereich ist tatsächlich kleiner. Dazu will er ein maßstabgetreues Modell der tunap-Sicherungsanlagen gegen Gasaustritte bauen und es mit Luft befüllen. „Das wird eine spannende Sache“, sagt häusler, denn die Ergebnisse dieses Ex- periments „hätten dann ja auch Auswirkungen auf alle elf Seveso-Standorte in tirol“. ob der Gefährdungsbereich durch häuslers Versuch ausschließlich auf das werksgelände beschränkt werden kann, will der Bürgermeister noch nicht sagen. Er selbst sieht sich nicht in einem „Kampf “ gegen die Amtssachverständigen. Es gebe hier vielmehr eine sehr konstruktive Gesprächsbasis. „Andere sind schneller“ Von solchen Gesprächen berichtet auch Frank hummel, Geschäftsführer des Kemater tunap-werks. Das Land sei sehr bemüht, aber: „ wir haben ja den direkten Vergleich zu Deutschland und der Schweiz, und da müssen wir sagen: in Deutschland geht es sehr viel schneller, und in der Schweiz ohnehin viel rascher.“ hummel: Die Vielzahl an Anhörungen, unter anderem mit den Anrainern, gebe es anderswo nicht: „Eigentlich müssten wir jetzt schon bauen, um unseren Zeitplan einzuhalten. wir wollen ab dem vierten Quartal mit den neuen techniken produzieren“ – auf modernstem und auch ökologisch verbessertem Stand, wie hummel sagt. Die Dinge würden daher sehr eilen. Eine Lösung sollte raschestmöglich stehen. [mr] michael.riedler@wirtschaftsblatt.at 6| IntervIew M artin Darbo, Vor standschef der Adolf Darbo AG, empfängt uns in den neu errich teten Verwaltungsräumen am Fir mensitz in Stans. WirtschaftsBlatt: Sie haben für 2014 eine stabile Bilanz gelegt, ha ben den Umsatz von 123,5 Millio nen € praktisch gehalten. Aber: Am Inlandsmarkt, da gab es Rück gänge. Warum? Martin Darbo: was bei uns immer ausschlaggebend ist: wie viel ko chen die haushalte selbst ein? Die hausfrauen sind nach wie vor unsere erste Konkurrenz. in einem normalen Jahr kochen die hausfrauen immer noch mehr ein als die gesamte Marmeladen industrie. Letztes Jahr war es so, dass die haushalte mehr einge kocht haben, die industrie also entsprechend weniger verkauft hat. Aber im schrumpfenden Ge samtmarkt haben wir es geschafft, unsere Marktanteile in Österreich noch zu steigern, von 59 auf 60 Prozent. Wie läuft es heuer? Jetzt sind vier Monate vorbei, der größte teil des Jahres ist noch ausständig, vor allem auch der umsatzstärkste teil, das ist bei uns tradition: der herbst und die Vorweihnachtszeit, wenn sich die haushalte sehr stark eindecken, wenn sich die Gastronomie bevor ratet für die wintersaison. Das heurige Jahr ist sehr gut gestartet, wir sind im inland und im Export auf einem guten weg, liegen leicht über dem Vorjahr. Das ist auch das, was wir uns Jahr für Jahr vor nehmen: eine leichte umsatz steigerung im einstelligen Pro zentbereich – was für die relativ stabile Lebensmittelindustrie eigentlich ein relativ dynamisches wachstum ist. Worauf führen Sie die Markt anteilsgewinne zurück? Es zahlt sich aus, dass wir im Lauf der Jahrzehnte eine starke Marke aufgebaut haben, wir arbei ten mit dem Lebensmitteleinzel handel sehr gut und partner schaftlich zusammen. Solche Marktanteilsgewinne sind nicht auf bestimmte einzelne Faktoren zurückzuführen, das sind viel mehr die Früchte langjähriger Arbeit und guter Leistungen aller im haus. Aus heutiger Sicht sage wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Oss wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 IntervIew „Hausfrauen sind unsere erste Konkurrenz“ Martin Darbo. Der Marmeladen- und Konfitürenerzeuger über die Wichtigkeit der Marke, strenge behördliche Kontrollen und den Klimawandel, der die Rohstoffbasis immer unsicherer mache. vOn MICHAeL rIeDLer die Stimmung in Deutschland passt. wir sind zuversichtlich, dass wir dieses Jahr auch in Deutschland ordentlich zulegen können. Wenn man einmal schwächelt, stehen genug vor der Tür, die auf den Regalplatz warten. ich, dass sich ein gutes Jahr abzeichnet, so man das jetzt schon sagen kann. Die große Herausforderung ist ja, neue Märkte zu erschließen. Ja. Größtes Potenzial sehe ich für uns in Deutschland. ln Österreich sehe ich die herausforderung, die hohen Marktanteile zu halten und da und dort noch auszubauen. Das letzte Jahr hat gezeigt, dass das möglich ist, aber das große wachstum müssen wir uns im Ausland holen, das heißt, vor allem in Deutschland. wir haben dort jetzt um die drei Prozent Marktanteil, vor einem Jahr waren es noch zweieinhalb Prozent. im größten Marmeladenmarkt Europas sind das für einen österreichischen Mittelständler wie Darbo sehr große Schritte. Die Richtung stimmt, die Dynamik stimmt, auch Der Südtiroler Konkurrent Zuegg hat in den USA eine Kooperation mit Wal-Mart abgeschlossen. Ist so etwas für Darbo auch denkbar? wir haben auch ein ÜberseeGeschäft, machen aber 90 Prozent unseres umsatzes innerhalb der Eu. Russland spielt eine Rolle, auch wenn dieser Markt derzeit schwierig ist. Die Überseemärkte sind für Darbo interessant, und hier vor allem im Bereich der Gastronomie. wir machen überhaupt ungefähr 20 Prozent unseres Gesamtumsatzes über den Gastronomiegroßhandel bis zu hotels, Restaurants, cateringunternehmen, Fluglinien, Kreuzfahrtschiffslinien usw. Aber warum nicht Lebensmitteleinzelhandel in Übersee? was nicht funktioniert in großen Märkten, ist, dass man sein Produkt, wenn man von dessen Qualität noch so überzeugt ist, einfach ins Regal stellt und wartet. Da wird man verhungern und niemand wird das kaufen. wenn man in einen neuen Markt einsteigt, muss man immer Geld in die hand nehmen. Da braucht es Geld für Marketing, für werbung. Und Listungsgebühren? und alle sonstigen Markteintrittskosten. und dieses Geld nehmen wir als österreichischer Mittelständler lieber dort in die hand, wo wir schon einen Fuß in der tür haben. Da investieren wir nachhaltig und mittlerweile auch ertragreich vor allem in den deutschen Markt und selbstverständlich auch in Österreich. und wir haben auch in italien recht gute Listungen. Das Gastronomiegeschäft funktioniert ganz gut. wir beliefern hotelketten in vielen Ländern der welt. Über das internationale Vertriebsnetz dafür verfügen wir mittlerweile. Die Märkte sind hart umkämpft. Welche Konkurrenten sind am stärksten? Das sind neben den haushalten, die selbst einkochen, in sehr vielen Einzelhandelsmärkten die Eigenmarken der handelsunternehmen, Wir könnten und wollen nicht woanders hingehen, um uns ein paar Cent zu ersparen. |7 die sich etabliert haben und die in Großbritannien schon über 40 Prozent Gesamtmarktbedeutung über alle Segmente haben. Produzieren Sie für Eigenmarken des Handels? unsere Kompetenz ist die Marke, und auf das müssen wir uns konzentrieren. wir haben nicht unendlich viele Kapazitäten und sind mit unserem wachstum sehr gut ausgelastet für die Marke. wir könnten, auch wenn wir wollten, keine neuen Eigenmarkenaufträge annehmen. wir haben unsere Marktanteile trotz der Entwicklung zur Eigenmarke behaupten können. Sonstige Konkurrenten gibt es genug, man braucht sich nur die Regale anzuschauen, es wird um jeden Zentimeter gekämpft, um jeden Euro umsatz, und wenn man einmal schwächelt, stehen genug vor der tür, die auf den Regalplatz warten. Oder mit gerichtlichen Klagen agieren, so wie vor zwei Jahren, als die deutsche Zentis gegen Darbo klagte – beziehungsweise gegen die Bezeichnung „naturrein“. Auch das kommt vor, das gehört zum wettbewerb dazu. Je größer die Märkte, desto eher wird auch zu gerichtlichen Mitteln gegriffen, desto mehr werden alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft. Eine Klage ist heute nichts Außergewöhnliches. Schwierig für Lebensmittelerzeuger ist immer die Rohstoffsituation. Wie sieht es aktuell aus? Das kann man jetzt noch nicht sagen, das ist einer der Faktoren, die wir erst relativ spät im Geschäftsjahr wissen, die aber essenziell für unseren Geschäftserfolg sind. Der Bezug von hochwertigen Früchten wird nicht leichter, im Gegenteil zunehmend schwerer. wir weichen aber nie auf schlechtere Qualitäten aus, wenn es Ernteausfälle gibt. wir sind auf bestimmte Qualitäten angewiesen. Da beißen wir dann in den sauren Apfel und bezahlen höhere Preise. wir setzen lieber Preiserhöhungen um, als bei der Qualität einen Kompromiss zu machen. Nehmen denn die Ernteausfälle zu? Es gibt immer wieder hitzeperioden, Regenperioden, das hat im Lauf der Jahre zugenom- 8| wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 IntervIew Oss (3) men. ich weiß nicht, ob das menschengemacht ist oder nicht. Aber wir verzeichnen immer mehr unregelmäßigkeiten im wetter. Das macht es für unser unternehmen zunehmend schwe rer. Die Rohstoffversorgung ge lingt uns aber jedes Jahr. Wie sieht es mit Honig aus? In manchen Regionen hat die Hälfte der Bienenvölker den Winter nicht überlebt, heißt es. Auch beim honig haben wir in den vergangenen Jahren erlebt, dass sich im langfristigen Ver gleich die Menge reduziert, auch da traue ich mich nicht, zu be urteilen, ob das menschen gemacht ist oder ein natürlicher Einfluss. Auch da gilt: wenn die Mengen knapper werden, müssen wir wohl oder übel mit Preiserhö hungen reagieren. wie es heuer aussieht, können wir noch nicht sagen. Aber könnten Sie Preiserhöhungen an Handel und Konsumenten weitergeben? wir haben gelernt, dass der Konsument in unseren Märkten weiß, dass bessere Qualität ihren Preis hat, und dass die auch be zahlt wird. Eine Erleichterung bietet doch der Zuckerpreis, der an den Börsen gesunken ist, oder? wir haben derzeit eine Phase, die dem Konsumenten entgegen kommt, haben einige Jahre mit sehr hohem Zuckerpreis hinter uns, wir sind traditionell ein Be trieb, der sich langfristig eindeckt und langfristige Lieferpartner schaften hat, und da wird nicht je der kurzfristige Preisausschlag in die eine oder andere Richtung umgesetzt. Auch im Einkauf und im Vertrieb vertrauen wir auf langfristige Partner. So wird der Konsument nie überrascht, dass ein Produkt einmal schlechter ausfällt. Vertrauen baut man sich über Jahrzehnte auf, das ist das teuerste Asset, das wir haben. Hat der Zuckerfrei-Trend Ihrem Geschäft geschadet? Gesamtmarktrückgänge wie im letzten Jahr sind eher saisonal be dingt und nicht Ergebnis von trends. Marmelade ist kein unge sundes Produkt. ich hätte mir in den letzten Jahren aufgrund von Zuckerverzicht keine Marktrück gänge erklären können. Haben Sie am Standort in Stans investiert? wir haben 1,6 Millionen € in neue Verwaltungsräumlichkeiten investiert, weil durch das unter nehmenswachstum auch die Ver waltung wächst. Vor zwei Jahren haben wir eine Produktionshalle erweitert, um 1,8 Millionen €. was jetzt ansteht, ist die thermi sche Sanierung zweier beste hender Stockwerke im Büroge bäude. Der Standort steht also nicht zur Disposition? Eine Verlagerung der Produk tion in Billiglohnländer würde nicht funktionieren: wir sind hier mit 328 Mitarbeitern ein einge spieltes team, die Qualität ent steht nur deshalb, weil alle in Ruf weite zueinander arbeiten und eingespielt sind. wir könnten und wollen auch nicht einfach woan ders hingehen, um uns ein paar cent zu ersparen. Da würde nicht die gleiche Qualität herauskom men. wir arbeiten sehr gut am Standort tirol. Trotz Mauten und überbordender Bürokratie? uns wäre natürlich jeder Euro recht, um den der transport günstiger wird, aber wir müssen wohl damit leben. Der Standort tirol ist meiner Meinung nach richtig für uns. natürlich passiert es praktisch jeden tag, dass man sich weniger Zettelwirtschaft wünscht. hin und wieder denke ich mir, es ginge doch sicher auch alles einfacher, aber unter dem Strich passt es. Die Zusammen arbeit mit Behörden, Arbeits markt und der Politik funktio niert. Auch die vielfältigen Behördenkontrollen? Die Seltenheit von Lebens mittelskandalen spricht schon für hohe Standards. wir werden mehrfach kontrolliert, von Behör den, dem Konsumentenschutz, millionenfach durch unsere Kon sumenten. Das führt dazu, dass wir in Europa hohe Lebensmittel standards haben. Lebensmittel sind ein sehr sensibles thema. wir sehen das auch als teil unse res Qualitätsmanagements. Das hat seinen Preis, aber wir schnei den dann auch in externen Audits regelmäßig sehr gut ab. Den Autor des Artikels erreichen Sie unter michael.riedler@wirtschaftsblatt.at ZUR PERSON n Martin Darbo studierte Jus in Innsbruck und internationales Handels- und Steuerrecht am MCI Innsbruck und arbeitete während seiner Ausbildung im elterlichen Betrieb in vielen Bereichen mit. Seit 2009 ist er Vorstandschef und leitet die Firma mit Onkel Adolf Darbo. Die Brüder Matthias, Stefan und Klaus arbeiten ebenfalls im Betrieb. Das Motto, geprägt vom im Vorjahr verstorbenen Seniorchef Klaus Darbo: „Familienunternehmen denken nicht in Quartalen, sondern in Generationen.“ 10 | wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Unternehmen GEMÜSEBAU Der Bauer als Innovator am Markt Riedler Der Thaurer Gemüsebauer Romed Giner hat mit Bruder Andreas eine Unternehmensgruppe mit 70 Mitarbeitern aufgebaut. Aber klar ist für ihn: „Wir sind und bleiben mit ganzem Herzen Bauern.“ VOn mIChAeL rIeDLer AM RADAR R und 60 Prozent aller in Österreich angebauten Radieschen stammen aus der Region thaur/Rum. Ein teil davon vom Erbhof der Familie Giner in thaur. Der 35-jährige Romed Giner ist aber auf Gemüse aller Art spezialisiert, hat mit der Kartoffel- und Gemüse Gmbh ein starkes unternehmen aufgebaut und gilt als innovativ. Das lag den Familienmitgliedern offenbar im Blut: Romeds oma, Maria Giner, anno dazumal erste weibliche Abgeordnete im tiroler Landtag, begann schon damit, exotische Produkte wie Brokkoli und Lauch in thaur anzupflanzen. ihr Sohn, Romed Giner Vi., beendete in einem revolutionären Akt die Viehzucht auf dem Erbhof und startete den Gemüseanbau. Mit Erfolg. heute hat das bäuerliche unternehmen mit der Kartoffel- und Gemüse Gmbh sowie mit der Giner Agrarprodukte e.u. von Bruder Andreas eine Gruppe mit einem umsatz von 3,5 Millionen € und 70 Mitarbeitern, von denen 40 ganzjährig angestellt sind. „Mit ganzem Herzen“ Giner hat 70 hektar Gemüseanbaufläche, außerdem Felder gepachtet, von Stans im unterland bis Stams im oberland, und nützt mit den unterschiedlichen Standorten die unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse, die besonders für die vor acht Jahren gestaltete Bioproduktionslinie relevant sind. 1996 startete Giner mit Romed Giner baut verstärkt auf Bioqualität und konsumentenorientierte Produktinnovationen, demnächst mit neuen Grillkartoffeln. CHRONIK n 1797 kommt der Bauernhof in Thaur in den Besitz der Famie Giner. Heute ist der Hof als „Erbhof“ klassifiziert. n Heute beschäftigt die Bauernfamilie in zwei Unternehmen 70 Mitarbeiter und kommt auf einen Umsatz von 3,5 Millionen €. Basis dafür sind unter anderem eine voll ausgestattete Abpackanlage mit Waschanlage und Größensortierung sowie eine Kartoffel- und Karotten-Poliermaschine sowie das neue Gemüselogistikzentrum in Hall. n Künftig sind weitere Innovationen in Vorbereitung. In den nächsten Tagen kommt eine neue Produktinnovation auf den Markt: die „Grillkartoffel“ in Kooperation mit der Agrarmarketing Tirol – Erdäpfel in für Grillfreunde idealen Kleingrößen. dem Bau einer Verarbeitungshalle. Als einer der ersten Betriebe in tirol investierte die Familie in eine moderne, voll ausgestattete Abpackanlage mit waschanlage und Größensortierer. Vor zwei Jahren wurde als neue Errungenschaft dann eine Kartoffel- und Karotten-Poliermaschine angeschafft. ob sich Giner angesichts dieser Strukturen nicht eher als gewerblicher unternehmer denn als Bauer fühlt? „Mit ganzem herzen Bauer“ – Giner lässt keinen Zweifel aufkommen Abgesetzt werden die GinerProdukte stark im regionalen Lebensmittelhandel. Die M-PreisKette ist der wichtigste Partner für Giner. Gemüse liege im trend, und regionale Produkte tun es ebenfalls. Giner sieht da eine erfreuliche Entwicklung, auch wenn der Betrieb voll im internationalen wettbewerb mit Anbietern aus ganz Europa steht und immer mehr bürokratische Vorschriften zu bewältigen hat. Auch die Einhaltung sozialer Bestimmungen, etwa bei Saisonarbeitern, wird mittlerweile, nach negativ-Vorfällen in der Branche, streng kontrolliert, sagt Giner. Verschärfte Kontrollen Verschärfte hygienebestimmungen waren es auch, die den convenience- und Gastronomiebelieferungsbereich der Familiengruppe dazu bewogen haben, gemeinsam mit vier anderen Gemüsebauern die ehemalige Straubkaserne in hall zu kaufen. Dort wird jetzt kräftig in den Aufbau eines modernen Gemüselogistikzentrums investiert; zudem werden freie ehemalige Kasernenräumlichkeiten an handwerksbetriebe vermietet. Die innovationskraft des Vaters fortzuführen, ist für Romed Giner Vii. Auftrag. Den Autor des Artikels erreichen Sie unter michael.riedler@wirtschaftsblatt.at wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Unternehmen | 11 VERKEHR Staus beschleunigen Swarco iStock Ein rasantes Wachstum verzeichnet die Swarco AG in Wattens: Der Umsatz des Unternehmens stieg im Vorjahr von 450 auf gleich 509 Millionen € an, die Mitarbeiterzahl von 2500 auf 2800. VOn mIChAeL rIeDLer wAttEnS. Die Swarco-Gruppe, weltmarktführer bei Straßenampeln und eine der weltweit führenden VerkehrsleitsystemeFirmen, profitiert vom Boom zu Verkehrsmanagementlösungen vor allem in städtischen Ballungszentren. So hat Swarco unlängst mit der rumänischen Großstadt temesvar einen Vertrag zur umsetzung eines Videoüberwachungs- und Verkehrsmanagementsystems für die 300.000-Einwohner-Stadt unterzeichnet. 134 Kreuzungen erhalten eine verkehrsadaptive Steuerung. 215 Signalgeber, 312 Fußgängerampeln, 260 on-board-units für Busse, 230 Überwachungskamerasysteme, 17 LED-wechselverkehrszeichen sowie 50 Geschwindigkeitsradardetektoren und Rotlichtüberwachungseinrichtungen gehören zu diesem Projekt. Alles muss bis Ende 2015 fertiggestellt sein. inkludiert ist auch ein System, das dem öffentlichen Personennahverkehr an den Kreuzungen Priorität einräumt. Pünktliche Busse in Bukarest hat das unternehmen im Eigentum der Manfred Swarovski Privatstiftung und der Management Gmbh ein ähnliches System bereits umgesetzt. Folge: Busse sind wieder pünktlich, die Reisezeiten sanken um 20 Prozent, es gibt weniger Staus, wie Firmensprecher Richard neumann berichtet. Basis für solche Aufträge sei die von Swarco entwickelte Software „omnia“, die alle Verkehrsbereiche, von Parkgaragen- bis Autobahnmanagement, abbilden kann. Das führt zu stark steigenden um- Die Wattener Swarco-Gruppe will verstärkt LED-Technik in der Straßenbeleuchtung einsetzen. sätzen, obwohl die öffentlichen Budgets nicht wachsen, wie cFo Daniel Sieberer betont. Dennoch plant Swarco weiteres wachstum, etwa durch den Einsatz von LED-technik in der Straßenbeleuchtung. Swarco ist nach Eigenangaben Branchenführer in LED-Signaltechnik. Zum heuer stattfindenden „Jahr des Lichts“ der unESco hat sich das wattener unternehmen an einem LEDLaufsteg beim Deutschen technikmuseum in Berlin beteiligt: Auf 1500 Meter Länge werden innovative LED-Straßenbeleuchtungen gezeigt. Der Besucher hat die Möglichkeit, unterschiedliche Lichtszenarien und die Vorteile von LED-Beleuchtung zu erleben. Auch bei der E-Mobilität ist Swarco dabei, etwa in der technologie von E-Auto-Ladestationen, wie Sieberer berichtet. E-Mobilität sei derzeit noch ein schleppendes thema, doch „in zehn, 15 Jahren wird die Verbrennungsmotoren-technologie bei neuwagen gegen null gehen“, sagt Sieberer überzeugt. Swarco verfügt über 80 unternehmen in 24 Ländern und ist Deutschland-Marktführer bei Fahrbahnmarkierungsmaterialien. Den Autor des Artikels erreichen Sie unter michael.riedler@wirtschaftsblatt.at ANZEIGE 12 | wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Unternehmen ÖKOBAU Freisinger baut Fertigungsstraße Freisinger Energieeffizientes Bauen liegt in immer mehr Ländern der Welt im Trend. Das Ebbser Unternehmen Freisinger Fensterbau profitiert davon und investiert jetzt in neue Kapazitäten. VOn mIChAeL rIeDLer EBBS. Das 35-Mitarbeiter-unternehmen Freisinger Fensterbau Gmbh hat sich bereits einen Exportanteil von 50 Prozent erarbeitet und liefert bis nach England, Kanada, Amerika. Firmenchef Josef Freisinger stellt dort klar steigende nachfrage fest, „da energieeffiziente Bauweisen und Passivhäuser immer mehr zum thema werden“. Das unterländer unternehmen mit 4,2 Millionen € umsatz will dies zum wachstum nützen und hat jetzt dafür eine Million € in eine neue cncFensterfertigungsstraße inklusive hallenadaptierung, neuer Kompressoren und Absaugungseinrichtungen investiert. Die investitionen waren notwendig, um die innovationen des unternehmens optimal fertigen zu können: eine neue Produktlinie von energieeffizienten Fenstern und türen. JUNGUNTERNEHMER PORTRÄT Start-up mit Selbsttests auf Allergien Herbert Noichl und Josef Freisinger (v. l.) setzen auf energieeffiziente Innovationen. Die Entwicklung von innovativen und energieeffizienten Fenstern steht bei Freisinger Fensterbau nach Eigenangaben seit mehr als 20 Jahren im Fokus. Bei der diesjährigen Verleihung des „component Awards“ durch das weltweit renommierte Passivhaus institut Darmstadt konnte sich das Ebbser unternehmen nach dem Sieg im vergangenen Jahr auch heuer wieder über den ersten Platz freuen. Der Fokus des heurigen component Awards lag auf der Sanie- rungsmöglichkeit von Fenstern und türen. Die ausgezeichneten Fenster- und türsysteme stammen aus der Entwicklung der oPtiwin-Gruppe, der Freisinger Fensterbau als Lizenzpartner federführend angehört. Forschung rechnet sich Die oPtiwin-Gruppe besteht aus internationalen mittelständischen Betrieben, die es sich zum Ziel gesetzt haben, ihre Produkte mit so wenig Energie- und Ressourcenverbrauch wie möglich zu ABSAM. immer mehr Menschen leiden an Lebensmittelunverträglichkeiten, und es gibt zu wenige Ärzte, die diese messen können. Das Start-up-unternehmen Bene-Eat Gmbh in Absam löst diese Probleme: Gegründet vom Arzt (und Ex-nationalteam-Volleyballer) Robert Fuschelberger, Sohn Roland und Bianca Robert (l.) und Roland FuschelGfrei, hat es ein Gerät zum Selbsttest auf Lebensmittelunverträglichkeiten entwi- berger sowie Bianca Gfrei starten mit ckelt, das unter dem Markennamen „KiveKiveno. no“ vertrieben wird. „in dieser Qualität gibt es das sonst nicht“, sagt Roland Fuschelberger. Das unternehmen verkauft aber nicht nur Selbsttestgeräte, sondern auch ein ganzes Servicepaket mit individuellen Ernährungsempfehlungen, auch via App. [mr] fertigen. herbert noichl, 50-Prozent-Eigentümer von Freisinger Fensterbau (die anderen 50 Prozent gehören der Freisinger holzbau Gmbh von inge und Josef Freisinger) sieht sich durch die mehrfachen Preisverleihungen bestätigt: Die jahrelangen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für Produkt- und Materialverbesserungen würden sich jetzt auszahlen. Den Autor des Artikels erreichen Sie unter michael.riedler@wirtschaftsblatt.at Fuchselberger wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Unternehmen | 13 FOLIEN Langkampfen profitiert von Coveris-Merger Fotocredit LAnGKAMPFEn. Das 310-Mitarbeiter-unternehmen coveris Austria Gmbh in Langkampfen (die ehemalige Britton unterland) nutzte die neuen Vertriebsmöglichkeiten innerhalb der coverisGruppe für überdurchschnittliches wachstum. Die coveris-Gruppe entstand mit wirkung von Februar 2014 aus dem Zusammenschluss von fünf großen Kunststoff-Verpackungsherstellern: Exopack, Kobusch, Paccor, Paragon Print & Packaging und Britton. Die Britton unterland Gmbh wurde damit auch teil des neuen Verpackungsriesen, der jetzt weltweit der sechstgrößte hersteller von Verpackungen mit werken in 21 Ländern ist. Der tiroler Standort profitierte im Vorjahr von der neuen Kon- stellation. Bekannt ist das Langkampfner unternehmen für seine Produkte im Agrarbereich, wie beispielsweise Folien für SilageBallen. Aber auch Folien für industrie-, Konsumgüter- und Lebensmittelverpackungen gehören zum Produktionsprogramm. Auch wenn die Produktionsabläufe mit der Bildung von coveris weitgehend gleich blieben, gab es im Einkaufsbereich große Veränderungen, vor allem aber auch impulse durch den globalen Marktauftritt, „der vor allem bei großen internationalen Konzernen einen guten Einstieg ergab“, wie die Firma meldet. Die Folge: coveris Flexibles Austria Gmbh wuchs im Vorjahr überdurchschnittlich stark. während die gesamte coveris-Gruppe im Vorjahr rechnerisch nur um 0,3 Coveris – der neue Name für das Werk in Langkampfen. Prozent zunahm, gelang in Langkampfen gleich ein fünfprozentiges wachstum – von 118 auf 124 Millionen € umsatz. und der trend setzt sich fort. Für heuer rechnen die Verantwortlichen in Langkampfen mit einem weiteren Sprung um 6,5 Prozent auf 132 Millionen €. Die positive Entwicklung sei auch auf die investitionen der vergangenen Jahre zurückzuführen. Gleichzeitig aber gibt es zunehmenden wettbewerbsdruck vom Markt. Die coveris holdings SA mit Sitz in chicago berichtete für das Gesamtjahr 2014 einen nettoumsatz von 2,8 Milliarden uS-$ und ein EBitDA von 322 Millionen uS-$. [mr] michael.riedler@wirtschaftsblatt.at ANZEIGE PHARMA Rebellische Apotheke mit Teilerfolg innSBRucK. Seitdem Raimund Mestan und Jens wilke im Jahr 2012 die Apotheke im innsbrucker Einkaufszentrum dez übernommen haben, führen sie einen Robin-hood-Kampf für mehr Kundenfreundlichkeit. Die Jungunternehmer bekämpften die restriktiven Apotheken-Öffnungszeiten und pochten auf Öffnungsmöglichkeiten, wie sie alle anderen Geschäfte im dez auch haben. Zunächst bissen sie damit auf Granit. Das Apothekergesetz verlangt, dass alle Apotheken einer Gemeinde die gleichen Öffnungszeiten haben, sofern sie sich nicht freiwillig auf andere Lösungen einigen. Das bedeutet in innsbruck: Samstagnachmittag geschlossen. Mestan und wilke starteten eine Protest- und eine große unterschriftenaktion unter ihren Kunden, sammelten auch knapp 12.000 unterschriften und konnten zuletzt einen teilerfolg vermelden: Man einigte sich bran- chenintern darauf, dass die Apotheke im dez samstags jetzt bis 14 uhr öffnen darf. Ein Kompromiss, denn die anderen dez-Geschäfte sind bis 17 uhr geöffnet. Aber immerhin, sagt wilke. Robotersystem Er will jetzt mit Mestan den frequenzträchtigen Standort dez für wachstum nützen. Das unternehmen mit elf Mitarbeitern und vier Millionen € umsatz (deutlich mehr als der Durchschnittsumsatz der Branche von 2,5 Millionen) sieht Expansionsmöglichkeiten. um diese zu nützen, hat man jetzt „eine sechsstellige Summe“ in ein Lagerroboter-System gesteckt, das dem Verkaufspersonal via computer die Medikamente an den jeweiligen Betreuerplatz schickt. „wir reduzieren damit die wartezeiten für unsere Kunden, die mittlerweile auch via App Medikamente vorbestellen können“, sagt wilke. Außerdem gibt es einen online-Versand. Für wachstum sollen auch die Eigenmarken „dez aktiv“ und die naturkosmetiklinie „dez natur“ sorgen. [mr] michael.riedler@wirtschaftsblatt.at 14 | wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Unternehmen NEU IM GESCHÄFT LG INNSBRUCK Raumfänger Vermögensverwaltungs-GmbH, Adolf Pichler-Straße 2, 6330 Kufstein, FN 433985p. GF+GS: Ernst P.Hausberger. Trockenbau X Pischel OG, BedaWeber-Gasse 26/2, 6020 Innsbruck, FN 431012t. GS: Markus Pischel, Mariusz Amborski. WB Holding GmbH, Vorderstadt 11, 6370 Kitzbühel, FN 434076y. GF+GS: Wolfgang Böhm. Wilhelm GmbH, Holzleiten 84, 6416 Obsteig, FN 433531x. GF+GS: Mag.(FH) Simon Wilhelm. BenefitWorld Gesellschaft mbH, Amraser Straße 6, 6020 Innsbruck, FN 432953x. GF+GS: Wolfgang Montagnolli, DI Franz Kaiser. GS: OKAY Managementges.m.b.H., DZH-Logistikpark-Lagerbetriebsges.m.b.H. Pro Umwelt Tirol GmbH, Ried 4, 6235 Reith im Alpbachtal, FN 433919t. GF+GS: Bettina Müller. WETTPOINT LTD Zweigniederlassung Österreich, Anzengruberstraße 6a, 6020 Innsbruck, FN 433982i. GF: Sadik Bayer. MSR Immobilien GmbH, Hofgasse 3, 6020 Innsbruck, FN 433908a. GF: Wolfgang Angerer. GS: RCS Invest GmbH, MMI Immobilien Holding GmbH, SEBA BeteiligungsgmbH. B&B Putz OG, Bettelwurfstraße 7, 6020 Innsbruck, FN 433462w. GS: Bojan Velenik, Bosko Vukadin. BE-plus GmbH, SebastianKneipp-Weg 27, 6020 Innsbruck, FN 431146p. GF+GS: Gregor Stocker. GS: H.Stocker GmbH. Gandler Immobilien GmbH, Trientlgasse 65, 6020 Innsbruck, FN 433833s. GF: Isabella Gandler. GS+Prok.: Mag. Jürgen Gandler. Kalikitz GmbH, Kochauweg 89, 6371 Aurach bei Kitzbühel, FN 431152y. GF: Beatrice Barral. GS: Metropole International Hotel Group S.a.r.l. S+P Trading KG, Auwinkl 13b, 6352 Ellmau, FN 432321t. GS: Hans-Wolfgang Stremme. KOMM + Prok.: Barbara Schoppe. Alpintreff GmbH, Unterlängenfeld 79, 6444 Längenfeld, FN 433474m. GF+GS: Alexander Riml, Ewald Holzknecht. VARIO Trog Design Einzelunternehmen, Unterdorf 37 h, 6135 Stans im Unterinntal, FN 433325v. Inh.: Markus Tausch. Projekt- und Strukturentwicklungsgenossensc haft Walchsee eGen, Alleestraße 24, 6344 Walchsee, FN 433744i. Vors: Mag. Nikolaus Mair, Dieter Wittlinger, Mag. Dr. Michael Misslinger, Mag. Dr. Renee Palm, Mag. Marco Fehr. VL NUMMUS OG, Adamgasse 5, 6020 Innsbruck, FN 433423m. GS: Alfredo Vitola, Luca Luciani. Ricc - Liegenschaftsverwaltung Gesellschaft mbH, Rechenhofweg 101, 6020 Innsbruck, FN 432440t. GF+GS: Mag.Dr. Heinrich (Enrico) Riccabona. Doblander GmbH, Dollinger 61, 6464 Tarrenz, FN 433509p. GF+GS: Armin Doblander. Holo - Light GmbH, Zistererbichl 21, 6200 Jenbach, FN 432596x. GF+GS: Florian Haspinger. GS: Susanne Barbara Kühsling, Hanspeter Florian Haspinger, Alexander Werlberger. Stark Services GmbH, Wiese 666, 6555 Kappl, FN 433370i. GF+GS: Siegfried Stark. Brennholz Manufaktum GmbH, Niederau 12, 6314 Wildschönau, FN 430465m. GF+GS: Doris Zotz. Incognito ARTS Handels GmbH, Museumstraße 5, 6020 Innsbruck, FN 433240v. GF: Mag. Mariia Gurina. GF+GS: Viktor Gurin, Nataliia Gurina. ING-B Holding GmbH, Höttinger Au 6, 6020 Innsbruck, FN 433237p. GF+GS: Ing.Bernhard Brugger. LMA handels gmbh, Lumma 6, 6410 Telfs, FN 433249g. GF+GS: Ibrahim Baysan. GS: SCHWARZWEISS holding gmbh. m-technik Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Saglstraße 29, 6410 Telfs, FN 433158y. GF+GS: Mario Marchl. Sandwirt KG, Innstraße 75, 6020 Innsbruck, FN 432767y. GS: Kathrin Weisser. KOMM: Franz Litterbach. LiMe GmbH, Prof.Stabingerweg 13, 6065 Thaur, FN 431802d GF+GS: Lisa Sailer. mats-ecommerce Einzelunternehmen, Gewerbepark Süd 11, 6330 Kufstein, FN 433371k. Inh.: Mag. Dietmar Auer. Mein AusweichQuartier OG, Obere Lend 24, 6060 Hall, FN 433159z. GS: Günter Huber, Karl Joachim Popp, Klaus Steinlechner. Mountain Residences GmbH, Milserstraße 274, 6100 Seefeld in Tirol, FN 431555s. GF: Marcus Wilhelmus Albertus de Vocht, Mark Philomeen Arnold Smits. GS: Marck Holding B.V. Business Mail Service Gesellschaft mbH, Südtiroler Platz 12, 6330 Kufstein, FN 433024a. GF+GS: Eduard Moritz. das giggler hotel gmbh, Alte Arlbergstraße 2, 6580 St.Anton am Arlberg, FN 432845m. GF+GS: Franziska Gfall-Alber. E-Bike GmbH, Oberndorf 81/2, 6341 Ebbs, FN 432847s. GF+GS: Christian Prem. GS: Beate AstnerPrem. Regio Immobilien GmbH, Südtiroler Straße 50, 6240 Rattenberg, FN 433303k. GF+GS: DI Josef Wurzer. GS: DI (BA) Carl-Michael Nagel. ARM Service Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Brandlweg 14, 6020 Innsbruck, FN 432665y. GF+GS: Christoph Munda. AROS Gastronomie+Handel GmbH, Valiergasse 61, 6020 Innsbruck, FN 430151a. GF+GS: Christian Held. GS: Feryat Kalayci. Cafe Bistro Plautz OG, Schöpfstraße 39, 6020 Innsbruck, FN 433097h. GS: Konrad Plautz, MBA, Martin Josef Plautz. GRANDER Wasserbelebung Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Bergwerksweg 10, 6373 Jochberg, FN 432827k. GF: Johann Grander. GS: GRANDER GmbH. Heliotherm Wärmepumpentechnik Ges.m.b.H., Sportplatzweg 18, 6336 Langkampfen, FN 431554p. GF+GS: Andreas Bangheri. GS: AB Holding GmbH. Hotel Hirschen Einzelunternehmen, Thomas-Walch-Straße 3, 6460 Imst, FN 433254p. Inh.: Johann Staggl. KJ Bau GmbH, Haller Straße 129, 6020 Innsbruck, FN 433091z. GF+GS: Jozo Knjezevic. SCHWARZWEISS immobilien GmbH, Andechsstraße 5, 6020 Innsbruck, FN 432670f. GF: Christoph Hörhager. GS: SCHWARZWEISS holding gmbh. GS+Prok.: Agnes Schmidberger. Yagli Hilmi KG, Kirchenstraße 17/1, 6500 Landeck, FN 432965p. GS: Yagli Hilmi. KOMM: Cosgun Bekir. HMS Sonnenschutz Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Dorf 78, 6351 Scheffau, FN 433164g. GF+GS: Oksana Milz. Oliver Hanl GmbH, Trientlgasse 50, 6020 Innsbruck, FN 432115p. GF+GS: Oliver Hanl. Delico Immobilien Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Andreas-Hofer-Straße 43, 6020 Innsbruck, FN 433026d. GF: Nicola Cecconato. GS: Federico Carlo Otto Bianchi, CSI CONSULENZA STRATEGICA D‘IMPRESA S.R.L. E & H Putz OG, Eichenweg 14 Top 24, 6460 Imst, FN 432367i. GS: Esin Celik, Halil Ersoy. MAA Martina Vesela Einzelunternehmen, Salurnerstraße 5, 6330 Kufstein, FN 431967x. Inh.: Martina Vesela. MV Bau OG, Oberdorf 27/2, 6073 Sistrans, FN 432941d. GS: Milenko Vidnjevic, Radoica Ristic, Svetislav Dokic, Sasa Mijovic. Simone Gastronomie KG, Nr.115a/1, 9920 Sillian, FN 432882t. GS: Vito Simone. KOMM: Carla Conti. soul in motion OG, Weineckstrasse 3/Top 6, 6170 Zirl, FN 432963k. GS: Helmut Bair, Mag. Monika Brachmayer-Jauk. Cerealps GmbH, Nummer 221, 6543 Nauders, FN 432825h. GF+GS: Helmut Fuchs, David Fuchs, Simon Fuchs. concrete-pmc GmbH, Pestalozzistraße 8, 9990 Nußdorf-Debant, FN 432662v. GF+GS: Ing. Andreas Bußlehner. Ucar Yusuf KG, Gragge 132, 6405 Pfaffenhofen, FN 430509b. GS: Yusuf Ucar. KOMM: Fatma Ucar. ideal financial services Gesellschaft mbH, Grabenweg 68, 6020 Innsbruck, FN 432679v. GF+GS: Thomas Walter. Kuster Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, Egger-Lienz-Straße 2, 6020 Innsbruck, FN 432883v. GF+GS: Mag.Robert Kuster. Leichter Mieten Gesellschaft mbH, Milser-Heide-Straße 1a, 6068 Mils, FN 432765w. GF+GS: Michael Leichter. Oceanlife OG, Weingartnerstraße 152, 6020 Innsbruck, FN 432884w. GS: Manuel Sedetzki, Stefan Prasch. PEMA 06 Beteiligungs GmbH, Brunecker Straße 1/5, 6020 Innsbruck, FN 432707i. GF: Marco Blaha. GS: PEMA Holding GmbH. PILGERfilm gmbh, Dr.Franz-Werner-Straße 34/2, 6020 Innsbruck, FN 431816z. GF+GS: Gabriele Pilger. GF: Jürgen Pilger. TECHNIKERHAUS Projektentwicklungs GmbH, Schneeburggasse 56, 6020 Innsbruck, FN 432669d. GF: Christoph Hermann Rufinatscha. GS: rs beteiligungs gmbh. Adler Malerei GmbH, Bruder-Willram-Strasse 10, 6020 Innsbruck, FN 432885x. GF+GS: Sükran Kaya. Build Informed GmbH, Leopoldstraße 38, 6020 Innsbruck, FN 432666z. GF+GS: Olaf Hermann, Jakob Hirn. GS: Peter Hirn. Alexander Thaler GmbH, Mühltal 52, 6363 Westendorf, FN 432894i. GF+GS: Alexander Thaler. Anton Lindner GmbH, Mühltal 52, 6363 Westendorf, FN 432893h. GF+GS: Anton Lindner. E R Ö F F N E T E I N S O LV E N Z E N LG INNSBRUCK BERGER & KALSEN OG, Innrain 22, 6020 Innsbruck, FN406954m. MV: Dr. Christian J. Winder, 6020 Innsbruck. (K) Martin Hermann Wurm 19.02.1986 Hauswartung, Imming 41/Top 3, 6260 Bruck Ziller, Einzelfirma. MV: Mag. Bettina Presl, 6263 Fügen. (K GUNZO GROUP Gesellschaft mbH, FN 373558a, Langer Weg 15, 6020 Innsbruck, FN373558a. MV: Dr. Christian Girardi, 6020 Innsbruck. (K) Kulinarium Gastro Gesellschaft mbH, Eduard Bodemgasse 3/1, 6020 Innsbruck, FN381455p. MV: Dr. Stephan Kasseroler, 6020 Innsbruck. (SVE) Armin Thurner Selbständiger Hausbetreuer u.Hausmeister, Innsbruckerstraße 9/5, 6130 Schwaz, Einzelfirma. MV: Dr. Gernot Moser, 6130 Schwaz. (SV) Malerei Galaxy Brunner Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Lienzerstraße 38, 9971 Matrei, FN326042z. MV: Dr. Reinhold Unterweger, 9900 Lienz. (K) Frank Maier Bodenleger, Unterdorf 7, 6068 Mils, Einzelfirma. MV: Dr. Wolfgang Offer, 6020 Innsbruck. (SVE) Küchen-Dimensionen in 3D Mayr Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Eduard Bodemgasse 2, 6020 Innsbruck, FN373980x. MV: Dr.jur. Thomas Obholzer, 6060 Hall. (K) (K) = Konkurs, (SV) = Sanie rungsverfahren, (SVE) = Sa nierungsverfahren mit Eigen verwaltung. Forderungen kön nen u.a. beim Kreditschutzver band, 1120 Wien, Wagenseil gasse 7, angemeldet werden. Tel: 050 18701000, Fax: 050 187099 1000; www.ksv.at wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Tirol in Zahlen 633 € NACHHILFE Rund acht Millionen € geben Tiroler Eltern bis zum Ende des laufenden Schuljahres für Nachhilfe aus. Im Schnitt sind es 663 € pro betroffenem Haushalt und damit um 14 € mehr als im Vorjahr. Das ergab eine IFES-Befragung im Auftrag der Arbeiterkammer. 24 Prozent der Tiroler Eltern mussten für zumindest ein Kind Nachhilfe organisieren. Die Swarovski-Kristallwelten in Wattens waren auch 2014 mit rund 540.000 Gästen die bestbesuchte Sehenswürdigkeit Tirols. Dahinter folgen der Alpenzoo Innsbruck mit 259.063 Besuchern, die Festung Kufstein mit 187.569 Besuchern sowie die Hofkirche Innsbruck mit 133.721 Eintritten. Die Tiroler Tourismusbetriebe verzeichneten zwischen November 2014 und April 2015 rund 26 Millionen Nächtigungen. Das entspricht einem Plus von 2,1 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode, wie die Tirol Werbung bekannt gab. Allein die Zahl deutscher Gäste stieg um 4,4 Prozent. BESUCHER MARKENSTÄRKE NÄCHTIGUNGEN TRENDS Einbürgerungen im 1. Quartal 2015 Innsbruck zählt im Brandmeyer Stadtmarken-Monitor zu den attraktivsten Städten Österreichs. Die Landeshauptstadt erreichte unter 2031 befragten Personen die Markenstärke 7,3 von 10. Den höchsten Wert verbuchte Salzburg mit 7,9 – vor allem aufgrund der hohen Lebensqualität. Fachkräftemangel Niederösterr. Insgesamt ! 0 - 99 ! 100 - 249 ! 250 - 499 ! > 500 Tirol 130 EXPORTQUOTE 20 Prozent der Tiroler Gewerbeund Handwerksbetriebe erwirtschafteten 2014 Exportumsätze, so eine KMU-Forschung-AustriaStudie. Sie verzeichneten eine Exportquote von ebenfalls rund 20 Prozent. Vorarlberg war mit 42 Prozent exportierenden Unternehmen in dieser Sparte der Spitzenreiter. Ihre Exportquote betrug rund 25 Prozent. 7,3 26 Mio. +29,9% 20 % Tirol verbuchte in der Wintersaison 2014/15 einen Nächtigungsrekord, wofür auch ein Anstieg der deut schen Urlauber verantwortlich war. Die Nachhilfe kosten sind gestiegen. Innsbruck ist eine starke Marke. 540.000 Vlbg. 113 | 15 Überblick 324 Oberösterr. -2,1% 299 Steiermark Salzburg Quelle: Statistik Austria, *im 1. Quartal 2014 gab es nur... 160 114 +10,3% -8,1% Kärnten 631 +10,7% +1,7% +23,8% Wien 95 +18,8% Bgld. 48 +1500%* Anteil der Gewerbe-/Handwerksbetriebe mit Fachkräftebedarf (in %) Oberösterr. ! 0 - 20 ! 21 - 25 26 ! 26 - 29 ! > 30 Vlbg. 36 Tirol Änderung zu Q1/2014 ... drei Einbürgerungen – daraus ergibt sich der große Zuwachs; Quelle: KMU Forschung 29 Niederösterr. 24 23 Steiermark Salzburg Wien Bgld. 19 22 30 Kärnten 29 WirtschaftsBlatt Grafik/Cmund ANZEIGE wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 16 | FORUM ONLINE-UMFRAGE Planen Sie heuer eine Aus- und Weiterbildung? 25 45 % 20 10 n = 230 Stimmen; WirtschaftsBlatt Grafik/Cmund Nein Ja, Hochschule Ja, bei Wifi, bfi etc. Ja, innerbetrieblich 45 % 25 % 20 % 10 % Von 230 Lesern wollen sich 2015 mehr als die Hälfte weiterbilden – ein Viertel davon an einer Hochschule. iMPRESSuM Medieneigentümer, Herausgeber und Verleger: WirtschaftsBlatt Medien GmbH, Anschrift: Hainburger Straße 33, 1030 Wien, Telefon: 01/60 117-0 Redaktion: DW 164, Fax 259 Vorsitzender der Geschäftsführung: Dr. Rudolf Schwarz Geschäftsführung: Mag. Herwig Langanger Chefredakteure: Eva Komarek, Gerhard Hofer Redaktionsleitung Regionalausgaben: Markus Stingl, DW 164, regional@wirtschaftsblatt.at Geschäftsleitung Werbemarkt: Romana Stelzl, DW 281, anzeigen@wirtschaftsblatt.at Produktionsleitung: Ing. Matthias Netopilek Marketingleitung: Brigitte Galley Vertriebsleitung: Regina Giller Abonnements: regional-leser@wirtschaftsblatt.at Regionale Ansprechpartner in Tirol: Redaktion: tirol@wirtschaftsblatt.at Verkauf: Claudia Montoya, 0676/871970525, regionalverkauf.tirol@wirtschaftsblatt.at Offenlegung gem. § 25 MedienG. http:// www.wirtschaftsblatt.at/impressum Hersteller: Druck Carinthia GmbH & Co KG Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Gerichtsstand ist Wien. Diskutieren Sie mit: tirol@wirtschaftsblatt.at „Wird schon nicht so schlimm werden“ kostet S chwindlig gespielt wurde tirol in den vergangenen Jahren etliche Male durch Richtlinien, Verordnungen und Verhaltensregeln, die auf internationaler Ebene beschlossen wurden und denen sich tirol unterwerfen musste: natura 2000, Seveso-iiiRichtlinie, Eu-Bauprodukte-Richtlinie, chemikalien-Richtlinie, Pauschalreise-Richtlinie, demnächst Basel-iV-Bankverschärfungen und viele andere mehr. in der Regel reagierte tirol wie die meisten anderen Eu-Regionen auch: Zunächst mit nichtstun nach dem Motto „wird schon nicht so schlimm werden.“ Dann, knapp vor dem letzten umsetzungstermin, wurde hektisch herumgebastelt – und damit oft genug gepfuscht. Eine frühzeitigere Diskussion hätte wohl oft bessere und bürgerfreundlichere umsetzungen ermöglicht. tirol ist, besonders was Seveso (Richtlinie zur Beherrschung der Gefahren schwerer Unfälle mit gefährlichen Stoffen, Anm.) betrifft, einerseits opfer: von Eu-Bürokraten, die Anlassgesetzgebung betreiben und die gesamte wirtschaft mit einem wust von Vorschriften bestrafen und belasten. tirol ist hier aber auch selbst säumig: Erstens setzt man die Eu-Richtlinien oft in gar nicht nötiger übergroßer Strenge um. und zweitens hat man schon im Vorfeld offenbar zu wenig Lobbying oder Einfluss auf die Eu-institutionen geübt. D as wird wohl künftig auch so sein, weil man sich nicht einmal innerhalb Österreichs einig ist. Beispiel: während tirols Landesregierung eine höhere Korridormaut zwischen München und Verona fordert, um Verkehr auf die Schiene zu bringen, präsentierte die VP-Verkehrssprecherin im Eu-Parlament, claudia Schmidt, unlängst stolz ihren widerstand gegen „eine Verteuerung der Straße, um der Schiene künstlich einen wettbewerbsvorteil zu verschaffen“. Kein wunder, dass über österreichische interessen immer öfter drübergefahren wird – Österreich nimmt zu wenig effektiv Einfluss. Seine Politik gegenüber der Eu ist so ähnlich wie gegenüber der hypo Alpe Adria, wo die Republik zu wenig kontrollierte, zu wenig Einfluss nahm und zu wenig gestaltete – und dann schließlich alle Bürger die Suppe auslöffeln ließ. MichAEL RiEDLER michael.riedler@wirtschaftsblatt.at wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Forum | 17 ZITAT Das geplante Barzahlungsverbot am Bau ist für mich der erste Schritt zur Abschaffung des Bargelds. Charly Lair - Die Fotografen KLAuS hiLBER Präsident der Tiroler Wirtschaftstreuhänder ANGESPITZT Illustration: Michael Riedler WIRTSCHAFTSBLATT REGIONAL IHR TEAM Michael Riedler [mr] Der langjährige WirtschaftsBlatt-Korrespondent ist Experte für die Wirtschaft in Tirol. Martina Madner [mad] Beobachtet die Unternehmenslandschaft und greift Branchenthemen auf. martina.mad- Alexander Pfeffer [pepe] Der Redakteur leitet das Ressort Business-Talk in allen WirtschaftsBlatt-Publikationen. michael.riedler@wirtschaftsblatt.at ner@wirtschaftsblatt.at alexander.pfeffer@wirtschaftsblatt.at Markus Stingl [mast] Leitet das Regionalressort im WirtschaftsBlatt. Berichtet über mittelständische Unternehmen. Melanie Manner [man] Die Journalistin berichtet über Immobilienprojekte in den Bundesländern. Christoph Pridun [chp] Berichtet über wirtschaftliche Events und Unternehmensveranstaltungen in Ihrem Bundesland. markus.stingl@wirtschaftsblatt.at melanie.manner@wirtschaftsblatt.at christoph.pridun@wirtschaftsblatt.at Claudia Peintner [clp] Die gebürtige Osttirolerin schreibt über Neuigkeiten aus Unternehmen und Branchen. Matthias Nagl [mana] Schreibt über Bildung und Karriere und beobachtet die Unternehmenslandschaft. ANZEIGENKONTAKT Claudia Montoya ist Ihre Ansprechpartnerin in Tirol. claudia.peintner@wirtschaftsblatt.at tirol@wirtschaftsblatt.at regionalverkauf.tirol@wirtschaftsblatt.at, Telefon: 0676/871 970 525 REDAKTION tirol@wirtschaftsblatt.at Telefon: 01/60 117-0 DW 164, Fax 259 18 | wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Familienunternehmen EXPERTENTIPP IT-SICHERHEIT Hackerangriffe erfolgreich abwehren Die Anzahl an spektakulären Datendiebstählen hat sich laut aktueller KPMG-Studie in den vergangenen zwei Jahren nahezu verdoppelt. Dabei reichen die Ziele der hacker von Betriebsspionage über Diebstahl von personenbezogenen Daten bis hin zu Erpressung. unternehmen werden aus verschiedenen Gründen zum opfer. oft ist die Konkurrenz an Forschungsergebnissen, Qualitätsdaten der Produktion oder Ausschreibungsinformationen interessiert. Beauftragte hacker platzieren zielgerichtet ein Schadprogramm, das sich im unternehmenssystem verteilt und dieses nach Datenbanken, Projektverzeichnissen und EMail-Daten durchsucht, die anschließend oft unbemerkt ins internet kopiert werden. Geringe Sicherheitsniveaus. in anderen Fällen werden unternehmen ausgewählt, bei denen der cyberangriff aufgrund eines geringen Sicherheitsniveaus erfolgversprechend ist. Die unternehmen werden über voll automatisierte Scans, die permanent über das internet ausgeführt werden, identifiziert. wenn zum Beispiel ein Serversystem nicht regelmäßig upgedatet wird, ist es den Angreifern möglich, die Gewalt darüber zu erlangen. unternehmen können hier bereits mit einfachen Mitteln cyberangriffen vorbeugen. wenn technische Absicherungsmaßnahmen bereits implementiert worden sind, überschätzen viele unternehmen deren Schutz. cyberkriminelle verbessern ihre techniken zunehmend, und erfolgreiche Einbrüche werden oft nicht bemerkt, sondern als normaler it-Ausfall behandelt. Da die hacker lediglich einen Angriffspunkt im System finden, die unternehmen hingegen alle Schwachstellen vermeiden müssen, ist der Aufwand für einen erfolgreichen Angriff viel geringer als jener, sein unternehmen zu schützen. Erschwerend kommt hinzu, dass die it-Abteilungen bemüht sind, nach Systemunregelmäßigkeiten oder -ausfällen möglichst rasch den Geschäftsbetrieb wiederherzustellen. Doch zur Erkennung eines cyberangriffs sind oft umfassende Analyseschritte notwendig. Die Experten – sogenannte cyberforensiker – suchen in den verfügbaren Systemdaten nach der nadel im heuhaufen, um die Existenz eines Angreifers aufzudecken. Erst durch die genaue Aufarbeitung kann festgestellt werden, wo der wahre Schaden liegt und ob rechtliche Verpflichtungen zu erfüllen sind. Denn sobald während eines cyberangriffs personenbezogene Daten wie etwa Kreditkarteninformationen betroffen sind, muss eine Meldung nach dem Datenschutzgesetz erstattet werden. Familienunternehmen sollten sich darüber im Klaren sein, wo sich ihre wichtigsten informationen befinden. Zudem ist es notwendig, Verantwortliche für informationssicherheit sowie adäquate Schutzmaßnahmen zu definieren. Die widerstandsfähigkeit gegen cyberangriffe zu erhöhen gelingt nur dann, wenn die it-Sicherheit im unternehmen den entsprechenden Stellenwert bekommt und die unternehmensleitung einen regelmäßigen Lagebericht erhält. Externe Audits bringen innovative ideen zur Abwehr mit ein. GERt wEiDinGER Partner KPmG Mit der Firewall Die Spedition G. Engl mayer hat sich auf die wachsende Bedrohung im Internet vorbereitet: Nach dem das Unternehmen in ausfallsichere Systeme investiert hat, wurde nun die Firewall ausgetauscht. VOn WOlFGanG DruCKer W ir hatten noch keinen Angriff auf unser System“, sagt Robert hacker, it-Abteilungsleiter beim Familienunternehmen G. Englmayer. Damit dies auch so bleibt, hat sich das oberösterreichische Logistikunternehmen nun besser auf mögliche Bedrohungen vorbereitet. nach einer genauen Auswahl der Produkte am Markt – Bedienfreundlichkeit und flexible Anpassung waren wichtige Kriterien – hat sich das unternehmen vor Kurzem für eine neue Firewall-Lösung entschieden (unter dieser Art Schutzmauer versteht man eine Software, die einzelne Computer oder das System vor unerwünschten Zugriffen aus dem Internet schützt, Anm.) „in der Vergangenheit hat man oft zugewartet“, sagt hacker. Viele unternehmen hätten erst reagiert, wenn der Ernstfall eingetreten ist. Diese Zeiten seien nun aber vorbei. hacker: „Eine Sicherheitsvorsorge ist längst State of the Art.“ Das wird auch in der Als Spedition ist das Unternehmen Geschäftsleitung bewusst wahrgenommen. Familienunternehmen haben längst allen Grund, sich auf die neue Bedrohungslage einzustellen. wie sich im vergangenen Jahr zeigte, haben internetkriminalität und die Zahl der Angriffe auf computersysteme stark zugenommen. Das belegt eine Statistik des österreichischen computer Emergency Response team (cERt): 2014 verzeichnete das cERt bereits knapp 16.000 Fälle, die tatsächlich ein Sicherheitsrisiko darstellten; über 72.000 Mal hat die Stelle betroffene unternehmen, organisationen und Privatanwender informiert und bei der Behebung von Problemen unterstützt. Stärker vernetzt noch dramatischer sind Studien von Beratungsunternehmen. Laut diesen wurde in den vergangenen zwei Jahren bereits jedes vierte unternehmen opfer eines cyberangriffs, so die Einschätzung von Experten. Die durchschnittliche Schadenshöhe betrug dabei rund 400.000 €. Bei G.Englmayer muss man gerade punkto it- und Daten- wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Familienunternehmen | 19 gegen neue Gefahren gerüstet Englmayer (3) G. Englmayer mit Kunden und Partnern gut vernetzt. Eine moderne und sichere IT-Infrastruktur ist hier besonders wichtig. sicherheit vorne dabei sein, sagt hacker. Denn als Spedition ist man mit Kunden und Partnern stärker vernetzt und it-lastiger als in anderen Branchen. Die neue Firewall – sie wurde an allen 17 niederlassungen eingeführt, ist dabei aber trotzdem zentral verwaltbar – ist dabei aber nur ein Bestandteil einer umfassenden Sicherheitsstrategie. nachdem vor Jahren einmal das hauptsystem ausgefallen sei, habe man längst auf hoch verfügbare Lösungen umgestellt, berichtet hacker. Das sei auch deshalb notwendig, weil man sich heute einen it-Ausfall kaum mehr leisten könne. Umfassende Strategie Bei Englmayer habe man erkannt, dass in die it investiert werden muss, erzählt hacker. wie viel ein unternehmen für die Sicherung der it-Landschaft budgetieren muss, lasse sich aber kaum sagen, denn zu einer umfassenden Strategie gehören viele Aspekte. Das reicht bis hin zur Schulung von Mitarbeitern. Eines lässt sich aber sagen: Mit dem richtigen Konzept kann man sich auch mit überschaubaren Budgets gut absi- Eine Sicherheitsvorsorge ist längst State of the Art. ROBERT HACKER ABTEILUNGSLEITER IT G. ENGLMAYER Die Spedition hat im oberösterreichischen Wels ihren Hauptsitz und Niederlassungen in Wundschuh, Leopoldsdorf und Salzburg. chern. Das unternehmen ist nach dem Einbruch in der Krise wieder auf wachstumskurs: Der umsatz hat sich in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt – aktuell beschäftigt Englmayer rund 450 Mitarbeiter. Den autor des artikels erreichen Sie unter wolfgang.drucker@wirtschaftsblatt.at Die Serie „Familienbetriebe“ wird von der WirtschaftsBlatt-Redaktion in völliger Unabhängigkeit inhaltlich gestaltet und erscheint in Kooperation mit KPMG. n FAKTEN n Das Unternehmen wurde 1858 von Martin Dollhäubl gegründet und später nach dem Stiefsohn und Nachfolger Georg Englmayer benannt. 1882 wurde das Unter nehmen zum k. k. amtlich bevoll mächtigten Zollagenten, was die Unternehmensentwicklung nach haltig beeinflusste. n 1994 wurde in Ungarn die erste Auslandsniederlassung gegründet. Heute ist das Unternehmen mit eigenen Töchtern auch in Tsche chien, der Slowakei, Rumänien, Kroatien und Slowenien vertreten. n Pro Jahr fertigt das Unter nehmen etwa 1,5 Millionen Sendungen ab. Am Firmensitz verfügt Englmayer über 45.000 Quadratmeter Lagerhallen und 5000 Quadratmeter Büroflächen. Laut Firmencompass betrug der Umsatz in Österreich rund 13 Mil lionen €. 20 | wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Branchenreport TAGUNGEN Kongressanbieter dürfen sich Nach dem Motto „Wer stehen bleibt, verliert“ investiert die heimische Tagungsbranche in Seminarräume, Gemüsegärten oder Autohäuser. Die Bedeutung von Technik und Green Meetings nimmt zu. Von caUDIa peIntner D ie Lage im herzen Europas macht Österreich offenbar zu einer beliebten Destination für tagungen. Die Anzahl der Kongresse, Firmentagungen und Seminare stieg 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 9,7 Prozent auf 17.028 Veranstaltungen österreichweit. Von den 1.460.750 teilnehmern kam rund ein Drittel aus dem Ausland. So weit die offiziellen Zahlen. Ein wirtschaftsBlatt-Rundruf quer durch Österreichs Bundesländer zeigt: Die herausforderungen in der Branche sind groß – mitunter wird aus diesem Grund in die infrastrukur investiert – in wien laut Kritikern allerdings zu wenig. tatsache ist: Die wirtschaftskrise wirkt sich seit einigen Jahren bei der Kooperationsfreudigkeit von Ausstellern und Sponsoren negativ aus. Darauf zurückzuführen ist auch, dass im Vorjahr auf nationaler Ebene etwa die teilnehmeranzahl pro Event um 9,3 Prozent zurückging, die durchschnittliche Dauer einer tagung um 4,1 Prozent. „Das Geschäft im Seminarbereich stagniert“, sagt Gerald Stoiser, Direktor des steirischen thermenhotels Stoiser. Denn Seminare und weiterbildung werden als Erstes gestrichen, wenn es ums Kosteneinsparen gehe. Als hotel müsse man sich für diese Kundengruppe „stark positionieren“ und „Bereichen, die in die Jahre gekommen sind, ein neues outfit geben“. Flipchart auf der Wiese Das thermenhotel investiert heuer 3,3 Millionen €: Seminarräume mit direktem Zugang in den Gartenbereich werden erneuert und mit einer Klimaanlage ausgestattet, Pausenräume werden umgebaut, und es entsteht ein Ruheraum speziell für Gesundheitsseminare. in der Steiermark hat auch das Grazer Palais-hotel Erzherzog Johann seine Seminar- und Bespre- chungsräume modernisiert. neben dem thermenhotel Rogner Bad Blumau entsteht derzeit ein Bio-Acker. Es wird Gemüse angebaut, das später von Seminargästen geerntet und mit dem Küchenchef des hotels gemeinsam zubereitet werden soll. Laut einer umfrage des Austria convention Bureau (AcB) beträgt das investitionsvolumen im tagungssegment von 2012 bis 2017 rund 138 Millionen €. Dabei wird vor allem in technik, Ausstattung und Modernisierung investiert. Bis zum Jahr 2017 sind es noch 33 Millionen €, die Kongresszentren, hotels und co. ausgeben wollen. Schaut man sich aktuelle Baustellen an, werden es wohl deutlich mehr sein: Das congresszentrum Alpach wird unter anderem um DEFINITIONEN n Kongresse sind ein- bis mehrtägige Zusammenkünfte von Personen zum beruflichen Austausch. Ziel: die Vermittlung von aktuellen Fachkenntnissen und Networking. n Firmentagungen sind geschäftlich orientierte Meetings mit mindestens zehn Teilnehmern, die dasselbe Unternehmen, dieselbe Unternehmensgruppe, Joint Ventures oder Kunden-Lieferantenbeziehungen repräsentieren. n Seminare haben einen intensiven Schulungscharakter für ein Fachpublikum. Generell weisen Seminare weniger Teilnehmer und eine kürzere Dauer auf. wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Branchenreport | 21 nicht auf Lorbeeren ausruhen Beigestellt Die Trends. Interaktiv, variabel und grün „Eine gute Location reicht nicht aus“, weiß thomas Ziegler, Direktor des Design center Linz. Es brauche ein Rundum-wohlfühl-Paket, das Kunden von einem einzigen Ansprechpartner geschnürt bekommen. wer sein Meeting abwechslungsreich gestalten will, könne mit zusätzlichen, auf das tagungsthema abgestimmten Locations zum Perspektivenwechsel anregen. Es gebe auch viele Sitzvarianten, die dazu beitragen, dass die inhalte einer Veranstaltung im Gedächtnis bleiben. Teilnehmer reden mit Die heimische Tagungswirtschaft ist 2014 weiter gewachsen – Veranstalter wie das Congresszentrum Alpach investieren in die Infrastruktur. einen zweiten, 426 Quadratmeter großen Plenarsaal sowie drei weitere Seminarräume erweitert. Die Gesamtkosten, die sich das Land tirol, die Europaregion tirolSüdtirol–trentino sowie Gemeinde und tourismusverband teilen, belaufen sich auf 9,7 Millionen €. Neue Tagungshochburgen in Feldkirch eröffnete zu Jahresbeginn das Monforthaus nach zweijähriger umbauphase. in das Kongress- und Veranstaltungszentrum flossen 44,1 Millionen €. Für 28 Millionen € sollen bei der Messe Dornbirn heuer statt vier kleinerer Standorte zwei große hallen errichtet werden. Dadurch sei man für neue Veranstaltungstypen verwendbar, heißt es von den Betreibern. Auch Mattersburg im Burgenland soll ein neues Kulturzentrum bekommen. Das herzstück werde ein Saal mit einem Fassungsvermögen von 600 Personen sein. Die multimediale technische Ausstattung aller Veranstaltungsräumlichkeiten sei auf den aktuellen Stand der technik zu bringen, sagt wolfgang Kuzmits, Geschäftsführer der Kultur-Service Burgenland Gmbh, die die fünf burgenländischen Kulturzentren betreibt. intensiv in die Erneuerung investiert wird auch in Salzburg: Für 13 Millionen € wurde das hotel crowne Plaza um das Pitter Event center sowie um den Restaurantund Barbereich erweitert. in der Pipeline befindet sich in Salzburg ein neues Messehotel in der Josef- Brandstätter-Straße, Betreiber ist die Rhedey & haslacher hotelinvest Gmbh. Das tagungshotel Gut Brandlhof in Saalfelden investiert 2,2 Millionen € in die Modernisierung der Zimmer sowie in ein neus Autohaus, das für Automobilveranstaltungen genutzt werden soll. „Die nachfrage nach außergewöhnlichen Locations steigt“, erklärt Gernot Marx, Geschäftsführer des Salzburg convention Bureau. Anbieter seien gefordert, in die technische infrastruktur zu investieren: „wer stehen bleibt, der verliert.“ „Die herausforderung liegt in der Realisierung interaktiver Veranstaltungsformate, im Besetzen von Green-MeetingKonzepten und dem Einsatz innovativer technik“, heißt es wichtig ist, trends zu erkennen – und die kommen zumeist aus den uSA. Deswegen ist Ziegler Mitglied bei MPi, dem weltweit größten Verband der Meeting- und Eventindustrie, der 18.000 Mitglieder vereint. Paul Van Deventer, Präsident und cEo von MPi, fasst trends zusammen: tagungsteilnehmer wollen mitbestimmen, worüber gesprochen wird, kommentieren, bewerten und themen weiterentwickeln – globale Vernetzung inklusive. Kongresse werden zu netzwerkPlattformen und dienen zur Karriereplanung. Auch internationale Forschungsgruppen finden zueinander. nachhaltigkeit wird wichtiger. Das Durchführen von Veranstaltungen nach Richtlinien des umweltzeichens für „Green Meetings und Green Events“ ist bereits oft Bestandteil von Ausschreibungen. [sail] susanna.sailer@wirtschaftsblatt.at wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Branchenreport 22 | ÖSTERREICHS TAGUNGSINDUSTRIE 2014 Veranstaltungen Zahlen, absolut Kongresse Firmentagungen Burgenland Kärnten 54 76 557 191 Oberösterreich 306 Steiermark Tirol Vorarlberg Wien 18 178 Niederösterreich Salzburg Nächtigungen Seminare 630 681 331 1697 418 548 411 203 579 218 167 386 1458 232 2124 629.171 264 440 396 2.131.565 182 4283 Zahlen, absolut Burgenland Niederösterreich 54.142 Salzburg Firmentagungen in Österreich seit 2010 3705 5532 6611 6964 7088 +91% 12.178 40.577 Oberösterreich Steiermark Tirol Vorarlberg 145.130 2011 2012 2013 153.188 208.339 Kritik an Wien wien ist mit knapp der hälfte aller Veranstaltungen das Flaggschiff der heimischen tagungsbranche. Dies liege „an der guten infrastruktur und dem hohen niveau der wiener hotellerie“, sagt Peter Baierl, organisator des europäischen Radiologenkongresses. Allerdings kritisiert er, dass Einnahmen aus den Kongressen nicht ausreichend wieder in den Ausbau der Kongress- und tagungsindustrie investiert werden (siehe Interview rechts). „wir können historische häuser wie die hofburg oder das Austria center nicht einfach abreißen, sondern nur ein Finetuning vornehmen“, kontert christian Mutschlechner, Präsident des AcB. Die hotellerie investiere laufend in tagungsräumlichkeiten. Auch Kongressteilnehmer würden zudem von investitionen in die öffentliche infrastruktur profitieren. Die autorin des artikels erreichen Sie unter claudia.peintner@wirtschaftsblatt.at 701 17.211 4.683 32.853 6.147 29.125 8.246 1.198.720 18.636 41.165 8.979 60.410 5.089 25.303 85.156 291.975 4.900 k.A. 2014 Quelle: Meeting Industry Report Austria 2014 vom convention Bureau oberösterreich. Vor allem für die großen Kongresszentren sei es eine herausforderung, im internationalen wettbewerb zu bleiben, betont Edith Mader vom convention Bureau niederösterreich. 7.557 123.572 234.135 Wien 2010 Firmentagungen Seminare Kongresse Kärnten 57.381 WirtschaftsBlatt Grafik/mp Nachgefragt. „einnahmen reinvestieren“ WirtschaftsBlatt: Herr Baierl, Sie organisieren den europäischen Radiologenkongress, den mit 20.000 Teilnehmern größten Kon gress in Österreich. Worauf legen Veranstalter am meisten Wert? Peter Baierl: wirtschaftliche und zeitliche Ressourcen werden knapper und somit kann man als Veranstalter nur mit einem Angebot punkten, das Jahr für Jahr auf dem neuesten Stand ist und einen deutlichen Mehrwert bietet. Entscheidend für die Zufriedenheit der Kunden sind auch das professionelle Management der Ausstellung sowie eine Location mit entsprechender optik und technik, die keinen internationalen Vergleich scheuen muss. Wo gibt es in Österreich Ver besserungspotenzial? was klar gesagt werden muss, ist, dass wien bei investitionen in die Kongress- und tagungsindustrie ganz klar hinter anderen Metropolen wie Paris oder Barcelona liegt. Das beginnt bei den nicht vorhandenen investitionen in ein modernes Kongresszentrum auf internationalem niveau und endet dabei, dass es nicht möglich ist, dass Kon- gressteilnehmer mit ihren Eintrittskarten die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen können. Die Zahlen der Tagungsindustrie entwickeln sich dennoch seit Jahren sehr positiv. wien erzielt jedes Jahr großartige Ergebnisse, und wir Veranstalter bringen Millionen an Steuergeldern und hunderte gesicherte Arbeitsplätze. Von einer sinnvollen Verwendung dieser Gelder, um den Kongressstandort noch stärker zu machen, sehe ich Foto Wilke Peter Baierl ist CEO der European Society of Radiology. allerdings nichts. Die Steuereinnahmen aus dem wiener tagungssektor ergaben 2014 insgesamt 253,5 Millionen €, davon gingen 166,9 Millionen an den Bund und 30,4 Millionen an wien. Gibt es in Österreich zu viele Kon gresszentren, die sich gegenseitig Konkurrenz machen? nein, aber es sollte ein Kongresszentrum geben, welches einem internationalen Vergleich standhält und auch einen Kongress mit 20.000 teilnehmern aufwärts optimal bedienen kann. Wo liegen künftig die Herausfor derungen für Veranstalter? Die Kongressteilnehmer sind heute nicht nur mehr jene vor ort, sondern auch all jene, die per Pc oder Smartphone von überall auf der welt daran teilnehmen wollen. Für beide Zielgruppen gilt es, optimal zugeschnittene Angebote zu liefern. wir streamen zum Beispiel unseren gesamten Kongress in Echtzeit über das internet, und auch nach dem Kongress sind alle inhalte online verfügbar. [clp] claudia.peintner@wirtschaftsblatt.at wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 KonjunKtur | 23 UMFRAGE Vorausgedacht ... Jeden Monat bitten wir Unternehmer und Manager aus führenden Betrieben um ihre Meinung zu dringlichen Fragen in den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Politik oder Forschung. Darüber hinaus geben diese regionalen Entscheider eine Schnelleinschätzung zur aktuellen Konjunkturlage. „Österreich hinkt beim Thema Innovation laut aktuellem EU-Bericht hinterher. Welche Maßnahmen müssen gesetzt werden, um gegenzusteuern?“ GESchÄFtSFÜhRER ViKinG GMBh MoniKA KoBER GESchÄFtSFÜhRERin tESt AG uLRiKE AnDRES GESchÄFtSFÜhRERin tRAnSALPinE ÖLLEitunG AMBRoS GASSER GESchÄFtSFÜhRER ALPinSchuLE innSBRucK GESchÄFtSFÜhRER GEBRo PhARMA FiEBERBRunn GESchÄFtSFÜhRER KLEnKhARt & PARtnER ! ■ Potenzial für Innovationen gibt es sicher genug bei uns. Persönlich wünsche ich mir innovative Produkte und Dienstleistungen auch für eher frauenbesetzte Alltagsthemen. Frauen haben eine breite Wahrnehmung, bei Mehrfachbelastung fehlen uns womöglich Ressourcen und Mitstreiter, um kreative, innovative Produkte und Leistungen umzusetzen. ! ■ Österreich müsste das Schulsystem wesentlich verbessern und die Forschungsarbeit an den Universitäten besser unterstützen. Talenteförderung, Autonomie und Diversität an den Schu- len und Universitäten treiben Innovation voran. Förderlich wären auch alle Aktivitäten, die die Vernetzung von Forschungseinrichtungen auf internationaler/EU-Ebene fördern. ! ■ Die politischen Rahmenbedingungen sowie die Entscheidungen, die vielfach nicht getroffen wurden, sind für Unternehmer alles andere als ermutigend. Für fundamentale Innovationen und Neuerungen bedarf es jedoch Mut zum Scheitern. Dieser kann durch marktorientierte und unternehmerfreundliche Rahmenbedingungen gefördert werden. ■ Vom Ziel der Regierung, 2020 eine Forschungsquote von 3,6% zu erreichen, sind wir weit entfernt. Punktuelle Maßnahmen wie die Erhöhung der Forschungsprämie sind positive Zeichen, reichen aber nicht aus. Wesentlich sind die Steigerung einer Kultur der Offenheit und Neugier anstelle des Zweifelns und Abwartens. Nur aus Visionen kann wirkliche Innovation entstehen. ■ Die Ausbildung muss mehr entsprechend den Bedürfnissen der Wirtschaft erfolgen, es braucht weniger bürokratische Hürden bei innerbetrieblicher F&E, Förderung der durch inländische Consulting-Unternehmen durchgeführten technischen Beratung und Planung im Ausland und flexiblere Arbeitszeitgestaltung: Zwölf Stunden pro Tag sollten, wenn erforderlich, möglich sein. ! chRiStiAn KLEnKhARt reich aber durchaus schwierig, gute Ingenieure zu finden. Die entsprechende Ausbildung in den Fachbereichen des Maschinenbaus und der Elektrotechnik müsste deutlich ausgebaut werden. ! chRiStiAn KoLLEnZ ■ Das ist sehr branchen- und firmenabhängig. Wir investieren überdurchschnittlich viel in neue und innovative Produkte und können damit Marktanteile hinzugewinnen. Es ist in Öster- ! PEtER PREtZSch Wie entwickelt sich die Konjunktur? Beigestellt (3), OTS/Joham, Gebro, Raneburger 24 | Recht & SteueRn FINANZIERUNG Hürden bei Gründung im Bereich Biotech wiEn. Die Produktentwicklung dauert bei Biotech-Firmen lange – vier bis fünf Jahre sind keine Seltenheit. Große Venture-capital-investoren (Vc) steigen nicht am Anfang ein, sondern erst, wenn positive Entwicklungen da sind. Die erste Zeit überbrücken die meisten unternehmen daher mit Privatinvestoren (Business Angels). Rechtlich ist dabei auf Folgendes zu achten: „Die Gründungsgesellschaft sollte so ausgestaltet sein, dass auf weitere Finanzierungsrunden, den Beitritt von Vc-investoren sowie Exit-Szenarien bei Erfolg oder Scheitern Bezug genommen wird“, sagt hannes havranek, Partner der Phh Prochaska havranek Rechtsanwälte Gmbh in wien. Unternehmenswert wer umgründungen im nachhinein vermeiden möchte, sollte bereits beim Start eine Kapitalgesellschaft gründen. „Vcinvestoren stecken ihr Geld fast nur in Kapitalgesellschaften. Die von Business Angels präferierte Gmbh & co KG wird eher abgelehnt“, so havranek. Für die Gründer wichtig sei zudem ein Verwässerungsschutz, damit es nicht zu starken Anteilsverschiebungen zugunsten der Vc-investoren kommt. Für zukünftige Finanzierungsrunden sollte ein angemessener unternehmenswert herangezogen werden, auch wenn dieser laut havranek schwierig zu ermitteln ist. Liquidationspräferenzen der investoren oder Rückkaufspflichten, wenn einzelne investoren aussteigen, können Projekte früh kippen lassen. Stattdessen sollten die Gründer ein Mitverkaufsrecht aushandeln. „im optimalfall sind investoren vertraglich verpflichtet, ab einer Mindestverkaufssumme zu verkaufen“, konstatiert havranek. [clp] claudia.peintner@wirtschaftsblatt.at wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 GASTKOMMENTAR Nicht alle Entnahmen sind erlaubt Während es für einen Einzelunternehmer oder Gesellschafter einer Personengesellschaft selbstverständlich ist, Geldmittel aus dem Betrieb zu entnehmen, gelten bei einer GmbH strenge Kriterien – Vorsicht vor Fallen! D ie Gmbh ist die beliebteste Gesellschaftsform zur Entfaltung unternehmerischer tätigkeit in Österreich. Das zeigt schon ein Blick auf die Statistik: Es gibt weit über 100.000 im Firmenbuch registrierte Gmbhs. Seit 2014 ist die Gründung einer Gmbh bereits mit einem Startkapital von 5000 € möglich. wenn die Gmbh Gewinn erwirtschaftet, stellt sich die Frage: wie bekommt ein Gesellschafter das Geld aus einer Gmbh wieder heraus? Das Gmbh-Gesetz ist streng und lässt grundsätzlich nur Entnahmen in Form von Gewinnausschüttungen zu. Auf Basis eines Jahresabschlusses kann eine Gewinnausschüttung beschlossen und an den Gesellschafter ausgeschüttet werden. Dafür fallen – bis Ende 2015 – 25 Prozent Kapitalertragsteuer an. Ab 2016 werden 27,5 Prozent an das Finanzamt abzuführen sein. Geschäftsführervertrag. Eine andere Möglichkeit besteht darin, als Geschäftsführer der Gmbh ein honorar zu beziehen. Dafür empfiehlt sich der Abschluss eines Geschäftsführervertrages. Der Gesellschafter-Geschäftsführer muss diese Einkünfte der Einkommensteuer unterwerfen und Sozialversicherungs- Bei Annahme einer verdeckten Gewinnausschüttung fallen 25 Prozent KESt an. beiträge entrichten. weiters fallen Lohnnebenkosten in höhe von ca. acht Prozent an. Sollte eine Auszahlung des Geschäftsführerhonorars an den Gesellschafter unterbleiben, kann eine Versteuerung durch den Gesellschafter nur dann vermieden werden, wenn die Gesellschaft zahlungsunfähig ist. Es ist in der Praxis üblich, dass ein Gesellschafter Geld aus der Gesellschaft entnimmt und diese Entnahmen auf einem Verrechnungskonto gebucht werden. im Rahmen von Betriebsprüfungen bei der Gesellschaft stellt sich die Frage, ob die Überlassung von Geld an den Gesellschafter – vergleichbar mit einem Darlehen – eine Forderung am Verrechnungskonto darstellt oder als verdeckte Gewinnausschüttung anzusehen ist. Bei Annahme einer verdeckten Gewinnausschüttung wird nämlich – so wie bei einer offenen Gewinnausschüttung – die Kapitalertragsteuer (KESt) von 25 Prozent vorgeschrieben. Sowohl das Bundesfinanzgericht (BFG) als auch der Verwaltungsgerichtshof (VwGh) haben sich mit dieser thematik oftmals beschäftigt. in mehreren in den letzten Monaten ergangenen Entscheidungen des VwGh wurde die Annahme einer verdeckten Gewinnausschüttung abgelehnt. Der Verwaltungsgerichtshof hat dabei betont, dass keineswegs grundsätzlich davon ausgegangen werden kann, dass eine „Entnahme“ von Geldmitteln durch den Gesellschafter aus der Kapitalgesellschaft eine verdeckte Gewinnausschüttung darstellt. Daraus kann abgeleitet werden, dass nicht von einer verdeckten Ausschüttung auszugehen ist, wenn von der Gesellschaft dem Gesellschafter ein Vorteil (zum Beispiel Geld) zugewendet wird und zeitnah durch eine Forderung gegenüber dem Gesellschafter ausgeglichen wird. Ebenso wenig liegt eine verdeckte Gewinnausschüttung vor, wenn ein Gegenstand von der Gmbh zu einem fremdüblichen Preis an den Gesellschafter verkauft wird und im Gegenzug keine Barzahlung erfolgt, sondern von der Gmbh eine Forderung eingebucht wird. Eine verdeckte Ausschüttung kann dann wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Recht & SteueRn | 25 iStock, Pöschl & Partner Wenn die Kapitalertragsteuer im Jahr 2016 von 25 auf 27,5 Prozent angehoben wird, sollte überlegt werden, Gewinnausschüttungen noch vor Jahresende vorzunehmen. angenommen werden, wenn keine durchsetzbare Forderung bei der Gesellschaft vorliegt, was anzunehmen wäre, wenn der Gesellschafter im Zeitpunkt des Geldflusses über keine ausreichende Bonität verfügt und auch keine entsprechenden Sicherheiten beigebracht worden sind. Bonität. Das BFG hat allerdings 2015 in einem anderen Fall entschieden, dass eine Forderung der Gesellschaft gegenüber dem Gesellschafter nur dann anerkannt werden kann, wenn ein entsprechender Kreditvertrag und Gesellschafterbeschluss vorliegen, eine Bonitätsprüfung unter Berücksichtigung des Einkommens des Gesellschafters und seiner sonstigen Belastungen stattgefunden hat und Zinsen vorgeschrieben werden. ungeachtet der für Gesellschafter durchaus positiven Entscheidungen des VwGh ist bei Führung eines Verrechnungskontos daher mit großer Sorgfalt vorzugehen und zu beachten, dass eine Verzinsung und Rückzahlung schriftlich vereinbart und die Fälligkeiten auch eingehalten werden. weiters sollte die Bonität des Gesellschafters geprüft und die Prüfergebnisse dokumentiert werden. Bei Verschlechterung der Bonität muss die Gesellschaft Einbringungsmaßnahmen setzen, damit es nicht zu einer verdeckten Gewinnausschüttung kommt. GÜnthER wiLLER ist Steuerberater und Partner bei Pöschl & Partner in Kärnten. Spezialgebiete: Kapitalgesellschaften, Umgründungen, Privatstiftungen und Immobilien. ANZEIGE 26 | wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Bildung 0 KURSE INNSBRUCK Unternehmensstrategie Mitarbeiter, Fr, 05.06.2015, 14:00-22:00 Uhr, Kosten: 365 €, Wifi, Egger-Lienz-Str. 116, 6020 Innsbruck, Tel.: 05/909 05-7254, patricia.schmeissner@wktirol.at, www. tirol.wifi.at Adobe Photoshop, 13.-27.06.2015, Sa 09:00-14:15 Uhr, Kosten: 195 €, BFI, Ing.-Etzel-Str. 7, 6010 Innsbruck, Tel.: 0512/596 60-814, gernot.schafferer@ bfi-tirol.at, www.bfi-tirol.at Fotografie-Grundlagen, 13. + 14.06.2015, Sa + So 09:00-18:00 Uhr, Kosten: 260 €, BFI, Ing.-Etzel-Str. 7, 6010 Innsbruck, Tel.: 0512/596 60-814, gernot.schafferer@bfitirol.at, www.bfi-tirol.at Italienisch, 15.06.-15.07.2015, Mo-Mi 18:00-20:00 Uhr, Kosten: 168 €, Palais Trapp, Maria-Theresien-Str. 38, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/596 60, sprachen@bfi-tirol.at, www.bfi-tirol.at Gewaltfreie Kommunikation, 19. + 20.06.2015, Fr 14:00-18:30 Uhr, Sa 09:00-17:00 Uhr, Kosten 240 €, BFI, Ing.-Etzel-Str. 7, 6010 Innsbruck, Tel.: 0512/596 60-364, manfred.meyer@bfitirol.at, www.bfi-tirol.at Vom Kollegen zur anerkannten Führungskraft, 02. + 03.07.2015, Do + Fr 09:00-17:00 Uhr, Kosten: 330 €, Wifi, Egger-Lienz-Str. 116, 6020 Innsbruck, Tel.: 05/909 05-7254, patricia.schmeissner@ wktirol.at, www.tirol.wifi.at Steuerreform 2015/2016, Do, 23.07.2015, 09:00-12:30 Uhr, Kosten: 432 €, Hotel Congress, Rennweg 12a, 6020 Innsbruck, Tel.: 01/713 80 24-26, cw@ars.at, www.ars.at Management & Ethik – Unternehmensethik in der Praxis, Do, 20.08.2015, 09:00-17:00 Uhr Kosten: 516 €, MCI, Universitätsstr. 15, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/20 70-2102, victoria.lettenbichler@ mci.edu, www.mci.edu Sie haben auch einen Kurs anzukündigen? Senden Sie die Infos bitte an regional@wirtschaftsblatt.at WEITERBILDUNG X Am 11.6. ist Tiroler Sekretärinnentag INNSBRUCK. Anders als der Ti tel des „Tiroler Sekretärinnen tages“ vermuten lässt, klingen die Seminarangebote beim Wifi Innsbruck für BüroAssistentin nen – und auch Assistenten – durchaus modern: Sie reichen vom Informations und Be schwerdemanagement über die Körpersprache bis hin zu Ent spannungsübungen und Wegen zu mehr Gelassenheit. Der Seminartag im Grand Hotel Europa kostet 205 €. [mad] www.tirol.wifi.at KARRIERE Tirol studiert auf internationalem Niveau Das Management Center Innsbruck und die FH – Kufstein starten im Herbst mit neuen international ausgerichteten MasterStudiengängen. Auch an der Universität Innsbruck gibt es Adaptierungen. VOn MATTHiAS nAgl D as Management center innsbruck (Mci) wagt sich ab herbst an eine neue Form des unterrichtens. in Zusammenarbeit mit der kanadischen Royal Roads university bietet das Mci erstmals einen Executive Master auf Basis des Blended-Learning-Formats an. „Das heißt, es gibt Präsenzphasen am Mci, synchrone online-Lehrveranstaltungen und asynchrone Phasen, also onlineLehrveranstaltungen mit freier Zeiteinteilung“, erklärt ulrike Fuchs vom Mci. Es ist der zweite Studiengang mit Blended-Learning: Den ersten, ein BwL-Bachelorstudium, startete das Mci schon im vergangenen herbst. Das Format stieß bei Studierenden und Lehrenden auf positive Resonanz. Das neue Studium ist englischsprachig und berufsbegleitend aufgebaut und wendet sich an „mid career professionals“ aus den verschiedensten Berufsgruppen, etwa technik, naturwissenschaften oder Gesundheitsmanagement. Praxisbezug gibt es in zweifacher hinsicht, einerseits durch die Studierenden, die selbst aktiv im Berufsleben stehen. und: „Das im Studium erworbene wissen wird unmittelbar an der beruflichen Situation gespiegelt und in begleitenden Projektarbeiten, die sich mit unternehmensspezifischen Aufgabenstellungen befassen, vertieft“, sagt Fuchs. Englisches Managen Auch an der Fachhochschule Kufstein startet im herbst ein neuer Master. Das seit 2001 bestehende Studium des Sport-, Kultur- und Veranstaltungsmanagements wird um ein englischsprachiges Vollzeit-Masterstudium erweitert. „wir haben uns internationalisiert, da wir schon immer Anfragen hatten, ob es das auch als englischsprachigen Studiengang gibt“, sagt Studiengangsleiter Robert Kaspar. Die Bewerbungsphase bestätigte die nachfrage: Schon vor Abschluss der Anmeldung war der Studiengang dreifach überbucht. Die internationale Ausrichtung Wir haben uns internationalisiert. Die Nachfrage danach ist groß. ROBERT KASPAR STUDIENGANGSLEITER FH KUFSTEIN Mit den neuen Ausbildungen steht zeigt sich auch an der herkunft der Bewerber. Zwei Drittel kommen zwar aus Österreich und Bayern, das nächstgrößere herkunftsland sind aber die uSA. Zahlreiche Bewerber kommen auch aus Frankreich, Slowenien und der Slowakei. Darüber hinaus bringen mehrere Dozenten aus dem englischsprachigen Raum einen internationalen Blickwinkel in das Studium ein. Den Absolventen sollen damit auch der weg für eine international Karriere offenstehen. wie schon in den laufenden Studiengängen zum thema wird auch der neue einen engen Praxisbezug haben. „Zwei Drittel der Studierendenprojekte sind eigenständige Events, die die Studierenden planen müssen“, erklärt Kaspar. So hätten Studierende der Fh Kufstein auch den Presseevent zur Präsentation des BMw X5 organisiert sowie Veranstaltungen für das Landestheater innsbruck oder Events für Red Bull. Diese Projekte tragen auch zur Finanzierung der Fachhochschule bei. Bei Forschungs- und Studierendenprojekten würde von Fhexternen Auftraggebern eine Pauschale von rund 5.000 € verlangt. „im Rahmen der Gesamtfinanzierung sind das aber kleinere Beträge“, sagt Studiengangsleiter wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Bildung | 27 colourbox.de, FH Kufstein Kaspar. Das Gesamtbudget liegt bei 12 Millionen €, es kommt zu 74 Prozent vom Bund, zu rund zehn Prozent vom Land, zu acht Prozent aus Studienbeiträgen und zu 0,5 Prozent von der Stadt Kufstein. An der Leopold-Franzens-universität innsbruck gibt es ab herbst nur kleinere Änderungen: Die Studien wirtschaftsrecht, Pharmazie und alle Lehramtsstudien werden vom Diplom- zum Bachelorstudium umgebaut, bleiben inhaltlich aber weitgehend unverändert. Der Bachelor für die Lehramtsstudien hat mit acht anstelle von sechs Semestern im Vergleich zu anderen Bachelors Überlänge. Bei wirtschaftsrecht und Pharmazie ist für 2016 ein aufbauendes Masterstudium geplant. den Autor des Artikels erreichen Sie unter tirol@wirtschaftsblatt.at NEUE RANKINGS n Fachhochschulen: 38 Studien- den Studierenden eine internationale Karriere offen. gänge in den Fachbereichen Informatik und Pflegewissenschaften aus sieben österreichischen Fachhochschulen nahmen heuer am Ranking des deutschen Centrums für Hochschulentwicklung teil. Besonders gut abgeschnitten hat mit 17 Spitzenplatzierungen die FH Oberösterreich in Hagenberg mit 16 Informatik-, Kommunikationsund Medienstudiengängen. Ebenfalls weit vorn: die FH Vor- arlberg mit Informatik und die FH St. Pölten mit IT-Security. n MBA: „Welches postgraduale Studienprogramm würden Sie empfehlen?“, fragt das Meinungsforschungsinstitut IMAD jährlich 182 Arbeitgeber in Österreich. Platz eins belegte heuer die Donau-Uni Krems (Empfehlungsquote: 42 Prozent, Bekanntheitsgrad: 95,4 Prozent) vor der WU Executive Academy und dem MCI. ANZEIGE 0 PROJEKTE Gelmini und Baumgartner GmbH, Kinderbetreuungszentrum Absam und Erweiterung Volksschule mit Turn- & Sporthalle - Trockenbauarbeiten, Estrich und Bodenbeschichtung, Holzfußböden, Fliesen- und Plattenlegerarbeiten, WDVS, Abgabe: 16.06.2015, 10:00 Uhr Gemeinde Häselgehr, RLFA 2000/200, Abgabe: 06.07.2015, 11:00 Uhr UMIT – Private Universität für Geisteswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik GmbH, Medizinische Informatik und Technik GmbH, Lieferung eines Studierenden- Verwaltungssystems - Hall in Tirol, Abgabe: 10.06.2015, 12:00 Uhr TIGEWOSI, Baumeisterarbeiten, HSL-Installationen, Elektroinstallationen Bauvorhaben Völs, Albertistraße 4, Abgabe: 09.06.2015, 10:30 Uhr Land Tirol, Lieferung und Montage einer Präzisons-Plan- und Profilschleifmaschine, Abgabe: 08.06.2015, 10:00 Uhr Bundesbeschaffung GmbH, Lieferung von Auftausalz, Abgabe: 30.06.2015, 10:00 Uhr Bundesbeschaffung GmbH, Lieferung von Auftausalz - Losvergabe, Abgabe: 30.06.2015, 10:00 Uhr Autobahnen- und Schnellstraßen- Finanzierungsaktiengesellschaft, Rahmenvereinbarung - Labordienstleistungen 2016 - 2018 für Gewässerschutzanlagen, Wasserversorgungen und Tunnelwaschwasser - Losvergabe, Abgabe: 09.06.2015, 11:00 Uhr Einfach zu öffentlichen Aufträgen w w w.ve r g a b e p o r t a l . a t IMMO-TRENDS GEWERBEIMMOBILIEN TIROL Miete, Mai 2015 AngebotsTendenz gg. April '15 Nettopreis Geschäftslokal Büro (in €/m²) Alle Bezirke 8,7 Innsbruck-Stadt 12,4 Kufstein 5,2 Alle Bezirke 15,3 Innsbruck-Stadt 19,3 Kufstein 8,0 WirtschaftsBlatt wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 ImmobIlIen 28 | Grafik/mp Quelle: www.immobilien.net SICHERHEIT Gebäudeschutz muss laufend Neues bieten Unternehmen, die Sicherheitslösungen für gewerbliche Immobilien anbieten, können sich über hohe Wachstumsraten freuen. Dafür müssen sie permanent Innovationen entwickeln. Von melAnIe mAnneR D er Bedarf an Sicherheitslösungen steigt wahnsinnig. Global beträgt das wachstum in diesem Bereich 20 Prozent pro Jahr“, sagt thomas Streimelweger, cEo von KiwiSecurity. Die automatische Videoanalyse von Besucherbewegungen ist sein Spezialgebiet – wie viele Besucher eines Einkaufszentrums sich etwa in welche Richtungen bewegen und wo sich Schlangen bilden. heuer soll sich der siebenstellige umsatz von KiwiSecurity mehr als verdoppeln. Gerade in den uSA würde auf stärkere Überwachung gedrängt. „Für uns bedeutet das, in den uS-Markt zu gehen.“ Aber auch in Österreich mehren sich Anfragen von unternehmen. 13 Produkte vertreibt KiwiSecurity, jährlich kommen ein oder zwei hinzu; als nächstes etwa eine Softwarelösung, die erkennt, wenn eine Sicherheitskamera manipuliert wird. Zutritt via Handy Der wiener Anbieter von Zutrittslösungen EVVA setzt seit einem Jahr auf die Zutrittsberechtigung via handy-App. Das „AirKey“-System nutzt Smartphones mit nFc-Übertragungsstandard als Schlüssel. Der neue Standard ermöglicht den Datenaustausch via Funktechnik über Strecken von wenigen Zentimetern. Ein Schließzylinder kostet 389 €. Zu den Kunden, die AirKey nutzen, gehören eine Supermarktkette und ein Bankkonzern. „Üblich sind elektronische Zutrittssysteme dort, wo es mehr als 800 Mitarbeiter gibt und viele Leute zu unterschiedlichen Zeiten raus- und reingehen“, sagt EVVABusiness-Solution-Manager herbert Maté. Allerdings wird der Zutritt oft über Karte oder Schlüsselanhänger geregelt. „Es gibt mehr als 50 Anbieter mit proprietären Systemen. in Zukunft werden sich aber gemeinsame Standards herauskristallisieren.“ ob sich der Zutritt via handy durchsetzt, wird sich erst weisen. Das wiener neustädter unternehmen Sorex wireless Solutions In Zukunft werden sich gemeinsame Standards herauskristallisieren. HERBERT MATÉ EVVA Das Bedürfnis nach HightechSicherheitslösungen steigt. bietet seit elf Jahren handy-Zutrittslösungen via Bluetooth und steigert seinen umsatz laut Eigenangaben seit 2013 jährlich um 40 Prozent. Genaue umsätze werden nicht bekannt gegeben. Aktiv vermarktet werden die Produkte erst seit Ende 2014. Der Zulauf war unerwartet. „Die Firmenlösungen gingen uns bereits im März aus“, sagt Key-Account-Manager Xenia Berger. „Das interesse an Gebäudesicherheit ist eindeutig gestiegen.“ Sorex entwickelt die Software nun weiter: „Zum Beispiel, dass man einem Mitarbeiter die Berechtigung sperrt und trotzdem sehen kann, ob er versucht, einzudringen.“ Für thomas haiden, Vertriebsleiter von Bosch Sicherheitstechnik Österreich, ist der Zutritt via handy ein Sicherheitsrisiko. Bosch setzt auf Kartenlesesysteme. haiden sieht einen trend zu Multichannel-Lösungen: Die Zutrittskontrolle wird mit Videoanalysesystemen und Alarmanlagen unter einem Schirm verbunden. „wir rechnen mit wachstumsraten von drei bis vier Prozent im Sicherheitsbereich, da dieser stark an das wachstum der Bauwirtschaft gekoppelt ist.“ Die Autorin des Artikels erreichen Sie unter melanie.manner@wirtschaftsblatt.at wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 ImmobIlIen | 29 Foltin π, iStock ANZEIGE WUSSTEN SIE … n Der weltweite Markt für „Physical security“ soll von 52,4 Milliarden € im Vorjahr bis 2019 auf 79,9 Milliarden € wachsen, berichtet US-Marktbeobachter und -berater MarketsandMarkets. Dazu gehören Zutrittskontrollen gleichermaßen wie Videoüberwachung, biometrische Lösungen und Sicherheitsberatung. Die umsatzstärksten Märkte sind die USA und Europa, wobei Asien innerhalb dieser Periode aufschließen wird. n Elektronische Zutrittssysteme wuchsen als Markt im Vorjahr nur um zehn Prozent, berichtet der jährliche Branchenreport der Imperial Capital Bank – weniger stark als erwartet. n Videoüberwachungssysteme brachten laut Schätzungen des USAnbieters IHS 2014 weltweit 13,6 Milliarden € Umsatz. In den nächsten Jahren werden jährlich zwölf Prozent Wachstum erwartet. ANZEIGE 30 | FOKUS Ko M M E R Z i E L L E R t h E M E n S c h w E R P u n K t wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 FOKUS WEIHNACHTSFEIER Colourbox.de Nur Frühbucher finden auch den idealen Veranstaltungsort Die heiße Planungsphase ist im Juni bereits vielerorts erreicht. Große Unternehmen sollten bis zu 1,5 Jahre im Voraus die Firmenweihnachtsfeier buchen. VON CHRISTIAN SCHERL D ie Firmenweihnachtsfeier dient als optimale Gelegenheit für den Arbeitgeber, sich bei seinen Mitarbeitern zu bedanken. Mit dem jeweiligen Rahmen unterstreicht der Veranstalter die Ernsthaftigkeit seiner Botschaft: ist das „Danke“ ein echtes Anliegen oder bloß Pflichterfüllung? Location, Essen, Rahmenprogramm sind die wichtigsten Eck- pfeiler bei der organisation der Firmenweihnachtsfeier. oft scheitert es nicht am Budget. „Lieblosigkeit in der Planung ist eine der größten Sünden bei der organisation der Feier“, sagt Regina Kropff, Geschäftsführerin der steirischen werbeagentur keingrammfett. Sie hat mit www.weihnachtsfeiern.at ein internetportal ins Leben gerufen, auf dem Restaurants und hotels die Möglichkeit haben, sich Firmen und Privatpersonen als top-Location für die weihnachtsfeier zu präsentieren. „wir suchen schöne Locations, Geheimtipps, gute caterer, aber auch Feuerkünstler, Dekorateure, DJ‘s für ein umfangreiches Rahmenprogramm“, sagt Kropff. Derzeit stehen 18 Betriebe auf dem Portal. weitere acht Betriebe kommen demnächst hinzu. Am stärksten vertreten sind die Bundesländer Salzburg und oberösterreich. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass immer mehr Großfamilien vor weihnachten ein paar gemeinsame, schöne tage verbringen wollen. Die sollen auf der Plattform ebenso fündig werden wie unternehmen, die für ihre Mitarbeiter ein schönes, gemeinsames Erlebnis schaffen wollen“, so Kropff. neben der kontinuierlichen Erweiterung samt laufender Such- wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 maschinenoptimierung, wird das Portal in Zukunft auch den weg in die sozialen netzwerke antreten um persönliche Geschichten, Erlebnisse und Empfehlungen einzufangen. Buchen im ersten Quartal Auch für das Grazer haustechnikunternehmen odörfer ist die weihnachtsfeier ein bewährter weg, um sich beim Personal am Ende des Jahres für den geleisteten Einsatz zu bedanken. Deshalb werden die Veranstaltungsorte schon frühzeitig ausgewählt, immerhin gilt es jährlich vier weihnachtsfeiern abzuhalten – für jede Region, in der die Firma vertreten ist, eine eigene. nur im vergangenen Jahr kamen anässlich eines Firmenjubliäums alle Mitarbeiter in Graz zusammen. „Je früher man Ko M M E R Z i E L L E R t h E M E n S c h w E R P u n K t seine wunschlocation aussucht, desto eher bekommt man sie“, berichtet Susanne Schneider, geschäftsführende Gesellschafterin von odörfer. „Seitdem wir einmal mit der Planung zu spät dran waren, fixieren wir unsere termine bereits im ersten Quartal.“ Meist kommen dabei die Freitage im Advent in Frage. Dann haben nämlich zahlreiche Mitarbeiter am wochenende frei, mit Ausnahme derer, die in der Ausstellung tätig sind. Je größer, desto früher Begehrte objekte sollten also rechtzeitig reserviert werden. Ab einer Größe von über 100 Gästen sind mindestens sechs bis sogar 18 Monate Vorlaufzeit einzuplanen. Kleinere Betriebe können sich mehr Zeit lassen und finden auch kurzfristig noch attraktive Veranstaltungsorte. „weihnachtsfeiern liegen generell im Abnehmen“, beobachtet christian herzig, Event- und Sales Manager von Starcatering (www.starcatering. at). „Aus diesem Grund ist es für Klein- und Mittelunternehmen leichter geworden, auch nach den Sommerferien noch eine geeignete Location für die weihnachtsfeier zu bekommen.“ neben den exponierten Feiertagen, bei denen eine rechtzeitige Buchung notwendig ist, gäbe es bis zu zwei wochen vor der Feier realistische chancen auf attraktive Räumlichkeiten. Allerdings zahlt sich eine rechtzeitige Buchung auch finanziell aus. Viele Anbieter locken mit einem Frühbucherbonus. So auch Starcatering. Buchungen, die bis Ende Juni getätigt werden, FOKUS | 31 erhalten acht Prozent auf alle Speisen und Getränke. Das Partyservice- und cartering-unternehmen bietet im wiener Raum eine Vielzahl an Locations. Darunter etwa die Kunstfabrik, das Palais Lichtenstein, wolke 19 im Ares tower und wolke 21 im Saturn tower oder das Stift Klosterneuburg. Den c3 convention center in wien-Landstraße betreibt Starcatering sogar selbst. Bei der Auswahl der weihnachtsfeier-Location zeichnen sich bei Österreichs unternehmen zwei Extreme ab. „Entweder sehr günstig, oder sehr hochpreisig“, sagt herzig. „Zur günstigeren Variante zählen zum Beispiel Lofts und Fabrikhallen. Dem gegenüber stehen hochpreisige innenstadtlokalitäten, wie Museen, Palais, usw.“ ANZEIGE 32 | Businesstalk Redaktion Alexander Pfeffer alexander.pfeffer@wirtschaftsblatt.at wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 GALA $ Peroutka (3) Fest der Familienerfolge wiEn. Eine Gala für Österreichs beste Familienunternehmen: Das wirtschaftsBlatt hatte gemeinsam mit seinen Partnern, dem Bankhaus Spängler, BDo Austria und der Österreichischen notariatskammer, in die Aula der wissenschaften geladen. Zum tirolSieger wurde dabei die Dinkhauser Kartonagen Gmbh aus hall in tirol gekürt. Der Österreich-Sieg ging an die Fussl Modestraße Mayr Gmbh. Finanzminister hans Jörg Schelling hielt die Festansprache, in der er sich unter anderem für den Einsatz und das Engagement der Familienunternehmen bedankte, und Karl-heinz Strauss, Vorstandsvorsitzender der Porr AG, war der Keynote-Speaker des Abends. Rund 300 Gäste konnten bei der anschließenden Feier auf die Gewinner anstoßen. " & # Die Dinkhauser Kartonagen GmbH ist Tirols bestes Familienunternehmen 2015: BDO-Partner Hans Peter Hoffmann (l.) gratuliert dem Unternehmerehepaar Katharina und Paul Schäfer. ! Christoph Neumayer (l.), Generalsekretär der Industriellenvereinigung, mit KarlHeinz Strauss, Vorstandsvorsitzender der Porr AG und Keynote-Speaker der Veranstaltung, beim festlichen Empfang mit rund 300 Gästen. %„In einer wirtschaftlich anspruchsvollen Zeit sind solche Veranstaltungen von besonderem Wert“: Finanzminister Schelling im Einsatz als Festredner bei der Gala in der Aula der Wissenschaften. Ihr Event ist unser Business Ein rundes Jubiläum, das Ihr Unternehmen feiert, eine festliche Präsentation, zu der Sie Business-Partner laden, oder ein Galaabend, der mit hochkarätigen Gästen über die Bühne geht: Halten Sie uns auf dem Laufenden, schicken Sie uns Informationen und mailen Sie uns! regionaltalk@wirtschaftsblatt.at
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