Der aktuelle Markt-PLAZ - Zentrum für Bildungsforschung und

Zentrum für
Bildungsforschung
und Lehrerbildung
Markt-PLAZ
Heft 31
März 2015
Aktuelles aus Bildungsforschung und Lehrerbildung
an der Universität Paderborn
Veranstaltungen im Sommersemester 2015
DaZ-Tag für Akteurinnen und Akteure in Schule und Lehrerbildung
08.05.2015
Veranstalter: Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft
in Kooperation mit dem PLAZ und dem Projekt „Vielfalt stärken“
8.30 bis 17.00 Uhr, Universität Paderborn
Informationen und Anmeldung bis zum 30.04.2015: http://kw.upb.de/daz-tag2015
Austausch mit Mentorinnen und Mentoren zum Praxissemester
27.08.2015
Veranstalter: PLAZ in Kooperation mit den ZfsL Detmold und Paderborn
sowie der Bezirksregierung Detmold
Ort wird noch bekannt gegeben.
Bitte achten Sie auf unsere Hinweise unter http://plaz.upb.de.
Fremdsprachentag 2015
09.09.2015
Veranstalter: Englisch und Mehrsprachigkeit Westfalen-Lippe, Deutscher
Spanischlehrerverband NRW und PLAZ
ganztägig, Universität Paderborn
Weitere Informationen: http://eum-westfalen-lippe.de
Informationsveranstaltungen für Lehramtsstudierende
13.04.2015
RSD Hans-Peter Rosenthal (Landesprüfungsamt, Leiter der Außenstelle Paderborn)
„Die Erste Staatsprüfung“ – Prüfungsmodalitäten
18.15 bis 19.45 Uhr, Hörsaal O2
16.04.2015
Ann Katrin Schade und Dr. Stefanie Mense (PLAZ)
Das Prüfungsverfahren Bachelor und Master of Education
18.00 bis 19.30 Uhr, Hörsaal C1
27.04.2015
Vertreter/innen der Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung Paderborn und Detmold
Infoveranstaltungen zum Vorbereitungsdienst
18.15 bis 19.45 Uhr,
für die Schulformen G und HRGe in Hörsaal H5
für die Schulformen GyGe und BK in Hörsaal H6
Viele weitere Veranstaltungen finden Sie in unserem Veranstaltungskalender: http://plaz.upb.de
UNIVERSITÄT PADERBORN
Die Universität der Informationsgesellschaft
http://plaz.upb.de
Markt-PLAZ
Aktuelles aus Bildungsforschung und Lehrerbildung an der Universität Paderborn
Möglichst viel Bildung für möglichst viele Menschen
PLAZ und PLAZEF gratulieren Prof. em. Dr. Hans-Dieter Rinkens
Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens, Gründer und langjähriger Vorsitzender des PLAZ und aktueller Vorsitzender von
PLAZEF, ist für sein berufliches, soziales und kulturelles Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
worden. PLAZ und PLAZEF gratulieren ganz herzlich und sind stolz darauf, einen in dieser Weise Ausgezeichneten
„unter sich zu haben“.
Neue Maßstäbe für die Lehrerbildung und darüber hinaus
Paderborns Landrat Manfred Müller überreichte Hans-Dieter
Rinkens den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland am
Bande am 12. Februar 2015 im Rahmen einer sehr würdigen und
geselligen Feierstunde im Kreishaus. Hans-Dieter Rinkens'
Lebensaufgabe bestehe darin, an einer möglichst hohen Bildung
für möglichst viele Menschen mitzuwirken. Dies hat er während
seiner gesamten beruflichen Laufbahn und darüber hinaus getan –
als Professor für Mathematik und Didaktik, als Prorektor und
Rektor der Universität Paderborn und nicht zuletzt als Gründer des
PLAZ im Jahr 1995, das er prägte, 2008 als Zentrum für
Bildungsforschung und Lehrerbildung neu und zukunftsweisend
aufstellte und bis 2009 sehr erfolgreich leitete. Rinkens hat damit
nicht nur der Lehrerbildung an der Universität Paderborn eine hohe
Qualität gegeben, sondern landesweit neue Maßstäbe für die
Lehrerbildung gesetzt.
Wege gemeinsam gehen und die Lasten gemeinsam tragen –
Leitmotive in Beruf und Ehrenamt
Alt-Rektor und PLAZ-Gründer Prof. Dr. Hans-Dieter
Rinkens mit Paderborns Landrat Manfred Müller (li.)
(Foto: Regina Bruksch)
Besonders hervorgehoben wurde vom Landrat auf der Grundlage
der Gutachten sein Engagement für die Vernetzung der
universitären Lehrerausbildung, der Zentren für schulpraktische
Lehrerausbildung und der Schulen. Von diesem Grundstein einer
vertrauensvollen Zusammenarbeit der Institutionen profitieren
das PLAZ und die genannten Institutionen heute bei dem enormen
Ausbau der Kooperationsbeziehungen im Praxissemester.
Trotz der großen Herausforderungen, die diese Aufgabe für alle Beteiligten mit sich bringt, gelingt es – bei allen
unterschiedlichen Perspektiven – immer, gemeinsame Wege zu finden, sie gemeinsam zu gehen und auch die
Lasten gemeinsam zu tragen. Dass diese Besinnung auf Gemeinsamkeit für Hans-Dieter Rinkens ein berufliches
und ehrenamtliches Leitmotiv ist, zeigte seine Dankesrede. Er betonte, dass er bei all den genannten Aspekten nie
allein war: „Immer hatte ich Menschen an meiner Seite, die mir bei meiner Arbeit geholfen haben und ohne die ich
den Weg nicht hätte gehen können.“
In seiner Funktion als Präsident des Deutschen Studentenwerks von 1996 bis 2006 engagierte Rinkens sich für die
wirtschaftlichen und sozialen Belange der Studierenden. Chancengleichheit unabhängig von sozialer Herkunft und
finanziellem Background war ihm stets ein besonderes Anliegen. Neben seinem enormen beruflichen Engagement,
das weit über die Pflicht hinausging, hat sich Hans-Dieter Rinkens auch im kulturellen und sozialen Bereich
eingesetzt: 1996 war er Gründungsmitglied und bis 2013 im Vorstand des Vereins der Freunde des Klosters
Dalheim. Hier setzte er sich für das inzwischen namhafte Kulturfestival Dalheimer Sommer und für die Entwicklung
des Klostermuseums ein. In 2012 zählte Rinkens zu den Gründungsmitgliedern des Vereins „Berufsbildung
Tansania e.V“. Der Verein verfolgt das Ziel, mit der Bereitstellung von Geld, Sachmitteln, Arbeit und Beratung die
Berufsausbildung junger Frauen und Männer in Muleba nahe der nord-tansanischen Distrikthauptstadt Bukoba zu
fördern.
Ingrid Stecker, PLAZ
Informationen zu Vorträgen, Veranstaltungen oder sonstigen Angeboten des PLAZ finden Sie auf unserer
Homepage: http://plaz.upb.de
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Aktuelles aus Bildungsforschung und Lehrerbildung an der Universität Paderborn
Praxissemester – Austausch ist alles
Der erste Durchgang des Praxissemesters mit ca. 210 Studierenden hat gezeigt, wie wichtig Kommunikation und
Vernetzung sind.
Das Praxissemester in den Lehramtsstudiengängen mit dem Abschluss Master of Education befindet sich aktuell im
ersten Durchgang und stellt alle Beteiligten naturgemäß vor neue Herausforderungen. Um Konzepte zu entwickeln,
Informationen auszutauschen und Abstimmungen zu ermöglichen, führt das PLAZ in Kooperation mit den Zentren
für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) Detmold und Paderborn und Schulen die verschiedenen Lernorte des
Praxissemesters – Universität , ZfsL und Schule – immer wieder zusammen.
So gab es zu Beginn des Jahres einen offenen Austausch
zwischen Mentorinnen und Mentoren, Vertretern der Zentren
für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) und Lehrenden
der Universität. Auch die Studierenden wurden durch
mehrere Informationsveranstaltungen, durch universitäre
Vorbereitungsseminare, durch Workshops und im Austausch
mit Vertretern der ZfsL auf das Praxissemester vorbereitet.
Erste Rückmeldungen zu bisherigen Prozessen rund um das
Praxissemester waren bereits sehr hilfreich, denn sie zeigen,
wo es bereits jetzt reibungslos läuft und wo nachgebessert
werden muss. Sofern möglich, wird Letzteres schnell in
Angriff genommen. Aus der Perspektive unterschiedlicher
Beteiligter wurde klar, dass das Engagement und die
Offenheit der Beteiligten helfen, die Schwierigkeiten zu
bewältigen, die jeder Neustart mit sich bringt.
Pioniere in einem neuen Format: Masterstudierende beim Auftakt
ins Praxissemester (Foto: PLAZ)
Um Prozesse im Praxissemester zu beleuchten und zu optimieren, sind weitere Austausch- und Informationsveranstaltungen für die am Praxissemester beteiligten Personen geplant. Am 27. August 2015 wird es eine
Austauschveranstaltung für Mentorinnen und Mentoren geben, in der diese ihre Expertise einbringen können und
in der die gemachten Erfahrungen diskutiert und der zweite Durchgang des Praxissemesters vorbereitet wird.
Weitere Informationen zu Themen rund um das Praxissemester finden Sie unter http://plaz.upb.de.
Miriam Brandtönnies, PLAZ
Edu-Tech Net: Erfolgsmodell aus OWL
Ein Jahr nach seinem Start zeigt der Trend für das Projekt Edu-Tech Net OWL nach oben
Edu-Tech Net OWL ist eine Kooperation zwischen der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, der Fachhochschule
Bielefeld, der Hochschule Hamm-Lippstadt, der Fachhochschule Südwestfalen und der Universität Paderborn. Die
steigende Nachfrage nach Lehrenden in den beruflichen Fachrichtungen Ernährungs- und Hauswirtschaftswissenschaft, Lebensmitteltechnik, Elektro- und Maschinenbautechnik war die Motivation, FH-Studierende an ihren
Fachhochschulen zusätzlich zu ihrem fachwissenschaftlichen Studium auch bildungswissenschaftlich und
fachdidaktisch auszubilden. Studiert werden können die beruflichen Fachrichtungen Ernährungs- und
Hauswirtschaftswissenschaft und Lebensmitteltechnik, Elektrotechnik in Kombination mit Automatisierungs- oder
Informationstechnik sowie Maschinenbautechnik in Kombination mit Fertigungstechnik. Die Besonderheit der
kooperativen Studiengänge liegt darin, dass durch Anerkennung früherer Bachelor-Abschlüsse aus FHStudiengängen und die Integration von lehramtsrelevanten Angeboten in die FH-Studiengänge der Übergang in die
gewerblich-technischen Masterstudiengänge der Universität Paderborn erleichtert wird. Zudem besteht die
Möglichkeit, fehlende Leistungspunkte bzw. Studienanteile während des Masterstudiums an der Universität
Paderborn nachzuholen. So kann ein reibungsloser Übergang erfolgen. Wenn Sie sich für eine Ausbildung zur
Lehrerin/zum Lehrer an Berufskollegs mit den genannten beruflichen Fachrichtungen interessieren, freuen wir uns
auf Ihren Anruf unter Tel.: 05251 / 60-3657, E-Mail: service@plaz.upb.de.
Informationen und Materialien rund um das Praxissemester auf unserer Homepage: http://plaz.upb.de
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Aktuelles aus Bildungsforschung und Lehrerbildung an der Universität Paderborn
Der Weg zur inklusiven Schule
Rund 350 Lehrerinnen und Lehrer besuchten am 18. März 2015 den 7. Grundschultag an der Universität Paderborn
Unter dem Motto „inklusiv – kooperativ – vernetzt“ veranstaltete die Projektgruppe Grundschule plus des Zentrums
für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ) den 7. Paderborner Grundschultag mit über 50 Workshops und
Vorträgen, die sich ganz vielfältig des Themas annahmen. Besonders gefragt waren Angebote, die intensiven
Austausch und aktive Teilnahme ermöglichten. Hauptanliegen dabei war das gemeinsame Lernen beeinträchtigter
und nicht beeinträchtigter Schülerinnen und Schüler. Lehr- und Lernkonzepte, die beide Gruppen bestmöglich
fordern und fördern, waren besonders gefragt.
Den Schwierigkeiten auf dem Weg zur inklusiven Schule ging Prof. Dr.
Matthias von Saldern in seinem Hauptvortrag nach und stellte eine
Feststellung an den Anfang: Erst durch die Reaktionen der Gesellschaft
werden beeinträchtigte Menschen behindert – vor allem an
gesellschaftlicher Teilhabe. Dies bewies er – teils humorvoll – anhand
zahlreicher Beispiele aus dem Leben von Menschen mit Handicaps. Er
formulierte prägnant: „Erst wenn der Begriff ‚Inklusion' nicht mehr
gebraucht wird, ist Inklusion gesellschaftliche Realität.“ Im zweiten
Hauptvortrag beleuchtete Prof. Dr. Timm Albers von der Universität
Paderborn die Perspektiven für die Unterrichts- und Schulentwicklung,
die sich durch Inklusion eröffnen. Er forderte Schulen auf, sich auf
Eröffnete auch humorvolle Perspektiven auf den
vorhandene Potenziale zu besinnen, statt Mängel zu reklamieren.
Inklusionsprozess: Hauptredner Prof. Dr. Matthias
Inklusion müsse als „das Streben nach größtmöglicher Teilhabe und das von Saldern (Foto: PLAZ)
aktive Verhindern von Exklusion von Anfang an“ verstanden werden.
Christine Weiß, Schulleiterin der Grundschule Stukenbrock, warf in einer Diskussionsrunde am Vormittag das Bild
der „Baustelle Inklusion“ auf: „Wir arbeiten auf einer Großbaustelle, die bereits bewohnt wird!“ Sie betonte dabei
vor allem die Chance der gemeinsamen und kooperativen Ausgestaltung, die schon einen wesentlichen Eckpfeiler
auf dem Weg zur inklusiven Schule markiert.
Mehr als eine Metapher: Die „Baustelle Inklusion“ (Foto: PLAZ)
Die „Baustelle Inklusion“ war aber mehr als eine Metapher:
Tatsächlich hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die
Möglichkeit, auf eine etwas andere Art und Weise ihre
Meinung zu äußern: Unter dem Slogan „Gelingensbedingungen für Inklusion – Schaufeln Sie Ihre Meinung!“
standen insgesamt sechs Röhren zur Verfügung, die mit Sand
gefüllt werden konnten. Unter den bildungspolitischen
Bedingungen ergab sich ein deutlicher Schwerpunkt: Die
Schaffung von räumlichen, strukturellen und personellen
Ressourcen in der Schule wurden von den Teilnehmerinnen
und Teilnehmern als zentrale bildungspolitische Bedingung
gesehen. Aber auch die Ermöglichung von Aus- und
Weiterbildung und die Bereitstellung zeitlicher Ressourcen für
außerunterrichtliche Prozesse wurden als wichtige
Voraussetzungen beurteilt.
Unter den Gelingensbedingungen, die vor allem auf der Ich-Ebene anzusiedeln sind, wurde die eigene
Grundhaltung als wesentliche und wegweisende Bedingung genannt. Die Nutzung von Vielfalt und Heterogenität
für Lehr-Lernprozesse und die eigene Offenheit für die Kommunikation und Kooperation mit allen Beteiligten
folgten in der Einschätzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit relativ knappem Abstand.
Viele positive Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gaben den Organisatorinnen die Gewissheit,
mit dem Grundschultag 2015 die inklusive Schule ein gutes Stück vorangebracht zu haben.
Ingrid Stecker, PLAZ
Redaktion i. A. des PLAZ-Direktoriums: Ingrid Stecker, Tel.: 05251/60-3657, E-Mail: stecker@plaz.upb.de