Technische Daten 3 Stab 3 Logline 4 Synopsis 4 Regiekommentar 5 Team 6 Kontakt 6 produktionsland / -jahr Deutschland 2015 originalsprache Arabisch, Englisch untertitel Deutsch laufzeit 74 Minuten aufnahmeformat 16:9 HD vorführformat DCP drehort Kairo premiere Max-Ophüls-Preis Filmfestival Saarbrücken 2015 Sektion „Wettbewerb Dokumentarfilm“ buch, regie, produktion Jakob Gross kamera Jakob Gross, Abdelrhman Zin Eldin schnitt, co-produktion Annika Mayer regieassistenz Ahmed Abdalla, Abdelrhman Zin Eldin produktionsassistenz Gabriela Garrido übersetzung Mahmoud Akl musik Therese Strasser, Angela Aux, Helmut, Aloa Input, L‘egojazz gitarre Felix Duczek sound design, re-recording mix Benedikt Uebe (BVFT) kolorist Bianca Rudolph (ARRI) titel-design Christoph Jäger design Christoph Jäger, Markus Zecher Filmfestival Max Ophüls Preis 2015– Wettbewerb Dok.fest München 2015 Fußball, Mädchen, Hasch und Revolution. Das Leben des 19- jährigen Abdo ist bestimmt von der ägyptischen Revolution und dem Fußballmassaker in Port Said. Seine Kamera ist die einzige Sicherheit in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist. Revolution aus der Sicht eines Jugendlichen. Fußball, Mädchen, Hasch und Revolution. Als Ultra-Fußballfan, Atheist und Anarchist mit einem religiös salafistischen Vater, lebt der junge Ägypter Abdo die Extreme. Wie jeder andere Jugendliche, ist auch er auf der Suche nach Identität. Doch fällt sein Erwachsenwerden in eine Zeit von blutigen Auseinandersetzungen: in die Zeit der ägyptischen Revolution. In Straßenkämpfen und im Fußballstadion bekommt sein Leben endlich einen Sinn. Auf dem Tahrirplatz ist er überzeugter Revolutionär, im Stadion Teil der weltweiten Ultra-Bewegung. Doch was passiert mit dem jugendlichen Streben nach Veränderung, wenn der Sinn plötzlich verloren geht, die Revolution vorbei ist und Fußball verboten wird? Abdo ist begeisterter Amateurfilmer – seine Kamera ist in den Straßenschlachten und im Fußballstadion immer an. Auch im Alltag ist sie ein treuer Begleiter: Obdachlose, U-Bahn-Reisende, Müllsammler, Hunde - es gibt kaum etwas, das er nicht filmt. Durch seinen Blick gewinnt der Zuschauer einen intimen Einblick in sein Leben und seine Sinnsuche in den Wirren der Revolution. Als Abdo drei seiner Freunde während blutiger Ausschreitungen in einem Fußballstadion verliert, beschließt er nach Gaza zu gehen – da wo die wahren Revolutionäre sind. Seine besten Kumpels wollen ihn davon abhalten, die Mädchen sind begeistert – Teenager inmitten der Revolution. Abdo überquert die Grenze über einen illegalen Schmugglertunnel, die Kamera im Ärmel versteckt. Auf dem Rückweg stürzt der Tunnel ein - Minuten nachdem Abdo ihn unversehrt verlassen hat. Menschen hinter ihm sterben. In den ersten Tagen der Revolution hat er zum ersten Mal Tote gesehen, inzwischen ist das für ihn Normalität geworden. Er selbst wurde von 18 Schrotkugeln getroffen, drei davon stecken noch immer in seinem Kopf. Welche Konsequenzen hat solche Gewalt auf das Leben eines Jugendlichen? Was bedeuten Liebe und Hass in Zeiten von persönlichem und sozialem Wandel? Der Film erzählt eine individuelle Geschichte in Zeiten eines gesellschaftlichen Umbruchs. Er fängt damit Erfahrungen ein, die Jugendliche weltweit durchleben – ob auf der Wall Street, dem Tahrir-, Maidan oder Taksimplatz. Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, an dem ich zum ersten Mal staunend auf dem Tahrir-Platz stand. Staunend, weil alles so anders war, als ich es mir - durch Fernseh- und Zeitungsberichte - vorgestellt hatte. Staunend, weil man mit eigenen Augen plötzlich so viel mehr wahrnimmt, als der formatierte Blick einer Kamera, als der narrativ gelenkte Bericht eines Journalisten. Eine Revolution ist immer auch eine Bilderfabrik von Inszenierungen: Medien und Demonstranten - gemeinsam oder gegeneinander - stricken sie an der großen Erzählung ‚Revolution‘, die später einmal Einzug in die Geschichtsbücher halten wird. Wie also ‚Revolution’ abbilden, wenn es abseits der gängigen Narrative eigentlich gar nicht möglich ist? Vielleicht, indem man sich vom Rande nähert und den Blick eines Individuums aufnimmt. Eines Jugendlichen, der im Prozess des Erwachsenwerdens die Filmkamera für sich entdeckt, der fast manisch alles filmt und manchmal die eingeschaltete Kamera gänzlich vergisst. Diesen Menschen habe ich in Abdo gefunden. Mit ihm ist ein Film entstanden, der Revolution in ihren medialen Bildern nur ganz am Rande streift. ABDO ist ein Film, der auf einer Person verhaftet bleibt, die in ihrem Ringen nach Identität für ein ganzes Land steht und in ihrem Veränderungswillen einer globalen Jugendkultur entspricht, wie wir sie weltweit in immer schnelleren Abständen sich erheben sehen. Jakob Gross (Regie, Kamera, Produktion) Jakob Gross studierte Kulturanthropologie in München und Chennai (Indien). Er ist Mitglied des Exzellenzclusters der Universität Heidelberg im Bereich der Visuellen Anthropologie und publiziert hierzu. Seit 2008 produziert er Dokumentarfilme und arbeitet als Dozent und Kameramann. 2013 gründete Jakob Gross die Produktionsfirma FinkFilms, für die er als Produzent, Autor und Kameramann tätig ist. ABDO ist sein erster langer Dokumentarfilm. Annika Mayer (Schnitt, Co-Produktion) Annika Mayer studierte Kulturanthropologie und Visuelle Anthropologie in München und Paris. Sie lehrte hierzu mehrere Jahre an der LMU München. Derzeit promoviert sie am Exzellenzcluster der Universität Heidelberg. Seit 2013 arbeitet sie als Produzentin und Cutterin bei FinkFilms. Jakob Gross mobil 0049 (0)178 133 9722 Lothringerstraße 9 web www.fink-films.de 81667 München e-mail jakob@finkfilms.de
© Copyright 2024