MARKTOBERDORFER LANDBOTE | OBERGÜNZBURGER NACHRICHTEN ... A llgäuer Zeitung Vor den Ferien Urlaubsideen für aktive Familien Reise-Journal DIENSTAG, 19. MAI 2015 Allgäu Airport Deutlich mehr innerdeutsche Flüge ab Memmingen Allgäu-Rundschau Es wird mies Stark bewölkt, oft Regen und deutlich kühlere 12 bis 16 Grad Wetter www.all-in.de NR. 113 Ab morgen stehen wieder fast alle Züge still PREIS ¤ 1,60 Verteilte Rollen Blickpunkt Lokales Viel günstiger als geplant Der Kindergarten an der Buchel in Marktoberdorf wird für 200 000 Euro saniert. Das ist viel günstiger als geschätzt. Es war von 1,5 Millionen Euro die Rede. »Seite 29 Bahn Jetzt droht Chaos an Pfingsten und in den Ferien. Lokführer lassen das Streik-Ende offen Berlin Bahnkunden droht an Pfingsten und in den anschließenden Ferien ein Verkehrschaos. Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) hat ihre Mitglieder erneut zu Streiks aufgerufen. Sie beginnen heute Nachmittag um 15 Uhr im Güterverkehr und sollen in der Nacht zum Mittwoch auf den gesamten Personenverkehr ausgedehnt werden. Die Bahn, die heute einen Ersatzfahrplan vorlegen will, verurteilte den Ausstand als „Schikane für viele Millionen Menschen“. Das Ende der neunten Streikwelle seit Beginn des Tarifkonflikts ließ Gewerkschaftschef Claus Weselsky offen. Es soll angeblich feststehen, er will es aber erst 48 Stunden vorher bekannt geben. Ein unbefristeter Streik sei das daher nicht, erklärte der GDL-Chef. Der Ausstand werde aber „etwas länger“ dauern als die vorangegangene Streikrunde, die am 10. Mai nach fast sechs Tagen beendet wurde. Es war der bisher längste Streik in der 21-jährigen Geschichte der Deutschen Bahn AG. Der Versuch einer Annäherung beider Seiten war am Wochenende gescheitert. Vertrauliche Gespräche wurden am Samstagabend beendet und nicht wie geplant am Sonntag fortgesetzt. Die Tarifparteien wiesen sich dafür gegenseitig die Schuld zu. „Wir sind lange genug verschaukelt worden“, erklärte Weselsky. Deshalb werde nun „die nächste Eskalationsstufe“ gestartet. Die GDL hielt der Bahn vor, dass sie in den Verhandlungen keinerlei Ergebnisse erzielen wolle. Vielmehr solle der Tarifabschluss bis zum Inkrafttreten des neuen Tarifeinheitsgesetzes, das Anfang Juli greifen soll, verschleppt werden. Dem Gesetzentwurf zufolge soll künftig in einem Betrieb nur noch der Tarifvertrag der jeweils größeren Gewerkschaft gelten. Im Falle der Bahn wäre das die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mit ihren rund 100 000 Mitgliedern. Streiks einer kleineren Gewerkschaft wie der GDL (ca. 34 000 Mit- glieder) für einen eigenen Abschluss wären dann möglicherweise nicht verhältnismäßig und illegal. Bahnvorstand Weber sagte, die GDL sei ein wichtiger Partner, „daran wird auch ein Gesetz nichts ändern“. Vor der Streikankündigung hatte Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) die GDL aufgerufen, einem Schlichtungsverfahren zuzustimmen: „Mir fehlt das Verständnis dafür, wenn man sich nach monatelanger Tarifauseinandersetzung einer Schlichtung verweigert.“ CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer forderte eine PflichtSchlichtung für Lokführer und Fluglotsen. Der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, Martin Burkert, zeigte sich besorgt. „Ich befürchte massive Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft und mögliche Kurzarbeit“, sagte der SPD-Politiker, der auch dem EVGVorstand angehört. Der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSUBundestagsfraktion, Ulrich Lange (Nördlingen), kritisierte insbesondere den Zeitpunkt des Ausstands: Der Streik über Pfingsten träfe „viele Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, die das lange Wochenende für Ausflüge nutzen wollen“. (dpa, afp) »Kommentar, Wirtschaft Kommentar VON STEFAN STAHL » sts@augsburger-allgemeine.de Super-Nanny für Bahn-Männer D Studie: Noch immer sind die Frauen für den Haushalt zuständig Veränderung ist ein zähes Geschäft, so scheint’s. Denn noch immer sind es die Frauen, die im Haushalt die Hauptlast tragen. Das geht aus einer gestern veröffentlichten Studie des Statistischen Bundesamtes hervor, laut der im Schnitt zwei Drittel der Arbeitszeit bei Frauen unentgeltlich geleistet würde. Wie auf Panorama zu erfahren ist, gibt es aber auch ein bisschen Hoffnung: Im Vergleich zur letzten Be- fragung vor zehn Jahren ist die Zeit, die Frauen pro Woche mit Waschen, Bügeln und Kochen zubringen, immerhin um 2,5 Stunden gesunken. Ob das an den Männern liegt, die jetzt vermehrt mit anpacken oder etwa an der äußerst beliebten Küchenmaschine, von der (neben anderen Sachen für die Frau von heute) auf der Wirtschaft zu lesen ist, muss an dieser Stelle allerdings offenbleiben. Foto: akg Darum geht es ● Gewerkschaften Die Bahnmitarbeiter sind in zwei voneinander unabhängigen Gewerkschaften, EVG und GDL, organisiert. ● Ziel der Bahn Sie will unterschiedliche Tarifverträge für ein und dieselbe Berufsgruppe im Unternehmen vermeiden. ● Erstes Ziel der GDL Sie strebt zunächst eine Einigung über die künftige Tarifstruktur an. ● Zweiter Schritt Erst danach will die GDL in einer Schlichtung über Geld, Arbeitszeit und Überstundenbegrenzung sprechen – mit anderen Zielen als die größere EVG. (dpa, AZ) EU vor Militäreinsatz gegen Schlepper Flüchtlinge Mission im Mittelmeer soll bereits im Juni beginnen Brüssel/Hannover Die EU-Außenminister haben angesichts der Flüchtlingskrise im Mittelmeer die geplante europäische Militärmission gegen Schlepperbanden beschlossen. Sie hoffe, dass der Marineeinsatz im Juni starten könne, sagte die EU-Außenbeauftragte Mogherini in Brüssel. Entscheidende Teile des Plans können allerdings erst umgesetzt werden, wenn dafür ein UNMandat vorliegt. Die Militärmission „EU Navfor Med“ soll ihr Hauptquartier in Rom haben. Laut Mogherini ist sie in vier Phasen aufgeteilt, deren erste zunächst in einer verstärkten militärischen Aufklärung besteht. Weitere Phasen sehen ein Vorgehen gegen Boote der Schlepper vor – etwa in internationalen oder libyschen Hoheitsgewässern. Die mutmaßlichen Misshandlungen von Flüchtlingen bei der Bundespolizei in Hannover haben große Empörung ausgelöst. Integrations- beauftragte Aydan Özoguz (SPD) nannte die Vorwürfe „erschütternd“, die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl sprach von einem „entsetzlichen Maß an Rassismus und Menschenfeindlichkeit“. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Beamten, der damit geprahlt haben soll, zum Beispiel einen Flüchtling aus Afghanistan gewürgt und mit angelegten Fußfesseln durch die Wache geschleift zu haben. (afp) »Leitartikel, Politik as ist ein klarer Fall von chronischer Kompromiss-Unfähigkeit – und zwar auf beiden Seiten. Sowohl bei Lokführer-Chef Weselsky als auch bei Bahn-Personalvorstand Weber ist die elementare menschliche Fähigkeit, Zugeständnisse zu machen, nur rudimentär ausgeprägt. Wenn es in einer Familie ähnlich krawallmäßig zuginge, würden die Eltern nicht mehr kochen und waschen. Die Kinder wären längst im Schulstreik. Die Wohnung gäbe das Bild einer Müllhalde ab und der Hund käme unter der Couch nicht mehr hervor. In einem solchen Fall müsste psychologische Hilfe in Anspruch genommen werden. Genau eine solche externe Unterstützung brauchen die außer Rand und Band geratenen Tarif-Streithähne auch. Hier scheint nur noch ein Mediator helfen zu können, eine Art Super-Nanny für den überbordend selbstbewussten Weselsky und den stets missgelaunten Weber. Vielleicht sollten die Rambos der deutschen Tarifpolitik, die für das Desaster gleichermaßen verantwortlich sind, mit ihrer Super-Nanny zu einem beruhigenden Waldspaziergang oder einer gemeinsamen Bergtour aufbrechen, wo der eine den anderen langsam abseilen muss. So geht es jedenfalls nicht weiter. Heute in Ihrer Zeitung Seehofer in der Stromfalle Den Kampf gegen die Windräder hat er offenbar gewonnen. Den Kampf gegen die Stromtrassen scheint Horst Seehofer zu verlieren. Über das Rückzugsgefecht des Ministerpräsidenten lesen Sie auf Bayern. Wien in allen Facetten In der Region hält der Job-Boom an Augsburg Etwa jedes fünfte Industrie-Unternehmen in der Region will weiter zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Dabei versuchen 73 Prozent dieser Firmen die Zahl der Beschäftigten stabil zu halten und nur acht Prozent der Betriebe planen einen Job-Abbau. Das geht aus der gestern veröffentlichten Konjunktur-Umfrage der schwäbischen Industrie- und Handelskammer unter rund 600 Unternehmen hervor. Gestützt wird der Aufschwung durch einen nach wie vor stabilen Konsum und die starke Nachfrage heimischer Produkte aus Exportmärkten wie den USA und China. Selbst in EU-Ländern wächst wieder der Bedarf nach Waren aus unserer Region. Warum IHK-Chef Kopton trotzdem vor Risiken warnt, lesen Sie in der Wirtschaft. (sts) Manieren statt Mathe? Unterricht Mehrheit der Deutschen fordert „Benehmen“ als Schulfach VON MICHAEL STIFTER Augsburg Zack. Da ist es wieder. Das beliebte „Die jungen Leute haben heute überhaupt keine Manieren mehr“-Klischee. Ein Klassiker. Aber nein, hier sprechen nicht ein paar miesepetrige Herrschaften, die es sich mit einem Kissen am Fenstersims gemütlich gemacht haben, um spielende oder gar lärmende (!) Kinder auf frischer Tat zu ertappen. Nein, hier sprechen drei Viertel der Deutschen. Also quasi die Mehrheit. Und die sagt, dass es nicht verkehrt wäre, den Kindern in einem eigenen Schulfach Anstand beizubringen. Manieren statt Mathe? In einer Studie sprachen sich jedenfalls 51 Prozent der Befragten dafür aus, „Benimm-Kurse“ verpflichtend in den Unterricht einzubauen. Weitere 24 Prozent fänden es gut, den jungen Menschen gescheites Benehmen zumindest als Wahlfach anzubieten. 1330 Leute nahmen an der Umfrage teil. Besonders die Älteren finden Umgangsformen-Unterricht unbedingt unumgänglich. Nun stellen sich gleich mehrere Fragen. Was soll so ein Schul-Knigge den Kindern beibringen? Reicht einfaches Straßenbahn-SitzplatzAnbieten? Oder muss eine Händeschüttel-Handreichung mit rein? Gehört der weiterführende Handkuss (Oberstufe?) genau genommen nicht schon in den Bio-Unterricht? Und was ist mit dem Tüten-fürTanten-die-Treppen-Rauftragen? Schön wäre ja auch ein Audiotraining auf dem Smartphone. So würden Schüler praktisch im Vorbeigehen lernen, wie es geht. Wobei: Wie soll man ihnen dann nachher wieder klarmachen, dass es im Falle eines bevorstehenden Gesprächs mit einem Mitmenschen hilfreich sein kann, die Ohrstöpsel mal aus den Lauschern zu nehmen? Tornado: Noch diese Woche gibt’s Geld Augsburg Das bayerische Kabinett plant unbürokratische Hilfen für die Tornado-Opfer in Affing (Kreis Aichach-Friedberg) und Stettenhofen (Kreis Augsburg). Noch am Mittwoch oder Donnerstag sollen die zuständigen Landratsämter ein „Sofortgeld“ auszahlen können (1500 Euro pro betroffenem Privathaushalt). Das kündigte Finanzminister Markus Söder vor der heutigen Sitzung der Staatsregierung gegenüber unserer Zeitung in einem Interview an. Sofortgeld, Soforthilfe, eine Härtefallregelung und steuerliche Erleichterungen seien ein „Hilfspaket“, das es in dieser Form in keinem anderen Bundesland gebe. Söder: „Der Freistaat hilft seinen Bürgern und lässt die Menschen in der Not nicht allein.“ (ioa) »Bayern Ob Hofratswitwen oder Studenten, Künstler oder Beamte – alle kann man in der Josefstadt kennenlernen. Der Eurovision Song Contest ist ist eine Gelegenheit, es zu versuchen. Mariele Schulze-Berndt gibt Tipps dazu auf der Dritten Seite. Kontakt Redaktionsleitung Allgäu (0831) 206-439 redaktion@azv.de, Fax (0831) 206-123 Lokales Tel. (08342) 9696-70, Fax -79 redaktion.marktoberdorf@azv.de Anzeigen Tel. (08342) 9696-77, Fax -89 anzeigen.marktoberdorf@azv.de Abo-Service Tel. (08342) 9696-82, Fax -89 vertrieb.marktoberdorf@azv.de AZ Service-Center Jahnstraße 12a, Marktoberdorf . 20021 4 190107 601609 Ihre Heimatzeitung 2 Wochen gratis ! Gehen Sie bestens informiert in den Tag – mit Ihrer Heimatzeitung Zwei Wochen kostenlos und völlig unverbindlich. Sie genießen jeden Morgen interessante Informationen und aktuelle Nachrichten aus Ihrer Umgebung, dem Allgäu und der ganzen Welt. Gleich anfordern! Anrufen: Faxen: Mailen: Internet: 08 31/2 06-4 98 08 31/2 06-3 99 vertrieb@azv.de www.all-in.de/probe
© Copyright 2024