Let the sunshine in – Open Government - Blogs @ FH

eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 6 | Juli 2010
Ausgabe Nr.
Juli 2010
ISSN 1997-4051
Open Government
EU-Dienstleistungsrichtlinie
| End User Skills for the Digital Society
6
eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 6 | Juli 2010
Titelbild: Das Europäische Parlament in Straßburg
Copyright: x-drew
eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 6 | Juli 2010
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Editorial
Liebe E-Government Interessierte,
Das Prinzipien lassen sich auf verschiedene Bereiche
anwenden, u.a. auch auf die vorliegende Veröffentlichung.
Den Anforderungen der Bereitstellung von Informationen
unter transparenten, effektiven und nichtdiskriminierenden Bedingungen wird insofern Rechnung getragen,
als das ab sofort alle in eGovernment Review erschienen Artikel vollständig online unter www.egovernmentreview.org verfügbar sind. Die Artikel der aktuellen
Ausgabe werden ebenfalls spätestens 3 Monate nach dem
Erscheinen in gedruckter Form, online verfügbar sein. Wir
möchten hiermit auch einen Beitrag zu Transparenz leisten.
Mehrmals wurde an uns der Wunsch herangetragen, Beiträge in englischer Sprache zu veröffentlichen. Nachdem
e-Government ein internationales Thema ist und viele
internationale Interessierte an Tätigkeiten im deutschsprachigem Raum interessiert sind, sind wir diesem
Wunsch gerne nachgekommen. Der Beitrag “End User
Skills for the DigitalSociety“ von Christine Leitner,
Neil Farren, Dudley Dolan und Wilfried Berlin stellt in
dieser Hinsicht eine Premiere dar. Wir möchten hiermit
auch darauf hinweisen, dass ab sofort Beiträge sowohl in
deutscher, als auch in englischer Sprache eingereicht werden können.
In dieser Ausgabe finden Sie auch ein Interview mit
Prof. Roland Traunmüller, der e-Government in den
letzten Jahren maßgeblich mitgestaltet hat. Das Interview erlaubt interessante Einblicke in die Entwicklungen der letzten Jahre, aber auch klare Ausblicke über die
Entwicklungen, die in den nächsten Jahren zu erwarten
sind. Einer der Aspekte ist die Unterstützung von Public Governance, so zum Beispiel bei e-Partizipation oder
Policy Modellierung und Formulierung. Die Aktualität zeigt sich nicht zuletzt auch daran, dass die EU diese
Themen durch spezifische Förderprogramme unterstützt.
Der Schwerpunkt EU-Dienstleistungsrichtlinie wird gleich
in zwei Artikel behandelt. Es ist wohl kein Zufall, dass beide Artikel von deutschen Autoren eingereicht wurden. Das
Thema ist insgesamt in Deutschland deutlich stärker präsent als in Österreich. Das Land Niedersachsen war dabei
eines der ersten deutschen Bundesländer, welches die Anforderungen der EU-Dienstleistungsrichtlinie umgesetzte.
Einen Bericht darüber finden Sie in der vorliegenden Ausgabe, ebenso wie der Beitrag von Prof. Stember zur Umsetzung auf kommunaler Ebene. Die Studie berichtet u.a.
darüber, dass die umsetzungsverantwortlichen Behörden
vor der Herausforderung stehen, die Umsetzungsdynamik
weiter aktiv zu halten.
Silke Weiß und Josef Makolm berichten über die aktuellen
Fortschritte beim Thema Virtual Company Dossier unter
besonderer Berücksichtigung von Recht und Praxis. Christian Pribitzer vom Magistrat Wien stellt die ELAK-Installation auf Basis von Open-Source Lösungen vor. Michael
Strommer und Martina Hiesinger berichten über Standardisierungs- und Interoperabilitätbemühungen, ein Thema
das insgesamt die Community in den nächsten Jahren
massiv beschäftigen wird. Thomas Tropper befasst sich mit
den vielfältigen Herausforderungen beim Thema kommunaler Internetauftritt. Das Autorenteam vom Umweltbundesamt berichtet über die Bedeutung offener Standards bei
der Bereitstellung von Echtzeit-Umweltdaten.
Wir wünschen Ihnen viel Lesevergnügen mit der sechsten
Ausgabe von eGovernment Review.
FH-Prof. Dr. Wolfgang Eixelsberger
Studiengang Public Management
Fachhochschule Kärnten
aufruf beiträge
Open Government und Open Data sind im angloamerikanischen und skandinavischen Raum schon seit
längerem ein Thema. Auch im deutschsprachigen Raum
werden diese beiden Aspekte immer mehr zu einem
bestimmenden Thema, das nicht zuletzt auch durch die
aktuelle Finanzkrise an Aktualität gewinnt. Open Government befasst sich u.a. mit Transparenz, Partizipation und
Kooperation in der Politik und Verwaltung. Der Artikel
von Daniel Medimorec, Michael Sachs, Rudolf Legat und
Peter Parycek beschäftigt sich mit den entsprechenden
Open Government Prinzipien.
eGovernment Review veröffentlicht ausgewählte Artikel
zu verschiedensten Aspekten von E-Government. Wenn
Sie einen Artikel in eGovernment Review veröffentlichen
möchten, dann senden Sie eine Kurzbeschreibung (zwischen 150 und 300 Worte) an w.eixelsberger@fh-kaernten.
at. Die Kurzbeschreibung kann sowohl in deutscher als
auch in englischer Sprache verfasst sein. Der eGovernment-Review-Beirat bewertet die eingereichten Artikel
und gibt ausgewählte Artikel zur Veröffentlichung frei.
Einreichungen für die siebente Ausgabe werden bis zum
11. Oktober 2010 angenommen.
FH-Prof. Dr. Wolfgang
EIXELSBERGER
Fachhochschule Kärnten
Studiengang
Public Management
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eGovernment-Review-Beirat
Der Beirat wählt die zu erscheinenden Artikel aus, schlägt
Interviewpartner vor und gibt Input zur generellen Ausrichtung
von eGovernment Review.
FH-Prof. Dr. Dietmar Brodel
Rektor der Fachhochschule Kärnten, Leiter Studienbereich Wirtschaft
Fachhochschule Kärnten
FH-Prof. Dr. Wolfgang Eixelsberger
Professur aus Wirtschaftsinformatik
Fachhochschule Kärnten
Dr. Peter Parycek, MSc
Zentrumsleiter Zentrum für E-Government
Donau-Universität Krems
Lektor FH Kärnten
Prof. Dr. Reinhard Posch
Leiter des IAIK (Institute for Applied Information Processing and Communications)
TU Graz
CIO des Bundes
Prof. DI Dr. Reinhard Riedl
Leiter Kompetenzzentrum Public Management & E-Government
Berner Fachhochschule
Prof. Dr. Jürgen Stember
Dekan Fachbereich Verwaltungswissenschaften
Hochschule Harz
DI Manfred Wundara
CIO der Stadt Villach
Mitglied des Präsidiums des Fachausschusses für Informationstechnologie
des Österreichischen Städtebundes
Leiter der Arbeitsgruppe Q-SKF der Plattform Digitales Österreich
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Inhalt
„Die Zukunft liegt in interoperablen Strukturen“ 6
Interview mit Prof. Roland Traunmüller
E-Government in Estland 8
Wolfgang Eixelsberger (FH Kärnten)
Let the sunshine in – Open Government 10
Daniel Medimorec I Michael Sachs I Peter Parycek (Donau Universität Krems) I
Rudolf Legat (Umweltbundesamt)
Die EG-Dienstleistungsrichtlinie und ihre Umsetzung in den Kommunen Deutschlands 12
Jürgen Stember (Hochschule Harz)
Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie im Land Niedersachsen 14
Virtual Company Dossier: Berücksichtigung von Recht und Praxis 16
Größte ELAK - Installation auf Basis von Open-Source-Lösungen 18
fachartikel
aktuelles
Ausgabe Nr. 6 | Juli 2010
Marianne Rhode (Nidersächsisches Ministerium für Inneres und Sport)
Silke Weiß I Josef Makolm (Bundesministerium für Finanzen)
Christian Pribitzer (Magistrat der Stadt Wien)
Standardisierung Heute, Interoperabilität Morgen! 20
Michael Strommer I Martina Hiesinger (Research Studio Inter-Organisational Systems)
Herausforderung „Kommunaler Internetauftritt“ 22
Bedeutung offener Standards bei der Bereitstellung von Echtzeit-Umweltdaten 24
Thomas Tropper (Public Management Consulting)
Christian Ansorger I Katharina Schleidt I Michael Nagy (Umweltbundesamt)
End User Skills for the Digital Society 26
Christine Leitner (Donau Universität Krems) I Neil Farren (EDCL Foundation) I Dudley Dolan (Trinity College) I
E-Government Tagungen, Konferenzen und Messen 28
E-Government Publikationen 30
service
Wilfried Berlin (Airbus)
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aktuelle information
interview
„Keiner von uns möchte das elektronische Sofort-Bankwesen
missen – bei der Verwaltung ist das nicht anders“
Prof. Traunmüller war von 1973 bis 1995 an der Johannes Kepler Universität Linz tätig.
Ein Forschungspunkt, der ihn seit vielen Jahren begleitet, ist E-Government. Er war
einer der Personen, die den Begriff E-Government im deutschsprachigen Raum eingeführt haben. Prof. Traunmüller war maßgeblich an der Gründung und Durchführung von
internationalen Konferenzen und an der Verfassung von Publikationen beteiligt. Er war
im Fachverband IFIP (International Federation for Information Processing) als Vice Chair
für Information Systems tätig und langjähriger Vizepräsident des OCG (Österreichische
Computer Gesellschaft). Auch nach seiner Emeritierung bleibt er dem Thema
e-Government intensiv verbunden.
aktuelle information
Ihr Name ist seit vielen Jahren mit dem Thema E-Government
eng verbunden. Wie sind Sie als studierter Chemiker und
Physiker zur Informatik und schlußendlich zu E-Government
gekommen?
Das war damals kein unüblicher Weg – immerhin sind
vier Informatikprofessoren in Österreich Chemiker
(Derflinger, Vinek, Reichl, Traunmüller). Chemische
Modellrechnungen sind von der Programmierung her
anspruchsvolle Aufgaben und das Modelldenken der
Chemiker kommt dem systemischen Denken in der
Anwendungsprogrammierung sehr nahe. Außerdem
war Anfang der 70er Jahre ein Boom – jede Organisation wollte ein Informationssystem. Da waren Informatiker mehr gefragt als Quantenchemiker.
Bei mir kam dazu dass ich neben der Leitung der administrativen Datenverarbeitung Projektleiter eines
großen Forschungsprojektes der OECD war zu einem
Studien-informationssystem. Dabei war im Herz des
Projektes eine Algorithmierung von Normen aus den
Texten der vielen Studienvorschriften (und in verschiedenen Versionen) heraus. Solche automatisch erstellten Algorithmen kreierten aus den vielen einzelnen
Prüfungsleistungen der Studenten einen objektiven
Studienerfolg. Nur auf dieser Basis waren aussagekräftige Studienverlaufsanalysen möglich.
Auch nach meinem Wechsel in die akademische Laufbahn (Dozentur 1977, Professur 1983) blieb ich den
beiden Themen IT und Verwaltungsorganisation sowie
Modellierung von Rechtsnormen treu.
Der Begriff E-Government hat sich erst Ende der 90er Jahren
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assoziieren lassen, so viele Juristen, Soziologen, Verwaltungswissenschafter usw. Gerade der holistische Aspekt
von E-Government ist wichtig, muss er sich doch im Entwurf neuer Systeme wiederfinden.
Ist E-Government ein Ansatz um die Verwaltung nachhaltig
reformieren zu können?
Es galt der Spruch „ecclesia semper reformanda“ und das
ist bei Government nicht anders. E-Government ist deshalb auch ein wichtiger Ansatz, weil wir gewohnt sind,
in Prozessen und Produkten zu denken (homo faber).
Nimmt man die Tendenz zu mobilen Lebensstilen dazu
kann man sich kaum Alternativen vorstellen. Keiner von
uns möchte das elektronische Sofort-Bankwesen missen
– bei der Verwaltung ist das nicht anders.
Wohin wird sich E-Government in den nächsten Jahren entwickeln?
Es gibt meiner Meinung nach drei Hauptthemen:
• G
renzüberschreitendes E-Government mit den
impliziten hohen Ansprüchen in Datenaustausch
und Signaturerkennung.
• K
ollaborative Systeme und Wissensmanagement
– das entspricht dem kollegialen Arbeitsstil der
meisten Verwaltungsleute. Damit ergibt sich ein
Fokus zur Entscheidungsunterstützung.
• U
nterstützung von Public Governance in vielen
Aspekten – so in Evaluierung, e-Partizipation,
Policy Modellierung und Formulierung, Entwurf
von Gesetzen usw. Mit dem Web 2.0 hat hier eine
Umwälzung begonnen.
durchgesetzt. Warum hat es denn so lange gedauert, war die
Zeit davor noch nicht reif für das Thema?
In welcher Form werden Sie der E-Government Community in
Seit 1990 habe ich im Rahmen der IFIP, des Dachverbandes der Informatikgesellschaft, eine Arbeitsgruppe
geleitet, die das Thema „Information Systems in Public Administration“ hatte. Es gab viele Treffen und eine
der wesentlichen Veranstaltungen war der Weltkongress
Wien und Budapest (1998) wo ich zwei Themenkreise eCommerce und e-Government festlegte und leitete. Das
war sicher eine der frühen Erwähnungen des Begriffs
E-Government. 2002 habe ich die Tagung EGOV innerhalb des DEXA Konferenzclusters mit über hundert
Teilnehmern gegründet, damals war der Begriff bereits
allgemein gebräuchlich.
den nächsten Jahren erhalten bleiben?
E-Government wird als Begriff auch immer wieder in Frage
Nun ich habe gerade meinen 70er gefeiert und bei dieser Gelegenheit meinen zweiten staatlichen Orden bekommen. In einem solchen Hochgefühl denkt man natürlicherweise ans Weitermachen. Aber trotzdem ist es
klug, einen geringeren Gang einzulegen. Auf eines freue
ich mich immer - zu Veranstaltungen der Community
fahren. Manchmal halte ich dann bei Veranstaltungen
einen Vortrag – womöglich mit neuen Schwerpunkten.
Heuer habe ich die Punkte 2. und 3. aus vorangehender
Aufstellung im Visier. So finde ich die Themen Kollaboration, Wissensmanagement und Entscheidungsfindung
etwas vernachlässigt und bringe dazu meine Vorstellungen ein. n
gestellt. Für manche ist es einfach ein Modewort, dass u.a.
den Begriff Verwaltungsinformatik ersetzt hat. Wie sehen Sie
das?
Über Bezeichnungen lässt sich streiten – aber es ist doch
ein Unterschied. E-Government hat viele Forscher angezogen, die sich lieber mit Government als Informatik
Das Interview wurde geführt von Wolfgang Eixelsberger.
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aktuelle information
E-Governmentin…
Estland
In der vorliegenden 6. Ausgabe von eGovernment Review finden Sie den 3. Beitrag in der Reihe E-Government in
europäischen Ländern. Der erste Beitrag ist in der 3. Ausgabe erschienen und beschäftigte sich mit E-Government in
Slowenien, der zweite Beitrag ist in der 5. Ausgabe erschienen und beschäftigte sich mit E-Government in Dänemark.
Estland hat 1991 seine Unabhängigkeit
wiedergewonnen und hatte danach
die Herausforderung, die Verwaltung
völlig neu aufbauen zu müssen. Das
hat man u.a. dazu genutzt, um einen
Schwerpunkt um E-Government zu
setzen. Estland wird häufig als eines
der Musterländer für E-Government
in Europa bezeichnet. Bereits im Jahr
2000 wurde die papierlose Regierung
umgesetzt, bei denen die Dokumente
zwischen Ministerien und der Regierung elektronisch übermittelt wurden.
info
serie
Wolfgang Eixelsberger
FaktenzuEstland:
AnzahlEinwohner(inMio).:1,3
AnzahlEinwohnerprokm2:30
MitgliedinderEUseit:2004
PlatzierungimEUE-Government
Ranking2009
(SophisticationofServices)(1):14
PlatzierungimUNE-Government
ReadynessIndex2009(2):20
eesti.ee. Beim zentralen E-Government Portal www.eesti.
ee können sich die Bürger mit der nationalen eID Karte authentifizieren. Nach der Authentifizierung können
persönliche Daten eingesehen werden, Formulare befüllt,
Dokumente elektronisch signiert und Transaktionen mit
der Vewaltung angestoßen werden. Außerdem wird auf
20 nationale Datenbanken Zugriff gewährt.
Die staatliche elektronische ID-Karte wurde bereits ab
2002 in den Umlauf gebracht. Die Karte ist einerseits ein
Ausweisdokument und damit ein gültiges Reisedokument
innerhalb der EU und andererseits mit elektronischen
Funktionen ausgestattet. Diese Funktionen erlauben eine
sichere Authentifikation und das Erstellen einer digitalen
Signatur, sowohl in Zusammenhang mit der Verwaltung,
als auch im Umfeld von privaten Onlineservices. Jeder
Bürger erhält damit auch automatisch eine e-Mail Adresse in der Form von Vorname.Zuname@eesti.ee.
Im Umfeld der digitalen Signatur hat man versucht das
System nicht nur für die Verwaltung zu erstellen, sondern
auch so attraktiv zu machen, dass die Unternehmen und
die Bürger das System auch außerhalb der Verwaltung
nutzen.
Die mobile elektronische ID wurde
bereits 2007 eingeführt. Die mobile ID
hat dabei ähnliche Funktionen wie die
ID-Karte, sowohl für die Authentifikation als auch für die digitale Signatur.
Mehrere Banken nutzen das gleiche
System, sodaß die Benutzer mit der
mobilen elektronischen ID auch ihre
online Bankgeschäfte abwickeln können.
E-Partizipation und E-Voting. E-Partizipation hat einen hohen Stellenwert.
Die Bürger können Vorschläge für
Gesetze in einem Portal diskutieren, dann darüber abstimmen und die Vorschläge dann an die Regierung
übermitteln.
Die Stimmabgabe über das Internet war erstmals bei
Kommunalwahlen 2005 möglich. 2007 bestand auch bei
der Parlamentswahl die Möglichkeit der elektronischen
Stimmabgabe. Eine Besonderheit war dabei die Möglichkeit der nachträglichen Änderung der Stimme. Die Bürger hatten also die Möglichkeit die Stimme elektronisch
abzugeben und zu einem späteren Zeitpunkt zu verändern. Um an der Internet-Wahl teilnehmen zu können,
wurden den Bürgern eine Wahlkarte übermittelt, auf der
eine persönliche Identifikationsnummer und ein PIN angebracht war. Damit eine Änderung der Stimme möglich
war, musste wohl die abgegebenen Stimme und die zugehörige Identifikationsnummer gemeinsam gespeichert
werden, was nicht dem Prinzip der geheimen Wahl entspricht.
IT Strategie. Im Januar 2007 ist die aktuelle estnische IT
Strategie in Kraft getreten (Estonian Information Society Strategy 2013). Eine Zielsetzung ist, dass 2013,
80 % Kundenzufriedenheit bei den Bürgern und 95 %
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aktuelle information
Estland(6)
Österreich(4)
Deutschland(5)
43 %
35.4 %
35.3 %
Bürger, die elektronische Formulare aus dem öffentlichen
Bereich befüllt und diese in elektronischer Form eingereicht
haben.
32.3 %
12.0 %
12.4 %
Unternehmen, die elektronische Formulare aus dem
öffentlichen Bereich befüllt und diese in elektronischer Form
eingereicht haben.
64 %
58 %
52 %
Bürger, die elektronisch Information aus dem öffentlichen
Bereich eingeholt haben.
E-Government Schlüsselindikatoren 2009 (für die Schweiz liegen keine Daten vor (7))
Zufriedenheit bei Unternehmen in Bezug auf die
elektronischen Services erreicht wird. Eine weitere Zielsetzung ist, dass über ein zentrales Portal eine einheitliche Umgebung angeboten wird, über das sowohl auf
staatliche Services zugegriffen werden kann, als auch
auf Unternehmensservices und private Angebote. Basis
dafür ist u.a. die staatliche ID Karte und staatliche Basisinfrastruktur für E-Government.
trale Datenaustauschsystem X-Road eingeführt. Damit
wird eine Middleware geschaffen, die ein große Anzahl
an Datenbanken und elektronischen Services miteinander verbindet. Die Services von X-Road werden von
vielen Behörden und Unternehmen genutzt, um Services miteinander zu verbinden und einen einfachen und
sicheren Zugang zu Datenbanken sicherzustellen. Damit
werden sowohl Tätigkeiten der Verwaltung unterstützt,
als auch Bürgern einen einfachen Zugriff auf persönliche
Daten ermöglicht.
Das System RIHA (Administration System of the State
Information System) soll sowohl die Interoperabilität,
als auch die Wiederverwendbarkeit der staatlichen Informationssysteme sicherstellen. RIHA beinhaltet auch
Metadaten von staatlichen Datenbanken, u.a. technische Daten und die angebotenen elektronischen Services. RIHA ist auch das zentrale System für die Prüfung
der Authentifikation über die elektronische ID-Karte
und die Zuweisung von Nutzerrechten.
DEC (Electronic Document Exchange Centre) ist ein
System mit dem XML-basierter Datenaustausch zwischen elektronischen Akten über das X-Road System
sichergestellt wird. Mit DEC sollen Verfahren, die auch
behördenübergreifend sein können, unterstützt werden
und schlussendlich auch eine permanente Archivierung
sichergestellt werden. n
literatur
E-Government Infrastruktur. Im Jahr 2001 wurde das zen-
(1) European Commission Directorate General for Information
Society and Media Smarter Faster, Better eGovernment - 8th
eGovernment Benchmark Measurement - November 2009
URL: http://ec.europa.eu/information_society/eeurope/i2010/
docs/benchmarking/egov_benchmark_2009.pdf
(2) United Nations (2008): UN E-Government Survey 2008,
From E-Government to Connected Governance. URL: http://www.unpan.org/egovernment.asp
(3) European Commission eGovernment Factsheets eGovernment in Estonia July 2010, Edition 12.0, URL: http://
www.epractice.eu/files/eGovernment%20in%20ES%20-%20
v12.0%20-%20Nov%202010.pdf
(4) European Commission eGovernment Factsheets eGovernment in Austria July 2010, Edition 12.0.
URL: http://www.epractice.eu/en/document/288167
(5) European Commission eGovernment Factsheets eGovernment in Germany July 2010, Edition 13.1 URL: http://www.epractice.eu/files/eGovernment%20in%20
DE%20-%20November%202009-12.1_1.pdf
(6) European Commission eGovernment Factsheets eGovernment in Estonia July 2010, Edition 5.0 URL: http://
www.epractice.eu/en/document/288213
(7) European Commission eGovernment Factsheets
- eGovernment in Switzerland May 2010, Edition 5.0
URL: http://www.epractice.eu/files/eGovernment_in_CH_
May_2010_5_0.pdf
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fachartikel
Let the sunshine in – Open Government
abstract
Daniel Medimorec I Michael Sachs I Rudolf Legat I Peter Parycek
Zeitgemäße und innovative Umweltinformation ist eine Grundlage zur Bewusstseinsbildung für Umwelt
und Umweltschutz, für die aktive Beteiligung der BürgerInnen an Umweltmaßnahmen und daher ein
wichtiger demokratiepolitischer Faktor. Die Umsetzung der EU-Umweltinformationsrichtlinie brachte einen
Paradigmenwechsel im Umweltbereich, der demokratiepolitisch als Vorbild für alle öffentlichen Bereiche
gelten kann: Offenheit, Transparenz, Zusammenarbeit und Überprüfbarkeit sollten künftige Grundsätze der
österreichischen Politik und Verwaltung sein.
Der neue Premierminister Großbritanniens David
Cameron wies sofort nach seinem Amtsantritt in einem
offenen Brief die Ministerien an, ihre Datenbestände zu
publizieren. Damit reiht sich Großbritannien den Staaten an, die bereits die Prinzipien von Open Government
und Open Data in die politische Realität umsetzen – allen
voran die USA unter der Obama-Administration. Auch
in Österreich gibt es erste Bestrebungen in diese Richtung. Abgesehen von der Umsetzung des Umweltinformationsgesetzes, wird nun durch die Open Government
Data Austria Initiative die weitere Umsetzung von Open
Government für alle Bereiche der öffentlichen Verwaltung vorangetrieben.
Open Government Prinzipien. Die Grundlagen von Open
Government sind Transparenz, Partizipation und Kooperation. Erst durch die Entwicklungen der Informationsund Kommunikationstechnologien (IKT) und deren Einzug in den Alltag der Gesellschaft ist es möglich, die drei
Säulen des Open Governments koordiniert in die Realität
umzusetzen.
Kernpunkt der Transparenz ist, dass der Staat seine Behörden und Dienstleister verpflichtet, sämtliche für
BürgerInnen relevante Daten und Informationen in geeigneter Form zur Verfügung zu stellen. In einer digitalen Gesellschaft wird dies am einfachsten durch IKT
bewerkstelligt, da der Großteil der Daten und Dokumente ohnehin in elektronischer Form existiert und von
VerwaltungsmitarbeiterInnen per Knopfdruck über Datenbanken oder auf Webseiten publiziert werden kann,
so dass BürgerInnen Zugang zu den Dokumenten und
Daten erhalten, ohne die Behörde kontaktieren zu müssen. Neben dem Ausbau herkömmlicher Webseiten bietet
das unentgeltliche Anbieten von Rohdaten neue Mög-
lichkeiten der Verarbeitung und Auswertung durch die
Öffentlichkeit. Wirtschaft, NGOs oder Bildungseinrichtungen können die Rohdaten zur Analyse oder Nutzung
in Applikationen heranziehen. Wie erste Erfahrungen in
den USA zeigen, eröffnet diese Transparenz bisher ungenutzte Innovationspotentiale – von Mashup-Webseiten
bis hin zu Phone-Apps, die unterschiedliche Daten in
ein Service zusammenführen. Information ist die Basis
von Open Government, denn nur der freie und einfache
Zugang zu korrekten Daten ermöglicht sinnvolle Partizipation und Kollaboration. Das Projekt “Apps for Democracy” führte mit einem Einsatz von einem Preisgeld von
50.000 Dollar zu beinahe 50 Anwendungen mit einem
geschätztem Wert von 2,3 Millionen Dollar.
Partizipation bezweckt die Einbeziehung der Öffentlichkeit in die Gestaltung des Staates: BürgerInnen sollen
sich in demokratischen Prozessen austauschen und entscheiden, in welche Richtung sich bestimmte staatliche
Dienstleistungen und Richtlinien entwickeln sollen. Im
Unterschied zu bisherigen Beteiligungskonzepten können Inhalte auch gemeinsam auf nationaler Ebene erarbeitet werden. Der Prozentsatz der Beteiligung in bekannten E-Partizipationsprojekten ist meist sehr gering,
daher kann daraus keine demokratische Legitimation abgeleitet werden. Die Beteiligung der BürgerInnen ersetzt
jedenfalls nicht die repräsentative Demokratie, sondern
sie ermöglicht die Einbindung externer Expertise. Zwar
können nicht alle Bevölkerungsgruppen mit dem Medium Internet umgehen und verfügen über Internetzugang. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass mit
dem Heranwachsen einer Generation von Digital Natives
die Gruppe der Nicht-InternetuserInnen in Zukunft abnehmen wird. Durch Kollaboration zwischen Staat und
BürgerInnen kann zum einen die Verwaltung effizienter
werden und sich weiterentwickeln, andererseits können
auch Aufgaben an die Zivilgesellschaft ausgelagert bzw.
von BürgerInnen unterstützt werden. Der Staat erhält
durch Open Government die Chance, das Engagement
und das Wissen der BürgerInnen zu nutzen und ihnen
Plattformen zur Verfügung zu stellen, auf denen sie untereinander und mit Behörden zusammenarbeiten können. Durch die Verknüpfung (Mashup) von Informationen verschiedener staatlicher und privater Unternehmen
können neue Services entwickelt werden. So lassen sich
mit partnerschaftlicher Zusammenarbeit gemeinsam
Ziele erreichen, die Vorteile für BürgerInnen und Verwaltung bieten.
Paradigmenwechsel. Mit der Novelle des Umweltinforma-
tionsgesetzes UIG 2004 (BGBl. I Nr. 6/2005) hat Österreich die Europäische Umweltinformations-Richtlinie
2003/4/EG auf Bundesebene in nationales Recht umgesetzt. An Bund, Länder, Städte und Gemeinden ergaben
sich daraus neue Anforderungen bezüglich Zugang zu
Umweltdaten und Verbreitung von Umweltinformationen. Damit leistet die österreichische Umweltverwaltung
einen wesentlichen Beitrag zu mehr Transparenz und
Bürgernähe. Der damit verbundene Paradigmenwechsel
sollte darüber hinaus Vorbild für alle Bereiche der öffentlichen Verwaltung sein.
Aktuelle Beispiele. In der Schweiz beschlossen Ende 2004
die eidgenössischen Räte mit dem Bundesgesetz über das
Öffentlichkeitsprinzip in der Verwaltung (BGÖ), dass
jeder Person das Recht zusteht, Einsicht in amtliche Dokumente der Bundesbehörden zu nehmen. Damit wurde
in der gesamten Bundesverwaltung ein grundsätzlicher
Paradigmenwechsel beim passiven Informationsverhalten eingeleitet.
US-Präsident Barack Obama löste im Dezember 2009 mit
der „Open Government Richtlinie“ sein Versprechen ein,
für mehr Offenheit, Transparenz, Zusammenarbeit und
Überprüfbarkeit im Verwaltungsapparat zu sorgen und
allen BürgerInnen den Informationszugang per Internet zu erleichtern. Auch von Seiten der österreichischen
Verwaltung wurden die Möglichkeiten erkannt: In der
aktuellen E-Government Vision 2020 der Plattform Digitales Österreich werden Partizipation und interaktive
Informationssysteme berücksichtigt. Die Bereitstellung
ausgewählter öffentlicher Rohdaten für die Wirtschaft
muss allerdings zuerst rechtlich und organisatorisch bewertet werden.
Open Data. Die Potentiale liegen auf der Hand: Nutzung
der gesellschaftlichen Innovationskraft, Möglichkeit der
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Wirtschaft, die Daten für Produkte und bessere Entscheidungen einzusetzen und Chancen zur Demokratisierung
durch erhöhte Transparenz.
Doch daneben sind auch die Hindernisse und die Gefahren zu diskutieren: Die größte Hürde ist, dass zahlreiche
Daten finanzielle Einnahmen für den Staat bedeuten, auf
die er angesichts der derzeitigen Budgetknappheit kaum
kurzfristig verzichten kann. Vor allem ist auch rechtlich
zu prüfen, inwieweit Datenschutz und Nutzungsrechte
einer Freigabe bestimmter Datensätze entgegenstehen.
Die größten Gefahren wären eine „Gläserne Gesellschaft“, Interpretationsfehler der Rohdaten oder auch die
bewusste Manipulation durch Datenverfälschung. Darüber hinaus könnten Stakeholder durch die potentielle
Transparenz auch Machtverluste befürchten.
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Mag. Daniel
MEDIMOREC
Donau Universität Krems,
Wissenschaftlicher
Mitarbeiter
daniel.medimorec@
donau-uni.ac.at
Ausblick. Anhand der internationalen Entwicklungen in
diesem Bereich sind für Österreich vorrangig ein modernes Informationsfreiheitsgesetz etwa nach Schweizer
Vorbild (BGÖ 2006) notwendig, das auch aktive Informationspflichten beinhaltet. Weiters die Ausarbeitung
einer „Open Government“ Strategie, die insbesondere die
Open Data und Open Access Potentiale berücksichtigt. n
literatur
fachartikel
Mag. Michael SACHS
Donau Universität Krems,
Wissenschaftlicher
Mitarbeiter
michael.sachs@donauuni.ac.at
(1) BBC News Online 31.05.2010: “David Cameron to
make more government data available” URL:
http://news.bbc.co.uk/2/hi/politics/10195808.stm
(2) Detaillierte Informationen zu Open Government Data
Austria finden Sie unter URL: http://gov.opendata.at/
site/
(3) Parycek, Peter. Sachs, Michael: Open Government.
Internationales Rechtsinformatik Symposion (IRIS 2010)
25.-27. Februar 2010, Universität Salzburg
(4) Umweltinformations-Richtlinie 2003/4/EG vom
28.01.2003 über den Zugang der Öffentlichkeit zu
Umweltinformationen. URL: www.umweltbundesamt.at/
fileadmin/site/daten/umweltinfo/rl_umweltinformation.
pdf
Ing. Rudolf LEGAT
Umweltbundesamt,
Koordinierungsstelle für
Umweltinformationen
Rudolf.legat@umweltbundesamt.at
(5) URL: http://www.digitales.oesterreich.gv.at/
site/6878/default.aspxware/11391
http://www.frontworx.at/page.asp/-/42.htm
(6) Materialiensammlung zu Open Government Data.
URL: http://www.ref.gv.at/Open-Government-Let-thesuns.opengovernment.0.html
(7) eGovernment Projektgruppe Umweltinformation.
URL: http://www.ref.gv.at/Umweltinformation.1024.0.html
Dr. Peter PARYCEK, MSc
Donau-Universität Krems,
Zentrumsleiter für
E-Government
peter.parycek@donauuni.ac.at
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fachartikel
Die EG-Dienstleistungsrichtlinie und ihre Umsetzung in den Kommunen Deutschlands – Alles gegeben und nichts erreicht?
abstract
Jürgen Stember
Die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie ist besonders aufgrund ihrer streng kundenorientierten Ausrichtung in
Deutschland zu einer großen und interessanten Herausforderung geworden. Den Fachbereich Verwaltungswissenschaften
der Hochschule Harz hat es besonders interessiert, wie die Umsetzungen auf kommunaler Ebene erfolgen und welche
besonderen Probleme, Schwierigkeiten, aber auch Chancen entstehen. Die zweite und aktuelle Studie für das Jahr 2009
erbrachte dazu wichtige Erkenntnisse. Die Studie selbst steht auf der Seite http://egov.hs-harz.de zum Download bereit.
Einführung. Die EG-Dienstleistungsrichtlinie (EG-DLR)
ist eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des
Europäischen Rats zur Verwirklichung des Binnenmarktes in Europa. Mit einer Umsetzungsfrist von nur drei
Jahren nach Verabschiedung stellten die Anforderungen
durch die EG-Dienstleistungsrichtlinie eine große Herausforderung für die Umsetzung in Deutschland dar.
Das Ziel der nach 2008 zweiten Studie zur Umsetzung
dieser EG-Dienstleistungsrichtlinie gemeinsam mit der
MATERNA GmbH in Dortmund war es, im Jahr der ablaufenden Umsetzungsfrist (28.12.2009) den Stand der
Ratifizierung in der deutschen Kommunalverwaltung zu
beleuchten.
Methodik. Für diesen Zweck wurden alle deutschen
Landkreise, kreisfreien Städte, Städte und Gemeinden
mit mehr als 10.000 Einwohnern angeschrieben, von
denen sich knapp 16 % an der Studie beteiligten – eine
sehr erfreuliche Rücklaufquote, die auch hinsichtlich der
relevanten Merkmalsausprägungen die Repräsentativität
gewährleistet.
Die Studie umfasste folgende Themenfelder, die im
vorliegenden Abschlussbericht zur 2. Studie detailliert
analysiert worden sind: Allgemeine Kennzahlen zur
Kommune, die Organisation und der aktuelle Umsetzungsstand, der Umsetzungsprozess die verwendeten
und eingeplanten Haushaltsmittel sowie die Einschätzung der Perspektive. Die Verwirklichung und Auswertung der Studie verantwortete das Forschungsprojekt
Digitales Wirtschaftsförderungsmanagement (DiWiMa). des IuK-Forschungskompetenzzentrums der Hoch-
schule Harz (FH). Zur Durchführung der Studie wurde
ein zweistufiges Konzept aus einer quantitativen Erstbefragung mit einem schriftlichen Fragebogen (Online,
Post oder Fax) und einer qualitativen Nachbefragung
per Telefon-Interview mit ausgewählten repräsentativen
Städten gewählt.
Ergebnisse. Es kann festgestellt werden, dass die deut-
schen Kommunen auf einem guten Weg sind, aber
dennoch den Anforderungen der EG-Dienstleistungsrichtlinie nur teilweise gerecht werden. Nur wenige
Kommunen sind in der Lage, alle umsetzungsrelevanten
Voraussetzungen zu erfüllen. Ein großer Teil der Kommunen zeigt selbst an, dass die bisherigen Maßnahmen
und Aktivitäten und damit der Umsetzungsstand zum
Stichtag nicht ausreichend sind (vgl. beispielhaft Abb. 1).
Trotz der vielfach noch nicht erreichten Ziele ist die
Einschätzung der Bedeutung und der Relevanz der EGDienstleistungsrichtlinie schon wieder rückläufig. Hier
stehen die umsetzungsverantwortlichen Behörden vor
der Herausforderung, die Umsetzungsdynamik weiter
aktiv zu halten.
Die teils schwierige Umsetzung der EG-Dienstleistungsrichtlinie verweist auf einige Verbesserungspotenziale
für die Kommunikation und Interaktion der staatlichen
und kommunalen Ebenen (inter-administrativ). Aber
auch innerhalb der Institutionen selbst (intra-administrativ) kann ein verbesserter Umgang mit interdisziplinären Projekten und Fragestellungen wichtige Impulse
geben. Gerade hier werden sich für die Zukunft wichtige
Reformfelder entwickeln.
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fachartikel
•
•
Abb. 1: Auf welchem Stand ist die Umsetzung der
EG-Dienstleistungsrichtlinie in Ihrer Verwaltung?
Finanz- und Ressourcenprobleme scheinen die Kommunen merklich in ihrem Handlungsspielraum einzuschränken. Schon jetzt wird die EG-Dienstleistungsrichtlinie von einem Großteil der Befragten nicht mehr
als relevantes Projekt wahrgenommen. Dies ist insofern
kritisch, als dass diese Aktivitäten ja gerade als Standortund Wirtschaftsfaktor auf die Stärkung des Standorts
und damit der finanziellen Grundlagen der Kommune
zielen. Doch leider werden sich diese Auswirkungen angesichts der zukünftig zu erwartenden finanziellen Entwicklungen wohl noch deutlicher zeigen.
•
•
•
Abb. 2: Vergleich zu 2008: Worin sehen Sie aus heutiger Sicht
die größten Herausforderungen bei der Umsetzung der
EG-Dienstleistungsrichtlinie in Ihrem Zuständigkeitsgebiet?
(Auszug; Mehrfachnennung möglich).
Zu einem zentralen Problem und einer großen Herausforderung hat sich auch die fehlende Anwendungshäufigkeit (Fallzahlen) entwickelt (vgl. Abb. 2). Daneben
werden vor allem der enge Zeitrahmen, die Auswahl
einer geeigneten technischen Lösung sowie fehlende
personelle Ressourcen immer noch als wichtige Hemmschuhe der Umsetzung angesehen.
Fazit und Empfehlungen. Nach den ermittelten Ergebnis-
sen bestehen in einigen Bereichen Defizite, die innerhalb
eines angemessenen Nachbesserungszeitraums beseitigt
werden müssen. Weitergehend können an dieser Stelle
folgende Empfehlungen unter den heutigen Rahmenbedingungen und dem heutigen Entwicklungsstand als
sinnvoll angesehen werden:
Die verstärkte Nutzung von konkreten „BestPractices“ könnte den Kommunen helfen die Ziele der EG-Dienstleistungsrichtlinie besser aus der
abstrakten Forderung heraus zu lösen und in ganz
praktische Aktivitäten zu überführen. Hierfür gilt
es, die erfolgreichen Lösungen zu identifizieren und
zu kommunizieren.
Den Kommunen mit bislang unzureichender Umsetzung der EG-Dienstleistungsrichtlinie müssen
mehr denn je Hilfestellungen durch technische Vorlagen einerseits und konzeptionellen Grundlagen
und Hinweise andererseits gegeben werden. Die
Erfahrung erfolgreicher Kommunen zeigt, dass in
komplexen Veränderungsprozessen ein außenstehender Moderator wertvolle Hilfestellungen geben
kann.
Auch 2010 wird empfohlen, in die umfassende
(informationstechnische) Qualifizierung des eigenen Personals zu investieren. Ganz speziell werden
Teamfähigkeit, Projektmanagement, Prozessdenken
und methodische Kompetenz im Change Management entscheidende Voraussetzungen dafür sein,
inwieweit es gelingt, die Rolle der jeweiligen Kommune im Rahmen der zukünftigen Netzwerk-Verwaltung (vgl. Ansatz der KGSt) mit vielen Partnern
erfolgreich einzunehmen.
Darüber hinaus bedarf die strategische Ausrichtung in den Kommunen offensichtlich ebenfalls
eines grundlegenden Wandels. Es müssen seitens
der politischen und administrativen Führung klare Schwerpunkte und strategische Ziele vorgegeben
werden.
Nicht zuletzt fehlt auch eine stärkere Nutzung des
Angebots durch die Unternehmen. Durch begleitende Marketing-Konzepte der Wirtschaftsförderungen kann es gelingen, interessierte Unternehmen von den neuen Möglichkeiten zu überzeugen
und die Vorteile (z. B. Zeit- und Kostenersparnis)
für die Unternehmen vor Ort deutlicher zu machen.
Ob wirklich alles gegeben wurde, um das Ziel am Ende
zu verfehlen, lässt sich auch mit dieser Studie nicht zweifelsfrei sagen. Fest steht jedoch, dass die EG-Dienstleistungsrichtline sehr hohe Anforderungen an die Innovationsfähigkeit des politisch-administrativen Systems der
Bundesrepublik Deutschland gestellt hat, da es nicht nur
um eine interdisziplinäre bzw. abteilungsübergreifende
Problematik, sondern auch um behördenübergreifende
Prozessgestaltung ging. Gemeinsam mit den hohen Herausforderungen des zukünftigen Personalmanagements
und des Finanzierungsbedarfs in den Verwaltungen wird
durch diese Faktoren die zukünftige Leistungsfähigkeit
der Verwaltungen insgesamt auf den Prüfstand gestellt.
Denn auch die Stärkung des Wirtschaftsstandortes ist
nicht zuletzt ein erklärtes Ziel der EG-DLR. n
| 13
Prof. Dr. Jürgen Stember
Dekan, Hochschule Harz,
Dekan des Fachbereichs
Verwaltungswissenschaften
jstember@hs-harz.de
14 |
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fachartikel
Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie im Land Niedersachsen
abstract
Marianne Rohde
Das Land Niedersachsen zählt zu den ersten deutschen Bundesländern, welche die Anforderungen der
EU-Dienstleistungsrichtlinie fristgerecht mit Ende 2009 umsetzen konnten. Die Europäische Dienstleistungsrichtlinie
(EU-DLR) verfolgt das Ziel die Erbringung von Dienstleistungen und die Gründung von betrieblichen Niederlassungen
über Landesgrenzen hinweg zu vereinfachen. Dabei steht dem Antragsteller eine Kontaktperson (Einheitlicher
Ansprechpartner) zur Verfügung, welche die erforderlichen Unterlagen zusammenstellt oder beratend unterstützt.
Aufgabenstellung. Mit Ende 2009 musste die EU-DLR
umgesetzt sein. Sie sieht vor, Dienstleistungserbringern
zur Erleichterung der Aufnahme und Ausübung ihrer
Tätigkeiten eine Kontaktstelle zur Verfügung zu stellen.
Im Land Niedersachsen wird die Anforderung auf Landesebene vom Wirtschaftsministerium und auf kommunaler Ebene durch 55 einheitliche Ansprechpartner
bei Landkreisen, kreisfreien Städten und großen selbstständigen Städten wahrgenommen. Gesucht wurde ein
Fachverfahren, das die Mitarbeiter des Landes bei der
Abwicklung der Anfragen unterstützt und optional für
die Mitarbeiter der EA auf kommunaler Ebene zur Verfügung steht.
Lösungsansatz. Im Rahmen einer Markterkundung
stellten mehrere Anbieter Ihre Lösungen zur Umsetzung des geforderten Fachverfahrens vor. Anfang September 2009 entschied sich das Land Niedersachsen
die Fachanwendung auf Basis der Fabasoft eGov-Suite
umsetzen, da dieses Produkt bereits seit 2008 als Dokumentenmanagementsystem im Land Niedersachsen
im Einsatz ist.
Umsetzung. Nach Beauftragung durch das Land Nie-
dersachsen erfolgte die Erstellung der Spezifikation gemeinsam mit dem Ministerium für Inneres, Sport und
Integration (MI), dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (MW) und dem Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen
(LSKN). Als Basis diente dabei das vorhandene Anforderungsprofil des Landes Niedersachsens. Im Rahmen
der Umsetzungsphase wurde ein Objektmodel erstellt,
um die Vorhaben, Leistungen und zuständigen Stellen
sowie Dienstleister abzubilden. In Anlehnung an den
künftigen XEUDLR-Standard wurde die Schnittstelle
„XFall Niedersachen“ auf Basis XML geschaffen. Die für
2010 geplante Standardisierung von XEUDLR sieht vor,
die Daten zukünftig deutschlandweit über den einheitlichen Datenaustauschstandard zur Verfügung zu stellen.
Der Fokus der niedersächsischen IT-Lösung zur Umsetzung der EU-DLR liegt auf der Schaffung der Voraussetzung für eine rechtssichere Kommunikation zwischen
den beteiligten Systemen:
• Das Dienstleistungsportal Niedersachsen stellt die
Eingabeoberfläche für den Dienstleister bereit.
• Das Einheitliche Ansprechpartner-Fachverfahren
fungiert als Vermittler zwischen Dienstleistungsportal und zuständigen Behörden.
• Zuständige Behörden bearbeiten die Anträge.
Die Übergabe der Daten erfolgt dabei in Bezug
auf EA und zuständige Behörden über ein EGVP
(Elektronisches Gerichts- und Verwaltungspostfach), eine spezielle Form der virtuellen Poststelle,
ursprünglich entwickelt im Auftrag der deutschen
Justiz.
Die weitere Planung sieht vor den Bürger- und Unternehmensservice (BUS) zur Synchronisation der
Behörden-Stammdaten und das Zentrale Identity Management (ZIMD) zur Synchronisation der Dienstleister-Stammdaten an des Einheitliche AnsprechpartnerFachverfahren anzubinden.
Zielerreichung. Nach der Beauftragung im September
2009 erfolgte die Abnahme der Spezifikation Anfang
Oktober. Bereits am 21. Dezember 2009 wurde das Portal im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit
präsentiert. Die Produktivsetzung erfolgte planmäßig
fachartikel
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| 15
Abb.: Interaktion zwischen den Austrian VCD-System und dem European VCD-System
am 28. Dezember 2009. Das Portal steht den Antragstellern unter www.dienstleisterportal.niedersachsen.de
sowie auf den Webseiten der beteiligten Kommunen zu
Verfügung.
Fakten und Funktionalitäten.
•
•
•
•
•
Objektmodell für Vorhaben, Leistungen, Informationsfälle und zuständige Stellen.
Vorlagenmanagement für Bescheide (Schriftstücke)
und Geschäftsvorfälle (Metadaten).
Schnittstelle zum Elektronischen Gerichts- und
Verwaltungspostfach (EGVP).
Austausch der Daten über XFall Niedersachsen (in
Anlehnung an XEUDLR).
Webservice-Schnittstelle zum Bürger- und Unternehmensservice
Niedersachsen
(BUS).
Die Europäische Dienstleitungsrichtlinie. Das Ziel der euro-
päischen Dienstleistungsrichtlinie ist es, Dienstleistungen und die Gründung betrieblicher Niederlassungen
über Landesgrenzen hinweg zu vereinfachen.
Durch die Einführung gestraffter Genehmigungsverfahren und Verwaltungsvereinfachung mittels elektronischer
Verfahren sollen die Ziele der Richtlinie umgesetzt werden. Mithilfe der Einheitlichen Ansprechpartner wird der
Weg durch die Behörden für die Antragsteller einfacher.
Einheitliche Ansprechpartner. Über die Einheitlichen An-
sprechpartner können Dienstleister alle dienstleistungsrelevanten Verfahren und Formalitäten abwickeln. Sie
können sich jedoch auch wie bisher unmittelbar an die
zuständigen Behörden wenden.
Als Einheitliche Ansprechpartner sind in Deutschland
in der Regel die örtlichen Landkreise oder die kreisfreien Städte aber auch Kammern tätig. Sie geben Auskunft
über die jeweiligen Verwaltungsgänge und unterstützen
den Antragsteller bei seinem Vorhaben. Er leitet auch
alle Unterlagen an die zuständigen Behörden weiter. Der
Antragsteller muss sich nicht um Zuständigkeiten kümmern. n
Mehr Informationen unter:
http://www.dienstleisten-leicht-gemacht.de
Marianne ROHDE
Projektleiterin IT-Umsetzung
EU-DLR Niedersächsisches
Ministerium für Inneres und
Sport.
marianne.rohde@
mi.niedersachsen.de
16 | eGovernment Review
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fachartikel
End User Skills for the Digital Society
abstract
Christine Leitner I Neil Farren I Dudley Dolan I Wilfried Berlin
Die effektive Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien am Arbeitsplatz, aber auch im täglichen Leben,
ist eine Schlüsselkompetenz in der Informationsgesellschaft.
Die Europäische Union hat die Förderung von e-Skills zur Priorität
im Rahmen der ehrgeizigen Ziele der Digitalen Agenda erklärt.
Der folgende Artikel stellt die Ergebnisse einer Studie vor, in
der die Voraussetzungen für einen einheitlichen europäischen
Qualifikationsrahmens zur Bewertung und Beschreibung von
so genannten End-User e-Skills untersucht wurden.
The European Union has defined e-skills as an important
requirement for inclusion in the Information Society and
for the implementation of the Digital Agenda for Europe.
(1)(2) Much of the activity around the creation of frameworks relating to ICT knowledge, skills and competence
to date has focused on the IT practitioner, for example the
British SFIA framework or the European e-Competence
Framework.(3) This work has been important for the ICT
sector, but has excluded end users, who constitute a much
larger and more heterogeneous group. In response to this
development, the End User e-Skills Framework Requirements project was initiated in 2009. The project was commissioned by the CEN/ISSS Workshop on ICT Skills (4)
and aims to identify the requirements for an end user eskills framework for use by industry, certifying organisations, regulatory authorities and individuals. The purpose
of the project was threefold: to assist in having an effective
understanding of end user e-skills, to make proposals for
developing such a reference framework, and to outline
the associated tools that could benefit framework users.
Due to the scale and complexity of the group involved,
the development of a framework, containing the key end
user skills and competences relating to ICT, is a considerable task. To ensure a clear focus and scope of the
project, end user e-skills were defined as follows: „The
capabilities required for effective application of ICT
The European Union has defined e-skills as an important requirement for inclusion in the Information Society
within the framework of the Digital Agenda for Europe.
In 2009 a project was initiated by the European
standardisation organisation CEN to identify the need
for a framework to describe such end user skills.
This article highlights the key results of the project
which is currently available for public consultation.
systems and devices by the individual in either a work
or personal environment. Individuals apply systems as
tools in support of their own activities, which is, in most
cases, not ICT. End user e-skills cover the utilisation
of common generic software tools and the use of specialised tools supporting business functions. End user
e-skills vary in complexity from introductory up to an
advanced usage level.“
The project tasks included initial desk research on European activities around existing end user e-skills frameworks. Results show clear evidence of activity and interest in this area, with examples of frameworks from six
European countries (France, the United Kingdom, Greece, Romania, the Netherlands and Norway). The final
project report also includes a case study on the British
National Occupational Standards (NOS) as an advanced
example of an end user e-skills framework.
The main elements of the primary research, i.e. a survey
and a series of interviews, were carried out with individuals and organisations representing four potential target groups of the framework, namely: human resource
recruitment, training and/or certification organisations,
individuals, and government and regulatory authorities.
The responses provided represented 20 of the EU-27,
with 25 countries participating in total.
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fachartikel
The project team focused on four sectors to consider
potential differences in approaches to defining end user
e-skills (see Figure 1). End user e-skills include the utilisation of common “generic” software tools in an office
environment, and the use of specialised tools supporting
major business functions with a large number of “user
sectors”. The relationships between these two skills categories are illustrated in Figure 1. Naturally the level of
overlap between these two skills categories will vary between sectors. (5)
Fig. 1: Relationships between generic and sectoral software tools.
The outcomes of the survey, along with supporting semistructured interviews provide a clear indication that there is support for a European end user e-skills framework.
Further analysis of the data by target groups suggests
that the Training and Certification and Government and
Regulatory respondents made up the 10% overall who
felt the framework was extremely important. In general,
there was a suitable spread of demand from the different
target groups (see Figure 2).
Training /
Certification
Extremely
Important
Very
Important
Moderately
Important
Slightly
Important
The research also points to a preference to apply a competence approach in the design of the framework, supported by examples of associated knowledge and skills.
If possible, the European end user e-skills framework
should link to existing national qualifications frameworks and national level end user e-skills frameworks.
Another outcome was that such a framework would have
a variety of benefits for the key target groups. The fact that
the benefits vary depending on the group further highlights
the need for flexibility to ensure that the framework can be
successful. Benefits such as enhancing mobility, providing
additional consistency of skills descriptions, providing the
ability to cross reference training and certifications, as well
as the ability to carry out skills assessments and assist in human resource planning and decision making will all have
great value to the framework target groups. For example,
within public administration the framework could also
contribute to organisational development and change processes and assist in a better understanding of competences
for knowledge and information management. In addition,
the interviews suggested that the framework could have a
key role in contributing to harmonisation across Europe
for training, education and qualification recognition.
The output of this project paves the way for the development of an end user e-skills framework which can meet
the needs of key framework users. Such a framework will
have a variety of benefits and applications, including contributing to raising awareness of the key end user e-skills
required to maximise inclusion and further promote effective use of ICT in the workplace and among all members of society. In other words, the framework could help
pave the way for an inclusive digital society in Europe. n
Not
Important
14%
33%
37%
6%
10%
Government &
Regulatory
7%
33%
33%
27%
0%
Human
Resources
0%
50%
29%
21%
0%
Fig. 2: Priority of having an end user e-skills framework
(by target group).
The outcomes of the survey also assist in providing a specification for the framework. It is clear that the future
framework will need to be able to be presented with a
range of depth in terms of the level of detail (low to high)
and the number of proficiency levels to suit the various
target groups’ needs. It should be noted in this context
that when asked about end user e-skills frameworks,
many of the respondents made reference to the prevalence of ECDL in their country. The ECDL certification
programmes are widely adopted across Europe and beyond (as ICDL), and as a result of nine million registrations to date, ECDL has become the de facto standard in
this domain.(6)
literatur
Target
Group
| 17
Neil Farren
ECDL Foundation
neil.farren@ecdl.org
Dudley Dolan
Q-Validus (Ireland),
Chairman
Trinity College
dudley.dolan@eircom.net
Christine Leitner
Danube University Krems,
Center for European Public
Administration(CEPA)
christine.leitner@donauuni.ac.at
(1) European Union. Digital Literacy: Skills for the
Information Society. 2007. http://ec.europa.eu/information_society/tl/edutra/skills/index_en.htm, 24.02.09
(2) European Commission. A Digital Agenda for Europe,
COM(2010)245, Brussels, 19.05.2010, http://ec.europa.
eu/information_society/digital-agenda/index_en.htm
(3) http://www.sfia.org.uk/, http://www.ecompetences.
eu/site/objects/download/4756_EuropeaneCompetenceFramework1.0.pdf
(4) CEN (European Committee for Standardisation). The
study is available online for public comment until 31
July 2010 http://www.cen.eu/cen/Sectors/Sectors/ISSS/
Activity/Pages/EndUsereSkillsFrameworkRequirement.
aspx
(5) ICT-Skills Certification in Europe Report.2005. http://
eskills.cedefop.eu.int/download/eSkills_Certification_final_report.pdf
(6) ECDL http://www.ECDL.org/publisher/index.jsp?1nID
=93&2nID=94&pID=781&nID=830, 09.06.2009
Wilfried Berlin
Airbus
wilfried.berlin@airbus.
com
18 |
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fachartikel
Virtual Company Dossier: Berücksichtigung von Recht und Praxis
abstract
Silke Weiß I Josef Makolm
Die österreichische VCD-Implementierung ist ein vollständig IT-gestütztes System, das die Komplexität des Eignungsnachweises bei pan-europäischen Vergabeverfahren deutlich reduziert und – als „first mover“– für österreichische
Unternehmen, insbesondere für KMUs, Wettbewerbsvorteile schafft. Auf Basis des Regelwerks und der konkreten
Bieter-/Bewerber-Struktur, erstellt das VCD dem Bieter/Bewerber eine Einzelfall-bezogene Liste zu erfüllender
Kriterien, leitet davon notwendige Eignungsnachweise ab und schlägt dazu passende elektronische Services vor, die
die Beschaffung der Nachweise ermöglichen. Darüber hinaus stellt Österreich den European Service Provider bereit.
Projektsetting. Die Umsetzung des österreichischen VCD-
Projekts erfolgt im Rahmen einer transeuropäischen Zusammenarbeit. Dabei steht europaweite Interoperabilität
sowohl hinsichtlich des rechtlichen Regelwerks als auch
von Nachweisen im Vordergrund. Der Bieter/Bewerber
erhält mit der VCD-Anwendung einen erleichterten elektronischen Zugang zur Erlangung dieser Nachweise; Amtswege fallen weg. Das modellierte rechtliche Regelwerk stellt
eine EU-weite einheitliche Rechtsinterpretation sicher. Interoperabilität wird durch die Vereinbarung von Standardprozessen und Formaten erzielt. Bestehende Register und
Nachweis-ausstellende Services wie z.B. Firmenbuch, Strafregister, Gewerberegister, etc. werden nicht geändert sondern
lose an das VCD-System angebunden. Liegt ein Nachweis
beispielsweise nicht elektronisch vor, gibt es Schnittstellen,
um diesen Nachweis – z.B. durch Scannen – ins VCD zu
integrieren. Die Orchestrierung der Prozesse inklusive der
Datenassemblierung aus den lose gekoppelten Services
erfolgt durch die osSso-Technologie (vgl. eGovernment
Review Ausgabe 5/2010).
hingegen muss jeder Geschäftsführer einen Strafregisterauszug vorlegen; in Italien ist dies auch von einem technischen Betriebsleiter erforderlich, zusätzlich ist in Italien
eine Antimafia-Erklärung abzugeben, die es in anderen
EU-Ländern gar nicht gibt. Auch die unterschiedlichen
Rechts- bzw. Verwaltungskulturen werden von der VCDAnwendung beachtet. In Italien werden beispielsweise nur
von einem Gericht oder Notar beglaubigte Dokumente
akzeptiert. Im Gegensatz dazu reichen in Österreich meist
Kopien von Nachweisen, die erst bei Auftragserteilung im
Original vorgelegt werden müssen. Die Implementierung
der nationalen Ontologien erforderte höchste Konzentration seitens der technischen Entwickler. Diese mussten
aus den verschiedenen Aussagen der Juristen das für die
neue VCD-Anwendung relevante Wissen erschließen und
richtig verknüpfen. In jeweils zweitägigen Workshops, die
in englischer Sprache durchgeführt wurden, entstanden so
die nationalen Ontologien, die „on the fly“ mit dem m2n
intelligence management framework (siehe Abbildung 1)
abgebildet wurden.
Das PEPPOL-VCD-Regelwerk. Das PEPPOL-VCD-Regelwerk
besteht aus definierten Regeln, die die zutreffenden Rechtsvorschriften bzw. deren aktuelle Interpretation abbilden. In
unterschiedlichen (Teil-)Ontologien wurden die Artikel 45
bis 50 der EU-Richtlinie 2004/18/EG modelliert sowie die
korrespondierenden speziellen nationalen Umsetzungen.
Weiters müssen bei der Zusammenstellung des VCD-Paketes
unabhängig von den jeweiligen Vergaberichtlinien weitere
unterschiedliche rechtliche und länderspezifische Eigenheiten berücksichtigt werden. In Frankreich beispielsweise
muss nur von einem rechtlichen Vertreter eines Unternehmens der Nachweis erbracht werden, dass keine rechtskräftige Verurteilung gegen ihn vorliegt. In Österreich
Abb. 1 : Ausschnitt einer (Teil-)Ontologie
fachartikel
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Bereits umgesetzt sind die Upper-Level-Ontologie, das
europäische Regelwerk sowie die Ontologien für Deutschland, Frankreich, Italien, Norwegen, Österreich und Griechenland; weitere sollen folgen. In Österreich wurde das
Bundesvergabegesetz 2006 (BVergG 2006 – StF: BGBl. I Nr.
17/2006) modelliert.
Das European VCD-Service (ESP). Das im Rahmen der
österreichischen Implementierung erstellte European
VCD-Service ermöglicht es Unternehmen EU-weit auf
ein einheitlich implementiertes Regelwerk zu vertrauen. Hierbei wird das rechtliche Regelwerk des jeweiligen Ziel-Landes (Vergabestelle) ebenso berücksichtigt
wie das rechtliche Regelwerk des Herkunftslandes des
Unternehmens und das EU-Vergabe-Regelwerk. Der
ESP stellt für Bieter/Bewerber aus dem EU-Raum –
basierend auf dem modellierten PEPPOL-VCD-Regelwerk – ein IT-Service bereit, das es dem Benutzer ermöglicht, ein „VCD Skeleton Package“ zu erstellen, das für konkrete cross-border Vergabekonstellationen sämtliche zu
erfüllende Kriterien bereits enthält, sodass Bieter-seitig
bzw. von dessen nationalem VCD-System lediglich das
VCD-Skeleton-Package mit den spezifisch-nationalen
Evidenzen befüllt werden muss, um ein valides
VCD zu erhalten. Cross-border Vergabekonstellation bedeutet in diesem Zusammenhang, dass
beispielsweise ein Bieter/Bewerber aus dem EUMitgliedstaat A mit Sub-Unternehmer aus dem EUMitgliedstaat B bei einer Vergabebehörde im Mitgliedstaat C Leistungen anbietet. Das im Rahmen der
österreichischen VCD-Implementierung bereit gestellte
European VCD-Service stellt damit erstmalig – einem
modellierten juristischen Regelwerk folgend – verschiedene nationale Regelwerke zueinander in Beziehung und
leitet daraus konkrete Handlungen und Handlungsanweisungen ab. Dieses European VCD-Service ist über
eine Web-Schnittstelle und auch als Web-Service aufrufbar.
Interaktion zwischen dem Austrian VCD-System und dem European VCD-System. Durch Interaktion zwischen dem Aust-
rian VCD-System und dem European VCD-System werden
gemeinsam mit dem Bieter/Bewerber die Nachweise bestimmt, die der Bieter/Bewerber benötigt, um sich bewerben
zu können (vgl. Abbildung 2). Durch die Nationalität der
ausschreibenden Stelle und die spezifische Bieterkonstellation wird bestimmt, welches EU-Kriterium zu beweisen ist.
Die Art des Nachweises ergibt sich aus der Nationalität des
Bieters („mutual recognition“). Für jedes EU-Kriterium
(EU-Richtlinie) besteht mindestens ein korrespondie-
Abb. 2 : Interaktion zwischen dem Austrian VCD-System und
dem European VCD-System
rendes nationales Kriterium, welches die erforderlichen
nationalen Nachweise festlegt. Diese Nachweise wiederum
werden durch ein oder mehrere nationale(s) Service(s)
erbracht. Diese Services sind entweder elektronisch verfügbar oder die Nachweise müssen manuell eingebracht werden,
was ebenfalls wieder im Regelwerk abgebildet ist. Aufgrund
des modellierten Regelwerks, muss der Bieter/Bewerber
weder die rechtlichen noch die praktischen Regeln kennen.
Das System schlägt ihm vor, was er wie beweisen soll, dies
unter Beachtung seiner konkreten Bieterkonstellation (z.B.
Österreichische ARGE, mit französischem Subunternehmen). Weiters kann ein Bieter/Bewerber Nachweise zum
vorgeschlagenen VCD-Paket hinzufügen oder Nachweise
entfernen. Das VCD-System bietet maximale Unterstützung durch den Einsatz semantischer Technologien. Unternehmen können sich auf die Richtig- und Vollständigkeit
des VCD-Pakets verlassen, da bei der Zusammenstellung
des Pakets nicht nur rechtliche Kriterien sondern auch
praktische Gepflogenheiten berücksichtigt werden.
Ausblick. Derzeit wird an der Umsetzung des Austrian
VCD-Services und des European VCD-Services gearbeitet.
Einer Testphase anhand abgeschlossener Vergabeverfahren, die nachgestellt werden, folgt ein Produktionspilot anhand konkreter realer Ausschreibungsverfahren mit nationalen und internationalen Partnern, bevor das System mit
Jahresbeginn 2012 national und international in Vollbetrieb
geht. Die Technologie dahinter – osSso – basiert direkt auf
Forschungsergebnissen des Know-Centers Graz und des
Innovationsunternehmens m2n. Alle (Teil-)Ontologien
sowie wesentliche Systeme werden Open Source bereitgestellt. n
Weiterführende Informationen finden Sie unter:
www.egosta.at
Dipl.-Inform.Wirt Silke
WEIß
Bundesministerium
für Finanzen,
Organisatorin
silke.weiss@bmf.gv.at
Min.-Rat Josef MAKOLM
Bundesministerium
für Finanzen,
Abteilungsleiter –
IT-Prüf- und Kontrollstelle
josef.makolm@bmf.gv.at
20 |
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fachartikel
Magistrat der Stadt Wien:
Größte ELAK - Installation auf
Basis von Open-Source-Lösungen
abstract
Christian Pribitzer
Im Magistrat der Stadt Wien ist der Standard-ELAK (elektronischer Akt) auf Basis der Fabasoft eGov-Suite
bei 4.000 Anwendern im Einsatz. Im Rahmen der eGovernment Strategie Österreichs und der Umsetzung der
EU-Dienstleistungsrichtlinie mussten die Voraussetzungen zur Einhaltung neuer gesetzlicher Bestimmungen
geschaffen werden. Im Zuge einer geplanten Softwareaktualisierung wurde auch die bestehende Infrastruktur
auf eine Open-Source-Lösung (Red Hat Enterprise Linux 5 Server und PostgreSQL Version 8.3) für Einsparungsund Vereinfachungszwecke umgestellt. Die Umstellung auf eine Open-Source Strategie wie auch das Upgrade
wurden an nur einem Wochenende durchgeführt.
Aufgabenstellung. Im Magistrat der Stadt Wien ist der
Standard-ELAK (elektronischer Akt) auf Basis der Fabasoft eGov-Suite bereits im Einsatz. Im Rahmen der
eGovernment Strategie Österreichs und der Umsetzung
der EU-Dienstleistungsrichtlinie müssen die Voraussetzungen zur Einhaltung neuer gesetzlicher Bestimmungen geschaffen werden. Dazu zählt beispielsweise die
duale Zustellung oder die Amtssignatur die ab 1. Jänner
2010 gesetzlich verpflichtend sind. Im Rahmen der geplanten Softwareaktualisierung der Fabasoft eGov-Suite
sollte auch die bestehende Infrastruktur einer kritischen
Würdigung unterzogen werden, um mögliche Einsparungs- und Vereinfachungspotenziale aufzufinden und
eine geeignete Basis für die Umsetzung der gesetzlichen
Regelungen zu schaffen. Dafür suchte der Magistrat der
Stadt Wien eine hochverfügbare und hochskalierbare
Softwarearchitektur. Zusätzlich sollte für die Benutzer
eine komfortable, einfache Volltextsuche zur Verfügung
gestellt werden.
Lösungsansatz. Nach umfangreichen Tests entsprachen
die Produkte Red Hat Enterprise Linux Server und PostgreSQL den Anforderungen der Stadt Wien im Hinblick
auf hohe Skalierbarkeit, Clustering, Ausfallsicherheit
oder Kostenreduktion in Kombination mit der Fabasoft
eGov-Suite am besten. Im Rahmen der Softwareaktualisierung wurde die vorhandene Systemsoftware gegen ein
Red Hat Enterprise Linux Server System ausgetauscht
und die bestehende Datenbanklösung durch das OpenSource-Produkt PostgreSQL ersetzt – zur Effizienzsteigerung und Kostenreduktion. Für eine bequeme Volltextsuche wurde Mindbreeze Enterprise Search in den
ELAK integriert.
Umsetzung. Zur Erfüllung der Anforderungen wurde
die Infrastruktur hinsichtlich möglicher Alternativen
und Kosteneinsparungen analysiert und die bestehenden Konzepte zu Back-up und Recovery inkl. der Tests,
Performance Lab, Clustering oder Machbarkeitsstudien
bzgl. der Hardware adaptiert; für möglichst präzise Testergebnisse. Erhebliche Forschung und Entwicklungsarbeit wurde dafür im Vorfeld geleistet. Es entstand ein
völlig neues Testverfahren (24 Stunden Aufzeichnung
der Benutzeraktivitäten) zur Sicherstellung eines reibungslosen Betriebs nach Systemumstellungen.
Zuerst wurde ein Backup des vorhandenen Datenbestandes aus dem ELAK erstellt. Danach erfolgte die Aufzeichnung aller Benutzeraktivitäten über 24 Stunden aus dem
Echtbetrieb „24 Stunden ELAK-Betrieb bei der Stadt
Wien“ und mit Fabasoft DUCXtest die Transformation
der Tätigkeiten in eine abspielbare, automatisierte Form.
Die erfassten Benutzeraktivitäten konnten so basierend
auf dem Backup auf unterschiedlichen Betriebssystemen
in Testreihen abgespielt werden. Extremsituationen wie
das Abspielen der Use-Cases in vierfacher Geschwindigkeit wurden simuliert, um die Belastungsgrenze
fachartikel
des Systems auszuloten. Ferner stellte ein ausgewählter
Benutzerkreis Situationen des Echtbetriebes nach und
unterzog das Testsystem einer weiteren Belastungsprobe. Die Entwicklung des Testverfahrens für eine „24
Stunden Aufzeichnung“ war Pionierarbeit. Bedeutende
Erkenntnisse über die tatsächlichen Nutzungs- und Lastenprofile (z.B. Clickverhalten) können damit gewonnen
und Adaptionen in den Systemen besser und rascher
vorgenommen werden. In der ersten Entwicklungsstufe
wurde noch ein erheblicher Anteil an Schritten manuell
ausgeführt, die zukünftig automatisiert ablaufen. Nach
Abschluss der Tests entschied der Magistrat der Stadt
Wien im Rahmen des Upgrade ein Red Hat Enterprise
Linux Server System einzusetzen und die Datenbank in
PostgreSQL zu überführen. Seit 15. Dezember 2008 läuft
der ELAK auf den Open-Source-Produktlösungen mit
der Fabasoft eGov-Suite. Bestehende Fachanwendungen,
wie „eBezahlen“ oder der „Adress- und Grundbuchservices (GIS)“ wurden auf Java umgeschrieben und über
eine SOAP-Schnittstelle in den ELAK integriert. Für die
Volltextsuche steht Mindbreeze Enterprise Search zur
Verfügung.
Zielerreichung. Durch die intensive Vorbereitungsphase
und die umfangreichen Tests konnte die Überführung
der Datenbestände in die PostgreSQL-Datenbank sowie
das Upgrade der Fabasoft eGov-Suite an nur einem Wochenende durchgeführt werden. Ein Wochenende später
erfolgte die Produktivsetzung der Volltextsuche. Mit der
Einführung der Volltextsuche steht den Mitarbeitern
eine bequeme Recherchemöglichkeit zur Verfügung.
Der Magistrat der Stadt Wien hat damit die Basis für die
benötigen eGovernment-Funktionalitäten geschaffen
und verfügt darüber hinaus über eine hoch skalierbare
Softwarearchitektur.
eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 6 | Juli 2010
| 21
Ing. Christian Pribitzer
Projektverantwortlicher im
Magistrat der Stadt Wien
post@ma14.wien.gv.at.
Abb. 1,2 : 24 Stunden ELAK-Betrieb bei der Stadt Wien.
Fakten und Funktionalitäten.
• G
rößte ELAK-Installation auf Basis von
Open-Source-Lösungen.
• Über 3,2 Millionen neue Akten- und
Geschäftstücke innerhalb eines Jahres.
• Mehr als 400.000 Systemanfragen pro Tag,
8 Millionen Akten und 17 Millionen
Geschäftsstücke zur Verwaltung.
• Über 4.000 ELAK Anwender im Magistrat
der Stadt Wien.
• Einfache Volltextsuche durch Integration von
Mindbreeze Enterprise Search für die ELAKAnwender. n
22 |
eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 6 | Juli 2010
fachartikel
Standardisierung Heute, Interoperabilität Morgen!
abstract
Michael Strommer I Martina Hiesinger
Die elektronische Verarbeitung von Dokumenten, wie zum Beispiel Rechnungen und Bescheide, stellt im öffentlichen
als auch im unternehmerischen Bereich nach wie vor eine Herausforderung dar. Unstrukturierte Office Formate wie
etwa PDF oder ad hoc definierte Austauschformate führen zu Medienbrüchen und Interoperabilitätsproblemen.
Die Einführung von standardisierten Dokumentformaten und die Verwendung von konzeptuellen Werkzeugen können
zur Lösung der beschriebenen Probleme beitragen. Im Research Studio IOS wurde daher ein umfassendes
Modellierungswerkzeug basierend auf dem internationalen Core Components Standard entwickelt.
Einleitung. Die organisations- und grenzübergreifende,
automatische Verarbeitung von Daten scheitert oftmals
sowohl zwischen Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung (B2G) als auch innerhalb der öffentlichen Verwaltung (G2G). Immer noch werden Dokumente in Form von
unstrukturierten PDF Dokumenten ausgetauscht und führen somit zu Medienbrüchen. Aber auch die zahlreich und
unterschiedlich definierten, meist XML Schema basierten,
Austauschformate führen letztlich zu Interoperabilitätsproblemen. Sollen unterschiedliche Austauschformate
vom jeweiligen Informationssystem unterstützt werden,
müssen Schnittstellen angepasst und entsprechende Mapper implementiert werden. Die Lösung dieser Probleme
besteht einerseits in der Standardisierung von geeigneten
Dokumentformaten und andererseits in der kollaborativen
Entwicklung solcher Dokumentformate.
Core Components. Für den medienbruchfreien elektro-
nischen Austausch von Daten, auch über verschiedene
Fachbereiche hinweg, werden zur Gewährleistung der
Interoperabilität standardisierte Datenmodelle benötigt.
Mithilfe der von den Vereinten Nationen entwickelten
Core Components Technical Specification (CCTS) (1)
(Abb. 1), lassen sich kontextspezifische Austauschformate
zwischen heterogenen Verwaltungseinheiten schnell und
kostengünstig standardisieren. Ausgehend von sogenannten Kernkomponenten
(Core Componentes),
die eine semantische
Basis aus wiederverwendbaren Dokumentbausteinen darstellen,
lassen sich kontextspezifische
Entitäten
(Business Information
Entities) ableiten. Bei
diesem Ableitungsprozess werden die KernAbb. 1: Arbeiten mit Core Components.
komponenten
nicht
erweitert, wie dies zum Beispiel bei Vererbung in der
Objektorientierung der Fall ist, sondern auf bestimmte
Eigenschaften eingeschränkt. Diese Methode wird als „Derivation by Restriction“ bezeichnet und ermöglicht maßgeschneiderte Dokumentenmodelle, die einerseits über
geringere Komplexität und andererseits über eine klare
Semantik verfügen. Mit Hilfe von CCTS wird auf einer
rein konzeptuellen Ebene modelliert. Das bedeutet, dass
von Implementierungsdetails abstrahiert wird und somit
der alleinige Fokus auf den auszutauschenden Daten selbst
besteht. Folglich wird der Abstimmungsprozess zwischen
den Organisationseinheiten erheblich erleichtert (Abb. 1),
da die Visualisierung der Daten losgelöst von technischen
Details erfolgen kann.
Werden Dokumentenmodelle mittels CCTS entwickelt,
kann zusätzlich auf eine wohldefinierte und standardisierte Bibliothek aus einzelnen wieder verwendbaren Dokumentbausteinen zurückgegriffen werden (siehe Abb. 1).
Diese Sammlung von Kernkomponenten wird gleichsam
mit CCTS von den Vereinten Nationen unter dem Namen
Core Component Library (UN/CCL) (2) regelmäßig veröffentlicht und gewartet (Abb. 1). Abgesehen von den Standardisierungsgremien können auch von Außen Vorschläge für die Einbringung neuer Kernkomponenten gemacht
werden, wie in Abb. 1 dargestellt ist.
VIENNA Add-In. Geeignete Toolunterstützung zur Model-
lierung mit Hilfe von Core Components ist bislang rar.
Aus diesem Grund hat das Research Studio Inter-Organisationale Systeme ein Framework entwickelt, das die
modellgetriebene Entwicklung von Geschäftsdokumenten
ermöglicht. Unter dem Namen VIENNA Add-In (3) ist das
Tool als Open Source Software im Internet frei verfügbar.
Voraussetzung für die Verwendung des VIENNA Add-In
ist eine Installation des Enterprise Architect, ein UML Modellierungswerkzeug von Sparx Systems. Im Bereich der
Dokumentenmodellierung (Abb. 1) lassen sich mit dem
Tool folgende drei Anwendungsfälle abdecken:
• M
odellierung und Definition von eigenen, domänenspezifischen Kernkomponenten von der „grünen Wiese“ (Abb. 1) für ein größtmöglichstes Maß
an Flexibilität und für jedes erdenkliche Szenario
im Bereich Datenmodellierung.
Beispiel: Zwei Organisationseinheiten tauschen
Bestellungen in Form von PDF Dokumenten aus.
Für die automatische Verarbeitung von Bestellungen soll ein spezielles, unabhängiges Format
entwickelt werden. Zur Erfüllung dieser Aufgabe
werden eigenen Kernkomponenten den Anforderungen entsprechend erstellt und anschließend zu
einem Dokument zusammengefügt.
• Rasche und effiziente Modellierung von geschäftsspezifischen Entitäten bei Wiederverwendung von
bestehenden Dokumentenbausteinen aus einer
standardisierten Bibliothek (UN/CCL).
Beispiel: Es soll ein elektronischer Lieferschein
entwickelt werden. Um Zeit und Kosten zu sparen
werden bestehende Kernkomponenten (Core
Components) gesucht und wiederverwendet.
Durch die anschließende Ableitung geschäftsspezifischer Bausteine (Business Information Entities)
können alle Anforderungen an das Dokument
erfüllt werden.
• Modellierung von Dokumentformaten auf Basis
bereits bestehender Datenmodelle, welche durch
ein Reverse Engineering in entsprechende Kernkomponenten überführt worden sind.
Beispiel: Ein bestehender Dokumentenstandard
soll erweitert werden, um neuen Anforderungen
des Marktes gerecht zu werden. Aufgrund der
hohen Komplexität des Schemas soll die Modellierung des neuen Formats mithilfe der Core Components Methode vorgenommen werden. Durch
ein Reverse Engineering erfolgt eine Überführung
von XML Schema Konzepten in entsprechende
Kernkomponenten. Anschließend können im
VIENNA Add-In die gewünschten Änderungen
am Dokument unter Wiederverwendung der ursprünglichen Konzepte vorgenommen werden.
Fertige Dokumentenmodelle können mit einem XML
Schema Generator (siehe Abb. 1) vollautomatisch in Implementierungsartefakte (XML Schema Dateien) überführt werden, die anschließend bei der Definition von Web
Service Schnittstellen eingesetzt werden können.
Die kollaborative Modellierung und Entwicklung eines
organisationsübergreifenden Standards für den Datenaustausch stellt aber nur eine Möglichkeit dar Interoperabilitätsprobleme zu lösen. In manchen Fällen ist aus organisatorischen Gründen eine Integration von Austauschformaten
leichter, als die Einführung eines allgemeinen Standards.
Die Integration von unterschiedlichen Austauschformaten
geht Hand in Hand mit dem Mapping gleichbedeutender
Elemente und der anschließenden Transformation von
Schemata oder Instanzen. Zur Zeit unterstützt das VIENNA
Add-In folgende Anwendungsfälle zur Datenintegration:
eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 6 | Juli 2010
• R
everse Engineering von einem bestehendem
Standard. Dabei wird ein XML Schema in ein Core
Components Modell überführt und somit auf eine
konzeptuelle Ebene gebracht. Die Transformation
vom XML Schema zum Core Components Modell
wird durch ein Mapping beschrieben.
• S ubsetting beziehungsweise Forward Engineering.
Auf Basis eines Core Components Modell kann
ein XML Schema generiert werden, welches vom
ursprünglichen Schema abweichen kann. Diese
Abweichung ist als Subset zu interpretieren.
• T
ransformation von Dokumentenstandards. Dabei
wird ein XML Schema basierter Standard in das
Sub-set eines anderen XML Schema basierten
Standard transformiert. Voraussetzung hierfür
sind die Mappings vom XML Schema auf das Core
Components Modell, welches hierbei als Pivot
Modell agiert. Dabei wird die Anzahl an notwendigen Mappings minimiert.
Bei der Durchführung dieser Anwendungsfälle stehen
dem Modellierer Wizards zur Verfügung, welche die komplexe Arbeit erleichtern. Umfangreiche Funktionalität
wird dabei innerhalb eines leicht zu handhabenden Modellierungstools vereint.
| 23
Mag. Dr. Michael
STROMMER
Research Studio InterOrganisational Systems,
Senior Researcher
michael.strommer@
researchstudio.at
Ausblick. Im Rahmen der Weiterentwicklung des VIENNA
Add-In sollen die Bedürfnisse der Anwender noch stärker
einbezogen werden. Vor allem praxisrelevante Pilotprojekte sollen dabei wichtige Erkenntnisse liefern. Bislang
unterstützt das Vienna Add-In die Transformation auf
Schemaebene. In Zukunft wird allerdings auch die Transformation von Instanzen möglich sein. Damit verringert
sich der Eingriff in bestehende Systeme, was eine Reduktion an Implementierungskosten zur Folge hat.
Bei der Erstellung von Dokumentenstandards wäre ein
zentral verfügbares Repository zum raschen Auffinden
geeigneter Kernkomponenten und Dokumentenmodellen
wünschenswert. Dabei spielen Themen wie Versionierung
und Variantenmanagement eine bedeutende Rolle. Die
Entwicklung eines solchen Repositories wird derzeit in einer Dissertation (4) untersucht. n
literatur
fachartikel
(1) UN/CEFACT, Core Components Technical Specification 3, http://www.unece.org/cefact/codesfortrade/
CCTS_index.htm, 2009.
(2) UN/CEFACT, Core Component Library UN/CCL,http://
www.unece.org/cefact/codesfortrade/unccl/CCL_index.
htm, 2010.
(3) Visualizing Inter-ENterprise Network
Architectures, VIENNA Add-In, http://vienna-add-in.
googlecode.com/, 2010.
(4) Pichler, Christian. A Framework for Handling
Variants of Software Models. New York: ACM/IEEE,
2010.
DI Martina HIESINGER
Research Studio InterOrganisational Systems,
Operative Leiterin
martina.hiesinger@
researchstudio.at
Das Research
Studio IOS wird in
seiner unabhängigen
Forschung vom
Bundesministerium
für Wissenschaft und
Forschung gefördert.
Das Projekt Public
Private Interoperability (PPI) wird durch
das Programm
Research Studios Austria des
Bundesministeriums
für Wirtschaft,
Familie und Jugend
gefördert.
24 |
eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 6 | Juli 2010
fachartikel
Herausforderung
„Kommunaler Internetauftritt“
abstract
Thomas Tropper
Der kommunale Webauftritt befindet sich seit Jahren im Spannungsfeld verschiedenster technischer und inhaltlicher Vorgaben. Vor allem kleine bis mittelgroße Städte und Gemeinden haben oft Schwierigkeiten, diese
unterschiedlichen Anforderungen zu erfüllen. Dies schließt auch die Vergabe von Umsetzungsprojekten an externe
Agenturen mit ein. Internetauftritte sind dann meist zwar technisch ansehnlich realisiert, leiden jedoch oft unter
strukturellen oder inhaltlichen Defiziten. Erst unter Berücksichtigung eines breiten Spektrums an Aspekten kann ein
kommunaler Internetauftritt optimiert werden, der dann sowohl für den Benutzer „verwendbar“ ist, als auch eine
Wartung ohne enormen laufenden Aufwand erlaubt und konkrete Zielgruppen anspricht.
Vor allem durch die Entwicklungen im Bereich des
E-Government sind die Anforderungen an Internetauftritte der öffentlichen Verwaltung in den letzten
Jahren deutlich gestiegen. Das bekannteste Beispiel
für Umsetzungsrichtlinien aus der österreichischen EGovernment-Strategie ist die gesetzliche Verpflichtung
zur barrierefreien Nutzbarkeit von öffentlichen Websites. Kommunale Webauftritte müssen seit 1.1.2008 so
gestaltet sein (§ 1 Abs. 3 E-GovG), dass die Informationen auf den Internetauftritten für jede Person,
unabhängig von deren Einschränkungen, nutzbar sind.
In der kommunalen Internet-Praxis war die Barrierefreiheit lange Zeit ein Hemmschuh (1), die Situation besserte sich aber deutlich in den letzten ein bis zwei Jahren.
Neben den Empfehlungen der österreichischen
E-Government-Strategie gelten genauso die allgemeinen Vorgaben aus dem Privatrecht. Im diesem Bereich
sind die Offenlegungspflichten des Mediengesetzes
zwingend zu beachten (§ 25 MedienG), je nach Inhalt
treffen weitere Informationspflichten, nämlich jene des
E-Commerce-Gesetzes, den Seiteninhaber. Auch nicht
außer Acht gelassen werden dürfen Urheberrechtsbestimmungen – diese beeinflussen nicht nur die tägliche
Arbeit der Webredakteure, sondern bestimmen auch die
Verwendung oder Weiterverarbeitung von Templates
nach oder beim Neuaufbau eines Internetauftritts.
Darüber hinaus sind ebenso Vorgaben aus dem
Bereich der Webusability („Benutzerfreundlichkeit im
Web“) zu berücksichtigen, wodurch ein kommunaler
Internetauftritt um einiges intuitiver und leichter
bedienbar gestaltet werden kann. Gerade bei kommunalen
Internetauftritten, welche sich aufgrund des breiten Leis-
tungsspektrums der Gemeinden durch einen beträchtlichen Informationsumfang auszeichnen, gilt es, den Inhalt möglichst benutzerfreundlich zu strukturieren und
grafisch übersichtlich zu präsentieren. Grundsätzlich gilt
hier die Regel „weniger ist mehr“, Verwendungen einer
intuitiven Menüstruktur sowie der Einsatz von navigationsunterstützenden Elementen – sowohl durch das
Layout und Grafik als auch inhaltlich – sind notwendig.
Auch für die inhaltliche Dimension bieten sich Lösungsansätze. So kann auf Basis moderner Content
Managementsysteme (CMS) einerseits der Webinhalt
effizient und benutzerfreundlich verwaltet werden, andererseits wird durch Referenzprojekte wie der „HELP.gv.at
Contentsyndizierung“ (2) der Gemeinde die Möglichkeit geboten, externe, qualitätsgesicherte Inhalte mit den
eigenen Internetauftritt zu verknüpfen.
Abb. 1: Home-Layout der kommunalen Musterwebsite: Sichtbar
sind die verschiedenen Seitenmodule, die je Seite individuell
definiert werden können.
eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 6 | Juli 2010
fachartikel
Es zeigt sich, dass Kommunen viele unterschiedliche
Aspekte hinsichtlich ihres Internetauftritts berücksichtigen müssen. Diese beginnen bei der Implementierung von Internetauftritten und führen hin bis zur
laufenden Wartung bzw. redaktionellen Tätigkeit. Auch
für Städte liegt die Komplexität des Web-Bereichs auf der
Hand. Vor allem für mittelgroße bis kleine Städte und
Gemeinden, in welchen der gesamte Internetauftritt von
der Technik bis hin zur Redaktion meist in einer Hand
liegt, ist es nicht leicht, alle Vorgaben qualitätsgerecht zu
berücksichtigen. Die Praxis zeigt hier einige wenige, aber
auch für diese Zielgruppe interessante, Lösungsansätze.
Die Leitinitiative „E-Government-Referenzstädte“
des Österreichischen Städtebundes (ÖStB) (5) bietet
beispielsweise als Lösungsansatz für den Bereich der Internetplattformen eine „kommunale
Musterwebsite“ an, welche auf Grundlage des Open Source
– und damit kostenlosen - Content Management Systems
„Joomla!“ alle aktuellen inhaltlichen und technischen
Anforderungen, wie Barrierefreiheit, Usability-Vorgaben,
technische Standard-Konformität (XHTML, CSS etc.) sowie einige Web-2.0-Funktionalitäten im Standardumfang
berücksichtigt. Diese müssen im Rahmen einer Umsetzung nur noch an die spezifischen Gegebenheiten (z.B.
Corporate Design, Inhalte) der Gemeinde angepasst
werden. Nach diesem vergleichsweise geringen initialen
Aufwand steht der Gemeinde eine moderne Website zur
Verfügung, welche wiederum so ausgerichtet ist, dass sie
für zukünftige Entwicklungen offen ist. (6), (7)
Einen anderen, nicht minder effektiven Weg geht das
Gemeindeinformatikzentrum Kärnten (GIZ-K), das
durch seine Position als nicht gewinnorientiertes
Gemeinde-Dienstleistungsunternehmen im Eigentum
von Land und kommunalen Interessensvertretungen
seinen Einkaufsvorteil nützt. Es hat gemeinsam mit einer Kärntner Webagentur ein standardisiertes InternetAngebot für Gemeinden auf Basis eines professionellen,
aber kostenpflichtigen CMS ausgearbeitet und kann den
Gemeinden nun komplette Servicepakete zu Fixpreisen
anbieten. (8)
Die vielen unterschiedlichen Aspekte machen die
Komplexität des Untersuchungsfelds „kommunaler
Internetauftritt“ deutlich. Durch die hohe Verbreitung des Internets als Informationsmedium in der
Bevölkerung ist eine effektive Nutzung dieses Kommunikationskanals ohne Zweifel auch für Kommunen sehr
wichtig. Nicht außer Acht gelassen, sollten bei einer
Umsetzung auch neue soziale Services des Web, da mit
diesen sowohl Zielgruppen punktgenau adressiert als
auch Möglichkeiten der Teilnahme forciert werden
können. n
literatur
Sinnvoll ist es auch, moderne Ideen des Web 2.0
aufzugreifen, externe Applikationen wie beispielsweise beliebte Social-Networking- oder -BookmarkingDienste (z. B. facebook, delicous, etc.) zu integrieren
oder sich allgemein auf Grundideen wie Kollaboration
zu beziehen und dem Benutzer Eigenentwicklungen
(z. B. Kommentar- oder Bewertungsmöglichkeiten)
anzubieten (3). Dadurch bietet sich sowohl die
Möglichkeit, neue soziale und zivilgesellschaftliche Netzwerke am eigenen Internetauftritt „teilnehmen“ zu lassen, als auch zielgruppenorientiertes
Online-Marketing zu betreiben.
Darüber hinaus ist zu empfehlen, den Internetauftritt
für begleitende Marketing-Maßnahmen zu optimieren, den Kommunikationskanal „Internet“ sozusagen
messbar zu machen. Schließlich soll die Wirksamkeit jeder „Landing-Page“ (Zielseite) auch überprüft
werden. In Einklang mit den Maßnahmen der Suchmaschinenoptimierung kann auch ein kommunaler Internetauftritt, der sich grundsätzlich an das
gesamte Spektrum der Wohnsitzbevölkerung wie auch an
externe Zielgruppen (Tourismus, Wirtschaftsbetriebe) richtet, auch gezielt verbreitet werden. Genau für
diesen Zweck bietet das Internet verschiedene kostenfreie
Lösungen. Im Zentrum steht hier beispielsweise ein
Dienst vom Suchmaschinenanbieter Google, dessen
Einsatz auf Grund von Datenschutzbedenken schon für
mediale Diskussion sorgte (4).
| 25
(1) Sallmann, Ronald/Tropper Thomas. StädtebundProjekt „CitySites“ 2006 – Evaluierung kommunaler
Internetauftritte. ÖGZ. April 2006.
(2) help.gv.at Content Syndizierung Übersicht [Online]
http://www.help.gv.at/Content.Node/cs/cs_uebersicht.
html.
(3) Tropper, Thomas. Web 2.0: Das „Mitmach-Web“ im
kommunalen Fokus. ÖGZ. September 2009.
(4) Reischl, Gerald. Web-Spione aus dem Land Tirol.
Kurier. 23. August 2008.
(5) ÖStB-Leitinitiative „Digitale Städte“ [Online]
http://www.digitale.staedte.gv.at.
(6) Tropper, Thomas. Kommunale „Musterwebsite“ –
kostenlose Ausgangsbasis für Internetprojekte. ÖGZ.
September 2009.
(7) Kommunale Musterwebsite [Online]
http://kmw.referenzstaedte.at
(8) GIZ-K GmbH [Online] http://www.giz-k.at/
gemeindehomepage-neu-56.php
Mag. (FH) Thomas
Tropper
PuMa – Public Management Consulting,
Projektleiter
tropper@public-management.at
26 |
eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 6 | Juli 2010
fachartikel
Bedeutung offener Standards bei der Bereitstellung von Echtzeit-Umweltdaten
abstract
Christian Ansorger I Katharina Schleidt I Michael Nagy
Die INSPIRE-Direktive hat unseren Zugang und unser Verständnis von Information grundlegend verändert. Nie
zuvor wurde ein derartiges Projekt aus dem Bereich E-Government in Europa realisiert, welches Auswirkung
auf die Arbeit von Institutionen in verschiedensten Bereichen hat. Offene Standards der OGC spielen bei der
Vernetzung Europas eine Schlüsselrolle. Dennoch stellen uns Umweltdaten und speziell Echtzeitumweltdaten
vor Probleme und Herausforderungen.
INSPIRE und offene Standards. Die INSPIRE-Direktive trat
am 15. Mai 2007 in Kraft und verfolgt das Ziel des Aufbaus einer gesamteuropäischen Geodateninfrastruktur.
Durch dieses Netzwerk aus Daten, Informationen und
Diensten soll künftig der Zugang und Austausch von
umweltbezogener Information deutlich erleichtert werden. Dies betrifft sowohl die Öffentlichkeit selbst, als
auch die Wirtschaft und besonders behördliche Institutionen. Neben dem gesteigerten Umweltbewusstsein liegt
ein weiterer Beweggrund der INSPIRE-Direktive darin,
dass schnell verfügbare grenzüberschreitende Informationen für Entscheidungen von Behörden und Regierungen bereitgestellt werden sollen. Die INSPIRE-Direktive
ist daher ein wichtiger Meilenstein in einem gesamteuropäischen E-Government-Prozess. Zudem setzt diese Initiative der Europäischen Kommission einen gewaltigen
Transformationsprozess innerhalb der Umweltinformationslandschaft der EU und darüber hinaus in Kraft, welcher derzeit beginnt und noch über Jahre aktiv sein wird.
Im Zuge des Entwicklungsprozesses von INSPIRE wird
die Bedeutung von offenen Standards für den Austausch
von Informationen in verschiedenen Bereichen deutlich. Da INSPIRE eine Geodateninfrastruktur darstellt,
kommt den räumlichen Standards der OGC hierbei eine
besondere Gewichtung zu. Zu den genannten Standards
gehören in diesem Zusammenhang vor allem Dienste
und XML-basierte Datenmodelle, welche häufig einen
räumlichen Bezug haben. Offene Standards haben das
Ziel, die grundsätzliche Interoperabilität zwischen zwei
Teilnehmern eines Netzwerkes zu erleichtern, indem
beide den frei verfügbaren Standard als Kommunikationsschnittstelle anbieten. Dies ermöglicht zum einen
eine strukturelle bzw. syntaktische Interoperabilität wie
auch eine gemeinsame semantische Basis. Daher unterstützen offene Standards ebenso wie INSPIRE, welches
auf offenen Standards basiert, die Ansprüche und Ziele
des E-Governments in zahlreichen Punkten.
Im Zusammenhang mit INSPIRE zeigen sich jedoch
auch die Grenzen der bisherigen – vor allem räumlich
orientierten – Standards in INSPIRE, wie Web Map
Service (WMS) oder Web Feature Service (WFS). Umweltinformation, wie sie heutzutage erfasst und kommuniziert wird, ist oft individuell strukturiert. Zudem tritt
hierbei der räumliche Aspekt, für welchen die Standards
der OGC entwickelt wurden, vor dem fachlichen Aspekt
in den Hintergrund. Anhand des Bedarfes nach speziellen Standards für die Umweltinformation, welcher mit
der zunehmenden Vernetzung von Information steigt,
veröffentlichte die OGC im Jahre 2007 die Standardgruppe „Sensor Web Enablement“, welche sich Sensornetzwerken und Umweltmonitoring widmet. Kennzeichnend für die Spezifikationen des „Sensor Web“ ist
vor allem die fachgebietsübergreifende Interoperabilität,
welche eine verlustfreie Kommunikation zwischen den
verschiedenen Nutzern dieses Standards ermöglicht.
Die Notwendigkeit der stärkeren Vernetzung und der
Überbrückung von existierenden Barrieren wurde auch
seitens der Europäischen Kommission erkannt und im
Kontext von „eEnvironment“ zunehmend thematisiert.
fachartikel
Hierbei wird die Technologie des Sensor Webs als eine
mögliche Methode angesehen, die weitere Vernetzung
von Umweltinformation zu unterstützen.
Am folgenden Fallbeispiel soll demonstriert werden wie
Standards des Sensor Webs im Kontext von INSPIRE
und Shared Environmental Information (SEIS) eingesetzt werden.
CAFE in Österreich. Das österreichische Umweltbundes-
weniger stark ausgeprägt, wohingegen dem Aspekt des
Messzeitpunktes größeres Gewicht zukommt. Diese
Form der zeitreihen orientierten Meßwerte ist eine der
Besonderheiten des Umweltmonitorings, welches bisher
zu wenig berücksichtigt wurde. Zudem basieren WFSLösungen häufig auf individuellen Applikationsprofilen,
welche wiederum den Austausch von Daten und effektiven Zugang zu Umweltinformationen erschweren. Aus
der Erkenntnis dieser identifizierten Schwachstellen
baut der österreichische CAFE-Prototyp komplett auf
offene Standards aus dem Bereich des Sensor Webs. Dies
bedeutet, dass hiermit zum ersten Mal Wege aufgezeigt
werden, wie sich diese Form der offenen Standards aus
dem Bereich der Echtzeit-Umweltinformation in bestehende Systeme und Infrastrukturen integrieren lassen.
Abb. 1: Komponenten des österreichischen Prototypens und den
Sensor Observation Service.
Durch die komplexen Anforderungen seitens der CAFE-Richtlinie (Luftgüte) als auch durch die INSPIRERichtlinie (Geodateninfrastruktur), treten die Nachteile
der bisher in INSPIRE verwendeten Standards (wie z.B.
WFS) deutlich zu Tage. Im Bereich Umweltmonitoring
sehen wir uns mit anderen Typologien von Daten konfrontiert, als in traditionellen Geodateninfrastrukturen.
Die Relevanz der Lokalisierung ist bei Echtzeitdaten
| 27
DI Michael Nagy
Umweltbundesamt,
Abteilungsleiter der Abteilung Datenmanagement
und Reporting
michael.nagy@umweltbundesamt.at
Fazit. Umweltdaten müssen europaweit deutlich stärker
vernetzt werden als dies heute der Fall ist. Dies wird
durch zahlreiche Richtlinien und Projekte auf nationaler und internationaler Ebene unterstützt. Offene Standards nehmen hierbei eine technologische Schlüsselstellung ein, da sie eine verlustfreie und technisch einfache
Kommunikation zwischen den Teilnehmern von Informationsnetzwerken ermöglichen. Allerdings bedarf es
der weiteren Förderung spezifischer Standards wie des
Sensor Web Enablement, welchen zudem ein Platz in
den kommenden europäischen Geodateninfrastrukturprojekten eingeräumt werden muss. Die österreichische
(auf offenen Standards beruhende) Umsetzung des Luftgüteberichtswesens zeigt die Stärken dieser Technologie.
Allerdings wird durch sie deutlich, dass Umweltinformationen besondere Ansprüche an die Standards stellen.
Hier bedarf es besonders auf internationaler Ebene an
weiteren Anstrengungen die Akzeptanz eben jener offenen Standards zu erhöhen. n
literatur
amt entwickelt seit 2009 im Auftrag des Joint Research
Center der Europäischen Kommission einen Prototyp,
welcher das derzeitige teilautomatisierte Berichten von
Luftgütemessungen verbessern soll. Dies erfolgt im Kontext der CAFE-Direktive (Clean Air for Europe), welche
unter Anderem eine Echtzeit-Übermittlung von Schadstoffmessungen vorsieht. Neben der Automatisierung
und Verbesserung der bisherigen nationalen Vorgänge
soll der Prototyp die Luftgütedaten zudem als öffentlich
zugängliche Dienste für INSPIRE anbieten (Discovery
und Download-Services). Die Abbildung zeigt deutlich
vereinfacht die Komponenten des österreichischen Prototypens und den Sensor Observation Service (offener
Standard) als zentrale Schnittstelle. Es wird zudem eine
der Kernfunktionalitäten der Infrastruktur deutlich, die
dezentrale Datenhaltung und der einfach sowie einheitliche Zugang zu allen Daten durch Portale wie die Europäische Umweltagentur oder INSPIRE.
eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 6 | Juli 2010
(1) CAFE, Clean Air for Europe, http://ec.europa.eu/
environment/air/index_en.htm, INSPIRE Commision
Regulation (EC) No 1205/2008, http://eur-lex.europa.
eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2008:326:0012
:0030:EN:PDF
(2) INSPIRE Directive (EC) No 2007/2/EC, http://eur-lex.
europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2007:10
8:0001:0014:EN:PDF
(3) SANY, Sensors Anywhere, http://sany-ip.eu/
(4) Eine Digitale Agenda für Europa, Mitteilung der
Informationsgesellschaft der Europäischen Kommission,
http://ec.europa.eu/information_society/digital-agenda/
index_de.htm
Katharina Schleidt
Umweltbundesamt,
Mitarbeiter der Abteilung
Datenmanagement &
Reporting
katharina.schleidt@
umweltbundesamt.at
Dipl.-Ing. (FH) Christian
Ansorge
Umweltbundesamt,
Mitarbeiter der Abteilung
Datenmanagement &
Reporting
Christian.Ansorge@
umweltbundesamt.at
28 | eGovernment Review
| www.egovernment-review.org | Nr. 6 | Juli 2010
service
E-Government Tagungen, Konferenzen und Messen
august
2010
EVT/WOTE `10
Electronic Voting
Technology Workshop/
Workshop on Trustworthy Elections
10 Jahre Memorandum E-Government
Die Tagungen Electronic Voting Technology
Workshop (EVT) und Workshop on Trustworthy
Elections (WOTE) werden 2010 zum zweiten
Mal durchgeführt.
http://www.usenix.org/event/evtwote10
1. Oktober 2010
Berlin, Deutschland
EGOV2010
29. August 2.September 2010
Lausanne, Schweiz
EGOVIS`10
september
30. August 3.September 2010
Bilbao, Spanien
Die EGOV Konferenz präsentiert jährlich den
Stand der Forschung und Umsetzung von
E-Government und E-Governance. .
http://www.egov-conference.org/egov2010
oktober
9. - 10. August 2010
Washington DC, USA
Moderner Staat 2010
27. - 28. Oktober 2010
Berlin, Deutschland
EGOVIS`10 (International Conference on
Electronic Government and the Information
Systems Perspective) findet als Teil des DEXA
Konferenzclusters statt. Themenschwerpunkte sind e-administration, e-democracy,
e-participation und e-voting.
http://www.dexa.org/
Auf der Konferenz eGov Fokus präsentieren
eGov Fokus 2/2010:
SuisseID in der Öffent- zweimal jährlich namhafte Referentinnen und
Referenten aus der Schweiz, Österreich und
lichen Verwaltung
17. September 2010
Bern, Schweiz
6th International
Conference on eGovernment
30. September –
1. Oktober 2010
Kapstadt, Südafrika
Deutschland aktuelle Konzepte und innovative
Projekte rund um den Einsatz neuer Informationstechnologien in Staat und öffentlicher
Verwaltung.
http://www.wirtschaft.bfh.ch/de/forschung/veranstaltungen.html
6th International Conference on e-Government. (ICEG) being held at Cape Peninsula
University of Technology, Cape Town, South
Africa on the 30 September – 1 October 2010
http://www.academic-conferences.org/
iceg/iceg2010/iceg10-timetable.htm
ICEGOV2010
25. – 28. Oktober 2010
Peking, China
eChallenges e2010
27. – 29. Oktober 2010
Warschau, Polen
Das im September 2000 unter Federführung
von Professor Klaus Lenk von der Gesellschaft
für Informatik vorgestellte Memorandum
„Electronic Government als Schlüssel zur
Modernisierung von Staat und Verwaltung“
erscheint auch heute noch in vielen Punkten
aktuell. Im Rahmen der Veranstaltung sollen
die erreichten Ziele sowie die für die nächste
Dekade anstehenden Aufgaben im Bereich
E-Government diskutiert werden.
http://www.stiftungaktuell.de/
Entscheider aus Bund, Ländern und Kommunen treffen sich im Oktober zur 14. Auflage
der Kongressmesse Moderner Staat. Themen
der Kongressforen sind unter anderem
E-Government, Verwaltungsmanagement und
Strategie, Finanzverwaltung, Beratung und
Services, E-Procurement, Dokumenten-Management, IT-Sicherheit sowie Mobile Computing und Rechenzentren. In den Best-PracticeForen stellen zudem rund 150 Referenten
aus Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft
aktuelle Entwicklungen für den Public Sector
und Praxisbeispiele aus Bundes-, Landes- und
Kommunalverwaltungen vor.
http://www.moderner-staat.com/
The conference will bring together practitioners, developers and researchers
from government, academia, industry and
non-governmental organizations to share the
latest findings in the theory and practice of
Electronic Governance.
http://www.icegov.org/
Schwerpunktthemen dieser Multikonferenz
sind u.a. auch eGovernment, eDemocracy,
und eHealth
http://www.echallenges.org/e2010/
eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 6 | Juli 2010
service
9. November 2010
Bern, Schweiz
XXIII. Fachtagung Ver- Die XXIII. Fachtagung Verwaltungsinformatik
2010 behandelt die Thematik in zahlreichen
waltungsinformatik
Aspekten: Strategien, Rahmen und Leitbilder:
22. - 23. November 2010, Nationale und internationale E-GovernmentWien, Österreich
Projekte und Anwendererfahrungen und
Produktneuheiten.
http://www.adv.at/veranstaltungen/programme/VerwInformatik_20101123.pdf
januar
geben: Digitale Identität und Soziale Netzwerke im eGovernment.
http://www.egovernment-symposium.ch/
februar
4. Nationales eGovern- An dem 4. Nationalen eGovernment-Symposium wird es folgende Themenschwerpunkte
ment-Symposium
mai
november
2011
HICSS-43
05. 08. Januar 2011
Hawaii, USA
CYBERLAWS 2011
23. - 28. Februar 2011
Guadeloupe, Frankreich
Komcom Süd 2011
3. - 5. Mai 2011
Karlsruhe, Deutschland
CeDEM11
05. - 06. Mai 2011 Krems, Österreich
ECEG 2011
16. - 17. Juni 2011 Laibach, Slowenien
Konferenz mit mehreren Themenschwerpunkten. Ein Themenschwerpunkt ist
E-Government
http://www.hicss.hawaii.edu/hicss_43/
apahome43.htm
Bei der zweitmals stattfindenden Konferenz
werden verschiedene e-Government Themen
aufgegriffen. Der Fokus liegt dabei auf eDemocracy.
http://www.iaria.org/conferences2011/
CYBERLAWS11.html
Neben der Fachmesse Komcom Süd Karlsruhe stehen zahlreiche Vorträge auf dem
Programm, das sich aus Workshops und
Praxisforen zusammensetzt.
http://www.messen.de/de/8066/in/Karlsruhe/Komcom%20S%C3%BCd/info.html
Fachtagung mit den Schwerpunkten edemocracy, e-participation and e-voting.
http://www.donau-uni.ac.at/en/department/gpa/telematik/edemocracy-conference/edem/vid/14978/index.php
Fachtagung in Slowenien über eGovernment.
http://academic-conferences.org/eceg/
eceg2011/eceg11-call-papers.htm
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| www.egovernment-review.org | Nr. 6 | Juli 2010
service
bücher
E-GovernmentPublikationen
Maria A. Wimmer, Jean-Loup Chappelet, Marijn Janssen,
Hans Jochen Scholl (Hrsg.)
Electronic Government: 9th International Conference
Springer-Verlag Gmbh, ISBN-13: 978-3642147982
September 2010
Sprache: Englisch
Christopher G. Reddick
Comparative E-Government
Springer, Berlin, ISBN-13: 978-1441965356
August 2010
Sprache: Englisch
Efthimios Tambouris, Ann Macintosh ,
Olivier Glassey (Hrsg.)
Niclas Hoye
Digitale Identitäten im Kontext von E-GovernmentAnwendungen: Ausführungen zu einer sicheren
Kommunikation zwischen Bürgern und Verwaltung
Diplomica, ISBN-13: 978-3836688666
März 2010
Sprache: Englisch
Nagy K. Hanna
Transforming Government and Building the Information
Society: Challenges and Opportunities for the Developing
World
Routledge, ISBN-13: 978-1441915054
März 2010
Sprache: Englisch
Electronic Participation: Second International Conference
Springer Verlag, ISBN-13: 978-3642151576
August 2010
Sprache: Englisch
Alcatel-Lucent Stiftung für Kommunikation, Gemeindetag
Baden-Württemberg, Innenministerium Baden-Württemberg, Stiftung der Württemberischen Gemeinde-Versicherung a.G. (Hrsg.)
Jan Dirk Roggenkamp
Web 2.0 Plattformen im kommunalen E-Government: Telos,
Beschaffung, Modellierung, Betrieb und Wettbewerb
Boorberg Verlag, ISBN-13: 978-3415044067
Januar 2010
Sprache: Deutsch
Annegret Schubert
Praxis des E-Government in Baden-Württemberg
Privatisierung des eGovernment
R. Verlag, ISBN-13: 978-3415045040
August 2010
Sprache: Deutsch
Neuer Wissenschaftlicher Verlag,
ISBN-13: 978-3415043800
Dezember 2009
Sprache: Deutsch
Bernd W. Wirtz
E-Government: Grundlagen, Instrumente, Strategien
Gabler Verlag, ISBN-13: 978-3834918765
Juli 2010
Sprache: Deutsch
Michael Breidung
E-Government: Herausforderungen der Praxis Beiträge der Wirtschaftsinformatik
TUDpress Verlag der Wissenschaften Dresden,
ISBN-13: 978-3941298729
Juni 2010
Sprache: Deutsch
Melanie Volkamer
Evaluation of Electronic Voting: Requirements and Evaluation
Procedures to Support Responsible Election Authorities
Springer Verlag, ISBN-13: 978-3642016615
Oktober 2009
Sprache: Englisch
eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 6 | Juli 2010
eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 6 | Juli 2010
eGovernment Review
Fachhochschule Kärnten
Studienbereich Wirtschaft
Studiengang Public Management
Europastraße 4
A - 9524 Villach
Tel.: +43 (0)5 90500-1201
Fax: +43 (0)5 90500-1210
E-Mail: puma@fh-kaernten.at
www.fh-kaernten.at
www.egovernment-review.org
Fachzeitschrift des Studiengangs Public Management
der Fachhochschule Kärnten
Herausgeber: FH-Prof. Dr. Wolfgang Eixelsberger
3. Jahrgang
Redaktion: Timo Casanova (Student an der
FH Kärnten)
erscheint halbjährlich
in einer Auflage von 1000 Exemplaren
Design:
ISSN 1997-4051 (gedruckte Ausgabe)
designation - Strategie | Kommunikation | Design,
Klagenfurt | Wien, www.designation.at
Druck: E. Ploetz Druck- und Verlagshaus
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