Krammer präsentiert erste Quartalszahlen 100-Tage-Bilanz

inside your business. today.
15. JahrganG
NO. 1965
donnerstag, 30. april 2015
TREVISION
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a Trevision Holding Company
Österreichs Medien gegen globale Player
VÖP Rundfunkplattform: Branchenvertreter bekräftigten bei einer
Fachtagung den notwendigen nationalen Schulterschluss Seite 4
© EPA/picturedesk/Dedert
© VÖP/Michael Gruber
www.trevision.at
Wird nichts aus Douglas’ Börseplänen?
Eine Handvoll potenzieller Käufer will den Parfümeriekonzern Douglas
von seinem geplanten Schritt an die Börse abbringen Seite 7
ventocom Vom Start zum Testsieger: „HoT“; nächstes Projekt des virtuellen Mobilfunkers in der Pipeline
short
© Outline Pictures
Krammer präsentiert
erste Quartalszahlen
Holzmangel Die Papierindustrie
blickt auf ein stabiles Jahr
2014 zurück und warnt vor
einem Holzmangel aufgrund
der intensiven Holznutzung
für die Biomasseproduktion.
Die Papierproduktion legte um
0,6% auf 4,9 Mrd. t zu, wobei
es bei Spezialpapieren ein Plus
von 2,4% und bei grafischen
Papieren von 0,5 sowie bei
Verpackungspapieren von 0,4%
gab. Der Umsatz war mit minus 1,8% leicht rückgängig und
lag bei 3,8 Mrd. €, teilte die
Austropapier am Mittwoch mit
(Bild: Austropapier-Präsident
Alfred Heinzel). (red)
© APA/EPA/Gert Eggenberger
100-Tage-Bilanz
Zu Jahres­beginn
2015 ist der
­Diskonter Hofer
mit dem Mobil­
funk­angebot
HoT gestartet,
mittlerweile wird
es von 167.000
Kunden genutzt.
ventocom-Boss
Michael Krammer
bilanziert die ersten drei Monate.
Seite 2
© APA/Herbert Pfarrhofer
Kein Bachmann-Preis? Der Liquiditätsengpass in Kärnten
macht auch vor dem renommierten Bachmann-Preis nicht
Halt (Bild: Vorjahrespreisträger
Tex Rubinowitz). Das Land hat
10.000 € Zuschuss zugesagt.
Weil die Zusage nur mündlich
vorliegt, fällt die Subvention
wie alle anderen nicht vertraglich fixierten Ausgaben
unter den Zahlungsstopp des
Landes. ORF-Landesdirektorin
Karin Bernhard versicherte, die
Durchführung des Literaturwettbewerbs sei durch einen
Zahlungsausfall des Landes
„nicht gefährdet“. (APA)
Bank Austria Mehr Auftragseingänge im April 2015
© Bank Austria/www.studiohuger.at
(xpert.
medianet.at)
Bank Austria-Chefökonom Stefan
Bruckbauer: „Langsame Erholung“.
Wien. Die Talfahrt der österreichischen Industrie ist gestoppt – sie
erhält wieder mehr Aufträge aus
dem In- und Ausland und hat ihre
Produktion hochgefahren. Dennoch
bauen die Unternehmen weiter Mitarbeiter ab, sagen die Ökonomen
der Bank Austria. Der Bank-Austria-EinkaufsManagerIndex (EMI)
ist im April auf 50,1 Punkte gestiegen und zeigt erstmals seit acht
Monaten keinen Rückgang mehr
an. „Der deutliche Rückgang der
Verkaufslager und die Stabilisierung der Verkaufspreise sind weitere Anzeichen für eine sich langsam erholende Nachfrage“, so BAÖkonom Stefan Bruckbauer. (red)
Österreichs Top-Firmen schrumpften
© Accenture Österreich
Industrie-Talfahrt jetzt gestoppt
Wegen des Feier­tages
erscheint die ­nächste
Ausgabe am
Dienstag, 5. Mai
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Accenture Standortprobleme belasten Realwirtschaft
Accenture-Chef Klaus Malle: Realwirtschaft spürt Standortprobleme deutlich.
Wien. Österreichs Top-100-Unternehmen haben die Krisenjahre
schlechter überstanden als die
größten Firmen in der Schweiz
und in Deutschland. Während der
Umsatz der 100 größten Unternehmen im Jahr 2013 hierzulande um
sechs Prozent einbrach, hielten die
Rivalen aus den Nachbarländern
die Umsätze zumindest stabil bei
plus 0,6% (Deutschland) bzw. 0,0%
(Schweiz). Zu diesem Ergebnis
kommt eine Analyse des Unternehmensberaters Accenture. „Die
Standortprobleme schlagen sich
endgültig in der Realwirtschaft
nieder“, wird Accenture-Chef Klaus
Malle in der Presse zitiert. (APA)
c ov e r / Pr i m e n e w s
2 – medianet
Donnerstag, 30. April 2015
ventocom/Hofer Michael Krammer präsentierte am Mittwoch die erste Quartalsbilanz der „virtuellen“ Hofer-Mobilfunkmarke „HoT“
„HoT“-Bilanz: 167.000 Kunden
Noch heuer: Start mit einem weiteren Partner, LTE-Angebote – und ein Roaming-Paket.
© APA/Herbert Neubauer
sabine Bretschneider
ventocom-Chef Michael Krammer: Die
Hofer-Marke hat sich bestens etabliert.
Wien. Eine etwas verspätete
„100-Tage-Bilanz“ zog am Mittwoch
ventocom-Chef Michael Krammer:
Der Mobilfunkdienstleister – ventocom wickelt als virtueller Anbieter für den Lebensmitteldiskonter
Hofer das Telcoangebot „HoT“ ab
– präsentierte seine ersten Quartalszahlen. Und die können sich sehen lassen: HoT wird mittlerweile
von 167.000 Kunden genutzt. Dazu
kommt: 44% aller von der Regulierungsbehörde RTR verzeichneten
Nummernportierungen in Österreich entfielen in den ersten drei
Monaten auf HoT, erzählte Kram-
mer, Ex-Chef des Mobilfunkers
Orange, vor Journalisten in Wien.
Studie: Testsieger
ventocom ist ein „hundertprozentig österreichisches Unternehmen“, hob Krammer hervor, das
auch mit österreichischen Partner – Callcenter und technische
Dienstleistungen – zusammenarbeite. Die drei großen Mobilfunker
in Österreich – T-Mobile, Drei und
A1 – sind inzwischen allesamt entweder Töchter von Auslandskonzernen (Deutsche Telekom, Hutchison) bzw. mehrheitlich in ausländischer Hand (América Móvil).
rung mit Hofer gibt, so Krammer.
Spekulationen über eine Mobilfunkmarke für den Fußballklub
Rapid, dessen Präsident Krammer
ist, bestätigte er nicht.
Auch LTE soll bei HoT noch
heuer in Angriff genommen werden; außerdem werde es noch im
Mai ein Roamingangebot geben.
65% der HoT-Kunden nutzen derzeit den HoT Flex-Tarif, 29% das
Fix-Modell, wobei es einen Trend
vom Flex- hin zum Fix-Tarif gebe.
Sechs Prozent nutzen zurzeit einen
Datentarif.
Das Erfolgsrezept von HoT ist
laut Krammer dessen Einfachheit
und Preistransparenz sowie die
Abwicklung sämtlicher Services
über das Internet; „One-Stop-No
Shop-Prinzip“ nennt es Krammer.
Für wechselbereite Kunden sei
HoT mit Abstand erste Wahl, zitierte der ventocom-Chef die Ergebnisse einer Studie von Marketagent (April 2015): Rund 36% aller
wechselwilligen Mobilfunknutzer
würden sich für HoT als neuen
Anbieter entscheiden. Das Unternehmen hat 20 Mitarbeiter und
beschäftigt weitere 30 Personen
bei einem Call Center-Anbieter
und weitere zehn bei einem technischen Dienstleister.
Als weiteren Erfolg für HoT verbucht Krammer die Ergebnisse
einer aktuellen Mobilfunkstudie
(Krammer: „Mehr als nur ein Netztest“): Die Erhebung der „Gesellschaft für Verbraucherstudien“
(ÖGVS) hatte im März 2015 Konditionen, Angebot und Servicequalität
aller österreichischen Mobilfunkbetreiber verglichen; HoT wurde
dabei als heimischer Testsieger
ausgewiesen und als einziger Anbieter mit „Gut“ bewertet.
Noch heuer soll ein weiterer ventocom-Partner präsentiert werden,
der dem Vernehmen nach nicht aus
aus dem Handel kommen wird,
weil es hier eine Exklusivvereinba-
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Billige „Pipelines“
Auf die Klagen der Mobilfunkindustrie angesprochen, die
Netzbetreiber würden als billige
Daten-„Pipelines“ für den ständig
steigenden Content von US-Konzernen wie Google (YouTube) missbraucht, meinte Krammer, dies sei
eher von Vorteil: „In welcher Branche haben Sie eine pro Jahr um
hundert Prozent steigende Nachfrage?“ Erst wenn Konzerne wie
Google als Netzbetreiber auftreten
würden, käme es tatsächlich zu einer ungesunden Monopolisierung.
Dann seien seitens der EU Regulierungsaktivitäten gefragt. „Und ich
bin kein Freund der Regulierung“,
wie Krammer betonte.
Mobile Banking Umfrage
App-Verweigerer
Wien. 39% der Österreicher verweigern Bankgeschäfte am Handy. In
Tirol lehnen sogar 52% die Nutzung
einer Bank-App ab, teilte die Direktbank ING-DiBa zu einer unter
1.000 Österreichern durchgeführten
Umfrage mit. Die Ablehnung hänge
vor allem mit Sicherheitsbedenken
zusammen. Nichtsdestotrotz sieht
die ING-DiBa „Mobile Banking“
am Vormarsch. 48% der Umfrageteilnehmer greifen am Smartphone
auf ihr Konto zu; im Europaschnitt
sind es 53%. (APA)
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Die Österreicher sind in Sachen
Bank-Transaktionen eher vorsichtig.
medianet
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donnerstag, 30. april 2015 – 3
© Christian Anderl
Konflikt
Ungereimtheiten in der Wiener Fachgruppe Werbung
hinsichtlich der finanziellen Unterstützung von Fachevents Seite 4
© enc.newsroom.de/
marketing & media
Kongress
Der European Newspaper Congress 2015 findet
am 4. und 5. Mai im Wiener Rathaus statt http://enc.newsroom.de/
Österreichs Medien
gegen globale Player
© APA/Orestis Panagiotou
short
© APA/EPA/How Hwee Young
TV Das griechische Parlament
hat die Wiederöffnung des
öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders ERT beschlossen,
der vor knapp zwei Jahren
aus Spargründen geschlossen
worden war. Das Gesetz wurde
in der Nacht zum Mittwoch in
Athen vor allem mit den Stimmen der Regierungsparteien
verabschiedet. Für den Sender
wurde ein Jahresetat von 60
Mio. Euro festgelegt.
© VÖP/Michael Gruber
Internet Das chinesische Internet erlebt mysteriöse Störungen, mit denen massenhaft
der Online-Verkehr fehlgeleitet
wird. Wenn Nutzer eine Webseite mit einem blauen Facebook-Symbol besuchen wollen,
werden sie automatisch weitergeleitet. Man landet meist
auf der Open-Source-SoftwareSeite wpkg.org oder manchmal
auch bei einem privaten Reiseblog eines polnischen Paares.
© APA/EPA/Narendra Shrestha
VÖP Rundfunkplattform Branchenvertreter bekräftigten bei einer Fachtagung
der Privatsender (im Bild VÖP-Präsident & Styria-Vorstand Klaus Schweighofer)
nicht nur den notwendigen nationalen Schulterschluss, sondern plädierten auch
für gleiche Regeln für alle.
Seite 4
Aktion Nach dem Erdbeben in
Nepal haben ORF und „Nachbar in Not“ den Start der Hilfsaktion „Nachbar in Not – Erdbeben Nepal“ bekannt gegeben
und dringend um Spenden
gebeten. „Die Bilder und Nachrichten, die uns aus erreichen,
werden täglich schlimmer“,
so Sissy Mayerhoffer, Leiterin
des ORF-Humanitarian-Broad­
casting. (APA)
Conchita Wurst führt das Song ContestRanking der Österreicher bei Google.
Wien. Conchita Wurst schlägt ­ABBA
– zumindest bei Google. Die Gewinnerin des Eurovision Song Contests
2014 wurde von den Österreichern
in den vergangenen zehn Jahren
öfters gegoogelt als jeder andere
Gewinner des Bewerbs, wie der
Konzern bekannt gab. Damit liegt
die Bartträgerin noch vor Udo Jürgens und den Popheroen von ABBA.
Celine Dion schafft es mit Platz 4
nicht einmal aufs Stockerl.
Folgerichtig finden sich dann
auch Wurst und Jürgens an der
Spitze der heimischen Rangliste.
Auf Platz 3 liegt das aus Elisabeth
Engstler und Michael Scheickl bestehende Duo Mess. (APA)
Puls 4 mit neuem Comedy-Abend
© Puls 4
(www.
medianet.at)
Programm „Bist Du deppert“ und „Super Nowak“
Google: Conchita Wurst vor ABBA
© APA/dpa/Daniel Reinhardt
Der medianet
­Sonderthemenplan
2015 ist
hier abrufbar!
Abfragen Österreicher googeln Bewerb-Gewinner
Das neue Format „Bist Du deppert!“,
zu sehen ab Donnerstag auf Puls 4.
Wien. Privatsender Puls 4 startet ab Donnerstag einen neuen
Comedy-Abend mit den Formaten
„Bist Du deppert!“ (20:15 Uhr)
und „Super Nowak“ (21:30 Uhr).
In „Bist Du deppert!“ geht es um
Steuerverschwendung und andere Frechheiten. Kabarettisten und
Schauspieler zeigen auf, was mit
dem Steuergeld der Österreicher
passiert. Als Gastgeber und Moderator fungiert jede Woche Gerald
Fleischhacker.
Im anschließenden „Super Nowak“ soll unterdessen Kabarettist
und Schauspieler Reinhard Nowak
als „Superheld“ Konsumenten helfend unter die Arme greifen. (APA)
c ov e r
4 – medianet
Donnerstag, 30. April 2015
Das VÖP-Thema des Jahres „Österreichs Medien versus Global Player – Herausforderungen des internationalen Wettbewerbs“
„Der mediale Schulterschluss“
Der Verband der österreichischen Privatsender (VÖP) lud zu seiner jährlichen Rundfunkplattform – auch die Konkurrenz kam.
einig sei; auch ORF-Chef Wrabetz
überraschte mit einem Vorstoß, als
er meinte, dass man die Werbezeitenbegrenzung für die Privaten
durchaus abschaffen könne, ohne
dass der ORF dies auch für sich
verlangen würde.
Thema der Diskussion war auch
die Idee von Google, 150 Mio. €,
gemeinsam mit ausgewählten
Medienhäusern, in den Journalismus zu investieren. Hier sieht
Kralinger das Google-Angebot als
Beschwichtigungsversuch und Reaktion seitens des Giganten auf die
aktuell eher strengere Vorgangsweise der Kommission der Suchmaschinenfirma gegenüber.
Wien. Gestern, Mittwoch, lud der
Verband der österreichischen Privatsender (VÖP) zu seiner jährlichen Rundfunkplattform. Das
Thema heuer: „Österreichs Medien versus Global Player – Herausforderungen des internationalen
Wettbewerbs“.
In seinem Eröffnungsstatement
wies Klaus Schweighofer, Vorstandsvorsitzender des VÖP und
Vorstand der Styria Media Group,
darauf hin, dass die Branche derzeit mit dem größten Umbruch der
Mediengeschichte konfrontiert sei.
Im Wettlauf mit globalen Giganten
sei die Unterstützung der österreichischen Medien – rechtlich wie
finanziell – dringend erforderlich.
Es sei notwendig, eine neue Medienarchitektur zu gestalten, damit
es auch in zehn Jahren noch relevante österreichische Medien gebe.
© VÖP/Michael Gruber
dinko fejzuli
„Ich verlange nicht
mehr Regulierung
Alle gegen die „Big Five“
Julia Schnizlein (News, Moderation), Ernst Swoboda (KroneHit-GF), Gernot Blümel (ÖVP), Markus Breitenecker (VÖP), Josef
Ostermayer (SPÖ), Alexander Wrabetz (ORF), Klaus Schweighofer (VÖP), Thomas Kralinger (VÖZ), Corinna Drumm (VÖP-GF).
Miteinander diskutierten Medienminister Josef Ostermayer,
ORF-Generaldirektor Alexander
Wrabetz, VÖZ-Präsident Thomas
Kralinger, ÖVP-Generalsekretär
Gernot Blümel, KroneHit-GF Ernst
Swoboda und SevenOne-Chef Markus Breitenecker.
So wie im vergangenen Jahr
forderte Breitenecker einen nationalen Schulterschluss heimischer
Medienmacher gegen die globalen
„Big Five“, und vom Medienminister gab es für die Forderung auch
gleich wohlwollende Worte, aber:
Für die Unterstützung durch die
Politik benötige es eben vorab genau diesen Schulterschluss und
eine gemeinsame Meinung der
heimischen Medienmacher zu den
wichtigen Themen.
In ein ähnliches Horn blies der
ÖVP-Mediensprecher Blümel, verwies aber auch darauf, dass man
in diesem Kampf dem ORF seine Arbeit nicht „verunmöglichen
darf“.
Der angesprochene ORF-Generaldirektor Wrabetz zeigte sich in
seiner Wortmeldung erfreut, dass
es in der Diskussion nicht, so wie
oft, darum ging, was man dem ORF
wegnehmen könnte, auch wenn
man bei Markus Breiteneckers
Wortmeldungen immer auch auf
„das Kleingedruckte“ aufpassen
müsse.
Das Ansinnen einer gemeinsamen Anstrengung heimischer
Medien gegen die Googles dieser
Welt begrüßte der ORF-Chef in seinem Grundsatz ebenfalls.
VÖZ-Präsident Thomas Kralinger
verwies in seinem Statement darauf, dass dieser Schulterschluss
bereits zwischen VÖZ und ORF mit
der geplanten gemeinsamen Plattform stattfinden soll, und lud auch
die Privaten Medien dazu ein, sich
an der Plattform zu beteiligen.
Aber: Leider werde diese Kooperation, so Kralinger, etwa durch ein
langwieriges Wettbewerbsverfahren verlangsamt. Bei globalen Play­
ern, die auch in Österreich aktiv
seien, gäbe es diese Schranken nicht
und damit auch einen eindeutigen
Vorteil für diese Global Player.
Kralinger warf die Frage auf,
worum es denn gehen solle: „Wollen wir geistiges Eigentum oder
die Netzliberalität schützen. Wenn
man geistiges Eigentum schützen
will, dann muss man es verteidigen.“ Sein Fazit: „Ich verlange nicht
mehr Regulierung für die internationale Player, sondern die gleichen
Regeln für alle.“
Angebot parat haben
KroneHit-Geschäftsführer Ernst
Swoboda verwies vor allem darauf,
dass der Audiokonsum von Streamdiensten stark im Steigen sei, und
darauf müsse man reagieren, denn
plötzlich stehe man mit seinem
klassischen Angebot in direkter
Konkurrenz mit den digitalen Anbietern, die viel größer seien, und
hier gelte es, auch Angebote auf
den entsprechenden Plattformen
anzubieten.
Dazu brauche es aber eine gewisse Usability, den Content
und die Konditionen, zu welchen
User diesen Content nutzen können: Etwa, dass die Nutzung von
Streaming-Angeboten von den
Mobilfunkern nicht in das kostenpflichtige Datenvolumen der Mobilfunkkunden hineinberechnet
werden dürfe. All das sei schon
eine Herausforderung. Gleichzeitig
sei man aber im Vergleich zu den
ausländischen Anbietern durch
Dinge wie etwa die Werbeabgabe
nochmals benachteiligt.
Darauf angesprochen, warf Medienminister Ostermayer die generelle Frage auf, ob es denn überhaupt Themenfelder gäbe, in denen
sich die Privaten und der ORF und
dann vielleicht auch noch der VÖZ
einig wären.
Hier warf Breitenecker ein, dass
man etwa beim Thema Absenkung
Werbeabgabe über alle Gattungen
für die internationalen
Player, sondern
die gleichen Regeln
für alle.“
thomas kralinger
vöz-präsident & „kurier“-gf
Auch die Summe an sich sei viel
zu gering, allein wenn man bedenkt, dass Google in Frankreich
60 Mio. € an die Verleger für die
Nutzung derer Inhalte zahlen will,
und in Österreich gleichzeitig 150
bis 180 Mio. Euro Werbegeld aus
dem Markt gezogen werde.Insgesamt sei es ein Schritt in die richtige Richtung, aber nicht mehr, so
der VÖZ-Präsident.
Eine kreative Idee zu den 150
Mio. lieferte zum Schluss noch
Markus Breitenecker: „Wir sollten
die 150 Millionen von Google nehmen, aber weiter gegen sie vorgehen.“ www.voep.at
Interessen Wirtschaftsbund ortet fehlende Unterstützung; Fachgruppen-Obmann will Kriterien erstellen und dann sponsern
Fachgruppe Werbung: Streit um Eventsponsoring
Wien. Die Fachgruppe Werbung
und Marktkommunikation der
WKW fasste in ihrer ersten Ausschuss-Sitzung nach der Wahl des
neuen Vorstands letzte Woche einen Grundsatzbeschluss, den Code
of Conduct für die neue Funktionsperiode anzupassen.
In einem Strategie-Workshop
werden die nächsten Schritte umgesetzt; alle im Ausschuss vertretenen Fraktionen seien dazu eingeladen, so die Verantwortlichen
in einer Aussendung. Der Code of
Conduct regelt das Verhalten der
Fachgruppe Werbung Wien bei der
Vergabe von Aufträgen an Mitglieder des Ausschusses und in der
Wirtschaftskammer Wien. Der Inhalt: Es sollen grundsätzlich keine
Aufträge an Mandatare des Ausschusses vergeben werden.
Die erste Ausschuss-Sitzung
brachte aber auch Kritik, konkret
von der ehemaligen FachgruppenObfrau und Wirtschaftsbund-Chefin Birgit Kraft-Kinz, die die fehlende Unterstützung bei diversen
„Wir sehen es als eine Verpflichtung, dass die Fachgruppe wichtige Branchenevents, die die Digitalisierung und Businesschancen
für unsere Unternehmen in der
Branche fördern, unterstützt. Das
wurde von den anderen Fraktionen
– Grüne Wirtschaft, SWV, Unos –
abgelehnt“, zeigt sich Wirtschaftsbund-Obfrau Birgit Kraft-Kinz
nach der ersten ordentlichen Fachgruppen-Ausschuss-Sitzung ent-
täuscht. „Wir sehen uns als aktive
Interessensvertreter der mehr als
9.000 Mitgliedsunternehmen. Dazu gehört auch die Förderung und
Unterstützung von Veranstaltungsformaten, die nicht nur inhaltlich
für einen Mehrwert sorgen, sondern auch Möglichkeit zum persönlichen Austausch und Netzwerken
bieten. Die heutige Entscheidung,
hier wichtige Branchenevents für
die Mitglieder nicht zu nutzen, ist
aus meiner Sicht ein Armutszeugnis.“
„Geht um Art der Vergabe“
© Christian Anderl; Kraftkinz GmbH
Kraft-Kinz: „Armutszeugnis“
Events kritisierte; der aktuelle
Fachgruppenobmann Stephan Gustav Götz kontert darauf.
Kronkret: Auf Kinz‘ Initiative habe man wichtige Branchenevents
auf die Tagesordnung der ersten
Fachgruppenausschuss-Sitzung
der Wirtschaftskammer Wien gesetzt und den Antrag auf finanzielle Unterstützung vonseiten der
Fachgruppe Werbung & Marktkommunikation gestellt.
Stephan Gustav Götz, Fachgruppenobmann, Birgit Kraft-Kinz, Wirtschaftsbund.
Götz kontert: „Natürlich ist es
wichtig, Branchenevents zu unterstützen; es geht hier aber um die
Art der Vergabe: Bislang wurden
Gelder für Events ohne Richtlinien
nach Einschätzung der Antragsteller vergeben. Es geht hier aber oft
um hohe Beträge; die vom Team
Birgit Kraft-Kinz eingebrachten
Anträge, die in der Aussendung
angesprochen werden, hätten ein
Gesamtvolumen von 26.000 Euro gehabt.“ Götz appelliert an den
Auftrag des Wählers, den er aus
der Wahl erkennt: „Die Kammer
soll sich ändern, transparenter
werden und verantwortungsvoll
mit den Pflichtbeiträgen der Mitglieder umgehen. Als Fachgruppe
Werbung der WKW werden wir
deshalb das Event-Sponsoring neu
definieren.“
So werde man einen Kriterienkatalog entwickeln, der die Vergabe von Sponsoring-Geldern objektiviert.
Kriterien werden erstellt
„Es ist für uns eine Pflicht, dass
Vergaben wie diese für unsere Mitglieder absolut nachvollziehbar
und transparent sind; genauso
wichtig ist es, dass die Veranstalter wissen, ob eine Möglichkeit für
Sponsoring durch die Fachgruppe
besteht.“
Man sei den Mitgliedern verpflichtet, sich objektiv um die
Gelder zu kümmern, und natürlich
seien nach der Erstellung des Katalogs weitere Sponsoringaktivitäten
geplant. Konkrete Pläne werde man
im Juni bei der Strategieklausur
erarbeiten, so Götz. (red)
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inside your business. today. Donnerstag, 30. April 2015 – 6
kurz & griffig
Der Sportartikelkonzern Head wird eine private Gesellschaft
mit beschränkter Haftung nach holländischem Recht
© APA/dpa/Seidel
© APA/Stiplovsek
medianet
Oetker zieht bilanz
Der Umsatz des deutschen Lebensmittelkonzerns
stieg 2014 um 1,8 Prozent auf 2,16 Mrd. Euro Seite 7
Wird aus Douglas’ Börseplänen
am Ende doch nichts?
© Douglas
Kaufinteresse Eine
Handvoll potenzieller
Käufer will den deutschen Parfümeriekonzern Douglas
Insidern zufolge von
seinem geplanten
Schritt an die Börse
abbringen. Seite 7
Kraft mit rückläufigem Umsatz
Nespresso auf Mahü
Northfield. Der Nahrungsmittelkonzern Kraft Foods hat kurz vor der
Fusion mit dem Ketchup-Hersteller
Heinz deutlich weniger verdient.
Im vergangenen Quartal fiel der
Überschuss um 16% auf 392,6 Mio.
€. Sinkende Ausgaben für Werbung
und Verwaltung ließen das Ergebnis etwas besser als erwartet aussehen.
Der Umsatz des Herstellers von
Marken wie Philadelphia-Frischkäse, Jell-O, tassimo und Kool-Aid
sank leicht auf rund 4 Mrd. €. Die
Aktie von Kraft verlor nachbörslich leicht. „Das Quartal war nicht
großartig“, sagte Analyst Ken Gold-
Heinz und Kraft werden zum drittgrößten
Nahrungsmittelkonzern Nordamerikas.
man von JP Morgan. „Wir haben
nicht viel gesehen, was die Aktie
nach oben treiben könnte.“ Eingefädelt von der US-Investorenlegende Warren Buffett, wollen sich
Heinz und Kraft zum drittgrößten
Nahrungsmittel- und Getränkekonzern Nordamerikas zusammenschließen.
Der Deal soll in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden.
Weltweit wird das Unternehmen
mit Umsätzen von rund 15,6 Mrd.
€ auf Rang fünf liegen; Weltmarktführer ist der Schweizer Gigant
Nestlé mit ungerechnet 87 Mrd. €
Jahreserlös. (APA)
© Nespresso
Eröffnung Im Shop auf der Mariahilfer Str. gibt es ein Café
© Kraft
Nahrungsmittel Kurz vor der Fusion mit Heinz-Ketchup verdient Kraft Foods weniger
Im Cafe können unterschiedliche
­Kaffeevarianten verkostet werden.
Vevey. Der Kaffeekapsel-Anbieter
Nespresso eröffnet heute auf der
Mariahilfer Straße in Wien ein
neues Geschäft. Im Shop wird erstmals ein Café integriert. Als JointVenture-Partner konnte Do&Co gewonnen werden. Ein Neuzugang,
jedenfalls für Österreich, ist auch
der automatisierte Kapselverkauf.
Im Nespresso Café können nicht
nur die unterschiedlichen Kaffeevarianten verkostet werden, auch
pikante und süße Speisen stehen
auf der Karte. Das gesamte Angebot kann – entsprechend dem ToGo-Trend – auch mitgenommen
werden. (APA)
r e ta i l & Pr od u c e r s
Donnerstag, 30. April 2015
medianet retail – 7
Fachhandel Verkaufsprozess für Buchhändler Thalia läuft noch, derweil zeigen LVMH, CVS und andere Interesse am Parfümeriekonzern Douglas
Douglas stößt auf reges Interesse
Hagen. Laut zweier Insider wollen
einige potenzielle Käufer Douglas
von seinem geplanten Schritt an
die Börse abbringen. Der französische Luxusartikel-Konzern
LVMH (u.a. Sephora, Guerlain,
Parfums Givenchy), die Finanzinvestoren CVC und KKR sowie ein
Bieter aus Asien hätten demnach
ernsthaftes Interesse am deutschen Parfümeriekonzern angemeldet. Der US-Drogeriekonzern
CVS habe zwar ebenfalls mitgeboten, aber keine Aussichten auf
einen Zuschlag. Douglas und seine
Eigentümer, also der Finanzinvestor Advent und die Eigentümerfamilie Kreke, wollen nun kurzfristig
entscheiden. Dazu, ob sie an den
Börsenplänen festhalten oder den
direkten Verkauf des gesamten Unternehmens vorantreiben wollen,
wollte sich niemand äußern. Derzeit loten die Investmentbanken
Goldman Sachs und JPMorgan
beide Optionen aus. Als bevor-
zugter Weg gilt die Rückkehr des
Hagener Unternehmens an die Börse. Die Aktienmärkte boomen, sodass Advent dabei möglicherweise
mit einem größeren Erlös rechnen
könnte. Anvisiert werde er für das
zweite Halbjahr. „Vor der Sommerpause wäre das unwahrscheinlich“, sagte einer der Insider.
Mit 3 Mrd. Euro bewertet
Die indirekt mit 20 Prozent beteiligte Familie Kreke würde einen
Börsengang nicht zum Ausstieg
nutzen, sondern ihren Anteil unter Umständen sogar aufstocken.
Douglas wird mit rund 3 Mrd. €
bewertet, sodass die Platzierung
bereits im ersten Schritt einen hohen dreistelligen Millionenbetrag
einbringen könnte. Advent und die
Familie Kreke hatten die Douglas
Holding vor zwei Jahren von der
Börse genommen; seither wurden
der Süßwarenhändler Hussel und
die Schmuckhandelskette Christ
verkauft. Für die Modekette AppelrathCüpper und die Buchhandlungen von Thalia läuft der Verkaufsprozess noch. Da Douglas
und Thalia organisatorisch bereits
voneinander getrennt sind, würde
nur das um die französische Nocibe erweiterte Parfümeriegeschäft
an die Börse zurückkehren. (dp)
© EPA/picturedesk.com/Arne Dedert
Eigentümer lassen direkten Verkauf oder Rückkehr an die Börse prüfen.
Henning Kreke ist Vorstandsvorsitzender der Douglas Holding AG. Die Gründer­
familie Kreke ist mit 20 Prozent an der Douglas Holding beteiligt.
Bilanz „Befriedigend“
Oetker legte zu
Bielefeld. Der deutsche Lebensmittelkonzern Dr. Oetker hat für 2014
eine durchwachsene Bilanz gezogen. Konzernchef Richard Oetker
spricht von einem befriedigenden
Abschluss. Probleme bereiten
dem Unternehmen wie bereits im
Vorjahr der Preisdruck auf den
Rohstoffmärkten und Währungsschwankungen. Der Umsatz stieg
um 1,8 Prozent auf 2,16 Mrd. €.
Dabei bleibt das Auslandsgeschäft,
wo das Familienunternehmen aus
Bielefeld mehr als zwei Drittel mit
Pudding, Tiefkühlpizza, Backzutaten oder Müsli macht, weiterhin
der wichtigste Wachstumstreiber;
der Umsatz stieg hier um 2,7 Prozent auf 1,45 Mrd. €, im Inland
legte das Geschäft mit 706 Mio. €
kaum zu. 2015 sei akzeptabel angelaufen, sagte Oetker. (APA)
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Urteil Ex-NKD-Manager
Sechs Jahre Haft
Hof. Ein früherer Manager der Textilkette NKD ist wegen Untreue zu
sechs Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Hof sieht es
als erwiesen an, dass der Angeklagte mit fingierten Rechnungen
3,7 Mio. € veruntreute. In der kommenden Woche steht der Manager
wieder vor Gericht: Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchte Anstiftung zur Geiselnahme und zum
Mord vor. Aus der Untersuchungshaft heraus soll er die Entführung
eines Richters geplant haben. (APA)
Am Anfang steht Ihre Idee, am Ende ein unvergesslicher Event. Und mitten drin
die attraktive Location als passender Rahmen: 12 Casinos in ganz Österreich mit
dem Congress Casino Baden und dem Studio 44 in Wien.
Locations im Stil von historisch bis high-tech. Locations mit einzigartigen
Event-Ideen wie Dinner & Casino. Die Möglichkeit für österreichweite Roadshows,
Galaabende und Konferenzen bis hin zu Live-Schaltungen. 13 Locations, in denen
Sie Ihre Veranstaltungen erfolgreich in Szene setzen können.
eventlocations.casinos.at
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Nächste Woche: Prozess wegen Ver­
dachts auf Anstiftung zu Mord an Richter.
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