Wien Mittwoch, 3. Juni 2015 •wiRtSchAFtSBLAtt.At Ö ST ER R E I CHS Z E I T U N G F Ü R W IRTSC H AF T UN D FINANZ E N - REGIONALAUSGABE ◆ Interview Die Figlmüller-Brüder über ihr Schnitzel-Imperium 6 ◆ Bau Meidlinger Gerüstbau prägt das Wiener Straßenbild 11 ◆ Branchenreport Kritik am Kongress-Standort 20 ◆ Karriere Neue Studien im Check 26 Ausbau der Donau kommt zu kurz istock Schifffahrt. Das Problem liegt nicht in Österreich: Anders als hierzulande wird etwa in Deutschland, Rumänien oder ungarn zu wenig in wasserstraßen investiert. obwohl die Donau als transportweg viel wirtschaftliches und öko logisches Potenzial böte, wird kaum mehr Güterverkehr von der Straße auf Schiffe verlagert. um die Lösung des Problems ist Österreich trotzdem bemüht: Das Land koordiniert die umsetzung des europäischen Masterplans und 2-4 unternehmen wie der hafen wien bauen ihre infrastruktur kräftig aus. ANZEIGE Retouren an PF 100, 1350 Wien - GZ 13Z039580W - P.b.b. Redaktion: 1030 Wien, Hainburger Straße 33, Tel: 01 60117-0 2| wirtschaftsblatt.at MITTWOCH, 3. JUNI 2015 THEMA TRANSPORT In der Donau schlummern no Der Transport auf dem Wasser ist ökologischer und günstiger als auf der Straße. Trotzdem gelingt die Verlagerung kaum. Schuld ist der fehlende Donauausbau – im Ausland. Grenzverkehr Deutschland Gesamtumschlag Export 3.116.720 t 2013/14: -2,7 % Tschechien Import 1.414.800 t Passau VON M. MADNER, S. SAILER UND M. VORAUER 8.607.800 t Hafen Linz Voestalpine . Transit 3.193.494 Tonnen Anteil: 37,1 % 2013/14: -10,3 % Große Mühl Zu Berg 1.920.150 t Inn Hafen Linz AG 1.103.026 Tonnen Anteil: 12,8 % 2013/14: -5,5 % Aschach Oberösterreich E s ist ein vernichtendes Urteil des Europäischen Rechnungshofes zur Binnenschifffahrt auf der Donau: Er stellte fest, „dass das politische Ziel der Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Binnenschifffahrt und der Verbesserung der Schiffbarkeit nicht erreicht wurde“. Die EU-Strategien zur Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf das Wasser hätten „Schwachstellen“, dazu komme ein „nicht zielgerichteter Einsatz der begrenzten Ressourcen“ der EU wie auch der Mitgliedsstaaten. Österreich hat seinen Nationalen Aktionsplan für die Donauschifffahrt bei Weitem nicht erfüllt: Ziel für 2015 waren 25 bis 30 Millionen auf der Donau transportierte Tonnen. Tatsächlich waren es laut dem noch unveröffentlichten Geschäftsbericht der staatlichenen Wasserstraßenbetriebsgesellschaft Via Donau 2014 nur 10,1 Millionen Tonnen. Hindernisse auf der Donau Für die Schiffbarkeit sind 2,5 Meter Wassertiefe nötig. Für den Hafen Krems sind Investitionen in die Abladetiefe und die Fahrrinne die wichtigsten der Wasser- Transportkosten pro Tonnenkilometer in Euro-Cent 200km 1000km 14,30 8,80 16,04 7,40 2,73 1,95 Euro-Cent pro Tonnenkilometer (brechnet aus: Klimgase, Luftschadstoffe, Lärm, Unfälle) In den Ausbau der Wasserstraßen wurde zu wenig investiert. FELBERMAYR Hafen Enns Externe Kosten 2,01 0,80 Ybbs 708.244 Tonnen Anteil: 8,2 % 2013/14: -0,8 % Erlauf 0,27 straße Donau. Für Hubert Mierka, Geschäftsführer des Donauhafens Krems, liegen die Schwachstellen weniger in dem 357 Kilometer langen österreichischen Donau-Abschnitt als an anderen Stellen der rund 2414 schiffbaren Kilometer: „Österreich ist vorbildlich, macht W. SCHELLERER Pöchlarn Ybbs Enns Traun Zu Tal 398.360 t das Bestmögliche. In Deutschland dagegen ist die Situation sehr unglücklich.“ Genau das stellt auch Wolfgang Schellerer, Geschäftsführer der Felbermayr Transportund Hebetechnik in Wels, fest: „In den Ausbau der Wasserstraßen wurde zu wenig investiert. Der Abschnitt zwischen Straubing und Vilshofen ist ein Nadelöhr.“ Dort komme es immer wieder zu Problemen: „Bei Niedrigwasser kann man nur ganz wenig Gewicht laden oder sogar gar nicht fahren.“ Der Donau-Abschnitt Straubing bis Vilshofen wird auch im Rechnungshofbericht als Negativbeispiel genannt: Trotz einer Studie zu einem umweltschonenden Ausbau des Abschnitts für 30 Millionen € gab die Regierung in Bay- ern den Protesten von Umweltschützern nach und legte den Ausbau auf Eis. Fritz Lehr, Geschäftsführer des Hafens Wien, verwundert die Rechnungshof-Kritik nicht: „Es scheitert an dem bisschen Geld, das im Vergleich zur Straße ins Ausbaggern und die Schleusenwartung gesteckt werden müsste.“ Lehr sieht auch in Ungarn, Rumänien und Bulgarien Versäumnisse der nationalen Politik. Wirtschaftliche Erfolge Der Hafen Wien erwartet für 2014 beim Umsatz ein „ansehnliches Wachstum, auch das Ergebnis hat sich verbessert“. Konkrete Zahlen werden erst Mitte Juni präsentiert, 2013 lag der Umsatz bei 53 Millionen €. Die positive Bilanz wirtschaftsblatt.at MITTWOCH, 3. JUNI 2015 THEMA |3 ch ungehobene Schätze NEUER PLAN AB JUNI Thaya Hafen Krems March Niederösterreich Kamp 641 641 Tonnen Anteil: 7,5 % 2013/14: +30,1 % Hafen Wien 1.371.534 Tonnen 15,9 % Anteil: 2013/14: -17,6 % Slowakei Grenzverkehr Import 3.636.600 t Sonstige 1.593.371 Tonnen Anteil: 18,5 % 2013/14: +27,2 % Korneuburg Pischelsdorf Export 833.800 t Wien Bratislava Traisen Güterverkehr nach Gütergruppen 2014 Anteile in % Düngemittel Chemische 0,2 Erzeugnisse 8,6 9,5 10,4 Maschinen, Fahrzeuge etc....2,6 Feste Brennstoffe....2,8 Nahrungs- und Futtermittel....4,1 Mineralische Rohstoffe....8,6 ist aber mehr auf Lagerei und Logistik-Dienstleistungen zurückzuführen. Der wasserseitige Umschlag ging gegenüber 2013 um 17,6 Prozent auf 1,37 Millionen Tonnen zurück. 2013 sei ein „starkes Jahr“ gewesen, mit zusätzlichen Verladungen von Schotter für die Via Donau und Schwergüter-Verladungen für WindkraftAnlagen, die sich nun durch die Förderdiskussion zu alternativen Energien in Deutschland dezimiert hätten. Investiert wird trotzdem: In der zweiten Jahreshälfte kann der Hafen Wien mit einem neuen, 2,7 Millionen € teuren Mobilkran von Prangl 80.000 anstelle von 40.000 Tonnen verladen. Arbeiten am Gelände dafür kosten 400.000 €. Und weil Schwergut-Transporte 17,9 18,1 25,8 Erze und Metallabfälle Land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse Erdölerzeugnisse Düngemittel Metallerzeugnisse ein wirtschaftlicher Hoffnungsträger der Schifffahrt sind, gibt es seit Mitte Mai einen neuen SchwergutHub im Hafen Albern, wofür Felbermayr im Bedarfsfall den mobilen Kran liefert. Kostenpunkt für Abstellfläche und Zufahrt: 800.000 € bis eine Million €. Österreich ist vorbildlich. In Deutschland ist die Situation sehr unglücklich. HUBERT MIERKA HAFEN KREMS n Der Nationale Aktionsplan für die Donauschifffahrt von 2006 hatte das Ziel, das Gütertransportvolumen von damals 10,8 Millionen Tonnen auf heuer 25 bis 30 Millionen Tonnen zu steigern. Das ist bei 10,1 Millionen 2014 nicht machbar. Hans-Peter Wegscheider, Prokurist der Via Donau, erläutert die Gründe: „Primär liegt es an der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung, die Prognosen sind nicht eingetroffen. Auch die Voest hatte damals noch Ausbaupläne, die dann nicht realisiert wurden.“ n Der neue Aktionsplan bis 2020, den Verkehrsminister Alois Stöger noch im Juni vorstellt, soll weniger ambitionierte Ziele vorsehen, dafür einen Gesamtplan für die Schifffahrt, den Umweltschutz und den Hochwasserschutz. Rund zehn Millionen € kommen pro Jahr aus dem nationalen Budget. Dazu sollten Mittel aus EU-finanzierten Projekten generiert werden. Burgenland Ungarn Mierka will über den Umsatz der Mierka Donauhafen Krems GmbH & Co KG keine Auskunft geben, 2013 lag er laut Firmenbuch bei acht Millionen €. Man habe 2014 aber „ein sehr gutes Jahresergebnis erzielt“. Den größten Zuwachs gab es beim Schiffsumschlag; um 40 Prozent auf über 640.000 Tonnen. Zufrieden ist man auch im Ennshafen: Der Wasserumschlag blieb 2014 mit 712.321 Tonnen stabil. „Das bestätigt die positive Richtung der letzten Jahre“, sagt Werner Auer, Chef der Ennshafen OÖ GmbH. Deren Umsatz stieg von 6,7 auf 7,5 Millionen €. Das Containergeschäft steigerte sich um rund 40.000 TEU (Twenty-foot Equivalent Unit, also die Containereinheit) auf 283.851 TEU. Auer führt dies einerseits auf den steigenden Leercontainer-Umschlag zurück. Andererseits wachse auch das Interesse am Standort Ennshafen: „Der Hafen soll eine Drehscheibe in Europa werden.“ Derzeit wird der Container-Terminal für rund 17 Millionen € ausgebaut. Neu am Ennshafen ist auch eine Roll-on-Roll-off-Linie, welche die Donau Star BG EOOD Anfang Juli anbieten wird. Auch die für den Linzer Hafen zuständige Linz AG investiert, um ihr Güterverkehrszentrum am Strom zu einem Hotspot für die Wirtschaft auszubauen: 53 Millionen € flossen in den vergangenen zehn Jahren in das Hafenareal, weitere 7,8 Millionen € sollen heuer folgen. 2013/14 (per Ende September) wurden mehr als 208.300 TEU umgeschlagen – ein Plus 4| wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Thema ! von 6,3 Prozent zu 2012/13. Der umsatz sank um 2,6 Prozent auf 33,9 Millionen €, weil man ein margenschwaches Geschäft aufgab. Wirtschaftspotenzial Grundsätzlich birgt der transport auf der Donau aber noch wirtschaftliches Potenzial; laut hafenwien-chef Lehr könnte es 20 Prozent für die unternehmen bringen. Potenzial sieht die Via Donau in Recyclinggütern, nachwachsenden Rohstoffen wie holz oder Ölsaaten und Schwertransporten. Bei Letzteren hätten laut Via-Donau-transportentwickler Simon hartl 2008 zum Beispiel mehr als 2000 solcher Fahrten durch den Donaukorridor mit dem Lkw aufs Schiff verlagert werden können. Dass Rohstofftransport Potenzial bietet, bestätigt auch die Multinaut Donaulogistik Gmbh in wien. Laut Multinaut-Manager christoph wiesinger steigt bei Getreide und Dünger derzeit die nachfrage. Zum Beispiel nutzt Agrana die Binnenschifffahrt, um von den rund 120.000 tonnen an nebenprodukten und Futtermitteln der Fabriken in Aschach/Donau und in Pischelsdorf rund 15 Prozent abzusetzen. Gefragter sind laut wiesinger auch lange transporte, etwa vom Schwarzen Meer bis nach Rotterdam. Bei Stahl und Erz sinkt die Quote. Multinaut besitzt keine Schiffe, sondern mietet sie über sogenannte tagesfrachten an. Frachtschiffe auf der Donau sind fest in ausländischer hand, vor allem in deutschem oder niederländischem Besitz. „Jedes Schiff ist praktisch ein eigenes unternehmen“, sagt wiesinger. oft werden die Schiffe von einem Kapitän, seiner Frau und einem dritten Besatzungsmitglied betrieben. Multinaut übernimmt dabei auch Gebühren sowie Kosten für treib- und Schmierstoffe. Das unternehmen ist auf der Rhein-Main-Donau-Achse mit rund 40 Schiffen unterwegs, transportiert 1,4 Millionen tonnen und setzt damit 25,5 Millionen € um. Die autoren des artikels erreichen Sie unter martina.madner@wirtschaftsblatt.at ANZEIGE Passagierschiffe. Nachhaltiges Wachstum auf der Donau Brandner Schifffahrt GmbH Brandner investiert laufend – sowohl in die beiden Schiffe, die MS Austria und die MS Austria Princess, als auch in die Häfen. Es ist ein „nachhaltiges, stetiges Aufbauen und wachsen, wie es sich für ein Familienunternehmen gehört“, sagt Barbara Brandner-Mosser, Geschäftsführerin der Brandner Schifffahrt aus wallsee. umsätze möchte sie nicht beziffern. nur so viel: 2014 beförderten Brandners Linienverkehrsschiffe, die MS Austria und das charterschiff MS Austria Princess, insgesamt 112.000 Passagiere – deutlich mehr als 2013. Das sei aber das hochwasserjahr gewesen, räumt Brandner-Mosser ein. Die Saison, die Mitte April startete, ist wetterbedingt so schlecht angelaufen wie im Vorjahr: „Dabei wäre die Schifffahrt in der wachau mit der Kulinarik und dem wein ein 1a-Schlechtwetterprogramm, das müssen wir noch mehr kommunizieren“, sagt die chefin. in Schiffe und häfen wurden für diese Saison rund 350.000 € investiert: Zum Beispiel hat die MS Austria eine neue Lounge, beide Schiffe verfügen nun über wLAn. Mehr Linienschifffahrt Auch insgesamt konnte die Personenschifffahrt auf dem österreichischen Donau-Abschnitt 2014 mit 1,1 Millionen Passagieren laut noch unveröffentlichtem Geschäftsbericht der Via Donau ein Plus von 10,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Von den 655.000 Passagieren im Linienverkehr ver- buchte die DDSG Blue Danube 205.000 (plus 7,9 Prozent) für sich. Die beiden twin city Liner hatten dagegen mit insgesamt 116.903 um 2,4 Prozent weniger Passagiere als 2013. Der Grund dafür sei laut Sprecher clemens hofmann das schlechte wetter des vergangenen Jahres. Auch bei themen-, Sonderund charterfahrten wurden 2014 mit 115.000 Fahrgästen um 4,5 Prozent mehr transportiert als im Jahr davor. Kreuzfahrer kommen Zusätzlich wurden 375.000 Flusskreuzfahrt-Passagiere befördert, 17,2 Prozent mehr als 2013, ein teil davon vom einzigen österreichischen Anbieter Lüftner cruises aus innsbruck: „Die Donau ist mit rund 65 Prozent der Kreuzfahrten unsere hauptstrecke“, erläutert Sprecherin Anna Lüftner. insgesamt hatte der Betrieb 45.000 Gäste auf elf Schiffen der hauseigenen Amadeus-Flotte befördert, um circa 1000 mehr als im Jahr davor. Mit der Amadeus Silver ii hat Lüftner für 2015 in ein weiteres Schiff investiert; sie erwartet 47.000 Gäste. hilfreich für den Kreuzfahrtbetrieb wären laut Lüftner zusätzliche Liegestellen für Passagierschiffe, denn: „Es gab insgesamt ein starkes wachstum bei den Kapazitäten.“ [mad] martina.madner@wirtschaftsblatt.at 6| IntervIew wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 A Fotocredit m Flughafen Schwechat eröffneten die für ihre Schnitzel bekannten Gastronomen hans und thomas Figlmüller im März ihr mittlerweile sechstes Lokal: den coffeeshop Daily Roast. Zum interview luden sie in ihr neues headquarter, ein Dachgeschoß büro in der Bäckerstraße. WirtschaftsBlatt: Wie geht es dem Daily Roast, wie sind die Umsatzzahlen? Thomas Figlmüller: Zufrieden stellend. Hans Figlmüller: ich muss ein wenig ausholen. wir haben seit viereinhalb Jahren bereits am Flughafen ein kleines Daily Roast, das war ein bisschen ein Experi ment. Mein Bruder und ich muss ten das Familienunternehmen seit 2002 schleichend übernehmen. unser Vater hat eine Krankheit bekommen, und wir waren da mals auf der uni und standen vor der Entscheidung „verkaufen oder einsteigen“. wir haben versucht, Studium und Business gleichzeitig zu machen. und dadurch, dass wir zu zweit waren, ist das aufge gangen. Thomas F.: Fast aufgegangen. Hans F.: ich bin noch immer Student. Was haben Sie studiert? Thomas F.: BwL. Hans F.: handelswissenschaften. und wir haben 2004 das Figls, das ist der ehemalige heurige von meinem Vater im 19. Bezirk draußen, eröffnet. Als Bierlokal in einer weingegend. in der Studen tenzeit liegt einem das Bier ja näher als der wein. und deshalb haben wir ein großes Lokal mit vielen Mitarbeitern eröffnet, bei dem wir viel Lehrgeld bezahlt haben. Thomas F.: nichtsdestotrotz muss man sagen, es ist von Anfang an sehr gut gegangen. Es ist immer gut gegangen. Hans F.: Aber die Kosten, die Per sonalführung, Qualität – das mussten wir erst einmal erlernen. wir waren deshalb recht pessi mistisch gegenüber dem norma len Lokal eingestellt, damals. Des wegen haben wir am Flughafen versucht, ins coffeeshop und takeawayBusiness hineinzu schnuppern. Da haben wir wieder Vertrauen gefunden. und deswe gen haben wir angefangen, das nächste Lokal zu planen. „Wir haben viel Lehrgeld bezahlen müssen“, sagen Thomas und Hans Figlmüller (v. li.). wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 IntervIew „Schnitzel zu Hause zu machen, ist zu anstrengend“ Hans und Thomas Figlmüller. Die Gastro-Brüder schildern im Interview, warum ihre Expansion bisher eher chaotisch war, was sie aus den Fehlern ihrer Anfangszeit gelernt haben und warum sie selbst daheim keine Schnitzel essen. alten terminals zu renovieren und neue Gastrokonzepte reinzumachen. Thomas F.: wir haben immer gewusst, dass das kleinere Lokal bei den B-Gates, wo der alte terminal war, ein gewisses Ablaufdatum hat. und als vor bald zwei Jahren der Skylink in Vollbetrieb gegangen ist, haben sich im unteren Bereich die Passagierzahlen um siebzig bis achtzig Prozent reduziert. wir haben in der höchstzeit 18 bis 20 Mitarbeiter gehabt, und dann hatten wir nur noch acht. Hans F.: wir haben damals den herrn Rakesh Sardana kennengelernt. Der hat gesagt: „Glauben Sie mir, ich bin seit 30 Jahren am Flughafen. Am Flughafen tut sich jedes halbe Jahr was neues. Behalten Sie den Standort.“ Damals haben wir überlegt, ihn zu schließen. wir haben ihn behalten, und tatsächlich, ein Jahr später kam der Flughafen auf die idee, die eine Ausschreibung, du musst dich beeilen, weil die erste Runde geht nur noch drei tage!“ Dann haben wir uns auf den ein bisschen gewagten Plan eingelassen, zu probieren, beides zu bekommen, damit es vielleicht eines von denen wird. Es sind dann beide geworden. So ist die Expansionsstrategie entstanden, die keine große Strategie war, sondern eher zufällig entstanden ist. Thomas F.: und zum gleichen Zeitpunkt haben wir uns an die Ausschreibung vom Flughafen gemacht, die sich glücklicherweise etwas verzögert hat. Sonst wäre es wirklich etwas viel gewesen. Hans F.: wir hatten damals 150 Mitarbeiter, 100 sind dazugekommen. Das ist halt auch ein ziemlicher organisatorischer Sprung. Hat die Portokasse gekracht? Hans F.: und mehr, ja. vOn MeLAnIe MAnner Unsere Expansions strategie war keine große Strategie, sie ist eher zufällig entstanden. |7 Wie viele Mitarbeiter und Gäste hat der neue Standort? Hans F.: Etwa 20 Mitarbeiter. Der Pier west, wo wir sind, ist ja ein großes Do&co-Reich. wir haben versucht, eine Positionierung zu finden. wir sind also der schnelle coffeeshop. coffee und takeaway, wo wir uns auf ein paar Produkte spezialisieren, die gut funktionieren. unser Fokus ist ein guter Kaffee. Thomas F.: Kaffee, spannende Getränke die noch nicht so bekannt sind. Ein paar craft Biere. Die Spitzen liegen bei unseren Gästen bei tausend pro tag. Die stärksten tage sind Freitag und Montag, da es ein Businessterminal ist. Hans F.: Sie werden nicht glauben, wie viel Bier bei einem Flug konsumiert wird. Das untere Daily Roast verkauft an einem tag mit einer Bierleitung mehr Bier als wir in unserem Bierlokal Figls. weil sich jeder zweite Businessreisende zwei Bier reinzieht vor einem Flug. wir haben das erst in der Praxis bemerkt, als wir mit dem Bierfassl-Schlichten nicht nachgekommen sind. Deswegen ist Bier neben dem Kaffee dort ein großer Faktor. Wie sieht Ihre Expansionsstrategie aus? Wird es weitere Lokaleröffnungen geben? Hans F.: Recht wirr. Vor etwa drei Jahren gingen mein Bruder und ich in der Stadt spazieren, weil wir ein leichtes, modernes Kaffeehaus gesucht haben. Das gab es in der Form im ersten Bezirk fast gar nicht. wir haben gesagt, das wäre doch klass’, wenn wir das probieren würden. Dann hat sich das gut ergeben, dass der Doktor haslauer sein Lokal Limes am hohen Markt verkauft hat. Dort haben wir das Joma entwickelt. Das war so der erste Schritt nach dem Flughafen, wo wir uns gesagt haben: trauen wir uns wieder in die klassische Gastronomie! Am tag der unterschrift steh ich in der Dusche und mein handy läutet und läutet und läutet. Ruft mich ein Bekannter an und sagt: „Du, die Buddha Bar, die machen Wir streiten nicht öfters als einmal in der Woche mit einander. Wie viel haben Sie in den letzten Jahren in die Expansion gesteckt? Hans F.: Darüber reden wir ungern, weil es ein bissel weh tut. Aber es war etwas mehr, als erwartet. Vor allem, wenn man in einem alten haus anfängt, herumzubauen, dann kommen Kosten auf einen zu, die unerwartet sind. Thomas F.: im Joma zum Beispiel, das war sechs Jahre alt, und alles war neu. wir haben geglaubt, wir müssen es nur mehr einrichten für 500.000 bis 700.000 ¤. Das war überraschenderweise bei weitem nicht genug. Warum, was ist passiert? Thomas F.: wir hatten einen sehr spannenden und guten Architekten gefunden, der sehr detailverliebt ist und extrem hochwertig einrichtet und baut. und wir sind voll auf den Zug aufgesprungen. Wann wollen Sie die Investitionen der letzten Jahre denn drinhaben? Hans F.: Der letzten Jahre! Vielleicht nächstes Jahr. Thomas F.: in ein bis zwei Jahren. Ein nächstes Lokal ist also derzeit nicht geplant? Hans F.: wir sind immer mit irgendwelchen ideen schwanger. Aber über die kann man noch nicht groß reden. unser Ansatz ist, wir machen ein Lokal, weil bei uns irgendwo etwas fehlt. und uns fehlen in wien noch ein, zwei Konzepte. 8| wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 IntervIew Fotocredit Innenstadt-Gastronomen Thomas (mi.) und Hans Figlmüller (r.) im Gespräch mit WirtschaftsBlatt-Redakteurin Melanie Manner. Thomas F.: Zum Beispiel arbeiten wir an einem Konzept zum thema Grill. In der Innenstadt? Hans F.: Jaaa ... Thomas F.: Der Vorteil der innenstadt ist: wir haben hier auf dem Fleck vier Lokale innerhalb von 150 Metern, da beschäftigen wir 150 Mitarbeiter. Das ist von der unternehmensführung angenehm. Hans F.: Das heißt nicht, dass wir nicht vielleicht auch Lust hätten, irgendwann in Zukunft auch woanders etwas zu machen. Wie sind eigentlich die Aufgaben zwischen Ihnen aufgeteilt? Hans F.: ich rede mehr. Thomas F.: Genau. Die Aufgaben waren am Anfang gar nicht aufgeteilt. insofern hat sich in den letzten zwei bis drei Jahren ein bisschen mehr konkretisiert, wer was macht. ich bin zum Beispiel verantwortlich dafür, was wie auf den teller kommt. Hans F.: ich mach nicht den Rest! ich bin aber zahlenaffiner. ich komme oft mit irgendeiner idee daher, und dann hat mein Bruder das große Glück, das irgendwie in Form und in ein Konzept zu bringen. wir stimmen uns viel ab. Ist es schwierig, mit dem eigenen Bruder zusammenzuarbeiten? Hans F.: ich bin ja dreieinhalb Jahre älter als er, und meine Frau sagt immer, ich war total garstig zu meinem Bruder, als ich sie damals kennengelernt habe. Da waren wir ein bisschen über 20. Das hat sich, sobald wir begonnen haben, miteinander zu arbeiten, total gelegt. Thomas F.: ich glaube, wir versuchen, das Business halbwegs professionell, mit einer gegenseitigen wertschätzung zu führen. Hans F.: wir streiten nicht öfter als einmal die woche miteinander. Thomas F.: naja. Reden wir mal über Schnitzel. 2011 haben wir geschrieben, dass Sie 250.000 Schnitzel pro Jahr servieren. Wie viele sind es jetzt? Thomas F. nicht viel mehr, weil ja die Lokale damals schon gut gelaufen sind. Hans F. wir rechnen die Gesamtzahl aller Schnitzel nicht zusammen. Aber sie wird sicher gestiegen sein. Vielleicht um 15 Prozent. Aber wir sind noch nicht bei 1000 Figlmüller-Schnitzeln am tag, das weiß ich, weil das haben wir nur an Spitzentagen. Hat es Ihre Gästezahlen beeinträchtigt, dass der Plachutta hinter der Oper mit seinem Original Wiener Schnitzel Werbung macht? Thomas F.: nein. natürlich haben wir darauf geschaut. Es ist nicht so, dass das an uns vorbeigegangen wäre. Aber es ist eigentlich ein Kompliment an uns, dass er das Konzept eines Schnitzellokals macht. Das heißt, dass es irgendwie ja funktionieren muss. Hans F.: Es gibt im ersten Bezirk etwa 700 Lokale. ich schätze, 300 davon bieten österreichische Küche an. Vielleicht sogar 400. Von denen bieten dann 300 Schnitzel an. Einer mehr hat wirklich keine Auswirkungen. Thomas F.: wir sagen pro ta g m e h r e r e n h u n d e r t Reservierungen ab. Thomas F.: Menschenkenntnis dauert ein bisschen. wenn man ganz neu auf den Markt kommt und sich Leute sucht, die für einen in Führungspositionen arbeiten, dann ist das nicht so einfach, weil man das Gespür nicht hat und noch nicht zu 100 Prozent weiß, was man von der Person überhaupt will. Das hat sicher das eine oder andere Jahr gedauert. Essen Sie privat auch Schnitzel? Hans F.: ich habe zu hause noch nie ein Schnitzel gegessen. Thomas F.: noch nie. Hans F.: Ein Schnitzel zu hause zu machen, ist mir wirklich zu anstrengend. Die Autorin des Artikels erreichen Sie unter melanie.manner@wirtschaftsblatt.at Sie mussten am Anfang im Figls viel Lehrgeld zahlen. Was haben Sie denn gelernt? Hans F.: Gute Führungskräfte, gute Mitarbeiter sind enorm wichtig. Eine gute und straffe organisation, wo jeder weiß, was er tun soll. wir sind damals gerade von der uni gekommen. wir haben geglaubt, ein Lokal lässt sich so führen, wie wir es damals als Gast überall gesehen haben. Das hat so nicht funktioniert. Und wie sieht es mit Ihren privaten Plänen aus? Wollen Sie zu Ende studieren? Hans F.: Ja, heuer im herbst geht es wieder los. ZUR PERSON n Hans und Thomas Figlmüller sind 39 und 36 Jahre alt. Mit WUStudium im Rücken haben die Gastronomen seit 2004 das Familienimperium ausgebaut – von drei auf sieben Lokale. n 2004: Umbau des Heurigenlokals Figlmüller in Grinzing zum Wirtshaus Figls mit Biergarten n 2010: Daily Roast am Flughafen n 2012 Eröffnung des LifestyleCafés Joma am Hohen Markt n 2014 Eröffnung des Wirtshauses Lugeck am Lugeck n 2015: Zweites Daily Roast 10 | wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Unternehmen PORTRÄT „Ich bin ein harter Verhandler“ Peroutka π Als Vorstand der Altstoff Recycling Austria AG muss sich Werner Knausz gegen neue Mitbewerber behaupten. „Wer gegen Veränderungen mauert, wird irgendwann von der Mauer erschlagen.“ VOn meLAnIe mAnner AM RADAR MARiAhiLF. ARA-Vorstand werner Knausz wirkt betont entspannt und unter Strom zugleich. Soeben hat die Altstoff Recycling Austria AG das Recycling-Megaprojekt Song contest über die Bühne gebracht. Jetzt geht es darum, mit vier Mitbewerbern um die Marktanteile zu kämpfen. Anfang 2015 erfolgte die Marktöffnung im haushaltsbereich. Die ARA setzt 145 Millionen € um. „unsere Führungskräfte müssen alle sechs Monate eine neue idee bringen. Deswegen ist bei uns kein Stillstand“, sagt Knausz. Er sieht seine Aufgabe an der Spitze von 100 Mitarbeitern darin, „nichts mehr arbeiten zu dürfen“, nur die weichen richtig zu stellen. Könnte er das Recyclingsystem neu erschaffen, würde er „kurzfristig gar nichts“ machen. Das JUNGUNTERNEHMER PORTRÄT Gründerinnen analysieren Standorte Sich auch um Dinge zu kümmern, die ihn nichts angehen, ist das Networking-Credo von Werner Knausz. System laufe gut, die Recyclingbeteiligung der Österreicher liege bei 96 Prozent. im Gegensatz zu anderen Ländern gebe es keinen Kampf mit dem kommunalen Sektor. „Aber natürlich härteste Verhandlungen um Geld.“ Zug zum Tor Knausz traut man härte zu. Bei der Fusion von acht tochtergesellschaften in die ARA AG 2008 blieben von zwölf chefs nur zwei übrig: der langjährige ARoGeschäftsführer Knausz und ARGEV-chef christoph Scharff. Dieser lobt Knausz’ Zug zum tor: „Er kniet sich in Dinge hinein, bis er jedes Detail verstanden hat.“ Knausz sagt: „ich glaube, ich bin ein harter Verhandler. Ein guter Verhandler. Aber ein noch besserer netzwerker.“ Viele würden darunter verstehen, nur anzurufen, wenn sie etwas brauchen. „ich kümmere mich aber um viele Dinge, die mich nicht unbedingt etwas angehen.“ Einer Mitarbeiterin, deren Mutter dringend einen Pflegeplatz brauchte, habe DÖBLinG. „Raumbezogene Auftragsstudien“ in Österreich sind das Spezialgebiet der Gründerinnen Petra Perwein und Verena Steidl. Die Geografie-Absolventinnen mit Studienzweig Raumforschung und Raumordnung haben etwa für „einen großen Bankenkunden“ eine Standortanalyse über zwei GrundstüPetra Perwein (l.) cke in wien durchgeführt. Dort plant der und Verena Steidl Konzern wohnprojekte. wer ein Pregründeten die Raumstudien OG. mium-Paket bucht, für den gibt es neben den reinen Daten auch eine Analyse, wohin sich zum Beispiel die Bevölkerung entwickelt, wie sich das Viertel verändert. 1100 € kostet eine mittelmäßig komplexe Analyse. „oft haben Kunden einfach nicht die Zeit, das selbst zu recherchieren“, sagt Perwein. er etwa mit einem Anruf am nächsten tag einen verschafft. Ruhe holt sich der 56-Jährige bei Skitouren und beim Kochen von Sechs-Gänge-Menüs. Zurücklehnen geht aber nicht. in den nächsten drei Jahren muss Service-tochter ARA Plus jene umsätze zurückholen, die im Kerngeschäft verlorengehen. „wer gegen Veränderungen mauert, wird von der Mauer erschlagen.“ Die Autorin des Artikels erreichen Sie unter melanie.manner@wirtschaftsblatt.at Foltin π wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Unternehmen | 11 BAU Gute Auftragslage, schlechte Preise Foltin π Meidlinger Gerüstbau kann über mangelnde Aufträge nicht klagen. Doch der Preisdruck in der Branche nimmt zu, sagt Ferdinand Pierer, Chef des Traditionsunternehmens. Äußerst präsent in Wiens Stadtbild: Unzählige Fassaden sind von Meidlinger Gerüstbau eingerüstet. VOn AnSGAr GerSmAnn MEiDLinG. Die Gerüstbauer ha ben bis oktober hochsaison – wer durch wien geht, kann das leicht an den unzähligen eingerüsteten Fassaden erkennen. Das 80 Jahre alte Familienunternehmen Meid linger Gerüstbau versucht, sich trotz wachsender Konkurrenz und Lohndumping in der Bau branche zu behaupten. „wir spüren die wirtschafts krise“, erläutert Geschäftsführer Ferdinand Pierer die Lage seines unternehmens. „Eine große Re novierungswelle gab es vor fünf bis sechs Jahren, als die Gemein debauten saniert wurden. Jetzt wird gespart. Außerdem können sich sozial Schwache eine top sanierte Gemeindebauwohnung nicht leisten.“ Kleinere Kuchenstücke Mit seiner Gerüstbaufirma kon zentriert sich der unternehmer auf die Revitalisierung, auf Privat kunden und auf Aufträge der öffentlichen hand in wien und umgebung. Dabei setzt Pierer auf Qualität und Service. Besonders in den eng bebauten innerstädti schen wiener Bezirken braucht es Fachpersonal für den Aufbau der Gerüste. Die Metropolregion ent wickelt sich zum hotspot. Deut lich mehr unternehmen versu chen, hier Geld zu verdienen: „Es ist zwar genug Arbeit hier, aber es ziehen viele neue Firmen zu, und alle wollen etwas vom Kuchen abhaben“ sagt Pierer. immer mehr Firmen setzen auf Subunternehmer, um die Kosten niedrig zu halten: „Mitbewerber fahren mit Billigarbeitern aus anderen EuLändern. hier gibt es große Möglichkeiten, die so schwer wiegenden Lohnkosten zu umschiffen. Die Auftragslage ist gut zu schlechten Preisen“, so der Geschäftsführer von Meidlinger Gerüstbau. Zudem plädiert Pierer für eine schärfe Überprüfung der Branche: „Es wäre wichtig, dass auch die Fremdgerüste überprüft werden. Die Baumeistergerüste entsprechen oft nicht den Vor schriften.“ insgesamt verfügt das unter nehmen über Gerüste mit einer Gesamtfläche von 250.000 Quad ratmetern. Diese Fläche wird insgesamt im Jahr an den ver schiedenen Standorten zwei Mal auf und abgebaut. Konstanter Umsatz trotz des schwieriger werdenden Marktes gelingt es Meidlinger Gerüstbau, den umsatz zu halten: „wir fahren immer gleich“, sagt Pierer, „wir haben einen umsatz zwischen sechs und sieben Mil lionen € im Jahr“. Auch in Zukunft will das schuldenfreie unternehmen das Volumen halten. Diesen umsatz erwirtschaftet das in den 30er Jahren gegründete unternehmen mit ungefähr 40 eigenen und 30 fremden Mitarbeitern. Den Autor des Artikels erreichen Sie unter wien@wirtschaftsblatt.at ANZEIGE 12 | wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Unternehmen SPIELZEUG Kollin GmbH lässt harte Startphase hinter sich Peroutka π hiEtZinG. Aller Anfang ist schwer, vor allem, wenn es sich um ein noch unbekanntes Produkt handelt: „Eine Versicherung ist viel leichter zu verkaufen als unser Baustein. Denn trotz viel Konkurrenz muss ich bei einer Versicherung das Produkt nicht erklären“, sagt Erich Kollin, inhaber der Kollin Gmbh aus wien-hietzing. Den von ihm erfundenen dreidimensionalen Baustein namens Er-Stone müsse man hingegen „erst angreifen, um ihn zu begreifen“. Daher war Kollin zwei Jahre nach Start der Firma nahe dran, aufzugeben. im Vorjahr aber setzte ein Aufwärtstrend ein. „und jetzt, nach dreieinhalb Jahren, sind wir so weit, dass wir unsere investitionen herinnen haben.“ Schließlich steckt in dem Baustein, der sozusagen die österrei- Deutschland. heuer ist geplant, den Vorjahresumsatz zumindest zu halten. Dafür will das unternehmen, in dem neben Erich Kollin auch Gattin Sissi und tochter nicole Fara mitarbeiten, Personal aufstocken: Gesucht wird ein handelsvertreter, der den Spielstein in Kindergärten und horten vertreibt. Diese sind schon jetzt hauptabnehmer des Steins, der im Gegensatz zu Lego ohne Anleitungen auskommt und auf die Kreativität der Kinder setzt. Vermarktet wird über pädagogische Messen sowie – zu 20 Prozent – über das internet. im Spielzeughandel habe man hingegen wenig chance. Grund dafür ist Kollin zufolge wiederum das weitgehend unbekannte Produkt. [ds] chische Alternative zu Lego darstellt, viel Entwicklungsarbeit. Drei Jahre hat es laut Kollin gedauert, bis der Spielstein so ausgereift war, dass stabile türme errichtet werden können und die Qualität des Steins stimmt. Er wird von den Firmen Rohrmoser in wien-Penzing sowie Ellmauthaler in Günselsdorf (nÖ) hergestellt. „Mir wurde auch angeboten, in china produzieren zu lassen, aber ich lege wert darauf, dass der Baustein zu 100 Prozent aus Österreich stammt“, sagt Kollin. Mitarbeiter gesucht „Made in Austria“ macht sich nun auch bezahlt: nachdem der umsatz 2013 erst bei 58.000 € lag, wurden 2014 mit 544.000 verkauften Steinen bereits 141.000 € umgesetzt, gut fünf Prozent davon in Erich Kollin lässt seine Spielsteine in Österreich fertigen. wien@wirtschaftsblatt.at ANZEIGE AGENTUR Grassmugg AG gibt neue Aktien aus Frankl Vom Künstler zum Agenten: Christoph Grassmugg. MARGAREtEn. Die wenigen Zeitzeugen, die ihn auf der Bühne sahen, erinnern sich bis heute an den schlechtesten Kabarettisten, den sie je zu Gesicht bekamen. Die Einsicht, für diesen Beruf untauglich zu sein, war, wie christoph Grassmugg sagt, „eine der schwersten Erfahrungen“ seines Lebens. Zehn Jahre nach der Mutation vom Künstler zum Künstlerbetreuer führt er mit seiner Agentur Grassmugg AG, die Personen wie christoph Fälbl und Alfons haider vertritt und promotet, die vierte Kapitalerhöhung durch. 28.500 neue Aktien werden von der AG ausgegeben. ihre Zahl wird so auf 114.000 erhöht (+33 Prozent). Bis Ende Mai konnten die 14 Altaktionäre, dabei mit ihrem Bezugsrecht begünstigt, neue Aktien erwerben. Grassmugg bleibt, da er sein Bezugsrecht eingelöst hat, mit rund 30 Prozent Mehrheitsaktionär. nun können neue investoren noch bis 19. Juni neue Aktien zum Preis von 3,75 € per E-Mail unter kapitalerhöhung@grassmugg.ag zeichnen. Grassmugg ist zuversichtlich, dass die Zeichnungsperiode vorzeitig geschlossen wird. insgesamt sollen so rund 100.000 € in die AG fließen. Der umsatz der Agentur lag bei etwa 400.000 €. Der Gewinn betrug im Bilanzjahr 2013/14 rund 30.000 €. Mit dem neuen Kapital will Grassmugg in vier neue Start-upunternehmen in den Bereichen Live-Event, Audio/Video, tourmanagement, content (Regisseure, Autoren, texter) investieren. Die AG fungiert als holding und will mittelfristig ein größeres Angebotsspektrum abdecken. [sec] wien@wirtschaftsblatt.at wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Unternehmen | 13 TOURISMUS Russen, die seltene Gäste-Spezies Foltin π Nach einem Gäste-Minus von 14 Prozent im Vorjahr soll sich die Talfahrt bei russischen Ankünften in Wien heuer weiter beschleunigen. Touristiker beackern neue Märkte, beispielsweise die USA. VOn ChrIStIAn SeC O bwohl der tourismusdestination wien laut dem halbjährlich erscheinenden Vienna tourist index (Vti) in diesem Sommer wieder einmal neue Rekordhöhen vorhergesagt werden (+4,7 Prozent Ankünfte gegenüber 2014), sieht es nicht auf allen herkunftsmärkten rosig aus. Der russische Gast wird immer mehr zur seltenen Spezies. So sollen, laut dem Vti in diesem Sommer (April bis September) 41,5 Prozent weniger Russen wien besuchen als noch im Vorjahr. Der Luxussektor sucht daher neue Absatzmärkte. während die Gästezahl in wiener hotels von Jänner bis April insgesamt um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum anstieg, verzeichneten die Luxusherbergen als einzige hotelsparte ein kleines Minus (-0,8 Prozent). „Das flaue Ergebnis des Luxussektors hängt klar mit den Russen zusammen“, meint dazu Vera Schweder, Sprecherin von wien-tourismus. Talfahrt hält an in den ersten vier Monaten dieses Jahres betrug der Rückgang bei den russischen Gästen 35 Prozent. Seit dem topniveau 2013 zeigen die Zahlen für den russischen Quellmarkt stark nach unten. 2014 betrug das Minus jedoch noch vergleichsweise moderate 14 Prozent. heuer soll mit mehr als 40 Prozent Minus die talfahrt noch beschleunigt werden. und diese „wird noch ein weilchen andauern“, glaubt Schweder. Fast schon glimpflich davongekommen ist das hotel imperial mit einem Minus von 20 Prozent Kaufkräftige russische Gäste lassen dieser Tage in Wien auf sich warten. Das bleibt bis auf Weiteres auch so. bei den russischen Gästen, wie Sprecherin Daniela Stoppel verkündet. Den Einbruch im Russensegment konnte man aber kompensieren, so Stoppel. nicht zuletzt deshalb, weil sich das imperial bei seinen Marketing-Bemühungen verstärkt auf die uSA konzentriert hat. „wir hatten ein Gästeplus von 18 Prozent aus den uSA“, so Stoppel. Amerika entdeckt Wien insgesamt stieg das Gästeaufkommen aus den uSA um 13 Prozent. Der günstige Euro sowie neue Direktfluganbindungen zwischen den uSA und wien haben für diesen Anstieg gesorgt, so Schweder von wien-tourismus. Auch der Zuwachs von Gästen aus Ländern mit hoher nachfrage nach Exklusivität wie Saudi-Arabien (+26 Prozent) oder den Vereinigten Arabischen Emiraten (+24 Prozent) halfen zumindest teilweise den Luxushäusern, die Ausfälle aus Russland zu kompensieren. Auf die Marketingaktivitäten habe die aktuelle Russlandkrise keine Auswirkungen: „Für uns gilt: Business as usual“, meint Schweder. Es ist wichtig, stark im Bewusstsein der russischen Klientel verankert zu bleiben, so Schweder. Für das imperial gilt dasselbe. „wir fahren unsere Aktivitäten für Russland nicht zurück“, sagt Stoppel. um allgemein noch mehr Gäste nach wien zu locken, will wientourismus bei seinen Bemühungen verstärkt potenzielle Erstbesucher ansprechen. Mit einer – laut dem wiener tourismusverband – wiederbesuchsrate von 60 Prozent würde ein Erfolg in die- sem Segment ein Perpetuum mobile für die tourismusbranche in Gang setzen. Mit der seit 2009 bestehenden werbelinie „wien – jetzt oder nie“ wollen die touristiker als hauptzielgruppen vor allem die 20- bis 39-Jährigen sowie die 40- bis 59-Jährigen mit mittlerer bis höherer Bildung ansprechen. Den Autor des Artikels erreichen Sie unter wien@wirtschaftsblatt.at ANZEIGE 14 | wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Unternehmen NEU IM GESCHÄFT HG WIEN OMTEL Sharaf Einzelunternehmen, Taborstraße 11, 1020 Wien, FN 434018m. Inh.: Komal Sharaf. Esparadise.com Einzelunternehmen, Czerningasse 4/209, 1020 Wien, FN 434071s. Inh.: Leonid Fuks. obwalt - Immobilienverwaltung Gesellschaft mbH, Schlösselgasse 26, 1080 Wien, FN 434026z. GF+GS: Natascha Führer. Adria Fliesenleger OG, Allerheiligenplatz 14/18, 1200 Wien, FN 433931i. GS: Ilija Kristic, Nikica Gelo, Igor Radovic, Filip Kekic, Petar Kristic, Zeljko Zivkovic. EUROMÜNZEN DIREKT Einzelunternehmen, Schönbrunner Allee 37a-39b/1/13, 1120 Wien, FN 434074w. Inh.: Kalevi Helo. qi ma Advisory Services Einzelunternehmen, Sebastian-KneippGasse 12/3-4, 1020 Wien, FN 433309w. Inh.: Mag. Stephan Richter. AIO VI Alpha GmbH, Lugeck 7/1/17, 1010 Wien, FN 433844g. GF: Mag.(FH) Christian Wernigg, Dr. Stefan Ausch. GS: AIO III GmbH. AIO VI Beta Gesellschaft mbH, Lugeck 7/1/17, 1010 Wien, FN 433845h. GF: Mag.(FH) Christian Wernigg, Dr. Stefan Ausch. GS: AIO III GmbH. Alles Käse Einzelunternehmen, Iselgasse 1-3/4/3, 1210 Wien, FN 433140x. Inh.: Katarzyna Anna Kupaj. BGO Beteiligungsverwaltungs GmbH, Walfischgasse 5, 1010 Wien, FN 433778i. GF: Dr. Martin Bartenstein, Mag. Kerstin Gelbmann. GS: grosso holding Gesellschaft mbH, Bartenstein Holding GmbH. DEFASE Handels Gesellschaft mbH, Eschenbachgasse 11, 1010 Wien, FN 433607h. GF+GS: Sergio Del Fabbro. Eroica Capital Asset Management Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Salztorgasse 2/Top 6, 1010 Wien, FN 433782s. GF: Mag. Stefan Donner. GS: IEV Investment Entwicklung & Vermietung AG. Florian Klimowitsch Real Big Living Einzelunternehmen, Wiedner Gürtel 8, 1040 Wien, FN 433379y. Inh.: Florian Klimowitsch. Gegenbauer Elektrotechnik Gesellschaft mbH, Gentzgasse 79, 1180 Wien, FN 433499z. GF+GS: Robert Gegenbauer. GS: Daniel Gegenbauer. GE-MAKI BAU Gesellschaft MBH, Jägerstraße 12, 1200 Wien, FN 433366d. GF+GS: Vida Zecevic. GS: Branka Kostic. Germinal Consulting GmbH, Danhausergasse 8, 1040 Wien, FN 433574i. GF+GS: Mag. Markus Enzenhofer. Rojas & Komuda Immobilientreuhand GmbH, Billrothstraße 64/4B, 1190 Wien, FN 433437h. GF+GS: Klaus Rojas Pineda. GS: Sebastian Komuda. SASR Achtundsechzigste Beteiligungsverwaltung GmbH, Schottenring 19, 1010 Wien, FN 433496w. GF: Dr. Alexander Popp, Mag. Jakob Kisser. GS: Schönherr Rechtsanwälte GmbH. SASR Neunundsechzigste Beteiligungsverwaltung GmbH, Schottenring 19, 1010 Wien, FN 433495v. GF: Dr. Alexander Popp, Mag. Jakob Kisser. GS: Schönherr Rechtsanwälte GmbH. Golden Lion Investment GmbH, Kärntner Ring 5-7, 1010 Wien, FN 432805d. GF+GS: DI Kumars Taheri-Tafreshi. third generation Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Wipplingerstraße 6-8, 1010 Wien, FN 432742k. GF+GS: Elisabeth Wu, MSc, Yi Ke Liu, BA. Grogger Bistro OG, Mozartgasse 9/1, 1040 Wien, FN 434015h. GS: Zsuzsanna Grogger, Dr. Wolfgang Grogger. Valid Immobilien Bewertung GmbH, Taborstraße 8B, 1020 Wien, FN 431611y. GF+GS: Mag. Barbara Preglej. Katharina Jesenko KG, Sonnenallee 40/Stiege 1/Top 3, 1220 Wien, FN 433843f. GS: Mag. Katharina Maria Jesenko. KOMM: MMag. Anibal Federico Munoz, LERNQUADRAT OG. VMF Restaurant Betriebs Gesellschaft mbH, Elisabethstraße 4/5/10, 1010 Wien, FN 433869v. GF: Christian Voithofer. GS: VMF Consulting GmbH, CNC Investment GmbH & Co KG. Ad.Affairs GmbH, Dörfelstraße 4, 1120 Wien, FN 433810g. GF: Rene Hentschel. GS: Ad.Affairs GmbH. AT Intertrade GmbH, Jordangasse 7/12, 1010 Wien, FN 433811h. GF: Mag. Ludwig Sonnleitner. GS: BMCI Holding GmbH. C102 dclimmo KG, Hegergasse 7/16, 1030 Wien, FN 433787y. GS: Karl Cermak. KOMM: Mag. Gerald Müller. CB Living Immobilien Geselschaft mit beschränkter Haftung, Armbrustergasse 10, 1190 Wien, FN 433729m. GF+GS: Claus Breulmann, Susanne Walcher. CE Trust Privatstiftung, Tegetthoffstraße 7/3, 1010 Wien, FN 433636a. Vors: Mag. Franz Teufl, Dr. Sonja Schindlholzer, Stefan Rutter. CHILLI ISLAND Gesellschaft mbH, Lamezanstraße 10, 1230 Wien, FN 433554f. GF+GS: Alexandra-Isabella Kraft. GS: Bernhard Billmair, Daniel Riegler, leisure communication Kommunikationsagentur Ges.m.b.H. Christian Wolf Tischtennis OG, Postgasse 2, 1010 Wien, FN 433455i. GS: Christian Wolf, Artur Grill. CSIT COMPUTERSUPPORT und Informationstechnik GmbH, Pfarrgasse 61/10/6, 1230 Wien, FN 433549y. GF+GS: Otto Mödritscher. Phow OG, Kolschitzkygasse 15/13, 1040 Wien, FN 433765s. GS: Wolfgang Renz, Philipp Weisskopf. Donaulände 16 Hainburg Projektentwicklungs GmbH, Baumannstraße 4/11, 1030 Wien, FN 432737d. GF: Peter Chrum. GS: ChP Invest, s.r.o. Prok.: Peter Priputen. EatHappy To Go Österreich GmbH, Kohlmarkt 8-10, 1010 Wien, FN 433938w. GF: Harald Sükar. GS: FCF Holding GmbH, MPM GmbH. Evalina Einzelunternehmen, Laudongasse 7/12, 1080 Wien, FN 433926b. Inh.: Mag. Eva Brummeir. FFB - Wettvermittlungs GmbH, Ottakringer Straße 26/1+2, 1160 Wien, FN 433498y. GF+GS: Florian Bernsteiner. Huamin Investment & Trading GmbH, Grangasse 4/1, 1150 Wien, FN 433937v. GF+GS: Yongmin Jiang. REFTISS KG, Parkring 10, 1010 Wien, FN 432782w. GS: Ismail Kantarci. KOMM: Abdülhalim Kaja. sk architektur & stadtplanung Einzelunternehmen, Mariahilfer Straße 93/2/24, 1060 Wien, FN 433032m. Inh.: Arch.Mag. Arch. Susan Kraupp. Tamm Oil Trading GmbH, Liechtensteinstraße 57, 1090 Wien, FN 433708g. GF+GS: Dr. Hans-Jörg Tamm. TQSR Immobilien GmbH, Gaudenzdorfer Gürtel 77, 1120 Wien, FN 433624h. GF: Dr. Dieter Spranz. GS: THEOPHIL Holding GmbH. E R Ö F F N E T E I N S O LV E N Z E N HG WIEN Arch. DI Herbert Beier Ziviltechnikergesellschaft mbH., Puchsbaumgasse 23, 1100 Wien, FN213092x. MV: Dr. Eva Riess, 1080 Wien. (K) UNITECH Beteiligungsverwaltung GmbH in Liqu. (vormals: 1030 Wien, Lothringerstr.14), Larochegasse 14, 1130 Wien, FN337313z. MV: Dr. Thomas Engelhart, 1030 Wien. (K) FREYUNG 4 Restaurantbetriebs Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Freyung 4, 1010 Wien, FN378087k. MV: Dr. Stephan Riel, 1030 Wien. (SV) Christian Günter, Vinzenzgasse 24, 1180 Wien, Einzelfirma. MV: Mag. Petra Diwok, 1030 Wien. (K) Trade Tonea KG, Absberggasse 29/1/38, 1100 Wien, FN330899t. MV: Dr. Matthias Klissenbauer, 1010 Wien. (K) Verein Menschen im Mittelpunkt, Grinzinger Allee 26/Top 1-3, 1190 Wien, ZVR079073442. MV: Mag. Martin Honemann, 1030 Wien. (K) ATM Trockenbau Gesellschaft mit beschränkter Haftung, zHd GF Dragan Pavlovic, Schuhmeierplatz 15, 1160 Wien, FN411535z. MV: Dr. Richard Proksch, 1030 Wien. (K) Memos KG, Kirchengasse 22/G, 1070 Wien, FN339497k. MV: Mag. Beate Holper, 1010 Wien. (K) FSM-Bau Gesellschaft mbH, Siebenbrunnengasse 44, 1050 Wien FN355969i. MV: Dr. Georg Kahlig, 1070 Wien. (K) Hasan Dinc Friseur, Schellhammergasse 11, 1160 Wien, Einzelfirma. MV: Mag. Dr. Peter Sommerer, 1010 Wien. (K) Optima Haustechnik Gesellschaft mbH, Kalvarienberggasse 65/2a, 1170 Wien, FN386976h. MV: Mag. Daniel Lampersberger, 1030 Wien. (K) SQUEEN Fashion GmbH, Keplerplatz 15 Top 3, 1100 Wien, FN371989v. MV: Dr. Christiane Pirker, 1120 Wien. (K) Leopold Bauer, An der Liesing 2-34/9/3, 1230 Wien, Einzelfirma. MV: Mag. Beate Holper, 1010 Wien. (K) Immo X Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Sterngasse 3/2/6, 1010 Wien, FN336305t. MV: Dr. Christian Bachmann, 1010 Wien. (K) Radenko Dakic Estrich, Wielemansgasse 18-22/1/8, 1180 Wien, Einzelfirma. MV: Mag. Andrea Eisner, 1030 Wien. (K) Glass Gallery GmbH, Schönbrunner Allee 66/2, 1120 Wien, FN386920a. MV: Dr. Stefan Langer, 1030 Wien. (K) Peter Mosbacher Vermögensberater, Arnethgasse 14/7/25, 1160 Wien, Einzelfirma. MV: Dr. Erwin Senoner, 1070 Wien. (K) Janos Kiss, Lorenz-Bayer-Platz 18/11, 1170 Wien, Einzelfirma. MV: MMag.Dr. Christian Hahn- Gergely, 1030 Wien. (K) Simply Green Gesellschaft mbH, Widerhofergasse 5/24, 1090 Wien, FN397312h. MV: Dr. Stephan Riel, 1030 Wien. (K) kross & knusprig frühstücks- catering gesellschaft mbh, Peter Kaisergasse 10/2, 1210 Wien, FN276905p. MV: Dr. Hannelore Pitzal, 1040 Wien. (SV) LKW-Moses Gesellschaft mit beschränkter Haftung, vormals: 1020 Wien, Seitenhafenstraße 15, Seitenhafenstraße 17/Objekt F31, 1020 Wien, FN389984g. MV: Mag. Christian Podoschek, 1010 Wien. (K) LABORA Beteiligungs- und Vermögensverwaltungs GmbH & Co KG (vorm:Dr. Heinrich Schuster Beteiligungs-, Fenzlgasse 22, 1150 Wien, FN427084s. MV: Dr. Felix Stortecky, 1010 Wien. (K) MT Handels Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Graf Starhemberggasse 5/2/3, 1040 Wien, FN403011p. MV: Dr. Stephan Riel, 1030 Wien. (K) GASTROWOLF Handelsgesellschaft mit beschränkter Haftung, Schönbrunnerstraße 182/2, 1120 Wien, FN394623d. MV: Mag. Dr. Philipp Dobner, 1070 Wien. (K) Rudolf Werner Schröpfer 2201 Gerasdorf, Hugo Schuran Weg 6, Quellenstraße 100/8, 1100 Wien, Einzelfirma. MV: Mag. Andrea Eisner, 1030 Wien. (K) (K) = Konkurs, (SV) = Sanie rungsverfahren, (SVE) = Sa nierungsverfahren mit Eigen verwaltung. Forderungen kön nen u.a. beim Kreditschutzver band, 1120 Wien, Wagenseil gasse 7, angemeldet werden. Tel: 050 18701000, Fax: 050 187099 1000; www.ksv.at wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 KonjunKtur | 15 UMFRAGE Vorausgedacht ... Jeden Monat bitten wir Unternehmer und Manager aus führenden Betrieben um ihre Meinung zu dringlichen Fragen in den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Politik oder Forschung. Darüber hinaus geben diese regionalen Entscheider eine Schnelleinschätzung zur aktuellen Konjunkturlage. Österreich hinkt beim Thema Innovation laut aktuellem EU-Bericht hinterher. Welche Maßnahmen müssen gesetzt werden, um gegenzusteuern? MARcuS wEiXELBERGER GF GEKKo it-SoLutionS StV. GEnERALDiREKtoRin wiEnER StÄDtiSchE FRAnZ J. KoLoStoRi GESchÄFtSFÜhRER EYEPin GMBh ViKtoR wAGnER GF REiwAG FAciLitY SERVicES ■ In der IT-Branche sind wir auf die intelligentesten und kreativsten Köpfe angewiesen, die Neues erschaffen und ständig weiterentwickeln. Fehlen diese Menschen in Österreich, sind jegliche Innovation und Wachstum gefährdet. Ausgezeichnete Ausbildung und internationale Rahmenbedingungen müssen für diese High-Performer geschaffen werden. ■ Am wichtigsten ist, in Österreich ein positives Klima zu schaffen, in dem Unternehmen die Chance haben, Ideen zu entwickeln und auch umzusetzen. Wenn es dieses gibt, wird auch der Mut zur Innovation steigen. Natürlich wäre es förderlich, wenn es auch von Seiten der Politik Unterstützung gäbe, damit Unternehmen der innovative Schritt erleichtert wird. ■ Innovation ist die Triebfeder unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Österreich hat in den letzten Jahren viele F&EProjekte zurückgestellt, um einzusparen. Das ist kurzfristig gedacht und rächt sich sehr schnell. Für KMU und Start-ups ist es wichtig, unbürokratisch an Anschubförderungen für Innovationsprojekte zu kommen. Etwas mehr Mut würde nicht schaden. ■ Die Steuerreform darf nur als erster Schritt betrachtet werden: Wirkliche Reformen haben zu folgen. Die Steiermark zeigt es in einigen Bereichen mutig vor. Viele Bürgermeister sind in der kaufmännischen Führung überfordert, gehen oft gefährliche Risken aus politischen Überlegungen ein und verursachen Schulden, welche Finanzierungen für Innovationen verhindern. ! ! JuDit hAVASi RichARD Vertrauen und Investitionswillen. Um die Zukunft zu meistern, brauchen wir eine Entlastung und Flexibilisierung des Faktors Arbeit bei gleichzeitigen Investitionen im Sektor Bildung. ! GF EVVA SichERhEitStEchnoLoGiE GMBh ■ Fehlende Reformen und massiv gestiegene Steuer- und Abgabenbelastungen lassen Österreich in internationalen Rankings absacken. Ein wirtschaftsfreundlicheres Klima schafft ! StEFAn EhRLichADÁM auch für das Vorantreiben von Innovationen nützen würden. ! GF wALtER hEinDL GESMBh ■ Wir würden es außerordentlich begrüßen, wenn es die Möglichkeit der „vorzeitigen Abschreibung“ wieder geben würde. Wir sind uns sicher, dass etliche Unternehmen dies verstärkt ! AnDREAS hEinDL Wie entwickelt sich die Konjunktur? Felicitas Matern, Newman, Beigestellt, Spiola, Eyepin, Gekko 16 | wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Familienunternehmen EXPERTENTIPP IT-SICHERHEIT Hackerangriffe erfolgreich abwehren Die Anzahl an spektakulären Datendiebstählen hat sich laut aktueller KPMG-Studie in den vergangenen zwei Jahren nahezu verdoppelt. Dabei reichen die Ziele der hacker von Betriebsspionage über Diebstahl von personenbezogenen Daten bis hin zu Erpressung. unternehmen werden aus verschiedenen Gründen zum opfer. oft ist die Konkurrenz an Forschungsergebnissen, Qualitätsdaten der Produktion oder Ausschreibungsinformationen interessiert. Beauftragte hacker platzieren zielgerichtet ein Schadprogramm, das sich im unternehmenssystem verteilt und dieses nach Datenbanken, Projektverzeichnissen und EMail-Daten durchsucht, die anschließend oft unbemerkt ins internet kopiert werden. Geringe Sicherheitsniveaus. in anderen Fällen werden unternehmen ausgewählt, bei denen der cyberangriff aufgrund eines geringen Sicherheitsniveaus erfolgversprechend ist. Die unternehmen werden über voll automatisierte Scans, die permanent über das internet ausgeführt werden, identifiziert. wenn zum Beispiel ein Serversystem nicht regelmäßig upgedatet wird, ist es den Angreifern möglich, die Gewalt darüber zu erlangen. unternehmen können hier bereits mit einfachen Mitteln cyberangriffen vorbeugen. wenn technische Absicherungsmaßnahmen bereits implementiert worden sind, überschätzen viele unternehmen deren Schutz. cyberkriminelle verbessern ihre techniken zunehmend, und erfolgreiche Einbrüche werden oft nicht bemerkt, sondern als normaler it-Ausfall behandelt. Da die hacker lediglich einen Angriffspunkt im System finden, die unternehmen hingegen alle Schwachstellen vermeiden müssen, ist der Aufwand für einen erfolgreichen Angriff viel geringer als jener, sein unternehmen zu schützen. Erschwerend kommt hinzu, dass die it-Abteilungen bemüht sind, nach Systemunregelmäßigkeiten oder -ausfällen möglichst rasch den Geschäftsbetrieb wiederherzustellen. Doch zur Erkennung eines cyberangriffs sind oft umfassende Analyseschritte notwendig. Die Experten – sogenannte cyberforensiker – suchen in den verfügbaren Systemdaten nach der nadel im heuhaufen, um die Existenz eines Angreifers aufzudecken. Erst durch die genaue Aufarbeitung kann festgestellt werden, wo der wahre Schaden liegt und ob rechtliche Verpflichtungen zu erfüllen sind. Denn sobald während eines cyberangriffs personenbezogene Daten wie etwa Kreditkarteninformationen betroffen sind, muss eine Meldung nach dem Datenschutzgesetz erstattet werden. Familienunternehmen sollten sich darüber im Klaren sein, wo sich ihre wichtigsten informationen befinden. Zudem ist es notwendig, Verantwortliche für informationssicherheit sowie adäquate Schutzmaßnahmen zu definieren. Die widerstandsfähigkeit gegen cyberangriffe zu erhöhen gelingt nur dann, wenn die it-Sicherheit im unternehmen den entsprechenden Stellenwert bekommt und die unternehmensleitung einen regelmäßigen Lagebericht erhält. Externe Audits bringen innovative ideen zur Abwehr mit ein. YAnn-GEoRG hAnSA Partner KPmG Mit der Firewall Die Spedition G. Engl mayer hat sich auf die wachsende Bedrohung im Internet vorbereitet: Nach dem das Unternehmen in ausfallsichere Systeme investiert hat, wurde nun die Firewall ausgetauscht. VOn WOlFGanG DruCKer W ir hatten noch keinen Angriff auf unser System“, sagt Robert hacker, it-Abteilungsleiter beim Familienunternehmen G. Englmayer. Damit dies auch so bleibt, hat sich das oberösterreichische Logistikunternehmen nun besser auf mögliche Bedrohungen vorbereitet. nach einer genauen Auswahl der Produkte am Markt – Bedienfreundlichkeit und flexible Anpassung waren wichtige Kriterien – hat sich das unternehmen vor Kurzem für eine neue Firewall-Lösung entschieden (unter dieser Art Schutzmauer versteht man eine Software, die einzelne Computer oder das System vor unerwünschten Zugriffen aus dem Internet schützt, Anm.) „in der Vergangenheit hat man oft zugewartet“, sagt hacker. Viele unternehmen hätten erst reagiert, wenn der Ernstfall eingetreten ist. Diese Zeiten seien nun aber vorbei. hacker: „Eine Sicherheitsvorsorge ist längst State of the Art.“ Das wird auch in der Als Spedition ist das Unternehmen Geschäftsleitung bewusst wahrgenommen. Familienunternehmen haben längst allen Grund, sich auf die neue Bedrohungslage einzustellen. wie sich im vergangenen Jahr zeigte, haben internetkriminalität und die Zahl der Angriffe auf computersysteme stark zugenommen. Das belegt eine Statistik des österreichischen computer Emergency Response team (cERt): 2014 verzeichnete das cERt bereits knapp 16.000 Fälle, die tatsächlich ein Sicherheitsrisiko darstellten; über 72.000 Mal hat die Stelle betroffene unternehmen, organisationen und Privatanwender informiert und bei der Behebung von Problemen unterstützt. Stärker vernetzt noch dramatischer sind Studien von Beratungsunternehmen. Laut diesen wurde in den vergangenen zwei Jahren bereits jedes vierte unternehmen opfer eines cyberangriffs, so die Einschätzung von Experten. Die durchschnittliche Schadenshöhe betrug dabei rund 400.000 €. Bei G.Englmayer muss man gerade punkto it- und Daten- wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Familienunternehmen | 17 gegen neue Gefahren gerüstet Englmayer (3) G. Englmayer mit Kunden und Partnern gut vernetzt. Eine moderne und sichere IT-Infrastruktur ist hier besonders wichtig. sicherheit vorne dabei sein, sagt hacker. Denn als Spedition ist man mit Kunden und Partnern stärker vernetzt und it-lastiger als in anderen Branchen. Die neue Firewall – sie wurde an allen 17 niederlassungen eingeführt, ist dabei aber trotzdem zentral verwaltbar – ist dabei aber nur ein Bestandteil einer umfassenden Sicherheitsstrategie. nachdem vor Jahren einmal das hauptsystem ausgefallen sei, habe man längst auf hoch verfügbare Lösungen umgestellt, berichtet hacker. Das sei auch deshalb notwendig, weil man sich heute einen it-Ausfall kaum mehr leisten könne. Umfassende Strategie Bei Englmayer habe man erkannt, dass in die it investiert werden muss, erzählt hacker. wie viel ein unternehmen für die Sicherung der it-Landschaft budgetieren muss, lasse sich aber kaum sagen, denn zu einer umfassenden Strategie gehören viele Aspekte. Das reicht bis hin zur Schulung von Mitarbeitern. Eines lässt sich aber sagen: Mit dem richtigen Konzept kann man sich auch mit überschaubaren Budgets gut absi- Eine Sicherheitsvorsorge ist längst State of the Art. ROBERT HACKER ABTEILUNGSLEITER IT G. ENGLMAYER Die Spedition hat im oberösterreichischen Wels ihren Hauptsitz und Niederlassungen in Wundschuh, Leopoldsdorf und Salzburg. chern. Das unternehmen ist nach dem Einbruch in der Krise wieder auf wachstumskurs: Der umsatz hat sich in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt – aktuell beschäftigt Englmayer rund 450 Mitarbeiter. Den autor des artikels erreichen Sie unter wolfgang.drucker@wirtschaftsblatt.at Die Serie „Familienbetriebe“ wird von der WirtschaftsBlatt-Redaktion in völliger Unabhängigkeit inhaltlich gestaltet und erscheint in Kooperation mit KPMG. n FAKTEN n Das Unternehmen wurde 1858 von Martin Dollhäubl gegründet und später nach dem Stiefsohn und Nachfolger Georg Englmayer benannt. 1882 wurde das Unter nehmen zum k. k. amtlich bevoll mächtigten Zollagenten, was die Unternehmensentwicklung nach haltig beeinflusste. n 1994 wurde in Ungarn die erste Auslandsniederlassung gegründet. Heute ist das Unternehmen mit eigenen Töchtern auch in Tsche chien, der Slowakei, Rumänien, Kroatien und Slowenien vertreten. n Pro Jahr fertigt das Unter nehmen etwa 1,5 Millionen Sendungen ab. Am Firmensitz verfügt Englmayer über 45.000 Quadratmeter Lagerhallen und 5000 Quadratmeter Büroflächen. Laut Firmencompass betrug der Umsatz in Österreich rund 13 Mil lionen €. wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 18 | FORUM ONLINE-UMFRAGE Planen Sie heuer eine Aus- und Weiterbildung? 25 45 % 20 10 n = 230 Stimmen; WirtschaftsBlatt Grafik/Cmund Nein Ja, Hochschule Ja, bei Wifi, bfi etc. Ja, innerbetrieblich 45 % 25 % 20 % 10 % Von 230 Lesern wollen sich 2015 mehr als die Hälfte weiterbilden – ein Viertel davon an einer Hochschule. iMPRESSuM Medieneigentümer, Herausgeber und Verleger: WirtschaftsBlatt Medien GmbH, Anschrift: Hainburger Straße 33, 1030 Wien, Telefon: 01/60 117-0 Redaktion: DW 164, Fax 259 Vorsitzender der Geschäftsführung: Dr. Rudolf Schwarz Geschäftsführung: Mag. Herwig Langanger Chefredakteure: Eva Komarek, Gerhard Hofer Redaktionsleitung Regionalausgaben: Markus Stingl, DW 164, regional@wirtschaftsblatt.at Geschäftsleitung Werbemarkt: Romana Stelzl, DW 281, anzeigen@wirtschaftsblatt.at Produktionsleitung: Ing. Matthias Netopilek Marketingleitung: Brigitte Galley Vertriebsleitung: Regina Giller Abonnements: regional-leser@wirtschaftsblatt.at Regionale Ansprechpartner in Wien: Redaktion: wien@wirtschaftsblatt.at Verkauf: Walter Celand 0664/800 514 518, regionalverkauf.wien@wirtschaftsblatt.at Offenlegung gem. § 25 MedienG. http:// www.wirtschaftsblatt.at/impressum Hersteller: Druck Carinthia GmbH & Co KG Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Gerichtsstand ist Wien. Diskutieren Sie mit: wien@wirtschaftsblatt.at Sonntagsöffnung: Zeit für einen weiteren Ruck E in Ruck geht durch die wirtschaftskammer.“ Dieser Sager wurde in wiener ÖVP-Kreisen mit breiter Brust gerne ventiliert, hatte doch wiens wirtschaftskammer-Präsident und Spitzenkandidat des schwarzen wirtschaftsbunds, walter Ruck, eine erfolgreiche Kammer-wahl hingelegt. Balsam für wiener VPFunktionäre, die in der Bundeshauptstadt sonst von der wählergunst nicht gerade verwöhnt werden. Das war Ende Februar. Ruck und der wirtschaftsbund hatten vor der wahl auch stark auf das thema tourismuszonen mit Sonntagsöffnung gesetzt. Da wurden Arbeitsgruppen gebildet, Konzepte entworfen, ein Konsens in der wiener wirtschaftskammer erreicht, Mitglieder befragt, potenzielle tourismuszonen definiert und, und, und … Seit der wK-wahl vor drei Monaten herrscht aber Stille. Die Gewerkschaft GPA-djp, die die Verhandlungen zu den tourismuszonen für die Arbeitnehmerseite führen soll, kritisiert genüsslich und wiederholt, dass von ihrem Gegenüber, der wKSparte handel, keine Verhandlungsangebote kämen. Kammerintern wurde das bisher mit dem wechsel an der Spitze der Sparte handel argumentiert. Der ist aber auch schon eine weile her. Einstweilen werden treffen auf der „Spitzenebene“ – also Ruck und GPA-djp-chef wolfgang Katzian – vereinbart. und in der wiener VP macht man sich hoffnungen, dass sich nach der wien-wahl eine Koalition mit einer der Grünen überdrüssigen SPÖ ausgeht. Dann sollen die tourismuszonen ins Koalitionsabkommen. Gewählt wird in wien erst im oktober. und die VP wird sich anstrengen müssen, um zuzulegen. A us der Gewerkschaft kommt auch immer wieder der Vorwurf, dass wKw-Präsident Ruck das tourismuszonenthema als eine Art Gag im Kammer-wahlkampf verwendet habe. und auch aus der Österreichischen hoteliervereinigung ÖhV, die stark auf tourismuszonen baut, kommen ungeduldige Stimmen, man möge doch nägel mit Köpfen machen. Es ist an der Zeit, dass auch die wirtschaftskammer beweist, dass ihr an tourismuszonen mit Sonntagsöffnung in wien ernsthaft etwas liegt. Es wird Zeit für einen weiteren Ruck. MichAEL VoRAuER michael.vorauer@wirtschaftsblatt.at wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Forum | 19 ZITAT Wir stehen an einem Scheideweg, und der lautet: klinische Forschung in Österreich – ja oder nein? Peroutka π JAn oLiVER huBER Generalsekretär Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs ANGESPITZT Illustration: Michael Riedler WIRTSCHAFTSBLATT REGIONAL IHR TEAM Markus Stingl [mast] Leitet das Regionalressort im WirtschaftsBlatt. Berichtet über relevante Themen für KMU. Melanie Manner [man] Berichtet über die Immobilienbranche und relevante Themen für Betriebe in Wien. Claudia Peintner [clp] Die Journalistin schreibt über Unternehmen und wirtschaftliche Themen in Wien. markus.stingl@wirtschaftsblatt.at melanie.manner@wirtschaftsblatt.at claudia.peintner@wirtschaftsblatt.at Michael Vorauer [vorm] Beobachtet die Unternehmenslandschaft und berichtet mit Schwerpunkt Wien. Christian Sec [sec] Berichtet über kleine und mittelständische Betriebe in Wien und Niederösterreich. Christoph Pridun [chp] Berichtet über wirtschaftliche Events und Unternehmensveranstaltungen in Ihrem Bundesland. michael.vorauer@wirtschaftsblatt.at regional@wirtschaftsblatt.at christoph.pridun@wirtschaftsblatt.at Martina Madner [mad] Die Arbeitsmarktexpertin schreibt über Bildung, Karriere und KMU. Wolfgang Drucker [drw] Der WirtschaftsBlatt-Redakteur berichtet über IT-Themen und Unternehmen. ANZEIGENKONTAKT Walter Celand ist Ihr Ansprechpartner in Wien. martina.madner@wirtschaftsblatt.at wolfgang.drucker@wirtschaftsblatt.at regionalverkauf.wien@wirtschaftsblatt.at, Tel.: 0664/800 514 518 REDAKTION wien@wirtschaftsblatt.at Telefon: 01/60 117-0 DW 305, Fax 259 20 | wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Branchenreport TAGUNGEN Kongressanbieter dürfen sich Nach dem Motto „Wer stehen bleibt, verliert“ investiert die heimische Tagungsbranche in Seminarräume, Gemüsegärten oder Autohäuser. Die Bedeutung von Technik und Green Meetings nimmt zu. Von caUDIa peIntner D ie Lage im herzen Europas macht Österreich offenbar zu einer beliebten Destination für tagungen. Die Anzahl der Kongresse, Firmentagungen und Seminare stieg 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 9,7 Prozent auf 17.028 Veranstaltungen österreichweit. Von den 1.460.750 teilnehmern kam rund ein Drittel aus dem Ausland. So weit die offiziellen Zahlen. Ein wirtschaftsBlatt-Rundruf quer durch Österreichs Bundesländer zeigt: Die herausforderungen in der Branche sind groß – mitunter wird aus diesem Grund in die infrastrukur investiert – in wien laut Kritikern allerdings zu wenig. tatsache ist: Die wirtschaftskrise wirkt sich seit einigen Jahren bei der Kooperationsfreudigkeit von Ausstellern und Sponsoren negativ aus. Darauf zurückzuführen ist auch, dass im Vorjahr auf nationaler Ebene etwa die teilnehmeranzahl pro Event um 9,3 Prozent zurückging, die durchschnittliche Dauer einer tagung um 4,1 Prozent. „Das Geschäft im Seminarbereich stagniert“, sagt Gerald Stoiser, Direktor des steirischen thermenhotels Stoiser. Denn Seminare und weiterbildung werden als Erstes gestrichen, wenn es ums Kosteneinsparen gehe. Als hotel müsse man sich für diese Kundengruppe „stark positionieren“ und „Bereichen, die in die Jahre gekommen sind, ein neues outfit geben“. Flipchart auf der Wiese Das thermenhotel investiert heuer 3,3 Millionen €: Seminarräume mit direktem Zugang in den Gartenbereich werden erneuert und mit einer Klimaanlage ausgestattet, Pausenräume werden umgebaut, und es entsteht ein Ruheraum speziell für Gesundheitsseminare. in der Steiermark hat auch das Grazer Palais-hotel Erzherzog Johann seine Seminar- und Bespre- chungsräume modernisiert. neben dem thermenhotel Rogner Bad Blumau entsteht derzeit ein Bio-Acker. Es wird Gemüse angebaut, das später von Seminargästen geerntet und mit dem Küchenchef des hotels gemeinsam zubereitet werden soll. Laut einer umfrage des Austria convention Bureau (AcB) beträgt das investitionsvolumen im tagungssegment von 2012 bis 2017 rund 138 Millionen €. Dabei wird vor allem in technik, Ausstattung und Modernisierung investiert. Bis zum Jahr 2017 sind es noch 33 Millionen €, die Kongresszentren, hotels und co. ausgeben wollen. Schaut man sich aktuelle Baustellen an, werden es wohl deutlich mehr sein: Das congresszentrum Alpach wird unter anderem um DEFINITIONEN n Kongresse sind ein- bis mehrtägige Zusammenkünfte von Personen zum beruflichen Austausch. Ziel: die Vermittlung von aktuellen Fachkenntnissen und Networking. n Firmentagungen sind geschäftlich orientierte Meetings mit mindestens zehn Teilnehmern, die dasselbe Unternehmen, dieselbe Unternehmensgruppe, Joint Ventures oder Kunden-Lieferantenbeziehungen repräsentieren. n Seminare haben einen intensiven Schulungscharakter für ein Fachpublikum. Generell weisen Seminare weniger Teilnehmer und eine kürzere Dauer auf. wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Branchenreport | 21 nicht auf Lorbeeren ausruhen Beigestellt Die Trends. Interaktiv, variabel und grün „Eine gute Location reicht nicht aus“, weiß thomas Ziegler, Direktor des Design center Linz. Es brauche ein Rundum-wohlfühl-Paket, das Kunden von einem einzigen Ansprechpartner geschnürt bekommen. wer sein Meeting abwechslungsreich gestalten will, könne mit zusätzlichen, auf das tagungsthema abgestimmten Locations zum Perspektivenwechsel anregen. Es gebe auch viele Sitzvarianten, die dazu beitragen, dass die inhalte einer Veranstaltung im Gedächtnis bleiben. Teilnehmer reden mit Die heimische Tagungswirtschaft ist 2014 weiter gewachsen – Veranstalter wie das Congresszentrum Alpach investieren in die Infrastruktur. einen zweiten, 426 Quadratmeter großen Plenarsaal sowie drei weitere Seminarräume erweitert. Die Gesamtkosten, die sich das Land tirol, die Europaregion tirolSüdtirol–trentino sowie Gemeinde und tourismusverband teilen, belaufen sich auf 9,7 Millionen €. Neue Tagungshochburgen in Feldkirch eröffnete zu Jahresbeginn das Monforthaus nach zweijähriger umbauphase. in das Kongress- und Veranstaltungszentrum flossen 44,1 Millionen €. Für 28 Millionen € sollen bei der Messe Dornbirn heuer statt vier kleinerer Standorte zwei große hallen errichtet werden. Dadurch sei man für neue Veranstaltungstypen verwendbar, heißt es von den Betreibern. Auch Mattersburg im Burgenland soll ein neues Kulturzentrum bekommen. Das herzstück werde ein Saal mit einem Fassungsvermögen von 600 Personen sein. Die multimediale technische Ausstattung aller Veranstaltungsräumlichkeiten sei auf den aktuellen Stand der technik zu bringen, sagt wolfgang Kuzmits, Geschäftsführer der Kultur-Service Burgenland Gmbh, die die fünf burgenländischen Kulturzentren betreibt. intensiv in die Erneuerung investiert wird auch in Salzburg: Für 13 Millionen € wurde das hotel crowne Plaza um das Pitter Event center sowie um den Restaurantund Barbereich erweitert. in der Pipeline befindet sich in Salzburg ein neues Messehotel in der Josef- Brandstätter-Straße, Betreiber ist die Rhedey & haslacher hotelinvest Gmbh. Das tagungshotel Gut Brandlhof in Saalfelden investiert 2,2 Millionen € in die Modernisierung der Zimmer sowie in ein neus Autohaus, das für Automobilveranstaltungen genutzt werden soll. „Die nachfrage nach außergewöhnlichen Locations steigt“, erklärt Gernot Marx, Geschäftsführer des Salzburg convention Bureau. Anbieter seien gefordert, in die technische infrastruktur zu investieren: „wer stehen bleibt, der verliert.“ „Die herausforderung liegt in der Realisierung interaktiver Veranstaltungsformate, im Besetzen von Green-MeetingKonzepten und dem Einsatz innovativer technik“, heißt es wichtig ist, trends zu erkennen – und die kommen zumeist aus den uSA. Deswegen ist Ziegler Mitglied bei MPi, dem weltweit größten Verband der Meeting- und Eventindustrie, der 18.000 Mitglieder vereint. Paul Van Deventer, Präsident und cEo von MPi, fasst trends zusammen: tagungsteilnehmer wollen mitbestimmen, worüber gesprochen wird, kommentieren, bewerten und themen weiterentwickeln – globale Vernetzung inklusive. Kongresse werden zu netzwerkPlattformen und dienen zur Karriereplanung. Auch internationale Forschungsgruppen finden zueinander. nachhaltigkeit wird wichtiger. Das Durchführen von Veranstaltungen nach Richtlinien des umweltzeichens für „Green Meetings und Green Events“ ist bereits oft Bestandteil von Ausschreibungen. [sail] susanna.sailer@wirtschaftsblatt.at wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Branchenreport 22 | ÖSTERREICHS TAGUNGSINDUSTRIE 2014 Veranstaltungen Zahlen, absolut Kongresse Firmentagungen Burgenland Kärnten 54 76 557 191 Oberösterreich 306 Steiermark Tirol Vorarlberg Wien 18 178 Niederösterreich Salzburg Nächtigungen Seminare 630 681 331 1697 418 548 411 203 579 218 167 386 1458 232 2124 629.171 264 440 396 2.131.565 182 4283 Zahlen, absolut Burgenland Niederösterreich 54.142 Salzburg Firmentagungen in Österreich seit 2010 3705 5532 6611 6964 7088 +91% 12.178 40.577 Oberösterreich Steiermark Tirol Vorarlberg 145.130 2011 2012 2013 153.188 208.339 Kritik an Wien wien ist mit knapp der hälfte aller Veranstaltungen das Flaggschiff der heimischen tagungsbranche. Dies liege „an der guten infrastruktur und dem hohen niveau der wiener hotellerie“, sagt Peter Baierl, organisator des europäischen Radiologenkongresses. Allerdings kritisiert er, dass Einnahmen aus den Kongressen nicht ausreichend wieder in den Ausbau der Kongress- und tagungsindustrie investiert werden (siehe Interview rechts). „wir können historische häuser wie die hofburg oder das Austria center nicht einfach abreißen, sondern nur ein Finetuning vornehmen“, kontert christian Mutschlechner, Präsident des AcB. Die hotellerie investiere laufend in tagungsräumlichkeiten. Auch Kongressteilnehmer würden zudem von investitionen in die öffentliche infrastruktur profitieren. Die autorin des artikels erreichen Sie unter claudia.peintner@wirtschaftsblatt.at 701 17.211 4.683 32.853 6.147 29.125 8.246 1.198.720 18.636 41.165 8.979 60.410 5.089 25.303 85.156 291.975 4.900 k.A. 2014 Quelle: Meeting Industry Report Austria 2014 vom convention Bureau oberösterreich. Vor allem für die großen Kongresszentren sei es eine herausforderung, im internationalen wettbewerb zu bleiben, betont Edith Mader vom convention Bureau niederösterreich. 7.557 123.572 234.135 Wien 2010 Firmentagungen Seminare Kongresse Kärnten 57.381 WirtschaftsBlatt Grafik/mp Nachgefragt. „einnahmen reinvestieren“ WirtschaftsBlatt: Herr Baierl, Sie organisieren den europäischen Radiologenkongress, den mit 20.000 Teilnehmern größten Kon gress in Österreich. Worauf legen Veranstalter am meisten Wert? Peter Baierl: wirtschaftliche und zeitliche Ressourcen werden knapper und somit kann man als Veranstalter nur mit einem Angebot punkten, das Jahr für Jahr auf dem neuesten Stand ist und einen deutlichen Mehrwert bietet. Entscheidend für die Zufriedenheit der Kunden sind auch das professionelle Management der Ausstellung sowie eine Location mit entsprechender optik und technik, die keinen internationalen Vergleich scheuen muss. Wo gibt es in Österreich Ver besserungspotenzial? was klar gesagt werden muss, ist, dass wien bei investitionen in die Kongress- und tagungsindustrie ganz klar hinter anderen Metropolen wie Paris oder Barcelona liegt. Das beginnt bei den nicht vorhandenen investitionen in ein modernes Kongresszentrum auf internationalem niveau und endet dabei, dass es nicht möglich ist, dass Kon- gressteilnehmer mit ihren Eintrittskarten die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen können. Die Zahlen der Tagungsindustrie entwickeln sich dennoch seit Jahren sehr positiv. wien erzielt jedes Jahr großartige Ergebnisse, und wir Veranstalter bringen Millionen an Steuergeldern und hunderte gesicherte Arbeitsplätze. Von einer sinnvollen Verwendung dieser Gelder, um den Kongressstandort noch stärker zu machen, sehe ich Foto Wilke Peter Baierl ist CEO der European Society of Radiology. allerdings nichts. Die Steuereinnahmen aus dem wiener tagungssektor ergaben 2014 insgesamt 253,5 Millionen €, davon gingen 166,9 Millionen an den Bund und 30,4 Millionen an wien. Gibt es in Österreich zu viele Kon gresszentren, die sich gegenseitig Konkurrenz machen? nein, aber es sollte ein Kongresszentrum geben, welches einem internationalen Vergleich standhält und auch einen Kongress mit 20.000 teilnehmern aufwärts optimal bedienen kann. Wo liegen künftig die Herausfor derungen für Veranstalter? Die Kongressteilnehmer sind heute nicht nur mehr jene vor ort, sondern auch all jene, die per Pc oder Smartphone von überall auf der welt daran teilnehmen wollen. Für beide Zielgruppen gilt es, optimal zugeschnittene Angebote zu liefern. wir streamen zum Beispiel unseren gesamten Kongress in Echtzeit über das internet, und auch nach dem Kongress sind alle inhalte online verfügbar. [clp] claudia.peintner@wirtschaftsblatt.at wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Überblick Wien in Zahlen 22 % EXPORTQUOTE 25 Prozent der Wiener Gewerbeund Handwerksbetriebe erwirtschafteten 2014 Exportumsätze, so eine KMU-Forschung-AustriaStudie. Sie verzeichneten eine Exportquote von rund 22 Prozent des Gesamtumsatzes. Vorarlberg lag mit 42 Prozent exportierenden Unternehmen in dieser Sparte in Führung. Ihre Exportquote betrug 25 Prozent. 882 € NACHHILFE Wien verzeichnete heuer steigende Nächtigungszahlen. Die Bundeshauptstadt ist die zweitstärkste Stadtmarke und hat den zweithöchsten Anteil exportorientierter Gewerbe- und Handwerksbetriebe. + 1,9 % 15,6Mio.€ Die Bundeshauptstadt verbuchte mit rund 1,2 Millionen Nächtigungen und einem Zuwachs von 1,9 Prozent im April 2015 eine neue Bestmarke. Zwischen Jänner und April 2015 zählte Wien 3,7 Millionen Übernachtungen, so Wien-Tourismus. Die Wiener Gebietskrankenkasse verbuchte 2014 einen Überschuss von 15,6 Millionen €. Noch größer war das Plus in Oberösterreich mit 23,1 Millionen €. Die steirische Gebietskrankenkasse bilanzierte hingegen mit neun Millionen € im Minus. NÄCHTIGUNGEN ÜBERSCHUSS | 23 In Wien haben sich die Gesamtausgaben für Nachhilfe im laufenden Schuljahr um eine halbe Million € von 40 auf 39,5 Millionen reduziert. Dennoch muss ein betroffener Haushalt laut einer Erhebung der Arbeiterkammer im Schnitt 882 € aufwenden. Das ist der höchste Wert im Bundesvergleich. Vorarlberg liegt mit 844 € auf Rang zwei. 7,6 MARKENSTÄRKE Wien ist im Brandmeyer StadtmarkenMonitor die zweitstärkste Stadtmarke Österreichs hinter der Stadt Salzburg. Die Bundeshauptstadt erreichte unter 2031 Befragten 7,6 von 10 Punkten. Salzburg punktete vor allem bei der Lebensqualität. ANZEIGE 24 | Recht & SteueRn FINANZIERUNG Hürden bei Gründung im Bereich Biotech wiEn. Die Produktentwicklung dauert bei Biotech-Firmen lange – vier bis fünf Jahre sind keine Seltenheit. Große Venture-capital-investoren (Vc) steigen nicht am Anfang ein, sondern erst, wenn positive Entwicklungen da sind. Die erste Zeit überbrücken die meisten unternehmen daher mit Privatinvestoren (Business Angels). Rechtlich ist dabei auf Folgendes zu achten: „Die Gründungsgesellschaft sollte so ausgestaltet sein, dass auf weitere Finanzierungsrunden, den Beitritt von Vc-investoren sowie Exit-Szenarien bei Erfolg oder Scheitern Bezug genommen wird“, sagt hannes havranek, Partner der Phh Prochaska havranek Rechtsanwälte Gmbh in wien. Unternehmenswert wer umgründungen im nachhinein vermeiden möchte, sollte bereits beim Start eine Kapitalgesellschaft gründen. „Vcinvestoren stecken ihr Geld fast nur in Kapitalgesellschaften. Die von Business Angels präferierte Gmbh & co KG wird eher abgelehnt“, so havranek. Für die Gründer wichtig sei zudem ein Verwässerungsschutz, damit es nicht zu starken Anteilsverschiebungen zugunsten der Vc-investoren kommt. Für zukünftige Finanzierungsrunden sollte ein angemessener unternehmenswert herangezogen werden, auch wenn dieser laut havranek schwierig zu ermitteln ist. Liquidationspräferenzen der investoren oder Rückkaufspflichten, wenn einzelne investoren aussteigen, können Projekte früh kippen lassen. Stattdessen sollten die Gründer ein Mitverkaufsrecht aushandeln. „im optimalfall sind investoren vertraglich verpflichtet, ab einer Mindestverkaufssumme zu verkaufen“, konstatiert havranek. [clp] claudia.peintner@wirtschaftsblatt.at wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 GASTKOMMENTAR Nicht alle Entnahmen sind erlaubt Während es für einen Einzelunternehmer oder Gesellschafter einer Personengesellschaft selbstverständlich ist, Geldmittel aus dem Betrieb zu entnehmen, gelten bei einer GmbH strenge Kriterien – Vorsicht vor Fallen! D ie Gmbh ist die beliebteste Gesellschaftsform zur Entfaltung unternehmerischer tätigkeit in Österreich. Das zeigt schon ein Blick auf die Statistik: Es gibt weit über 100.000 im Firmenbuch registrierte Gmbhs. Seit 2014 ist die Gründung einer Gmbh bereits mit einem Startkapital von 5000 € möglich. wenn die Gmbh Gewinn erwirtschaftet, stellt sich die Frage: wie bekommt ein Gesellschafter das Geld aus einer Gmbh wieder heraus? Das Gmbh-Gesetz ist streng und lässt grundsätzlich nur Entnahmen in Form von Gewinnausschüttungen zu. Auf Basis eines Jahresabschlusses kann eine Gewinnausschüttung beschlossen und an den Gesellschafter ausgeschüttet werden. Dafür fallen – bis Ende 2015 – 25 Prozent Kapitalertragsteuer an. Ab 2016 werden 27,5 Prozent an das Finanzamt abzuführen sein. Geschäftsführervertrag. Eine andere Möglichkeit besteht darin, als Geschäftsführer der Gmbh ein honorar zu beziehen. Dafür empfiehlt sich der Abschluss eines Geschäftsführervertrages. Der Gesellschafter-Geschäftsführer muss diese Einkünfte der Einkommensteuer unterwerfen und Sozialversicherungs- Bei Annahme einer verdeckten Gewinnausschüttung fallen 25 Prozent KESt an. beiträge entrichten. weiters fallen Lohnnebenkosten in höhe von ca. acht Prozent an. Sollte eine Auszahlung des Geschäftsführerhonorars an den Gesellschafter unterbleiben, kann eine Versteuerung durch den Gesellschafter nur dann vermieden werden, wenn die Gesellschaft zahlungsunfähig ist. Es ist in der Praxis üblich, dass ein Gesellschafter Geld aus der Gesellschaft entnimmt und diese Entnahmen auf einem Verrechnungskonto gebucht werden. im Rahmen von Betriebsprüfungen bei der Gesellschaft stellt sich die Frage, ob die Überlassung von Geld an den Gesellschafter – vergleichbar mit einem Darlehen – eine Forderung am Verrechnungskonto darstellt oder als verdeckte Gewinnausschüttung anzusehen ist. Bei Annahme einer verdeckten Gewinnausschüttung wird nämlich – so wie bei einer offenen Gewinnausschüttung – die Kapitalertragsteuer (KESt) von 25 Prozent vorgeschrieben. Sowohl das Bundesfinanzgericht (BFG) als auch der Verwaltungsgerichtshof (VwGh) haben sich mit dieser thematik oftmals beschäftigt. in mehreren in den letzten Monaten ergangenen Entscheidungen des VwGh wurde die Annahme einer verdeckten Gewinnausschüttung abgelehnt. Der Verwaltungsgerichtshof hat dabei betont, dass keineswegs grundsätzlich davon ausgegangen werden kann, dass eine „Entnahme“ von Geldmitteln durch den Gesellschafter aus der Kapitalgesellschaft eine verdeckte Gewinnausschüttung darstellt. Daraus kann abgeleitet werden, dass nicht von einer verdeckten Ausschüttung auszugehen ist, wenn von der Gesellschaft dem Gesellschafter ein Vorteil (zum Beispiel Geld) zugewendet wird und zeitnah durch eine Forderung gegenüber dem Gesellschafter ausgeglichen wird. Ebenso wenig liegt eine verdeckte Gewinnausschüttung vor, wenn ein Gegenstand von der Gmbh zu einem fremdüblichen Preis an den Gesellschafter verkauft wird und im Gegenzug keine Barzahlung erfolgt, sondern von der Gmbh eine Forderung eingebucht wird. Eine verdeckte Ausschüttung kann dann wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Recht & SteueRn | 25 iStock, Pöschl & Partner Wenn die Kapitalertragsteuer im Jahr 2016 von 25 auf 27,5 Prozent angehoben wird, sollte überlegt werden, Gewinnausschüttungen noch vor Jahresende vorzunehmen. angenommen werden, wenn keine durchsetzbare Forderung bei der Gesellschaft vorliegt, was anzunehmen wäre, wenn der Gesellschafter im Zeitpunkt des Geldflusses über keine ausreichende Bonität verfügt und auch keine entsprechenden Sicherheiten beigebracht worden sind. Bonität. Das BFG hat allerdings 2015 in einem anderen Fall entschieden, dass eine Forderung der Gesellschaft gegenüber dem Gesellschafter nur dann anerkannt werden kann, wenn ein entsprechender Kreditvertrag und Gesellschafterbeschluss vorliegen, eine Bonitätsprüfung unter Berücksichtigung des Einkommens des Gesellschafters und seiner sonstigen Belastungen stattgefunden hat und Zinsen vorgeschrieben werden. ungeachtet der für Gesellschafter durchaus positiven Entscheidungen des VwGh ist bei Führung eines Verrechnungskontos daher mit großer Sorgfalt vorzugehen und zu beachten, dass eine Verzinsung und Rückzahlung schriftlich vereinbart und die Fälligkeiten auch eingehalten werden. weiters sollte die Bonität des Gesellschafters geprüft und die Prüfergebnisse dokumentiert werden. Bei Verschlechterung der Bonität muss die Gesellschaft Einbringungsmaßnahmen setzen, damit es nicht zu einer verdeckten Gewinnausschüttung kommt. GÜnthER wiLLER ist Steuerberater und Partner bei Pöschl & Partner in Kärnten. Spezialgebiete: Kapitalgesellschaften, Umgründungen, Privatstiftungen und Immobilien. ANZEIGE 26 | wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Bildung 0 KURSE WIEN Mitarbeitermotivation & Leistungssteigerung, Do, 11.06.2015, 09:0017:00 Uhr, Kosten: 576 €, ARS, Schallautzerstr. 2-4, 1010 Wien, Tel.: 01/713 80 24-27, co@ars.at, www.ars.at Treffsicher entscheiden, 15. + 16.06.2015, Mo + Di 09:00-16:20 Uhr, Kosten: 340 €, BFI, Handelskai 348, 1020 Wien, Tel.: 01/811 78 -10100, information@bfi.wien, www.bfi-wien.at Immo-Standards 4.0, Di, 16.06.2015, 13:00-16:30 Uhr, Kosten: 204 €, Heinestr. 38, 1020 Wien, Tel.: 01/213 00, office@austrian-standards.at, www. austrian-standards.at Führungskräfte-Coaching, Di, 16.06.2015, 18:00-21:00 Uhr, Kosten: 72 €, BSW-MC, Hertha-Firnberg-Str. 3, 1100 Wien, Tel.: 0676/630 28 63, office@bsw-mc.at, www.bsw-mc.at Reden mit Charisma, Fr, 19.06.2015, 09:00-22:00 Uhr, Kosten: 252 €, Seminarzentrum Berg 7, Sigmundsg. 12/10, 1070 Wien, Tel.: 0664/399 93 51, office@ branding-tc.com, www.strictly-me.com Vererben & verschenken von Immobilien, Mi, 24.06.2015, 13:00-17:00 Uhr, Kosten: 432 €, Hotel de France, Schottenring 3, 1010 Wien, Tel.: 01/246 3045, office@lindeverlag.at, www.lindeverlag.at Neue Energien entwickeln – Zürcher Ressourcen Modell, 18. + 19.07.2015, Sa 10:00-18:00 Uhr, So 10:00-17:00 Uhr, Kosten: 260 €, Fabelhaft, Arbeiterstrandbadstr. 128, 1220 Wien, Tel.: 0650/943 49 49, andrea.hanni@aon. at, www.kube.co.at EQ in der Führung – Herz, Hirn und Humor, 23. + 24.07.2015, Do + Fr, 09:0017:00 Uhr, Kosten: 825 € , Wifi-Management-Forum, Währinger Gürtel 97, 1180 Wien, Tel.: 01/476 77-5555, kursinfo@ wifiwien.at, www.wifiwien.at Sie haben auch einen Kurs anzukündigen? Senden Sie die Infos bitte an regional@wirtschaftsblatt.at ARBEITSMARKT X Anker bildet Ältere als Lehrlinge aus WIEN. Die Wiener Bäckerei Ankerbrot setzt ihre Kooperation mit dem Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds fort und sucht neben jungen auch ältere Lehrlinge. Das können durchaus Leute sein, die älter als 30 oder sogar 40 Jahre sind, sagt Ankerbrot-Vorstand Peter Ostendorf: „Aktuell sind wir wieder auf der Suche nach zwölf Lehrlingen aller Altersstufen für die Ausbildung als Bäckereifachkraft.“ [mad] Infos: brosig@ankerbrot.at STUDIUM Akademiker im Schnelldurchlauf werden Mehrere Wiener Uni versitäten und Fachhoch schulen erweitern im Herbst ihr Studien angebot. Um Führungs personen anzusprechen, setzen viele auf kurze und intensive Lehrgänge. VOn STEPHAniE diRnBACHER D ie Executive Academy der wirtschaftsuniversität wien (wu) bietet diesen herbst erstmals einen Master of Legal Studies (LLM) für nichtjuristen mit internationalem Schwerpunkt an. Damit können sich insbesondere Manager in Klein- und Mittelunternehmen (KMu), die nicht Jus studiert haben, grundlegendes Rechtswissen aneignen. „KMu haben oft keine eigene Rechtsabteilung. Da müssen die Geschäftsführer die gängigen Rechtsgeschäfte selbst erledigen“, erklärt Paul Kospach, Sprecher der wu Executive Academy. Der unterricht ist auf Englisch und behandelt sowohl nationale Rechtssysteme als auch Eu-Recht: „wir versuchen, eine Brücke über alle europäischen Länder zu schlagen und den Fokus nicht auf ein spezifisches juristisches System zu legen“, sagt Kospach. Der 14-monatige berufsbegleitende Lehrgang kostet 17.500 €, Anmeldeschluss ist der 31. Juli. Für unternehmer, die in der Schwarzmeer-Region tätig werden möchten oder es bereits sind, gibt es ab herbst einen eigenen, dreimonatigen Kurs an der universität wien. Dieser verschreibt sich ganz dem unternehmensumfeld in der Region und behandelt vorwiegend wirtschaftliche und rechtliche themen. Abgeschlossen wird mit einem Zertifikat. Risikomanagement Die technische universität wien hat ab herbst einen neuen Lehrgang zum thema unternehmensweites Risikomanagement im Programm, der nach einem Semester mit einem Zertifikat abschließt. Das Programm richtet sich primär an Personen mit Führungsverantwortung oder unternehmer, denn: „Die Volatilität im Geschäftsleben nimmt immer mehr zu. Das thema Risikomanagement hat eine Dimension, dass es in alle Managementebenen integriert werden sollte“, erklärt Lehrgangsleiter Professor walter Schwaiger. interessenten müssen sich bis 31. Juli bewerben – Kosten: 6.970 €. Risikomanagement sollte in alle Manage mentebenen inte griert werden. WALTER SCHWAIGER LEHRGANGSLEITER TU WIEN Für international tätige Geschäfts Auf kompakten unterricht setzt auch die webster Vienna Private university. Ab herbst bietet sie neben dem klassischen MBA-Programm einen einjährigen MBA an. „Es ist ein intensivprogramm, weil es sehr viele eilig haben und zum Beispiel den MBA in einem Sabbatical machen wollen“, erklärt webster-Sprecherin Alma Prüfert. Anders als in der längeren Version gibt es keine Vertiefungsmöglichkeiten. Die Studiengebühren machen 22.660 € aus, Anmeldeschluss ist der 5. Juli. Manager ohne Studium Für unternehmer und Führungskräfte in gewerblichen oder technischen KMu ohne akademischen Abschluss bietet die Fachhochschule der wirtschaftskammer wien ab September einen Master of Science. Voraussetzung ist mindestens sechsjährige Berufserfahrung inklusive Führungsfunktion. Die teilnehmer erhalten das für die unternehmensführung notwendige betriebswirtschaftliche und rechtliche wissen sowie den dazugehörigen akademischen titel. „Es ist ein vollwertiges, international anerkanntes Masterstudium“, sagt natalie Völk, die an der Fh das Zentrum für Akademische weiterbildung leitet. Die be- wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Bildung | 27 iStock, Fotostudio Floyd GmbH rufsbegleitende weiterbildung dauert vier Semester und kostet 12.500 €. Die Fh technikum wien bietet zwei ihrer bisherigen akademischen Lehrgänge – Projekt- und Prozessmanagement sowie Social Media Management – ab diesem herbst auch als Masterprogramme an. und am Fh campus wien startet im herbst ein neues Bachelorstudium zum thema Verpa- ckungstechnologie. „Bisher gibt es keine spezifische Ausbildung für Verpackungstechnologie“, erzählt Studiengangsleiter Manfred tacker. Firmen wie Alpla, Mondi und Mayr-Melnhof unterstützen den Studiengang, der der Branche nach sechs Semestern 30 qualifizierte Absolventen bringen soll. die Autorin erreichen Sie unter stephanie.dirnbacher@wirtschaftsblatt.at NEUE RANKINGS n Fachhochschulen: 38 Studien- leute gibt es ab Herbst neue Möglichkeiten, sich weiterzubilden. gänge in den Fachbereichen Informatik und Pflegewissenschaften aus sieben österreichischen Fachhochschulen nahmen heuer am Ranking des deutschen Centrums für Hochschulentwicklung teil. Besonders gut abgeschnitten hat mit 17 Spitzenplatzierungen die FH Oberösterreich in Hagenberg mit 16 Informatik-, Kommunikationsund Medienstudiengängen. Ebenfalls weit vorn: die FH Vor- arlberg mit Informatik und die FH St. Pölten mit IT-Security. n MBA: „Welches postgraduale Studienprogramm würden Sie empfehlen?“, fragt das Meinungsforschungsinstitut IMAD jährlich 182 Arbeitgeber in Österreich. Platz eins belegte heuer die Donau-Uni Krems (Empfehlungsquote: 42 Prozent, Bekanntheitsgrad: 95,4 Prozent) vor der WU Executive Academy und dem MCI. ANZEIGE 28 | wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 ImmobIlIen 0 PROJEKTE Friedhöfe Wien GmbH, Lieferung eines Frontmähers mit Zubehör, Abgabe: 08.06.2015, 10:00 Uhr Magistrat der Stadt Wien, Umbau einer Beleuchtungsanlage - Wien 21., Amtsstraße, Abgabe: 10.06.2015, 10:00 Uhr Magistrat der Stadt Wien, Werbung auf Radboxen in Wien - Pilotprojekt, Abgabe: 07.07.2015, 11:00 Uhr WIENER LINIEN GmbH & Co KG, Lieferung und Montage von Brandrauchentlüftungs- und Streckenlüftungsanlagen, Abgabe: 22.06.2015, 10:00 Uhr WIENER LINIEN GmbH & Co KG, Planung und Errichtung der elektrotechnischen Ausrüstung für die U4-Modernisierung der Strecken und Stationen, Abgabe: 24.06.2015, 09:00 Uhr Magistrat der Stadt Wien, Abfallhai und Zubehör, Abgabe: 18.06.2015, 10:00 Uhr Wiener Krankenanstaltenverbund, Lieferung von orangen und transparenten Müllsäcken, Abgabe: 06.07.2015, 10:00 Uhr Magistrat der Stadt Wien, Schneeabfuhr in Wien, Abgabe: 16.06.2015, 09:00 Uhr WIENER LINIEN GmbH & Co KG, Herstellung von HKLS-Anlagen für den neu zu errichtenden U-Bahn Bauabschnitt U1/15 Oberlaa, Abgabe: 23.06.2015, 09:00 Uhr Stadt Wien - Wiener Wohnen, Rahmenvertrag über Glaserarbeiten in den Objekten der Stadt Wien - Wiener Wohnen, Abgabe: 16.06.2015, 10:00 Uhr Einfach zu öffentlichen Aufträgen w w w.ve r g a b e p o r t a l . a t SICHERHEIT Gebäudeschutz muss laufend Neues bieten Unternehmen, die Sicherheitslösungen für gewerbliche Immobilien anbieten, können sich über hohe Wachstumsraten freuen. Dafür müssen sie permanent Innovationen entwickeln. Von melAnIe mAnneR D er Bedarf an Sicherheits lösungen steigt wahn sinnig – global beträgt das wachstum in die sem Bereich 20 Prozent pro Jahr“, sagt thomas Streimelweger, cEo von KiwiSecurity. Die automati sche Videoanalyse von Besucher bewegungen ist sein Spezialgebiet – wie viele Besucher eines Ein kaufszentrums sich beispielswei se in welche Richtungen bewegen und wo sich Schlangen bilden. heuer soll sich der siebenstellige umsatz von KiwiSecurity mehr als verdoppeln. Gerade in den uSA würde auf stärkere Über wachung gedrängt. in Europa lie ge ein wesentlich stärkerer Fokus auf dem thema Privatsphäre. „Für uns bedeutet das, in den uS Markt zu gehen.“ Aber auch in Österreich meh ren sich Sicherheitsanfragen von unternehmen. 13 Produkte ver treibt KiwiSecurity, jährlich kommen ein oder zwei hinzu. Als nächstes kommt etwa eine Softwarelösung, die erkennt, wenn Sicherheitskameras von unbefugten manipuliert werden. Zutritt via Handy Der wiener Anbieter von Zu trittslösungen EVVA setzt seit einem Jahr auf die Zutrittsberech tigung via handyApp. Dieses „AirKey“System nutzt Smart phones mit nFcÜbertragungs standard als Schlüssel. Der neue Standard ermöglicht den Daten austausch via Funktechnik über Strecken von wenigen Zentime tern. Ein Schließzylinder made in Austria kostet etwa 389 €. Zu den Das Bedürfnis nach Hightech-Sicherheitslösungen steigt. Kunden, die AirKey nutzen, gehö ren eine Supermarktkette und ein Bankkonzern. „Üblich sind elektronische Zu trittssysteme dort, wo es mehr als 800 Mitarbeiter gibt und viele verschiedene Leute zu unter schiedlichen Zeiten raus und reingehen“, sagt EVVABusiness SolutionManager herbert Maté. Allerdings wird der Zutritt oft über Karte oder Schlüsselanhän ger mit chip geregelt. „Es gibt be reits mehr als 50 Anbieter mit pro prietären Systemen. in Zukunft werden sich aber gemeinsame ANZEIGE wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 ImmobIlIen iStock Standards herauskristallisieren.“ ob sich der Zutritt via handy durchsetzt, wird sich erst weisen. Unerwarteter Ansturm Das wiener neustädter unternehmen Sorex wireless Solutions bietet seit elf Jahren handy-Zutrittslösungen via Bluetooth und steigert seinen umsatz laut Eigenangaben seit 2013 jährlich um 40 Prozent. Genaue umsätze werden nicht bekannt gegeben. Aktiv vermarktet werden die Produkte aber erst seit Ende 2014. Der Zulauf war unerwartet. „Die Firmenlösungen gingen uns bereits im März aus“, sagt Key-AccountManager Xenia Berger. „Das interesse an Gebäudesicherheit ist eindeutig gestiegen.“ Sorex entwickelt die Software nun weiter: „Zum Beispiel, dass man einem Mitarbeiter die Berechtigung sperrt und trotzdem sehen kann, ob er versucht, einzudringen.“ Für thomas haiden, Vertriebsleiter von Bosch Sicherheitstechnik Österreich, ist der Zutritt via | 29 handy aus Sicherheitsgründen kein thema. Bosch setzt auf Kartenlesesysteme. haiden sieht einen trend zu MultichannelLösungen: Die Zutrittskontrolle wird mit Videoanalysesystemen und Alarmanlagen unter einem Schirm verbunden. „wir rechnen mit wachstumsraten von drei bis vier Prozent im Sicherheitsbereich, da dieser stark an das wachstum der Bauwirtschaft gekoppelt ist.“ Gerade im handel und im F&E-Bereich sei das Sicherheitsbewusstsein der Kunden hoch. Preislich und technisch sind bei der Gebäudesicherung keine Grenzen gesetzt. haiden wirft allerdings ein: „Für ein Standardgebäude muss eine Lösung im sechsstelligen Euro-Bereich nicht unbedingt Sinn ergeben. Das wichtigste ist vorab eine Analyse der organisation und der Bedrohungsszenarien.“ Die Autorin des Artikels erreichen Sie unter melanie.manner@wirtschaftsblatt.at ANZEIGE 30 | FOKUS Ko M M E R Z i E L L E R t h E M E n S c h w E R P u n K t wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 FOKUS WEIHNACHTSFEIER Colourbox.de Nur Frühbucher finden auch den idealen Veranstaltungsort Die heiße Planungsphase ist im Juni bereits vielerorts erreicht. Große Unternehmen sollten bis zu 1,5 Jahre im Voraus die Firmenweihnachtsfeier buchen. VON CHRISTIAN SCHERL ANZEIGE wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 D ie Firmenweihnachtsfeier dient als optimale Gelegenheit für den Arbeitgeber, sich bei seinen Mitarbeitern zu bedanken. Mit dem jeweiligen Rahmen unterstreicht der Veranstalter die Ernsthaftigkeit seiner Botschaft: ist das „Danke“ ein echtes Anliegen oder bloß Pflichterfüllung? Location, Essen, Rahmenprogramm sind die wichtigsten Eckpfeiler bei der organisation der Firmenweihnachtsfeier. oft scheitert es nicht am Budget. „Lieblosigkeit in der Planung ist eine der größten Sünden bei der organisation der Feier“, sagt Regina Kropff, Geschäftsführerin der steirischen werbeagentur keingrammfett. Sie hat mit www. weihnachtsfeiern.at ein internetportal ins Leben gerufen, auf dem Restaurants und hotels die Möglichkeit haben, sich Firmen und Privatpersonen als top-Location für die weihnachtsfeier zu präsentieren. „wir suchen schöne Locations, Geheimtipps, gute caterer, aber auch Feuerkünstler, Dekorateure, DJ‘s für ein umfangreiches Rahmenprogramm“, sagt Kropff. Derzeit stehen 18 Betriebe auf dem Portal. weitere acht Betriebe kommen demnächst hinzu. Am stärksten vertreten sind die Bundesländer Salzburg und oberösterreich. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass immer mehr Großfamilien vor weihnachten ein paar gemeinsame, schöne tage verbringen wollen. Die sollen auf der Plattform ebenso fündig werden wie unternehmen, die für ihre Mitarbeiter ein schönes, gemeinsames Erlebnis schaffen wollen“, so Kropff. neben der kontinuierlichen Erweiterung samt laufender Suchmaschinenoptimierung, wird das Portal in Zukunft auch den weg in die sozialen netzwerke antreten um persönliche Geschichten, Erlebnisse und Empfehlungen einzufangen. Ko M M E R Z i E L L E R t h E M E n S c h w E R P u n K t Auch für das Grazer haustechnik-unternehmen odörfer ist die weihnachtsfeier ein bewährter weg, um sich beim Personal am Ende des Jahres für den geleisteten Einsatz zu bedanken. Deshalb werden die Veranstaltungsorte Odörfer Susanne Schneider (GF Odörfer Haustechnik) schon frühzeitig ausgewählt, immerhin gilt es jährlich vier weihnachtsfeiern abzuhalten – für jede Region, in der die Firma vertreten ist, eine eigene. nur im vergangenen Jahr kamen anässlich eines Firmenjubliäums alle Mitarbeiter in Graz zusammen. „Je früher man seine wunschlocation aussucht, desto eher bekommt man sie“, berichtet Susanne Schneider, geschäftsführende Gesellschafterin von odörfer. „Seitdem wir einmal mit der Planung zu spät dran waren, fixieren wir unsere termine bereits im ersten Quartal.“ Meist kommen dabei die Freitage im Advent in Frage. Dann haben nämlich zahlreiche Mitarbeiter am wochenende frei, mit Ausnahme derer, die in der Ausstellung tätig sind. Je größer, desto früher Begehrte objekte sollten also rechtzeitig reserviert werden. Ab einer Größe von über 100 Gästen sind mindestens sechs bis sogar 18 Monate Vorlaufzeit einzuplanen. Kleinere Betriebe können sich mehr Zeit lassen und finden auch kurzfristig noch attraktive Veranstaltungsorte. „weihnachtsfeiern liegen generell im Abnehmen“, beobachtet christian herzig, Event- und Sales Manager von Starcatering (www.starcatering. at). „Aus diesem Grund ist es für Klein- und Mittelunternehmen leichter geworden, auch nach den Sommerferien noch eine geeignete Location für die weihnachtsfeier zu bekommen.“ neben den exponierten Feiertagen, bei denen eine rechtzeitige Buchung notwendig ist, gäbe es bis zu zwei wochen vor der Feier realistische chancen auf attraktive Räumlichkeiten. Allerdings zahlt sich eine rechtzeitige Buchung auch finanziell aus. Viele Anbieter locken mit einem Frühbucherbonus. So auch Starcatering. Buchungen, die bis Ende Juni getätigt werden, FOKUS | 31 erhalten acht Prozent auf alle Speisen und Getränke. Das Partyservice- und cartering-unternehmen bietet im wiener Raum eine Vielzahl an Locations. Darunter etwa die Kunstfabrik, das Palais Lichtenstein, wolke 19 im Ares tower und wolke 21 im Saturn tower oder das Stift Klosterneuburg. Den c3 convention center in wien-Landstraße betreibt Starcatering sogar selbst. Bei der Auswahl der weihnachtsfeier-Location zeichnen sich bei Österreichs unternehmen zwei Extreme ab. „Entweder sehr günstig, oder sehr hochpreisig“, sagt herzig. „Zur günstigeren Variante zählen zum Beispiel Lofts und Fabrikhallen. Dem gegenüber stehen hochpreisige innenstadtlokalitäten, wie Museen, Palais, usw.“ ANZEIGE 32 | Businesstalk Redaktion Alexander Pfeffer alexander.pfeffer@wirtschaftsblatt.at wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 GALA Peroutka (3) $ Fest der Familienerfolge wiEn. Eine Gala für Österreichs beste Familienunternehmen: Das wirtschaftsBlatt hatte gemeinsam mit seinen Partnern, dem Bankhaus Spängler, BDo Austria und der Österreichischen notariatskammer, in die Aula der wissenschaften geladen. Zum wienSieger wurde dabei die Radatz Feine wiener Fleischwaren Gmbh gekürt. Der Österreich-Sieg ging an die Fussl Modestraße Mayr Gmbh. Finanzminister hans Jörg Schelling hielt die Festansprache, in der er sich für den Einsatz und das Engagement der Familienunternehmen bedankte, und Karlheinz Strauss, Vorstandsvorsitzender der Porr AG, war der Keynote-Speaker des Abends. Rund 300 Gäste ließen die Gewinner bei der anschließenden Feier hochleben. " & # WirtschaftsBlatt-Geschäftsführer Herwig Langanger (l.) gratuliert Franz Radatz sen. sowie Elisabeth Radatz-Fiebinger und Franz Radatz jun. zur Auszeichnung als bestes Familienunternehmen Wiens. ! Christoph Neumayer (l.), Generalsekretär der Industriellenvereinigung, mit Karl-Heinz Strauss, Vorstandsvorsitzender der Porr AG und Keynote-Speaker der Veranstaltung, beim festlichen Empfang mit rund 300 Gästen. % BDO-Partner Hans Peter Hoffmann (l.) und Finanzminister Hans Jörg Schelling. ANZEIGE
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